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Strategische Unternehmensführung<br />
Prof. David Seidl, PhD<br />
Dr. Dominik van Aaken, MBR<br />
Mittwochs, 8:30-10:00 Uhr, E 02<br />
Foliensatz 6
6. Unternehmensführung und die Ökologie des Wissens<br />
6.1 Pluralismus und die Ökologie des Wissens<br />
6.2 Ökologie des Wissens und die Entstehung neuen Wissens<br />
6.3 Die organisatorischen Fähigkeiten<br />
6.4 Die Höherentwicklung von Organisationen
Die Vielfalt von Organisationstheorien<br />
1900:<br />
Volkswirtschaftslehre<br />
BWL,Betriebswissenschaften<br />
1. Scientific<br />
Management: Taylor<br />
(Sozial-)Psychologie<br />
2. Psychotechnik:<br />
Münsterberg<br />
Sozialökonomie<br />
Soziologie<br />
4. Herrschafts- und Bürokratiesoziologie:<br />
Marx; Weber<br />
übrige Sozialwissenschaften<br />
(Politologie,<br />
Ethnologie u.ä.)<br />
1930:<br />
3. Allgemeine<br />
Verwaltungs- und<br />
Organisationslehre:<br />
Fayol, Urwick<br />
5. Betriebsgemeinschafts- und Human-Relations-<br />
Ansätze: Folett; de Man; Mayo, Roethlisberger, Barnard<br />
6. Entscheidungs- und Systemtheorien: Barnard, Simon, March; Beer, Churchman, Parsons, Luhmann<br />
1950:<br />
1980:<br />
13. Neue<br />
Institutionenökonomie:<br />
Coase,<br />
Williamson,<br />
Ouchi<br />
7. System- und Organisationsentwicklung,<br />
soziotechnischer Systemansatz:<br />
Likert, McGregor, Argyris, Bennis, Schein;<br />
Trist, Emery; Checkland<br />
11. Interpretative u. prozeßtheoretische<br />
Ansätze:<br />
Silverman, Crozier; Weick<br />
12. Konstruktivistische und radikalpluralistische Ansätze:<br />
Luhmann; Morgan, Kirsch<br />
8. Strukturvergleichende<br />
Organisationssoziologie:<br />
Selznick, Udy, Etzioni, Blau<br />
9. Kontingenz-, Macht- und Institutionentheorien:<br />
Woodward, Burns, Pugh, Hickson, Thompson; Lawrence,<br />
Lorsch, Mintzberg; Pfeffer, Salancik; Meyer, Scott<br />
10. Populationsökologie:<br />
Aldrich, Hannan, Freeman<br />
Quelle: Walter-Busch, E. (1996): 60
Programmatik der evolutionären Organisationstheorie<br />
(5)<br />
und selbstbezüglich<br />
ist.<br />
Programmatik<br />
Angestrebt wird...<br />
(1)<br />
eine angewandte<br />
Führungslehre,...<br />
(4)<br />
Theoriebildung <strong>als</strong><br />
evolutionären<br />
Prozess begreift...<br />
(3)<br />
die von einer konstruktivistischen,<br />
pluralistischen Position ausgeht,...<br />
(2)<br />
auf Basis einer<br />
Theorie der<br />
Organisation,...
Die Betriebswirtschaftslehre <strong>als</strong> angewandte Führungslehre<br />
mikroökonomische<br />
Theorie<br />
psycholog.<br />
Motivationstheorie<br />
Steuerrechtsdogmatik<br />
Datenbankdesign<br />
philosophische<br />
Ethik<br />
u.a.<br />
Probleme<br />
der<br />
Praxis
Gesamtbezugsrahmen der evolutionären Organisationstheorie<br />
Ökologie des Wissens<br />
Beobachtung<br />
M<br />
Manöver<br />
M<br />
F<br />
Wissenschaftler<br />
E<br />
F<br />
Berater<br />
E<br />
Prozesse<br />
Prozesse<br />
Kultur<br />
Persönlichkeit<br />
Programmatik<br />
Institutionelle<br />
Ordnung<br />
Ökologie des Wissens<br />
Beobachtung<br />
Feld<br />
F<br />
Prozesse<br />
M<br />
Akteure<br />
E<br />
Erfolg<br />
Beobachtung<br />
Ökologie des Wissens
6. Unternehmensführung und die Ökologie des Wissens<br />
6.1 Pluralismus und die Ökologie des Wissens<br />
6.2 Ökologie des Wissens und die Entstehung neuen Wissens<br />
6.3 Die organisatorischen Fähigkeiten<br />
6.4 Die Höherentwicklung von Organisationen
Aktor und Lebenswelt<br />
Primäre Lebens-, Sprach- und Wissensformen<br />
Originäre Lebens-, Sprach- und Wissensformen<br />
Institutionen<br />
Kultur<br />
Institutionen<br />
Persönlichkeit<br />
Sekundäre<br />
Lebens-,<br />
Sprach- und<br />
Wissensformen<br />
Kultur<br />
Institutionen<br />
Kultur<br />
Derivate Lebens-, Sprach- und Wissensformen
Das Kommunikationsmodell von Shannon und Weaver<br />
Information<br />
Source<br />
Transmitter<br />
Receiver<br />
Destination<br />
Signal<br />
Received<br />
Signal<br />
Message<br />
Message<br />
Noise Source<br />
Quelle: Shannon/Weaver 1949: 34
Vier Arten des Austauschs von explizitem und implizitem<br />
Wissen zur Genese neuen Wissens<br />
Implizites<br />
Wissen<br />
Explizites<br />
Wissen<br />
zu<br />
Implizites<br />
Wissen<br />
1) „Socialisation“ 4) „Externalization“<br />
von<br />
