Darstellende Geometrie
Darstellende Geometrie
Darstellende Geometrie
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Institut für Diskrete Mathematik und <strong>Geometrie</strong><br />
Geometrisches Modellieren und Industrielle <strong>Geometrie</strong><br />
Prof. Dr. H. Pottmann<br />
GEOMETRIE<br />
Lehrveranstaltungsinhalte<br />
GEOMETRIE<br />
Grundkurs<br />
Architektur & Darstellung:<br />
<strong>Darstellende</strong> <strong>Geometrie</strong><br />
• Koordinatensysteme<br />
• Projektionen und Risse<br />
• Parametrische Grundkörper<br />
• Boolesche Operationen<br />
• Raumtransformationen<br />
• Schattenkonstruktion<br />
• Perspektive<br />
• Splines<br />
• Flächen im Bauwesen<br />
http://www.geometrie.tuwien.ac.at/student/arch/<br />
www.geometrie.tuwien.ac.at<br />
1<br />
www.geometrie.tuwien.ac.at<br />
2<br />
Institut für Diskrete Mathematik und <strong>Geometrie</strong><br />
Geometrisches Modellieren und Industrielle <strong>Geometrie</strong><br />
Prof. Dr. H. Pottmann<br />
Ebene kartesische Koordinaten<br />
GEOMETRIE<br />
GEOMETRIE<br />
Kugel/Zylinderkoordinaten<br />
Kartesische Normalkoordinaten<br />
Ebene, Raum<br />
Koordinatensysteme<br />
y<br />
e y<br />
x P<br />
E y<br />
E x<br />
P<br />
y P<br />
x-Achse, y-Achse:<br />
zwei (zueinander) orthogonale,<br />
im Gegenuhrzeigersinn<br />
orientierte Geraden (Strahlen)<br />
einer Ebene<br />
⇒ Ebenes kartesisches<br />
Rechtskoordinatensystem<br />
Welt/Benutzer<br />
Rechts/Links<br />
Polarkoordinaten<br />
e x<br />
x<br />
e x , e y ... Einheitsstrecken<br />
Damit können Punkte der Ebene<br />
durch Zahlenpaare (Koordinaten)<br />
festgelegt werden.<br />
E x , E y ... Einheitspunkte<br />
Bsp: P(x P<br />
= 3, y P<br />
= 2.3)<br />
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3<br />
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4
Räumliche kartesische Koordinaten<br />
Koordinatensysteme<br />
GEOMETRIE<br />
GEOMETRIE<br />
z<br />
P<br />
x-Achse, y-Achse, z-Achse:<br />
drei (zueinander) orthogonale, orientierte<br />
Geraden durch einen gemeinsamen Punkt<br />
U (Koordinatenursprung)<br />
y<br />
z<br />
z<br />
y<br />
x<br />
U<br />
y<br />
Räumliches kartesisches<br />
Rechtskoordinatensystem<br />
Rechte Hand Regel<br />
x<br />
-<br />
+<br />
x<br />
Rechte Hand Regel:<br />
x-Achse, y-Achse und z-Achse eines<br />
Rechtskoordinatensystems sind orientiert wie Daumen,<br />
Zeigefinger und Mittelfinger der rechten Hand<br />
Linkskoordinatensystem<br />
Rechtskoordinatensystem<br />
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5<br />
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6<br />
Räumliche kartesische Koordinaten<br />
Ebene Polarkoordinaten<br />
P‘‘‘<br />
x<br />
z<br />
U<br />
P<br />
P‘<br />
P‘‘<br />
P’, P’’, P’’’ ... Grundriss, Aufriss,<br />
Kreuzriss des Punktes P<br />
Koordinatenweg: Ein in U beginnender<br />
und in P endender Streckenzug aus drei<br />
Kanten eines Koordinatenquaders, welcher<br />
alle drei Koordinaten von P zeigt<br />
y<br />
Koordinatenquader:<br />
Die Kantenlängen am Quader<br />
zeigen die Absolutbeträge der<br />
Koordinaten des Punktes P(x P<br />
, y P<br />
, z P<br />
)<br />
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GEOMETRIE<br />
7<br />
Pol<br />
ϕ<br />
r<br />
Q (r; ϕ)<br />
positiver<br />
Drehsinn<br />
Bsp: Q(7,5; 39º)<br />
Nullrichtung<br />
Zusammenhang kartesische/Polarkoordinaten:<br />
x Q<br />
= r cos(ϕ) r 2 = x<br />
2<br />
Q<br />
+ y<br />
2<br />
Q<br />
Ein Punkt der Ebene kann auch in<br />
Polarkoordinaten festgelegt werden:<br />
Q(r; ϕ)<br />
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GEOMETRIE<br />
r ... Abstand des Punktes zum Pol<br />
ϕ ... Winkel zwischen der Nullrichtung<br />
und dem Vektor Pol - Punkt<br />
y Q<br />
= r sin(ϕ) tan(ϕ) = y Q<br />
/ x Q ϕ<br />
x<br />
y<br />
r<br />
x Q<br />
Q<br />
y Q<br />
8
Zylinderkoordinaten<br />
Kugelkoordinaten<br />
z<br />
GEOMETRIE<br />
z<br />
GEOMETRIE<br />
P<br />
r<br />
x<br />
U<br />
ϕ<br />
r<br />
P<br />
z P<br />
P‘<br />
y<br />
x<br />
U<br />
ϕ ψ P‘<br />
P(r; ϕ; ψ)<br />
y<br />
• Kugelkoordinaten<br />
entsprechen der<br />
geographischen<br />
Länge und Breite<br />
auf der Erdkugel<br />
P(r; ϕ; z P )<br />
Bsp: Tragen Sie den<br />
Punkt Q(r; 90; z p /2) ein!<br />
Bsp: Tragen Sie den Punkt<br />
Q(r; 100; 30) ein<br />
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9<br />
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10<br />
Welt / Benutzer-<br />
Koordinatensysteme<br />
GEOMETRIE<br />
formZ Koordinatensystem<br />
GEOMETRIE<br />
BKS<br />
x<br />
y<br />
z<br />
z<br />
WKS<br />
x<br />
z<br />
y<br />
BKS<br />
• A … absolute/relative<br />
Koordinaten<br />
• W … Weltkoordinaten-/<br />
Benutzerkoordinatensystem<br />
• C … Kartesische-<br />
/Polarkoordinaten<br />
Frank O. Gehry<br />
DESIGN MUSEUM<br />
Weil am Rhein, Germany<br />
x<br />
y<br />
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11<br />
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12
Tipp für CAD Konstruktionen<br />
GEOMETRIE<br />
Institut für Diskrete Mathematik und <strong>Geometrie</strong><br />
Geometrisches Modellieren und Industrielle <strong>Geometrie</strong><br />
Prof. Dr. H. Pottmann<br />
GEOMETRIE<br />
Vereinfachung der CAD Konstruktion durch<br />
Verwendung geeigneter Koordinatensysteme<br />
Möglichkeit der Koordinateneingabe über<br />
Tastatur und Maus<br />
Projektionen<br />
und Risse<br />
passende Wahl von<br />
Benutzerkoordinatensystemen<br />
(in formZ über die Wahl der Referenzebene)<br />
Parallelprojektion<br />
Zentralprojektion<br />
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13<br />
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14<br />
Zentralprojektion<br />
Zentralprojektion<br />
O<br />
GEOMETRIE<br />
GEOMETRIE<br />
• Zentralprojektion ist die Projektion aus einem Punkt (Zentrum) O<br />
auf eine zur Blickachse (optischen Achse) normale Bildebene ∏<br />
(vgl. Filmebene in Fotografie)<br />
• ist dem einäugigen Sehen nachgebildet<br />
(Netzhaut ist jedoch gekrümmt; Projektion auf gekrümmte<br />
Flächen tritt bei Panoramabildern auf)<br />
• Bsp: Schattenwurf einer punktförmigen Lichtquelle<br />
Grundlegende Begriffe:<br />
• O … Projektionszentrum<br />
• π … Bildebene<br />
• s = OP … Sehstrahlen<br />
(Geraden durch O, werden<br />
projizierend abgebildet)<br />
Eigenschaften:<br />
• geradentreu<br />
• für allgemeine Geraden<br />
– speziell: nicht<br />
mittelpunktstreu<br />
– allgemein: nicht<br />
teilverhältnisstreu<br />
– nicht parallelentreu<br />
s<br />
P c =s c<br />
P<br />
Π<br />
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16
F 2<br />
Zentralprojektion<br />
GEOMETRIE<br />
Parallelprojektion<br />
• Parallelprojektion ist die Projektion mittels<br />
paralleler Geraden auf eine (Bild-)ebene<br />
GEOMETRIE<br />
• F i … Fluchtpunkt<br />
(Zentralriss des<br />
Fernpunktes einer<br />
Geraden g)<br />
• Parallele Geraden<br />
haben denselben<br />
Fluchtpunkt<br />
F 1<br />
• Bsp: Schattenwurf<br />
bei Sonnenschein<br />
P<br />
P s<br />
Q<br />
Q s<br />
Π<br />
Mario Botta<br />
EINFAMILIENHAUS RIVA SAN VITALE<br />
Tessin, Schweiz<br />
Nicholas Grimshaw<br />
SPORTHALLE FUER IBM<br />
Hampshire, England<br />
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17<br />
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18<br />
Parallelprojektion<br />
Parallelprojektion<br />
GEOMETRIE<br />
GEOMETRIE<br />
• geradentreu<br />
• teilverhältnistreu<br />
mittelpunktstreu<br />
• parallelentreu<br />
Π<br />
Π<br />
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19<br />
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20
Teilverhältnis<br />
Sind A, B, C drei verschiedene Punkte auf einer Geraden g,<br />
so bezeichnet man mit TV(A,B,C) das Teilverhältnis der Punkte A,B,C.<br />
|TV(A,B,C)| := AC / BC > 0<br />
TV(A,B,C) < 0 ⇔ C liegt zwischen A und B<br />
GEOMETRIE<br />
Um welches Objekt<br />
handelt es sich hier?<br />
Motivation für Normalrisse<br />
z<br />
GEOMETRIE<br />
A M B C<br />
Beispiel: TV(A,B,C) = 5:2 = 2,5<br />
Ist speziell M der Mittelpunkt der Strecke AB, so ist TV(A,B,M) = -1<br />
x<br />
Aus einem Bild kann die Raumsituation<br />
nicht eindeutig rekonstruiert werden!<br />
y<br />
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21<br />
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22<br />
Normalrisse<br />
formZ -- Views<br />
z<br />
GEOMETRIE<br />
GEOMETRIE<br />
Π 3<br />
Π 2<br />
P’’’<br />
P<br />
P’’<br />
Kreuzriss<br />
Axonometrie<br />
Aufriss<br />
Grundriss<br />
x<br />
y<br />
P’<br />
Π 1<br />
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23<br />
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24
Projektionen in formZ<br />
Tipp für CAD Konstruktionen<br />
GEOMETRIE<br />
GEOMETRIE<br />
• Verwendung geeigneter<br />
Normalrisse als<br />
Konstruktionsprinzip im CAD<br />
• z.B.: Würfel auf eine<br />
Raumdiagonale stellen<br />
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25<br />
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26<br />
Tipp für CAD Konstruktionen<br />
Axonometrie<br />
GEOMETRIE<br />
GEOMETRIE<br />
• Verwendung geeigneter Snapfunktionen als<br />
Konstruktionsprinzip im CAD<br />
• Normale Axonometrie:<br />
Parallelprojektion mit<br />
zur Bildebene normalen<br />
Projektionsstrahlen<br />
∏<br />
Würfel minus Kugel<br />
(welche die Kanten<br />
berührt)<br />
Würfel- und Kugelmittelpunkt<br />
identisch wählen, den Kugelradius<br />
über “Snap-Midpoint” interaktiv<br />
• Schiefe Axonometrie:<br />
Parallelprojektion mit<br />
zur Bildebene nicht parallelen<br />
Projektionsstrahlen<br />
eingeben<br />
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∏
Abbildungsvorschrift<br />
Horizontalriss<br />
GEOMETRIE<br />
GEOMETRIE<br />
Axonometrische Methode:<br />
1. Das abzubildende Objekt wird mit einem<br />
kartesischen Koordinatensystem {U; E x ,E y ,E z }<br />
verbunden.<br />
z P<br />
spezielle<br />
schiefe<br />
Axonometrie<br />
2. Der Parallelriss des Koordinatensystems<br />
wird entweder durch Angabe von U p ,E xp ,E yp ,<br />
E zp oder durch Angabe der orientierten<br />
Achsenbilder x P ,y P ,z P samt Verzerrungen v x ,<br />
v y ,v z so festgelegt, dass keine der<br />
Koordinatenebenen projizierend ist (d.h. die<br />
Geraden x P ,y P ,z P müssen paarweise<br />
verschieden sein.)<br />
3. Die Risse von Objektpunkten werden über<br />
die Risse von Koordinatenwegen eingemessen<br />
(→ axonometrisches Aufbauverfahren).<br />
x P<br />
E<br />
P<br />
z<br />
E<br />
P<br />
x<br />
E<br />
P<br />
y<br />
P P<br />
P(2/5/3)<br />
y P<br />
Gustav Peichl<br />
ORF-Studio, Graz<br />
z P<br />
x P y P<br />
x P ⊥ y P<br />
v x =v y<br />
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29<br />
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30<br />
Frontalriss<br />
Isometrie<br />
GEOMETRIE<br />
GEOMETRIE<br />
spezielle<br />
schiefe<br />
Axonometrie<br />
z n<br />
spezielle<br />
normale<br />
Axonometrie<br />
x n<br />
y n<br />
z P<br />
y P<br />
y P ⊥ z P<br />
Gustav Peichl<br />
Behördenzentrum,<br />
Frankfurt am Main<br />
x P<br />
v y =v z<br />
Christian de Portzamparc<br />
Cite de la Musique, Paris<br />
∠z n ,x n = ∠x n ,y n = ∠y n ,z n<br />
v x =v y =v z<br />
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31<br />
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32
Schlagschatten einer Kugel<br />
bei Parallelbeleuchtung<br />
GEOMETRIE<br />
Umriss einer Kugel<br />
GEOMETRIE<br />
Lichtstrahlen, welche die Kugel berühren, bilden<br />
einen Drehzylinder (berührt längs eines<br />
Großkreises). Der Schlagschatten auf eine Ebene<br />
(ebener Schnitt des Lichtzylinders) wird von einer<br />
Ellipse berandet (Kreis, falls die Lichtstrahlen<br />
normal zur Schirmebene)<br />
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33<br />
axonometric<br />
