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Gesamte Ausgabe runterladen - Zentralverband der Ärzte für ...

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Verehrte Leser,<br />

seit 1966 erscheint die Zeitschrift des <strong>Zentralverband</strong>es<br />

<strong>der</strong> Ärzte für Naturheilverfahren e. V.<br />

unter dem Ihnen wohlvertrauten Titel „Physikalische<br />

Medizin und Rehabilitation".<br />

Kurort<br />

Badewanne<br />

Der Titel eines Periodikums muß von seinem<br />

Inhalt erfüllt werden, er muß an<strong>der</strong>erseits den<br />

Inhalt sowohl in vollem Umfange decken, als<br />

auch möglichst präzise definieren und eingrenzen.<br />

Der Vorstand des <strong>Zentralverband</strong>es als Herausgeber<br />

<strong>der</strong> Zeitschrift und das Kollegium <strong>der</strong><br />

Schriftleiter haben darüber nachgedacht, ob die<br />

oben skizzierten Voraussetzungen durch den<br />

bisherigen Titel unserer Zeitschrift noch erfüllt<br />

seien. Dabei setzte sich die Auffassung durch,<br />

daß dies nicht mehr ausreichend gegeben und<br />

damit eine Än<strong>der</strong>ung angebracht sei. So eindeutig<br />

wie <strong>der</strong> Name unseres Verbandes seine<br />

Zielsetzungen bekanntgibt, so sollte es auch mit<br />

dem Namen <strong>der</strong> Zeitschrift sein. Außerdem meinten<br />

wir, daß <strong>der</strong> Name <strong>der</strong> Zeitschrift und <strong>der</strong><br />

des Verbandes Identität zeigen sollten.<br />

Daraus erfolgte nach Abwägung vieler verschiedener<br />

Alternativen <strong>der</strong> Beschluß, unsere Zeitschrift<br />

umzutaufen und ihr mit <strong>der</strong> Januar-Nummer<br />

1981 den Namen<br />

Ärztezeitschrift<br />

für Naturheilverfahren<br />

zu geben.<br />

Wir hoffen sehr, Sie teilen mit uns die Auffassung,<br />

daß dieser Titel die eingangs gegebenen<br />

Definitionen erfüllt. Wir hoffen vor allem, daß er -<br />

wie auch <strong>der</strong> Name unseres Verbandes - klar<br />

und offen zeigt, daß <strong>der</strong> Begriff Naturheilverfahren<br />

fester Bestandteil ärztlichen Handelns ist.<br />

Es darf keinen erfolgversprechenden Versuch<br />

geben, die Naturheilverfahren aus <strong>der</strong> ärztlichen<br />

Praxis zu drängen o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Fortbildung in<br />

Naturheilverfahren durch Verwaltungsakte den<br />

Boden zu entziehen.<br />

Wir bekennen uns zu den Naturheilverfahren -<br />

zu ihrem Inhalt und zum Wort.<br />

Der Vorstand<br />

Die Schriftleitung<br />

) :<br />

-i<br />

'• J<br />

SCHWEFEL<br />

BAD<br />

Dr. Klopfer<br />

Bei allen rheumatischen Erkrankungen <strong>der</strong>Gelenke,<br />

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Jede Packung enthalt eine ausführliche<br />

Gebrauchsanweisung<br />

Kontraindikationen<br />

Schwere Herz und Kreislaufleiden Thyreotoxikose Tuberkulose<br />

Fieber akute Entzündungen Nebenwirkungen/Wechselwirkungen<br />

mit an<strong>der</strong>en Mitteln keine<br />

Zusammensetzung<br />

"lOOgenth Kolloidschwefel ätherische Ole (Pmen 0 3 g Cam<br />

phenO3g Bornylacetat 0,3 g) Gesamtschwefel 10 3 g<br />

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o<br />

PROTINA GMBH • MÜNCHEN 50<br />

i<br />

1<br />

Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 1/81, 22. Jahrg.


