Leistungsauftrag - FLAG - Führen mit Leistungsauftrag und ...
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Eidgenössisches Finanzdepartement EFD<br />
Zentrale Ausgleichsstelle ZAS<br />
Vom B<strong>und</strong>esrat erteilt am 6. Dezember 2011 (finale Version)<br />
(Übersetzung des französischen Originals)<br />
<strong>Leistungsauftrag</strong> 2012 - 2015<br />
Zentrale Ausgleichsstelle<br />
Inhalt<br />
1 Zusammenfassung ....................................................................................................... 2<br />
1.1 Strategie ............................................................................................................ 2<br />
1.2 Finanzieller Rahmen ......................................................................................... 2<br />
1.3 Produktgruppen ................................................................................................. 3<br />
2 Gr<strong>und</strong>lagen .................................................................................................................... 4<br />
2.1 Partner <strong>und</strong> Dauer ............................................................................................. 4<br />
2.2 Rechtliche Gr<strong>und</strong>lagen ...................................................................................... 4<br />
2.3 Aufgaben ........................................................................................................... 5<br />
3 Strategie ........................................................................................................................ 6<br />
3.1 Lagebeurteilung ................................................................................................ 6<br />
3.1.1 Fazit aus dem Wirkungs- <strong>und</strong> Leistungsbericht 2008-2010 ............................... 6<br />
3.1.2 Umweltanalyse .................................................................................................. 6<br />
3.1.3 Stärken <strong>und</strong> Schwächen der ZAS ...................................................................... 7<br />
3.1.4 Schlussfolgerungen ........................................................................................... 8<br />
3.2 Strategie für die Verwaltungseinheit .................................................................. 9<br />
3.3 Übergeordnete Ziele .......................................................................................... 9<br />
4 Finanzieller Rahmen ................................................................................................... 11<br />
5 Produktgruppen .......................................................................................................... 13<br />
5.1 Produktgruppe 1: Beiträge <strong>und</strong> Leistungen der Schweizerischen<br />
Ausgleichskasse.............................................................................................. 13<br />
5.2 Produktgruppe 2: IV-Leistungen ...................................................................... 17<br />
5.3 Produktgruppe 3: Beiträge <strong>und</strong> Leistungen der Eidgenössischen<br />
Ausgleichskasse.............................................................................................. 21<br />
5.4 Produktgruppe 4: Dienstleistungen an Dritte ................................................... 24<br />
Beilagen<br />
1 Wirkungs- <strong>und</strong> Leistungsbericht<br />
2 Wirkungsmodelle<br />
3 Rahmenbedingungen<br />
4 Abkürzungsverzeichnis
LA 2012 - 2015<br />
1 Zusammenfassung<br />
1.1 Strategie<br />
Die anhaltende Weiterentwicklung des nationalen <strong>und</strong> internationalen Gesetzes- <strong>und</strong> Regulierungsrahmens<br />
im Sozialversicherungsbereich bedingt, dass die ZAS ihre Mittel, ihre Informationssysteme<br />
<strong>und</strong> ihre Arbeitsprozesse fortlaufend anpasst. Ihre aktive Mitwirkung bei<br />
der Ausarbeitung verschiedener Gesetzes- <strong>und</strong> Verordnungsänderungen erleichtert deren<br />
Umsetzung.<br />
Um der Ausdehnung ihres Tätigkeitsbereichs, der Erhöhung der Arbeitslast <strong>und</strong> den Qualitätsanforderungen<br />
gewachsen zu sein, bleibt ein effizienter Einsatz der Mittel für die Erfüllung<br />
dieses <strong>Leistungsauftrag</strong>s von zentraler Bedeutung.<br />
Die ZAS ergreift die nötigen Massnahmen, um ihre Positionierung bezüglich Dienstleistungen<br />
<strong>und</strong> Sichtbarkeit gegenüber ihren K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Partnern in der Schweiz <strong>und</strong> im Ausland<br />
innerhalb des gesetzlichen Rahmens zu verbessern <strong>und</strong> verstärken. Zu diesem Zweck schult<br />
<strong>und</strong> bindet sie ihr Personal, modernisiert ihre Informationssysteme, stellt die geeigneten Infrastruktur<br />
bereit <strong>und</strong> ist ständig bestrebt, ihre Kosten zu kontrollieren.<br />
1.2 Finanzieller Rahmen<br />
Erfolgsrechnung (Globalbudget)<br />
Der Funktionsertrag steigt im Vergleich zur Vorperiode (2008–2011) um 21,3 Prozent von<br />
453,2 auf 549,8 Millionen. Jährlich nimmt er durchschnittlich um 3,9 Prozent zu (Vorperiode:<br />
4,3 %). Begründung: In Anwendung von Art. 95 AHVG erstatten die AHV/IV/EO-<br />
Ausgleichsfonds dem B<strong>und</strong> sämtliche Kosten der ZAS im Zusammenhang <strong>mit</strong> der 1. Säule<br />
zurück. Davon ausgenommen sind die Kosten der Eidgenössischen Ausgleichskasse <strong>und</strong> für<br />
die Durchführung der freiwilligen Versicherung, die von den Verwaltungskostenbeiträgen<br />
gedeckt sind. Der Mehrertrag steht so<strong>mit</strong> zum grössten Teil <strong>mit</strong> der Zunahme des Funktionsaufwands<br />
im Zusammenhang.<br />
Der Funktionsaufwand steigt gegenüber der Vorperiode (2008–2011) um 21,2 Prozent von<br />
469,2 auf 568,5 Millionen. Das durchschnittliche jährliche Wachstum beträgt 4,2 Prozent<br />
(Vorperiode: 3,7 %). Begründung: Der höhere Aufwand ist hauptsächlich der Erfüllung neuer<br />
Aufgaben (z. B. Verwaltung der FAK-EAK, des FamZReg, der UPI), die während des vorangegangenen<br />
<strong>Leistungsauftrag</strong>s integriert wurden oder im Laufe dieses <strong>Leistungsauftrag</strong>s der<br />
ZAS übertragen werden (z. B. EOR, EL-Register), der Umsetzung des Leitschemas der Informationssysteme<br />
<strong>und</strong> dem gestiegenen Volumen der zu bearbeitenden Geschäfte zuzuschreiben.<br />
Investitionsrechnung (Globalbudget)<br />
Die ZAS verzeichnet keine Investitionseinnahmen.<br />
Die Investitionsausgaben sinken gegenüber der Vorperiode um 37,5 Prozent von 0,8 auf<br />
0,5 Millionen. Begründung: Die ZAS hat während des vorangegangenen <strong>Leistungsauftrag</strong>s<br />
eine Frankiermaschine ersetzt; in der kommenden Periode sind keine Folgeinvestitionen<br />
vorgesehen.<br />
Kosten- <strong>und</strong> Erlösrechnung<br />
Die ZAS erbringt keine gewerblichen Leistungen.<br />
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LA 2012 - 2015<br />
1.3 Produktgruppen<br />
Strategische Stossrichtung Produktgruppe 1: Beiträge <strong>und</strong> Leistungen der SAK<br />
Die notwendigen Vorkehrungen treffen, um trotz erwarteter Zunahme der zu verwaltenden<br />
Renten um r<strong>und</strong> 11 % die <strong>FLAG</strong>-Ziele zu erreichen.<br />
Die ausgehende Post <strong>mit</strong> einer digitalen Unterschrift versehen <strong>und</strong> deren Druck zentralisieren,<br />
um den Aufwand für die manuelle Bearbeitung der Schreiben durch die Mitarbeitenden<br />
zu reduzieren.<br />
Die Weiterentwicklung des elektronischen Datenaustauschs <strong>mit</strong> den Verbindungsstellen fortsetzen,<br />
den elektronischen Austausch <strong>mit</strong> den Versicherten ausbauen (automatische Registrierung<br />
<strong>und</strong> Bearbeitung der über die Website der ZAS erhaltenen elektronischen Formulare)<br />
<strong>und</strong> den Bearbeitungsfluss der wachsenden Anzahl eingehender E-Mails optimieren.<br />
Strategische Stossrichtung Produktgruppe 2: IV-Leistungen<br />
Die beiden Massnahmenpakete der 6. IV-Revision, die am 1.1.2012 bzw. 1.1.2015 in Kraft<br />
treten dürften, umsetzen.<br />
Die IVST k<strong>und</strong>enorientierter gestalten, indem den Versicherten unter anderem Schreiben<br />
<strong>und</strong> Verfügungen zugestellt werden, in denen die neuen Bestimmungen der 6. IV-Revision<br />
einfach <strong>und</strong> verständlich erklärt werden.<br />
Die Weiterentwicklung des zur Effizienzsteigerung der IVST eingeführten Qualitätsmanagementsystems<br />
fortsetzen.<br />
Weiterhin an den Projekten zum Ausbau des elektronischen Austauschs <strong>und</strong> der elektronischen<br />
Unterschrift der Ärzte <strong>mit</strong>wirken, um ihre Produktivität <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit zu<br />
verbessern.<br />
Strategische Stossrichtung Produktgruppe 3: Beiträge <strong>und</strong> Leistungen der EAK<br />
Gegenüber den Arbeitgebern durch eine bedarfsgerechte Verwaltung k<strong>und</strong>enorientierter<br />
auftreten.<br />
Eine effiziente Verwaltung der FAK-EAK-Leistungen sicherstellen, um die 26 kantonalen<br />
Gesetze optimal anzuwenden.<br />
Die Kostenkontrolle bei der EAK konsolidieren <strong>und</strong> ihre Wirksamkeit <strong>mit</strong> Hilfe leistungsfähiger<br />
Kontrollinstrumente ausbauen.<br />
Strategische Stossrichtung Produktgruppe 4: Dienstleistungen an Dritte<br />
Den Betrieb der bestehenden zentralen Register optimieren <strong>und</strong> die neuen EO- <strong>und</strong> Ergänzungsleistungs-Register<br />
einführen.<br />
Den elektronischen Datenaustausch ausbauen <strong>und</strong> den Papierfluss im Bereich der individuellen<br />
AHV/IV-Leistungen reduzieren.<br />
Die Prozesse optimieren <strong>und</strong> die Werkzeuge zur Rechnungslegung in der 1. Säule modernisieren.<br />
Die Umsetzung der europäischen Verordnungen EU 883/2004 <strong>und</strong> 987/2009 in der IVH sicherstellen.<br />
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LA 2012 - 2015<br />
2 Gr<strong>und</strong>lagen<br />
2.1 Partner <strong>und</strong> Dauer<br />
Gestützt auf Artikel 44 des Regierungs- <strong>und</strong> Verwaltungsorganisationsgesetzes (RVOG) erteilt<br />
der B<strong>und</strong>esrat der Zentralen Ausgleichstelle (ZAS) den vorliegenden <strong>Leistungsauftrag</strong><br />
für die Dauer vom 01.01.2012 bis 31.12.2015. Er dient als Gr<strong>und</strong>lage für die alljährliche Erarbeitung<br />
der Leistungsvereinbarung zwischen der Eidgenössischen Finanzverwaltung<br />
(EFV) <strong>und</strong> der ZAS.<br />
2.2 Rechtliche Gr<strong>und</strong>lagen<br />
Bezeichnung Abkürzung SR Nummer<br />
B<strong>und</strong>esgesetz vom 20. Dezember 1968 über das Verwaltungsverfahren VwVG 172.021<br />
B<strong>und</strong>esgesetz vom 18. Juni 2004 über die eingetragene Partnerschaft<br />
gleichgeschlechtlicher Paare<br />
PartG 211.231<br />
B<strong>und</strong>esgesetz vom 19. Juni 1992 über den Datenschutz DSG 235.1<br />
B<strong>und</strong>esgesetz vom 23. Juni 2006 über die Harmonisierung der Einwohnerregister<br />
<strong>und</strong> anderer amtlicher Personenregister<br />
B<strong>und</strong>esgesetz vom 8. Oktober 1999 über die Reduktion der CO2-<br />
Emissionen<br />
B<strong>und</strong>esgesetz vom 17. Juni 2005 über Massnahmen zur Bekämpfung<br />
der Schwarzarbeit<br />
B<strong>und</strong>esgesetz vom 6. Oktober 2000 über den Allgemeinen Teil des Sozialversicherungsrechts<br />
B<strong>und</strong>esgesetz vom 20. Dezember 1946 über die Alters- <strong>und</strong> Hinterlassenenversicherung<br />
RHG 431.02<br />
CO2-Gesetz 641.71<br />
BGSA 822.41<br />
ATSG 830.1<br />
AHVG 831.10<br />
B<strong>und</strong>esgesetz vom 19. Juni 1959 über die Invalidenversicherung IVG 831.20<br />
Verordnung des EFD vom 3. Dezember 2008 über die Zentrale Ausgleichsstelle<br />
ZAS-<br />
Verordnung<br />
831.143.32<br />
B<strong>und</strong>esgesetz vom 25. September 1952 über den Erwerbsersatz für<br />
Dienstleistende <strong>und</strong> bei Mutterschaft<br />
B<strong>und</strong>esgesetz vom 20. Juni 1954 über die Familienzulagen in der<br />
Landwirtschaft<br />
EOG 834.1<br />
FLG 836.1<br />
B<strong>und</strong>esgesetz vom 24. März 2006 über die Familienzulagen FamZG 836.2<br />
B<strong>und</strong>esgesetz vom 25. Juni 1982 über die obligatorische Arbeitslosenversicherung<br />
<strong>und</strong> die Insolvenzentschädigung<br />
B<strong>und</strong>esgesetz vom 18. Juni 2010 über die Unternehmens-<br />
Identifikationsnummer<br />
Abkommen vom 21. Juni 1999 zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft<br />
einerseits <strong>und</strong> der Europäischen Gemeinschaft <strong>und</strong> ihren<br />
Mitgliedstaaten andererseits über die Freizügigkeit<br />
Übereinkommen vom 4. Januar 1960 zur Errichtung der Europäischen<br />
Freihandelsassoziation<br />
Die <strong>mit</strong> Drittstaaten abgeschlossenen Sozialversicherungsabkommen<br />
<strong>und</strong> die diesbezüglichen Verwaltungsvereinbarungen<br />
AVIG 837.0<br />
UIDG 431.03<br />
FZA 0.142.112.681<br />
EFTA 0632.31<br />
0.831 ff.<br />
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LA 2012 - 2015<br />
2.3 Aufgaben<br />
Die Aufgaben der ZAS <strong>und</strong> ihrer Einheiten, der Schweizerischen Ausgleichskasse (SAK), der<br />
IV-Stelle für Versicherte im Ausland (IVST), der Eidgenössischen Ausgleichskasse (EAK)<br />
<strong>und</strong> der Zentralen Ausgleichsstelle (ZENT), ergeben sich aus den in Kapitel 2.2 erwähnten<br />
gesetzlichen Bestimmungen, insbesondere aus den B<strong>und</strong>esgesetzen <strong>und</strong> Verordnungen<br />
über die Alters-, Hinterlassenen- <strong>und</strong> Invalidenversicherung. Das Aufgabenfeld der ZAS umfasst<br />
hauptsächlich:<br />
- die Prüfung der Gesuche im Rahmen der bilateralen Verträge <strong>mit</strong> der EU <strong>und</strong> der internationalen<br />
Abkommen über soziale Sicherheit sowie die Berechnung <strong>und</strong> Verwaltung der<br />
AHV/IV-Leistungen für Versicherte im Ausland;<br />
- die Anwendung der freiwilligen Versicherung für Schweizer, EU- oder EFTA-Bürger, insbesondere<br />
durch die Bearbeitung der Beitrittsgesuche <strong>und</strong> die jährliche Veranlagung der<br />
Mitglieder;<br />
- die Erhebung der AHV/IV/EO/ALV/FV/MUV-Beiträge für die Angestellten der B<strong>und</strong>esverwaltung<br />
<strong>und</strong> der b<strong>und</strong>esnahen Organisationen sowie die Verwaltung der diesbezüglichen<br />
Leistungen;<br />
- die Führung der zentralen Buchhaltung der AHV, IV <strong>und</strong> EO;<br />
- die Verwaltung des Geldverkehrs von <strong>und</strong> zu den Ausgleichskassen (Beiträge, Rentenbevorschussungen)<br />
sowie der Beiträge der öffentlichen Hand;<br />
- die Verwaltung der zentralen Register der Versicherten <strong>und</strong> Renten, der Sachleistungsbezüger,<br />
der Familienzulagen, der UPI (Unique Person Identification database), der EO (in<br />
der Umsetzungsphase) <strong>und</strong> der Ergänzungsleistungen (Umsetzung im Laufe dieses <strong>Leistungsauftrag</strong>s);<br />
- die Zuweisung, die Bekanntgabe <strong>und</strong> die Verifizierung der AHVN13;<br />
- die Prüfung <strong>und</strong> Zahlung der Rechnungen für individuelle AHV/IV-Leistungen;<br />
- die Leistung internationaler Verwaltungshilfe (IVH) auf dem Gebiet der Alters-, Hinterlassenen-<br />
<strong>und</strong> Invalidenvorsorge, insbesondere die Feststellung des schweizerischen Versicherungsverlaufs<br />
<strong>und</strong> die Über<strong>mit</strong>tlung der von ausländischen Sozialversicherungsträgern<br />
verlangten Informationen;<br />
- die Zurückerlangung des Maximums der in der Schweiz oder im Ausland gezahlten<br />
AHV/IV-Leistungen bei haftpflichtigen Dritten (Versicherungen oder Arbeitgebern) für<br />
Schadenereignisse, die zur Invalidität oder zum Tod eines Versicherten geführt haben,<br />
<strong>und</strong> zwar in enger Koordination <strong>mit</strong> den anderen beteiligten Sozialversicherern.<br />
Grafische Darstellung der Produkte der Zentralen Ausgleichsstelle<br />
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LA 2012 - 2015<br />
3 Strategie<br />
3.1 Lagebeurteilung<br />
3.1.1 Fazit aus dem Wirkungs- <strong>und</strong> Leistungsbericht 2008-2010<br />
Die Zahl der an Leistungsbezüger im Ausland ausgerichteten AHV-Renten erhöhte sich zwischen<br />
2008 <strong>und</strong> 2010 um 14 %; der Zuwachs dürfte bis zum Ablauf des <strong>Leistungsauftrag</strong>s im<br />
Jahr 2011 18 % erreichen.<br />
Die 11. AHV-Revision wurde vom Parlament im Laufe dieses <strong>Leistungsauftrag</strong>s zurückgewiesen.<br />
Die 5. IV-Revision wurde in Kraft gesetzt <strong>und</strong> es wird bereits an der 6. Revision gearbeitet.<br />
Die alte AHV-Nummer wurde unter Einhaltung des verlangten Qualitätsstandards,<br />
der Fristen <strong>und</strong> des finanziellen Rahmens erfolgreich durch die AHVN13 ersetzt. Die bei der<br />
EAK geschaffene Familienausgleichskasse (FAK-EAK) nahm im Jahr 2009 erfolgreich ihre<br />
Tätigkeit auf. Im gleichen Jahr wurde in der freiwilligen Versicherung erstmals die einjährige<br />
Veranlagung <strong>mit</strong> Gegenwartsbemessung angewendet. Das Familienzulagenregister wurde<br />
am 1. Januar 2011 in Betrieb genommen.<br />
Die ZAS hat die notwendigen Massnahmen ergriffen, um das wachsende Arbeitsvolumen zu<br />
bewältigen <strong>und</strong> die in dieser Zeit erfolgten Gesetzesänderungen umzusetzen. Gleichzeitig<br />
hat sie weiterhin einen optimalen K<strong>und</strong>endienst erbracht. Die bei den Versicherten der EAK<br />
<strong>und</strong> der SAK sowie bei den Besuchern der ZAS in Genf durchgeführten Zufriedenheitsumfragen<br />
weisen denn auch Zufriedenheitsgrade von über 95 % aus.<br />
3.1.2 Umweltanalyse<br />
Das nationale <strong>und</strong> internationale Gesetzes- <strong>und</strong> Regulierungsumfeld entwickelt sich laufend<br />
weiter <strong>und</strong> beeinflusst die Tätigkeit der ZAS.<br />
Im Laufe dieses <strong>Leistungsauftrag</strong>s sind folgende grössere Veränderungen zu erwarten: die 6.<br />
IV-Revision <strong>mit</strong> ihren zwei Massnahmenpaketen <strong>und</strong> die Reform des AHVG. Auf internationaler<br />
Ebene werden sich die europäischen Bestimmungen, namentlich die Anwendung der EU-<br />
Verordnungen 883/2004 <strong>und</strong> 987/2009 sowie die Entwicklung der verschiedenen Sozialversicherungsabkommen<br />
auf die Organisation <strong>und</strong> die Informationssysteme der ZAS auswirken.<br />
1990<br />
Anzahl der AHV/IV-Beitragszahler pro Geburtsjahr<br />
120 000 100 000 80 000 60 000 40 000 20 000 0 20 000 40 000 60 000 80 000 100 000 120 000<br />
1985<br />
1980<br />
1975<br />
Geburtsjahr<br />
1970<br />
1965<br />
1960<br />
1955<br />
1950<br />
1945<br />
Schweiz Europäische Union Andere Länder<br />
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LA 2012 - 2015<br />
