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<strong>Leseprobe</strong><br />

Herausgegeben von<br />

Michael Untch<br />

Nadia Harbeck<br />

Christoph Thomssen<br />

Serban-Dan Costa<br />

Relevante<br />

Erkenntnisse zur<br />

Diagnostik und<br />

Therapie von<br />

Patientinnen mit<br />

Mammakarzinom<br />

Colloquium<br />

2013<br />

Mit einem Geleitwort<br />

von Tanja Fehm


Senologie<br />

Colloquium<br />

2013<br />

Kommen Sie am Freitag,<br />

den 28. Juni, um 10.30 Uhr<br />

an den Stand der German Breast Group<br />

(Stand Nr. 179, ICM-Foyer)<br />

Buchpräsentation<br />

am Freitag, den 28. Juni 2013 von 10.30 Uhr bis 11.00 Uhr<br />

Diskutieren Sie mit den Herausgebern von Colloquium Senologie 2013 das neue<br />

Konzept des Werkes. Am Stand der German Breast Group (Stand-Nummer 179)<br />

anwesend sein werden<br />

Frau Prof. Nadia Harbeck, Herr Prof. Michael Untch,<br />

Herr Prof. Christoph Thomssen und Herr Prof. Serban-Dan Costa.<br />

Sichern Sie sich eines von 100 kostenlosen Leseexemplaren.<br />

Den GBG-Stand finden Sie linker Hand vom Haupteingang an der Taschenausgabe<br />

und an der Buchhandlung vorbei, Stand-Nummer 179.<br />

Agileum Verlagsgesellschaft mbH ⋅ Landsberger Straße 480 a ⋅ 81241 München ⋅ Fon 0 89 / 82 07 37 – 27 ⋅ info@agileum-online.de


M. Untch · N. Harbeck · C. Thomssen · S. D. Costa<br />

Colloquium Senologie<br />

2013<br />

Verlag und Gesundheitsakademie GmbH München


Auslieferung:<br />

Agileum Verlag und Gesundheitsakademie GmbH<br />

Landsberger Straße 480a<br />

81241 München<br />

Telefon 0 89 / 82 07 37-27<br />

Fax 0 89 / 82 07 37-28<br />

info@agileum-online.de<br />

www.agileum.de<br />

Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek<br />

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation<br />

in der Deutschen National bibliografie; detaillierte bibliografische Daten<br />

sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.<br />

Wichtiger Hinweis<br />

Forschung und klinische Erfahrung tragen dazu bei, dass sich die Erkenntnisse<br />

bezüglich Behandlung und medikamentöser Therapie ständig erweitern. Autoren<br />

und Verlag haben größte Sorgfalt darauf verwandt, Angaben zur Dosierung und<br />

Applikation von Medikamen ten gemäß dem aktuellen Stand des Wissens zu dokumentieren.<br />

Für die Richtigkeit dieser Angaben können Autoren und Verlag allerdings<br />

keine Gewähr übernehmen.<br />

Jeder Leser ist angehalten, durch sorgfältiges Studium der jeweiligen Beipackzettel<br />

und/oder durch Konsultation eines kompetenten Experten zu prüfen, ob die in<br />

diesem Werk festgehaltenen Angaben zu Indikation, Kontra indikation und<br />

Dosierung noch dem aktu ellen Stand des Wissens entsprechen. Eine solche Prüfung<br />

ist besonders wichtig bei selten verwendeten Präparaten oder solchen, die<br />

neu in Verkehr gebracht worden sind. Jede Anwendung eines in diesem Werk<br />

empfohlenen Arzneimittels oder einer empfohlenen Applikation erfolgt auf<br />

eigene Gefahr des Benutzers. Für Korrekturhinweise oder Verbes serungsvorschläge<br />

seitens der Leser sind Autoren und Verlag immer offen.<br />

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede<br />

Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechts bedarf der vorherigen<br />

schriftlichen Einwilligung des Verlages.<br />

Sind gesetzlich geschützte Warennamen ohne besondere Kennzeichnung (Warenzeichen)<br />

aufgeführt, berechtigt dies nicht zur Annahme, dass es sich um einen freien<br />

Warennamen handelt.<br />

ISBN: 978-3-939415-16-9<br />

© 2013 by Agileum Verlag und Gesundheitsakademie GmbH,<br />

Landsberger Straße 480a, 81241 München<br />

Printed in Germany<br />

Das Buch wurde klimaneutral mit mineralölfreien Farben gedruckt<br />

Planung: Manfred Just, München<br />

Redaktion: Ludger Wahlers (verant.), München; Kathrin Nühse, Mannheim<br />

Umschlaggestaltung: Charlotte Schmitz, Haan<br />

Layout, Satzherstellung und Digitalisierung der Abbildungen:<br />

Fotosatz-Service Köhler GmbH – Reinhold Schöberl, Würzburg<br />

4<br />

Impressum


Inhaltsverzeichnis<br />

1. Epidemiologie und Screening<br />

Walter Heindel<br />

2 Pathologie, Prognose und Prädiktion<br />

Hans H. Kreipe, Marcus Schmidt<br />

3. Lokale Therapie beim Mammakarzinom<br />

3.1 Chirurgische Behandlung des Mammakarzinoms<br />

Cornelia Liedtke<br />

3.2 Strahlentherapie<br />

Frederik Wenz<br />

4. Systemische Behandlung beim frühen Mammakarzinom<br />

4.1.1 Systemische Behandlung von Patientinnen mit Luminal-A-Tumoren<br />

Christoph Thomssen<br />

4.1.2 Systemische Behandlung von Patientinnen mit Luminal-B-Tumoren<br />

Nadia Harbeck<br />

4.2 Frühes Mammakarzinom: HER2-positives Mammakarzinom<br />

Volkmar Müller<br />

4.3 Tripelnegatives Mammakarzinom<br />

Cornelia Liedtke<br />

4.4 Familiäre Mammakarzinome<br />

Christine Mau<br />

5. Systemische Behandlung beim späten Mammakarzinom<br />

5.1 Spätes Mammakarzinom: Rezidiv und lokoregionär fortgeschrittene Erkrankung<br />

Serban-Dan Costa<br />

5.2.1 Metastasiertes Mammakarzinom: Endokrin responsiv<br />

Sybille Loibl<br />

5.2.2.1 Metastasiertes Mammakarzinom: Endokrin nicht responsiv, HER2-positiv<br />

Joachim Bischoff<br />

5.2.2.2 Metastasiertes Mammakarzinom: Endokrin nicht responsiv, HER2-negativ<br />

Oleg Gluz<br />

6. Osteoonkologie<br />

Ingo Diel<br />

7. Supportivtherapie in der Senologie<br />

Karin Jordan, Petra Ortner<br />

8. Komplementäre Verfahren in Prävention und Therapie<br />

Sherko Kümmel<br />

9. Translationale Medizin<br />

Peter Fasching<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

5


Zum Geleit<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

die rasanten Fortschritte in der Diagnostik sowie der operativen und systemischen Therapie des<br />

Mammakarzinoms haben in den letzten Jahrzehnten dazu geführt, dass in immer kürzeren Abständen<br />

eine Aktualisierung des Wissensstandes für die große Zahl der Kollegen, die sich mit dieser heterogen<br />

Erkrankung interdisziplinär beschäftigen, notwendig ist. Wie passend und folgerichtig ist deshalb das<br />

hier in der nunmehr dritten Auflage vorgelegte „Colloquium Senologie“. Für eine breite Leserschaft<br />

aus verschiedenen Fachdisziplinen werden von ausgewiesenen Experten die wichtigsten Neuerungen<br />

in übersichtlicher und verständlicher Weise zusammengefasst und hinsichtlich ihrer Bedeutung für<br />

den klinischen Alltag kommentiert. Die beiden vorherigen Auflagen haben auf Grund ihrer breiten<br />