1921-1981<br />

60 Jahre<br />

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und Prellungen aller Art, rheumatische und neuralgische<br />

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rect. 480 mg, Ol. pin. silv. 480 mg, Methyl, salicyl. 80 mg,<br />

Liqu. Ammonii caust. 80 mg. Rhus. tox. D 4 80 mg, Sulf. D 4<br />

80 mg, Ol. Arach. et Emuig, qs. — 100-mI- u. 250-ml-Packg. —<br />

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_ Dr. W. Hotz & Co. Nachf., 7053 Kernen im Remstal b. Stuttgart.<br />

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Spir. ad —<br />

10- u. 30-ml-Packg.<br />

Ankündigungen<br />

60. Ärztlicher Fortbildungskongreß des <strong>Zentralverband</strong>es<br />

<strong>der</strong> Ärzte für Naturheilverfahren e. V. mit den angeschlossenen<br />

Gesellschaften und Arbeitsgemeinschaften<br />

sowie dem Kneippärztebund - Ärztliche Gesellschaft für<br />

Physiotherapie e. V.<br />

dem Deutschen Zentralverein homöopathischer Ärzte e. V.<br />

<strong>der</strong> Deutschen medizinischen Arbeitsgemeinschaft für<br />

Herd- und Regulationsforschung e. V.<br />

vom 14.- 22. 3.1981 in Freudenstadt/Schwarzwald<br />

Tagungsprogramm<br />

Sonnabend, 14.3.1981<br />

vormittags:<br />

Eröffnung des 60. Ärztlichen Fortbildungskongresses<br />

- mit Eröffnung und Besuch <strong>der</strong> Ausstellung -<br />

Neuraltherapeuticher Vormittag<br />

nachmittags: weitere Vorträge<br />

Sonntag, 15.3.1981<br />

vormittags:<br />

Wirksamkeitsnachweis von Phytopharmaka, abgehandelt<br />

am Beispiel pflanzlicher Sedation<br />

- Podiumsdiskussion -<br />

nachmittags: weitere Vorträge<br />

abends:<br />

Öffentlicher Vortrag für Kongreßteilnehmer und Publikum:<br />

„Diavortrag über Heilpflanzenexpeditionen"<br />

Montag, 16.3.1981<br />

vormittags:<br />

Neues über Arzneipflanzen<br />

nachmittags:<br />

V. Phytotherapeutisches Seminar<br />

- mit Diavorführung -<br />

„Phytotherapie <strong>der</strong> Magen- und Darmerkrankungen"<br />

abends:<br />

Ärztliche Akademie für Naturheilverfahren e. V.:<br />

Seminar zur Einführung in die Naturheilverfahren<br />

Dienstag, 17.3.1981<br />

vormittags:<br />

Die chronische periphere arterielle Verschlußkrankheit<br />

nachmittags:<br />

Gibt es Alternativen zum Cortison?<br />

Mittwoch, 18.3.1981<br />

vormittags:<br />

Kin<strong>der</strong>heilkunde aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> Naturheilverfahren<br />

- am Beispiel von Atemwegserkrankungen -<br />

nachmittags:<br />

- siehe Kurse -<br />

abends:<br />

Ärztliche Akademie für Naturheilverfahren e. V.:<br />

Seminar zur Einführung in die Naturheilverfahren<br />

Donnerstag, 19.3.1981<br />

vormittags:<br />

Notfallmedizin als Grundlage <strong>der</strong> Katastrophenmedizin<br />

dargestellt mit Vorträgen und Seminar durch das Zentrum<br />

für Anästhesie <strong>der</strong> Universität Ulm (Prof. Ahnefeld)<br />

nachmittags:<br />

Neuere Erfahrungen in <strong>der</strong> Zelltherapie<br />

abends:<br />

Ärztliche Akademie für Naturheilverfahren e. V.:<br />

Seminar zur Einführung in die Naturheilverfahren<br />

RECORSAIM-HER 7G#kl<br />

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in Wirkung und Anwendung stets weiterentwickelt und verbessert.<br />