Aufgr<strong>und</strong> der vielen ausländischen Erwerbstätigen, die sich in der Schweiz aufgehalten haben<br />
<strong>und</strong> jetzt ihre Leistungsansprüche geltend machen, sind die ausländischen potenziellen<br />
AHV/IV-Rentengesuchsteller mindestens bis 2018 in der Überzahl. Wir gehen davon aus, dass<br />
die Anzahl AHV-Leistungsbezüger im Ausland in den vier Jahren des <strong>Leistungsauftrag</strong>s um<br />
11 % steigen wird.<br />
Chancen:<br />
Werden die Gr<strong>und</strong>sätze der Bekämpfung von Versicherungsbetrug nicht nur im IV-Bereich,<br />
sondern auch bei allen anderen ausgerichteten Leistungen – einschliesslich zweckmässige<br />
Nutzung der Informationen in den zentralen Registern – angewendet, kann die Auszahlung<br />
nicht geschuldeter Leistungen wesentlich reduziert werden.<br />
Dank der Verfügbarkeit leistungsfähiger Technologien kann die ZAS ihre Informatikstrategie<br />
fortsetzen <strong>und</strong> dabei den Sachzwängen in Verbindung <strong>mit</strong> den Business-Prozessen, der Datenqualität<br />
<strong>und</strong> der Prozessoptimierung besser Rechnung tragen.<br />
Der Wille der K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> der Partner in der Schweiz <strong>und</strong> im Ausland, beim elektronischen<br />
Informationsaustausch <strong>mit</strong>zuwirken, wird eine wirksamere <strong>und</strong> schnellere Datenverwaltung<br />
ermöglichen. Daraus wird sich unter anderem eine Reduktion der Bearbeitungsdauer ergeben,<br />
namentlich bei den Leistungsgesuchen.<br />
Gefahren:<br />
Die Kosten der EAK werden im Wesentlichen durch Verwaltungskostenbeiträge der Mitglieder<br />
finanziert. Würde eines ihrer grossen Mitglieder die Kasse wechseln, hätte dies nicht nur<br />
auf die Einnahmen, sondern auch auf ihre Organisation beträchtliche Auswirkungen.<br />
Bei der Erarbeitung oder Revision von Gesetzen <strong>und</strong> Regulierungen im Sozialversicherungsbereich<br />
wird den Besonderheiten ihrer Anwendung im Ausland nicht immer genügend<br />
Rechnung getragen.<br />
Der wichtigste Informatikleistungserbringer der ZAS kann den Modernisierungsbedürfnissen<br />
der ZAS nicht auf angemessene Weise entsprechen <strong>und</strong> die Ausführung der ihm übertragenen<br />
Aufgaben verzögern.<br />
Wie im vorangegangenen <strong>Leistungsauftrag</strong> kann der ZAS die Erfüllung neuer, noch ungeplanter<br />
Aufgaben übertragen werden, die grössere Anpassungen der Organisation <strong>und</strong> Informationssysteme<br />
erfordern.<br />
Die nachteiligen Bedingungen bezüglich Wohnungsmarktlage <strong>und</strong> Lebenshaltungskosten,<br />
sowie die Konkurrenz des Finanzsektors <strong>und</strong> der internationalen Organisationen machen die<br />
ZAS auf dem Arbeitsmarkt unattraktiv.<br />
3.1.3 Stärken <strong>und</strong> Schwächen der ZAS<br />
Stärken:<br />
Die ZAS verfügt über kompetente <strong>und</strong> motivierte Mitarbeitende. Dank ihrer Erfahrung, ihren<br />
Kenntnissen <strong>und</strong> ihrem Know-how kann sie ihre Aufgaben zur Zufriedenheit ihrer Partner<br />
<strong>und</strong> K<strong>und</strong>en erfüllen. Die durchgeführten Zufriedenheitsumfragen bestätigen, dass die ZAS<br />
auf ihre Bedürfnisse eingeht <strong>und</strong> qualitativ hochwertige <strong>und</strong> professionelle Dienstleistungen<br />
erbringt.<br />
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Die ZAS verfügt über bewährte <strong>und</strong> anerkannte Erfahrung in der internationalen Anwendung<br />
der Sozialversicherungen.<br />
Die ZAS zeigte bei der fristgemässen Einführung von Gesetzesänderungen die notwendige<br />
Flexibilität. Dazu gehören unter anderem Anpassungen bei der Informatik, die Aktualisierung<br />
der Business-Prozesse <strong>und</strong> die Schulung des Personals.<br />
Das <strong>FLAG</strong>-Programm hat eine zielgerichtete Planung der ZAS bewirkt <strong>und</strong> ermöglicht. Im<br />
Hinblick auf Effizienzverbesserungen nimmt die ZAS regelmässig eine Anpassung <strong>und</strong> Optimierung<br />
ihrer Kapazitäten, Prozesse <strong>und</strong> Arbeits<strong>mit</strong>tel vor.<br />
Schwächen:<br />
Aufgr<strong>und</strong> der nicht konkurrenzfähigen Entlöhnung gewisser Stellen (Kader, Ärzte <strong>und</strong> andere<br />
spezialisierte Funktionen) ist die Attraktivität der ZAS auf dem Arbeitsmarkt ungenügend. In<br />
Zeiten der Hochkonjunktur kann dies die Auftragserfüllung der ZAS gefährden.<br />
Um laufend neue Aufgaben erfüllen zu können, hat die ZAS ihren Personalbestand nach <strong>und</strong><br />
nach erhöht <strong>und</strong> das heutige Gebäude ist inzwischen zu klein. Im Jahr 2010 wurden eine<br />
Sektion <strong>und</strong> zwei Abteilungen <strong>mit</strong> insgesamt 150 Personen an zwei andere Standorte in<br />
Genf ausgelagert. Gegenwärtig wird beim BBL an den Plänen für einen zweiten, an das<br />
Hauptgebäude angrenzenden Bau gearbeitet. Dadurch sollte es frühestens im Jahr 2015<br />
möglich sein, das Genfer Personal wieder am gleichen Standort zusammenzuziehen. In der<br />
Zwischenzeit leiden die Führung, die Kommunikation, aber auch der Teamgeist <strong>und</strong> die Unternehmenskultur<br />
unter dieser Situation.<br />
Die Sichtbarkeit <strong>und</strong> die Wahrnehmung der ZAS bei ihren K<strong>und</strong>en, aber auch bei ihren Partnern,<br />
bleiben ungenügend. Nebst einer zielgerichteteren Information ist es unter anderem<br />
unerlässlich, dass die ZAS besser in die Ausarbeitung von Gesetzes- <strong>und</strong> Verordnungstexten<br />
einbezogen wird, die sie anschliessend anzuwenden hat.<br />
Ein Teil der Informationssysteme der ZAS ist technologisch <strong>und</strong> architektonisch veraltet. Sie<br />
entsprechen nicht mehr oder nur noch teilweise den Anforderungen an die Performance,<br />
Flexibilität, Interoperabilität <strong>und</strong> Zugriff.<br />
Anzahl der Bezüger<br />
1000 000<br />
900 000<br />
800 000<br />
700 000<br />
600 000<br />
500 000<br />
400 000<br />
300 000<br />
200 000<br />
100 000<br />
0<br />
Geschätzte Anzahl der AHV/IV Rentenbezüger im Ausland pro Jahr<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
2009<br />
2010<br />
2011<br />
2012<br />
2013<br />
2014<br />
2015<br />
2016<br />
2017<br />
2018<br />
2019<br />
2020<br />
Europäische Union Andere Länder Schweiz IV<br />
3.1.4 Schlussfolgerungen<br />
Die anhaltende Weiterentwicklung des nationalen <strong>und</strong> internationalen Gesetzes- <strong>und</strong> Regulierungsrahmens<br />
im Sozialversicherungsbereich bedingt, dass die ZAS ihre Prozesse, ihre<br />
Mittel <strong>und</strong> ihre Informationssysteme fortlaufend anpasst. Ihre aktive Mitwirkung bei der Aus-<br />
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LA 2012 - 2015<br />
arbeitung verschiedener Gesetzes- <strong>und</strong> Verordnungsänderungen erleichtert deren Umsetzung.<br />
Nur ein effizienter Ressourceneinsatz wird es auch in Zukunft ermöglich, den Qualitäts- <strong>und</strong><br />
Produktivitätsansprüchen zu genügen <strong>und</strong> die wachsenden Aufgaben zu erfüllen.<br />
Die Schlussfolgerungen aus dem <strong>Leistungsauftrag</strong> 2008–2011 bleiben aktuell: Die ZAS<br />
muss sowohl beim Personal als auch bei den Informationssystemen <strong>und</strong> Business-<br />
Prozessen weiterhin sehr anpassungsfähig bleiben, um den kontinuierlichen Veränderungen<br />
in ihrem Umfeld Folge leisten zu können.<br />
3.2 Strategie für die Verwaltungseinheit<br />
Aufgr<strong>und</strong> der Lagebeurteilung legt der B<strong>und</strong>esrat für die ZAS die folgende Strategie fest:<br />
Um ihren Auftrag in einem Umfeld, das sich insbesondere auf Gesetzesebene laufend verändert,<br />
weiterhin wirksam <strong>und</strong> effizient erfüllen zu können, muss die ZAS ihre Positionierung<br />
bezüglich Dienstleistungen, Sichtbarkeit <strong>und</strong> Wahrnehmung gegenüber ihren K<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />
Partnern in der Schweiz <strong>und</strong> im Ausland verbessern <strong>und</strong> verstärken, ihre Mitarbeitenden<br />
noch besser auswählen, ausbilden <strong>und</strong> binden, die Modernisierung ihrer Informationssysteme<br />
fortsetzen <strong>und</strong> die Verfügbarkeit der am besten geeigneten Infrastruktur sicherstellen.<br />
Dabei muss sie ständig bemüht sein, die Auszahlung nicht geschuldeter Leistungen zu verhindern,<br />
ihre Kosten zu kontrollieren <strong>und</strong> die Produktivität <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit fortlaufend<br />
zu verbessern.<br />
3.3 Übergeordnete Ziele<br />
Für den Zeitraum 2012 bis 2015 gelten die folgenden den Produktgruppen übergeordneten<br />
Ziele:<br />
- Kontinuierliche Verbesserung von Wirksamkeit, Produktivität <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit,<br />
unter anderem durch die Einführung des Qualitätsmanagementsystems, <strong>und</strong> deren<br />
Messung <strong>mit</strong> geeigneten Indikatoren. Die Indikatoren werden ab 2012 in den jährlichen<br />
Leistungsvereinbarungen nach PG angegeben sein.<br />
- Fristgemässe Umsetzung der nationalen <strong>und</strong> internationalen Gesetzesänderungen,<br />
von denen die Aufgaben der ZAS betroffen sind. Während dieses <strong>Leistungsauftrag</strong>s<br />
werden voraussichtlich die 6. IV-Revision <strong>und</strong> die geplanten Reformen des IVG abgeschlossen,<br />
<strong>und</strong> wir müssen die EU-Verordnungen 883/2004 <strong>und</strong> 987/2009 anwenden<br />
1 .<br />
- Ausbau der Massnahmen zur Bekämpfung des Versicherungsbetrugs, um die Auszahlung<br />
nicht geschuldeter Leistungen zu vermeiden.<br />
- Aktive Mitwirkung in Zusammenarbeit <strong>mit</strong> den betroffenen Instanzen bei der Ausarbeitung<br />
von Gesetzesbestimmungen <strong>und</strong> Verordnungen im Tätigkeitsbereich der<br />
1 EU-Verordnungen: Um die Verwaltungsverfahren für die EU-Bürger zu verbessern, wurden die Bestimmungen<br />
über die Koordination der Sozialversicherungssysteme aktualisiert <strong>und</strong> erweitert. Sie enthalten insbesondere die<br />
Übernahme neuer Technologien für den elektronischen Informationsaustausch <strong>und</strong> eine Verstärkung der Zusammenarbeit<br />
zwischen den Ländern.<br />
Für weitere Informationen: http://ec.europa.eu/social/main.jsp?langId=de&catId=867<br />
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LA 2012 - 2015<br />
ZAS. Dabei ist insbesondere darauf zu achten, dass den Besonderheiten ihrer Anwendung<br />
im Ausland Rechnung getragen wird.<br />
- Verstärkung der Personalpolitik:<br />
1. Pflege einer gemeinsamen Kultur im Hinblick auf eine verbesserte Identifikation<br />
des Personals <strong>mit</strong> den übergeordneten Zielen<br />
2. Noch stärkere Bindung des Personals an die ZAS<br />
3. Ausrichtung des Managements auf die Weiterentwicklung der Kompetenzen<br />
4. Verbesserung der Wahrnehmung der ZAS auf dem Arbeitsmarkt, um den<br />
Schwierigkeiten bei der Personalsuche zu begegnen<br />
- Umsetzung des Leitschemas der Informationssysteme (IT-Masterplan) der ZAS nach<br />
folgenden fünf strategischen Ansätzen:<br />
1. Optimierung <strong>und</strong> Automatisierung der Business-Prozesse der ZAS zur Verbesserung<br />
der Qualität <strong>und</strong> Flexibilität der Business-Dienstleistungen. Einführung<br />
von Indikatoren zur Sicherstellung der Transparenz, der Kontrolle <strong>und</strong><br />
der Unternehmensführung.<br />
2. Integration end to end der Anwendungsdienstleistungen <strong>mit</strong> den Business-<br />
Prozessen. Entwicklung der Modularität <strong>und</strong> Wiederverwendbarkeit der Funktionalitäten<br />
(Architekturprinzipien BPM / SOA) zur Stärkung der Flexibilitäts<strong>und</strong><br />
Entwicklungsfähigkeit der ZAS-Tätigkeit.<br />
3. Modernisierung <strong>und</strong> Standardisierung der Anwendungen durch eine konsequente<br />
Umwandlung in Richtung einer dienstleistungsorientierten Architektur.<br />
Proaktiver Umgang <strong>mit</strong> veralteten <strong>und</strong> komplexen Fachanwendungen zur Reduktion<br />
der Risiken <strong>und</strong> Wartungskosten.<br />
4. Erbringung <strong>und</strong> Abstimmung der Infrastruktur-Dienstleistungen auf die Bedürfnisse<br />
der ZAS. Verwaltung des Volumenwachstums im Hinblick auf die<br />
Verfügbarkeit, Anpassungsfähigkeit, Skalierbarkeit, Zuverlässigkeit <strong>und</strong> Sicherheit.<br />
5. Sicherstellung der Datenqualität <strong>und</strong> des Datenaustauschs. Schaffung der<br />
Voraussetzungen, da<strong>mit</strong> die ZAS Daten in Form differenzierter Dienstleistungen<br />
für ihre Partner <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en liefern <strong>und</strong> erhalten kann. Sicherstellung der<br />
Datenintegrität (Vollständigkeit <strong>und</strong> Richtigkeit) <strong>und</strong> Datenverfügbarkeit, Vertraulichkeit<br />
<strong>und</strong> Nachvollziehbarkeit der Daten intern <strong>und</strong> zusammen <strong>mit</strong> den<br />
Partnern <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en der ZAS (Harmonisierung des Datenflusses).<br />
- Sicherstellung, dass die Infrastrukturbedürfnisse der ZAS befriedigt werden. Die<br />
Schwerpunkte liegen bei der Renovierung des heutigen Verwaltungsgebäudes, bei<br />
der Verfügbarkeit zusätzlicher ausgelagerter Infrastrukturen in Genf <strong>und</strong> bei der Realisierung<br />
des Bauvorhabens für ein zweites Gebäude.<br />
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LA 2012 - 2015<br />
4 Finanzieller Rahmen<br />
LA-Periode Vorperiode Wachstum Wachstum Differenz Differenz<br />
Erfolgsrechnung 2012-2015 2008-2011 Ø 07-11 Ø 11-15 Vorperiode Vorperiode<br />
Total in Mio. Fr. in Mio. Fr. in % in % in Mio. Fr. in %<br />
Ertrag 549.8 453.2 4.3 3.9 96.6 21.3<br />
Aufwand 568.5 469.2 3.7 4.2 99.3 21.2<br />
Saldo -18.7 -16.0 -2.7 16.9<br />
Globalbudget in Mio. Fr. in Mio. Fr. in % in % in Mio. Fr. in %<br />
Funktionsertrag 549.8 453.2 4.3 3.9 96.6 21.3<br />
Funktionsaufwand 568.5 469.2 3.7 4.2 99.3 21.2<br />
Saldo -18.7 -16.0 -2.7 16.9<br />
Aufwanddeckungsgrad 96.7% 96.6%<br />
LA-Periode Vorperiode Wachstum Wachstum Differenz Differenz<br />
Investitionsrechnung 2012-2015 2008-2011 Ø 07-11 Ø 11-15 Vorperiode Vorperiode<br />
Globalbudget in Mio. Fr. in Mio. Fr. in % in % in Mio. Fr. in %<br />
Einnahmen - - - - - -<br />
Ausgaben 0.5 0.8 - - -0.3 -37.5<br />
Saldo -0.5 -0.8 - - 0.3 -37.5<br />
LA-Periode Vorperiode Wachstum Wachstum Differenz Differenz<br />
Kosten-/Erlösrechnung 2012-2015 2008-2011 Ø 07-11 Ø 11-15 Vorperiode Vorperiode<br />
in Mio. Fr. in Mio. Fr. in % in % in Mio. Fr. in %<br />
Erlöse 549.8 453.2 4.3 3.9 96.6 21.3<br />
Kosten 568.5 469.2 3.7 4.2 99.3 21.2<br />
Saldo -18.7 -16.0 -2.7 16.9<br />
Kostendeckungsgrad 96.7% 96.6%<br />
Bemerkungen<br />
Allgemein<br />
In Anwendung von Art. 95 AHVG erstatten die AHV/IV/EO-Ausgleichsfonds dem B<strong>und</strong> sämtliche<br />
Kosten der ZAS im Zusammenhang <strong>mit</strong> der 1. Säule zurück. Davon ausgenommen sind<br />
die Kosten der Eidgenössischen Ausgleichskasse (EAK) <strong>und</strong> die Kosten für die Durchführung<br />
der freiwilligen Versicherung, welche durch Verwaltungskostenbeiträge gedeckt sind.<br />
Erfolgsrechnung<br />
Die Ausweitung des finanziellen Rahmens für den Zeitraum 2012–2015 ist auf folgende Elemente<br />
zurückzuführen:<br />
Ertrag<br />
Der Ertrag der ZAS setzt sich aus den Rückerstattungen des Funktionsaufwands durch die<br />
AHV/IV/EO-Ausgleichsfonds, den Beiträgen an die Verwaltungskosten der freiwilligen Versicherung<br />
<strong>und</strong> der EAK sowie aus verschiedenen Einnahmen zusammen.<br />
Die Verwaltungskosten der EAK (PG3) werden durch die Arbeitgeberbeiträge finanziert. Die<br />
Beiträge des B<strong>und</strong>es werden als Leistungsverrechnung zwischen der EAK <strong>und</strong> dem EPA<br />
fakturiert.<br />
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LA 2012 - 2015<br />
Aufwand<br />
Der Funktionsaufwand steigt aus folgenden Gründen um 99,3 Millionen (21,2 %):<br />
Der Personalaufwand wächst aufgr<strong>und</strong> der Erhöhung des Personalbestands (31 VZÄ) um<br />
fast 46,7 Millionen (14,8 %). 5 VZÄ sind erforderlich im Rahmen der uns neu anvertrauten<br />
Aufgaben, davon 3 VZÄ für die Umsetzungsarbeiten der 6. IV-Revision, 1 VZÄ für die Verwaltung<br />
des EO-Registers <strong>und</strong> 1 VZÄ für die Arbeiten in Verbindung <strong>mit</strong> der Umsetzung der<br />
europäischen Verordnungen. Die Stabstellen werden ihren Personalbestand um 18 VZÄ<br />
erhöhen müssen, um das Leitschema der Informationssysteme sowie die Personalpolitik<br />
umsetzen zu können. Der Rest (8 VZÄ) steht im Zusammenhang <strong>mit</strong> dem Anstieg des Arbeitsvolumens<br />
(Gesuche der Versicherten, laufende Renten <strong>und</strong> Verwaltung der zentralen<br />
Register). In den Jahren 2008 bis 2011 steigt der Personalbestand nach <strong>und</strong> nach um 93<br />
Stellen 2 .<br />
Der Informatikaufwand wächst im Zeitraum 2012–2015 um 44,5 Millionen (45,5 %) an. Einerseits<br />
führt die Umsetzung des Leitschemas im Projektbereich zu zusätzlichen Ausgaben<br />
von 39,2 Millionen (siehe ergänzende Informationen unten). Andererseits steigen die Betriebs-<br />
<strong>und</strong> Wartungskosten der Anwendungen um 5,3 Millionen.<br />
Der Immobilienaufwand steigt um 1,7 Millionen (6%). Wegen Platzmangel für<br />
150 Mitarbeitende im heutigen Gebäude müssen wir zusätzliche Büroflächen mieten.<br />
Der übrige Aufwand erhöht sich um r<strong>und</strong> 6,4 Millionen (24,0%), wovon der Hauptanteil auf<br />
die Gebühren (Telefon <strong>und</strong> Post, 2 Millionen) <strong>und</strong> die Übersetzungskosten von 2,9 Millionen<br />
zurückzuführen ist.<br />
Das erwähnte Wachstum stützt sich auf den Vergleich der Rechnungswerte für die Jahre<br />
2008–2010 <strong>und</strong> des Voranschlags 2011 <strong>mit</strong> den Planungswerten für die Jahre 2012–2015.<br />
Ergänzende Informationen<br />
Die Kosten des Supportbereichs wachsen um 35,6 Millionen (30,9 %) <strong>und</strong> werden auf die<br />
Produktgruppen verteilt. Dieser Anstieg setzt sich vor allem aus der Kostenentwicklung der<br />
Leitung der Informationssysteme (LIS; 14,1 Millionen), der Zentralisierung der Stabsaufgaben<br />
der EAK (3 Millionen), des Personals (3,8 Millionen), der Infrastrukturabteilung (2 Millionen)<br />
<strong>und</strong> der Kanzlei (2,2 Millionen) zusammen.<br />
Der Bedarf für Informatikprojekte wird sich auf 70,1 Millionen belaufen (vorangegangener<br />
<strong>Leistungsauftrag</strong>: 30,9 Millionen). Allein die Modernisierung der 11 bis 28 Jahre alten Anwendungen<br />
(Technical Debt) erfordert 43,1 Millionen. Diese Ausgaben werden die Umsetzung<br />
folgender Projekte bei der ZAS erleichtern:<br />
- Legislative Umsetzungsarbeiten (6. IV-Revision, AHV-Revisionen inkl. Register der Ergänzungsleistungen):<br />
14,1 Millionen;<br />