Normale Axonometrie<br />
Umriss der Kugel = Kreis<br />
oblique<br />
Schiefe Axonometrie<br />
Umriss der Kugel = Ellipse<br />
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34<br />
Aufbauverfahren<br />
Aufbauverfahren<br />
GEOMETRIE<br />
z’’<br />
GEOMETRIE<br />
z’’<br />
z p<br />
z p<br />
y’’<br />
y’’<br />
y’<br />
y’<br />
Angabe<br />
y p<br />
x p v x<br />
= 1, v y<br />
=v z<br />
= 3/2<br />
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x’<br />
35<br />
Konstruktion v x<br />
= 1, v y<br />
=v z<br />
= 3/2<br />
x p<br />
y p<br />
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x’<br />
36
Aufbauverfahren<br />
Einschneideverfahren<br />
z p<br />
GEOMETRIE<br />
z’’<br />
P’’<br />
GEOMETRIE<br />
Q’’<br />
P n P’<br />
Designertisch<br />
y’’<br />
Q n<br />
y’<br />
Ergebnis v x<br />
= 1, v y<br />
= v z<br />
= 3/2<br />
x p<br />
y p<br />
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x’<br />
37<br />
Q’<br />
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38<br />
Institut für Diskrete Mathematik und <strong>Geometrie</strong><br />
Geometrisches Modellieren und Industrielle <strong>Geometrie</strong><br />
Prof. Dr. H. Pottmann<br />
Parametrische<br />
Grundkörper<br />
GEOMETRIE<br />
Was sind parametrische Grundkörper?<br />
• Parametrische Grundkörper<br />
– sind als Grundelemente in CAD-Paketen<br />
enthalten<br />
– werden über die Festlegung der sie<br />
bestimmenden Parameter konstruiert<br />
– können nachträglich durch Veränderung der<br />
Parameter manipuliert werden<br />
• Parametrische Grundkörper in formZ<br />
– Quader (cube), Kegel (cone), Zylinder<br />
(cylinder), Kugel (sphere), Torus (torus),...<br />
Geodätische Kuppel (spheric geodesic<br />
sphere), Platonische Körper (spheric …)<br />
GEOMETRIE<br />
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39<br />
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40
Parametrische Grundkörper<br />
GEOMETRIE<br />
Quader (“Cube”)<br />
Drei verschiedene Angabemöglichkeiten<br />
GEOMETRIE<br />
Quader<br />
Höhe<br />
h<br />
1<br />
Breite<br />
2<br />
2<br />
3<br />
h<br />
Länge<br />
1<br />
1<br />
Sears Tower, Chicago, US<br />
Flächenmodell<br />
(Surface)<br />
Volumsmodell<br />
(Solid)<br />
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41<br />
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42<br />
Flächen- und Volumsmodelle<br />
Parametrische Grundkörper<br />
GEOMETRIE<br />
GEOMETRIE<br />
• Für die CAD Modellierung<br />
– Flächenmodell (surface)<br />
• stellt die Oberfläche (Haut) eines Objektes dar<br />
– Volumsmodell (solid)<br />
• Objekt als Vollkörper<br />
Kegel<br />
• Vor allem für Darstellungszwecke<br />
– Kantenmodell (wireframe)<br />
• repräsentiert Kanten und ausgewählte Kurven auf<br />
der Oberfläche eines Objektes<br />
Norman Foster<br />
Millenium Tower Tokyo, Japan<br />
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43<br />
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44
Kegel (Cone)<br />
Drei verschiedene Angabemöglichkeiten<br />
GEOMETRIE<br />
<strong>Geometrie</strong> der Kegelflächen<br />
GEOMETRIE<br />
Höhe<br />
Mittelpunkt<br />
des Basiskreises<br />
Radius<br />
1<br />
2<br />
h<br />
1<br />
2<br />
h<br />
• Angabe durch Spitze S<br />
und Leitkurve l:<br />
– Die Kegelfläche besteht<br />
aus allen Geraden<br />
(Erzeugenden), welche<br />
durch die Spitze S gehen<br />
und die Leitkurve l<br />
treffen.<br />
S<br />
l<br />
Flächenmodell<br />
Volumsmodell<br />
• Tangentialebenen<br />
– In allen Punkten einer<br />
Erzeugenden berührt<br />
dieselbe Tangentialebene<br />
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45<br />
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46<br />
Parametrische Grundkörper<br />
GEOMETRIE<br />
Zylinder (Cylinder)<br />
Drei verschiedene Angabemöglichkeiten<br />
GEOMETRIE<br />
Zylinder<br />
3<br />
3<br />
Höhe<br />
h<br />
h<br />
1<br />
1<br />
Mittelpunkt<br />
des Basiskreises<br />
Radius<br />
2<br />
2<br />
Hans Hollein<br />
HAAS-HAUS<br />
Wien, Oesterreich<br />
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47<br />
Flächenmodell<br />
Volumsmodell<br />
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48
<strong>Geometrie</strong> der Zylinderflächen<br />
• Angabe durch<br />
Erzeugendenrichtung<br />
und Leitkurve:<br />
– Die Zylinderfläche<br />
besteht aus allen<br />
Geraden (Erzeugenden),<br />
welche die Leitkurve l<br />
treffen und die gegebene<br />
Richtung besitzen<br />
GEOMETRIE<br />
• Moderne CAD-Pakete speichern auch den<br />
Konstruktionsgang<br />
Dadurch wird die nachträgliche Manipulation<br />
eines fertigen Objektes durch die Variation der<br />
verwendeten Parameter einfach möglich<br />
• Beispiel:<br />
Parametrisches Konstruieren im CAD<br />
GEOMETRIE<br />
• Tangentialebenen<br />
– In allen Punkten einer<br />
Erzeugenden berührt<br />
dieselbe Tangentialebene<br />
Radius<br />
vergrößern<br />
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49<br />
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50<br />
Extrusion<br />
GEOMETRIE<br />
• paralleles Extrudieren<br />
– Eine Punktmenge der Ebene (Polygon,<br />
Kurve, Bereich, …) wird in Extrusionsrichtung<br />
stetig parallelverschoben und überstreicht<br />
dabei ein Extrusionsobjekt<br />
Extrusion<br />
• zentrales Extrudieren<br />
– alle Punkte einer Punktmenge der Ebene<br />
(Polygon, Kurve, Bereich, …) werden durch<br />
geradlinige Strecken mit dem<br />
Extrusionszentrum verbunden, diese bilden<br />
das Extrusionsobjekt<br />
GEOMETRIE<br />
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51<br />
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52
Extrusion als Konstruktionsprinzip<br />
• Erkennen von Extrusionskörpern im Objektaufbau<br />
vereinfacht die Modellierung<br />
• Bsp: Die Profile p 1 und p 2 werden parallel extrudiert, die<br />
beiden Extrusionskörper zum fertigen Objekt vereinigt<br />
GEOMETRIE<br />
Parametrische Grundkörper<br />
Kugel<br />
GEOMETRIE<br />
p 1<br />
p 2<br />
54<br />
Adrian Fainsilber<br />
CITE DES SCIENCES ET DE'L INDUSTRIE,<br />
Paris, Frankreich<br />
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53<br />
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Mittelpunkt<br />
Kugel (Sphere)<br />
Drei verschiedene Angabemöglichkeiten<br />
4<br />
GEOMETRIE<br />
Santiago Calatrava<br />
Funk - Fernsehturm<br />
Montjuic Spanien<br />
Parametrische Grundkörper<br />
Torus<br />
GEOMETRIE<br />
1<br />
2<br />
1<br />
3<br />
Radius<br />
2<br />
Flächenmodell<br />
Volumsmodell<br />
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55<br />
Takasaki Masaharu<br />
ASTRONOMICAL MUSEUM<br />
Kihoku-cho, Japan<br />
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56
Torus - Erzeugung<br />
GEOMETRIE<br />
Rotiert ein Kreis k um eine Achse a, die in der Kreisebene<br />
liegt, aber kein Kreisdurchmesser ist, so entsteht ein Torus.<br />
a...Achse<br />
Mittelpunkt<br />
Torus - Bezeichnungen<br />
GEOMETRIE<br />
Je nachdem ob die Anzahl der Schnittpunkte von k und a<br />
gleich 0,1, oder 2 ist, sprechen wir von einem Ringtorus,<br />
Dorntorus, oder Spindeltorus<br />
k...Meridiankreis<br />
m … Mittenkreis<br />
Ringtorus Dorntorus Spindeltorus<br />
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57<br />
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58<br />
Torus (Torus)<br />
Drei verschiedene Angabemöglichkeiten<br />
GEOMETRIE<br />
Flächen/Volumsmodelle<br />
GEOMETRIE<br />
1<br />
3<br />
Mittenkreisradius<br />
Meridiankreisradius<br />
2<br />
Ringtorus Dorntorus Spindeltorus<br />
3<br />
1 2<br />
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59<br />
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60
Ebene Schnitte des Torus<br />
Villarceau-Kreise:<br />
• Jeder Schnitt eines Ringtorus mit<br />
einer Doppeltangentialebene<br />
zerfällt in zwei kongruente Kreise,<br />
welche von Y. Villarceau (1848)<br />
entdeckt wurden. Ein Ringtorus<br />
enthält mithin neben den Parallelund<br />
Meridiankreisen noch<br />
unendlich viele weitere Kreise.<br />
GEOMETRIE<br />
Konvexität<br />
• Konvexer Bereich:<br />
– Punktmenge welche die Verbindungsstrecke von je<br />
zwei beliebig in ihr gewählten Punkten zur Gänze<br />
enthält (in 2D, 3D, …)<br />
GEOMETRIE<br />
konvex<br />
nicht konvex<br />
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61<br />
• Polyeder:<br />
– ebenflächig begrenztes Objekt in 3D<br />
• Konvexes Polyeder:<br />
– Polyeder, dessen Volumsmodell ein konvexer Bereich in<br />
3D ist<br />
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62<br />
Konvexe und<br />
nichtkonvexe Polyeder<br />
• Topologisch äquivalente Körper sind durch<br />
stetige Deformation ineinander überführbar<br />
GEOMETRIE<br />
Tetraeder<br />
Platonische Körper<br />
Oktaeder<br />
Ikosaeder<br />
GEOMETRIE<br />
konvex<br />
(stets topologisch<br />
äquivalent zu Kugel,<br />
Quader, …)<br />
nicht konvex<br />
(topologisch verschieden)<br />
Würfel<br />
Pentagondodekaeder<br />
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63<br />
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64
Platonische Körper<br />
GEOMETRIE<br />
Die konvexen Polyeder, deren sämtliche Seitenflächen von<br />
kongruenten regelmäßigen Polygonen berandet werden und bei<br />
denen von jeder Ecke gleich viele Kanten ausgehen sind genau<br />
die 5 Platonischen Polyeder (Platonische Körper).<br />
– Tetraeder: 4 gleichseitige Dreiecke, 4 Ecken, 6 Kanten<br />
– Hexaeder (Würfel): 6 Quadrate, 8 Ecken, 12 Kanten<br />
– Oktaeder: 8 gleichseitige Dreiecke, 6 Ecken, 12 Kanten<br />
– Pentagondodekaeder: 12 regelmäßige Fünfecke, 20 Ecken, 30 Kanten<br />
– Ikosaeder: 20 gleichseitige Dreiecke, 12 Ecken, 30 Kanten<br />
Dualität der<br />
Platonischen Körper<br />
Die Mittelpunkte der Seitenflächen eines Platonischen<br />
Körpers (Polyeders) sind ebenfalls die Ecken eines<br />
Platonischen Körpers (Polyeders).<br />
• Tetraeder Tetraeder<br />
• Würfel Oktaeder<br />
GEOMETRIE<br />
Sie besitzen eine Umkugel,<br />
Inkugel und Kantenkugel.<br />
• Dodekaeder Ikosaeder<br />
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65<br />
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66<br />
Platonische Körper<br />
im Bauwesen<br />
Tetraeder im<br />
Kunstturm Mito<br />
GEOMETRIE<br />
Eulersche Polyederformel<br />
GEOMETRIE<br />
Architekt Arata Isozaki<br />
• Unter der Voraussetzung, dass das<br />
Polyeder topologisch äquivalent zur<br />
Kugel ist (“kein Loch hat” ) gilt:<br />
Pentagondodekaeder in<br />
einer Wohnsiedlung<br />
Architekt Zvi Hecker<br />
e – k + f = 2<br />
e .............<br />
k .............<br />
f ..............<br />
Anzahl der Ecken<br />
Anzahl der Kanten<br />
Anzahl der Flächen<br />
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67<br />
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68
Parametrische Grundkörper<br />
Geodesic Spheres<br />
GEOMETRIE<br />
GEOMETRIE<br />
Geodesic Sphere<br />
• Geodesic Spheres entstehen aus den<br />
platonischen Grundkörpern durch Teilung der<br />
Flächen in kleinere Dreiecke und Verlagern der<br />
eingefügten Punkte auf die den Grundkörper<br />
einhüllende Kugel<br />
• Verallgemeinerung dieses Prinzips führt uns<br />
später zu den Unterteilungsflächen<br />
(subdivision surfaces)<br />
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69<br />
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70<br />
Geodesic Spheres im CAD<br />
• In vielen CAD Paketen werden Geodesic Spheres<br />
aus dem Grundkörper Ikosaeder erzeugt<br />
• Seitenflächen einer Geodesic Sphere<br />
keine gleichseitigen Dreiecke!<br />
GEOMETRIE<br />
2 Unterteilungsvarianten<br />
1 2<br />
2<br />
3 3<br />
3<br />
GEOMETRIE<br />
• Variante 1: Seitenflächen des Ausgangspolyeders werden immer<br />
feiner unterteilt (z.B. 3DSMax)<br />
2<br />
32<br />
3<br />
1 1 1<br />
3<br />