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Recorsan-Gesellschaft Gräfelfing<br />

Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 1/81, 22. Jahrg.


o<br />

Freitag, 20.3.1981<br />

vormittags:<br />

Arzt-Patienten-Verständnis<br />

nachmittags: weitere Vorträge<br />

Sonnabend, 21.3.1981<br />

vormittags:<br />

Homöopathie aus <strong>der</strong> Praxis, für die Praxis: Entzündungen<br />

Tagung mit den angeschlossenen Arbeitskreisen „Homöopathie<br />

für Zahnärzte" und „Homöopathie für Tierärzte"<br />

Tagung mit <strong>der</strong> angeschlossenen Deutschen Ärztegesellschaft<br />

für Akupunktur e. V.<br />

Jubiläumstagung, anläßlich des 30jährigen Bestehens<br />

nachmittags:<br />

Praxis <strong>der</strong> Akupunktur<br />

Sonntag, 22.3.1981<br />

vormittags:<br />

Tagung mit <strong>der</strong> angeschlossenen Deutschen Ärztegesellschaft<br />

für Akupunktur e. V.<br />

Jubiläumstagung, anläßlich des 30jährigen Bestehens<br />

Akupunktur in <strong>der</strong> Endokrinologie und Frauenheilkunde<br />

Kurse für Ärzte<br />

o<br />

Kurse für Ärzte<br />

Akupunkturkurse - Aus- und ableitende Heilverfahren in<br />

alter und neuer Sicht - Bewegungstherapie - Elektroakupunktur<br />

2. Teil - Gnatho-Vertebral-Syndrom - Homöopathie-Einführung<br />

- Homöopathie für Tierärzte - Homöopathie<br />

für Zahnärzte - Homotoxikologie - HOT (fotobiologische<br />

Oxydationstherapie) - Hypnose und autogenes Training<br />

- Kneippsche Anwendungen, Hydrotherapie - Informationskurs<br />

für Manuelle Medizin - Mikrobiologische Therapie<br />

- Neuraltherapie - Ozonkurs 1. Teil - Ozonkurs 2. Teil -<br />

Thermographie, Thermoregulation-Zytoplasmatische Therapie<br />

Kurse für Arztfrauen und Ärztliches Hilfspersonal<br />

Aus- und ableitende Heilverfahren in alter und neuer Sicht -<br />

Autogenes Training - Bewegungstherapie - Diätkochkurs<br />

- Kneippsche Anwendungen, Hydrotherapie - Kosmetikkurs<br />

- Kaffee-Nachmittag mit Idee-Kaffee<br />

Anfragen wegen des 60. Ärztlichen Fortbildungskongresses<br />

richten Sie bitte an:<br />

<strong>Zentralverband</strong> <strong>der</strong> Ärzte für Naturheilverfahren e. V.<br />

- Geschäftsstelle -<br />

Eichelbachstraße 61, 7290 Freudenstadt 1 - Kniebis,<br />

Telefon (07442)21 11.<br />

Seminar Heilfasten<br />

mit Selbsterfahrung im Fasten<br />

Im Rahmen des 60. Ärztlichen Fortbildungskongresses,<br />

in Freudenstadt, Kurhotel und Sanatorium Sonne,<br />

von Sonnabend, 7.3.1981 bis Sonnabend 14.3.1981<br />

Prospekt und Anmeldung bei:<br />

<strong>Zentralverband</strong> <strong>der</strong> Ärzte für Naturheilverfahren e. V.<br />

- Geschäftsstelle -<br />

Eichelbachstraße 61<br />

7290 Freudenstadt 1 - Kniebis<br />

Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 1/81, 22. Jahrg.<br />

SEKRETOLYTIKUM<br />

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sind bisher nicht bekannt. • Zusammensetzung:<br />