- Verstärkung des elektronischen Datenaustauschs <strong>mit</strong> unseren Partnern <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en: 7,7<br />
Millionen;<br />
- Optimierung <strong>und</strong> Automatisierung der Prozesse sowie die Bewältigung des Volumenwachstums:<br />
5,2 Millionen.<br />
Investitionsrechnung<br />
Die im Verlauf der Periode 2012–2015 geplanten Investitionen liegen um 0,3 Millionen unter<br />
denjenigen der Periode 2008–2011.<br />
Kosten- <strong>und</strong> Erlösrechnung<br />
Die ZAS erbringt keine gewerblichen Leistungen.<br />
2 Anzahl zusätzlicher Stellen pro Jahr: 2008: 23, 2009: 22, 2010: 13 <strong>und</strong> Voranschlag 2011: 35 Stellen.<br />
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LA 2012 - 2015<br />
5 Produktgruppen<br />
5.1 Produktgruppe 1: Beiträge <strong>und</strong> Leistungen der<br />
Schweizerischen Ausgleichskasse<br />
Umschreibung<br />
Die Schweizerische Ausgleichskasse (SAK) verwaltet ungefähr ein Drittel der durch die Gesamtheit<br />
der schweizerischen Ausgleichskassen ausgerichteten AHV-Renten.<br />
Die SAK ist im Rahmen der Sozialversicherungsabkommen, die zwischen der Schweizerischen<br />
Eidgenossenschaft <strong>und</strong> den ausländischen Staaten gelten, für die Durchführung der<br />
AHV im Ausland zuständig. Hierzu gehören unter anderem die bilateralen Verträge <strong>mit</strong> der<br />
EU. Die SAK stellt den Rechtsanspruch der im Ausland wohnhaften Versicherten fest, bestimmt<br />
die Beträge der ihnen zustehenden Leistungen, zahlt diese aus <strong>und</strong> verwaltet sie. Sie<br />
nimmt periodische Kontrollen vor <strong>und</strong> passt die Leistungen denjenigen Veränderungen an,<br />
die Auswirkungen auf den Leistungsanspruch haben. Zudem informiert sie die Versicherten<br />
im Ausland über ihre aktuellen <strong>und</strong> zukünftigen Rechte.<br />
Die SAK bearbeitet ausserdem die Beitrittsgesuche zur freiwilligen Versicherung von<br />
Schweizer Bürgern <strong>und</strong> Staatsangehörigen der EU oder der EFTA, welche die Schweiz verlassen<br />
<strong>und</strong> sich in einem Land ausserhalb der EU <strong>und</strong> EFTA niedergelassen haben. Sie ist<br />
für die Festlegung sowie die Erhebung der Beiträge, die Führung der Finanzrechnung <strong>und</strong><br />
die Verfolgung des Versicherungsverlaufs zuständig.<br />
Strategische Stossrichtung<br />
Die SAK trifft die notwendigen Vorkehrungen, um den im Verlauf des <strong>Leistungsauftrag</strong>s zu<br />
erwartenden 11%igen Anstieg der zu verwaltenden Renten zu bewältigen. Um die Kosten zu<br />
senken, wird die Briefpost zukünftig <strong>mit</strong> digitalisierter Unterschrift versehen <strong>und</strong> zentral ausgedruckt<br />
werden. Dadurch werden manuelle Arbeitsvorgänge der Mitarbeiter reduziert. Ausserdem<br />
wird die SAK den elektronischen Datenaustausch <strong>mit</strong> den Verbindungsstellen weiterentwickeln.<br />
Die SAK wird weiterhin Massnahmen treffen, um den elektronischen Austausch <strong>mit</strong> den Versicherten<br />
auszubauen, namentlich durch die automatische Erfassung <strong>und</strong> elektronische Bearbeitung<br />
der über die Website der ZAS eingegangenen Formulare sowie die Optimierung<br />
des E-Mail-Bearbeitungsflusses.<br />
Produkte<br />
Beiträge – Renten<br />
LA-Periode Vorperiode Differenz Differenz<br />
Kosten-/Erlösrechnung 2012-2015 2008-2011 Vorperiode Vorperiode<br />
in Mio. Fr in Mio. Fr in Mio. Fr in %<br />
Erlöse 222.7 182.1 40.6 22.3<br />
Kosten 222.7 182.4 40.3 22.1<br />
Saldo - -0.3 0.3<br />
Kostendeckungsgrad 100.0% 99.8%<br />
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LA 2012 - 2015<br />
Bemerkungen<br />
Das Kostenwachstum von 40,3 Millionen (22,1 %) gegenüber der Vorperiode korreliert <strong>mit</strong><br />
der regelmässigen Zunahme der Anzahl zu verwaltender Renten (83 800 zusätzliche Renten).<br />
Um diese Zunahme auffangen zu können, muss die SAK ihren Personalbestand laufend<br />
erhöhen (+4 VZÄ); die Kosten im Personalbereich steigen um 10,2 Millionen. Während des<br />
vorangegangenen <strong>Leistungsauftrag</strong>s wurden schrittweise 25 neue Stellen geschaffen.<br />
Die Betriebs- <strong>und</strong> Wartungskosten der Informatik gehen leicht zurück (1 Million), die Kosten<br />
der Projekte zulasten der PG1 steigen um 16,4 Millionen (Optimierung <strong>und</strong> Automatisierung<br />
der Prozesse, legislative Umsetzungsarbeiten <strong>und</strong> Modernisierung der überholten Anwendungen).<br />
Die Kosten des Supportbereichs (LIS, HR usw.) steigen um 12,7 Millionen.<br />
Die restlichen 2 Millionen entfallen auf den Anstieg der Miet- <strong>und</strong> Übersetzungskosten.<br />
14/57
LA 2012 - 2015<br />
Wirkungsziele (Konzentration auf Impact)<br />
Ziele Indikatoren Standards Erhebung<br />
W11: Die Versicherten <strong>und</strong> die Beitragszahlenden<br />
sind <strong>mit</strong> der Klarheit der ihnen<br />
zugestellten Korrespondenz zufrieden<br />
Zufriedenheit der<br />
Versicherten <strong>und</strong><br />
Beitragszahlenden<br />
Mindestens 93 %<br />
zufrieden oder<br />
sehr zufrieden<br />
Eine Umfrage<br />
pro LA<br />
W12: Die Versicherten erhalten ihre Leistungen<br />
auch bei gesetzlichen Anpassungen<br />
Rentenzahlung ohne<br />
Unterbruch bei der<br />
Inkraftsetzung einer<br />
Revision des AHVG<br />
95 % Ein Monat<br />
nach der<br />
Inkraftsetzung<br />
W13: Die Besucher 1) sind <strong>mit</strong> dem Empfang<br />
<strong>und</strong> den erhaltenen Auskünften<br />
zufrieden<br />
Zufriedenheit der<br />
Besucher<br />
Mindestens 95 %<br />
zufrieden oder<br />
sehr zufrieden<br />
Eine Umfrage<br />
pro LA<br />
W14: Einführung eines Überwachungssystems,<br />
um sicherzustellen, dass die<br />
Beitragsrückvergütungen an den Anspruchsberechtigten<br />
erfolgen<br />
Anzahl von der ZAS<br />
eingereichter Strafanzeigen<br />
/ Anzahl<br />
Rückvergütungen<br />
LA 2012 - 2015<br />
Geschätzte Volumina 1)<br />
Produkt Art der Leistung<br />
LA-Volumen LA-Volumen<br />
2008-11 2) 2012-15<br />
Beiträge<br />
Beitrittsgesuche 9 400 9 200<br />
Beitragsverfügungen 72 917 74 450<br />
Rentengesuche 298 710 267 300<br />
3)<br />
Leistungen Laufende Renten am Ende der<br />
767 400 851 200<br />
4)<br />
Periode<br />
1)<br />
Die geschätzten Volumina wirken sich entscheidend auf die Ressourcenplanung aus.<br />
2)<br />
Ergebnisse 2008 bis 2010 <strong>und</strong> Plan 2011<br />
1)<br />
Die Anzahl neuer Gesuche beruht auf dem Gesamtbestand der Personen, die Beiträge an die AHV bezahlt haben.<br />
2)<br />
Die Zunahme erklärt sich hauptsächlich dadurch, dass die EU-Bürger keinen Anspruch mehr auf Auszahlung ihrer kapitalisierten<br />
Rente haben <strong>und</strong> dass die Lebenserwartung gestiegen ist.<br />
Die periodischen Berichte werden eine Aufstellung über die Bestände enthalten.<br />
16/57
LA 2012 - 2015<br />
5.2 Produktgruppe 2: IV-Leistungen<br />
Umschreibung<br />
Die IV-Stelle für Versicherte im Ausland (IVST) gehört zu den drei wichtigsten IV-Stellen. Sie<br />
bearbeitet die grösste Zahl neuer Leistungsgesuche <strong>und</strong> verwaltet ca. 15 % der Renten aller<br />
schweizerischen IV-Stellen.<br />
Die IVST führt im Rahmen der zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft <strong>und</strong> den<br />
ausländischen Staaten geltenden Sozialversicherungsabkommen die Invalidenversicherung<br />
im Ausland durch. Hierzu gehören u. a. die bilateralen Abkommen <strong>mit</strong> der EU. Die IV-Stelle<br />
überprüft die Leistungsgesuche der Versicherten, indem sie die wirtschaftlichen <strong>und</strong> medizinischen<br />
Abklärungen vornimmt, wenn nötig Begutachtungen in der Schweiz durchführt, die<br />
Stellungnahmen des ärztlichen Dienstes analysiert, den Erwerbsverlust der Versicherten<br />
berechnet, die Anhörung durchführt <strong>und</strong> den Beschluss verfasst.<br />
Die IVST berechnet den Betrag der Leistungen, auf welche der Versicherte im Ausland Anspruch<br />
hat, überweist diese, verrechnet die gestellten Erstattungsansprüche anderer Sozialversicherungsträger,<br />
berechnet die Verzugszinsen <strong>und</strong> gewährleistet die Verwaltung, die<br />
periodische Kontrolle <strong>und</strong> die Anpassung der Leistungen an veränderte Verhältnisse. Sie<br />
berechnet auch die während der Durchführung von Eingliederungsmassnahmen- oder Abklärungsmassnahmen<br />
gewährten Taggelder <strong>und</strong> sichert deren monatliche Verwaltung.<br />
Die IVST prüft sämtliche Gesuche <strong>und</strong> Revisionen anhand der BVM- Kontroll-Liste, um allfällige<br />
Missbräuche aufzudecken <strong>und</strong> die notwendigen Massnahmen zu ergreifen.<br />
Mittels Revisionen überprüft sie regelmässig den Leistungsanspruch.<br />
Ausserdem beantwortet sie die Anfragen der Versicherten in Bezug auf ihre aktuellen oder<br />
zukünftigen Ansprüche aus der Invalidenversicherung <strong>und</strong> gewährleistet die Koordination <strong>mit</strong><br />
den anderen Sozialversicherungsträgern <strong>und</strong> den kantonalen IV-Stellen.<br />
Strategische Stossrichtung<br />
Umsetzung der 6. IV-Revision: Tritt das erste Massnahmenpaket der 6. IV-Revision am<br />
1.1.2012 in Kraft, muss die IVST die neuen Gesetzesbestimmungen anwenden <strong>und</strong> die in<br />
den Schlussbestimmungen vorgesehenen Rentenrevisionen vornehmen. In den Jahren 2012<br />
bis 2014 muss sie die laufenden Renten von Versicherten neu beurteilen, die unter<br />
schmerzhaften Beschwerden nichtorganischen Ursprungs leiden <strong>und</strong> das 55. Altersjahr noch<br />
nicht vollendet haben oder seit weniger als 15 Jahren eine Rente beziehen. Der ärztliche<br />
Dienst der IVST muss ausgebaut werden, um diese Revisionen sicherzustellen.<br />
Das zweite Massnahmenpaket der 6. IV-Revision sieht zumindest bei einem Invaliditätsgrad<br />
von 40 % bis 80 % ein lineares Rentensystem ohne Abstufungen vor. Um den Reformbedürfnissen<br />
zu genügen, muss die IVST ihre Arbeitsprozesse <strong>und</strong> Informatiksysteme anpassen.<br />
Gemäss den Übergangsbestimmungen dieser Reform werden 10 Jahre lang beide Rentensysteme<br />
gleichzeitig in Gebrauch sein, was ihre Anwendung rechtlich komplexer gestaltet<br />
<strong>und</strong> zu häufigen Interventionen der Auftragnehmer der Versicherten führen wird.<br />
K<strong>und</strong>enorientierteres Auftreten: Die Sachbearbeiter/innen müssen die Details der 6. IV-<br />
Revision erklären können <strong>und</strong> bestrebt sein, die Verfügungen adressatengerecht <strong>und</strong> <strong>mit</strong><br />
einer einfachen <strong>und</strong> verständlichen Begründung zu verfassen. Um diese Ziele zu erfüllen,<br />
müssen sie nicht nur den ärztlichen Dienst, sondern auch Juristen beiziehen. Es werden<br />
mehr schriftliche <strong>und</strong> telefonische Anfragen von Versicherten eingehen, die angemessen zu<br />
beantworten sind.<br />
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LA 2012 - 2015<br />
Die IVST muss die Auswirkungen der kommenden Veränderungen auf ihre Organisation<br />
beurteilen, was die Anpassung ihrer Prozesse <strong>und</strong> Informationssysteme sowie des Personals<br />
erfordert. Dafür steht unter anderem das Qualitätsmanagementsystem (QMS) zur Verfügung,<br />
das eine Optimierung der transversalen Prozesse beinhaltet.<br />
Produkte<br />
Beschlüsse – Renten – Revisionen<br />
LA-Periode Vorperiode Differenz Differenz<br />
Kosten-/Erlösrechnung 2012-2015 2008-2011 Vorperiode Vorperiode<br />
in Mio.Fr in Mio.Fr in Mio.Fr in %<br />
Erlöse 166.3 128.2 38.1 29.7<br />
Kosten 166.3 128.5 37.8 29.5<br />
Saldo - -0.3 0.3<br />
Kostendeckungsgrad 100.0% 99.8%<br />
Bemerkungen<br />
Die Kosten steigen aus folgenden Gründen um 37,8 Millionen (29,5 %):<br />
- Die Personalkosten erhöhen sich um 8,4 Millionen. Das Wachstum ist hauptsächlich auf<br />
die Übernahme der Aufgaben im Zusammenhang <strong>mit</strong> der Bekämpfung des Versicherungsbetrugs<br />
<strong>und</strong> der Verwaltung der Renten- <strong>und</strong> Revisionsgesuche zurückzuführen.<br />
Der finanzielle Rahmen berücksichtigt die Einstellung von qualifiziertem Personal (Ärzte<br />
<strong>und</strong> deutschsprachige Sachbearbeiter), welches wir noch nicht rekrutieren konnten. In<br />
den Jahren 2008 bis 2011 steigt der Personalbestand um 14 Stellen; im Laufe dieses<br />
<strong>Leistungsauftrag</strong>s sind 4 weitere Stellen geplant.<br />
- Die Betriebs- <strong>und</strong> Wartungskosten der Informatik bleiben stabil. Wir erwarten jedoch einen<br />
Anstieg von 14,9 Millionen bei den Projekten (Modernisierung der Informationssysteme<br />
<strong>und</strong> legislative Umsetzungsarbeiten).<br />
- Die Kosten des Supportbereichs (LIS, HR usw.) steigen um 9,6 Millionen.<br />
- Die restlichen 4,9 Millionen setzen sich aus Kosten externer Dienstleister wie Detektive,<br />
Übersetzer (3 Millionen) <strong>und</strong> Ärzte sowie aus geringfügigen Abweichungen zusammen.<br />
Die Tragweite der 6. IV-Revision wurde anhand der uns zur Verfügung stehenden Informationen<br />
geprüft.<br />
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LA 2012 - 2015<br />
Wirkungsziele (Konzentration auf Impact)<br />
Ziele Indikatoren Standards Erhebung<br />
W21: Die Verfügungen sind auf einfache<br />
<strong>und</strong> verständliche Art begründet<br />
Rückweisungen des B<strong>und</strong>esverwaltungsgerichts<br />
wegen unzureichender<br />
Begründung<br />
Anzahl Rückweisungen<br />
aus diesem<br />
Gr<strong>und</strong> bei<br />
weniger als 1 %<br />
der bearbeiteten<br />
Beschwerden<br />
Jährlich<br />
Auswertung der Versicherten<br />
Auswertung mindestens<br />
80 %<br />
Eine Umfrage<br />
pro<br />
LA<br />
W22: Die von anderen Ausgleichskassen<br />
übernommenen Rentenfälle<br />
erfahren keine Zahlungsunterbrechung<br />
der Leistungen<br />
Renten ohne Unterbruch /<br />
sämtliche übernommenen<br />
Renten<br />
99 % Monatlich<br />
W23: Die Beantwortung der Anfragen<br />
von Versicherten erfolgt umfassend<br />
<strong>und</strong> leicht verständlich<br />
Anteil der Schreiben, die<br />
dem Handbuch zur Korrespondenz<br />
der ZAS entsprechen<br />
Zufriedenheit der Versicherten<br />
90 %<br />
Mindestens 90 %<br />
zufrieden oder<br />
sehr zufrieden<br />
Eine Erhebung<br />
pro<br />
LA (intern)<br />
Eine Umfrage<br />
pro<br />
LA<br />
Leistungsziele (Output, konkretisiert in der jährlichen Leistungsvereinbarung)<br />
Ziele Indikatoren Standards Erhebung<br />
L21: Die durchschnittliche Bearbeitungsdauer<br />
einer Anfrage beträgt 180 Tage<br />
L22: Renten werden innert 60 Tagen<br />
nach Empfang des positiven Beschlusses<br />
der IVST berechnet <strong>und</strong> ausbezahlt<br />
L23: Bearbeitung von Gesuchen um Änderung<br />
der Zahlungsmodalitäten innerhalb<br />
des laufenden Monats<br />
L24: Revisionsverfahren werden innert<br />
12 Monaten seit Beginn der Bearbeitung<br />
abgeschlossen<br />
Fristgerechte Bearbeitung<br />
Fristgerechte Bearbeitung<br />
Fristgerechte Bearbeitung<br />
Fristgerechte Bearbeitung<br />
180 Tage Monatlich<br />
92 % Monatlich<br />
98 % Monatlich<br />
90 % Monatlich<br />
L25: Verbesserung der Wirtschaftlichkeit:<br />
Realisierung des Projekts elektronische<br />
Arztunterschrift<br />
Stellungnahmen der<br />
Ärzte werden auf<br />
elektronischem Weg<br />
verschickt, <strong>und</strong> die<br />
Über<strong>mit</strong>tlung an die<br />
ZAS ist automatisiert<br />
70 % der Stellungnahmen<br />
Nach Abschluss<br />
der<br />
Projekte,<br />
spätestens<br />
am Ende<br />
des LA<br />
19/57
LA 2012 - 2015<br />
Bemerkungen<br />
L25: Zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit wirken wir bei der Ausarbeitung des Projekts<br />
elektronischer Austausch vollständiger Dossiers zwischen AHV/IV-Organen <strong>mit</strong>. Die Verantwortung<br />
für dieses Projekt liegt beim Verein eAHV.<br />
Geschätzte Volumina 1)<br />
Produkt<br />
Art der Leistung<br />
LA-Volumen LA-Volumen<br />
2008-11 2) 2012-15<br />
Beschlüsse Erledigte Leistungsgesuche 34 500 28 900<br />
Rentenberechnungen 15 800 12 600<br />
Renten<br />
Laufende Renten am Ende der Periode<br />
55 500 54 000<br />
Revisionen Überprüfung des Rentenanspruchs 26 300 27 600<br />
1)<br />
2)<br />
3)<br />
Die geschätzten Volumina wirken sich entscheidend auf die Ressourcenplanung aus. Im Rahmen der IVST sind auch die<br />
regelmässigen <strong>und</strong> schnellen Gesetzesänderungen zu berücksichtigen, die beträchtliche Ressourcen für ihre Umsetzung<br />
erfordern.<br />
Ergebnisse 2008 bis 2010 <strong>und</strong> Plan 2011<br />
Während der Übergangsperiode 2012-2014 werden aufgr<strong>und</strong> der 6. IV-Revision mehr Rentenansprüche überprüft (Überprüfung<br />
anlässlich des Voranschlags 2012, FP 2013-2015).<br />
3)<br />
Die periodischen Berichte werden eine Aufstellung über die Bestände enthalten.<br />
20/57
LA 2012 - 2015<br />
5.3 Produktgruppe 3: Beiträge <strong>und</strong> Leistungen der Eidgenössischen<br />
Ausgleichskasse<br />
Umschreibung<br />
Die Eidgenössische Ausgleichskasse (EAK) ist, gemessen am Beitrags- <strong>und</strong> Leistungsvolumen,<br />
die viertgrösste Ausgleichskasse der Schweiz. Sie ist da<strong>mit</strong> beauftragt, die<br />
AHV/IV/EO/ALV/FV- <strong>und</strong> MUV-Beiträge der Angestellten der B<strong>und</strong>esverwaltung <strong>und</strong> der<br />
b<strong>und</strong>esnahen Organisationen zu erheben <strong>und</strong> die entsprechenden Leistungen auszurichten.<br />
Hierbei muss jeweils auch auf die spezifischen Bedürfnisse letzterer eingegangen werden.<br />
Die EAK führt für die B<strong>und</strong>esverwaltung <strong>und</strong> den übrigen ihrem angeschlossenen Arbeitgeber<br />
eine Familienausgleichskasse (FAK-EAK).<br />
Strategische Stossrichtung<br />
Die EAK wird die Pflege der K<strong>und</strong>enbeziehung <strong>mit</strong> den angeschlossenen Arbeitgebern <strong>und</strong><br />
den anderen K<strong>und</strong>en/Partnern konsolidieren. Sie führt geeignete Instrumente ein, die ihr eine<br />
effiziente Kostenkontrolle <strong>und</strong> die Schaffung einer wirksamkeits- <strong>und</strong> effizienzbasierten Organisation<br />
ermöglichen. Ausserdem wird sie zusammen <strong>mit</strong> den Arbeitgebern das Partner-<br />
Web-Tool für die Vereinfachung der Datenaustauschverfahren weiterentwickeln.<br />
Die FAK-EAK wird die effiziente Verwaltung ihrer Leistungen weiter ausbauen, die eine optimale<br />
Anwendung der 26 kantonalen Gesetze ermöglicht.<br />
Produkte<br />
Beiträge – Geldleistungen<br />
LA-Periode Vorperiode Differenz Differenz<br />
Kosten-/Erlösrechnung 2012-2015 2008-2011 Vorperiode Vorperiode<br />
in Mio. Fr in Mio. Fr in Mio. Fr in %<br />
Erlöse 50.4 46.4 4.0 8.6<br />
Kosten 50.9 49.5 1.4 2.8<br />
Saldo -0.5 -3.1 2.6<br />
Kostendeckungsgrad 99.0% 93.7%<br />
Bemerkungen<br />
Die Kosten nehmen um 1,4 Millionen (2,8 %) zu <strong>und</strong> verteilen sich wie folgt:<br />
