Waldbegehung - im St.Galler Wald - Kanton St.Gallen
Waldbegehung - im St.Galler Wald - Kanton St.Gallen
Waldbegehung - im St.Galler Wald - Kanton St.Gallen
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Holzmobilisierung <strong>im</strong> Privatwald<br />
Während der öffentliche <strong>Wald</strong> nahe an der Nachhaltigkeitsgrenze<br />
nutzt, gibt es <strong>im</strong> Privatwald Potenzial für Mehrnutzungen. Eine<br />
kontinuierliche <strong>Wald</strong>bewirtschaftung bringt zahlreiche Vorteile<br />
mit sich: Ein gepflegter <strong>Wald</strong> erfüllt seine Funktionen in der Regel<br />
besser, als wenn kein Holz genutzt wird. Zudem gelangt mit der<br />
Holznutzung der einhe<strong>im</strong>ische und wertvolle Werk- und Rohstoff<br />
Holz in den Wertschöpfungskreislauf. Mit der Belieferung der<br />
regionalen Sägewerke bleibt die Wertschöpfung in der Region<br />
und die Transportstrecken können opt<strong>im</strong>iert werden. Getreu dem<br />
Motto: Holz aus der Region – für die Region. Der Revierförster<br />
oder auch die Holzmarkt Ostschweiz AG unterstützten die<br />
<strong>Wald</strong>eigentümer bei der Holzschlagplanung oder -vermarktung.<br />
Mit zwei Medienmitteilungen empfahl die <strong>Wald</strong>region 1 <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />
der guten Nachfrage Folge zu leisten und Holz auf den Markt<br />
zu bringen. Besonders schöne <strong>St</strong>ämme sind an die Wertholzsubmission<br />
in Henau gegangen.<br />
Kooperationen unter den <strong>Wald</strong>eigentümern oder gemeinsame<br />
Holzschläge erhöhen die Effizienz der <strong>Wald</strong>bewirtschaftung.<br />
Mechanisierte Holzernteverfahren über eine grössere <strong>Wald</strong>fläche<br />
wirken sich positiv auf die Holzerntekosten aus und<br />
steigern damit unter dem <strong>St</strong>rich den Holzerlös für jeden einzelnen<br />
<strong>Wald</strong>eigentümer. Zudem sinkt auch der Betreuungsaufwand<br />
für den zuständigen Förster; die <strong>Wald</strong>bewirtschaftung insgesamt<br />
wird günstiger.<br />
Teilprojekt 2: Bewirtschaftungsverträge:<br />
Um die <strong>Wald</strong>fläche, auf welche die Forstbetriebe zugreifen können,<br />
zu vergrössern und die Bewirtschaftung des <strong>Wald</strong>es für <strong>Wald</strong>eigentümer<br />
zu erleichtern, wurde die Idee entwickelt, <strong>Wald</strong>eigentümern<br />
einen umfassenden Dienstleistungsvertrag anzubieten,<br />
mit welchem sie die Bewirtschaftung ihres <strong>Wald</strong>es dem<br />
Forstdienst übertragen können, ohne ihr Eigentum aufgeben zu<br />
müssen. Eine rechtlich geprüfte Version (Ebene Förster) liegt vor.<br />
Eine weitere Vertragsvariante für die Ebene Forstbetrieb wird<br />
ausgearbeitet.<br />
Teilprojekt 3: Akquisition von Grossaufträgen:<br />
Ein grosses Potenzial für die gemeinsame Akquise von überbetrieblichen<br />
Grossaufträgen wurde nicht festgestellt. Bereits<br />
heute arbeiten die Forstbetriebe bei grossen Aufträgen zusammen<br />
und tauschen Personal aus. Und doch werden einzelne<br />
Massnahmen geprüft, um gemeinsam den potenziellen Grosskunden<br />
eine noch bessere Dienstleistung anbieten zu können.<br />
Teilprojekt 4: Vereinheitlichung des betrieblichen Rechnungswesens:<br />
Bis Ende 2013 wurde in allen Forstbetrieben ein einheitlicher<br />