2<br />
2<br />
3<br />
• Variante 2: Seitenflächen aus dem vorigen Unterteilungsschritt<br />
werden nach demselben Schema weitergeteilt (z.B. formZ)<br />
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71<br />
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72
Geodesic Sphere Level<br />
Unterteilungsvariante 1<br />
GEOMETRIE<br />
Geodesic Sphere Level<br />
Unterteilungsvariante 2<br />
GEOMETRIE<br />
• Geodesic Spheres mit Basisobjekt Ikosaeder<br />
• Anzahl der Dreiecke im Level k … 20*(k+1)^2<br />
• Geodesic Spheres mit Basisobjekt Ikosaeder<br />
• Anzahl der Dreiecke im Level k … 20*4^k<br />
(oder rekursiv … 4 mal die Anzahl der Dreiecke<br />
aus dem vorigen Schritt)<br />
Level 1<br />
(20*4 =<br />
80 triangles)<br />
Level 2<br />
(20*9 =<br />
180 triangles)<br />
Level 3<br />
(20*16 =<br />
320 triangles)<br />
Level 1<br />
(20*4 =<br />
80 triangles)<br />
Level 2<br />
(20*16 =<br />
4*80 =<br />
320 triangles)<br />
Level 3<br />
(20*64 =<br />
4*320 =<br />
1280 triangles)<br />
Level 4<br />
(20*256 =<br />
4*1280 =<br />
5120 triangles)<br />
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73<br />
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74<br />
Geodesic Spheres in formZ<br />
Befehl “Spherical Object”<br />
GEOMETRIE<br />
Geodesic Spheres –<br />
weitere Ausgangskörper<br />
• Als Basisobjekte auch Tetraeder oder Oktaeder<br />
• Unterteilungsvarianten wie Ikosaeder<br />
GEOMETRIE<br />
Tetraeder<br />
Oktaeder<br />
Anzahl der Level definieren<br />
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75<br />
Grundkörper<br />
Level 1 Level 2 Level 3<br />
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76
Geodesic-Spheres in der Architektur<br />
GEOMETRIE<br />
Institut für Diskrete Mathematik und <strong>Geometrie</strong><br />
Geometrisches Modellieren und Industrielle <strong>Geometrie</strong><br />
Prof. Dr. H. Pottmann<br />
Boolesche<br />
Operationen<br />
GEOMETRIE<br />
Durchschnitt<br />
Kugel ∩ Würfel<br />
Differenz<br />
Kugel \ Würfel<br />
Differenz<br />
Würfel \ Kugel<br />
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77<br />
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78<br />
Boolesche Operationen<br />
• Die Mengenoperationen Vereinigung,<br />
Durchschnitt und Differenz treten im<br />
computergestützten Konstruieren im<br />
Zusammenhang mit geometrischen<br />
Objekten auf.<br />
– Ebene: z.B. bei Vielecken<br />
– Raum: Volumenkörper<br />
GEOMETRIE<br />
2D<br />
Ausgangsobjekte<br />
A<br />
B<br />
Boolesche Operation<br />
Vereinigung (Union)<br />
Vereinigung<br />
A ∪ B<br />
A<br />
B<br />
GEOMETRIE<br />
3D<br />
Vereinigung<br />
A ∪ B<br />
Durchschnitt<br />
A ∩ B<br />
Differenz<br />
A \ B<br />
Differenz<br />
B \ A<br />
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79<br />
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80
Boolesche Operation<br />
Durchschnitt (Intersection)<br />
GEOMETRIE<br />
Boolesche Operation<br />
Differenz (Difference)<br />
GEOMETRIE<br />
Ausgangsobjekte<br />
Durchschnitt<br />
A ∩ B<br />
Ausgangsobjekte<br />
Differenz<br />
A \ B<br />
2D<br />
A<br />
A<br />
2D<br />
A<br />
A<br />
B<br />
B<br />
B<br />
B<br />
3D<br />
3D<br />
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81<br />
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82<br />
Boolesche Operation<br />
Differenz (Difference)<br />
GEOMETRIE<br />
Boolean Split<br />
GEOMETRIE<br />
2D<br />
Ausgangsobjekte<br />
A<br />
Differenz<br />
B \ A<br />
A<br />
• CAD Pakete stellen oft auch noch eine<br />
Zerlegung in die einzelnen<br />
Schnittelemente zur Verfügung<br />
B<br />
B<br />
3D<br />
One-way B-Split B / A<br />
One-way B-Split A / B<br />
Two-way B-Split<br />
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83<br />
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84
Boolean Operations in formZ<br />
GEOMETRIE<br />
Boolesche Operationen<br />
in der Architektur<br />
GEOMETRIE<br />
Union<br />
Intersection<br />
Difference<br />
Boolean split<br />
Ossarium im Friedhof von San Cataldo Modena, Italien<br />
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85<br />
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86<br />
Trim, Split für Flächenmodelle<br />
Ausgangsobjekte<br />
GEOMETRIE<br />
Übungsbeispiele<br />
zu den Booleschen Operationen<br />
• Kennzeichnen Sie (durch Anmalen) das Ergebnis nach<br />
Anwendung der angeführten Booleschen Operationen<br />
auf die Ausgangsobjekte (= Bereiche mit den<br />
gegebenen Linien als Rand)<br />
GEOMETRIE<br />
1<br />
Split both objects<br />
(Explosionsdarstellung)<br />
Trim first object<br />
Differenz: Ellipse minus Polygon<br />
Durchschnitt der drei Bereiche<br />
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87<br />
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88
Institut für Diskrete Mathematik und <strong>Geometrie</strong><br />
Geometrisches Modellieren und Industrielle <strong>Geometrie</strong><br />
Prof. Dr. H. Pottmann<br />
GEOMETRIE<br />
Kongruenztransformation<br />
GEOMETRIE<br />
Schiebung<br />
Vektor<br />
Drehung<br />
Punkt / Gerade Spiegelung<br />
gleichsinnig / ungleichsinnig<br />
Schraubung<br />
Skalierung<br />
Achse<br />
Faktor<br />
Punkt / Gerade / Ebene<br />
Raumtransformationen<br />
• Wird ein Objekt aus einer Position des<br />
Raumes in eine andere Position so<br />
übergeführt, dass Längen erhalten<br />
bleiben, dann spricht man von einer<br />
Kongruenztransformation<br />
– Als Folge der Längentreue ergibt sich die<br />
Winkeltreue<br />
– Man unterscheidet zwischen gleichsinnigen<br />
und ungleichsinnigen Kongruenzen:<br />
• eine gleichsinnige Kongruenztransformation bildet<br />
ein Rechtssystem auf ein Rechtssystem ab<br />
• eine ungleichsinnige Kongruenztransformation<br />
bildet ein Rechtssystem auf ein Linkssystem ab<br />
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89<br />
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90<br />
Kongruenztransformationen<br />
Raumtransformationen<br />
GEOMETRIE<br />
GEOMETRIE<br />
• Gleichsinnige Kongruenztransformationen:<br />
– Schiebung<br />
– Drehung um eine Gerade<br />
– Spiegelung an einer Geraden<br />
– Schraubung<br />
• Ungleichsinnige Kongruenztransformationen:<br />
– Spiegelung an einer Ebene<br />
– Punktspiegelung<br />
– Gleitspiegelung<br />
Schiebung<br />
(Translation)<br />
Eine Schiebung wird<br />
durch einen<br />
Schiebvektor<br />
festgelegt.<br />
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91<br />
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92
Schiebung (Translation)<br />
Raumtransformationen<br />
GEOMETRIE<br />
GEOMETRIE<br />
Drehung<br />
(Rotation)<br />
Eine Drehung wird<br />
durch eine Drehachse<br />
und den Drehwinkel<br />
bestimmt.<br />
Fa. Herold,<br />
Mödling, Austria<br />
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93<br />
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94<br />
Drehung (Rotation)<br />
Raumtransformationen<br />
GEOMETRIE<br />
GEOMETRIE<br />
Spiegelung an<br />
einer Geraden<br />
Eine Spiegelung an einer Geraden<br />
kann durch eine Drehung ersetzt werden<br />
(Drehwinkel 180°; Drehachse = Spiegelachse).<br />
Tower<br />
Dallas, US<br />
Bemerkung: Die Spiegelung an einer Geraden im Raum ist gleichsinnig!<br />
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95<br />
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96
Diskrete Schraubung<br />
• Je zwei gleichsinnig<br />
kongruente Lagen eines<br />
starren Körpers lassen sich<br />
im allgemeinen durch eine<br />
diskrete Schraubung<br />
ineinander überführen<br />
• Diese setzt sich zusammen<br />
aus einer Drehung um eine<br />
Achse a und einer<br />
Schiebung längs dieser<br />
Achse<br />
• In Sonderfällen hängen<br />
zwei gleichsinnig<br />
kongruente Lagen durch<br />
eine reine Schiebung oder<br />
eine reine Drehung<br />
zusammen<br />
a<br />
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GEOMETRIE<br />
97<br />
Ein räumlicher Bewegungsvorgang, der aus<br />
einer gleichförmigen Drehung um eine<br />
Achse a und einer gleichförmigen<br />
Schiebung parallel zu a zusammengesetzt<br />
ist, heißt Schraubung.<br />
Der Drehwinkel φ (gemessen im<br />
Bogenmaß) und die zugehörige<br />
Länge s der Schiebstrecke sind<br />
direkt proportional: wird um den<br />
Winkel φ gedreht, so wird um die<br />
Strecke s = p⋅φ verschoben.<br />
Der konstante Quotient p = s / φ<br />
heißt Schraubparameter.<br />
Zu einer vollen Umdrehung<br />
(Drehwinkel 2π) gehört als<br />
Länge der Schiebstrecke die<br />
Ganghöhe h.<br />
Stetige Schraubung (Screw)<br />
φ<br />
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GEOMETRIE<br />
a ...<br />
Schraubachse<br />
h ...<br />
Ganghöhe<br />
98<br />
Raumtransformationen<br />
Spiegelung (Reflection)<br />
GEOMETRIE<br />
GEOMETRIE<br />
Spiegelung<br />
(an einer Ebene)<br />
z<br />
z‘<br />
x‘<br />
Eine Spiegelung an<br />
einer Ebene wird durch<br />
die Spiegelebene<br />
angegeben.<br />
y‘<br />
x<br />
y<br />
Die Spiegelung an einer Ebene ist gegensinnig!<br />
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99<br />
Cesar Pelli<br />
PETRONAS TOWERS<br />
Kuala Lumpur, Malaysia<br />
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100
Raumtransformationen<br />
Raumtransformationen<br />
z<br />
GEOMETRIE<br />
GEOMETRIE<br />
Punktspiegelung<br />
Gleitspiegelung<br />
Die Punktspiegelung im<br />
Raum kann auch durch<br />
drei Spiegelungen (an<br />
zueinander normalen<br />
Spiegelebenen) erzeugt<br />
werden und ist daher<br />
ungleichsinnig.<br />
x<br />
y*<br />
y<br />
x*<br />
P<br />
P’<br />
P*<br />
Bemerkung:<br />
Die Punktspiegelung in der Ebene ist zugleich<br />
eine Drehung um 180 Grad und daher gleichsinnig.<br />
z*<br />
Eine Gleitspiegelung setzt sich aus einer<br />
Spiegelung an einer Ebene und einer<br />
Schiebung parallel zu dieser Ebene<br />
zusammen.<br />
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101<br />
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102<br />
Gleitspiegelung in der Ebene<br />
Skalierung (Scale)<br />
GEOMETRIE<br />
GEOMETRIE<br />
M 1 = M 2<br />
A 2<br />
B 2<br />
C 2<br />
• Gegeben sind drei<br />
Skalierungsfaktoren s x , s y , s z<br />
• Die zugehörige Skalierung<br />
bildet dann einen Punkt<br />
P(x/y/z) auf den Punkt<br />
P’(s x x/s y y/s z z) ab<br />
z<br />
C 1<br />
A 1<br />
B 1<br />
+ Schiebung längs a<br />
a<br />
Spiegelung an a<br />
a<br />
• Bei gleichen Faktoren,<br />
s=s x =s y =s z , ergibt sich eine<br />
zentrische Ähnlichkeit mit<br />
dem Koordinatenursprung als<br />
Zentrum, diese Abbildung ist<br />
winkeltreu<br />
x<br />
y<br />
Die Mittelpunkte der Verbindungsstrecken entsprechender Punkte X 1<br />
,X 2<br />
liegen auf a<br />
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103<br />
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104
Zusammensetzung von<br />
Raumtransformationen<br />
GEOMETRIE<br />
Zusammensetzung von<br />
Raumtransformationen<br />
GEOMETRIE<br />
• Durch Zusammensetzen (Hintereinanderausführen)<br />
von Kongruenztransformationen entsteht<br />
wieder eine Kongruenztransformation:<br />
1) gleichsinnig • gleichsinnig gleichsinnig<br />
2) ungleichsinnig • ungleichsinnig gleichsinnig<br />
3) gleichsinnig • ungleichsinnig ungleichsinnig<br />
• Zusammensetzung ist i.a. nicht<br />
kommutativ (auf die Reihenfolge<br />
kommt es an)<br />
Drehachse<br />
Drehachse<br />
• Beispiel:<br />
Gleitspiegelung = Spiegelung an Ebene • Schiebung<br />
(ungleichsinnig = ungleichsinnig • gleichsinnig)<br />
zuerst Schiebung,<br />
dann Drehung<br />
Schiebvektor<br />
zuerst Drehung,<br />
dann Schiebung<br />
Schiebvektor<br />
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105<br />
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106<br />
Institut für Diskrete Mathematik und <strong>Geometrie</strong><br />