- Der Personalbestand reduziert sich im Bereich der 1. Säule um 4 VZÄ <strong>und</strong> erhöht sich<br />
bei der FAK-EAK um 2 VZÄ. Wegen des Stellenausbaus um 13 VZÄ zwischen 2008 <strong>und</strong><br />
2011 steigen die Personalkosten um 3,6 Millionen.<br />
- Die Betriebs- <strong>und</strong> Wartungskosten der Informatik steigen infolge Inbetriebnahme einer<br />
neuen Applikation (Rentenbearbeitungssoftware) <strong>und</strong> eines Rationalisierungsprojekts<br />
(elektronische Dossierverwaltung) um 1,7 Millionen.<br />
- Während des vorangegangenen <strong>Leistungsauftrag</strong>s hat die EAK ihre Informationssysteme<br />
modernisiert <strong>und</strong> die FAK-EAK geschaffen; die Kosten beliefen sich auf 5,5 Millionen.<br />
Dabei handelt es sich um einmalige Kosten.<br />
- Geringfügige Abweichungen machen die restlichen 1,6 Millionen aus.<br />
21/57
LA 2012 - 2015<br />
Wirkungsziele (Konzentration auf Impact)<br />
Ziele Indikatoren Standards Erhebung<br />
W31: Die überprüften Mitglieder korrigieren<br />
ihre Angaben <strong>und</strong> über<strong>mit</strong>teln im folgenden<br />
Geschäftsjahr korrekte Angaben<br />
Kontrollrapporte <strong>und</strong><br />
Besuche<br />
90 % der überprüften<br />
Mitglieder<br />
Halbjährlich<br />
W32: Mitglieder <strong>und</strong> Versicherte sind <strong>mit</strong><br />
den Dienstleistungen der EAK zufrieden<br />
Zufriedenheit der<br />
Mitglieder <strong>und</strong> Versicherten<br />
Mindestens 93 %<br />
zufrieden oder<br />
sehr zufrieden<br />
Eine Umfrage<br />
pro LA<br />
W33: Vereinfachung der Geschäftsabwicklung<br />
durch die Bereitstellung von<br />
Dienstleistungen via Internet<br />
Mutationen der Beitragszahlenden<br />
<strong>und</strong><br />
Jahresabrechnungen<br />
werden via Internet<br />
geliefert<br />
80 % 1) der Mitglieder<br />
am Ende<br />
des LA<br />
Halbjährlich<br />
W34: Die angeschlossenen Arbeitgeber<br />
werden unter Berücksichtigung des föderalistischen<br />
Systems <strong>und</strong> des schweizerischen<br />
Sozialversicherungswesens korrekt<br />
über die Neuerungen <strong>und</strong> Anpassungen<br />
informiert<br />
Zufriedenheit <strong>und</strong><br />
Verständnis der<br />
Mitglieder<br />
Mindestens 93 %<br />
zufrieden oder<br />
sehr zufrieden<br />
1)<br />
Die Anstrengungen werden sich auf die Mitglieder <strong>mit</strong> den grössten Beständen <strong>und</strong> Lohnmassen konzentrieren.<br />
Leistungsziele (Output, konkretisiert in der jährlichen Leistungsvereinbarung)<br />
Eine Umfrage<br />
pro LA<br />
Ziele Indikatoren Standards Erhebung<br />
L31: Bearbeitung von Gesuchen <strong>und</strong><br />
Mutationen der Mitarbeitenden von «together»-Arbeitgebern<br />
1) innert 5 Arbeitstagen<br />
L32: Bearbeitung der persönlichen Beiträge<br />
innert 90 Tagen<br />
L33: Bearbeitung der Leistungsgesuche<br />
innert 60 Tagen nach Eingang<br />
L34: Bearbeitung von Gesuchen um Änderung<br />
der Zahlungsmodalitäten innerhalb<br />
des laufenden Monats<br />
L35: Bezahlung der Erwerbsausfallentschädigungen<br />
(EO) innert 7 Tagen<br />
Fristgerechte Bearbeitung<br />
Fristgerechte Bearbeitung<br />
Fristgerechte Bearbeitung<br />
Fristgerechte Bearbeitung<br />
Fristgerechte Bearbeitung<br />
95 % Monatlich<br />
95 % Monatlich<br />
97 % Monatlich<br />
99 % Monatlich<br />
99 % Monatlich<br />
L36: Verbesserung der Wirtschaftlichkeit:<br />
automatische Bearbeitung der Antwortformulare<br />
der EAK-K<strong>und</strong>en <strong>mit</strong> Strichcode-Technologie<br />
Prozentsatz der <strong>mit</strong><br />
Strichcode bearbeiteten<br />
Formulare<br />
50 % Halbjährlich<br />
1)<br />
System der umfassenden Dossierbearbeitung bei der FAK-EAK (1/4 der Mitglieder), im Gegensatz zum sogenannten «homemade»-Modell,<br />
das die Dossierbearbeitung an den angeschlossenen Arbeitgeber delegiert (unter Aufsicht der FAK-EAK).<br />
22/57
LA 2012 - 2015<br />
Geschätzte Volumina<br />
1) LA-Volumen LA-Volumen<br />
Produkt Art der Leistung<br />
2008-11 2) 2012-15<br />
Mitglieder (am Ende der Periode) 225 225<br />
Beiträge<br />
Nichterwerbstätige Beitragszahlende (am<br />
11 000 11 000<br />
Ende der Periode)<br />
Leistungsgesuche 49 526 52 000<br />
Leistungen<br />
Laufende Renten (am Ende der Periode) 94 000 94 000<br />
Erwerbsausfallentschädigungen (EO) 114 384 120 000<br />
Familienzulagen 120 000<br />
1)<br />
Die geschätzten Volumina wirken sich entscheidend auf die Ressourcenplanung aus.<br />
2)<br />
Ergebnisse 2008 bis 2010 <strong>und</strong> Plan 2011<br />
3)<br />
Die Verwaltung der Familienzulagen wurde im Jahr 2009 aufgenommen, weshalb die Angaben zum vorangegangenen<br />
<strong>Leistungsauftrag</strong> fehlen.<br />
3)<br />
Die periodischen Berichte werden eine Aufstellung über die Bestände enthalten.<br />
23/57
LA 2012 - 2015<br />
5.4 Produktgruppe 4: Dienstleistungen an Dritte<br />
Umschreibung<br />
Diese Produktgruppe umfasst im Wesentlichen die Tätigkeiten, die im schweizerischen Sozialversicherungssystem<br />
der 1. Säule zentral wahrgenommen werden müssen.<br />
Einerseits erbringt sie für die Durchführungsorgane Leistungen, die für die einheitliche Umsetzung<br />
dieser Versicherungen unerlässlich sind. Sie führt <strong>und</strong> konsolidiert die AHV-, IV- <strong>und</strong><br />
EO-Rechnung <strong>und</strong> verwaltet den Geldverkehr von <strong>und</strong> zu den Ausgleichskassen (Beiträge,<br />
Vorschüsse für Rentenzahlungen) sowie die Beiträge der öffentlichen Hand. Sodann verwaltet<br />
sie die zentralen Datenbanken der 1. Säule (zentrale Register der Versicherten, der Renten,<br />
der Sachleistungsbezüger <strong>und</strong> der Familienzulagen) <strong>und</strong> kontrolliert <strong>und</strong> zahlt die Rechnungen<br />
für individuelle AHV/IV-Leistungen. Sie erhebt <strong>und</strong> verteilt statistische Daten über die<br />
Sozialversicherungen AHV, IV, EO/MUV, EL <strong>und</strong> FZ. Sie ist auch für die Zuweisung, Bekanntgabe<br />
<strong>und</strong> Verifizierung der AHVN13 ausserhalb der 1. Säule besorgt. Im Laufe dieses<br />
<strong>Leistungsauftrag</strong>s werden die zentralen EO- <strong>und</strong> Ergänzungsleistungs-Register angelegt <strong>und</strong><br />
in Betrieb genommen.<br />
Andererseits umfasst diese Produktgruppe die internationale Verwaltungshilfe (IVH) im Bereich<br />
der Alters-, Hinterlassenen- <strong>und</strong> Invalidenvorsorge. Dabei geht es um die notwendige<br />
Koordination, um die Leistungen der Versicherungen der verschiedenen Länder erbringen zu<br />
können. Die IVH handelt als Schnittstelle zwischen den schweizerischen AHV/IV-Organen<br />
<strong>und</strong> den ausländischen Institutionen.<br />
Strategische Stossrichtung<br />
Der Betrieb der zentralen Register wird optimiert, <strong>und</strong> im Hinblick auf die neuen gesetzlichen<br />
Anforderungen werden neue zentrale Register angelegt <strong>und</strong> in Betrieb genommen (EOR <strong>und</strong><br />
Register der Ergänzungsleistungen).<br />
Die Anstrengungen, um den elektronischen Austausch im Bereich der individuellen AHV/IV-<br />
Leistungen volumenmässig auszubauen, werden fortgesetzt. Zudem werden weitere technische<br />
Lösungen in Betracht gezogen <strong>und</strong> je nach ihrer Wirksamkeit umgesetzt, um den Papierfluss<br />
weiter zu reduzieren.<br />
Im Anschluss an die Aufteilung des Ausgleichsfonds in drei voneinander getrennte Fonds<br />
(AHV, IV <strong>und</strong> EO) wird die Buchhaltung der 1. Säule separat geführt <strong>und</strong> ausgewiesen. Die<br />
Prozesse werden optimiert <strong>und</strong> die Verwaltungswerkzeuge modernisiert.<br />
Die Anwendung der europäischen Verordnungen EU 883/2004 <strong>und</strong> 987/2009 3 wird eine<br />
Neugestaltung der Prozesse <strong>und</strong> eine Anpassung der Informationssysteme der IVH erfordern.<br />
Produkte<br />
Buchhaltung 1. Säule – Zentrale Register – Individuelle Leistungen – Internationale Verwaltungshilfe<br />
3 Siehe Fussnote Seite 9<br />
24/57
LA 2012 - 2015<br />
LA-Periode Vorperiode Differenz Differenz<br />
Kosten-/Erlösrechnung 2012-2015 2008-2011 Vorperiode Vorperiode<br />
in Mio. Fr in Mio. Fr in Mio. Fr in %<br />
Erlöse 110.4 83.9 26.5 31.6<br />
Kosten 128.6 86.8 41.8 48.2<br />
Saldo -18.2 -2.9 -15.3<br />
Kostendeckungsgrad 85.8% 96.7%<br />
Bemerkungen<br />
Die Kosten steigen um 41,8 Millionen (48,2 %).<br />
Der enorme Anstieg gegenüber der vorangegangenen Periode hängt vor allem da<strong>mit</strong> zusammen,<br />
dass 2011 die Bekanntgabe <strong>und</strong> Verifizierung der AHVN13 sowie die Führung des<br />
FamZReg in der Produktgruppe integriert wurden <strong>und</strong> die ZAS neue Aufträge erhielt (Schaffung<br />
der EO- <strong>und</strong> EL-Register).<br />
Die Personalkosten nehmen um 16,4 Millionen zu. Eine Erhöhung des Personalbestands ist<br />
um 3 VZÄ vorgesehen: 1 VZÄ für die Verwaltung des EO-Registers, 1 VZÄ für die Arbeiten<br />
in Verbindung <strong>mit</strong> der Umsetzung der europäischen Verordnungen <strong>und</strong> 1 VZÄ wegen zunehmendem<br />
Arbeitsvolumen im Bereich der zentralen Register. Während des vorangegangenen<br />
<strong>Leistungsauftrag</strong>s wurde der Personalbestand nach <strong>und</strong> nach um 40 VZÄ erhöht.<br />
Die Informatikkosten steigen um 4,8 Millionen. Sie stehen vor allem im Zusammenhang <strong>mit</strong><br />
wachsenden Betriebs- <strong>und</strong> Wartungskosten für die «alten» zentralen Register <strong>und</strong> Informationssysteme,<br />
die zusätzliche Funktionen beinhalten (z. B. Webservices), sowie <strong>mit</strong> dem Aufwand<br />
betreffend den neuen Registern (UPI <strong>und</strong> FamZReg). Die Kosten der Informatikprojekte<br />
erhöhen sich um 18,2 Millionen, die unter anderem die Umsetzung des EL-Registers<br />
beinhalten (10 Millionen).<br />
Geringfügige Abweichungen machen die restlichen 2,4 Millionen aus.<br />
25/57
LA 2012 - 2015<br />
Wirkungsziele (Konzentration auf Impact)<br />
Ziele Indikatoren Standards Erhebung<br />
W41: Qualitätsmanagement des Rentenregisters<br />
(RR)<br />
Anzahl gültiger Leistungen<br />
1)<br />
99,8 % der Leistungen<br />
des RR am<br />
Ende der LA-<br />
Periode gültig 2)<br />
Monatlich<br />
W42: Erhöhung der Anzahl Leistungserbringer,<br />
die elektronisch fakturieren<br />
Anzahl kontaktierter<br />
Lieferanten<br />
10 Lieferanten <strong>mit</strong><br />
einem fakturierten<br />
Volumen >200<br />
Jährlich<br />
W43: Verbesserung der Dienstleistung<br />
zuhanden der schweizerischen<br />
AHV/IV-Organe <strong>und</strong> der ausländischen<br />
Einrichtungen 3)<br />
Massnahmen im Hinblick<br />
auf die Verbesserung<br />
des Bearbeitungsprozesses<br />
4 Beschlussfassungen<br />
1-mal pro<br />
LA<br />
1) Gültige Leistungen haben die Plausibilitätsprüfungen der Leistungsberechnung erfolgreich bestanden.<br />
2) Der erwähnte Standard ist am Ende der LA-Periode zu erreichen.<br />
3) Zur Beschleunigung der Bearbeitung von Anfragen müssen von den Ausführungsorganen der AHV/IV sämtliche Daten erlangt<br />
werden, die für die Berechnung der ausländischen Leistung nach den Anforderungen der einzelnen Länder benötigt werden.<br />
Leistungsziele (Output, konkretisiert in der jährlichen Leistungsvereinbarung)<br />
Ziele Indikatoren Standards Erhebung<br />
L41: Meldungen an das zentrale Versichertenregister<br />
werden innert 2 Arbeitstagen<br />
erledigt<br />
L42: Verbesserung der Quote der automatischen<br />
Zuweisung der AHVN13<br />
("Matching")<br />
L43: Ordnungsgemässe Rechnungen für<br />
individuelle AHV/IV-Leistungen werden<br />
innert 15 Tagen behandelt<br />
Fristgerechte Bearbeitung<br />
Anteil der automatisch<br />
zugewiesenen<br />
Fälle<br />
Fristgerechte Bearbeitung<br />
100 % Monatlich<br />
96 % 1) Monatlich<br />
98 % Monatlich<br />
L44: Rechnungslegung 1. Säule bei Eingang<br />
der Daten<br />
Fristgerechte Bearbeitung<br />
5. Arbeitstag des<br />
Monats N+2<br />
Monatlich<br />
5. Arbeitstag März<br />
des Jahres N+1<br />
Jährlich<br />
P45: Gesuche um internationale Verwaltungshilfe<br />
werden innert 50 Tagen bearbeitet<br />
Fristgerechte Bearbeitung<br />
90 % Monatlich<br />
P46: Verbesserung der Wirtschaftlichkeit<br />
oder Produktivität: Verbesserung der<br />
Prozesse <strong>und</strong> Informationswerkzeuge der<br />
IVH<br />
Erhöhung der Anzahl<br />
Gesuche 2) pro VZÄ<br />
+5 % Am Ende<br />
des LA<br />
1)<br />
Der erwähnte Standard ist am Ende der LA-Periode zu erreichen.<br />
2)<br />
Aufgr<strong>und</strong> der vielfältigen Gesuche (ausländische Rentenanträge, Meldung schweizerischer Versicherungsperioden usw.) <strong>und</strong><br />
der für die Bearbeitung benötigten Mittel ist für jeden Typ ein Belastungskoeffizient definiert.<br />
26/57
LA 2012 - 2015<br />
Geschätzte Volumina<br />
Produkt Art der Leistung LA-Volumen<br />
2008-11<br />
LA-Volumen<br />
2012-15<br />
Individuelle<br />
AHV/IV-<br />
Leistungen 1)<br />
Rechnungen für individuelle<br />
AHV/IV-Leistungen<br />
5 900 000 5 900 000<br />
1)<br />
Früher «Sachleistungen»<br />
Die periodischen Berichte werden eine Aufstellung über die Bestände enthalten.<br />
27/57
LA 2012 - 2015<br />
Beilage 1<br />
Version vom 19.12.2011 (Übers.) für die ZAS<br />
Wirkungs- <strong>und</strong> Leistungsbericht 2008–2010<br />
Zentrale Ausgleichsstelle<br />
Inhalt<br />
1 Zusammenfassung ..................................................................................................... 29<br />
1.1 Strategieumsetzung ........................................................................................ 29<br />
1.2 Finanzielle Entwicklung ................................................................................... 29<br />
1.3 Zielerreichung Wirkungs- <strong>und</strong> Leistungsziele .................................................. 29<br />
1.4 Schlussfolgerungen für neuen <strong>Leistungsauftrag</strong> .............................................. 30<br />
2 Strategieumsetzung .................................................................................................... 31<br />
2.1 Umsetzung Strategie 2008–2011 .................................................................... 31<br />
2.2 Zielerreichung übergeordnete Ziele ................................................................. 31<br />
2.3 Schlussfolgerungen für die Strategie 2012–2015 ............................................ 35<br />
3 Finanzieller Rahmen ................................................................................................... 35<br />
3.1 Finanzrechnung............................................................................................... 35<br />
3.2 Kosten- <strong>und</strong> Erlösrechnung ............................................................................. 36<br />
4 Produktgruppen .......................................................................................................... 37<br />
4.1 Produktgruppe 1: Beiträge <strong>und</strong> Leistungen der Schweizerischen<br />
Ausgleichskasse.............................................................................................. 37<br />
4.2 Produktgruppe 2: IV-Leistungen ...................................................................... 40<br />
4.3 Produktgruppe 3: Beiträge <strong>und</strong> Leistungen der Eidgenössischen<br />
Ausgleichskasse.............................................................................................. 43<br />
4.4 Produktgruppe 4: Dienstleistungen an Dritte ................................................... 46<br />
4.5 Aktivitäten ausserhalb der Produktgruppen: COMIN <strong>und</strong><br />
Familienzulagenregister .................................................................................. 49<br />
Beilage 1: Abkürzungsverzeichnis<br />
28/57
LA 2012 - 2015<br />
1 Zusammenfassung<br />
1.1 Strategieumsetzung<br />
Die ZAS hat die notwendigen Massnahmen ergriffen, um das wachsende Arbeitsvolumen zu<br />
bewältigen, alle ihr erteilten Aufträge auszuführen <strong>und</strong> die erfolgten Gesetzesänderungen<br />
umzusetzen. Gleichzeitig erbrachte sie weiterhin einen optimalen K<strong>und</strong>endienst <strong>und</strong> dämmte<br />
ihre Kosten ein. Von grosser Bedeutung waren dabei die Einstellung von qualifiziertem Personal<br />
<strong>und</strong> die laufende Anpassung der Informationssysteme.<br />
Die Zahl der an Leistungsbezüger im Ausland ausgerichteten AHV-Renten erhöhte sich zwischen<br />
2008 <strong>und</strong> 2010 um 14 % <strong>und</strong> bis zum Ablauf des <strong>Leistungsauftrag</strong>s im Jahr 2011 dürfte<br />
der Zuwachs 18 % erreichen. Die 11. AHV-Revision wurde vom Parlament im Laufe dieses<br />
<strong>Leistungsauftrag</strong>s zurückgewiesen. Die 5. IV-Revision wurde in Kraft gesetzt <strong>und</strong> es wird<br />
bereits an der 6. Revision gearbeitet. Die alte AHV-Nummer wurde unter Einhaltung des verlangten<br />
Qualitätsstandards, der Fristen <strong>und</strong> des finanziellen Rahmens erfolgreich durch die<br />
AHVN13 ersetzt. Die bei der EAK geschaffene Familienausgleichskasse (FAK-EAK) nahm<br />
ihre Tätigkeit im Jahr 2009 auf. Im gleichen Jahr wurde in der freiwilligen Versicherung erstmals<br />
die jährliche Veranlagung <strong>mit</strong> Gegenwartsbemessung angewendet. Am 1. Januar 2011<br />
wurde das Familienzulagenregister (FamZReg) in Betrieb genommen.<br />
1.2 Finanzielle Entwicklung<br />
1.2.1 Erfolgsrechnung<br />
Die Ausgaben der Jahre 2008, 2009 <strong>und</strong> 2010 lagen erheblich unter den gewährten Krediten.<br />
Bei der Erstellung des Voranschlags wurde von einer beträchtlichen Zunahme des Pesonalbestandes<br />
ausgegangen (+75 VZÄ). Die Erhöhung des Personalbestandes in Verbindung<br />
<strong>mit</strong> dem wachsenden Arbeitsaufkommen <strong>und</strong> der Übertragung neuer Aufgaben war<br />
nicht im gewünschten Umfang möglich.<br />
Grössere Schwierigkeiten, um gewisse Stellen <strong>mit</strong> hohem Anforderungsprofil zu besetzen<br />
(Sprachkenntnisse, Ärzte <strong>und</strong> spezialisierte Funktionen) wirkten sich <strong>mit</strong> 16,7 Millionen auf<br />
die Personalkosten aus. Andererseits konnten die vorgesehenen Informatikkosten unter anderem<br />
wegen fehlender Mittel bei unserem internen Leistungserbringer (6,7 Millionen) nicht<br />
erreicht werden. Hinzu kommen geringere Kosten für das Projekt COMIN (3,0 Millionen), für<br />
Übersetzer (0,8 Millionen) <strong>und</strong> für Immobilien (1,3 Millionen). Daraus ergibt sich ein Minderaufwand<br />
von 28,5 Millionen (341,2 Millionen) gegenüber den gewährten Krediten (369,7 Millionen).<br />
1.2.2 Analytische Buchhaltung<br />
Siehe Kommentar unter § 1.2.1<br />
1.3 Zielerreichung Wirkungs- <strong>und</strong> Leistungsziele<br />
Sämtliche Wirkungs- <strong>und</strong> Leistungsziele wurden erreicht oder übertroffen. Dank einer<br />
zweckmässigen Organisation, einer guten Beherrschung der Businessprozesse <strong>und</strong> einer<br />