Kontenplan <strong>im</strong>plementiert, so dass auf der Ebene einer forstlichen<br />
Betriebsabrechnung für das Jahr 2014 eine erste vergleichbare<br />
Auswertung der Betriebsergebnisse erfolgen kann.<br />
Die Resultate werden den Betriebsleitern zur Verfügung gestellt<br />
und ermöglichen so, von den Besten zu lernen (Benchmark).<br />
Die Auswertungen bilden auch die Grundlage für die Prüfung<br />
weitergehender Zusammenarbeitsformen zwischen den Forstbetrieben.<br />
Ressortverteilung <strong>Wald</strong>rat<br />
Der <strong>Wald</strong>rat zeichnet für die strategische Führung der <strong>Wald</strong>region verantwortlich. Nach dem Rücktritt von Niklaus Sutter bzw.<br />
Neueintritt von Norbert Hodel sieht die Ressortverteilung <strong>im</strong> <strong>Wald</strong>rat wie folgt aus:<br />
Arno Noger<br />
Präsident der Ortsbürgergemeinde<br />
<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />
Präsidium<br />
• Personalwesen<br />
• Finanzwesen<br />
• Leistungsvereinbarungen<br />
• Öffentlichkeitsarbeit<br />
Theo Hürl<strong>im</strong>ann<br />
<strong>Wald</strong>eigentümer<br />
Vizepräsidium<br />
• Holzbündelung/Holzvermarktung<br />
• Kleinwald<br />
Christoph Häne<br />
Gemeindepräsident Kirchberg<br />
• Freizeit und Erholung<br />
Franz Müller<br />
Gemeindepräsident <strong>Wald</strong>kirch<br />
• Schutz vor Naturgefahren<br />
• Biodiversität (<strong>Wald</strong>reservate,<br />
Naturschutz)<br />
Beat Hirs<br />
Gemeindepräsident<br />
Rorschacherberg<br />
• <strong>Wald</strong> und Wild<br />
Die Forstbetriebe sind auch <strong>im</strong> Siedlungsgebiet tätig s<br />
Potenzialanalyse «überbetriebliche Zusammenarbeit»<br />
Grünabfälle<br />
Immer wieder sind die Revierförster mit widerrechtlichen Ablagerungen<br />
<strong>im</strong> <strong>Wald</strong> konfrontiert. Auch Grün- und Gartenabfälle,<br />
Kompost, Rasenschnitt, Wurzelstöcke, Schnittgut, verregnetes<br />
Heu oder Obstbaumschnitte sind fachgerecht zu entsorgen. Die<br />
Ablagerung dieser «Abfälle» <strong>im</strong> eigenen oder auch fremden<br />
<strong>Wald</strong> ist erstens für das Auge kein schöner Anblick und zweitens<br />
kann es zu Veränderungen der Bodenflora und -fauna führen,<br />
indem zum Beispiel der Ausbreitung von Neophyten Vorschub<br />
geleistet wird. Wer illegal Abfälle jeglicher Art <strong>im</strong> <strong>Wald</strong> entsorgt,<br />
verstösst gegen die Umweltschutz- und <strong>Wald</strong>gesetzgebung.<br />
Hans Hug<br />
<strong>Wald</strong>eigentümer<br />
• Holzmarkt<br />
• Holzindustrie<br />
Norbert Hodel<br />
Präsident der Ortsgemeinde Wil<br />
• Forstbetriebe<br />
• Überbetriebliche Zusammenarbeit<br />
Der <strong>Wald</strong>rat hat in Absprache mit den grössten <strong>Wald</strong>eigentümern<br />
mit Forstbetrieben (Ortsbürgergemeinde <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>, <strong>St</strong>aatswald,<br />
Katholischer Konfessionsteil, Ortsgemeinde Wil, Kloster Magdenau<br />
und Ortsgemeinde Andwil) eine <strong>St</strong>udie in Auftrag gegeben mit<br />
dem Ziel, Wege der Zusammenarbeit unter den Forstbetrieben<br />
zu prüfen. Die externe Potenzialanalyse hat ergeben, dass die<br />
Forstbetriebe der sechs öffentlichen <strong>Wald</strong>eigentümer in der<br />
<strong>Wald</strong>region 1 überdurchschnittlich gut dastehen, was Organisation<br />