Akzeptanz die Notwendigkeit einer solchen Buchreihe bestätigt.<br />

In der nun vorgelegten dritten Auflage widmen sich die Herausgeber und Autoren in besonderer<br />

Weise den Fortschritten und neuen Entwicklungen auf dem Gebiet der Tumorbiologie. Besonders<br />

hier haben die Fortschritte auf den Gebieten der Genom- und Proteomanalyse zu einer neuen Klassifikation<br />

des Mammakarzinoms geführt und zugleich Wege hin zu neuen diagnostischen Tests,<br />

prognostischen und prädiktiven Markern sowie therapeutischen Targets und daraus folgend neuen<br />

Substanzen geebnet. Da die Vielzahl der Analysen und Publikationen nur für wenige Ärzte in ihrer<br />

Gesamtheit verfügbar und überschaubar ist, erlangt die hier vorgelegte Zusammenfassung sowohl für<br />

jüngere als auch langjährig erfahrene Kollegen eine zentrale Bedeutung.<br />

Das vorliegende Werk schließt somit eine wichtige Lücke auf dem Sektor der senologischen Wissensvermittlung.<br />

Auf diesem Wege möchte ich daher allen Beteiligten für ihre Bemühungen, die neuesten<br />

Erkenntnisse für uns zusammenzufassen und für den klinischen Alltag zu bewerten, herzlich danken.<br />

Düsseldorf, im Juni 2013<br />

Tanja Fehm<br />

Universitätsfrauenklinik der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf<br />

Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie e.V.<br />

Zum Geleit<br />

7


Zu diesem Buch<br />

M. Untch N. Harbeck C. Thomssen S.-D. Costa<br />

Liebe Leserin,<br />

Lieber Leser,<br />

In diesem Jahr erscheint das Colloquium Senologie zum dritten Mal – und seit der ersten Auflage ist<br />

eine Menge geschehen. Damit ist mehr gemeint als die Optimierung lokaler und systemischer Therapien.<br />

Immer mehr sehen wir, dass unser klinisches Handeln wesentlich durch die Weiterentwicklungen<br />

in Pathologie und molokulargenetischen Untersuchungsmethoden bestimmt ist. Nicht mehr<br />

nur Tumorgröße, Malignitätsgrad, Nodalstatus und histologische Typisierung sind wichtig – es wird<br />

zunehmend klar, dass der therapeutische Erfolg wesentlich von der Berücksichtigung molekularbiologischer<br />

Marker abhängt. Die intrinsischen Subtypen – Luminal-A und -B, der HER2-Subtyp und der<br />

tripelnegative Subtyp – sind bei der Therapieentscheidung zu berücksichtigen.<br />

Wir haben uns deshalb entschlossen, die klassische, auf die Chronologie der therapeutischen Ereignisse<br />

gestützte deskriptive Einteilung zumindest der systemischen Behandlung zu verlassen. Nicht<br />

mehr neoadjuvante, endokrine, adjuvante oder sequenzielle und zielgerichtete Therapien bilden die<br />

strukturellen Eckpfeiler der Einteilung unseres Werkes. Stattdessen haben wir versucht, eine Synthese<br />

aus gewohntem pathologisch-klinischem Denken und einer Neuorientierung im Sinne der intrinsischen<br />

Subtypen zu schaffen (Abb. 1).<br />

Lokale und systemische Therapie des Mammakarzinoms müssen passgenau auf die Belange der<br />

einzelnen Patientin abgestimmt sein. Auf das Pathologie-Kapitel folgt deshalb ein Abschnitt, in dem<br />

die wichtigsten Neuigkeiten zur chirurgischen Behandlung und zur Strahlentherapie dargelegt werden.<br />

Ganz neu in diesem Buch ist schließlich auch der Beitrag zur Supportivtherapie in der Senologie,<br />

den wir Ihnen ganz besonders empfehlen möchten.<br />

Schließlich sei noch darauf hingewiesen, dass alle Kapitel dieses Buches strukturell ähnlich aufgebaut<br />

sind. Die Autoren beschreiben zunächst den Gesamtzusammenhang ihres Themas und geben einen<br />

Überblick zum derzeitigen Stand des Wissens. Anschließend wird vorgetragen, was zum jeweiligen<br />

Thema in den vergangenen zwölf Monaten neu und wichtig war. Berücksichtigt werden dabei nicht<br />

nur Originalpublikationen, sondern auch Vorträge auf großen internationalen Kongressen. Im dritten<br />

Teil jedes Kapitels schließt sich ein Ausblick auf die zu erwartenden Entwicklungen des kommenden<br />

Jahres an, und alle Artikel enden mit einer praxisrelevanten Zusammenfassung.<br />

Zu diesem Buch<br />

9


Abbildung 1: Überblick über die systemische Behandlung von Patientinnen mit Mammakarzinom.<br />

Wir hoffen, dass dieses Buch einen Beitrag dazu leisten wird, relevantes Wissen aus Diagnostik und<br />

Therapie in die klinische Praxis zu transferieren. Colloquium Senologie soll ein Hilfsmittel und ein<br />

Begleiter sein für alle Kolleginnen und Kollegen, die sich tagtäglich der Betreuung von Mammakarzinom-Patientinnen<br />

widmen.<br />

Berlin, München, Halle, Magdeburg im Juni 2013<br />

Michael Untch, Nadia Harbeck, Christoph Thomssen, Serban-Dan Costa<br />

10 Zu diesem Buch


Zu diesem Buch<br />

11


Pathologie, Prognose und Prädiktion<br />

H. H. Kreipe, M. Schmidt<br />

1 Einführung 14<br />

2 Überblick – State of the Art 14<br />

2.1 Intrinsische Subtypen 14<br />

2.2 Therapieoptionen 16<br />

2.3 Prädiktive Faktoren 16<br />

2.4 Genexpressionsprofile 17<br />

3 Neue Entwicklungen 18<br />

3.1 Histologische Typisierung 18<br />

3.2 Histopathologisches Grading 19<br />

3.3 Tumorausbreitung und Einzelzelldissemination 20<br />

3.4 Genexpressionssignaturen und intrinsische Subtypen 21<br />

3.5 Invasionsfaktoren Urokinase-Typ Plasminogen-Aktivator/<br />

Plasminogen-Aktivator-Inhibitor-1 27<br />

4 Zukunft der intrinsischen oder molekularen Subtypen 27<br />

5 Ausblick auf laufende Studien 28<br />

Literatur 30


1 Einführung<br />

Die beeindruckenden Erfolge in der Behandlung des Mammakarzinoms<br />

sind eng an die Fortschritte der Pathologie geknüpft. Erst die histomorphologische<br />

Untersuchung ermöglicht die genaue Klassifizierung des Tumors<br />

hinsichtlich<br />

³ ³ Typisierung,<br />

³ ³ Graduierung und<br />

³ ³ Ausbreitung.<br />

Die Ergebnisse therapiebegleitender pathologischer Untersuchungen<br />

und ihre Beziehung zu konkreten Behandlungsformen haben die Formulierung<br />

prognostischer Faktoren möglich gemacht. Mit den Fortschritten<br />

in der pathologischen Forschung verbessern sich aber auch die Möglichkeiten<br />

der Prädiktion, also die Prüfung einer Behandlungsoption im Einzelfall<br />

vor der jeweiligen Behandlung.<br />

Im Mittelpunkt dieses Beitrags stehen Neuigkeiten zu<br />

³ ³ Pathologie,<br />

³ ³ Prognose und<br />

³ ³ Prädiktion.<br />

Vor allem das tumorbiologische Konzept der intrinsischen Subtypen hat<br />

massiven Einfluss auf die klinische Praxis von Ärzten, die Mammakarzinom-Patientinnen<br />

behandeln.<br />

2 Überblick – State of the Art<br />

Die Weiterentwicklung der modernen onkologischen Pathologie zeigt<br />

sich in der Diagnostik und Therapie des Mammakarzinoms geradezu<br />

exemplarisch. Genexpressionsprofile bzw. Biomarker-Untersuchungen<br />

begründen ein neues Klassifikationsprinzip, das ganz auf therapeutische<br />

Konsequenzen ausgerichtet ist und damit die traditionelle histomorphologische<br />