Zielsetzung <strong>mit</strong> angemessenen Indikatoren <strong>und</strong> Standards konnten die Erwartungen erfüllt<br />
werden. Die Verwendung von Expertensystemen (SUMEX II <strong>und</strong> AIxpert) <strong>und</strong> der elektronische<br />
Datenaustausch ermöglichten eine Verbesserung der Wirksamkeit <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit.<br />
29/57
LA 2012 - 2015<br />
1.4 Schlussfolgerungen für neuen <strong>Leistungsauftrag</strong><br />
Das Arbeitsvolumen wird in den kommenden Jahren weiterhin kontinuierlich wachsen. Die<br />
ZAS bewältigt laufend neue Aufgaben (z. B. Verwaltung des FamZReg, des UPI-Registers,<br />
der FAK-EAK), Gesetzesänderungen umsetzen (z. B. IV- <strong>und</strong> AHV-Revisionen, europäische<br />
Verordnungen) <strong>und</strong> neue Aufträge ausführen (z. B. EO-Register, Register der Ergänzungsleistungen).<br />
Deshalb muss die ZAS bezüglich der Humanressourcen <strong>und</strong> der Informationssysteme weiterhin<br />
sehr anpassungsfähig sein, um den kontinuierlichen Veränderungen des Umfelds <strong>und</strong><br />
den Qualitäts- <strong>und</strong> Effizienzanforderungen gewachsen zu sein.<br />
Um unsere Tätigkeit besser erläutern zu können, fügen wir der PG4 das Produkt «Rechnungslegung<br />
1. Säule» hinzu. Es umfasst die Analyse <strong>und</strong> Prüfung der Buchhaltungen der<br />
Ausgleichskassen, die Führung der zentralen Buchhaltung der AHV, IV <strong>und</strong> EO, aber auch<br />
die Verwaltung des Geldverkehrs zwischen den Kassen <strong>und</strong> den drei Ausgleichsfonds sowie<br />
die Er<strong>mit</strong>tlung der öffentlichen Beiträge.<br />
30/57
LA 2012 - 2015<br />
2 Strategieumsetzung<br />
2.1 Umsetzung Strategie 2008–2011<br />
Beim Volumen der zu bearbeitenden Geschäfte war ein starkes Wachstum zu erwarten <strong>und</strong><br />
es standen grössere Gesetzesänderungen bevor. Deshalb erforderte die Strategie 2008 –<br />
2011 die ZAS verschiedene Massnahmen, um ihren Auftrag erfüllen zu können. Unter anderem<br />
gehörten dazu die Einstellung von qualifiziertem Personal <strong>und</strong> die Anpassung ihrer Informationssysteme<br />
bei gleichzeitiger Eindämmung der Kosten.<br />
Die Zahl der an Leistungsbezüger im Ausland ausgerichteten AHV-Renten erhöhte sich zwischen<br />
2008 <strong>und</strong> 2010 um 14 %. Bis zum Ablauf des <strong>Leistungsauftrag</strong>s im Jahr 2011 dürfte der<br />
Zuwachs 18 % erreichen. Dafür fiel der Rückgang der Rentner durch die Einführung der 5. IV-<br />
Revision höher aus als erwartet <strong>und</strong> erreichte fast 24 %.<br />
Die ZAS musste aufgr<strong>und</strong> folgender wichtiger Gesetzesänderungen ihre Ressourcen, Prozesse<br />
<strong>und</strong> Informationssysteme anpassen:<br />
- Inkrafttreten der 5. IV-Revision im Jahr 2008, die unter anderem die Einführung der<br />
Bekämpfung des Versicherungsmissbrauches (BVM) im Jahr 2010 umfasste;<br />
- Ersetzung der AHVN11 durch die AHVN13 ab dem 1.7.2008 <strong>und</strong> ihre systematische<br />
Verwendung ausserhalb der 1. Säule in den Jahren 2008 bis 2010;<br />
- Inkrafttreten des B<strong>und</strong>esgesetzes über die Familienzulagen, das die Schaffung einer<br />
Familienausgleichskasse für die B<strong>und</strong>esverwaltung <strong>und</strong> die ihr nahestehenden Arbeitgeber<br />
erforderte. Die FAK-EAK nahm ihre Tätigkeit im Jahr 2009 auf;<br />
- Inkrafttreten des B<strong>und</strong>esgesetzes über die Sanierung der Invalidenversicherung, welche<br />
die Bildung eines selbstständigen Ausgleichsfonds der IV bedingte. Die Buchhaltung<br />
wird ab dem 1.1.2011 getrennt geführt;<br />
- Inkrafttreten des geänderten FamZG am 18. Juni 2010 <strong>und</strong> Führung des FamZReg<br />
ab dem 1.1.2011;<br />
- in Anwendung des EOG <strong>und</strong> im Auftrag des BSV hat die ZAS die Schaffung eines<br />
EO-Registers in Angriff genommen.<br />
Die vier Zufriedenheitsumfragen, die im Laufe des <strong>Leistungsauftrag</strong>s bei den Versicherten<br />
der SAK <strong>und</strong> der EAK sowie bei den in unseren Genfer Büros erschienenen Versicherten<br />
durchgeführt wurden, zeigen, dass sie in über 95 % der Fälle <strong>mit</strong> unseren Leistungen zufrieden<br />
oder sehr zufrieden sind.<br />
2.2 Zielerreichung übergeordnete Ziele<br />
Für den Zeitraum 2008 bis 2011 sind folgende Ziele allen Produktgruppen gemeinsam:<br />
Ziel<br />
Verbesserung der Wirtschaftlichkeit <strong>und</strong><br />
Wirksamkeit<br />
Zielerreichung (Kurzkommentar)<br />
Dank der Anwendung SUMEX II <strong>und</strong> dem Übergang<br />
zur elektronischen Fakturierung bestimmter<br />
Lieferanten erhöhten wir im Jahr 2008 die Produktivität<br />
im Bereich der Sachleistungen (PG4) um<br />
3,5 % (Zahl der pro Mitarbeiter bearbeiteten<br />
Rechnungen). Dieser Trend setzte sich in den<br />
ersten drei Jahren der LA-Periode fort wodurch<br />
die Kosten pro bezahlte Rechnung um 2,4 % sanken.<br />
31/57
LA 2012 - 2015<br />
Ziel<br />
Verbesserung der Wirtschaftlichkeit <strong>und</strong><br />
Wirksamkeit (Fortsetzung)<br />
Anwendung folgender Gr<strong>und</strong>sätze der<br />
Personalpolitik:<br />
- Entwicklung eines Qualitätsservices<br />
für die Angestellten der ZAS: Unterstützung<br />
des Kaders in der Personalführung,<br />
eine auf die konkreten Bedürfnisse<br />
der Einzelnen zugeschnittene<br />
Beratung <strong>und</strong> vorteilhafte Anstellungsbedingungen<br />
für alle;<br />
- Ausbildung der Mitarbeitenden in Bezug<br />
auf gesetzliche Änderungen <strong>und</strong><br />
technologische Neuerungen;<br />
Zielerreichung (Kurzkommentar)<br />
Im Jahr 2009 ermöglichte das System AIxpert im<br />
Bereich der IV-Beschlüsse <strong>und</strong> -revisionen (PG2)<br />
eine Steigerung der Produktivität um 2,7 % (kürzere<br />
Bearbeitungszeit).<br />
Im Jahr 2010 hatte die Einführung der benötigten<br />
Infrastruktur, welche die elektronischen Todesmeldungen<br />
der deutschen Verbindungsstelle<br />
elektronisch verarbeitete,, eine Reduktion der<br />
nach dem Tod des Begünstigten zu Unrecht ausbezahlten<br />
Renten zur Folge. Nach der Umsetzung<br />
des Projekts «Datamatrix», das im automatisierten<br />
Versand der Einkommens- <strong>und</strong> Vermögenserklärungen<br />
der AHV/IV-Beiträge zahlenden Versicherten<br />
besteht, sanken zudem die jährlichen<br />
Kosten in der PG1 um gegen 250 000 Franken.<br />
Die Umsetzung des Projekts AVIT <strong>und</strong> die Einführung<br />
neuer Prozesse in der EAK werden zu einem<br />
Abbau von zwei Stellen in der Abteilung Leistungen<br />
führen. In der SAK werden wir insbesondere<br />
den Minderaufwand infolge des automatischen<br />
Versandes der Steuerausweise an die Versicherten<br />
in Frankreich messen.<br />
- Zur laufenden Verbesserung der Qualität ihrer<br />
Leistungen überprüfte <strong>und</strong> optimierte die<br />
Dienststelle Human Ressourcen im Jahr 2008<br />
gewisse Prozesse. Diese Massnahmen wurden<br />
im Jahr 2010 <strong>mit</strong> der Mitwirkung am QMS-<br />
Projekt fortgesetzt.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der Ergebnisse der im Jahr 2009<br />
durchgeführten Zufriedenheitsumfrage beim<br />
Personal konnten die einzelnen Abteilungen<br />
ihre Stärken <strong>und</strong> Schwächen analysieren <strong>und</strong><br />
zielgerichtete Verbesserungsmassnahmen ergreifen<br />
(z. B. Vereinheitlichung der Personalführungspraxis<br />
in verschiedenen Sektionen<br />
derselben Abteilung, Erarbeitung eines Managementleitbilds<br />
in einer anderen Abteilung<br />
oder Schulung in den Bereichen Mobbing <strong>und</strong><br />
sexuelle Belästigung im Jahr 2011).<br />
Was die Eintrittsbedingungen betrifft, werden<br />
für die neuen Mitarbeitenden Empfangsvor<strong>mit</strong>tage<br />
organisiert. Ausserdem werden sie<br />
weiterhin in bewährter Art ausgebildet.<br />
Im Jahr 2011 werden wir auf eine einheitliche<br />
Personalpolitik an den nunmehr vier Standorten<br />
der ZAS achten <strong>und</strong> die den Mitarbeitenden<br />
gebotene Leistungspalette erweitern.<br />
- Bezüglich Personalweiterbildung wurden r<strong>und</strong><br />
800 Teilnahmen an internen <strong>und</strong> externen<br />
Kursen gezählt. Im Jahr 2008 entfielen auf jeden<br />
Mitarbeitenden durchschnittlich 1,5 Schulungstage,<br />
im Jahr 2009 waren es 1,3 <strong>und</strong> im<br />
Jahr 2010 wieder 1,5 Schulungstage.<br />
32/57
LA 2012 - 2015<br />
Ziel<br />
- Förderung des Kompetenzaustausches;<br />
- Stärkung der Managementkompetenzen;<br />
Anpassung <strong>und</strong> Modernisierung der Informatik:<br />
- Automatisierter Datenaustausch <strong>mit</strong><br />
den Institutionen der EU sowie <strong>mit</strong> den<br />
Partnern <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en;<br />
- Ersetzung <strong>und</strong> Modernisierung alter<br />
Fachanwendungen;<br />
Zielerreichung (Kurzkommentar)<br />
- Im Jahr 2008 wurde zwischen einer unserer<br />
Genfer Abteilungen <strong>und</strong> der Berner Einheit ein<br />
Austausch in Form eines Praktikums organisiert.<br />
Verschiedene übergreifende Arbeitsgruppen<br />
(z. B. Einführung des IKS, Ausbildungskommission,<br />
Internet-Kommission usw.)<br />
tragen ebenfalls zu diesem Austausch bei.<br />
- Die leitenden Angestellten besuchten Management-<br />
<strong>und</strong> Projektleitungskurse. Eine Sonderstellung<br />
nahm das Jahr 2009 ein, als sämtliche<br />
leitenden Angestellten eine Ausbildung in<br />
Alkohol- <strong>und</strong> Betäubungs<strong>mit</strong>tel-prävention absolvierten.<br />
- Die erste PartnerWeb-Version der EAK wurde<br />
im Jahr 2009 in Betrieb genommen. Dieses Instrument<br />
wird regelmässig an die Bedürfnisse<br />
der Arbeitgeber angepasst.<br />
Als Ergebnis der Gespräche <strong>mit</strong> der Deutschen<br />
Rentenversicherung (DRV) wurde der<br />
elektronische Austausch der Todesmeldungen<br />
<strong>und</strong> der europäischen Formulare E 205 (Bescheinigung<br />
des Versicherungsverlaufs) eingeführt.<br />
Im Hinblick auf einen elektronischen Austausch<br />
wurden auch zu den italienischen Behörden<br />
Kontakte geknüpft.<br />
Im Weiteren ist in Zusammenarbeit <strong>mit</strong> dem<br />
BSV der Datenaustausch zwischen ausführenden<br />
Stellen der Organisation eAHV/IV geplant.<br />
Versuchsweise wurden im Jahr 2010<br />
zwei Prozesse der IVST integriert, um Daten<br />
von den kantonalen IV-Stellen zu erhalten.<br />
- Die Informationssysteme der EAK wurden im<br />
Jahr 2008 ersetzt. Die Modernisierung wurde<br />
in 2009 <strong>und</strong> 2010 fortgesetzt.<br />
Sämtliche Dossiers der Versicherten, die Beiträge<br />
an die freiwillige Versicherung zahlen,<br />
wurden im Jahr 2009 digitalisiert.<br />
Im Jahr 2010 führten wir Schnittstellen ein, um<br />
die elektronischen Daten automatisch bearbeiten<br />
zu können (z. B. deutsche Todesmeldungen),<br />
um die Lösung «Datamatrix» auf andere<br />
Dokumente der ZAS auszudehnen, die eine<br />
Rücksendung durch die Versicherten erfordern,<br />
<strong>und</strong> um die Applikationen zu modernisieren<br />
<strong>und</strong> in den Datenfluss der ZAS zu integrieren,<br />
da<strong>mit</strong> Mehrfacherfassungen vermieden<br />
werden können (Projekt MARS-TG).<br />
Für 2011 ist geplant, die Datamatrix-Codes in<br />
einen Grossteil unserer Mitteilungen zu integrieren,<br />
die Verwaltung des Zugangs zu unseren<br />
Informatikanwendungen neu zu organisieren<br />
<strong>und</strong> <strong>mit</strong> der Datenharmonisierung – vor allem<br />
der Adressen der SAK – sowie <strong>mit</strong> der<br />
Standardisierung der Meldungen an die zentralen<br />
Register zu beginnen.<br />
33/57
LA 2012 - 2015<br />
Ziel<br />
Zielerreichung (Kurzkommentar)<br />
- Verstärkung der Experten-Systeme<br />
(ACOR, AIxpert, ESCAL).<br />
- Sämtliche Expertensysteme wurden an die<br />
AHVN13 angepasst <strong>und</strong> der ACOR-Code wurde<br />
überarbeitet, um die Wartung zu erleichtern.<br />
Es wurden verschiedene europäische<br />
Formulare eingeführt (E 210, E 205 XML,<br />
E 202). Im Jahr 2009 wurde den Versicherten<br />
auf der Website der ZAS ein System für prognostische<br />
Berechnungen (ESCAL) zur Verfügung<br />
gestellt. Der ACOR-Code wurde gemäss<br />
der Richtlinien des BSV, namentlich im Hinblick<br />
auf die Entwicklung der Berechnungs<strong>und</strong><br />
Behandlungsstandards, aktualisiert.. Die<br />
Systeme wurden an die BVM angepasst <strong>und</strong><br />
es werden bereits Vorbereitungsarbeiten im<br />
Hinblick auf die 6. IV-Revision ausgeführt<br />
(Massnahmenpaket a).<br />
Die übrigen Ziele beziehen sich insbesondere auf nationale <strong>und</strong> internationale Anforderungen:<br />
Weiterentwicklung der Zusammenarbeit<br />
<strong>mit</strong> den nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />
Institutionen im Bereich der Sozialversicherung;<br />
Umsetzung der 11. AHV-Revision sowie<br />
der 5. <strong>und</strong> 6. IV-Revision;<br />
Ersetzung der AHV-Nummer durch die<br />
AHVN13;<br />
Umsetzung der Umweltpolitik gemäss<br />
des RUMBA-Programms der B<strong>und</strong>esverwaltung,<br />
um die ökologische Bilanz zu<br />
verbessern.<br />
Mit Sozialversicherungsvertretern werden Treffen<br />
organisiert. Unter anderem trafen wir im Jahr<br />
2008 Verantwortliche der portugiesischen Sozialversicherung<br />
zur Erörterung der Qualität der<br />
über<strong>mit</strong>telten ärztlichen Berichte, im Jahr 2009<br />
Vertreter der gerichtsmedizinischen Koordination<br />
Rom <strong>und</strong> im Jahr 2010 eine Delegation der französischen<br />
Sozialversicherung zu Gesprächen<br />
über die Qualität der Dokumente, die wir von ihren<br />
medizinischen Diensten erhalten.<br />
Parallel dazu werden auch von der Dienststelle<br />
Internationale Beziehungen zahlreiche Treffen<br />
organisiert. Erwähnenswert ist zudem unsere<br />
Teilnahme an den Aktivitäten von eAHV/IV.<br />
Die im Jahr 2008 in Kraft getretene 5. IV-Revision<br />
erforderte die Anpassung von r<strong>und</strong> 20 Informatikanwendungen<br />
<strong>und</strong> Prozessen. Es laufen bereits<br />
Vorbereitungsarbeiten im Hinblick auf die 6. IV-<br />
Revision.<br />
Die 11. AHV-Revision wurde vom Parlament verworfen.<br />
Die AHVN13 wurde in der Institution am 1. Juli<br />
2008 offiziell in Betrieb genommen. Dieser Übergang<br />
wurde <strong>mit</strong> der Zusammenlegung der zentralen<br />
Register vorweggenommen (neues Versichertenregister<br />
<strong>und</strong> neues Rentenregister). Sie konnte<br />
wie erwartet durchgeführt werden <strong>und</strong> führte zu<br />
keinen grösseren Schwierigkeiten. Seit dem<br />
1.1.2009 werden keine alten AHV-Nummern mehr<br />
vergeben.<br />
Seit der Einführung von RUMBA Ende 2005 wurden<br />
bei der ZAS zahlreiche Massnahmen zur<br />
Verbesserung des Umweltmanagements ergriffen.<br />
Der Fall ist dies unter anderem beim rückläufigen<br />
Anteil des hochweissen Papiers <strong>und</strong> beim Ge-<br />
34/57
LA 2012 - 2015<br />
Ziel<br />
Zielerreichung (Kurzkommentar)<br />
samtpapierverbrauch (2008: -8 %, 2009: -1,6 %<br />
<strong>und</strong> 2010: Ergebnis noch nicht bekannt).<br />
Das Konzept RUMBA wird den neuen Mitarbeitenden<br />
der ZAS regelmässig vorgestellt.<br />
Über die Ökobilanz der ZAS wird ein Jahresbericht<br />
verfasst, der in der Lotus-Notes-Basis Info<br />
CdC veröffentlicht wird.<br />
2.3 Schlussfolgerungen für die Strategie 2012–2015<br />
Das Arbeitsvolumen wird in den kommenden Jahren weiter wachsen. Auch das gesetzgeberische<br />
Umfeld entwickelt sich kontinuierlich weiter. So werden sich im Verlauf des nächsten<br />
<strong>Leistungsauftrag</strong>s sehr wahrscheinlich grössere Veränderungen ergeben (6. IV-Revision<br />
[Massnahmenpakete a <strong>und</strong> b], geplante Reform des AHVG <strong>und</strong> Anwendung der EU-<br />
Verordnungen 883/2004 <strong>und</strong> 987/2009).<br />
Die ZAS muss sowohl im Personalbereich als auch bei den Informationssystemen weiterhin<br />
sehr anpassungsfähig sein, um den laufenden Veränderungen ihres Umfelds gewachsen zu<br />
sein. Ausserdem muss sie ihre Zusammenarbeit <strong>mit</strong> den Instanzen intensivieren, die <strong>mit</strong> der<br />
Ausarbeitung von Gesetzesbestimmungen <strong>und</strong> Verordnungen in ihrem Tätigkeitsgebiet beauftragt<br />
sind.<br />
3 Finanzieller Rahmen<br />
3.1 Finanzrechnung<br />
Erfolgsrechnung<br />
Finanzieller Rahmen<br />
LA 08-11<br />
Genehmigte 1)<br />
Kredite 08-11 (1)<br />
SR 08-10<br />
VA 2011 (2)<br />
Differenz<br />
(1) zu (2)<br />
Wachstum<br />
∅07-11<br />
Total in Mio. Fr. in Mio. Fr. in Mio. Fr. in Mio. Fr. in %<br />
Ertrag 422.8 480.1 453.3 26.8 4.3<br />
Aufwand 433.5 497.8 469.3 28.5 3.7<br />
Saldo -10.7 -17.7 -16.0 -1.7<br />
Globalbudget in Mio. Fr. in Mio. Fr. in Mio. Fr. in Mio. Fr. in %<br />
Funktionsertrag 422.8 480.1 453.3 26.8 4.3<br />
Funktionsaufwand 433.5 497.8 469.3 28.5 3.7<br />
Saldo -10.7 -17.7 -16.0 -1.7<br />
Aufwanddeckungsgrad 97.5% 96.4% 96.6% 94.0%<br />
1) Voranschläge per 31.12. einschliesslich Anpassungen der Voranschläge <strong>und</strong> Neuberechnung der Rückerstattungen aus dem<br />
Ausgleichsfonds der AHV.<br />
In Anwendung von Art. 95 AHVG erstatten die AHV/IV/EO-Ausgleichsfonds dem B<strong>und</strong> sämtliche<br />
Kosten der ZAS im Zusammenhang <strong>mit</strong> der 1. Säule zurück. Davon ausgenommen sind<br />
diejenigen Kosten der Eidgenössischen Ausgleichskasse <strong>und</strong> für die Durchführung der freiwilligen<br />
Versicherung, welche von den Verwaltungskostenbeiträgen gedeckt sind. Der Ertrag<br />
der ZAS besteht so<strong>mit</strong> zu einem grossen Teil aus der Rückerstattung aus dem AHV-<br />
Ausgleichsfonds <strong>und</strong> hängt direkt von ihrem Funktionsaufwand ab.<br />
Der Ertrag der Jahre 2008, 2009 <strong>und</strong> 2010 lag um 26,8 Millionen unter den Erwartungen.<br />
Die Auslagen der Jahre 2008, 2009 <strong>und</strong> 2010 lagen deutlich unter den gewährten Krediten.<br />
Bei der Erstellung des Voranschlags wurde von einer bedeutenden Zunahme des Pesonalbestandes<br />
ausgegangen (+75 VZÄ). Aufgr<strong>und</strong> erheblicher Schwierigkeiten bei der Personalsuche<br />
konnten jedoch vor allem Stellen <strong>mit</strong> hohem Anforderungsprofil (Sprachkenntnisse,<br />
35/57
LA 2012 - 2015<br />
Ärzte <strong>und</strong> spezialisierte Funktionen) nicht besetzt werden. Dies beeinflusste die Personalkosten<br />
<strong>mit</strong> 16,7 Millionen. Andererseits konnten die vorgesehenen Informatikkosten unter<br />
anderem wegen fehlender Mittel bei unserem internen Leistungserbringer (6,7 Millionen)<br />
sowie geringerer Kosten für das Projekt COMIN (3,0 Millionen), für Übersetzer (0,8 Millionen)<br />
<strong>und</strong> für Immobilien (1,3 Millionen) nicht erreicht werden.<br />
Finanzieller Rahmen<br />
LA 08-11<br />