Explizites<br />
Wissen<br />
2) „Internalization“ 3) „Combination“<br />
Quelle: Nonaka 1994: 19
Eskalationsstufenmodell: Von der „naiven“ Anwendung von<br />
Wissen zur ko-evolutionären Wissensgenese<br />
(III)<br />
Ko-evolutionäre Wissensgenese<br />
Jede Wissensartikulation impliziert eine<br />
kontextspezifische Neu-Produktion von<br />
Wissen<br />
(II)<br />
Verwendung statt Anwendung<br />
von Wissen<br />
Wissen <strong>als</strong> kontextspezifisches<br />
Interpretationsangebot<br />
(I)<br />
„naives“ Anwendungsverständnis<br />
Vernachlässigung potentieller<br />
Kontextdifferenzen zwischen<br />
Produktions- und Rezeptionskontext
6. Unternehmensführung und die Ökologie des Wissens<br />
6.1 Pluralismus und die Ökologie des Wissens<br />
6.2 Ökologie des Wissens und die Entstehung neuen Wissens<br />
6.3 Die organisatorischen Fähigkeiten<br />
6.4 Die Höherentwicklung von Organisationen
Die organisatorischen Basisfähigkeiten<br />
• Handlungsfähigkeit:<br />
Handlungsfähigkeit bezeichnet die Fähigkeit zur Realisierung vollständiger Handlungszyklen.<br />
Ein vollständiger Handlungszyklus umfaßt die Phasen: (1) Initiierung, (2) Erarbeitung von<br />
Problemlösungsalternativen, (3) tatsächliche Entscheidung, (4) Einwirken auf die Umwelt im<br />
Sinne der Entscheidung, (5) Sicherung einer größtmöglichen Akzeptanz<br />
• Lernfähigkeit:<br />
Die Lernfähigkeit bezeichnet insbesondere die Fähigkeit zur Durchführung<br />
hypothesengesteuerter, argumentativ gefilterter Lernprozesse.<br />
• Responsiveness:<br />
Responsiveness bezeichnet die Fähigkeit, sich gegenüber fremden Lebens- und Sprachformen zu<br />
öffnen und empfänglich zu zeigen.
Die organisatorische Wissensbasis<br />
Latente Wissensbasis<br />
Aktuelle Wissensbasis<br />
Von allen geteiltes<br />
Wissen<br />
Der Organisation zugängliches<br />
individuelles Wissen<br />
Der Organisation nicht zugängliches<br />
individuelles Wissen<br />
Wissen der Umwelt, über das ein Metawissen<br />
in der Organisation vorhanden ist<br />
Sonstiges kosmisches Wissen
Lernfähigkeit und Rationalisierung der org. Lebenswelt<br />
Rationalisierung der Lebenswelt<br />
Lernfähigkeit<br />
Handlungsfähigkeit<br />
Responsiveness<br />
Systemische Veränderungen des organisatorischen Feldes
6. Unternehmensführung und die Ökologie des Wissens<br />
6.1 Pluralismus und die Ökologie des Wissens<br />
6.2 Ökologie des Wissens und die Entstehung neuen Wissens<br />
6.3 Die organisatorischen Fähigkeiten<br />
6.4 Die Höherentwicklung von Organisationen
Mal wieder: Die geplante Evolution<br />
Neue Ideen und Werte<br />
Konzeptionelle Gesamtsicht der<br />
Unternehmenspolitik<br />
1. Schritt 2. Schritt 3. Schritt usw.<br />
Akute Ereignisse
Komplexitätshandhabungsmöglichkeiten<br />
Bewusste<br />
Komplexitätsverneinung<br />
(Komplexitätsvergewaltigung)<br />
Komplexität<br />
des Problems<br />
Keine Anerkennung der<br />
Komplexität<br />
(Komplexitätsverneinung)<br />
Unbewusste<br />
Komplexitätsverneinung<br />
(Komplexitätsleugnung)<br />
Explizite Anerkennung der<br />
Komplexität<br />
(Komplexitätsbejahung)<br />
Definition betroffener Kontexte<br />
in einem Kontext<br />
(unechte<br />
Komplexitätsbejahung)<br />
Definition betroffener Kontexte<br />
durch die Betroffenen selbst<br />
(echte Komplexitätsbejahung)
Die Höherentwicklung von Unternehmen<br />
Fortschrittsfähige Organisation<br />
<strong>als</strong> Ausdruck des höchsten gegenwärtig vorstellbaren<br />
Entwicklungsniveaus einer Organisation<br />
Fortschrittsmodell<br />
Entfaltung von<br />
Handlungsfähigkeit,<br />
Responsiveness<br />
und Lernfähigkeit<br />
Überlebensmodell<br />
Entfaltung der<br />
Rationalität der<br />
organisatorischen<br />
Lebenswelt<br />
Instrumentalmodell<br />
Organisationen <strong>als</strong><br />
evolvierende, entwicklungsfähige Systeme<br />
Höherentwicklung durch Wandel der Sinnmodelle
Rationalisierungsniveaus und Sinnmodelle<br />
R c<br />
F<br />
R b<br />
B<br />
R a I<br />
R 1 R 2 R 3
Spannungsfeld zwischen Grundlagenforschung und Praxis<br />
1. Sprachsphäre<br />
Ansätze zur Grundlagenforschung<br />
2. Sprachsphäre<br />
Anwendungsorientierte (Berater)- Konzepte<br />
3. Sprachsphäre<br />
1.Anwendungsfall<br />
2.Anwendungsfall<br />
3.Anwendungsfall<br />
4. Sprachsphäre<br />
Probleme und Praktiken der Führungspraxis<br />
individueller Unternehmen