100 g enthalten 29 g Mazerat aus: Rad.<br />

Gentian.0,2g, Flor. Primul. cum Calyc 0,6 g, Herb.<br />

Rumic. acet. 0,6 g, Flor. Sambuc. 0,6 g, Herb.<br />

Verben. 0,6 g. 1 Dragee enthält: Rad. Gentian.<br />

0,006 g, Flor. Primul cum Calyc. 0,018 g, Herb.<br />

Rumic acet. 0,018 g, Flor. Sambuc. 0,018 g, Herb.<br />

Verben. 0,018 g, Vitamin C 0,010 g • Dosierung:<br />

Erwachsene erhalten 3mal täglich 1 Teelöffel voll<br />

o<strong>der</strong> 2 Dragees, Schulkin<strong>der</strong> 3 mal täglich '/? Teelöffel<br />

o<strong>der</strong> 1 Dragee, Säuglinge und Kleinkin<strong>der</strong><br />

3mal täglich 10 bis 15 Tropfen. • Handelsformen:<br />

Sinupret OP mit 100 ml DM 8,95, OP mit 60 Dragees<br />

DM 8,95 OP mit 240 Dragees DM 26,80; Großpackungen<br />

mit 500 ml, 1000 ml und 1000 Dragees.<br />

J


Ärztezeitschrift<br />

für Naturheilverfahren<br />

Physikalische Medizin und Rehabilitation<br />

22. Jahrgang<br />

Heft 1 Januar 1981<br />

Organ des <strong>Zentralverband</strong>es <strong>der</strong> Ärzte für Naturheilverfahren e.V.<br />

o<br />

Schriftleitung:<br />

H. Haferkamp, Mainz, R F. Weiß, Marstetten-Aitrach, K Schimmel, Pnen<br />

und K H Caspers, Bad Fussing. Organ des <strong>Zentralverband</strong>es <strong>der</strong> Arzte<br />

für Naturheilverfahren e V, Sitz Stuttgart<br />

Wissenschaftlicher Beirat'<br />

M v Ardenne (Dresden)-A Becker (Hannover)- H Bialonski (BadGodesberg)-J<br />

Brand (Konigstein) - F Brantner (Villach) - N Breidenbach (Salem-Beuren) - P<br />

Dosch (Grunwald b München) - H Fleischhacker (Wien) - K Franke (Bad Lauterberg-P<br />

Frick (Mainz)-W Gawlick(BadTolz)-H Giesenbauer(Bremen-Lesum)-<br />

H Harmsen (Hamburg) - E Höllischer (Baden-Baden) - H Huneke (Düsseldorf) -<br />

W H Kahlert (Bad Salzuflen) - J Kaiser (Bad Wonshofen) - G Kellner (Wien) - K<br />

Kotschau (Schloßberg) - H Kolb (Wetzlar) - H Krauß (Berlin) - R v Leitner<br />

(Berlin) - H Mensen (Bad Rothenfelde) - W v Nathusius (Ortenberg) -HD<br />

Neumann (Buhl) - H Paul (Bad Godesberg) - A Pischinger (Wien) - A Rost<br />

(Tübingen) - H Seyfarth (Leipzig) - W Schauwecker (Bensheim) - R G<br />

Schenck (Aachen) - H Schlüter (Berleburg) - O Schumacher-Wan<strong>der</strong>sieb (Bad<br />