Genehmigte<br />
Kredite 08-11 (1)<br />
SR 08-10<br />
VA 11 (2)<br />
Differenz<br />
(1) zu (2)<br />
Wachstum<br />
∅07-11<br />
Investitionsrechnung<br />
Total in Mio. Fr. in Mio. Fr. in Mio. Fr. in Mio. Fr. in %<br />
Einnahmen - - - - -<br />
Ausgaben - 0,8 0,5 0,3 -<br />
Saldo - -0,8 -0,5 -0,3 -<br />
Globalbudget in Mio. Fr. in Mio. Fr. in Mio. Fr. in Mio. Fr. in %<br />
Einnahmen - - - - -<br />
Ausgaben - 0,8 0,5 0,3 -<br />
Saldo - -0,8 -0,5 -0,3 -<br />
Kommentar<br />
Es wurde in den Kauf einer Kuvertiermaschine investiert (als Ersatz für die veraltete Maschine),<br />
die weniger kostete als geplant, <strong>und</strong> in Dokumentscanner.<br />
3.2 Kosten- <strong>und</strong> Erlösrechnung<br />
Finanzieller Rahmen<br />
LA 08-11<br />
Kosten <strong>und</strong> Erlöse<br />
gem. VA 08-11 (2)<br />
SR 08-10<br />
VA 11 (2)<br />
Differenz<br />
(1) zu (2)<br />
Wachstum<br />
∅ VA 07-11<br />
in Mio. Fr. in Mio. Fr. in Mio. Fr. in Mio. Fr. in %<br />
Erlöse 422.8 480.1 453.3 26.8 4.3<br />
> davon gewerblich - - - - -<br />
Kosten 433.5 497.8 469.3 28.5 3.7<br />
> davon gewerblich - - - - -<br />
Saldo -10.7 -17.7 -16.0 -1.7<br />
Kostendeckungsgrad 97.5% 96.4% 96.6%<br />
> gewerbliche Leistungen<br />
Kommentar<br />
Die ZAS erbringt keine kommerziellen Leistungen. Die Kosten <strong>und</strong> Erlöse entsprechen dem<br />
Funktionsaufwand <strong>und</strong> dem Funktionsertrag.<br />
Um Verzerrungen bei der Verteilung der Kosten auf die verschiedenen Produktgruppen zu<br />
vermeiden, wurden zwei Projekte ausserhalb der Produktgruppen budgetiert (siehe § 4.5).<br />
Im Rahmen des Projekts COMIN war die ZAS unter anderem für die zuverlässige <strong>und</strong> kohärente<br />
Erstzuteilung der neuen AHV-Nummer (AHVN13) <strong>und</strong> für ihre Meldung an alle administrativen<br />
Personenregister zuständig. Hier – insbesondere in den Bereichen Krankenversicherung<br />
<strong>und</strong> Registerharmonisierung – soll die AHVN13 die Rolle eines Identifikators natürlicher<br />
Personen spielen. Die Gesamtkosten für die Realisierung dieses Projekts betragen 18,8<br />
Millionen. Der Voranschlag von maximal 23 Millionen für den Zeitraum 2008 bis 2010 wurde<br />
so<strong>mit</strong> nicht ganz erreicht.<br />
Die Schaffung eines Familienzulagenregisters, dessen Hauptzweck in der Vermeidung von<br />
Doppelzahlungen besteht, wurde Ende 2008 eingeleitet <strong>und</strong> wird Anfang 2011 abgeschlossen<br />
sein. Im Zeitraum 2008 bis 2010 wurden Kosten von 3 Millionen verzeichnet.<br />
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LA 2012 - 2015<br />
4 Produktgruppen<br />
4.1 Produktgruppe 1: Beiträge <strong>und</strong> Leistungen der<br />
Schweizerischen Ausgleichskasse<br />
4.1.1 Umsetzung der strategischen Stossrichtung 2008–2011<br />
Durch die Anpassung der Informatiksysteme <strong>und</strong> Prozesse konnten wir den Versicherten der<br />
freiwilligen Versicherung ab 2009 die Beitragsverfügungen gemäss dem System der jährlichen<br />
Veranlagung <strong>mit</strong> Gegenwartsbemessung zustellen.<br />
Zur Verbesserung der Effizienz <strong>und</strong> des K<strong>und</strong>endienstes wurden die Projekte ScanTax (Digitalisierung<br />
der Versichertendossiers) <strong>und</strong> Datamatrix (automatisierter Versand <strong>und</strong> Empfang<br />
der Einkommens- <strong>und</strong> Vermögenserklärungen der Versicherten) durchgeführt <strong>und</strong> die Internetanwendung<br />
ESCAL (Schätzung einer Altersrente über Internet) entwickelt.<br />
Im Rahmen des elektronischen Datenaustauschs <strong>mit</strong> der Deutschen Rentenversicherung<br />
ermöglicht das im Jahr 2008 gestartete Projekt seit 2010 den Austausch der europäischen<br />
Formulare E 205 (Bescheinigung des Versicherungsverlaufs) <strong>und</strong> der Todesmeldungen für<br />
Rentenbeziehende. Entsprechende Schritte wurden auch <strong>mit</strong> Italien eingeleitet, <strong>und</strong> es ist<br />
geplant, zu weiteren interessierten Ländern Kontakte zu knüpfen.<br />
4.1.2 Wirkungsziele<br />
Ziel Indikator Standard IST-Wert<br />
W11: Die Versicherten der FV erhalten<br />
ihre Akontorechnungen fristgerecht<br />
W12: Die Versicherten <strong>und</strong> die Beitragszahlenden<br />
sind <strong>mit</strong> der Klarheit<br />
der ihnen zugestellten Korrespondenz<br />
zufrieden<br />
Gesendete<br />
Akontos im Laufe<br />
des ersten<br />
Trimesters<br />
Verhältnis der<br />
Briefe, welche<br />
der ZAS Charta<br />
entsprechen<br />
95 % 2008: 95 %<br />
2009: 97 %<br />
2010: 97 %<br />
90 % 2008: 92 %<br />
2009: 93 %<br />
2010: 93 %<br />
Zufriedenheit<br />
der Versicherten<br />
Klarheit der<br />
Antwort: mindestens<br />
3<br />
(Skala 1 bis 4)<br />
Generelle Beurteilung:<br />
4<br />
W13: Die Versicherten erhalten ihre<br />
Leistungen termingerecht, auch bei<br />
gesetzlichen Anpassungen<br />
Rentenzahlung<br />
ohne Unterbruch<br />
bei der<br />
Inkraftsetzung<br />
der 11. AHV-<br />
Revision<br />
95 % Die 11. AHV-<br />
Revision wurde<br />
nicht durchgeführt<br />
W14: Die Besucher sind <strong>mit</strong> dem<br />
Empfang <strong>und</strong> den erhaltenen Informationen<br />
zufrieden<br />
Zufriedenheit<br />
der Besucher<br />
Generelle<br />
Beurteilung:<br />
Empfang:<br />
mindestens 3<br />
Klarheit der<br />
Generelle Beurteilung:<br />
4<br />
Empfang: 4<br />
Klarheit der Antworten:<br />
4<br />
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LA 2012 - 2015<br />
Ziel Indikator Standard IST-Wert<br />
Antworten:<br />
mindestens 3<br />
(Skala 1 bis 4)<br />
4.1.3 Leistungsziele<br />
Ziel Indikator Standard IST-Wert<br />
L11: Bearbeitung der Beitrittsgesuche<br />
innert 20 Tagen (A)<br />
L12: Erlassen der Beitragsverfügungen<br />
vor dem 31. Oktober (B)<br />
L13: Bearbeitung von Rentengesuchen<br />
innert 75 Tagen nach deren Erhalt<br />
(C)<br />
L14: Bearbeitung von Gesuchen um<br />
Änderung des Zahlungsmodalitäten<br />
innerhalb des laufenden Monats (D)<br />
Fristgerechte<br />
Bearbeitung<br />
Fristgerechte<br />
Bearbeitung<br />
Fristgerechte<br />
Bearbeitung<br />
Fristgerechte<br />
Bearbeitung<br />
90 % 2008: 91 %<br />
2009: 93 %<br />
2010: 92 %<br />
80 % 2008: -<br />
2009: 80 %<br />
2010: 92 %<br />
90 % 2008: 92 %<br />
2009: 93 %<br />
2010: 95 %<br />
95 % 2008: 99 %<br />
2009: 99 %<br />
2010: 99 %<br />
Geschätzte Volumen 1)<br />
Produkt Art der Leistung 2) Volumen<br />
Geschätztes LA-<br />
2008–2011<br />
Wirkung<br />
2008–11 3)<br />
Beiträge Beitrittsgesuche (A) 9 200 9 000<br />
Beitragsverfügungen (B) 46 500 71 700<br />
Renten Rentengesuche (C) 256 400 299 700<br />
Laufende Renten am Ende der Periode (D) 765 850 767 400<br />
1)<br />
Das geschätzte Volumen wirkt sich entscheidend auf die Ressourcenplanung aus.<br />
2) Die Grossbuchstaben in Klammern (A) dienen der Verbindung der angegebenen Volumen <strong>mit</strong> den entsprechenden Leistungszielen.<br />
3) Tatsächliches Volumen 2008 – 2010 <strong>und</strong> geschätztes Volumen 2011.<br />
4) Der Rückgang der Anzahl Beitragszahlender der freiwilligen Versicherung war weniger ausgeprägt als erwartet. Ausserdem<br />
werden die Veranlagungsverfügungen <strong>mit</strong> dem Übergang zur Gegenwartsbemessung seit 2009 jährlich erlassen.<br />
5) Die erheblichen Abweichungen, die bei dieser Aktivität verzeichnet wurden, stehen im Zusammenhang <strong>mit</strong> grösseren<br />
Migrantenströmen <strong>und</strong> mehr prognostischen Berechnungen als vorausgesagt.<br />
4)<br />
5)<br />
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LA 2012 - 2015<br />
4.1.4 Anpassungen (Ziele, Indikatoren, Erhebung)<br />
Das Ziel W11 wird in den nächsten <strong>Leistungsauftrag</strong> nicht mehr aufgenommen, weil sämtliche<br />
Versicherte beim jährlichen Versand der Einkommens- <strong>und</strong> Vermögenserklärungen <strong>und</strong><br />
die Neu<strong>mit</strong>glieder bei der Bestätigung des Beitritts zur freiwilligen Versicherung zu Akontozahlungen<br />
aufgefordert werden.<br />
Da die Qualität der Korrespondenz dem Standard entspricht, wird die interne Umfrage (Ziel<br />
W12) nicht mehr durchgeführt. Die Zufriedenheitsumfrage bei den Versicherten wird hingegen<br />
weiterhin durchgeführt.<br />
In den nächsten <strong>Leistungsauftrag</strong> wird ein neues Wirkungsziel im Zusammenhang <strong>mit</strong> der<br />
Bekämpfung des Versicherungsmissbrauchs (BVM) aufgenommen. Dabei wird ein Überwachungssystem<br />
eingeführt, um sicherzustellen, dass die Beitragsrückvergütungen wirklich an<br />
den Anspruchsberechtigten erfolgen.<br />
In den nächsten <strong>Leistungsauftrag</strong> wird ein Ziel betreffend Wirtschaftlichkeits- oder Produktivitätsverbesserung<br />
aufgenommen.<br />
4.1.5 Kosten <strong>und</strong> Erlöse<br />
Finanzieller Rahmen<br />
LA 08-11<br />
Kosten <strong>und</strong> Erlöse<br />
gem. VA 08-11 (1)<br />
SR 08-10<br />
VA 11 (2)<br />
Differenz<br />
(1) zu (2)<br />
in Mio. Fr. in Mio. Fr. in Mio. Fr. in Mio. Fr.<br />
Erlöse 173,0 192,3 182,2 -10,1<br />
> davon gewerblich - - -<br />
Kosten 173,7 192,9 182,6 -10,3<br />
> davon gewerblich - - -<br />
Saldo -0,7 -0,6 -0,4 0,2<br />
Kostendeckungsgrad 99,6% 99,7% 99,8%<br />
> gewerbliche Leistungen<br />
Kommentar<br />
Der Voranschlag dieser Produktgruppe hängt vor allem von der Entwicklung des Rentnerbestandes<br />
ab (+118 900 oder 18 % über den gesamten Zeitraum des LA), prognostische Berechnungen,<br />
Renten- <strong>und</strong> Vorbezugsgesuche.<br />
Die Kosten liegen unter den gewährten Krediten (10,3 Millionen). Gründe sind:<br />
- Schwierigkeiten bei der Personalsuche; die Kosten des <strong>mit</strong> der Beitrags- <strong>und</strong> Rentenverwaltung<br />
beauftragten Personals sind um 3,2 Millionen geringer. Ende 2010 konnten<br />
8 VZÄ nicht neu besetzt werden; 2008 waren es 7 VZÄ, 2009 3 VZÄ.<br />
- Gewisse Modernisierungsprojekte wurden verschoben <strong>und</strong> für die 11. AHV-Revision<br />
waren Kosten geplant, wodurch sich ebenfalls um 3,2 Millionen geringere Kosten ergaben.<br />
- Die internen Verrechnungen durch die unterstützenden Dienste (z. B. Scanning,<br />
Kanzlei) <strong>und</strong> Stabsdienste (z. B. Leitung der Informationssysteme [LIS]) waren um<br />
2,4 Millionen geringer.<br />
- Die restlichen 1,5 Millionen setzen sich aus geringeren Mietkosten <strong>und</strong> verschiedenen<br />
Kosten zusammen.<br />
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LA 2012 - 2015<br />
4.2 Produktgruppe 2: IV-Leistungen<br />
4.2.1 Umsetzung der strategischen Stossrichtung 2008–2011<br />
Das Inkrafttreten der 5. IV-Revision erforderte zahlreiche Anpassungen bei unseren Prozessen<br />
<strong>und</strong> Informationssystemen. Sie führte zur Aufhebung von 12 700 Ehepaarrenten <strong>und</strong> zu<br />
monatlichen Einsparungen von 4,5 Millionen Franken bei den ins Ausland bezahlten Leistungen.<br />
Ausserdem wurden sämtliche Taggelder neu berechnet <strong>und</strong> die Aufhebung der Ehepaarrente<br />
erforderte Berechnungen zur Überversicherung der Kinderrenten. Der Prozentsatz<br />
gewährter Renten sank von 31 % im Jahr 2008 auf 27,2 % im Jahr 2010, was den Zielen der<br />
5. IV-Revision entspricht.<br />
Im Mai 2010 nahm die Gruppe BVM ihre Tätigkeit auf. Sie prüft zweifelhafte Fälle <strong>und</strong> ergreift<br />
notwendige Massnahmen, um die Gewährung ungerechtfertigter Leistungen zu verhindern,<br />
oder stellt zu Unrecht bezogene Leistungen ein.<br />
Die IVSTA wirkt bei der Ausarbeitung der IV-Revisionen 6a <strong>und</strong> 6b <strong>mit</strong> <strong>und</strong> achtet dabei insbesondere<br />
darauf, dass die beschlossenen Bestimmungen im Ausland anwendbar sind.<br />
Um die Weiterbildung der Mitarbeitenden sicherzustellen, wurde die Anwendung AIxpert im<br />
Jahr 2010 <strong>mit</strong> einer Online-Hilfe ergänzt. Sie ermöglicht einen schnellen Zugriff zu den anwendbaren<br />
Gesetzesbestimmungen sowie zu den Richtlinien für die einzelnen Phasen bei<br />
der Abklärung eines laufenden Gesuchs.<br />
Parallel dazu wurde eine Arbeitsgruppe beauftragt, den Transfer der Kenntnisse zu verbessern.<br />
Sie soll die angetroffenen Schwierigkeiten aufzeichnen <strong>und</strong> Themen, welche die Durchführung<br />
von Schulungen in Form von Workshops zur Sicherstellung einer einheitlichen Praxis<br />
erfordern, in den Vordergr<strong>und</strong> rücken.<br />
4.2.2 Wirkungsziele<br />
Ziel Indikator Standard IST-Wert<br />
L21: Die Beziehungen <strong>mit</strong> den ausländischen<br />
Partnern fördern, um alle<br />
notwendigen Unterlagen zur Abklärung<br />
der Gesuche zu erhalten<br />
Einleitung notwendiger<br />
Schritte,<br />
um die Akte zu<br />
vervollständigen<br />
4 ergriffene<br />
Massnahmen<br />
Getroffene Vereinbarungen:<br />
2008: Portugal<br />
2009: Italien<br />
2010: Frankreich<br />
Treffen:<br />
2011: Spanien<br />
L22: Die Rentenfälle, welche von<br />
anderen Ausgleichskassen übernommen<br />
werden, erfahren keine<br />
Zahlungsunterbrechung der Leistungen<br />
Renten ohne<br />
Unterbruch / gesamte<br />
übernommenen<br />
Renten<br />
99 % 2008: 100 %<br />
2009: 100 %<br />
2010: 100 %<br />
40/57
LA 2012 - 2015<br />
4.2.3 Leistungsziele<br />
Ziel Indikator Standard IST-Wert<br />
L21: Rentengesuche der Versicherten<br />
werden innert 12 Monaten seit deren<br />
Eingang bearbeitet (A)<br />
Fristgerechte<br />
Bearbeitung<br />
2008: 67 %<br />
2009: 75 %<br />
2010: 85 %<br />
2008: 78 %<br />
2009: 87 %<br />
2010: 88 %<br />
L22: Renten werden innert 60 Tagen<br />
nach Erhalt des positiven Beschlusses<br />
der IV-Stelle berechnet <strong>und</strong> ausbezahlt<br />
(B)<br />
Fristgerechte<br />
Bearbeitung<br />
2008: 80 %<br />
2009: 80 %<br />
2010: 90 %<br />
2008: 92 %<br />
2009: 94 %<br />
2010: 95 %<br />
L23: Gesuche um Änderung der Zahlungsmodalitäten<br />
werden im laufenden<br />
Monat bearbeitet (C)<br />
Fristgerechte<br />
Bearbeitung<br />
95 % 2008: 98 %<br />
2009: 98 %<br />
2010: 98 %<br />
L24: Revisionsverfahren werden innert<br />
12 Monaten seit Beginn der Bearbeitung<br />
abgeschlossen (D)<br />
Fristgerechte<br />
Bearbeitung<br />
2008: 80 %<br />
2009: 80 %<br />
2010: 85 %<br />
2008: 88 %<br />
2009: 90 %<br />
2010: 90 %<br />
Kommentar<br />
Ziele L21 <strong>und</strong> L24: Die Anpassungen bei den Informationssystemen, die Einhaltung strenger<br />
Auflagen an das Mahnsystem für Versicherte, die nicht kooperieren, <strong>und</strong> die Unterbrechung<br />
der Rentenzahlung während der Revision, wenn uns die Verbindungsstelle die verlangten<br />
Unterlagen nicht innert 6 Monaten zustellt, ermöglichte es uns, die vorgesehenen Standards<br />
zu übertreffen.<br />
Ziele L22 <strong>und</strong> L23: Dank dem Rückgang der Anzahl laufender Renten konnten die Wirkungen<br />
konsolidiert, die Gesuche fristgemäss bearbeitet <strong>und</strong> die Standards übertroffen werden.<br />
Geschätzte Volumen<br />
Produkt Art der Leistung 1) Volumen<br />
Geschätztes LA-<br />
2008–2011<br />
Wirkung<br />
2008–2011 2)<br />
Beschlüsse Erledigte Leistungsgesuche (A) 33 600 33 500<br />
Renten Rentenberechnungen (B) 18 000 15 200<br />
Laufende Renten am Ende der Periode (C) 65 000 55 500<br />
Revisionen Überprüfung des Rentenanspruchs (D) 27 400 25 900<br />
1) Die Grossbuchstaben in Klammern (A) dienen der Verbindung der angegebenen Volumen <strong>mit</strong> den entsprechenden Leistungszielen.<br />
2) Tatsächliche Werte 2008, 2009 <strong>und</strong> 2010 <strong>und</strong> geschätzter Wert 2011.<br />
3)<br />
Das strategische Ziel der 5. IV-Revision ist die Verringerung der Anzahl Neurenten um 30 %.<br />
4) Die 5. IV-Revision hat die Zusatzrenten für Ehepartner aufgehoben. Dafür ist die Zahl der zu berechnenden <strong>und</strong> verwaltenden<br />
Taggelder gestiegen.<br />
3)<br />
4)<br />
4.2.4 Anpassungen (Ziele, Indikatoren, Erhebung)<br />
Das Ziel W21 wird im nächsten <strong>Leistungsauftrag</strong> nicht erneuert. Mit den ausländischen Sozialversicherungseinrichtungen<br />
werden laufend Gespräche geführt, um die Qualität der an die<br />
IVST geschickten Dokumente zu verbessern <strong>und</strong> das Verfahren zu beschleunigen. In den<br />
Sitzungen wurden Beschlüsse gefasst, um die Zusammenarbeit zu verbessern. Für den<br />
nächsten <strong>Leistungsauftrag</strong> wird dieses Ziel als übergeordnetes Ziel in die Strategie der ZAS<br />
aufgenommen.<br />
41/57
LA 2012 - 2015<br />
Dafür werden wir zwei neue Wirkungsziele in diese PG aufnehmen: Das Erste betrifft die<br />
einfache <strong>und</strong> verständliche Begründung der Entscheidungen <strong>und</strong> das Zweite die Qualität der<br />
an die Versicherten geschickten Antworten.<br />
Der Standard des Ziels L21 wurde angepasst <strong>und</strong> betrifft künftig die mediane Dauer als<br />
Messeinheit, die von den kantonalen IV-Stellen verwendet wird. Es wird ein Ziel betreffend<br />
die Verbesserung der Rentabilität hinzugefügt.<br />
4.2.5 Kosten <strong>und</strong> Erlöse<br />
Finanzieller Rahmen<br />
LA 08-11<br />
Kosten <strong>und</strong> Erlöse<br />
gem. LA 08-11 (1)<br />
SR 08-10<br />
gem. VA 11 (2)<br />
Differenz<br />
(1) zu (2)<br />
in Mio. Fr. in Mio. Fr. in Mio. Fr. in Mio. Fr.<br />
Erlöse 118.3 137.2 128.4 -8.8<br />
> davon gewerblich - - -<br />
Kosten 118.4 137.2 128.6 -8.6<br />
> davon gewerblich - - -<br />
Saldo -0.1 - -0.2 -0.2<br />
Kostendeckungsgrad 99.9% 100.0% 99.8%<br />
> gewerbliche Leistungen<br />
Kommentar<br />
Bei der Erstellung des finanziellen Rahmens LA 2008–2011 konnten nicht alle Auswirkungen<br />
der 5. IV-Revision vorhergesehen werden. Es waren nur zwei zusätzliche Positionen geplant.<br />
Der höhere Voranschlag erklärt sich vor allem durch die Schaffung einer neuen Dienststelle<br />
<strong>mit</strong> fünf Arbeitsplätzen, die nicht nur die Aufgaben im Zusammenhang <strong>mit</strong> der 5. IV-Revision<br />
(z. B. Anhörungsverfahren, Versicherungsbedingungen) ausführen muss, sondern auch das<br />
höhere Arbeitsvolumen im Zusammenhang <strong>mit</strong> den Anfragen der Versicherten zu bewältigen<br />
hat. 14 zusätzliche Stellen sind in den Bereichen Beschlüsse <strong>und</strong> Revisionen erforderlich.<br />
Dafür können in der Sektion, welche die Renten berechnet <strong>und</strong> verwaltet, fünf Arbeitsplätze<br />
eingespart werden.<br />
Obwohl die Kosten gestiegen sind, liegen sie aus folgenden Gründen um 8,6 Millionen unter<br />
dem Voranschlag:<br />
- Im Bereich der Leistungen (Beschlüsse) <strong>und</strong> der periodischen Überprüfung des Invaliditätsgrades<br />
(Revisionen) konnte nicht genügend geeignetes Personal gef<strong>und</strong>en<br />
werden (Ärzte <strong>und</strong> deutschsprachige Sachbearbeitende). Der Personalaufwand lag<br />
deshalb um 3,2 Millionen unter dem Voranschlag.<br />
- Gewisse Modernisierungsprojekte wurden aufgeschoben, <strong>und</strong> die Kosten im Zusammenhang<br />