Klassifikation – bestehend aus Typisierung, Graduierung und<br />

Aus breitung – überlagert, teilweise ersetzt oder auch verdrängt.<br />

2.1 Intrinsische Subtypen<br />

Die Rede ist von den sogenannten intrinsischen Subtypen des Mammakarzinoms.<br />

Als Subtypen werden sie nicht nur wegen der wörtlichen<br />

Übersetzung aus dem Englischen (subtypes) bezeichnet. Vielmehr soll<br />

mit diesem Terminus verdeutlicht werden, dass die intrinsischen Subtypen<br />

in keiner eindeutigen Beziehung zu den 37 verschiedenen histologischen<br />

Typen invasiver Mammakarzinome stehen, wie sie die WHO<br />

im Jahr 2012 veröffentlicht hat [30].<br />

14 H. H. Kreipe, M. Schmidt


Tabelle 1: Immunhistochemische Charakterisierung der intrinsischen Subtypen des Mammakarzinoms.<br />

Luminal A<br />

Luminal B<br />

HER2-negativ<br />

Luminal B<br />

HER2-positiv<br />

HER2 (non-luminal)<br />

Tripelnegativ<br />

(basal-like)*<br />

ER Positiv Positiv Positiv Negativ Negativ<br />

PR Positiv (≥20%) Positiv/negativ Positiv/negativ Negativ Negativ<br />

HER2 Negativ Negativ Positiv Positiv Negativ<br />

Ki-67


Unterschieden werden auf der Grundlage von Genexpressionssignaturen<br />

respektive mRNA-Expressionsprofilen heute vier bzw. fünf<br />

intrinsische Subtypen, die zumindest zum Teil mit immunhistochemischen<br />

Algorithmen überlappen (Tab. 1, Abb. 1):<br />

³ ³ Luminal-A- und -B-Typen sind Hormonrezeptor-positiv, unterscheiden<br />

sich klinisch gesehen allerdings im Rezidiv- bzw. Metastasierungsrisiko.<br />

Luminal-B-Typen können HER2-positiv oder -negativ<br />

sein.<br />

³ ³ Der isolierte HER2-Typ zeichnet sich durch die Überexpression von<br />

HER2-Rezeptoren aus.<br />

³ ³ Der Basal-like-Typ ist Hormonrezeptor- und HER2-negativ und in<br />

etwa 60 bis 80% der Fälle deckungsgleich mit tripelnegativen Mammakarzinomen.<br />

2.2 Therapieoptionen<br />

Mit jedem dieser Subtypen ist eine andere Form der adjuvanten Therapie<br />

verbunden. Ausschließlich endokrin werden nur Luminal-A-Tumoren<br />

behandelt. Zusätzlich chemotherapeutisch sind die meisten Luminal-B-Tumoren<br />

zu therapieren, ebenso wie HER2-Typen, gegen die<br />

gleichzeitig HER2-spezifische Therapeutika zum Einsatz kommen.<br />

Chemotherapie allein ist beim tripelnegativen Mammakarzinom indiziert<br />

(Tab. 2).<br />

2.3 Prädiktive Faktoren<br />

Der Nachweis von Hormon- und HER2-Rezeptoren ist für das Ansprechen<br />

auf eine endokrine, respektive eine gegen HER2 gerichtete Therapie<br />

prädiktiv.<br />

Tabelle 2: Therapeutische Implikationen bei intrinsischen Subtypen<br />

[mod. nach 16].<br />

Intrinsischer Subtyp<br />

Luminal A<br />

Luminal B (HER2-negativ)<br />

Luminal B (HER2-positiv)<br />

HER2-positiv (non-luminal)<br />

Tripelnegativ (basal-like*)<br />

Therapie<br />

ET<br />

ET +/– CT („nach Risikoabwägung“)<br />

CT + Anti-HER2 + ET<br />

CT + Anti-HER2<br />

CT<br />

ET Endokrine Therapie, CT Chemotherapie, Anti-HER2 Therapie mit Anti-<br />

HER2-Therapeutika. *Die tripelnegativen und die basal-like Mammakarzinome<br />

sind nur in etwa 60–80% deckungsgleich (s. auch Kapitel 5.3).<br />

16 H. H. Kreipe, M. Schmidt


Solche prädiktiven Faktoren existieren in Bezug auf eine bestimmte<br />

Chemotherapie bislang noch nicht auf dem höchsten Evidenzlevel.<br />

Die Indikationsstellung für eine Chemotherapie erfolgt deshalb<br />

auf Grundlage prognostischer Marker. Damit wird nochmals klar, dass<br />

die Klassifikation in intrinsische Subtypen nicht auf einer<br />

biologisch begründeten Ableitung aus potenziellen Vorläuferzellen<br />

beruht. Vielmehr stützt sie sich auf die therapeutische<br />

Konsequenz einer Kombination von prädiktiven<br />

und prognostischen Biomarkern.<br />

Mit den im klinischen Alltag eingesetzten traditionellen pathologischen,<br />

prognostischen und prädiktiven Parametern ist eine eindeutige<br />

Zuordnung der Mammakarzinome zu den intrinsischen Subtypen nicht<br />

in jedem Fall zu gewährleisten. Insbesondere die Abgrenzung der Subtypen<br />

Luminal A zu Luminal B stellt häufig ein Problem dar.<br />

Wegen der überragenden tumorbiologischen Bedeutung der Proliferation<br />

kommt häufig der immunhistochemische Proliferationsmarker<br />

Ki-67 zum Einsatz. Neuere Studien zeigen für diesen Marker auch eine<br />

prädiktive Potenz im Hinblick auf die Art der Chemotherapie. Allerdings<br />

ist die Methodik der Ki-67-Bestimmung nur begrenzt standardisiert.<br />

Fazit<br />

Die Indikationsstellung für eine Chemotherapie<br />

erfolgt auf Grundlage prognostischer<br />

Marker.<br />

2.4 Genexpressionsprofile<br />

Eine Präzisierung der Zuordnung versprechen Genexpressionsprofile.<br />

Die Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO) bewertet<br />

die derzeit kommerziell verfügbaren Genexpressionssignaturen mit +/–:<br />

³ ³ Endopredict ® ,<br />

³ ³ MammaPrint ® ,<br />

³ ³ Oncotype DX ® und<br />

³ ³ PAM50.<br />

Diese Signaturen der ersten Generation messen vor allem Östrogenrezeptor-regulierte<br />

und proliferationsassoziierte Gene. Sie haben deshalb<br />

die stärkste prognostische Aussagekraft bei Östrogenrezeptor-positiven<br />

Mammakarzinomen.<br />

Derzeit noch nicht kommerziell verfügbare Genexpressionssignaturen<br />

der zweiten Generation berücksichtigen demgegenüber Immunzelltranskripte<br />

und haben prognostische Bedeutung vor allem bei ERnegativen<br />

und HER2-positiven sowie schnell proliferierenden Mammakarzinomen.<br />

Pathologie, Prognose und Prädiktion<br />

17


3 Neue Entwicklungen<br />

3.1 Histologische Typisierung<br />

Im Juli 2012 hat die Weltgesundheitsorganisation eine neue WHO-<br />

Klassifikation der Mammakarzinome publiziert [25]. Sie unterscheidet<br />

37 unterschiedliche Typen invasiver Karzinome. Die wichtigsten Änderungen<br />

zur vorherigen Klassifikation sind die folgenden (Abb. 2):<br />

³ ³ Der häufigste und 70–80% der Fälle ausmachende histologische Typ<br />

wird wegen der für diese Form nicht spezifischen Abstammung von<br />

den Zellen des duktulo-lobulären Übergangs nicht mehr als „duktal<br />

invasives Karzinom", sondern als invasives Karzinom vom unspezifischen<br />

Typ bezeichnet.<br />

³ ³ Alle anderen histologischen Typen (lobulär, tubulär, muzinös etc.)<br />

werden als invasive Karzinome vom spezifischen Typ geführt. Voraussetzung<br />

ist, dass mindestens 90% des Tumors diese Differenzierung<br />

aufweisen.<br />

³ ³ Wenn ein Karzinom nur zu 10 bis


Abbildung 2: Karzinome vom unspezifischen bzw. spezifischen Typ und die Mischformen gemäß neuer<br />