Munstereifel) - R Voll (Plochingen) - H L Walb (Homberg Kr Aisfeld) - H<br />

Winterberg (Mannheim) - W Zimmermann (München)<br />

H. Kleinsorge Psychotherapie des Schmerzes?<br />

O<br />

Zusammenfassung<br />

Insbeson<strong>der</strong>e bei chronischen Schmerzzuständen ist<br />

die Integration spezieller psychotherapeutischer o<strong>der</strong><br />

aber zumindest über die Psyche wirksamer Behandlungsverfahren<br />

sinnvoll. Das Ausmaß hängt von den<br />

gegebenen Möglichkeiten sowie <strong>der</strong> Art des Schmerzerlebens<br />

des Patienten ab. Eine spezielle Psychotherapie<br />

ist nur dann angezeigt, wenn Schmerzzustände<br />

im Zusammenhang mit psychosomatischen<br />

Erkrankungen o<strong>der</strong> Konversionssymptomen auftreten.<br />

Auf die Anwendung <strong>der</strong> Hypnose als symptomatische<br />

Schmerztherapie wird hingewiesen. Entspannungsverfahren<br />

wie das Autogene Training haben<br />

sich u. a. auch in <strong>der</strong> Schmerzprophylaxe (Einleitung<br />

einer schmerzarmen Geburt) bewährt.<br />

Summary<br />

Integration of Special psycho-therapeutical procedures<br />

or treatments that are at least effective through<br />

psychic influence is reasonable in case of conditions<br />

of chronic pains. The extent of such Integration is<br />

subject to the given possibilities as well as the nature<br />

of the patient's experience of pain. Any Special psychotherapy<br />

is only indicated in case of conditions of<br />

pain in connection with psychosomatic diseases or<br />

Symptoms of conversion. The use of hypnosis as<br />

symptomatical curative treatment of pains is pointed<br />

out. Procedures for relaxation such as autogenous<br />

training proved to besuccessful among others also in<br />

pain prophylaxis (initiation of a less painful delivery).<br />

Eine Patientin kommt mit starken Menstruationsbeschwerden zum<br />

Arzt. Mit Hilfe einer hypnotischen Suggestion gelingt es, die<br />

Schmerzen zu beheben. Die Patientin wird auf eine Art Selbsthypnose<br />

eingestellt und berichtet nach einigen Monaten, daß die<br />

Menstruationsbeschwerden nunmehr erträglich seien und darüber<br />

hinaus auch ihre Kopfschmerzen nachgelassen hätten. -<br />

Der Krankheitsbericht ist aus einem medizinischen Buch.<br />

Dieser Fall scheint uns die Problematik, die in <strong>der</strong> Fragestellung<br />

liegt, auf einfache Art zu beantworten. Man darf<br />

jedoch nicht <strong>der</strong> Versuchung anheimfallen, von einem<br />

offensichtlich erfolgreich behandelten Schmerzgeschehen<br />

her eine allgemeingültige Antwort zu finden.<br />

Was ist Schmerz?<br />

Zunächst: Um was handelt es sich beim Schmerz?<br />

Es gibt viele philosophische, naturwissenschaftliche und<br />

psychologische Definitionen und Theorien.<br />

Aristoteles beispielsweise betrachtete den Schmerz lediglich<br />

als eine Art Mißempfindung im Gegensatz zum Wohlbefinden<br />

(8). Auch in Her<strong>der</strong>s Conversationslexikon von<br />

1856 wird <strong>der</strong> Schmerz als eine „in höherem Grade<br />

unangenehme Empfindung des Körpers" bezeichnet. Dabei<br />

wird auf die Wechselwirkung zwischen körperlichem und<br />

seelischem Schmerz hingewiesen (Furcht, Angst, Reue<br />

usw.). Heute bezeichnen wir den Schmerz als eine durch<br />

* Herrn Prof. Dr Dr. E. H. Graul, Direktor <strong>der</strong> Klinik und Poliklinik<br />

für Nuklearmedizin <strong>der</strong> Universität Marburg in freundschaftlicher<br />

Verbundenheit zum 60. Geburtstag gewidmet.<br />

Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 1/81, 22. Jahrg.