<strong>mit</strong> der Umsetzung der 5. IV-Revision sowie die Vorbereitungsarbeiten für<br />
die 6. IV-Revision lagen um 1,4 Millionen unter den Erwartungen.<br />
- Aufgr<strong>und</strong> nicht erfolgter Applikationswartungen lagen die Informatikkosten<br />
0,6 Millionen tiefer.<br />
- Ein Betrag von 1 Million war für die BVM-Abklärungen im Ausland geplant; diese Aktivität<br />
wurde im Jahr 2009 vom BSV übernommen <strong>und</strong> hatte im Jahr 2010 nicht das<br />
erwartete Ausmass.<br />
- Die internen Verrechnungen durch die unterstützenden (z. B. Scanning, Kanzlei) <strong>und</strong><br />
Stabsdienste (z. B. LSI) waren um 1,8 Millionen geringer.<br />
- Die restlichen 0,6 Millionen setzen sich aus geringeren Miet- <strong>und</strong> Übersetzungskosten<br />
sowie verschiedenen Einsparungen zusammen.<br />
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LA 2012 - 2015<br />
4.3 Produktgruppe 3: Beiträge <strong>und</strong> Leistungen der Eidgenössischen<br />
Ausgleichskasse<br />
4.3.1 Umsetzung der strategischen Stossrichtung 2008–2011<br />
Die Infrastruktur, die zur Inbetriebnahme der FAK für die Mitglieder der EAK erforderlich war,<br />
wurde auf den 1.1.2009 bereitgestellt. Die gewährten Fristen <strong>und</strong> der Voranschlag wurden<br />
eingehalten.<br />
Zur Erleichterung des Datenaustauschs <strong>mit</strong> ihren Mitgliedern stellte ihnen die EAK eine PartnerWeb-Plattform<br />
zur Verfügung.<br />
Um die Betriebskosten zu senken, wurden die Informationssysteme in Verbindung <strong>mit</strong> dem<br />
AHV-Business ersetzt (Projekt AVIT) <strong>und</strong> die Dossiers digitalisiert. Dadurch konnten 300 m 2<br />
Archivfläche geräumt werden. Im Hinblick auf die Verbesserung der Prozesse in der EAK ab<br />
2011 wird eine Studie durchgeführt. Dank einer erhöhten Produktivität, namentlich durch die<br />
Einführung des computergestützten IKS (optimierte Verwaltung der Prozesse <strong>und</strong> Risiken),<br />
sind dadurch Einsparungen (Reduktion von VZÄ) zu erwarten.<br />
4.3.2 Wirkungsziele<br />
Ziel Indikator Standard IST-Wert<br />
W31: Die überprüften Mitglieder<br />
über<strong>mit</strong>teln korrekte Angaben im<br />
folgenden Geschäftsjahr<br />
Kontrollrapporte 2008: 25 %<br />
2009: 90 %<br />
2010: 90 %<br />
2008: 38 %<br />
2009: 100 %<br />
2010: 100 %<br />
W32: Verbesserung der Dienstleistungen<br />
für die Mitglieder<br />
Bearbeitung von<br />
Anfragen innert 15<br />
Tagen<br />
2008: -<br />
2009: 90 %<br />
2010: 90 %<br />
2008: -<br />
2009: 90 %<br />
2010: 92 %<br />
W33: Verbesserung der Dienstleistungen<br />
für die Versicherten<br />
Bearbeitung von<br />
Anfragen innert 30<br />
Tagen<br />
90 % 2008: 91 %<br />
2009: 91 %<br />
2010: 95 %<br />
W34: Mitglieder <strong>und</strong> Versicherte<br />
sind <strong>mit</strong> den Dienstleistungen der<br />
EAK zufrieden<br />
Zufriedenheit der<br />
Mitglieder <strong>und</strong> Versicherten<br />
Mindestens<br />
3 (Skala<br />
von 1 bis<br />
4):<br />
Die Umfrage wird<br />
im Jahr 2011<br />
durchgeführt<br />
Beurteilung: 3,4<br />
96 % der Versicherten<br />
waren zufrieden<br />
oder sehr zufrieden<br />
W35: Vereinfachung der Geschäftsabwicklung<br />
durch die Bereitstellung<br />
von Dienstleistungen<br />
via Internet<br />
Die Abrechnungen<br />
werden via Internet<br />
geliefert<br />
2008: -<br />
2009:<br />
2010: 50 %<br />
(70 % der<br />
Mitglieder<br />
bis zum<br />
Ablauf des<br />
<strong>Leistungsauftrag</strong>s)<br />
2008: -<br />
2009: 10,1 %<br />
2010: 27 % 1)<br />
43/57
LA 2012 - 2015<br />
Kommentar<br />
1) Das Schwergewicht wurde auf die Mitglieder <strong>mit</strong> grosser Lohnmasse gelegt. Im Jahr 2010<br />
entfielen darauf 64 % der Lohnmasse.<br />
4.3.3 Leistungsziele<br />
Ziel Indikator Standard IST-Wert<br />
L31: Die Abrechnungen der Mitglieder<br />
werden innert 30 Tagen bearbeitet<br />
(A)<br />
L32: Die persönlichen Beiträge werden<br />
innert 90 Tagen bearbeitet (B)<br />
L33: Die Leistungsgesuche werden<br />
innert 60 Tagen nach Erhalt bearbeitet<br />
(C)<br />
L34: Gesuche um Änderung der<br />
Zahlungsmodalitäten werden im<br />
laufenden Monat bearbeitet (D)<br />
L35: Die Erwerbsausfallentschädigungen<br />
(EO) werden innert 7 Tagen<br />
bezahlt (E)<br />
Fristgerechte Bearbeitung<br />
Fristgerechte Bearbeitung<br />
Fristgerechte Bearbeitung<br />
Fristgerechte Bearbeitung<br />
Fristgerechte Bearbeitung<br />
95 % 2008: 95 %<br />
2009: 95 %<br />
2010: 100 %<br />
95 % 2008: 78 %<br />
2009: 92 %<br />
2010: 96 %<br />
95 % 2008: 99 %<br />
2009: 98 %<br />
2010: 100 %<br />
99 % 2008: 99 %<br />
2009: 99 %<br />
2010: 100 %<br />
99 % 2008: 99 %<br />
2009: 99 %<br />
2010: 100 %<br />
Geschätzte Volumen<br />
Produkt Art der Leistung 1) LA-Volumen<br />
Geschätztes<br />
2008–2011<br />
Wirkung<br />
2008–2011<br />
Beiträge Mitglieder (am Ende der Periode) (A) 230 225<br />
Nichterwerbstätige Beitragszahlende (am Ende<br />
12 000 12 700<br />
der Periode) (B)<br />
Geldleistungen Leistungsgesuche (C) 48 000 50 300<br />
Laufende Renten (am Ende der Periode) (D) 94 000 94 000<br />
Erwerbsausfallentschädigungen (EO) (E) 100 000 125 700<br />
1)<br />
Die Grossbuchstaben in Klammern (A) dienen der Verbindung der angegebenen Volumen <strong>mit</strong> den entsprechenden Leistungszielen.<br />
2)<br />
Bemerkungen<br />
2) Im Bereich der EO lag die Zahl der Bearbeitungen um r<strong>und</strong> 26 % über der Schätzung. Dies erklärt sich durch die Tatsache,<br />
dass die Mitarbeitenden des Arbeitgebers B<strong>und</strong> <strong>und</strong> der übrigen <strong>mit</strong> ihm verb<strong>und</strong>enen Einrichtungen Wiederholungskurse absolvierten<br />
(Armee <strong>und</strong> Zivilschutz), die zu einer grösseren Anzahl Abrechnungen kurzer Dienstzeiten führten.<br />
4.3.4 Anpassungen (Ziele, Indikatoren, Erhebung)<br />
Die Ziele W32 <strong>und</strong> W33 wurden deutlich übertroffen <strong>und</strong> werden in den nächsten <strong>Leistungsauftrag</strong><br />
nicht mehr aufgenommen. Hinzugefügt wird ein Ziel betreffend die den angeschlossenen<br />
Arbeitgebern <strong>mit</strong>geteilte Information.<br />
44/57
LA 2012 - 2015<br />
Der Indikator des Standards W34 wird geändert. Er berücksichtigt neu die Lohnmasse der<br />
Arbeitgeber.<br />
Das Ziel L31 wurde in den vergangenen Jahren erreicht <strong>und</strong> wird durch ein Ziel für die Bearbeitung<br />
der Gesuche <strong>und</strong> Mutationen durch die Arbeitgeber ersetzt.<br />
Hinzu kommt ein Ziel betreffend Verbesserung der Rentabilität.<br />
4.3.5 Kosten <strong>und</strong> Erlöse<br />
Finanzieller Rahmen<br />
LA 08-11<br />
Kosten <strong>und</strong> Erlöse<br />
gem. VA 08-11 (1)<br />
sr 08-10<br />
VA 2011 (2)<br />
Differenz<br />
(1) zu (2)<br />
in Mio. Fr. in Mio. Fr. in Mio. Fr. in Mio. Fr<br />
Erlöse 37.6 43.9 46.4 2.5<br />
> davon gewerblich - - -<br />
Kosten 38.0 48.0 49.6 1.6<br />
> davon gewerblich - - -<br />
Saldo -0.4 -4.1 -3.2 0.9<br />
Kostendeckungsgrad 98.9% 91.5% 93.5%<br />
> gewerbliche Leistungen<br />
Kommentar<br />
Die Erlöse liegen in der 1. Säule um 2,1 Millionen über den Erwartungen <strong>und</strong> setzen sich aus<br />
1,6 Millionen zusätzlicher Beiträge an die Kosten der Arbeitgeber <strong>und</strong> einer Rückerstattung<br />
von Verzugszinsen an den AHV-Ausgleichsfonds in Höhe von 0,5 Millionen zusammen (Beiträge<br />
an die Sozialversicherung nach BGE vom 27.8.2007). Die restlichen 0,4 Millionen<br />
betreffen zusätzliche Einnahmen der FAK-EAK.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der Erneuerung der Informatikanwendungen <strong>und</strong> der Schaffung der FAK-EAK liegen<br />
die Kosten über den gewährten Krediten. Diese Überschreitung ist teilweise durch die<br />
Auflösung einer Reserve von 0,7 Millionen gedeckt.<br />
Der zusätzliche Aufwand, der sich aus der Schaffung der FAK-EAK im Jahr 2008 sowie aus<br />
der Verwaltung der Dossiers des Arbeitgebers B<strong>und</strong> im Jahr 2010 ergibt, ist durch zusätzliche<br />
Erlöse gedeckt.<br />
45/57
LA 2012 - 2015<br />
4.4 Produktgruppe 4: Dienstleistungen an Dritte<br />
4.4.1 Umsetzung der strategischen Stossrichtung 2008–2011<br />
Die zentralen Register wurden an die Inkraftsetzung der RHV <strong>und</strong> der 5. IV-Revision sowie<br />
an den Übergang zur AHVN13 angepasst. Diese aufwendigen Arbeiten wurden «ausserhalb<br />
der Produktgruppe» behandelt (siehe Ziffer 3.5). Die fortlaufende Zuteilung, Meldung <strong>und</strong><br />
Überprüfung der AHVN13 sowie die Verwaltung des FamZReg wurden auf den 1.1.2011 in<br />
die PG4 integriert.<br />
Unter der Ägide des BSV <strong>und</strong> in Zusammenarbeit <strong>mit</strong> den Ausgleichskassen führte die Zentrale<br />
Ausgleichstelle im Hinblick auf die Schaffung eines zentralen EO-Registers eine Voruntersuchung<br />
durch, deren Planungs- <strong>und</strong> Realisierungsarbeiten im Jahr 2011 beginnen dürften.<br />
Nach dem positiven Urnenentscheid vom 27. September 2009 zur Zusatzfinanzierung der IV<br />
<strong>und</strong> der Aufteilung des AHV-Ausgleichsfonds in drei separate Fonds (AVH, IV, EO) ist die<br />
Zentrale Ausgleichstelle ab dem 1.1.2011 <strong>mit</strong> der Führung von drei getrennten Buchhaltungen<br />
beauftragt.<br />
Der Anteil der elektronisch eingegangenen Rechnungen für AHV/IV-Sachleistungen stieg<br />
von 12,8 % Ende 2007 auf 17,9 % im Jahr 2010.<br />
Im Bereich der IVH wurden Schemen <strong>und</strong> Protokolle für den elektronischen Datenaustausch<br />
über den Versicherungsverlauf (E 205) definiert. Im Jahr 2010 konzentrierten sich die elektronischen<br />
Austausche auf den Versand der E 205 nach Deutschland. Es werden Gespräche<br />
geführt, um die Lösung auf andere Länder wie etwa Italien auszudehnen.<br />
4.4.2 Wirkungsziele<br />
Ziel Indikator Standard IST-Wert<br />
W41: Erhöhung der Anzahl Leistungserbringer,<br />
welche elektronisch<br />
fakturieren<br />
W42: Auskünfte an die AHV/IV-<br />
Durchführungsorgane über die<br />
zentralen Register <strong>und</strong> den Datenaustausch<br />
W43: Buchhalterische<br />
Übereinstimmung zwischen<br />
Rentenverpflichtungsbestand <strong>und</strong><br />
Monatsabschluss ohne nachträgliche<br />
Berichtigung<br />
Anzahl von neuen<br />
Hauptleistungserbringern,<br />
welche elektronisch<br />
fakturieren<br />
Anzahl der Auskünfte<br />
Ohne Berichtigung<br />
8 2008: 8<br />
2009: 8<br />
2010: 13<br />
4 im Jahr 2008: 5<br />
2009: 15<br />
2010: 15<br />
95 % 2008: 100 %<br />
2009: 98 %<br />
2010: 98 %<br />
W44: Errichtung der zum elektronischen<br />
Unterlagenaustausch<br />
notwendigen Infrastruktur<br />
Kommentar<br />
Elektronisch<br />
weitergeleitete<br />
E205<br />
80% der erstellten<br />
E205 auf Anfrage der<br />
Deutschen Rentenversicherung<br />
B<strong>und</strong>,<br />
Deutschland<br />
Die Einführung<br />
erfolgte<br />
im Jahr 2010;<br />
der Standard<br />
wird im Jahr<br />
2011 beurteilt.<br />
46/57
LA 2012 - 2015<br />
Aufgr<strong>und</strong> des Informationsbedarfs, den die Ersetzung der AHVN11 durch die AHVN13 <strong>und</strong><br />
die Aktualisierung der Register hervorgerufen haben, lag die Anzahl der Auskünfte über dem<br />
Standard.<br />
4.4.3 Leistungsziele<br />
Ziel Indikator Standard IST-Wert<br />
L41: Ordnungsgemässe Rechnungen<br />
für Sachleistungen werden innert 15<br />
Tagen behandelt<br />
L42: Meldungen an das zentrale Versichertenregister<br />
werden innert 2 Arbeitstagen<br />
erledigt<br />
L43: Meldungen an das zentrale Rentenregister<br />
werden innert 30 Tagen<br />
nach dem Berichtsmonat aktualisiert<br />
L44: Gesuche um internationale Verwaltungshilfe<br />
werden innert 60 Tagen<br />
behandelt<br />
Fristgerechte<br />
Bearbeitung<br />
Fristgerechte<br />
Bearbeitung<br />
Fristgerechte<br />
Bearbeitung<br />
Fristgerechte<br />
Bearbeitung<br />
95 % 2008: 99 %<br />
2009: 95 %<br />
2010: 100 %<br />
100 % 2008: 100 %<br />
2009: 100 %<br />
2010: 100 %<br />
100 % 2008: 100 %<br />
2009: 100 %<br />
2010: 100 %<br />
90 % 2008: 93 %<br />
2009: 92 %<br />
2010: 95 %<br />
Geschätzte Volumen<br />
1) Geschätztes LA-<br />
Produkt Art der Leistung<br />
Volumen 2008–2011<br />
Sachleistungen Rechnungen für individuelle AHV/IV-<br />
Leistungen (A)<br />
1)<br />
2)<br />
3)<br />
Wirkung<br />
2008–2011 2)<br />
5 900 000 5 398 000<br />
Die Grossbuchstaben in Klammern (A) dienen der Verbindung der angegebenen Volumen <strong>mit</strong> den entsprechenden Leistungszielen.<br />
Tatsächliches Volumen 2008–2010 <strong>und</strong> geschätztes Volumen 2011<br />
Die Neugestaltung des Finanzausgleichs (NFA) hatte eine geringere Anzahl Rechnungen als vorhergesehen zur Folge.<br />
3)<br />
4.4.4 Anpassungen (Ziele, Indikatoren, Erhebung)<br />
Die Ziele W42 <strong>und</strong> W43 werden in den nächsten <strong>Leistungsauftrag</strong> nicht mehr aufgenommen.<br />
Sie werden ersetzt durch ein Qualitätsziel für das Rentenregister.<br />
Das Ziel W44 wird in den nächsten <strong>Leistungsauftrag</strong> nicht aufgenommen. Die Infrastruktur<br />
wird im Jahr 2011 abgeschlossen sein <strong>und</strong> erfordert keine grösseren Anpassungen mehr.<br />
Hinzugefügt wird ein Ziel für die Verbesserung der Dienstleistung zugunsten der schweizerischen<br />
AHV/IV-Organe <strong>und</strong> der ausländischen Einrichtungen.<br />
Das Ziel W43 wird nicht beibehalten, sondern durch ein Ziel für die Verbesserung des Prozentsatzes<br />
automatischer Zuteilung der AHVN13 ersetzt.<br />
Ein Leistungsziel betreffend das Produkt «Rechnungslegung 1. Säule» wird in den nächsten<br />
<strong>Leistungsauftrag</strong> aufgenommen.<br />
Die Rationalisierung des Prozesses wird bei den Gesuchen um Amtshilfe eine Reduktion der<br />
Bearbeitungsdauer auf 50 Tage ermöglichen (geänderter Standard des Ziels L44). Hinzu<br />
kommt ein Ziel für die Verbesserung der Produktivität im Bereich der IVH.<br />
47/57
LA 2012 - 2015<br />
4.4.5 Kosten <strong>und</strong> Erlöse<br />
Finanzieller Rahmen<br />
LA 08-11<br />
Kosten <strong>und</strong> Erlöse<br />
gem. VA 08-11 (1)<br />
SR 08-10<br />
VA 11 (2)<br />
Differenz<br />
(1) zu (2)<br />
in Mio. Fr. in Mio. Fr. in Mio. Fr. in Mio. Fr<br />
Erlöse 79,9 92,3 84,1 -8,2<br />
> davon gewerblich - - -<br />
Kosten 79,9 95,0 87,0 -8,0<br />
> davon gewerblich - - -<br />
Saldo - -2,7 -2,9 -0,2<br />
Kostendeckungsgrad 100,0% 97,2% 96,7%<br />
> gewerbliche Leistungen<br />
Kommentar<br />
Bei der Ausarbeitung des LA 2008–2011 befanden sich Art <strong>und</strong> Umfang der Aufgaben im<br />
Zusammenhang <strong>mit</strong> der Erstzuteilung der AHVN13 <strong>und</strong> der anschliessenden Zuteilung der<br />
Nummern an die neuen Versicherten sowie der qualitativ hochwertigen Verwaltung der zugeteilten<br />
Nummern in den Drittregistern in Abklärung. In den Jahren 2008 bis 2010 wurden diese<br />
Aufgaben ausserhalb der PG behandelt.<br />
Der gegenüber dem finanziellen Rahmen gewachsene Voranschlag erklärt sich im Jahr 2010<br />
hauptsächlich <strong>mit</strong> dem zusätzlichen Ressourceneinsatz, um die Verwaltung der neuen zentralen<br />
Versicherten- <strong>und</strong> Rentenregister sicherstellen zu können. Da<strong>mit</strong> verb<strong>und</strong>en sind Wartungskosten<br />
im Informatikbereich, die wegen der konstanten Entwicklung der neuen Register<br />
anhaltend wachsen.<br />
Ab 2011 werden zwei neue Aufgaben in die PG aufgenommen: die Führung des FamZReg<br />
<strong>und</strong> die Leistungen in Verbindung <strong>mit</strong> der Verwendung der AHVN13. Daraus ergeben sich<br />
zusätzliche Kosten von 4,5 Millionen, von denen fast 2,7 Millionen zulasten des B<strong>und</strong>es gehen.<br />
Die Staatsrechnung 2008–2010 Voranschlag 2011 weist aus folgenden Gründen einen Aufwand<br />
unter dem Voranschlag auf:<br />
- Die Personalkosten sind 1 Million tiefer, <strong>und</strong> zwar vor allem wegen der Schwierigkeiten,<br />
geeignetes Personal zu finden.<br />
- Die Informatikkosten sind 3,6 Millionen tiefer, hauptsächlich wegen der Kostenübernahme<br />
von 1,8 Millionen durch die Projekte Erstzuteilung der AHVN13 <strong>und</strong> Schaffung<br />
des Familienzulagenregisters ausserhalb der PG. Aufgr<strong>und</strong> ungenügender Mittel bei<br />
unserem Informatikleistungserbringer wurden Weiterentwicklungen nicht realisiert<br />
(1,8 Millionen).<br />
- Die dem Projekt Erstzuteilung der AHVN13 angerechneten Aktivitäten, die in der PG4<br />
budgetiert waren, hatten zur Folge, dass die Kosten um 1,4 Millionen geringer ausfielen.<br />
- Das auf den 1. Januar 2011 aufgeschobene Inkrafttreten der Zusatzfinanzierung der<br />
IV <strong>und</strong> die da<strong>mit</strong> verb<strong>und</strong>ene Aufspaltung des Ausgleichsfonds hatte einen gegenüber<br />
dem Voranschlag um 0,5 Millionen reduzierten Aufwand für die Anpassung der<br />
Finanzapplikationen der ZAS zur Folge.<br />
- Die restlichen 1,7 Millionen setzen sich aus geringeren Kosten für Miete <strong>und</strong> interne<br />
Verrechnungen durch die unterstützenden <strong>und</strong> Stabsdienste sowie verschiedenen<br />
Kosten zusammen.<br />
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LA 2012 - 2015<br />
4.5 Aktivitäten ausserhalb der Produktgruppen: COMIN<br />
<strong>und</strong> Familienzulagenregister<br />
4.5.1 Umsetzung der strategischen Stossrichtung 2008–2011<br />
Bei der Ausarbeitung des <strong>Leistungsauftrag</strong>s 2008–2011 befand sich die Erstzuteilung der<br />
AHVN13 ausserhalb der AHV/IV (Projekt COMIN) in Abklärung, <strong>und</strong> man wusste noch nichts<br />
über die Schaffung des Familienzulagenregisters (Projekt ALFA). Aufgr<strong>und</strong> der zeitlichen<br />
Befristung dieser beiden Projekte waren sie in den Jahren 2008–2010 noch nicht in der PG<br />
enthalten. Ab 2011 gehören die Verwaltung der AHVN13 <strong>und</strong> die Verwaltung des FamZReg<br />
zu den laufenden Geschäften <strong>und</strong> werden in die PG4 aufgenommen.<br />
COMIN<br />
Die integrierte Erstzuteilung der AHVN13 an die systematischen Nutzer ausserhalb der 1.<br />
Säule sowie die Bereitstellung der Infrastruktur, die für die laufende Verwaltung der Zuteilung,<br />
die Meldung <strong>und</strong> die Überprüfung der AHVN13 erforderlich ist, wurden im Jahr 2010<br />
abgeschlossen; die fortlaufende Verwaltung der AHVN13 ist ab 2011 in die PG4 integriert.<br />
ALFA<br />
Um zu vermeiden, dass Familienzulagen für dasselbe Kind mehrmals bezogen werden können,<br />
<strong>und</strong> um auch den Verwaltungsaufwand für die Prüfung des Zulagenanspruchs zu reduzieren,<br />
wurde die Zentrale Ausgleichsstelle <strong>mit</strong> der Schaffung eines Familienzulagenregisters<br />
(FamZReg) <strong>und</strong> <strong>mit</strong> dessen Verwaltung ab dem 1.1.2011 beauftragt. Diese Aktivität sowie<br />
die Weiterentwicklung des Systems sind ab 2011 ebenfalls in die PG4 integriert.<br />
4.5.2 Kosten <strong>und</strong> Erlöse<br />