WHO-Klassifikationen [25].<br />

Als mikroinvasive Karzinome werden sehr frühe Formen bezeichnet,<br />

die sich durch einen oder mehrere, aber maximal 1 mm große<br />

Herde auszeichnen. Sie sind zu klein, um sie eindeutig einem pathologischen<br />

Subtyp zuordnen zu können.<br />

Wie wichtig die histologische Klassifizierung auch im Zeitalter der<br />

intrinsischen Subtypen bleibt, zeigen das G1-Karzinom mit apokrinen<br />

Eigenschaften und die niedriggradigen metaplastischen Karzinome.<br />

Diese würden entgegen ihrer Biologie (G1) als intrinsische Subtypen<br />

unter die Chemotherapie-pflichtigen tripelnegativen Karzinome fallen,<br />

da sie immunhistochemisch negativ für ER, PR und HER2 sind.<br />

Die klinisch-pathologische Klassifikation in intrinsische Subtypen<br />

beruht auf einer auf die therapeutische Konsequenz ausgerichteten<br />

pragmatischen Kombina tion von prädiktiven und prognostischen<br />

immunhistochemischen Biomarkern (ER,<br />

PR, HER2, Ki-67) und nicht auf einer biologischen Ableitung<br />

aus potenziellen Vorläuferzellen oder der Anwendung<br />

von Genexpressionsprofilen.<br />

3.2 Histopathologisches Grading<br />

Das histopathologische Grading besitzt verschiedenen Studien zufolge<br />

prognostische Potenz, allerdings nur, wenn es durch einen geübten<br />

Pathologen oder zentral erfolgt [17]. Es handelt sich um eine zuverlässige<br />

Methode zur Unterscheidung zwischen einem hohen (G3) und<br />

einem niedrigen Rezidivrisiko (G1) der Patientinnen.<br />

Kritiker halten das histopathologische Grading dagegen für zu<br />

wenig präzise und zu wenig reproduzierbar. Eine zuverlässige Stratifi-<br />

Fazit<br />

Bei einigen spezifischen, tripelnegativen Karzinomen<br />

(apokrine Differenzierung, niedriggradige<br />

metaplastische u. a.) ist die Klassifikation<br />

in intrinsische Subtypen prognostisch<br />

nicht relevant.<br />

Pathologie, Prognose und Prädiktion<br />

19


Fazit<br />

Prospektive Studien sind erforderlich, um<br />

die Wertigkeit des Gradings im Vergleich zu<br />

neuen Methoden der Stratifikation, insbesondere<br />

innerhalb der luminalen Subtypen, zu<br />

überprüfen.<br />

zierung ist ihrer Meinung nach damit nicht möglich [11]. Besonders<br />

problematisch ist, dass ein Großteil der Tumoren mit einem Anteil von<br />

35–50% in die prognostisch nicht eindeutige G2-Gruppe fällt.<br />

Dennoch haben mehrere Studien gezeigt, dass die Unterscheidung<br />

von luminalem A- und B-Typ mithilfe des Gradings hinsichtlich<br />

des Therapieansprechens gute Korrelationen liefert.<br />

Hierbei wurde der Luminal-B-Typ mit einem histopathologischen<br />

Grad 3 gleichgesetzt [21, 29].<br />

Nach dem St.-Gallen-Konsens 2013 ist das histopathologische<br />

Grading bei Fehlen von Proliferationsdaten<br />

als Surrogatparameter nicht einsetzbar [15].<br />

3.3 Tumorausbreitung und Einzelzelldissemination<br />

Tumorausbreitung<br />

Nach wie vor ist die TNM-Klassifikation von großer klinischer Bedeutung,<br />

auch wenn die in ein und derselben Tumorgröße zusammengefassten<br />

Kategorien sehr heterogen sind. So kann ein pT1c-Tumor Größen<br />

von 1 bis 2 cm aufweisen. Bei einem Durchmesser von 1,1 cm<br />

beträgt sein Volumen 0,6 cm 3 . Bei einem Durchmesser von 1,9 cm liegt<br />

das Volumen mit 4,5 cm 3 bereits bei knapp dem Achtfachen.<br />

Auch dadurch, dass Mammakarzinome im Rahmen der Früherkennung<br />

sehr häufig in initialen Stadien diagnostiziert werden, verliert<br />

das klassische Unterscheidungsmerkmal der Tumorgröße an Bedeutung.<br />

Zudem scheint die diskontinuierliche Klassifikation in Größenkategorien<br />

nach dem TNM-System nur bedingt die Biologie widerzuspiegeln.<br />

Dennoch bleibt die Tumorgröße, insbesondere die<br />

2-cm-Grenze, ein für die Therapie weiterhin einflussreicher Risikoparameter.<br />

Einzelzelldissemination und Mikrometastasen<br />

Die Absiedlung von Tumoren in die regionären Lymphknoten stellt<br />

eine wichtige prognostische Information dar und muss bei jedem Mammakarzinom<br />

erfasst werden.<br />

Viele Anstrengungen sind unternommen worden, das Staging zu<br />

präzisieren und kleinste Lymphknotenabsiedlungen wie einzelne Tumorzellen<br />

und Mikrometastasen nachzuweisen. Überraschenderweise<br />

zeigten Weaver und Kollegen in einer Studie an 3.887 Patientinnen<br />

jedoch, dass okkulte Metastasen zwar die Prognose verschlechtern,<br />

dieser Effekt jedoch zu gering ist (1,2% auf 5 Jahre), um den hohen<br />

Aufwand einer systematischen Suche mittels Immunhistochemie zu<br />

rechtfertigen [42].<br />

In der MIRROR-Studie [12] schließlich wurde zwei Jahre zuvor<br />

gezeigt, dass der Nachweis sowohl von Einzelzellen als auch von Mikrometastasen<br />

zu einer signifikant schlechteren Prognose führt, ohne<br />

dass sich die beiden Parameter in ihrem prognostischen Effekt vonei-<br />

20 H. H. Kreipe, M. Schmidt


nander unterscheiden. Daher wird eine immunhistochemische Analyse<br />

von Sentinellymphknoten für notwendig erachtet.<br />

Diesen Befund konnten andere Arbeitsgruppen allerdings nicht<br />

bestätigen [5, 27, 35]. Wahrscheinlich kommen die prognostischen<br />

Effekte der Mikrometastasen aufgrund einer immer effektiver werdenden<br />

Therapie nicht zum Tragen, sondern erlangen<br />

bei der einzelnen Patientin erst dann wieder Bedeutung,<br />

wenn an einen Verzicht auf adjuvante endokrine Therapie<br />

gedacht wird. Die Sensitivität des Nachweises von<br />

Lymphknotenmetastasen lässt sich erhöhen, wenn neben<br />

der konventionellen Histologie an Paraffinschnitten<br />

sowie der Schnellschnitthistologie an Kryoschnitten molekularbiologische<br />

Verfahren wie OSNA RT-PCR zum Einsatz kommen.<br />

Allerdings sind diese neuen Verfahren noch nicht in die Routinediagnostik<br />

integriert [30, 36, 39].<br />

Große Erwartungen sind auch geknüpft an den Nachweis von<br />

Mikrometastasen im Knochenmark [2] und zirkulierenden Tumorzellen<br />

[31]. Für die Bestimmung der Mikrometastasen wird heparinisiertes<br />

Knochenmark benötigt, das über Spezialzentrifugeneinsätze in großer<br />

Zellzahl auf Objektträger aufgebracht und anschließend immunhistochemisch<br />

(Antikörper A45B/B3 oder CK 8/18 und 8/19) auf Zytokeratinpositive<br />

Zellen untersucht wird. Schon die Detektion des Antigens allein<br />

gilt – unabhängig von der gemessenen Intensität – als Nachweis<br />

einer Mikrometastase.<br />

Bereits wenige nachgewiesene, zytologisch als normal erscheinende<br />

Zellen gelten als positiv. Ob diese Vorhersagekraft jedoch die<br />

etablierter Faktoren übersteigt, ist derzeit noch nicht<br />

geklärt. Erste publizierte Arbeiten zeigen beim Mammakarzinom<br />

einen prognostischen Einfluss durch den<br />

Nachweis zirkulierender Tumorzellen [26, 43].Trotz<br />

vorliegender prospektiver Studien [31] wurde die Evidenz<br />

von der ASCO und den deutschen S3-Leitlinien (2012) und Therapieempfehlungen<br />