Kleinsorge, Psychotherapie<br />

Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 1/81, 22. Jahrg.<br />

die Erregung von Schmerzrezeptoren hervorgerufene und<br />

über verschiedene Bahnen vermittelte komplexe Sinnesempfindung<br />

mit starker affektiver Komponente.<br />

Körperliche Schmerzempfindungen und seelische Schmerzerlebnisse<br />

lassen sich nicht trennen, da auch je<strong>der</strong> körperliche<br />

Schmerz von <strong>der</strong> Bedeutung, die man ihm zumißt<br />

o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en affektiven Komponenten (u. a. Angst, Spannung,<br />

Erwartung usw.) abhängig ist.<br />

Psyche und Schmerz<br />

Jedem Zahnarzt ist die Tatsache geläufig, daß Patienten<br />

bereits im Wartezimmer in <strong>der</strong> ängstlichen Erwartung <strong>der</strong><br />

möglicherweise unangenehmen und schmerzhaften Behandlung<br />

paradoxerweise die Schmerzen verlieren können.<br />

In unserem Sprachgebrauch findet das Wort „Schmerz"<br />

sowohl für seelischen Kummer, tiefe Trauer, tiefes Leid als<br />

auch für körperliche Schmerzen Anwendung. Seelische<br />

Schmerzen werden aber auch in den körperlichen Bereich<br />

projiziert (z. B. „Der Schmerz zerreißt mir die Brust" bzw.<br />

an<strong>der</strong>e Redewendungen, die Herz und Schmerz miteinan<strong>der</strong><br />

verbinden).<br />

Die Frage, wie Schmerzrezeptoren in unserem Organismus<br />

über die Psyche beeinflußt werden, läßt sich in Hinsicht<br />

auf die verschiedenen Schmerztheorien (z. B. thaiamische<br />

o<strong>der</strong> Gate-control-Theorie) unterschiedlich, streng vom<br />

naturwissenschaftlichen Standpunkt aber auch nur unvollkommen<br />

beantworten (7). Sicher ist, daß im Rahmen<br />

pharmakologischer Untersuchungen im Tierexperiment nur<br />

ein Teil <strong>der</strong> Wirkungsweise einer potentiell analgetisch wirksamen<br />

Substanz erfaßt werden kann. Beim Hot-plate-Test<br />

z. B. kann man das Anheben <strong>der</strong> Roten einer Ratte, die<br />

auf einer sich langsam erwärmenden Platte steht, bei Messung<br />

unterschiedlicher Zeitspannen mit und ohne Gabe von<br />

Analgetika nicht nur auf einen anästhetischen Effekt zurückführen,<br />

son<strong>der</strong>n man muß auch eine zentrale Wirksamkeit<br />

im Sinne einer verän<strong>der</strong>ten Schmerzschwelle mit einkalkulieren,<br />

wie sie auch durch psychopharmakologische Untersuchungen<br />

bedingt nachweisbar ist. Dieser mehr o<strong>der</strong><br />

min<strong>der</strong> komplexe Effekt gilt für jedes analgetisch wirksame<br />

Pharmakon, das dem Menschen bei Schmerzen<br />

appliziertwird, mit Ausnahme von lokalen Nervenblockaden.<br />

Die psychischen Auswirkungen im Sinne einer an<strong>der</strong>en<br />

Empfindlichkeit bzw. eines an<strong>der</strong>en Befindens sind es ja<br />

gerade, die die Sucht bei bestimmten, stark wirksamen<br />

Schmerzmitteln auslösen können und nicht ein isoliert<br />

analgetischer Effekt. Der Erfolg bei <strong>der</strong> Schmerzbekämpfung<br />

mit Neuroleptika, Antidepressiva, Tranquilizern und<br />

sogar Antikonvulsiva weist ebenfalls in diese Richtung.<br />

Plazebo und Schmerz<br />

Bei Gaben von Plazebos läßt sich die suggestive Wirkung<br />

einer positiven Erwartungseinstellung im Sinne einer<br />

Schmerzbefreiung gut demonstrieren. Immer wie<strong>der</strong> wird<br />

hervorgehoben, daß man mit Plazebogaben beispielsweise<br />

in 40 bis 50% <strong>der</strong> Fälle Kopfschmerzen lin<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> beheben<br />

kann. Dabei wird allerdings meist nicht auf die Pathogenese<br />

bzw. die Qualität des Schmerzes eingegangen,<br />

ebenso vermißt man Angaben über die Wirkungsweise<br />

wie<strong>der</strong>holter Plazebogaben. Bei chronischen Schmerzzuständen<br />