Die Kosten der Tätigkeit im Zusammenhang <strong>mit</strong> der Meldung der AHVN13 (COMIN) betrugen<br />
18,8 Millionen (Voranschlag 23,1 Millionen), von denen 12,2 Millionen vom AHV-<br />
Ausgleichsfonds <strong>und</strong> 1,9 Millionen vom Verpflichtungskredit «Registerharmonisierung 2006–<br />
2010» V0133.00 zurückerstattet wurden. Die restlichen 4,7 Millionen gehen zulasten des<br />
B<strong>und</strong>es.<br />
Die Kosten für die Schaffung des Familienzulagenregisters betragen 3 Millionen <strong>und</strong> gehen<br />
zulasten des B<strong>und</strong>es.<br />
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LA 2012 - 2015<br />
Anhang 1<br />
Abkürzungsverzeichnis<br />
ACOR<br />
AHVG<br />
AHVN13/11<br />
AIxpert<br />
BVM<br />
DRV<br />
E 202<br />
E 205<br />
E 210<br />
EAK<br />
EO<br />
EOG<br />
ESCAL<br />
EU 883/2004<br />
<strong>und</strong> 987/2009<br />
FAK-EAK<br />
FamZReg<br />
IKS<br />
IVG<br />
IVST<br />
QMS<br />
SAK<br />
Sumex II<br />
UPI<br />
VZÄ<br />
XML<br />
ZAS<br />
Hilfe für die Berechnung <strong>und</strong> Gewährung der Renten<br />
AHV-Gesetz<br />
13- bzw. 11-stellige AHV-Nummer<br />
Expertensystem für die Bearbeitung der IV-Rentengesuche<br />
Bekämpfung des Versicherungsmissbrauchs in der IV<br />
Deutsche Rentenversicherung<br />
Europäisches Formular: Antrag auf Altersrente<br />
Europäisches Formular: Bescheinigung des Versicherungsverlaufes in der Schweiz<br />
Europäisches Formular: Mitteilung über Rentenbewilligung / Rentenablehnung<br />
Eidgenössische Ausgleichskasse<br />
Erwerbsersatzordnung<br />
Erwerbsersatzgesetz<br />
Prognostisches Berechnungssystem<br />
Europäische Verordnungen über die Koordination der Sozialversicherungssysteme<br />
Familienausgleichskasse der EAK<br />
Familienzulagenregister<br />
Internes Kontrollsystem<br />
IV-Gesetz<br />
IV-Stelle für Versicherte im Ausland<br />
Qualitätsmanagementsystem<br />
Schweizerische Ausgleichskasse<br />
Medizinisches Expertensystem der SUVA<br />
Unique Person Identification database<br />
Vollzeitäquivalent<br />
Extensible Markup Language<br />
Zentrale Ausgleichsstelle<br />
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LA 2012 - 2015<br />
Beilage 2a Wirkungsmodell Produktgruppe 1: Beiträge <strong>und</strong> Leistungen des Schweizerischen Ausgleichskasse<br />
Politische Ziele Vollzug Output Impact Outcome<br />
Die Schweizerische Ausgleichskasse<br />
(SAK)<br />
- führt die freiwillige Versicherung<br />
(FV) zugunsten der Schweizer Bürger<br />
<strong>und</strong> der Staatsangehörigen der<br />
EU/EFTA-Mitgliedstaaten durch<br />
- wendet die Bestimmungen bezüglich<br />
AHV auf Versicherte <strong>mit</strong> Wohnsitz<br />
im Ausland an, um wenigstens<br />
teilweise ihre auf das Alter <strong>und</strong> den<br />
Tod rückführbaren Einkommensverluste<br />
auszugleichen<br />
Erhalt der Beitrittsgesuche <strong>und</strong><br />
deren Überprüfung<br />
Festlegung <strong>und</strong> Erhebung der Beiträge<br />
Kontoführung der freiwilligen Versicherung<br />
Anwendung der internationalen<br />
Sozialversicherungsabkommen<br />
Entgegennahme der Leistungsgesuche<br />
Festlegung des Rentenanspruchs<br />
<strong>und</strong> Rentenbetrags<br />
Erstellung von Rentenvorausberechnungen<br />
Zahlung der AHV-Leistungen,<br />
Überprüfung der Lebensbescheinigungen<br />
<strong>und</strong> Verwaltung der laufenden<br />
Renten der Versicherten<br />
<strong>mit</strong> Wohnsitz im Ausland<br />
L11 Beitrittsgesuche behandeln<br />
L12 Veranlagungsverfügungen<br />
erlassen<br />
L13 Verzugszins- <strong>und</strong><br />
Vergütungszinsverfügungen<br />
erlassen<br />
L14 Renten- <strong>und</strong> Rückvergütungsgesuche<br />
behandeln<br />
L15 Gesuche um Änderung<br />
des Zahlungsmodalitäten<br />
bearbeiten<br />
W11 Die Versicherten <strong>und</strong><br />
Beitragspflichtigen sind<br />
<strong>mit</strong> den Dienstleistungen<br />
der SAK zufrieden<br />
W12 Die Besucher sind <strong>mit</strong><br />
dem Empfang <strong>und</strong> den<br />
erhaltenen Auskünften<br />
zufrieden<br />
W14 Den Versicherten werden<br />
ihre Leistungen<br />
rückvergütet<br />
W13 Die Versicherten erhalten<br />
Ihre Leistungen<br />
termingerecht, auch im<br />
Falle gesetzlicher Anpassungen<br />
Die Bevölkerung fühlt sich abgesichert,<br />
da:<br />
- sie beim Verlassen der Schweiz<br />
unter bestimmten Voraussetzungen<br />
der freiwilligen Versicherung beitreten<br />
<strong>und</strong> so<strong>mit</strong> weiterhin bei der<br />
schweizerischen AHV/IV versichert<br />
bleiben kann, sodass sie eine höhere<br />
Altersrente (oder eventuell eine<br />
Invaliden- oder Hinterlassenenrente)<br />
beziehen oder die Rückvergütung<br />
erhalten kann<br />
- der Existenzbedarf im Bereich der<br />
Alters-, Hinterlassenen- <strong>und</strong> Invalidenvorsorge<br />
angemessen gedeckt<br />
ist<br />
- die Beitragsrückvergütung an die<br />
Bürger eines Staates erfolgt, <strong>mit</strong><br />
dem die Schweiz kein Sozialversicherungsabkommen<br />
geschlossen<br />
hat<br />
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LA 2012 - 2015<br />
Beilage 2b Wirkungsmodell Produktgruppe 2: IV-Leistungen<br />
Politische Ziele Vollzug Output Impact Outcome<br />
Die IV-Stelle für Versicherte im Ausland<br />
(IVST)<br />
- hat die Aufgabe, für invalid gewordene<br />
Versicherte im Ausland Leistungen<br />
zu erbringen, welche den<br />
Erwerbsverlust infolge ihres Ges<strong>und</strong>heitszustandes<br />
kompensieren<br />
Entgegennahme des Leistungsgesuches,<br />
Überprüfung der Versicherungsbedingungen,<br />
Vornahme notwendiger<br />
wirtschaftlicher <strong>und</strong> medizinischer<br />
Abklärungen, Anhörung<br />
nach Erhalt der Stellungsnahme des<br />
ärztlichen Dienstes, Erlass von<br />
Verfügungen<br />
Die individuellen Konten des Versicherten<br />
zusammenrufen, Abklärungen<br />
vornehmen, Rentenberechnung<br />
anstellen, die Verfügung erlassen<br />
<strong>und</strong> die Abrechnungen erstellen<br />
Lebens- <strong>und</strong> Zivilstandsbescheinigungen<br />
überprüfen <strong>und</strong> die diesbezüglichen<br />
Änderungen in der Verwaltung<br />
der Renten vornehmen<br />
L21 Bearbeitung der Leistungsgesuche<br />
der<br />
Versicherten<br />
L22 Berechnung <strong>und</strong> Auszahlung<br />
der Renten<br />
L23 Gesuche um Änderung<br />
der Zahlungsmodalitäten<br />
bearbeiten<br />
W21 Die Verfügungen sind<br />
auf einfache <strong>und</strong> verständliche<br />
Art begründet<br />
W22 Rentenfälle, die von<br />
anderen Ausgleichskassen<br />
übernommen<br />
werden, erfahren keine<br />
Zahlungsunterbrechung<br />
der Leistungen<br />
W23 Versicherte sind <strong>mit</strong><br />
den Dienstleistungen<br />
der IVST zufrieden<br />
Die gesetzlich geschuldeten Leistungen<br />
der Invalidenversicherung werden<br />
fristgerecht ins Ausland ausbezahlt<br />
Ges<strong>und</strong>heitszustand <strong>und</strong> wirtschaftliche<br />
Situation der IV-<br />
Rentenbezüger überprüfen<br />
L24 Durchführung der<br />
Revisionen<br />
Die Leistungen werden nur an die<br />
gesetzesmässigen Anspruchsberechtigen<br />
ausbezahlt<br />
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LA 2012 - 2015<br />
Beilage 2c Wirkungsmodell Produktgruppe 3: Beiträge <strong>und</strong> Leistungen des Eidgenössischen Ausgleichskasse<br />
Politische Ziele Vollzug Output Impact Outcome<br />
Die Eidgenössische Ausgleichskasse<br />
(EAK) als Ausführungsorgan der Sozialversicherungen<br />
AHV/IV/EO/ALV/FV/MUV<br />
- garantiert die Angliederung der<br />
B<strong>und</strong>esverwaltung <strong>und</strong> b<strong>und</strong>esnaher<br />
Organisationen sowie die Beitragseinziehung<br />
Er<strong>mit</strong>teln der:<br />
- Versicherungspflicht<br />
- Beitragspflicht<br />
- Abrechnungspflicht über die paritätischen<br />
AHV/IV/ALV/EO- <strong>und</strong> FV-<br />
Beiträge <strong>und</strong> persönlichen<br />
AHV/IV/EO/FV-Beiträge<br />
Einziehen der Beiträge<br />
L31 Bearbeitung von Gesuchen<br />
<strong>und</strong> Mutationen<br />
der Mitarbeiter<br />
von «together»-<br />
Arbeitgebern innert 5<br />
Arbeitstagen<br />
W31 Die überprüften Mitglieder über<strong>mit</strong>teln<br />
korrekte Angaben im folgenden<br />
Geschäftsjahr<br />
W32 Mitglieder <strong>und</strong> Versicherte sind<br />
<strong>mit</strong> den Dienstleistungen der EAK<br />
zufrieden<br />
W33 Die Geschäftsabwicklung wird<br />
durch die Bereitstellung von<br />
Dienstleistungen via Internet vereinfacht<br />
- wendet die Bestimmungen über die<br />
Leistungen der ersten Säule <strong>und</strong><br />
die Familienzulagen für ihre Versicherten<br />
an, um den Rückgang oder<br />
Verlust des Erwerbseinkommens<br />
zumindest teilweise zu kompensieren<br />
Führen <strong>und</strong> Verwalten des Registers<br />
der Mitglieder der 1. Säule <strong>und</strong> der<br />
FAK<br />
Abgabe von Informationen an die<br />
Mitglieder, Versicherten <strong>und</strong> anderen<br />
Partner sowie Sicherstellung<br />
eines K<strong>und</strong>endienstes<br />
Erstellen von Rentenvorausberechnungen<br />
Er<strong>mit</strong>teln der Leistungshöhe<br />
L32 Bearbeitung der persönlichen<br />
Beiträge<br />
L33 Bearbeitung der Leistungsgesuche<br />
L33<br />
Bearbeitung der Leistungsgesuche<br />
W34 Die angeschlossenen Arbeitgeber<br />
werden unter Berücksichtigung<br />
des föderalistischen Systems<br />
<strong>und</strong> des schweizerischen<br />
Sozialversicherungssystems korrekt<br />
über die zahlreichen Neuerungen<br />
<strong>und</strong> Anpassungen informiert<br />
Die Mitglieder <strong>und</strong> Versicherten der<br />
EAK vertrauen dem System der 1.<br />
Säule <strong>und</strong> der Familienausgleichskasse<br />
Auszahlung <strong>und</strong> Bewirtschaftung der<br />
AHV/IV/EO/ALV/FV/MUV-<br />
Leistungen<br />
L34 Bearbeitung der Gesuche<br />
um Änderung<br />
von Zahlungsmodalitäten<br />
W32 Die Versicherten sind <strong>mit</strong> den<br />
Dienstleistungen der EAK zufrieden<br />
L35 Auszahlung von<br />
Erwerbsersatzentschädigungen<br />
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LA 2012 - 2015<br />
Beilage 2d Wirkungsmodell Produktgruppe 4: Dienstleistungen an Dritte<br />
Politische Ziele Vollzug Output Impact Outcome<br />
Die Produktgruppe 4 der ZAS:<br />
- teilt den Durchführungsorganen die<br />
erforderlichen Daten im Bereich der<br />
1. Säule <strong>und</strong> der Familienzulagen <strong>mit</strong><br />
Verwaltung der zentralen Register,<br />
welche die Daten der ersten Säule<br />
<strong>und</strong> der Familienzulagen enthalten<br />
L41 Bearbeitung der Meldungen<br />
im Versichertenregister<br />
L42 Verbesserung der<br />
Quote der automatischen<br />
Zuteilung der<br />
AHVN13 ("Matching")<br />
W41 Bessere Datenqualität<br />
des RR, von der die<br />
Durchführungsorgane<br />
<strong>und</strong> das BSV profitieren<br />
Die Daten im zentralen Register<br />
sind zuverlässig, stimmen <strong>mit</strong> den<br />
Leistungen der Kassen überein<br />
<strong>und</strong> ermöglichen eine korrekte<br />
Durchführung der AHV/IV<br />
- zahlt die Rechnungen für Behandlungen<br />
oder Pflege, Hilfs<strong>mit</strong>tel, individuelle<br />
Massnahmen zur Wiedereingliederung,<br />
Reisespesen <strong>und</strong> analoge<br />
Leistungen im Rahmen der<br />
AHV/IV<br />
Bearbeitung, Überprüfung <strong>und</strong> Bezahlung<br />
der Rechnungen sowie<br />
deren Erfassung in das Register der<br />
AHV/IV-Sachleistungsbezüger<br />
L43 Bearbeitung der ordnungsgemässen<br />
Rechnungen für individuelle<br />
AHV/IV-<br />
Leistungen<br />
W42 Erhöhung der Anzahl<br />
Leistungserbringer, die<br />
elektronisch fakturieren<br />
Die Daten im Sachleistungsregister<br />
sind zuverlässig, aktualisiert,<br />
<strong>und</strong> deren Weiterbearbeitung ist<br />
effizient<br />
- führt <strong>und</strong> konsolidiert die AHV-, IV<strong>und</strong><br />
EO-Rechnungen, verwaltet den<br />
Geldverkehr <strong>und</strong> die öffentlichen Beiträge<br />
Führung <strong>und</strong> Konsolidierung der<br />
AHV/IV/EO-Rechnung<br />
Verwaltung des Geldverkehrs<br />
L44 Rechnungslegung 1.<br />
Säule bei Eingang der<br />
Daten<br />
Die Rechnung der 1. Säule ist<br />
korrekt <strong>und</strong> widerspiegelt die<br />
Vermögens- <strong>und</strong> Finanzlage der<br />
Versicherungen<br />
Der Geldverkehr entspricht den<br />
Bedürfnissen der Versicherung<br />
- tauscht die zur Berechnung der ausländischen<br />
Renten der AHV-<br />
Versicherten notwendigen Informationen<br />
aus<br />
Koordinierung <strong>und</strong> Mitteilung der<br />
Daten<br />
L45 Bearbeitung der Gesuche<br />
der internationalen<br />
Verwaltungshilfe<br />
W43 Verbesserung der<br />
Dienstleistung zuhanden<br />
der schweizerischen<br />
AHV/IV-Organe <strong>und</strong> der<br />
ausländischen Einrichtungen<br />
Der Informationsaustausch <strong>mit</strong><br />
den Partnern erlaubt eine schnellere<br />
Beschlussfassung auf dem<br />
Gebiet der AHV/IV<br />
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LA 2012 - 2015<br />
Beilage 3<br />
Rahmenbedingungen für die Zentrale Ausgleichsstelle<br />
(ZAS)<br />
<strong>FLAG</strong>-Leitfaden<br />
Die bei <strong>FLAG</strong> zur Anwendung kommenden Prozesse, Wegleitungen <strong>und</strong> Instrumente sind<br />
ausführlich im <strong>FLAG</strong>-Leitfaden beschrieben: http://www.flag.admin.ch/d/dienstleistungen/3-<br />
1leitfaden.php.<br />
Finanzielle Führung<br />
Es gelten die Richtlinien <strong>und</strong> Weisungen zur Haushalts- <strong>und</strong> Rechnungsführung B<strong>und</strong>:<br />
http://www.accounting.admin.ch/. Auf Besonderheiten im <strong>FLAG</strong>-Bereich wird u. a. in folgenden<br />
Kapiteln hingewiesen:<br />
• 5.4.3 Reserven aus Globalbudget<br />
• 6.1.6 Abschreibungen<br />
(Ziffer 6.1.6.9 Besonderes)<br />
• 13.4.7 Kreditverschiebung<br />
• 13.4.8 Kreditüberschreitung<br />
(Ziffer 13.4.8.2 Ergänzende Bestimmungen zur Kreditüberschreitung bei <strong>FLAG</strong>)<br />
Personalführung<br />
Mit <strong>Leistungsauftrag</strong> <strong>und</strong> Globalbudget geführte Verwaltungseinheiten werden von der Begrenzung<br />
der Personalbezüge ausgenommen, da diese Teil des Globalbudgets bilden.<br />
Die <strong>FLAG</strong>-Verwaltungseinheiten <strong>und</strong> deren Mitarbeitenden unterstehen dem Personalrecht<br />
der B<strong>und</strong>esverwaltung. Zur Finanzierung von Leistungsprämien kann unter Einhaltung von<br />
Art. 49 der B<strong>und</strong>espersonalverordnung jährlich ein Betrag von maximal 1 % der Personalausgaben<br />
aus den allgemeinen Reserven entnommen werden. Eine Erfolgszulage an das<br />
gesamte Personal ist nicht zulässig. Diese Erfolgszulagen stützen sich auf Art. 15 Abs. 1 des<br />
B<strong>und</strong>espersonalgesetzes.<br />
Controlling<br />
Die Direktion einer <strong>FLAG</strong>-Verwaltungseinheit sorgt für die Konzeption, die Einführung <strong>und</strong><br />
den Betrieb eines Controllings. Darunter wird ein Führungsinstrument zur prozessbegleitenden<br />
Steuerung der Zielerreichung auf allen Stufen <strong>und</strong> in mehreren Dimensionen (Wirkungs-,<br />
Leistungs-, Prozess- <strong>und</strong> Ressourcenperspektive) im Sinne von Art. 21 der Regierungs- <strong>und</strong><br />
Verwaltungsorganisationsverordnung verstanden.<br />
Jährliche Leistungsvereinbarung<br />
Das vorgesetzte Departement oder die vorgesetzte Verwaltungseinheit ist besorgt für den<br />
Abschluss einer Leistungsvereinbarung <strong>mit</strong> der <strong>FLAG</strong>-Verwaltungseinheit (<strong>FLAG</strong>-VE). Über<br />
die Einhaltung der Leistungsvereinbarung ist periodisch zu berichten. Bei Leistungserbrin-<br />
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LA 2012 - 2015<br />
gern auf dem Gebiet der Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologien kann von Leistungsvereinbarungen<br />
abgesehen werden (vgl. Art. 10b RVOV).<br />
Berichterstattung<br />
Zusammen <strong>mit</strong> der Leistungsvereinbarung 2012 ist von der <strong>FLAG</strong>-VE ein Konzept zur Erhebung<br />
der Ist-Werte der Wirkungs- <strong>und</strong> Leistungsziele zu erstellen <strong>und</strong> dem vorgesetzten Departement<br />
oder der vorgesetzten Verwaltungseinheit zu unterbreiten. Per Ende 2014 ist von<br />
der <strong>FLAG</strong>-VE ein Wirkungs- <strong>und</strong> Leistungsbericht 2012-2014 zu erstellen.<br />
Anpassung des <strong>Leistungsauftrag</strong>s<br />
Die Anpassung eines <strong>Leistungsauftrag</strong>s ist angezeigt, wenn aufgr<strong>und</strong> von Mittelkürzungen<br />
substanzielle Abweichungen von Zielvorgaben resultieren, eine bedeutende Änderung der<br />
Organisation vorliegt oder sich der Auftrag bzw. die strategische Ausrichtung einer Verwaltungseinheit<br />
wesentlich ändert.<br />
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LA 2012 - 2015<br />
Beilage 4<br />
Abkürzungsverzeichnis<br />
Abkürzung<br />
AHV<br />
AHVG<br />
AHVN13/11<br />
BBL<br />
BIT<br />
BPM<br />
BVM<br />
EAK<br />
EDI<br />
REL<br />
EO<br />
EOR<br />
EPA<br />
Bedeutung<br />
Alters- <strong>und</strong> Hinterlassenenversicherung<br />
B<strong>und</strong>esgesetz über die AHV<br />
13- bzw. 11-stellige AHV-Nummer<br />
B<strong>und</strong>esamt für Bauten <strong>und</strong> Logistik<br />
B<strong>und</strong>esamt für Informatik <strong>und</strong> Telekommunikation<br />
Business Process Management<br />
Bekämpfung des Versicherungsmissbrauchs in der IV<br />
Eidgenössische Ausgleichskasse<br />
Eidgenössisches Departement des Innern<br />
Register der Ergänzungsleistungen<br />
Erwerbsersatzordnung<br />
Register der Erwerbsausfallentschädigungen<br />
Eidgenössisches Personalamt<br />
EU 987/2009 Verordnung des europäischen Parlaments <strong>und</strong> des Rates vom 16. September 2009<br />
zur Festlegung der Modalitäten für die Durchführung der Verordnung Nr. 883/2004<br />
EU 883/2004<br />
FAK-EAK<br />
FamZReg<br />
IK<br />
IRA<br />
IV<br />
IVG<br />
IVH<br />
IVST<br />
MZR<br />
RR<br />
SAK<br />
SOA<br />
UPI<br />
VR<br />
VZÄ<br />
ZAS<br />
Verordnung des europäischen Parlaments <strong>und</strong> des Rates vom 29. April 2004 zur<br />
Koordinierung der Systeme der sozialen Sicherheit<br />
Familienausgleichskasse der EAK<br />
Familienzulagenregister<br />
Individuelles Konto<br />
Internationale <strong>und</strong> Rechtsangelegenheiten<br />
Invalidenversicherung<br />
B<strong>und</strong>esgesetz über die IV<br />
Internationale Verwaltungshilfe<br />
IV-Stelle für Versicherte im Ausland<br />
Meldung an das zentrale Register<br />
Rentenregister<br />
Schweizerische Ausgleichskasse<br />
Service Oriented Architecture<br />
Unique Person Identification database<br />
Versichertenregister<br />
Vollzeitäquivalent<br />
Zentrale Ausgleichsstelle<br />
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