der AGO nicht als ausreichend für eine Empfehlung<br />

angesehen.<br />

Verschiedene Verfahren zum Nachweis zirkulierender Tumorzellen<br />

sind ebenfalls nicht empfohlen. Derartige immunzytologische Assays<br />

zum Einzelzellnachweis werden bis auf wenige Ausnahmen nicht<br />

durch pathologische Institute durchgeführt.<br />

Fazit<br />

Die prognostische Bedeutung von Einzelzellabsiedlungen<br />

und Mikrometastasen im axillären<br />

Lymphknoten ist gering. Sie rechtfertigt<br />

nicht den generellen Einsatz immunhistochemischer<br />

Nachweismethoden.<br />

Fazit<br />

Hämatogene Mikrometastasen und zirkulierende<br />

Tumorzellen spielen außerhalb von<br />

Studien derzeit keine Rolle.<br />

3.4 Genexpressionssignaturen und intrinsische Subtypen<br />

Genexpressionssignaturen zeigen die molekulare Heterogenität des<br />

Mammakarzinoms. Sie wurden als erstes mit Microarrays an frisch gefrorenem<br />

Tumorgewebe ermittelt. Die intrinsische Genliste, anhand<br />

derer sich die vier, respektive fünf intrinsischen Subtypen identifizieren<br />

ließen, umfasste 496 Gene.<br />

Pathologie, Prognose und Prädiktion<br />

21


Fazit<br />

Bei der Bestimmung der intrinsischen<br />

Typen ist PAM50 dem einfacheren Drei-<br />

Gene-Modell überlegen.<br />

Für die in praxi einfachere Untersuchung von Tumorgewebe in<br />

Paraffingewebe wurde diese Liste auf 50 Gene reduziert. Mit dem entsprechenden<br />

PAM50-Test sind die intrinsischen Subtypen einfacher zu<br />

identifizieren.<br />

Da sich die Subtypen durch eine charakteristische Rezeptorexpression<br />

voneinander unterscheiden, ist ihre Charakterisierung auch<br />

durch die Bestimmung der mRNA-Expression von Östrogen- und<br />

HER2-Rezeptoren möglich. Wenn zusätzlich die mRNA-Expression<br />

der Aurora-Kinase A (AURKA) bestimmt wird, lassen sich die vier Subtypen<br />

statistisch robust und mit vergleichbarer prognostischer Aussagekraft<br />

darstellen. Dieses Drei-Gene-Modell zur Charakterisierung der<br />

vier, respektive fünf intrinsischen Subtypen haben Haibe-Kains und<br />

Kollegen im letzten Jahr publiziert [18].<br />

Drei-Gene-Modell versus PAM50<br />

Zwischen dem Drei-Gene-Modell und PAM50 besteht allerdings eine<br />

Diskordanz von etwa 30%. Aus diesem Grund haben die für die Entwicklung<br />

von PAM50 verantwortlichen Autoren das<br />

Drei-Gene-Modell und PAM50 direkt miteinander verglichen.<br />

Sie kommen zu dem Ergebnis, dass PAM50 gegenüber<br />

dem Drei-Gene-Modell mehr unabhängige prognostische<br />

Informationen liefert. Außerdem war der<br />

prädiktive Effekt für das Ansprechen auf eine neoadjuvante Chemotherapie<br />

größer und die Diversität der Genexpression wurde durch PAM50<br />

vollständiger abgebildet [33].<br />

Prospektiv-retrospektive Untersuchungen zu PAM50<br />

Zu PAM50 liegen derzeit prospektiv-retrospektive Untersuchungen an<br />

drei klinischen Studien vor.<br />

In der NCIC-CTG-MA.5-Studie wurde PAM50 an 476 prämenopausalen<br />

Patientinnen mit Brustkrebs untersucht, die randomisiert worden<br />

waren zwischen<br />

³ ³ CEF (Cyclophosphamid, Epirubicin, Fluorouracil) und<br />

³ ³ CMF (Cyclophosphamid, Methotrexat, Fluorouracil).<br />

Fazit<br />

Zur Festlegung der intrinsischen Subtypen<br />

kommt die Genexpressionsanalyse mit<br />

PAM50 der ursprünglichen molekularen<br />

Definition am nächsten und ist prognostisch<br />

relevant. Allerdings ist die prädiktive Potenz<br />

nicht validiert. Für die klinisch-pathologische<br />

Anwendung der intrinsischen Subtypen bleibt<br />

daher die Immunhistochemie ausschlaggebend.<br />

Die intrinsischen Subtypen hatten eine signifikante prognostische<br />

Bedeutung. HER2-angereicherte Mammakarzinome<br />

reagierten empfindlicher auf CEF als auf CMF.<br />

Bei basal-like Mammakarzinomen zeigte sich kein Unterschied<br />

in der Responsivität auf CEF und CMF [8].<br />

In der NCIC-CTG-MA.12-Studie an Paraffingewebe<br />

von 398 prämenopausalen Patientinnen, die zwischen<br />

Tamoxifen und Placebo randomisiert worden<br />

waren, zeigte PAM50 für die Prognose sowie für die<br />

Prädiktion des Therapieeffekts durch Tamoxifen eine<br />

22 H. H. Kreipe, M. Schmidt


Überlegenheit gegenüber der immunhistochemischen Bestimmung der<br />

intrinsischen Subtypen [9].<br />

In der dritten randomisierten Studie (GEICAM/9906) wurden<br />

820 Mammakarzinom-Patientinnen, die zwischen FEC (Fluorouracil,<br />

Epirubicin, Cyclophosphamid) und FEC–Paclitaxel randomisiert worden<br />

waren, mit PAM50 untersucht [28]. Die intrinsischen Subtypen<br />

zeigten die erwarteten prognostischen Unterschiede allerdings ohne<br />

prädiktiven Zusammenhang mit der Art der Therapie. In dieser Untersuchung<br />

hatten die Patientinnen mit der niedrigeren Proliferation den<br />

größeren Vorteil von der Hinzunahme von Paclitaxel.<br />

Immunhistochemisches Korrelat der intrinsischen Subtypen<br />

Bei der pathologischen Begutachtung von Mammakarzinomen ist die<br />

immunhistochemische Bestimmung von ER, PR und HER2 seit langem<br />

Standard. Es erscheint daher naheliegend, anhand dieser ohnehin vorliegenden<br />

Faktoren, wie ja auch aktuell auf der Konsensuskonferenz in<br />

St. Gallen vorgeschlagen, eine Bestimmung der intrinsischen Subtypen<br />

vorzunehmen.<br />

Bastien et al. untersuchten diese Möglichkeit am Paraffingewebe<br />

von 814 Tumorproben aus der GEICAM/9906-Studie [1]. Die Expression<br />

der Gene ESR1, PgR und ERBB2 zeigte zwar einen engen Zusammenhang<br />

mit den immunhistochemisch bestimmten Werten für ER, PR<br />

und HER2. Allerdings hatten die Genexpressionsbestimmungen in der<br />

multivariaten Analyse eine höhere prognostische Aussagekraft.<br />

Vor allem ließen sich durch die Immunhistochemie die mittels<br />

PAM50 bestimmten intrinsischen Subtypen nicht verlässlich nachvollziehen.<br />

Zwar wurden 92% der immunhistochemisch ER-positiven<br />

Mammakarzinome mit PAM50 den intrinsischen Subtypen Luminal A<br />

und B zugeordnet. Allerdings wurden umgekehrt nur 75% der immunhistochemisch<br />