muß zwangsläufig eine wie<strong>der</strong>holte Plazebogabe<br />

zur Abschwächung ihrer suggestiv bedingten Wirksamkeit<br />

führen.<br />

Die in <strong>der</strong> Literatur <strong>der</strong> letzten Jahre aufgetauchten Behauptungen,<br />

daß die Plazebowirkungen auf psychisch bedingter<br />

Freisetzung endogener Morphine beruht, bedeutet eine<br />

einseitige Simplifizierung <strong>der</strong> vielseitigen psychischen<br />

Schmerzproblematik. Der als Beweis hierfür angegebene<br />

Versuch, daß eine nach Plazebogabe eingetretene Analgesie<br />

durch den Morphinantagonisten Naloxon aufgehoben<br />

werden könne, läßt sich nicht beliebig reproduzieren und<br />

hat m. E. keinerlei Beweiskraft, da Naloxon auch in <strong>der</strong><br />

Therapie den analgetischen Effekt von Morphium und morphiumähnlichen<br />

Derivaten nicht aufhebt.<br />

Die 1976 in Zusammenhang mit <strong>der</strong> Entdeckung <strong>der</strong> Opiatrezeptoren<br />

in bestimmten Hirnteilen (z. B. Hypophyse) und<br />

in hypothalamischen Kerngebieten nachgewiesenen Endorphine<br />

mit einer opiatähnlichen Struktur (ß-Endorphin besteht<br />

aus 31 Aminosäuren), <strong>der</strong>en Funktionen als Neurotransmitter<br />

o<strong>der</strong> auch als Hormon angesehen werden können<br />

und die sicher auf die Aktivität an<strong>der</strong>er Neuropeptide<br />

Einfluß nehmen, haben <strong>der</strong> Schmerzforschung neue Impulse<br />

verliehen. So wird auch die Herabsetzung <strong>der</strong> Schmerzempfindung<br />

in Streßsituationen durch die Ausschüttung<br />

dieser „körpereigenen Morphine" und Blockierung <strong>der</strong><br />

Schmerzbahnen aus <strong>der</strong> Hypophyse erklärt.<br />

Die Forschung über Enkephaline und Endorphine und ihre<br />

Funktion im Nervenendokrinum befindet sich erst in ihren<br />

Anfängen, wie überhaupt über die Pathophysiologie des<br />

Neuroendokrinums in den vergangenen Jahren viele neue<br />

Erkenntnisse gewonnen wurden. Unser heutiger Wissensstand<br />

- beeinflußt durch immer empfindlichere analytische<br />

Nachweismethoden auf dem Gebiet <strong>der</strong> Biochemie - läßt<br />

sich nur spekulativ in unser Wissen über die Pathophysiologie<br />

des Schmerzes einordnen.<br />

Wir können heute die Plazebowirkung im Grunde genommen<br />

nur psychologisch als Ausdruck einer Autosuggestion<br />

sehen, denn sie findet mit Sicherheit nicht statt, wenn man<br />

den Patienten darüber aufklärt, daß man ihm zu Behandlungszwecken<br />

eine Leertablette verabreicht o<strong>der</strong> physiologische<br />

Kochsalzlösung injiziert. Ebenso ist eine Abhängigkeit<br />

des Effektes von <strong>der</strong> Persönlichkeitsstruktur des Patienten<br />

(Rezeptor) und seinem Verhältnis zum Arzt und zur<br />

medikamentösen Therapie gegeben.<br />

Die komplexe Schmerzproblematik zeigt auf, daß eine<br />

„ideale Schmerzbehandlung", insbeson<strong>der</strong>e chronischer<br />

Schmerzen, darin besteht, daß <strong>der</strong> Patient auch lernt, mit<br />

den Schmerzen zu leben. Dies gehört zur Zielsetzung, die<br />

sich eine Reihe neu gegründeter Schmerzkliniken mit kom-


Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 1/81, 22. Jahrg.<br />

Kieinsorge, Psychotherapie<br />

plexen Behandlungsmethoden und multidisziplinärer Zusammenarbeit<br />

gesetzt haben, die neben medikamentöstherapeutischen<br />

und ggf. chirurgischen auch psychotherapeutische<br />

und psychosoziale Maßnahmen in das Behandlungsgebiet<br />

integrieren.<br />

Objektivierung des Schmerzes<br />

Obwohl eine Objektivierung des Schmerzes nur indirekt möglich<br />

ist (z. B. durch Messung des elektrischen Hautwi<strong>der</strong>standes),<br />