Geometrisches Modellieren und Industrielle <strong>Geometrie</strong><br />
Prof. Dr. H. Pottmann<br />
GEOMETRIE<br />
Grundbegriffe der<br />
Schattenkonstruktion<br />
GEOMETRIE<br />
Schatten bei<br />
Parallelbeleuchtung<br />
• Eigenschatten<br />
– Dem Licht abgewandte Teile eines Objektes<br />
(lokal zu entscheiden) liegen im Eigenschatten;<br />
–die Eigenschattengrenze trennt<br />
Eigenschattenbereiche von den<br />
dem Licht zugewandten Bereichen<br />
• Schlagschatten<br />
– Zur Konstruktion der<br />
Schlagschattengrenze<br />
brauchen nur die<br />
Schlagschatten für die<br />
Punkte der<br />
Eigenschattengrenze<br />
konstruiert zu werden<br />
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107<br />
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108
Grundbegriffe der<br />
Schattenkonstruktion<br />
GEOMETRIE<br />
Wichtige Schattenregeln<br />
GEOMETRIE<br />
• Bei Parallelbeleuchtung sind alle Lichtstrahlen<br />
zu einer orientierten Geraden parallel<br />
• Lichtstrahl s durch einen Punkt P schneidet<br />
eine Schirmebene im Schlagschattenpunkt P s<br />
• Die Lichtstrahlen, welche eine Gerade treffen<br />
sind Teil einer Ebene (Lichtebene)<br />
• Der Schlagschatten einer<br />
Geraden geht durch den<br />
Spurpunkt G der Geraden<br />
auf der Schirmebene.<br />
G<br />
P<br />
s<br />
P s<br />
• Bei Parallelbeleuchtung<br />
haben parallele Geraden<br />
parallele Schatten.<br />
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109<br />
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110<br />
z<br />
Schatten bei<br />
Parallelbeleuchtung<br />
GEOMETRIE<br />
z<br />
Eigenschatten<br />
GEOMETRIE<br />
P<br />
l<br />
l’’<br />
l<br />
l’’<br />
l’<br />
Q<br />
l’<br />
x<br />
y<br />
x<br />
y<br />
Angabe: Objekt & Lichtrichtung<br />
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111<br />
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112
z<br />
Schlagschatten 1.Teil<br />
GEOMETRIE<br />
z<br />
Schlagschatten 2.Teil<br />
GEOMETRIE<br />
l<br />
l’’<br />
l<br />
l’’<br />
l’<br />
l’<br />
x<br />
y<br />
x<br />
y<br />
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113<br />
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114<br />
z<br />
Schlagschatten 3.Teil<br />
GEOMETRIE<br />
z<br />
Ergebnis<br />
(mit Lichtstrahlen)<br />
GEOMETRIE<br />
l<br />
l’’<br />
l<br />
l’’<br />
l’<br />
l’<br />
x<br />
Doppelschattenpunkt<br />
y<br />
x<br />
y<br />
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115<br />
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116
z<br />
Ergebnis<br />
(ohne Lichtstrahlen)<br />
l<br />
GEOMETRIE<br />
l’’<br />
l<br />
Übungsbeispiel<br />
Schatten bei Parallelbeleuchtung<br />
l’’<br />
GEOMETRIE<br />
• Konstruieren Sie für die Parallelbeleuchtung mit<br />
Lichtrichtung l alle am Objekt auftretenden Schlagund<br />
Eigenschatten, sowie den Schlagschatten des<br />
Objektes in die xy-Ebene<br />
z<br />
l’<br />
l’<br />
x<br />
y<br />
y<br />
x<br />
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117<br />
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118<br />
Institut für Diskrete Mathematik und <strong>Geometrie</strong><br />
Geometrisches Modellieren und Industrielle <strong>Geometrie</strong><br />
Prof. Dr. H. Pottmann<br />
GEOMETRIE<br />
Zentralprojektion<br />
O<br />
GEOMETRIE<br />
Perspektive<br />
Grundlegende Begriffe:<br />
• O … Projektionszentrum<br />
• π … Bildebene<br />
• s = OP … Sehstrahlen<br />
(Geraden durch O, werden<br />
projizierend abgebildet)<br />
s<br />
P<br />
π<br />
Eigenschaften:<br />
• geradentreu<br />
• für Geraden allgemeiner<br />
Lage gilt:<br />
– nicht teilverhältnistreu<br />
(speziell:<br />
nicht mittelpunktstreu)<br />
– nicht parallelentreu<br />
P c =s c<br />
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119<br />
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120
Fluchtpunkt einer Geraden<br />
Fluchtpunkt einer Geraden<br />
GEOMETRIE<br />
F 2<br />
GEOMETRIE<br />
Fluchtpunkt F g der Geraden g:<br />
O<br />
Verschiebe g durch O und<br />
schneide mit der Bildebene π<br />
g<br />
F 1<br />
F g<br />
π<br />
• Parallele Geraden<br />
haben denselben<br />
Fluchtpunkt F i<br />
g c 122<br />
π<br />
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121<br />
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Hauptgeraden<br />
Hauptgerade = Gerade h parallel zur Bildebene<br />
GEOMETRIE<br />
Perspektive<br />
bei lotrechter Bildebene<br />
GEOMETRIE<br />
In der Aufnahmesituation<br />
ist das Bild h c einer<br />
Hauptgeraden zur<br />
Raumlage h parallel.<br />
⇒ Parallele Hauptgeraden<br />
haben parallele Zentralrisse<br />
h<br />
O<br />
π<br />
π<br />
Horizont<br />
O<br />
• Wir beziehen das Objekt<br />
im folgenden auf ein<br />
kartesisches x,y,z-<br />
Koordinatensystem,<br />
dessen z-Achse lotrecht<br />
und nach oben orientiert<br />
ist.<br />
• Die Koordinatenebene π 1<br />
ist dabei horizontal.<br />
h c<br />
π 1<br />
• Der Horizont enthält die<br />
Fluchtpunkte aller<br />
horizontalen Geraden.<br />
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123<br />
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124
1.<br />
Perspektive<br />
bei horizontaler Blickachse<br />
GEOMETRIE<br />
Durchschnittverfahren<br />
GEOMETRIE<br />
π<br />
a<br />
d<br />
π 1<br />
• Der Abstand zwischen Augpunkt O und der<br />
Koordinatenebene π 1 heißt Aughöhe a<br />
• Der Abstand zwischen Augpunkt O und der Bildebene Π<br />
heißt Distanz d<br />
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125<br />
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126<br />
Durchschnittverfahren<br />
Durchschnittverfahren<br />
GEOMETRIE<br />
GEOMETRIE<br />
1. Wahl des<br />
• Augpunktes O<br />
• der horizontalen<br />
Blickachse<br />
(Hauptsehstrahl)<br />
• und der lotrechten<br />
Bildebene π<br />
O’’<br />
O’<br />
π’<br />
2. In Grund- und<br />
Aufriss:<br />
Ermittlung der<br />
Schnittpunkte der<br />
Sehgeraden durch<br />
den Augpunkt O<br />
mit der<br />
erstprojizierenden<br />
Bildebene π<br />
O’’<br />
O’<br />
π’<br />
P c ’’<br />
P’’<br />
P c ’<br />
P’<br />
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127<br />
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128
1.<br />
2.<br />
Durchschnittverfahren<br />
3. Wir legen in die<br />
Bildebene ein<br />
kartesisches Rechtskoordinatensystem<br />
ξ,η<br />
• Hauptpunkt H als<br />
Ursprung<br />
• Horizont als ξ-Achse<br />
GEOMETRIE<br />
η’’<br />
H’’ ξ’’<br />
H’=η’<br />
ξ’<br />
Durchschnittverfahren<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4. Die ξ- bzw. η-Koordinate des Zentralrisses P c eines<br />
Objektpunkts P oder eines Fluchtpunkts Y uc kann im<br />
Grundriss bzw. im Aufriss unverzerrt abgelesen werden<br />
P c ’’<br />
5. Im Zeichenfeld können die<br />
unverzerrte ξ- bzw. η-Koordinate<br />
η des Zentralrisses P c ins (ξ,η)-<br />
Koordinatensystem eingetragen<br />
werden<br />
ξ<br />
P c ’<br />
η<br />
H<br />
ξ<br />
P c<br />
GEOMETRIE<br />
η<br />
ξ<br />
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129<br />
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130<br />
z’’<br />
C’’<br />
L’’=P’’<br />
A’’<br />
Durchschnittverfahren<br />
Beispiel aus den Übungen<br />
GEOMETRIE<br />
Vervollständigen<br />
einer vorliegenden Perspektive<br />
Vervollständigen Sie von dem im<br />
axonometrischen Riss gegebenen<br />
Objekt die vorliegende Perspektive!<br />
z p<br />
GEOMETRIE<br />
J’’<br />
I’’<br />
1’’<br />
z c<br />
x p<br />
y p<br />
K’’=N’’<br />
F’’<br />
D’’=M’’<br />
y’’<br />
B’=E’=G’<br />
C c<br />
A c<br />
F’<br />
J’<br />
x’<br />
M’<br />
P’=N’<br />
C’=I’<br />
K’=L’<br />
D’<br />
G’ y’<br />
H‘<br />
A’=B’=1’<br />
E’<br />
Y u<br />
c<br />
H<br />
L c<br />
P c<br />
J c<br />
K c N c<br />
π , 132<br />
G c<br />
B c<br />
D c E c<br />
a=2,5<br />
X u<br />
c<br />
a<br />
a<br />
x c<br />
y c<br />
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2a<br />
131<br />
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Übungsbeispiel: Vervollständigen<br />
einer vorliegenden Perspektive<br />
GEOMETRIE<br />
Institut für Diskrete Mathematik und <strong>Geometrie</strong><br />
Geometrisches Modellieren und Industrielle <strong>Geometrie</strong><br />
Prof. Dr. H. Pottmann<br />
GEOMETRIE<br />
Vervollständigen Sie von dem im<br />
axonometrischen Riss gegebenen<br />
Objekt die vorliegende Perspektive!<br />
z c<br />
x p<br />
z p<br />
y p<br />
Splines<br />
x c<br />
y c<br />
Schiffbau<br />
Automobilbau<br />
Architektur<br />
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133<br />
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134<br />
Interpolierende<br />
Kurve<br />
Interpolation & Approximation<br />
GEOMETRIE<br />
• Geg: Menge von Punkten<br />
• Ges: Kurve, welche die Punkte interpoliert (d.h. die Kurve<br />
enthält die gegebenen Punkte)<br />
oder approximiert (d.h. der Verlauf der Punkte wird durch<br />
die Kurve nur angenähert)<br />
• Es gibt unendlich viele interpolierende oder<br />
approximierende Kurven.<br />
CAD-Pakete bieten verschiedene Lösungen an,<br />
die Auswahl hängt vom Designzweck ab<br />
Approximierende<br />
Kurve<br />
Beispiel zur Approximation<br />
Geg: Datenpunkte<br />
Ges: Linearer Ausgleich, sodass die Punkte von der<br />
Ausgleichsgerade “möglichst wenig” abweichen<br />
f(x)<br />
GEOMETRIE<br />
f(x) = 1.37 + 0.70*x<br />
x<br />
Methode (Gauß):<br />
Minimierung der Summe<br />
der Fehlerquadrate<br />
Fehler eines Punktes:<br />
Abstand zur<br />
Ausgleichsgeraden in<br />
Richtung parallel zur<br />
y-Achse<br />
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135<br />
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136
Bézier-Kurven<br />
Grad einer Bézier-Kurve<br />
GEOMETRIE<br />
GEOMETRIE<br />
• Bézier-Kurven wurden aus dem Bedarf für Freiformkurven<br />
in der CAD/CAM/CAE-Technik entwickelt:<br />
P. de Casteljau (1959) bei Citroën,<br />
P. Bézier (1962) bei Renault<br />
• Standardmäßig sind Bézier-Kurven in vielen CAD-Paketen<br />
enthalten<br />
• Bézier-Kurven werden durch Angabe eines Polygons<br />
gesteuert. Dieses Polygon heisst Kontrollpolygon, seine<br />
Ecken werden Kontrollpunkte genannt<br />
• Eine Bézier-Kurve mit n+1<br />
Kontrollpunkten besitzt den Grad n<br />
(= Grad der in der mathematischen<br />
Beschreibung auftretenden Polynome)<br />
• 2 Kontrollpunkte Grad 1 Bezier-<br />
Kurve ist Verbindungsstrecke der<br />
beiden Kontrollpunkte<br />
• 3 Kontrollpunkte Grad 2 Bezier- T 0<br />
Kurve ist Parabelbogen; Kontrollpunkte:<br />
Endpunkte b 0 b 2 und Schnittpunkt b 1<br />
T 2<br />
der Tangenten T 0<br />
, T 2<br />
in den Endpunkten b 0 b 2<br />
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137<br />
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138<br />
Grad einer Bézier-Kurve<br />
GEOMETRIE<br />
Geometrischer Algorithmus<br />
zur Konstruktion von Bezier-Kurven<br />
GEOMETRIE<br />
• Grad 1<br />
– lineare Bézier-Kurve<br />
• Grad 2<br />
– quadratische Bézier-<br />
Kurve<br />
• Grad 3<br />
– kubische Bézier-Kurve<br />
• Für eine quadratische Bezier-Kurve<br />
(Parabelbogen) ist der<br />
verwendetet Algorithmus die<br />
Fadenkonstruktion einer Parabel<br />
• Dieser wird später auf höhere<br />
Grade verallgemeinert<br />
(Algorithmus von de Casteljau)<br />
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139<br />
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140
Fadenkonstruktion einer Parabel<br />
Fadenkonstruktion einer Parabel<br />
GEOMETRIE<br />
GEOMETRIE<br />
Geg: 2 Linienelemente (b 0 , T 0 ),<br />
(b 2 , T 2 ) einer Parabel<br />
Ges: weitere Linienelemente<br />
(d.h. Punkte mit Tangenten)<br />
T 2<br />
T 0<br />
Konstruktion für t = 0.25, 0.5,<br />
0.75<br />
b 01 (0.25)<br />
b 0<br />
2<br />
(0.25)<br />
Kurvenpunkt<br />
Methode: Übertragen von Teilverhältnissen<br />
b 11 (0.25)<br />