ER-negativen Karzinome als basal-like oder HER2-angereicherte<br />

Subtypen klassifiziert [1]. Immunhistochemisch tripelnegative<br />

Mammakarzinome wurden mit PAM50 entweder dem basal-like (57%)<br />

oder dem HER2-angereicherten (30%) Subtyp zugeordnet. Nur 77%<br />

der HER2-positiven Mammakarzinome wurden mit PAM50 als HER2-<br />

angereichert klassifiziert.<br />

Die immunhistochemische Differenzierung zwischen Luminal A<br />

und B kann durch die quantitative immunhistochemische Messung von<br />

PR verbessert werden [32]. In dieser neuen immunhistochemischen<br />

Definition werden ER-positive, HER2-negative Mammakarzinome mit<br />

Ki67-Werten 20% als Luminal A klassifiziert.<br />

Ein Problem bei der Verwendung von Ki-67 zur Unterteilung der<br />

luminalen ER-positiven Mammakarzinome ist die oft unbefriedigende<br />

Reproduzierbarkeit speziell in der mittleren Proliferationsrate zwischen<br />

8 und 30% [40]. Auch wenn die Korrelation mit PAM50 und die prognostische<br />

Aussagekraft durch Berücksichtigung von PR verbessert werden<br />

konnte, liefert PAM50 multivariat noch zusätzliche prognostische<br />

Pathologie, Prognose und Prädiktion<br />

23


Fazit<br />

Die Berücksichtigung der PgR-Expression<br />

verbessert die prognostische Aussagekraft des<br />

klinisch etablierten immunhistochemischen<br />

Surrogats (ER, HER2, Ki-67) für intrinsische<br />

Subgruppen.<br />

Fazit<br />

Die prognostische Bedeutung der pCR zeigt<br />

sich nicht bei allen intrinsischen Subtypen.<br />

Informationen über die erweiterte immunhistochemische Einteilung<br />

hinaus.<br />

Auch in weiteren aktuellen Arbeiten ließ sich die Bedeutung von<br />

PR und/oder Ki-67 bei der Unterteilung zwischen Luminal A und B<br />

nachvollziehen. Cancello und Mitarbeiter konnten bei<br />

immunhistochemischen Untersuchungen an 4.837 Patientinnen<br />

zeigen, dass ungeachtet des HER2-Status ein<br />

Verlust der PgR-Expression mit einer schlechteren Prognose<br />

assoziiert ist [6].<br />

Braun et al. wiederum wiesen die prognostische<br />

Bedeutung von PgR mithilfe von Genexpressionsanalysen<br />

bei 443 postmenopausalen Mammakarzinom-Patientinnen nach<br />

[2]. Auch in dieser Untersuchung war der Verlust von PgR mit einer<br />

verschlechterten Prognose bei luminal differenzierten Patientinnen assoziiert.<br />

Bedeutung der pathologischen Komplettremission<br />

bei unterschiedlichen intrinsischen Subtypen<br />

In einer Untersuchung an 6.377 Patientinnen, die alle neoadjuvant mit<br />

anthrazyklin- und taxanhaltiger Chemotherapie behandelt worden waren,<br />

konnten von Minckwitz et al. zeigen, dass eine pathologische<br />

Komplettremission (pCR) nur bei<br />

³ ³ HER2-positiv (non-luminal)<br />

³ ³ tripelnegativ und<br />

³ ³ luminal B/HER2-negativ<br />

differenzierten Mammakarzinomen mit dem erkrankungsfreien Überleben<br />

assoziiert ist. Sowohl bei den luminal A als auch bei den luminal<br />

B/HER2-positiv differenzierten Mammakarzinomen<br />

bestand dieser Zusammenhang allerdings nicht.<br />

Prognostische Genexpressionssignaturen<br />

Eine weitere Möglichkeit, luminal differenzierte Mammakarzinome in<br />

Gruppen mit unterschiedlicher Prognose aufzutrennen, ist der Einsatz<br />

von Genexpressionssignaturen.<br />

Von essentieller Bedeutung ist in diesem Zusammenhang nicht<br />

nur die klinische, sondern auch die analytische Validierung. Der in<br />

molekularpathologischen Laboratorien dezentral an Paraffinmaterial<br />

durchführbare quantitative Real-Time-Polymerasekettenreaktion (qRT-<br />

PCR)-Genexpressionstest EndoPredict ® (EP) wurde analytisch mit guter<br />

Reproduzierbarkeit und Präzision sowie vernachlässigbaren Variationen<br />

zwischen unterschiedlichen Laboratorien validiert [24].<br />

Zusätzlich konnte gezeigt werden, dass EndoPredict ® in Verbindung<br />

mit den klinischen Faktoren Tumorgröße und Nodalstatus (EPclin)<br />

die Hoch- bzw. Intermediärrisikogruppen der verbreiteten klinisch-<br />

24 H. H. Kreipe, M. Schmidt


pathologischen Risikoklassifikationen – National Comprehensive Cancer<br />

Network (NCCN), St. Gallen 2011 und Deutsche S3-Leitlinie – zu<br />

58 bis 61% als Niedrigrisikogruppe mit einem 10-Jahres-Metastasenrisiko<br />

von 5% klassifiziert [13].<br />

Eine aktuelle Untersuchung an 4.318 Patientinnen mit frühen<br />

Mammakarzinomen konnte die prognostische Bedeutung der St.-Gallen-Klassifikation<br />

2011, die auf den bereits erwähnten immunhistochemischen<br />

Faktoren als Surrogatparameter für intrinsische Subtypen<br />

beruht, bestätigen [4]. In ihrer Diskussion weisen die Autoren darauf hin,<br />

³ ³ dass Genexpressionssignaturen und klassische Immunhistochemie<br />

komplementär zueinander sind und<br />

³ ³ dass sowohl Nodalstatus als auch Tumorgröße zusätzlich berücksichtigt<br />

werden sollten.<br />

Durch diese Kombination von Genexpressionssignaturen<br />

mit klinischen Parametern lässt sich daher, wie es<br />

bei EPclin exemplarisch gezeigt wurde, die prognostische<br />

Aussagekraft verbessern, was potenziell zu einer<br />

geringeren Rate an adjuvanten Chemotherapien führen<br />

sollte.<br />

Da mittlerweile mehrere, zum Teil auch kommerziell erhältliche<br />

Genexpressionssignaturmethoden speziell für luminale Mammakarzinome<br />

eingesetzt werden, sind die Konkordanz dieser Signaturen untereinander<br />

und die jeweilige prognostische Aussagekraft von Bedeutung.<br />

In einem Vergleich zwischen dem EndoPredict ® und dem Recurrence<br />

Score bei 34 Patientinnen mit Mammakarzinomen konnten Varga et al.<br />

eine mäßige Konkordanz (76%) und Korrelation (Pearson-Korrelationskoeffizient<br />

0,65) nachweisen. Der EndoPredict ® klassifizierte 11 Karzinome<br />

als geringes Risiko und 23 als hohes Risiko. Nach dem Recurrence<br />

Score waren die Karzinome von 15 Patientinnen in den<br />

Niedrig risikobereich, 10 in den Intermediärrisikobereich und 9 in den<br />

Hochrisiko bereich einzuordnen. Eine starke und potenziell therapiebeeinflussende<br />

