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Behandlung mit Naturheilmitteln 56 Erkrankungen der Ohren Ohrräude Die Ohrräude ist eine in Zuchtbeständen und bei Gruppenhaltung weitverbreitete parasitäre Erkrankung der Ohren. Bei einzeln gehaltenen Kaninchen kommt sie eher selten vor. Da die Erkrankung hoch ansteckend ist, müssen alle Tiere der Gruppe behandelt werden. Auch Käfige und Stallungen sind gründlich zu reinigen. Ursachen: Räudemilbe (Psoroptes cuniculi), die vorwiegend am Ohrgrund und in den Falten der Ohrmuschel lebt; Ansteckung durch direkten Kontakt mit befallenen Kaninchen; die Milben breiten sich nach und nach im gesamten Gehörgang aus und reizen die empfindliche Haut; in hochgradigen Fällen können auch Kopf, Hals, Schulterbereich und Pfoten befallen sein Symptome: starker Juckreiz an den Ohren, das Kaninchen kratzt an den Ohren, teilweise, bis sie blutig werden, putzt sich dauernd; Krusten und Borken im Ohr, die geschichtet sind und ähnlich aussehen wie Blätterteig; darin können sich krank machende Bakterien (Staphylokokken) vermehren, die zusätzlich das Trommelfell zerstören und zu schweren Entzündungen im Mittel- und Innenohr führen können; dann hält das Kaninchen den Kopf schief und bewegt sich unkoordiniert (Ataxie); Entzündungen und durch Kratzen entstandene Hautwunden im Ohr sind sehr schmerzhaft, das Kaninchen frisst nur noch schlecht und magert ab Wann zum Tierarzt? Bei sichtbaren Belägen in den Ohren sollten Sie immer einen Tierarzt aufsuchen. Er wird die Krusten und Borken meist in mehreren Schritten entfernen, um die empfindliche Haut im Gehörgang nicht zu verletzen. Zudem wendet er Präparate an, die die Milben und auch eventuelle Bakterien abtöten. Wird nicht rechtzeitig behandelt, sind Folgeschäden wie dauerndes Schiefhalten des Kopfes oder Taubheit möglich. Begleitbehandlung: täglich vorsichtige Reinigung der Ohren mit milden Ohrreinigungspräparaten oder Ölen, etwa Olivenöl, und einem weichen Tuch
ERKRANKUNGEN DER OHREN ➤ Homöopathische Behandlung: Sie kann bei der Ohrräude nur begleitend erfolgen, wenn bereits ein Präparat angewendet wurde, das die Milben ab - tötet (→ Seite 25). ➤ Behandlung mit homöopathischen Einzelmitteln: Arsenicum album (Acidum arsenicosum, weißes Arsenik) Typische Symptome: stark fauliger, aashafter Geruch aus den Ohren; Entzündungen sind eher feucht und eitern; starker Juckreiz Schlimmer: durch Kälte, an frischer Luft Besser: in trockener Wärme ➤ Potenz, Dosierung: C30, 1 x täglich 1 Dosis Graphites (Graphit, Reißblei) Schüttelt das Kaninchen häufiger den Kopf oder fährt mit den Pfoten über die Ohren, sollten Sie die Ohren kontrollieren. Typische Symptome: Veränderungen in den Ohren sind meist trocken, schuppig, jucken; beim Entfernen der Krusten kommt es schnell zu Hauteinrissen; zum Teil zähe, honiggelbe, übel riechende Absonderungen Schlimmer: nachts und frühmorgens Besser: bei leichter Bewegung an frischer Luft ➤ Potenz, Dosierung: C30, 1 x täglich 1 Dosis ➤ Behandlung mit Komplexmitteln: AuriSan®-Ohrenbalsam Hilft bei: trockenen Krusten und Borken in den Ohren ➤ Dosierung: anfangs über 3–4 Tage 2 x täglich 5–8 Tropfen in jedes Ohr geben, nach Besserung nur noch 1 x täglich anwenden ➤ Hinweis: AuriSan®-Ohrenbalsam wirkt rückfettend auf die empfindliche Haut im Gehörgang und kann dauerhaft zur wöchentlichen Ohrreinigung (→ Klappen vorn) angewendet werden, insbesondere bei Tieren, die viel Ohrenschmalz produzieren. 57
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