b 0<br />
b 1<br />
b 2<br />
b 0<br />
b 1<br />
b 2<br />
0 t 1<br />
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141<br />
TV(b 0 , b 1 , b 0 1 ) = TV(b 1 , b 2 , b 1 1 ) = TV(b 0 1 , b 1 1 , b 0 2 )<br />
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142<br />
b 01 (0.75)<br />
b 01 (0.5)<br />
Fadenkonstruktion einer Parabel<br />
b 11 (0.25)<br />
b 01 (0.25)<br />
b 0<br />
b 02 ...<br />
Kurven<br />
punkt<br />
b 11 (0.5)<br />
b 11 (0.75)<br />
b 2<br />
GEOMETRIE<br />
Algorithmus von de Casteljau<br />
GEOMETRIE<br />
Ist eine Verallgemeinerung der Fadenkonstruktion der Parabel.<br />
1) Teilverhältnis TV(0,1,t) auf die Strecken des Polygons übertragen<br />
2) Verbinden der erhaltenen Teilungspunkte zu einem neuen Polygon<br />
Wiederholtes Anwenden von 1 und 2 liefert schrittweise (oberer Index)<br />
Polygone mit absteigender Eckenzahl bis schließlich nur noch der<br />
Kurvenpunkt übrigbleibt.<br />
b<br />
1<br />
1<br />
Geg: Kontrollpunkte b 0 ,...,b n<br />
Ges: Punkte der Bezier-Kurve<br />
n-ten Grades<br />
Jeder Punkt ist genau<br />
einem “Parameter” t aus<br />
dem Intervall [0,1] zugeordnet:<br />
b 1<br />
b 2<br />
b 0<br />
1<br />
b 0<br />
2<br />
b 0<br />
3<br />
b 1<br />
2<br />
b 3<br />
b 2<br />
1<br />
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143<br />
t=0 entspricht b 0<br />
t=1 entspricht b n<br />
b 0<br />
0 t 1<br />
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144
Algorithmus von de Casteljau<br />
Beispiele von Bézier-Kurven<br />
GEOMETRIE<br />
Kurven vom Grad 3<br />
GEOMETRIE<br />
de Casteljau-Schema:<br />
b 0<br />
b 1 b<br />
1<br />
0<br />
b 2 b<br />
1<br />
1 b<br />
2<br />
0<br />
b 3 b<br />
1<br />
2 b<br />
2<br />
1 b<br />
3<br />
0<br />
b 1<br />
1<br />
b 1<br />
b 2<br />
b<br />
2<br />
0<br />
b<br />
2<br />
1<br />
b<br />
3<br />
0<br />
b<br />
1<br />
0 b<br />
1<br />
2<br />
Kurven vom Grad 4<br />
b 3<br />
0 t 1<br />
b 0<br />
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145<br />
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146<br />
Linienelement<br />
Bézier-Kurven – Eigenschaften<br />
Endpunktinterpolation + Tangenteneigenschaft<br />
(endpoint interpolation):<br />
Eine Bézier-Kurve interpoliert den ersten und den<br />
letzten Punkt des Kontrollpolygons und besitzt dort<br />
die erste bzw. letzte Strecke des Kontrollpolygons<br />
als Tangente.<br />
Bézier-Kurve<br />
Kontrollpolygon<br />
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GEOMETRIE<br />
Linienelement<br />
147<br />
Wiederholung:<br />
Konvexe Hülle<br />
konvexer Bereich ist eine Punktmenge, welche die<br />
Verbindungsstrecken aller ihrer Punktepaare enthält<br />
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GEOMETRIE<br />
konvexe Hülle ist<br />
der “kleinste”<br />
konvexe Bereich,<br />
welcher eine<br />
gegebene (Punkt-)<br />
Menge enthält<br />
b 0<br />
b n<br />
148
Bézier-Kurven – Eigenschaften<br />
Konvexe Hülle Eigenschaft (convex hull property):<br />
Eine Bézier-Kurve liegt in der konvexen Hülle ihres<br />
Kontrollpolygons.<br />
GEOMETRIE<br />
Bézier-Kurven – Eigenschaften<br />
GEOMETRIE<br />
Variationsreduzierende Eigenschaft in der Ebene [im Raum]<br />
(variation diminishing property):<br />
Geg: Bézier-Kurve, beliebige Gerade [Ebene]<br />
Eine Bézier-Kurve wechselt die Seite jeder beliebigen Gerade<br />
[Ebene] nicht öfter als das Kontrollpolygon.<br />
2<br />
Testgeraden<br />
1<br />
3<br />
3<br />
1<br />
2<br />
1<br />
3<br />
2<br />
1<br />
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149<br />
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150<br />
Bézier-Kurven – Eigenschaften<br />
Lineare Präzision (linear precision):<br />
Liegen die Kontrollpunkte b 0 ,...,b n einer Bézier-<br />
Kurve kollinear (= auf einer Geraden), dann liegt<br />
die Bézier-Kurve auf der Strecke b 0 b n<br />
Kontrollpolygon<br />
Bézier-Kurve<br />
GEOMETRIE<br />
Unterteilung (subdivision):<br />
Gegeben sei eine Bézier-<br />
Kurve mit Kontrollpolygon<br />
(b 0 ,...,b n ) bzgl. [0,1].<br />
Manchmal ist es notwendig,<br />
eine einzelne Bézier-Kurve<br />
so in zwei Teilstücke zu<br />
zerlegen, dass sie<br />
gemeinsam identisch sind<br />
zur Ausgangskurve.<br />
1. Unterteilungsalgorithmus<br />
von de Casteljau liefert auch<br />
die Kontrollpolygone<br />
(c 0 ,...,c n ) und (d 0 ,...,d n ) der<br />
Bézier-Kurven – Eigenschaften<br />
b n<br />
b 0<br />
Bézier-Kurve bzgl. der<br />
Intervalle [0,t] bzw. [t,1].<br />
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GEOMETRIE<br />
b 1<br />
b 2<br />
c 2<br />
c 3<br />
d 1<br />
d 0<br />
c 1<br />
d 3<br />
d 2<br />
b 3<br />
c 0<br />
b 0<br />
Beispiel: n=3
Bézier-Kurven – Eigenschaften<br />
Bézier-Kurven – Eigenschaften<br />
GEOMETRIE<br />
GEOMETRIE<br />
Unterteilung (subdivision):<br />
Unterteilung (subdivision):<br />
Gegeben sei eine Bézier-<br />
Kurve mit Kontrollpolygon<br />
(b 0 ,...,b n )<br />
b 1<br />
b 2<br />
Gegeben sei eine Bézier-<br />
Kurve mit Kontrollpolygon<br />
(b 0 ,...,b n )<br />
b 1<br />
b 2<br />
2. Wiederholte Unterteilung<br />
mit de Casteljau liefert eine<br />
rasch gegen die Kurve<br />
konvergierende<br />
Polygonfolge.<br />
3. Durch Eckenabschneiden<br />
entstehen keine zusätzlichen<br />
Seitenwechsel<br />
⇒ Variationsreduzierende<br />
Eigenschaft gilt<br />
b 3<br />
b 3<br />
b 0<br />
b 0<br />
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153<br />
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154<br />
Übungsbeispiele zu Freiformkurven<br />
Übungsbeispiel zu Bézier-Kurven<br />
• Begründen Sie, warum es sich bei den folgenden Kurven<br />
jeweils nicht um eine Bézier Kurve mit zugehörigem<br />
Kontrollpolygon handelt:<br />
GEOMETRIE<br />
• Gegeben ist das Kontrollpolygon einer Bézier-Kurve<br />
– Konstruieren Sie mit dem Algorithmus von de Casteljau<br />
zum Parameterwert t=1/3 einen Punkt der Bézier-Kurve<br />
– Skizzieren Sie die zugehörige Bézier-Kurve<br />
GEOMETRIE<br />
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155<br />
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156
3D-Bézier-Kurven<br />
Spline-Kurven<br />
GEOMETRIE<br />
GEOMETRIE<br />
Geg: Kontrollpunkte<br />
im 3-Raum<br />
Ges: Bézier-Kurve<br />
Bézier-<br />
Kurve<br />
Bézier-Kurven sind durch das<br />
Kontrollpolygon bestimmt.<br />
Damit bewirkt die Änderung eines<br />
Kontrollpunktes eine Veränderung des<br />
gesamten Kurvenverlaufes (global).<br />
⇒ ungünstig für Designzwecke<br />
b 2<br />
b 3<br />
158<br />
b 0<br />
b 1<br />
Die Bézier-Kurve liegt in der konvexen Hülle Kontrollpolygon<br />
ihres Kontrollpolygons (hier: Tetraeder)<br />
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157<br />
Eine mögliche Abhilfe: Kurven niedrigen<br />
Grades zu einer Kurve zusammensetzen<br />
⇒ Spline-Kurve, lokale Kontrolle, an den<br />
Segmenttrennstellen geeignete<br />
Übergangsbedingung (z.B. gemeinsame<br />
Tangente).<br />
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Grad und Kontrollpunkte von Splines<br />
GEOMETRIE<br />
Grad und Kontrollpunkte<br />
von B-Spline Kurven<br />
GEOMETRIE<br />
• Viele Splinetypen (B-Spline,<br />
NURBS, “continuous Bezier”<br />
in FormZ, interpolierende<br />
kubische Splines) sind aus<br />
Bezierkurven<br />
zusammengesetzt<br />
• Der Grad der Bezier-<br />
Segmente heißt Grad der<br />
Splinekurve<br />
• Die Kontrollpunkte des<br />
Splines sind oft von den<br />
Kontrollpunkten der<br />
Beziersegmente verschieden<br />
• kubische B-Spline Kurve<br />
mit B-Spline Kontrollpolygon<br />
• kubische B-Spline Kurve<br />
mit Kontrollpolygonen der<br />
kubischen Beziersegmente<br />
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159<br />
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160
Spline-Kurven<br />
Beispiel: 2 mögliche Kurven zum selben Kontrollpolygon<br />
GEOMETRIE<br />
B-Spline Kurven, NURBS<br />
B-Spline-Kurven wurden ins Computer Aided Design von J. Ferguson<br />
(1964) bei Boeing eingeführt. In CAD-Systemen taucht auch oft der<br />
Name NURBS (= Non-Uniform Rational B-Splines) auf.<br />
GEOMETRIE<br />
Bézier-Kurve<br />
(Grad 13)<br />
B-Spline-Kurve<br />
Grad 2<br />
B-Spline-Kurve<br />
Grad 3<br />
Kurve ist aus Parabelsegmenten mit<br />
tangentenstetigem Übergang zusammengesetzt.<br />
B-Spline<br />
(Grad 2)<br />
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161<br />
B-Spline-Kurve<br />
Grad 7<br />
(= Bézier)<br />
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162<br />
B-Spline Kurven<br />
• Eine B-Spline-Kurve vom Grad n besteht aus<br />
Bezier-Kurven vom Grad n, welche mit<br />
optimaler Glattheit zusammengesetzt sind:<br />
• Grad 2: stetige Tangente<br />
• Grad 3: stetige Krümmung<br />
...<br />
• Angabe: Kontrollpolygon, Grad, Knoten (hängt<br />
mit mathematischer Beschreibung zusammen,<br />
für Design kaum verwendbar)<br />
GEOMETRIE<br />
B-Spline Kurven<br />
• B-Spline-Kurven können offen oder geschlossen sein:<br />
– Bei einer geschlossenen B-Spline-Kurve wird ein<br />
geschlossenes Kontrollpolygon zur Gänze geglättet<br />
– Im offenen Modus hat ein geschlossenes Polygon<br />
einen Anfangspunkt und einen damit identischen<br />
Endpunkt; dort wird nicht geglättet<br />
GEOMETRIE<br />
geschlossen<br />
offen<br />
offen<br />
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163<br />
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164
B-Spline-Kurven<br />
Eigenschaften<br />
GEOMETRIE<br />
NURBS – Gewichte (weights)<br />
GEOMETRIE<br />
• Bei offenen B-Spline Kurven: Endpunkte mit Tangenten<br />
werden durch das Kontrollpolygon angegeben<br />
• Kurve liegt in der konvexen Hülle des Kontrollpolygons<br />
• Es gilt die variationsreduzierende<br />
Eigenschaft<br />
• B-Spline-Kurven und somit auch die<br />
Bézier-Kurven sind Spezialfälle von<br />
NURBS (= Non-Uniform Rational B-<br />
Splines)<br />
• NURBS haben einen zusätzlichen<br />
Designparameter ⇒ Gewichte.<br />
• Standardmäßig sind alle Gewichte<br />
gleich 1, dann stimmt die NURBS-<br />
Kurve mit der gewöhnlichen B-Spline-<br />
Kurve überein<br />
• Das Erhöhen des Gewichtes eines<br />
Kontrollpunktes bewirkt, dass die<br />
Kurve zu diesem Kontrollpunkt<br />
hingezogen wird<br />
Multipliziert man die Gewichte aller<br />
Punkte mit demselben Faktor, so<br />
erhält man die ursprüngliche Kurve<br />
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165<br />
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166<br />
Kegelschnitte als NURBS<br />
GEOMETRIE<br />
Tipps zum CAD Konstruieren<br />
mit Splinekurven<br />
GEOMETRIE<br />
b 1<br />
w 1<br />
> 1<br />
w 1<br />
= 1<br />
0 < w 1<br />
< 1<br />
Von den Kegelschnitten (Kreis, Ellipse,<br />
Parabel, Hyperbel) kann nur die Parabel<br />
als Bézier-Kurve (vom Grad 2)<br />
repräsentiert werden.<br />
Durch das Verwenden von Gewichten<br />
können alle Kegelschnittstypen als<br />
NURBS vom Grad 2 erhalten werden.<br />
Komplexe Kurvenformen mittels<br />
NURBS modellieren, und<br />
Feinabstimmungen durch<br />
Veränderung der Kontrollpunkte und<br />
der Gewichte vornehmen.<br />
w 1 > 1 Hyperbelbogen<br />
w 1 = 1 Parabelbogen<br />
0 < w 1 < 1 Ellipsenbogen<br />
b 0 b 2<br />
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167<br />
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168
Splines in der Architektur<br />
GEOMETRIE<br />
Unterteilungskurven<br />
(Subdivision curves)<br />
GEOMETRIE<br />
Grundideen der Unterteilung gehen<br />
zurück in die 40er Jahre als<br />
G. Rahm „corner cutting“ dazu<br />
verwendete glatte Kurven zu beschreiben<br />
Anwendungen im CAD, geometrischen<br />
Modellieren und in der Computergraphik<br />
Grand Arbour,<br />
Brisbane, Australia<br />
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169<br />
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170<br />
Chaikins Algorithmus<br />
Chaikins Algorithmus<br />
GEOMETRIE<br />