Diskrepanz trat in 6 Fällen (18%) auf [41].<br />

Kelly und Mitarbeiter verglichen in einem Kollektiv von 151 ERpositiven<br />

Patientinnen die Einteilung in Risikogruppen durch PAM50<br />

und den Recurrence Score [23]. Die Autoren stellten eine gute Übereinstimmung<br />

zwischen den beiden Genexpressionssignaturen fest,<br />

zeigten aber, dass durch PAM50 mehr Patientinnen in die Niedrigrisikogruppe<br />

(Luminal A) eingeteilt wurden.<br />

In einem Vergleich der prognostischen Signifikanz bei ER-positiven<br />

Mammakarzinomen, die mit Tamoxifen behandelt worden waren,<br />

wurden die folgenden Signaturen verglichen [33]:<br />

Fazit<br />

Durch die Kombination von Genexpressionssignaturen<br />

und klinischen Parameteren lässt<br />

sich die prognostische Aussagekraft verbessern.<br />

Lesen Sie weiter im Hauptwerk Colloquium Senologie 2013,<br />

das Ende Juli 2013 erscheint.<br />

Pathologie, Prognose und Prädiktion<br />

25


Studienverzeichnis<br />

Studienname Beschreibung/Titel Seitenzahl<br />

ADAPT<br />

BEATRICE<br />

A Prospective, Randomized Multicenter, Open-label Comparison of<br />

Preoperative Combination of Trastuzumab and Pertuzumab With or<br />

Without Concurrent Taxane Chemotherapy Given for Twelve Weeks<br />

in Patients With Operable HER2+/HR- Breast Cancer Within the<br />

ADAPT Protocol<br />

BEATRICE Study: A Study of Avastin (Bevacizumab) Adjuvant Therapy<br />

in Triple Negative Breast Cancer.<br />

28<br />

168<br />

Chemo-N0 Prognostic and Predictive Impact of uPA/PAI-1 27<br />

GEICAM/9906<br />

GeparSIXTO<br />

MINDACT<br />

MIRROR<br />

NCIC-CTG-MA.12<br />

NCIC-CTG-MA.5<br />

NCT00337103<br />

NNBC-3<br />

NSABP-B46<br />

TAILORx<br />

Fluorouracil, Epirubicin, and Cyclophosphamide (FEC) Versus FEC Plus<br />

Paclitaxel as Adjuvant Treatment for Node Positive Breast Cancer<br />

Patients<br />

Addition of Carboplatin to Neoadjuvant Therapy for Triple-negative<br />

and HER2-positive Early Breast Cancer<br />

Genetic Testing or Clinical Assessment in Determining the Need for<br />

Chemotherapy in Women With Breast Cancer That Involves No More<br />

Than 3 Lymph Nodes<br />

Micrometastases and isolated tumor cells: relevant and robust or<br />

rubbish?<br />

Prognostic and Predictive Impact of Intrinsic Biological Classification<br />

by Immunohistochemistry (IHC) and QPCR for Adjuvant Tamoxifen in<br />

Pre-Menopausal Breast Cancer<br />

Phase III Adjuvant Chemotherapy with Intensive CEF (CTX/EPI/5-FU)<br />

vs Standard CMF (CTX/MTX/5-FU) in Premenopausal Patients with<br />

Carcinoma of the Breast with Positive Axillary Nodes<br />

A Phase III, open-label, randomized, multicenter study of eribulin<br />

mesylate versus capecitabine in patients with locally advanced or<br />

metastatic breast cancer previously treated with anthracyclines and<br />

taxanes<br />

6xFU/Epirubicin/Cyclophosphamide (FEC) Compared to<br />

3xFEC-3xDocetaxel in High-risk Node-negative Breast Cancer Patients<br />

A Clinical Trial Comparing the Combination of TC Plus Bevacizumab<br />

to TC Alone and to TAC for Women With Node-Positive or High-Risk<br />

Node-Negative, HER2-Negative Breast Cancer<br />

Hormone Therapy With or Without Combination Chemotherapy in<br />

Treating Women Who Have Undergone Surgery for Node-Negative<br />

Breast Cancer (The TAILORx Trial)<br />

23<br />

173<br />

28<br />

20<br />

22<br />

22<br />

170<br />

27<br />

74<br />

28<br />

26 Studienverzeichnis


Abkürzungen<br />

AGO Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische<br />

Onkologie<br />

AKT Proteinkinase B<br />

ALN axilliäre Lymphonodektomie<br />

APBI akzelerierte Teilbrust-Bestrahlung<br />

(accelerated partial breast irradiation)<br />

ASCO Jahrestagung der US-amerikanischen<br />

Krebsgesellschaft<br />

BCSS brustkrebsspezifisches Überleben<br />

(breast cancer specific survival)<br />

BCTOS Breast Cancer Treatment Outcome Scale<br />

BDR brustbezogene Todesrate (breast-related<br />

death rate)<br />

BEO brusterhaltende Operation<br />

BIBC-Frage- Body Image after Breast Cancerbogen<br />

Fragebogen<br />

BMBF Bundesministerium für Bildung<br />

und Forschung<br />

BMG Bundesministerium für Gesundheit<br />

BP Bisphosphonate<br />

C<br />

Organkrebszentrum<br />

CC Onkologisches Zentrum<br />

CCC Onkologisches Spitzenzentrum<br />

(Comprehensive Cancer Center)<br />

CGH-Array comparative genomic hybridization-Array<br />

CIMBA Consortium of Investigators of Modifiers<br />

of BRCA1/2<br />

CNB core biopsy<br />

DCIS duktales Carcinoma in situ (DCIS<br />

DGGG Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie<br />

und Geburtshilfe<br />

DKG Deutsche Krebsgesellschaft e.V.<br />

DMFS fernmetastasenfreies Überleben<br />

(distant-metastasis-free survival)<br />

EBCTCG Early Breast Cancer Trialists’ Collaborative<br />

Group<br />

ER Östrogenrezeptor (estrogen receptor)<br />

FNA Feinnadelaspiration<br />

FN-Rate falsch-negativ-rate<br />

HER2 human epidermal growth factor receptor 2<br />

HR hazard ratio<br />

HR Hormonrezeptor<br />

HSM hautsparende Mastektomie<br />

IGF Insulin-like growth factors<br />

ILC invasiv-lobuläres Mammakarzinom (invasive<br />

lobular breast cancer)<br />

IML intramammärer Lymphknoten<br />

KFU Krebsfrüherkennung<br />

LI<br />

Färbeindex (labelling index)<br />

LS Lymphoszintigraphie<br />

MBM mind/body medicine<br />

MBSR Mindfulness-based stress reduction<br />

MRM Mastektomie<br />

MS Mitoserate (mitotic count score)<br />

mTor mammalian Target of Rapamycin<br />

nab nanoparticle-albumin-bound<br />

NACT neoadjuvante Chemotherapie<br />

NAC Nippel-Areola-Komplex<br />

NCCN National Comprehensive Cancer Network<br />

NICE National Institute for Health and Clinical<br />

Excellence<br />

NSM nippelsparende Mastektomie<br />

NST neoadjuvante systemische Therapie<br />

OC Ovarialkarzinom<br />

OS Gesamtüberleben (overall survival)<br />

PAI-1 Plasminogen-Aktivator-Inhibitor Typ 1<br />

PARP Poly-ADP-Ribose-Polymerase<br />

pCR histopathologische Komplettremission<br />

(pathological complete remission)<br />

PDGF platelet-derived growth factor<br />

PEG Polyethylenglykol<br />

PI3K Phosphoinositid-3-Kinase<br />

PM prophylaktische Mastekomie<br />

PNP periphere Neuropathie<br />

PR Progesteronrezeptor<br />

(progesterone receptor)<br />

PST primär systemische Therapie<br />

RFS rezidivfreie Überleben (recurrence-free<br />

survival)<br />

RT Radiotherapie<br />

SABCS San Antonio Breast Cancer Symposium<br />

SLN Sentinel-Lymphknoten<br />

SLNB Sentinel-Lymphknoten-Biopsie<br />

SPARC secreted protein acidic and rich in<br />

cysteine<br />

SRE skeletal-related-event<br />

TFG-Beta transforming growth factor-Beta<br />

TIES Trials to Investigate the Effects of<br />