und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit anbelangt. Um die<br />
Zusammenarbeit weiter zu vertiefen bzw. die <strong>Wald</strong>bewirtschaftung<br />
insgesamt effizienter zu gestalten, wurden vier Teilprojekte<br />
gebildet. Nachfolgend ein Überblick über deren Zwischenstand:<br />
Teilprojekt 1: Mehrwertsteuer:<br />
Die Forstbetriebe haben zum Thema Mehrwertsteuer eine Grobanalyse<br />
erhalten. In der Folge haben sich einige <strong>Wald</strong>eigentümer<br />
in Sachen Mehrwertsteuer detailliert von Fachpersonen beraten<br />
lassen. In zwei Fällen wurden Änderungen <strong>im</strong> Bereich der Mehrwertsteuerabrechnung<br />
in die Wege geleitet.<br />
Die <strong>Wald</strong>region unternahm in Zusammenarbeit mit der <strong>St</strong>adt<br />
und der Ortsbürgergemeinde <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> Anstrengungen, die Ablagerungen<br />
<strong>im</strong> <strong>Wald</strong> einzu dämmen, indem ein Merkblatt ausgearbeitet<br />
und Quartiere mit <strong>Wald</strong>anstoss mit einem Schreiben<br />
bedient wurden.<br />
Illegale Grüngutdeponie <strong>im</strong> <strong>Wald</strong>areal<br />
s<br />
Rückblick auf die Schwerpunkte 2013<br />
<strong>St</strong>rategische Führung und Weiterentwicklung der <strong>Wald</strong>region<br />
• Umsetzung der Leistungsziele der Regierung<br />
• Konsolidierung der neuen Revierstruktur in der <strong>Wald</strong>region 1 West<br />
• Definition der <strong>St</strong>euerungsinstrumente des <strong>Wald</strong>rats<br />
• Aktualisierung der <strong>St</strong>rategie des <strong>Wald</strong>rats<br />
• Begleitung des <strong>Wald</strong>entwicklungsplans «Gallus»<br />
• Intensivierung der Zusammenarbeit mit den Gemeinden<br />
Personelle, organisatorische und finanzielle Führung<br />
• Neukonstituierung des <strong>Wald</strong>rats<br />
• Wahl des Revierförsters <strong>im</strong> Forstrevier Sitter<br />
• Pensionierung von Christian Trionfini<br />
• Umsetzung des Globalkreditsystems<br />
• Umsetzung der Sparmassnahmen des <strong>Kanton</strong>s<br />
• Opt<strong>im</strong>ale Verwendung der Beiträge von Bund und <strong>Kanton</strong> an<br />
forstliche Projekte (Schutzwald- und Jungwaldpflege, Biodiversität<br />
<strong>im</strong> <strong>Wald</strong>, Schutzbauten vor Naturgefahren, forstliche<br />
Investitionskredite)<br />
<strong>Wald</strong>wirtschaft<br />
• Energieholz: Opt<strong>im</strong>ierung des Bereitstellungs- bzw. Verkaufsprozesses<br />
(z.B. Wärmeverbund Wittenbach)<br />
• Pflege der Partnerschaften mit der Holzindustrie<br />
• Zusammenarbeit mit Holzwerk Lehmann AG<br />
• Wertholzsubmission in Henau<br />
Forstbetriebe<br />
• Projekt «überbetriebliche Zusammenarbeit»; Überwachung<br />
der vier Teilprojekte<br />
<strong>Wald</strong> und Wild<br />
• <strong>Wald</strong>-Wild-Lebensraum-Kommission<br />
• neue Lebensraumbeurteilung<br />
• Jagdgesetzrevision<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
• <strong><strong>Wald</strong>begehung</strong>en für Privatwaldeigentümer<br />
• Newsletter der <strong>Wald</strong>region<br />
• Aktualisierung der Internetseite<br />
6 <strong>Wald</strong>region 1 <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />
Jahresbericht 2013<br />
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