GEOMETRIE<br />
• stationäres Unterteilungsschema, d.h. in jedem<br />
Iterationsschritt k=1,2,… wird dieselbe Methode<br />
(corner cutting) angewendet<br />
• für k ∞ erhält man so eine quadratische<br />
B-Spline Kurve<br />
P 1 P 2<br />
P 3<br />
P 4<br />
Q 1 R 1 R 3<br />
R 0<br />
Q 2<br />
Q 0<br />
Q 3<br />
R<br />
P<br />
2<br />
0<br />
In jedem<br />
Iterationsschritt<br />
werden die<br />
einzelnen Strecken<br />
bei ¼ bzw. ¾<br />
geteilt und die<br />
neuen Punkte<br />
verbunden.<br />
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171<br />
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172
Chaikins Algorithmus<br />
Unterteilungskurven<br />
GEOMETRIE<br />
• Weitere Unterteilungsalgorithmen für Kurven (und auch<br />
Flächen) werden im Wahlpflichtfach “CAAD und<br />
<strong>Geometrie</strong>” vorgestellt<br />
• Bsp: Interpolierender Unterteilungsalgorithmus<br />
GEOMETRIE<br />
k = 0 k = 1 k = 2<br />
0 1 2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
5<br />
k = 3 k = 4<br />
k = 5<br />
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173<br />
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174<br />
Übungsbeispiel Unterteilungskurven<br />
• Konstruieren Sie für das gegebene Polygon den ersten<br />
Verfeinerungsschritt im Chaikin Algorithmus<br />
– In welchem Verhältnis werden die Seiten jeweils<br />
unterteilt?<br />
– Welche Art von Freiformkurve erhält man so bei<br />
fortgesetzter Unterteilung?<br />
GEOMETRIE<br />
Institut für Diskrete Mathematik und <strong>Geometrie</strong><br />
Geometrisches Modellieren und Industrielle <strong>Geometrie</strong><br />
Prof. Dr. H. Pottmann<br />
Flächen im Bauwesen<br />
GEOMETRIE<br />
SECC Conference Center,<br />
Glasgow, Scotland<br />
Office Building,<br />
Prague, Czech Republic<br />
Reorganized Church of Jesus Christ<br />
of Latter Day Saints Temple,<br />
Independance, Missouri, USA<br />
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175<br />
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176
a<br />
Drehflächen<br />
(Rotational Surfaces)<br />
Eine Drehfläche entsteht durch stetige Drehung einer erzeugenden<br />
Kurve e um eine feste Achse a.<br />
e<br />
GEOMETRIE<br />
Drehflächen<br />
Die einzelnen Punkte der<br />
Erzeugenden e beschreiben dabei<br />
der Fläche angehörende Kreise, die<br />
ihre Parallelkreise heißen, weil sie<br />
in parallelen, zu a normalen Ebenen<br />
liegen.<br />
Jede durch die Achse gelegte<br />
Ebene schneidet die Drehfläche Meridian<br />
nach einem Meridian. Alle<br />
Meridiane einer Drehfläche sind<br />
untereinander kongruent, weil sie<br />
durch Drehung auseinander<br />
hervorgehen.<br />
a<br />
GEOMETRIE<br />
Flachkreis<br />
Kehlkreis<br />
Äquatorkreis<br />
Spezielle Parallelkreise:<br />
Äquatorkreis, Kehlkreis, Flachkreis<br />
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177<br />
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178<br />
Spezielle Drehflächen<br />
Gebaute Drehflächen<br />
Drehzylinder<br />
Kugel<br />
GEOMETRIE<br />
GEOMETRIE<br />
Drehkegel<br />
Torus<br />
Bonaventure Hotel,<br />
Los Angeles, USA<br />
Melbourne Central,<br />
Melbourne, Australia<br />
Oriental Pearl Tower,<br />
Shanghai, China<br />
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179<br />
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180
Drehquadriken<br />
Drehparaboloid<br />
GEOMETRIE<br />
GEOMETRIE<br />
Eine Drehfläche, die bei stetiger Drehung eines Kegelschnittes um eine<br />
seiner Achsen entsteht, heißt Drehquadrik. Ebene Schnitte dieser<br />
Flächen sind Kegelschnitte.<br />
Außer den Kugeln gibt es folgende Typen:<br />
Ein Drehparaboloid entsteht bei Drehung einer Parabel um ihre Achse.<br />
Eigenschaft: Strahlen parallel zur Achse werden in den Brennpunkt<br />
reflektiert (Anwendung: Satelliten-Parabolspiegel)<br />
Drehellipsoid<br />
Drehparaboloid<br />
Drehhyperboloide<br />
Drehparaboloid<br />
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181<br />
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182<br />
Drehparaboloide im Bauwesen<br />
Drehellipsoid<br />
GEOMETRIE<br />
GEOMETRIE<br />
Ein eiförmiges bzw. abgeplattetes Drehellipsoid entsteht durch<br />
Drehung einer Ellipse um ihre Hauptachse bzw. Nebenachse.<br />
Very Large Array<br />
Plains of San Augustin,<br />
New Mexico<br />
Erdefunkstelle Aflenz (Steiermark)<br />
Gustav Peichl, 1980 (Antennen ∅ 32m)<br />
Kirche,<br />
Oklahoma City, USA<br />
Quelle: Telekom Austria<br />
Planetarium,<br />
Bochum, Deutschland<br />
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eiförmiges<br />
Drehellipsoid<br />
abgeplattetes<br />
Drehellipsoid<br />
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184
Drehellipsoide im Bauwesen<br />
Drehhyperboloid<br />
GEOMETRIE<br />
GEOMETRIE<br />
Ein zweischaliges bzw. einschaliges Drehhyperboloid entsteht bei<br />
Drehung einer Hyperbel um ihre Hauptachse bzw. Nebenachse.<br />
Rockhalle im Gasometer B<br />
(Durchschnitt von 2 Drehellipsoiden)<br />
Fukui Prefectural Museum of Dinosaurs,<br />
Katsuyama, Fukui, Japan<br />
Museum of Ftuit,<br />
Yamanashi, Itsuko Hasegawa<br />
‘Atomei’<br />
(Forschungsreaktor)<br />
Garching, Deutschland<br />
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185<br />
zweischaliges<br />
Drehhyperboloid<br />
einschaliges<br />
Drehhyperboloid<br />
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186<br />
Regeldrehflächen<br />
Eine Drehfläche, deren erzeugende Kurve e eine Gerade ist,<br />
heißt Regeldrehfläche.<br />
Die einzelnen Lagen von e heißen Erzeugenden der Fläche.<br />
Ist die Gerade e zur Drehachse parallel bzw. schneidet e die<br />
Drehachse in einem Punkt S, so ist die Regeldrehfläche ein<br />
Drehzylinder bzw. ein Drehkegel mit der Spitze S.<br />
GEOMETRIE<br />
Drehhyperboloide im Bauwesen<br />
Kühltürme Atomkraftwerk<br />
Temelin, Tschechien<br />
GEOMETRIE<br />
Ist die Erzeugende e<br />
zur Achse windschief<br />
(aber nicht normal),<br />
dann erhalten wir ein<br />
einschaliges<br />
Drehhyperboloid. In<br />
einer solchen Fläche<br />
liegen zwei<br />
Drehscharen von<br />
Erzeugenden. e-Schar f-Schar e- und f-Schar<br />
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187<br />
Kathedrale Sacre-Coeur,<br />
Algier, Algerien<br />
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188
Rohrflächen (Pipe Surfaces)<br />
Rohrflächen (Pipe Surfaces)<br />
GEOMETRIE<br />
GEOMETRIE<br />
m<br />
• Eine Rohrfläche ist bestimmt durch die<br />
Ortslinie m der Kugelzentren (Mittellinie der<br />
Rohrfläche) und den Kugelradius r.<br />
•Eine Rohrfläche kann auf zwei Arten<br />
erzeugt werden:<br />
1. als das Hüllgebilde einer Schar<br />
kongruenter Kugeln<br />
2. indem ein Kreis in einer Ebene normal<br />
zur Mittellinie bewegt wird<br />
• Beispiele: Drehzylinder, Torus, ...<br />
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189<br />
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190<br />
Rohrflächen<br />
GEOMETRIE<br />
Kanalflächen<br />
GEOMETRIE<br />
Als Verallgemeinerung der Rohrflächen sind jene Flächen anzusehen, die<br />
das Hüllgebilde einer Schar von Kugeln sind, deren Radius von der Lage<br />
des Kugelmittelpunktes abhängt. Sie werden Kanalflächen genannt.<br />
Sonderfälle der Kanalflächen sind die Rohr-, und Drehflächen. Eine<br />
Drehfläche ist eine Kanalfläche mit gerader Mittellinie.<br />
Wasserrutsche<br />
Spielgerät:<br />
Teil einer Rohrfläche<br />
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191<br />
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192
Wiederholung Schraubung<br />
Schraublinie/Schraubzylinder<br />
GEOMETRIE<br />
GEOMETRIE<br />
• Schraubung = räumlicher<br />
Bewegungsvorgang, der durch<br />
Zusammensetzen einer<br />
gleichförmigen Drehung um<br />
eine Achse a mit einer<br />
gleichförmigen Schiebung<br />
parallel zu a entsteht<br />
• Begriffe:<br />
– Drehwinkel ϕ<br />
– Schraubparameter p<br />
– Ganghöhe h<br />
• Jede Schraublinie liegt<br />
auf einem sogenannten<br />
Schraubzylinder mit der<br />
Schraubachse als Achse.<br />
In diesem Beispiel ist die<br />
Säule der Schraubzylinder.<br />
• Schraublinie = Bahnkurve<br />
eines Punktes, der einer<br />
Schraubung unterworfen wird<br />
Pestsäule, Karlskirche in Wien, 1716-1733<br />
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193<br />
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194<br />
Rechts-/Linksschraubung<br />
Rechts-/Linksschraubung<br />
GEOMETRIE<br />
GEOMETRIE<br />
Rechtsschraubung<br />
Linkssschraubung<br />
• Besitzen Drehung und Schiebung in Bezug auf ein<br />
Rechtskoordinatensystem, dessen z-Achse die<br />
Schraubachse a ist, gleiches Vorzeichen, dann spricht<br />
man von einer Rechtsschraubung, andernfalls von einer<br />
Linksschraubung<br />
• Betrachtet man die<br />
Säulen der Karlskirche,<br />
so sieht man, dass die<br />
rechte Säule eine<br />
Rechtsschraublinie, die<br />
linke eine<br />
Linksschraublinie trägt.<br />
• Durch eine Bewegung<br />
kann eine<br />
Rechtsschraublinie nicht<br />
in eine Linksschraublinie<br />
übergeführt werden!<br />
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195<br />
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196
Abwicklung einer Schraublinie<br />
GEOMETRIE<br />
Schraubflächen<br />
(Helical Surfaces)<br />
GEOMETRIE<br />
• Die Tangenten längs<br />
einer Schraublinie<br />
schließen mit einer zur<br />
Achse normalen Ebene<br />
einen konstanten Winkel<br />
ein<br />
• Schneidet man den<br />
Schraubzylinder längs<br />
einer Erzeugenden auf<br />
und wickelt man diesen<br />
Mantel in eine Ebene ab,<br />
dann ist die Abwicklung<br />
der Schraublinie eine<br />
Gerade<br />
ϕ<br />
ϕ<br />
α<br />
ϕ<br />
α<br />
Unterwirft man eine Kurve e einer stetigen Schraubung, wobei e keine<br />
Bahnkurve dieser stetigen Schraubung ist, so heißt die Menge der<br />
Punkte der dabei entstehenden, zu e kongruenten Kurven eine<br />
Schraubfläche.<br />
Die Schnittkurven mit Ebenen normal zur Schraubachse bzw. durch die<br />
Schraubachse heißen Querschnitte bzw. Meridiane der Schraubfläche.<br />
Doppelwendeltreppe, Grazer Burg, 1499<br />
DNA<br />
Beispiele:<br />
• Regelschraubflächen<br />
(z.B. Wendelfläche)<br />
• Kreisschraubflächen<br />
• Schraubtorsen<br />
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197<br />
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198<br />
Wendelflächen<br />
Gebaute Wendelflächen<br />
GEOMETRIE<br />
GEOMETRIE<br />
• Die Geraden durch die Punkte<br />
einer Schraublinie, welche die<br />
Schraubachse orthogonal<br />
schneiden, bilden eine<br />
Wendelfläche.<br />
Wendelflächen treten als<br />
Unterseiten von Wendeltreppen,<br />
als Wendelrampen und als<br />
flachgängige Schrauben auf.<br />
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199<br />
Solomon R. Guggenheim Museum von<br />
Frank Lloyd Wright (1867-1959), N.Y. City.<br />
Eine langläufig gewendelte Rampe zieht<br />
sich über sechs Geschosse durch den<br />
gesamten Innenraum des Museums und<br />
stellt nicht nur die Erschließung der daran<br />
angrenzenden Ausstellungsräume bzw.<br />
Nebenräume dar, sondern ist zugleich<br />
Ausstellungsbereich für Bilder und/oder<br />
Skulpturen. Das Museum wurde 1959<br />
fertiggestellt und beinhaltet seither<br />
Wechselausstellungen Moderner Kunst.<br />
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200
Doppelwendeltreppe<br />
GEOMETRIE<br />
Der Stiegenaufgang im Vatikanischen Museum in Rom ist als Doppelwendeltreppe<br />
ausgeführt. So werden die Besucherströme beim Betreten bzw. Verlassen des<br />
Gebäudes auf getrennten Treppen geführt. Weitere Anwendungen finden sich bei<br />
den Auf-/Abfahrtsrampen in Parkhäusern.<br />
Anwendungen der Schraubung<br />
Bei Treppen gehen Stufen oft durch Schraubung auseinander hervor.<br />
GEOMETRIE<br />
Stiegenaufgang des Vatikanischen Museums<br />
Rom, Italien<br />