Sorafenib in Breast Cancer<br />

TKI Tyrosinkinase-Inhibitoren<br />

TNBC tripelnegatives Mammakarzinom<br />

UCV unklassifizierbare Variante<br />

uPA Plasminogen-Aktivator vom Urokinase-<br />

Typ,<br />

VEGF vascluar endothelial growth factor<br />

WBI Radiotherapie der gesamten Brust<br />

(whole breast irradiation)<br />

Abkürzungen<br />

27


Glossar<br />

Basal-like<br />

Biomarker<br />

Exom<br />

Exon<br />

Expressionsprofil<br />

Genexpressionssignatur<br />

Grading<br />

HER2<br />

Hormonrezeptorpositiv/-negativ<br />

Immunhistochemie<br />

Intrinsischer Subtyp<br />

Intron<br />

Ki-67<br />

Luminal<br />

Transkription<br />

Translation<br />

Zellen, die dem Aussehen und Aufbau einer Basalzelle gleichen. Basalzellen<br />

sind Zellen in den tiefen Schichten der Epidermis, die in der<br />

Regel als Reservezellen als Ersatz abgestorbener Epithelzellen dienen.<br />

Objektiv messbare Produkte von Organismen (Proteine, Hormone,<br />

etc.), die auf einen krankhaften/normalen Prozess hindeuten.<br />

Gesamtheit der Exons eines Organismus<br />

(expressed region) Teil des Gens, der für ein Protein kodiert. Im Unterschied<br />

zum Intron<br />

Profil aller in einer Zelle aktiven Gene. Expressionsprofile unterscheiden<br />

sich demnach von Zelltyp zu Zelltyp, da nur ein Teil des Genpools<br />

tatsächlich auch aktiviert wird.<br />

Manchmal synonym mit Expressionsprofil benutzt. Bezeichnet das<br />

Expressionsprofil einer Auswahl von Genen, die sich mit Micro-Arrays<br />

messen lassen und zum Beispiel typisch sind für eine bestimmte<br />

Tumorzelle. Die intrinsischen Subtypen des Mammakarzinoms unterscheiden<br />

sich hinsichtlich ihrer Genexpressionssignatur.<br />

Einteilung der Tumoren nach Differenzierungsgrad des Tumorgewebes.<br />

Der human epidermal growth factor receptor 2 ist ein Wachstumsfaktor,<br />

der die Zellproliferation über den RAS-MAP-Kinase-Weg stimuliert<br />

und die Apoptose über den mTOR-Signalweg hemmt. Eine Überexpression<br />

(HER2-positiv) geht mit diversen Wirkungen einher, die den<br />

Krankheitsverlauf verschlechtern.<br />

Geschlechtshormone wie Östrogen können das Wachstum von Tumorzellen<br />

steigern. Wenn die Tumorzellen Rezeptoren für diese Hormone<br />

aufweisen, spricht man von Hormonrezeptor-positiven Tumoren<br />

Nachweis von exprimierten Proteinen durch Anfärbung von Antikörpern<br />

gegen diese Proteine<br />

Häufig synonym genutzt mit molekularer Subtyp. Unterschieden werden<br />

Luminal-A und –B-Typen, HER2 (non-luminal) sowie Basal-like<br />

(intragenic regions) Region eines Gens, die zwischen einzelnen Exons<br />

liegt und diese trennt. Sie wird bei der Genexpression aus der RNA<br />

herausgeschnitten<br />

Protein, das während der Zellteilung vermehrt auftritt, in ruhenden<br />

Zellen aber fehlt. Wird deshalb als Proliferationsmarker eingesetzt.<br />

Luminale Tumorzellen ähneln am meisten den Zellen in der innersten<br />

(luminalen) Zellschicht der Milchgänge. Luminale Tumoren sind die<br />

häufigsten Mammakarzinome.<br />

Die in der DNA vorliegende Erbinformation wird in eine Matrize<br />

(mRNA) umgeschrieben.<br />

Im Anschluss an die Transkription findet die Translation statt. Die durch<br />

die mRNA transportierte Information wird in Proteine „übersetzt“.<br />

28 Glossar


Herausgeber und Autoren<br />

Prof. Dr. med. Michael Untch (Herausgeber),<br />

Chefarzt der Frauenklinik am Helios Klinikum Berlin-Buch,<br />

Leiter des Interdisziplinären Brustzentrums<br />

Prof. Dr. med. Nadia Harbeck (Herausgeberin),<br />

Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Klinikums der Ludwig-Maximilians-Universität<br />

München, Leitung des Brustzentrums<br />

Prof. Dr. med. Christoph Thomssen (Herausgeber),<br />

Direktor der Klinik und Poliklinik für Gynäkologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg<br />

Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa (Herausgeber),<br />

Direktor der Universitäts-Frauenklinik der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg<br />

Priv.-Doz. Dr. med. Joachim Bischoff,<br />

Universitäts-Frauenklinik der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg<br />

Prof. Dr. med. Ingo Diel,<br />

Schwerpunktpraxis für gynäkologische Onkologie, Mannheim<br />

Prof. Dr. med. Peter A. Fasching,<br />

Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen, Translationale Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />

Dr. med. Oleg Gluz,<br />

West German Study Group (WSG), Scientific Co-Coordinator<br />

Prof. Dr. med. Walter Heindel (angefragt)<br />

Direktor des Instituts für Klinische Radiologie am Klinikum der Universität Münster<br />

Priv.-Doz. Dr. med. Karin Jordan,<br />

Klinik für Innere Medizin IV, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg<br />

Prof. Dr. med. Hans Kreipe,<br />

Direktor des Instituts für Pathologie an der Medizinischen Hochschule Hannover<br />

Priv.-Doz. Dr. med. Sherko Kümmel,<br />

Kliniken Essen Mitte, Direktor der Klinik für Senoloige und des Brustzentrums<br />

Priv.-Doz. Dr. med. Cornelia Liedtke,<br />

Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein/Campus Lübeck,<br />

Leitung Konservative Tumortherapie und Studienzentrale<br />

Prof. Dr. med. Sibylle Loibl,<br />

GBG Forschungs GmbH, Neu-Isenburg<br />

Dr. med. Christine Mau,<br />

Helios Klinikum Berlin-Buch, Frauenklinik<br />

Herausgeber und Autoren<br />

29


Prof. Dr. med. Volkmar Müller,<br />

Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Gynäkologie<br />

Dr. rer. nat. Petra Ortner,<br />

Apothekerin, Medizinjournalistin<br />

Priv.-Doz. Dr. med. Marcus Schmidt,<br />

Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Frauenkrankheiten der Johannes Gutenberg Universität<br />

Mainz, Leiter Konservative und Translationale Gynäkologische Onkologie<br />

Dr. med. Ilka Schwidde,<br />

Kliniken Essen Mitte, Klinik für Senologie/Brustzentrum<br />

Prof. Dr. med. Frederik Wenz,<br />

Direktor der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Universitätsklinikum Mannheim,<br />

Universität Heidelberg<br />

30 Herausgeber und Autoren


Senologie<br />

Colloquium<br />

2013<br />

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anwesend sein werden<br />

Frau Prof. Nadia Harbeck, Herr Prof. Michael Untch,<br />

Herr Prof. Christoph Thomssen und Herr Prof. Serban-Dan Costa.<br />

Sichern Sie sich eines von 100 kostenlosen Leseexemplaren.<br />

Den GBG-Stand finden Sie linker Hand vom Haupteingang an der Taschenausgabe<br />

und an der Buchhandlung vorbei, Stand-Nummer 179.<br />

Agileum Verlagsgesellschaft mbH ⋅ Landsberger Straße 480 a ⋅ 81241 München ⋅ Fon 0 89 / 82 07 37 – 27 ⋅ info@agileum-online.de

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