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201<br />
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202<br />
Auftreten von Schraubflächen<br />
im Bauwesen<br />
GEOMETRIE<br />
Kreisschraubflächen<br />
GEOMETRIE<br />
Parkhaus …...<br />
Grundriss Parkhaus…...<br />
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203<br />
Meridiankreisschraubfläche:<br />
Entsteht durch<br />
Verschraubung eines Kreises<br />
in einer durch die<br />
Schraubachse gehenden<br />
Ebene<br />
Schichtenkreisschraubfläche:<br />
Entsteht durch<br />
Verschraubung eines Kreises<br />
in einer zur Schraubachse<br />
normalen Ebene<br />
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204
Kreisschraubflächen<br />
Rohrschraubflächen<br />
GEOMETRIE<br />
GEOMETRIE<br />
• Schneidet der erzeugende<br />
Kreis die Schraubachse,<br />
dann entstehen die für den<br />
Barock typischen Säulen<br />
1. Art der Erzeugung:<br />
Man bewegt einen Kreis,<br />
welcher in einer zur<br />
Bahnschraublinie m<br />
seines Mittelpunktes M<br />
normalen Ebene liegt,<br />
entlang m<br />
Innenansicht der Jesuitenkirche (ehemalige<br />
Universitätskirche, Wien I, zwischen 1623<br />
und 1631) mit gewundenen Barocksäulen<br />
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205<br />
Rutsche Ravenna von<br />
Grünzig Spielgeräte<br />
2. Art der Erzeugung:<br />
Rohrschraubfläche ist<br />
eine Einhüllende einer<br />
Kugel, die längs einer<br />
Schraublinie bewegt wird<br />
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206<br />
Regelflächen<br />
• Wird eine Gerade im Raum bewegt so überstreift<br />
sie im Laufe dieser Bewegung eine Regelfläche<br />
(außer die Gerade wird nur in sich verschoben)<br />
• Durch jeden Punkt einer Regelfläche geht<br />
mindestens eine Flächengerade, die Erzeugende<br />
genannt wird<br />
GEOMETRIE<br />
Tangentialebenen von Regelflächen<br />
• Berührt in allen Punkten<br />
einer Erzeugenden dieselbe<br />
Tangentialebene, so<br />
spricht man von einer<br />
torsalen Erzeugenden<br />
(z.B. Kegel, Zylinder)<br />
GEOMETRIE<br />
• Sind alle Erzeugenden<br />
einer Regelfläche torsal,<br />
spricht man von einer<br />
torsalen Regelfläche<br />
(einfach gekrümmte<br />
Regelfläche)<br />
City Link<br />
Melbourne, Australia<br />
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207<br />
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208
Tangentialebenen von Regelflächen<br />
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GEOMETRIE<br />
• Sind die Tangentialebenen in<br />
den einzelnen Punkten einer<br />
Erzeugenden verschieden, so<br />
spricht man von einer<br />
nichttorsalen Erzeugenden.<br />
Jede Ebene durch eine solche<br />
Erzeugende ist in genau einem<br />
Punkt der Erzeugenden<br />
Tangentialebene.<br />
• Regelflächen, deren<br />
Erzeugende nichttorsal sind,<br />
heißen windschiefe<br />
Regelflächen (zweifach<br />
gekrümmte Regelflächen)<br />
209<br />
A<br />
g<br />
Erzeugung von Regelflächen<br />
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GEOMETRIE<br />
Die Bewegung einer Geraden im Raum kann durch zwei Leitkurven samt<br />
einer Punktkorrespondenz zwischen den Kurven angegeben werden:<br />
X<br />
• Die Gerade muss stets beide Leitkurven treffen<br />
• Die Punktkorrespondenz gibt an, welche Punkte der zwei<br />
Kurven gleichzeitig von der Geraden durchlaufen werden<br />
(z.B. Durchlaufgeschwindigkeit auf jeder Kurve).<br />
A*<br />
X*<br />
l 1<br />
l 2<br />
B*<br />
B<br />
Beispiel:<br />
Gegeben sind zwei Leitkurven l 1 ,l 2<br />
sowie die Gerade g in ihrer<br />
Startlage AA* und Endlage BB*.<br />
Korrespondierende Punkte<br />
werden durch Abtragen von<br />
Bogenlängen mit einem fixem<br />
Ähnlichkeitsfaktor λ gefunden:<br />
(hier: λ = ½ )<br />
* *<br />
AX=λ ⋅ AX<br />
210<br />
Beispiele zur Erzeugung von<br />
Regelflächen durch Leitkurven<br />
GEOMETRIE<br />
Die HP-Fläche<br />
GEOMETRIE<br />
Zylinder:<br />
•Leitkurven:<br />
Zwei kongruente Kreise<br />
in parallelen Ebenen<br />
•Die Zuordnung<br />
erfolgt durch<br />
Bogenlängenähnlichkeit<br />
Drehkegel:<br />
•„Leitkurven“:<br />
Punkt und Kreis in<br />
geeigneter Lage<br />
•Treffgeradenmenge<br />
aus der Spitze an den<br />
Basiskreis<br />
Betrachten wir nun zwei<br />
Geraden als Leitkurven:<br />
• Parallele Leitgeraden ⇒<br />
ebenes Flächenstück<br />
(trivialer Fall)<br />
Drehhyperboloid:<br />
•Leitkurven:<br />
Zwei kongruente Kreise<br />
in geeigneter Lage<br />
•Die Zuordnung<br />
erfolgt durch<br />
Bogenlängenähnlichkeit<br />
Wendelfläche:<br />
•Leitkurven:<br />
Schraublinie und<br />
deren Achse<br />
•Die Zuordnung<br />
erfolgt durch<br />
Bogenlängenähnlichkeit<br />
windschiefe Leitgeraden<br />
• Windschiefe Leitgeraden<br />
hyperbolisches Paraboloid<br />
oder kurz HP-Fläche<br />
Bemerkung: Zu jeder Regelfläche kann eine Schar von geeigneten Leitkurven gefunden werden.<br />
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211<br />
Erzeugenden<br />
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212
Teilverhältnisregel für HP-Flächen<br />
HP-Flächen als zweifache Regelflächen<br />
GEOMETRIE<br />
GEOMETRIE<br />
B<br />
ε‘<br />
X<br />
A<br />
z‘‘<br />
x‘<br />
B*<br />
X*<br />
y‘‘<br />
y‘<br />
A*<br />
Die Zuordnung zwischen den Leitgeraden<br />
erfolgt nun durch Abtragen von Teilstrecken<br />
(analog zur Bogenlänge bei Leitkurven):<br />
Die Leitgeraden werden durch die<br />
Erzeugenden teilverhältnisgleich<br />
aufeinander bezogen<br />
TV(A,B,X) = TV(A*,B*,X*)<br />
Es gibt einen Parallelriss, in dem<br />
die Erzeugenden als untereinander<br />
parallele Geraden erscheinen.<br />
D.h. die Erzeugenden sind alle parallel<br />
zu einer Ebene, der sogenannten<br />
Richtebene ε (hier: erstprojizierend).<br />
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213<br />
z‘‘<br />
x‘<br />
y‘‘<br />
y‘<br />
• Es gibt eine Schar von Leitgeraden<br />
welche auf der Fläche liegen.<br />
Bezüglich je zwei dieser Leitgeraden<br />
gilt die Teilverhältnisregel.<br />
• Auf der Fläche gibt es zwei<br />
gleichberechtigte Scharen von<br />
Erzeugenden<br />
– je zwei Geraden derselben Schar<br />
sind windschief<br />
– je zwei Geraden verschiedener<br />
Scharen schneiden in einem<br />
Flächenpunkt<br />
• Durch jeden Flächenpunkt gehen<br />
zwei Erzeugende, welche die<br />
Tangentialebene in diesem Punkt<br />
aufspannen<br />
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214<br />
D<br />
HP-Fläche durch windschiefes Vierseit<br />
C<br />
A<br />
B<br />
• Eine HP-Fläche ist durch ein<br />
windschiefes<br />
Erzeugendenvierseit<br />
eindeutig festgelegt.<br />
• Das windschiefe Vierseit ist<br />
durch 4 nicht in einer Ebene<br />
liegende Punkte A, B, C, D<br />
festgelegt<br />
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GEOMETRIE<br />
• Eine Schar von Erzeugenden<br />
besitzt AB und DC als<br />
Leitgeraden. Konstruktion<br />
mittels Teilverhältnisregel<br />
• Die andere Schar von<br />
Erzeugenden besitzt<br />
AD und BC als Leitgeraden.<br />
Konstruktion von Erzeugenden<br />
mittels Teilverhältnisregel<br />
215<br />
x<br />
Optimale Aufstellung von HP-Flächen<br />
z<br />
• In dieser besonderen<br />
Aufstellung gibt es genau einen<br />
Punkt S mit horizontaler<br />
Tangentialebene. Dieser heißt<br />
Scheitel S der HP-Fläche.<br />
• Die Flächennormale im Scheitel<br />
(lotrecht in der besonderen<br />
Aufstellung) heißt Achse a der<br />
HP-Fläche<br />
y<br />
• Jede der beiden Erzeugendenscharen<br />
besitzt eine Richtebene<br />
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GEOMETRIE<br />
• Werden die Richtebenen beide lotrecht<br />
gewählt, so hat die HP-Fläche besonders<br />
günstige statische Eigenschaften (große<br />
Spannweite bei geringer Schalendicke)<br />
S<br />
a<br />
216
Ebene Schnitte von HP-Flächen<br />
Gebaute HP-Flächen<br />
• Der Schnitt einer HP-Fläche mit einer Ebene<br />
– parallel zur Achse ist eine Parabel (oder eine<br />
Erzeugende falls die Ebene eine Richtebene ist)<br />
– schräg zur Achse ist eine Hyperbel<br />
(Ausnahme: Ist die Ebene eine Tangentialebene so<br />
schneidet sie die Fläche nach 2 Erzeugenden)<br />
GEOMETRIE<br />
Philips-Pavillon (Le Corbusier)<br />
Weltausstellung 1958 Brüssel<br />
Aufbahrungshalle, Wien 21<br />
Dachkonstruktion: HP-Schale aus Holz<br />
GEOMETRIE<br />
Restaurant Los Manantiales<br />
(Felix Candela)<br />
1958, Xochimilco, Mexico<br />
Entertainment Center<br />
(Felix Candela)<br />
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217<br />
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218<br />
Konoidale Regelflächen<br />
Wendelflächen<br />
GEOMETRIE<br />
GEOMETRIE<br />
x<br />
z<br />
Leitgerade 1<br />
y<br />
Richtebene<br />
Richtebene<br />
• Regelflächen, deren<br />
Erzeugende zu einer Ebene ε<br />
parallel sind, heißen<br />
konoidale Regelflächen.<br />
Beispiel: HP-Fläche<br />
• Die Ebene ε und jede zu ihr<br />
parallele Ebene heißt<br />
Richtebene der Fläche.<br />
• Durch Angabe der<br />
Richtebene und zweier<br />
Leitkurven ist eine konoidale<br />
Regelfläche bestimmt.<br />
• Die Geraden durch die<br />
Punkte einer Schraublinie,<br />
welche die Schraubachse<br />
orthogonal schneiden,<br />
bilden eine Wendelfläche.<br />
• Die Wendelfläche ist eine<br />
konoidale Regelfläche,<br />
die eine Schraublinie und<br />
deren Achse als Leitkurven<br />
besitzt. Die Richtebenen<br />
sind zur Schraubachse<br />
normale Ebenen.<br />
Leitkurve 2<br />
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219<br />
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220
Erzeugende<br />
parallel zur<br />
Richtebene<br />
Leitkurven<br />
e<br />
Olympic Train Station, Homebush,<br />
Sydney, Australia<br />
Sheddächer<br />
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GEOMETRIE<br />
• Sheddächer sind häufig<br />
Ausschnitte von<br />
konoidalen Regelflächen<br />
mit lotrechten<br />
Richtebenen<br />
• Meist ist eine Richtebene<br />
gemeinsame<br />
Symmetrieebene der<br />
Leitkurven und somit<br />
auch Symmetrieebene<br />
der Fläche.<br />
lotrechte Richtebene<br />
221<br />
Wird eine Kurve k (Profilkurve)<br />
entlang einer Kurve l (Leitkurve)<br />
zu sich parallel verschoben, so<br />
heißt die Menge der Punkte der<br />
dabei entstehenden zu k<br />
kongruenten Kurven eine<br />
Schiebfläche.<br />
Halle 26, Deutsche Messe<br />
Hanover, Germany<br />
Schiebflächen<br />
Dulles Airport von Eero Saarinen,<br />
Chantilly, Virginia, 1958-1962<br />
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GEOMETRIE<br />
Wird speziell eine Gerade k längs<br />
einer Leitkurve l verschoben, so<br />
ist diese Schiebfläche eine<br />
allgemeine Zylinderfläche.<br />
222<br />
Schiebflächen<br />
• Gegeben sind eine Leitkurve l und eine Profilkurve k, die<br />
einen Punkt O gemeinsam haben:<br />
Wir wenden auf k Schiebungen an, welche O in Punkte<br />
der Leitkurve l überführen. Dadurch entstehen neue<br />
Lagen der Profilkurve, welche eine Schiebfläche bilden.<br />
GEOMETRIE<br />
Zweifache Erzeugung<br />
von Schiebflächen<br />
GEOMETRIE<br />
Die Rollen von Profil- und Leitkurve können vertauscht werden:<br />
• Bei Verschiebung von k längs l entsteht dieselbe Fläche wie bei<br />
Verschiebung von l längs k.<br />
• Die Fläche trägt demnach zwei Scharen von Kurven, welche zu<br />
k bzw. l schiebungsgleich sind<br />
L<br />
Leitkurve l<br />
P<br />
K<br />
Profilkurve k<br />
K<br />
Profilkurve k<br />
P<br />
Leitlinie l<br />
L<br />
0<br />
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223<br />
O<br />
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224
HP-Flächen als Schiebflächen<br />
HP-Fläche als Schiebfläche<br />
GEOMETRIE<br />
GEOMETRIE<br />
p 2<br />
p 1<br />
226<br />
Bei Verschiebung einer Parabel p 1 längs einer Parabel p 2 entsteht eine HP-Fläche,<br />
sofern die beiden Parabeln parallele Achsen besitzen.<br />
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225<br />
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• als Schiebfläche<br />
HP-Flächen im CAD<br />
• Schiebparabeln als<br />
Bezierkurven 2. Grades<br />
modellieren<br />
• HP-Fläche durch sweepen<br />
(verschieben) einer Parabel<br />
längs der anderen erzeugen<br />
GEOMETRIE<br />
Abwickelbare Flächen<br />
Unter der Abwicklung oder Verebnung einer krummen Fläche versteht<br />
man, anschaulich gesprochen, ihre längentreue (und somit auch<br />
winkeltreue) Ausbreitung in eine Ebene.<br />
Raumkurve<br />
P<br />
GEOMETRIE<br />
• als Regelfläche<br />
– durch Einspannen einer<br />
Bezierfläche vom Grad (1,1)<br />
in ein windschiefes Vierseit<br />
Abwickelbare krumme Flächen:<br />
τ<br />
• Zylinderflächen, Kegelflächen,Tangentenflächen von Raumkurven<br />
• Kennzeichnende Eigenschaft:<br />
Regelflächen die nur torsale Erzeugenden besitzen<br />
(Tangentialebene berührt jeweils längs der gesamten Erzeugenden)<br />
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227<br />
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228
Abwickelbare Flächen<br />
GEOMETRIE<br />
• Zylinderfläche entsteht durch Verfeinerung einer Prismenfläche<br />
• Kegelfläche entsteht durch Verfeinerung einer Pyramidenfläche<br />
Abwickelbare Flächen<br />
GEOMETRIE<br />
• Tangentenfläche einer Raumkurve entsteht durch<br />
Verfeinerung eines Torsenpolyeders:<br />
• Die Kanten des Torsenpolyeders sind die Seitengeraden eines<br />
räumlichen Polygons. Die Seitenflächen werden von jeweils zwei<br />
aufeinanderfolgenden Polygonseiten aufgespannt.<br />
• Durch Verfeinerung entsteht aus einem räumlichen Polygon eine<br />
Raumkurve. Die Polygonseiten gehen dabei in Kurventangenten<br />
über. Aus dem Torsenpolyeder des Polygons entsteht die<br />
Tangentenfläche der Raumkurve.<br />
• Das erzeugende Polygon bildet eine Rückkehrkante auf dem<br />
Torsenpolyeder ↔ Die erzeugende Raumkurve ist eine scharfe<br />
Kante (Gratlinie) der Tangentenfläche<br />
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229<br />
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230<br />
Abwickelbare Flächen im Bauwesen<br />
Abwickelbare Flächen sind für das<br />
Bauwesen interessant, weil sie ...<br />
• eine Schar von Geraden tragen<br />
und daher leichter zu bauen sind<br />
als ganz freie Formen<br />
(z.B. Verschalungen,<br />
Stahlbeton, Holzbau, …)<br />
• mit Blech leicht zu<br />
verkleiden sind<br />
GEOMETRIE<br />
Abwicklungen<br />
• Die Animation zeigt die Abwicklung eines Drehzylinders<br />
bzw. eines Drehkegels in eine Ebene<br />
GEOMETRIE<br />
Weisman Art Museum<br />
http://hudson.acad.umn.edu/<br />
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231<br />
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232
Abwicklung eines Kegels<br />
Netz eines Polyeders<br />
GEOMETRIE<br />
GEOMETRIE<br />
Ein Polyeder, also ein aus lauter ebenen Flächenstücken begrenzter<br />
Körper, lässt sich mit verhältnismäßig geringem Aufwand nachbilden,<br />
indem man die einzelnen Oberflächenteile aus Karton oder Blech<br />
ausschneidet und aneinanderheftet.<br />
Die in einer Ebene möglichst zusammenhängend aneinandergereihten<br />
Flächenstücke bilden das Netz des Polyeders<br />
Fußball = Ikosaederstumpf<br />
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233<br />
In FormZ kann für die Abwicklung von Flächen<br />
der Befehl “Unfold” verwendet werden.<br />
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234<br />
Übungsbeispiele Netze von Polyedern<br />
Abwicklung - Netz<br />
• Skizzieren Sie<br />
• die 11 verschiedenen Netze eines Würfels<br />
• Netze von Tetraeder, Oktaeder,<br />
Pentagondodekaeder und Ikosaeder<br />
• ein Netz des untenstehenden Objektes<br />
GEOMETRIE<br />
GEOMETRIE<br />
• Von jeder Fläche kann man ein Näherungspolyeder<br />
bilden und für dieses ein Netz konstruieren<br />
• Dabei entstehen zwischen den verebneten<br />
Seitenflächen Lücken, welche auch bei noch so<br />
feiner Approximation auftreten<br />
• Dieser Vorgang kann also nicht als Beweis für die<br />
Abwickelbarkeit beliebiger Flächen dienen<br />
Beispiel:<br />
Eine Kugel ist nicht in die Ebene abwickelbar,<br />
daher gibt es keine verzerrungsfreien Landkarten<br />
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235<br />
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236
Freiformflächen<br />
Bézier-Flächen<br />
Karin Zeitlhuber, Reinhard Bernsteiner;<br />
Die Welle: Berufsschule Villach<br />
Preston Scott Cohen;<br />
Torus House; Old Chatham<br />
Frank O. Gehry;<br />
Experience Music Project<br />
GEOMETRIE<br />
GEOMETRIE<br />
• Bezier-Kurven werden von einem Kontrollpolygon<br />
ausgehend konstruiert. Es liegt also nahe für Bezier-Flächen<br />
ein Kontrollnetz zu verwenden.<br />
• Allgemein wird eine Bézier-Fläche vom Grad (m,n) durch ein<br />
Vierecksnetz mit Eckpunkten P i,j (i = 0,...,m; j = 0,...,n)<br />
angegeben. Das Bézier-Flächenstück besitzt i.a. 4<br />
Randkurven. Diese sind Bézier-Kurven mit den<br />
Randpolygonen des Netzes als Kontrollpolygonen<br />
Freiformflächen sind wegen ihrer großen<br />
Bedeutung im industriellen Design entwickelt<br />
worden (z.B. Automobilindustrie, Schiffbau).<br />
Sie finden inzwischen auch großes Interesse bei<br />
repräsentativer Architektur<br />
Freiformmodule findet man in allen CAD-Systemen<br />
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237<br />
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238<br />
Bézier-Flächen<br />
Zur Konstruktion eines<br />
Flächenpunktes kann man jede der<br />
m+1 “Zeilen” (verbinden jeweils n+1<br />
Punkte mit festem Index i) als<br />
Kontrollpolygone auffassen und zum<br />
selben Teilverhältnis Kurvenpunkte<br />
konstruieren. Dies liefert m+1<br />
Punkte, welche die Kontrollpunkte<br />
einer Bézier-Kurve m-ten Grades<br />
sind, die ganz auf der Fläche liegt.<br />
GEOMETRIE<br />
Bézier-Flächen<br />
• Randkurven eines Bézier-Flächenstücks sind<br />
Bézier-Kurven<br />
• Eckpunkte des Kontrollnetzes sind Punkte des<br />
zugehörigen Bézier-Flächenstücks<br />
GEOMETRIE<br />
Damit sieht man, dass auf einer<br />
Bézier-Fläche vom Grad (m,n) eine<br />
Schar von Bézier-Kurven vom Grad<br />
m liegt. Analog erhält man über die<br />
Spalten des Kontrollnetzes eine Schar<br />
von Bézier-Kurven vom Grad n, die<br />
ganz auf der Fläche liegen.<br />
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239<br />
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240
Bézier-Regelflächen<br />
HP-Fläche als Bezier-Fläche<br />
GEOMETRIE<br />
GEOMETRIE<br />
Eine Bézier-Kurve ersten Grades ist eine<br />
geradlinige Strecke.<br />
Daher ist eine Bézier-Fläche vom Grad<br />
(1,n) oder (m,1) ein Regelflächenstück.<br />
Sind bei einer Bézier-Fläche vom Grad<br />
(1,n) die n+1 Spaltenstrecken parallel, so<br />
erhält man ein Stück einer Zylinderfläche.<br />
Die Randkurven sind die Bézier-Kurven<br />
zu den Randpolygonen des Netzes.<br />
• Eine Bézierfläche vom Grad (1,1) ist eine HP-Fläche<br />
B 1 , 0<br />
B 1 , 1<br />
B 0 , 0<br />
B 0 , 1<br />
• Eine Bézier-Fläche vom<br />
Grad (1,1) ist durch vier<br />
Kontrollpunkte B 0,0<br />
, B 0,1<br />
, B 1,0<br />
,<br />
B 1,1<br />
gegeben, welche zu<br />
einem Kontrollvierseit<br />
verbunden werden.<br />
• Falls dieses Vierseit nicht<br />
in einer Ebene liegt, ist die<br />
Bézier-Fläche das<br />
HP-Flächenstück mit dem<br />
Kontrollvierseit als<br />
Erzeugendenvierseit<br />
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241<br />
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242<br />
B-Spline-Flächen<br />
GEOMETRIE<br />
• Die Bézier-Methode ist zum Design<br />
komplizierterer Formen kaum<br />
geeignet, weil bei höherem Grad die<br />
Bezier-Fläche die Form der<br />
Eingabefigur nicht gut wiedergibt.<br />
• Oft ist auch der globale Einfluss der<br />
Kontrollpunkte unerwünscht:<br />
Änderung eines einzigen Punktes<br />
beeinflusst das gesamte Flächenstück.<br />
B-Spline-Flächen<br />
• Die mathematische Beschreibung einer B-Spline-Fläche<br />
basiert auf einem Vierecksnetz. Dieses besitzt im<br />
allgemeinen vier Randpolygone und beschreibt demnach<br />
ein Flächenstück, dass von vier Randkurven begrenzt wird.<br />
• Fallen ein oder zwei Paare gegenüberliegender<br />
Randpolygone des Vierecksnetzes zusammen, so<br />
entstehen schlauchförmige bzw. torusförmige Flächen.<br />
GEOMETRIE<br />
• In der Praxis verwendet man daher oft<br />
B-Spline-Flächen. Auf dieselbe Art wie<br />
man von Bezier-Kurven auf Bezier-<br />
Flächen erweitert gelangt man von<br />
B-Spline-Kurven auf B-Spline-Flächen.<br />
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243<br />
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244
NURBS-Flächen<br />
• So wie bei den NURBS-Kurven kann man die Form<br />
einer NURBS-Fläche durch Gewichte, die den<br />
Kontrollpunkten zugeordneten sind, steuern.<br />
• Effekt der Gewichte wie bei NURBS-Kurven<br />
GEOMETRIE<br />
• Das Bild zeigt eine NURBS-Fläche mit einem<br />
Kontrollnetz bestehend aus 5*7 = 35 Kontrollpunkten<br />
Gebaute Freiformflächen<br />
GEOMETRIE<br />
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245<br />
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246<br />
Ausblick:<br />
<strong>Geometrie</strong> & CAAD<br />
Vorlesung<br />
• Vertiefung Freiformflächen<br />
• Subdivision Surfaces<br />
• Sweep- und Skinflächen<br />
• Spiralung<br />
• Netze und Modellbau<br />
• Animation<br />
Übung<br />
• Modellierung gebauter<br />
Objekte<br />
• Durchführung eines<br />
umfangreicheren<br />
CAD-Projektes<br />
GEOMETRIE<br />
Unterteilungsflächen<br />
(Subdivision Surfaces)<br />
• Können im Gegensatz zu<br />
klassischen Freiformflächen<br />
(NURBS-Flächen, …) Flächen<br />
beliebiger Topologie darstellen<br />
• Methode:<br />
Ausgehend von einem Mesh<br />
wird dieses nach gegebenen<br />
Unterteilungsregeln verfeinert<br />
bis man eine hinreichend<br />
glatte Fläche erhält<br />
GEOMETRIE<br />
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247<br />
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248
Sweepflächen entstehen, indem<br />
eine erzeugende Kurve längs einer<br />
oder mehrerer beliebiger Kurven<br />
bewegt wird. Lage und Form der<br />
erzeugenden Kurve kann sich<br />
während der Bewegung ändern<br />
Sweepflächen<br />
GEOMETRIE<br />
Skinning<br />
GEOMETRIE<br />
• Skinning eignet sich besonders zur Erstellung von<br />
organischen und komplexen 3D-Formen<br />
• Skin ist gegenüber Sweep die mächtigere Operation<br />
City Link, Melbourne, Australia<br />
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249<br />
Guggenheimmuseum (Bilbao)<br />
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250<br />
Ausblick:<br />
Erschließung neuer <strong>Geometrie</strong>n<br />
GEOMETRIE<br />
3D Photographie<br />
„Wiener Trio“<br />
GEOMETRIE<br />
• 3D-Photographie & 3D-Druck<br />
• Visualisierung und Analyse<br />
von geometrischen Objekten<br />
• Geometrische Topologie<br />
• Minimalflächen<br />
• Fraktale<br />
• Mathematische Morphologie<br />
Kunstwerk am Schottenring<br />
3D-Scannen<br />
CAD-Modell<br />
Rekonstruktion<br />
3D-Drucken<br />
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251<br />
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252
Einseitige Flächen<br />
Fraktale <strong>Geometrie</strong><br />
GEOMETRIE<br />
GEOMETRIE<br />
Möbiusband<br />
Kleinsche<br />
Flasche<br />
Euklidische <strong>Geometrie</strong><br />
• 2000 Jahre alt<br />
• verwendbar für künstliche<br />
Objekte<br />
• glatte Oberflächen<br />
• analytische Gesetzmäßigkeiten<br />
Fraktale <strong>Geometrie</strong><br />
~ 30 Jahre alt<br />
verwendbar für natürliche<br />
Objekte<br />
rauhe Oberflächen<br />
Algorithmen<br />
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253<br />
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254