und auch eine normierte Schmerzauslösung für<br />

eine individuell recht unterschiedliche Reaktionsweise<br />

spricht (z. B. Reizung <strong>der</strong> Zahnpulpa mit Gleichströmen<br />

steigen<strong>der</strong> Stärke), erlebt <strong>der</strong> Patient jeden Schmerz, auch<br />

wenn er vom Arzt als körperlich o<strong>der</strong> mehr seelisch betont<br />

eingestuft wird, als real und sollte daher auch vom Arzt<br />

entsprechend akzeptiert werden. Eine Ausnahme bilden nur<br />

Schmerzen im Rahmen simulierter Erkrankungen, aber auch<br />

hier ist es schwierig, den Grad <strong>der</strong> bewußten Simulation<br />

im Einzelfalle von pathologischer Erlebnisvt arbeitung zu<br />

trennen. Wie weit erlebte z. B. eine Patientin, die im Rahmen<br />

einer hysterischen Neurose mit masochistischer Tendenz<br />

es immer wie<strong>der</strong> verstand, wegen kolikartiger Leibschmerzen<br />

auf den Operationstisch gelegt zu werden und die,<br />

wie in einem von mir beobachteten Fall, bereits zahlreiche<br />

Operationsnarben auf dem Abdomen aufwies, subjektiv<br />

„ihren Schmerz"? Die diagnostische Einstufung in das<br />

„Münchhausensyndrom" führt hier nicht weiter (5).<br />

Mit psychotherapeutischen Methoden, ja schon mit psychischer<br />

Hinwendung, läßt sich je nach Art des Schmerzes,<br />

<strong>der</strong> Persönlichkeit des Patienten und seinem Kontakt zum<br />

Therapeuten mehr o<strong>der</strong> min<strong>der</strong> je<strong>der</strong> Schmerz beeinflussen.<br />

Schwere, organisch bedingte Schmerzzustände, wie Karzinomschmerzen<br />

lassen sich z. B. durch symptomatische<br />

Suggestivbehandlung mit <strong>der</strong> Hypnose beeinflussen,<br />

beson<strong>der</strong>s dann, wenn die Hypnoseeinleitung, in einem<br />

schmerzfreien Intervall erprobt, möglich ist. Der Effekt <strong>der</strong><br />

Hypnose ließe sich z. B. im Experiment durch unterschiedliche<br />

Schmerzempfindung bei Eintauchen eines Armes in<br />

Eiswasser mit und ohne Hypnose verifizieren (1). Wir müssen<br />

jedoch bedenken, daß eine solche symptomatische,<br />

aktive Psychotherapie allein eher im Sinne einer Pharmakotherapie<br />

wirkt, wenn sie auch nicht durch Nebenwirkungen<br />

belastet ist.<br />

Hierbei kann auch das autogene Training als aktive Form<br />

<strong>der</strong> Selbstentspannung im Sinne einer Distanzierung vom<br />

Schmerzerlebnis eine Rolle spielen.<br />

Beson<strong>der</strong>s bedeutsam sind psychotherapeutische Entspannungsverfahren<br />

in Zusammenhang mit einer Aufklärung<br />

über die physiologischen Mechanismen im Rahmen <strong>der</strong><br />

Vorbereitung zu einer schmerzarmen Geburt. Wenn auch <strong>der</strong><br />

Schmerz in Zusammenhang mit einer Wehe bestehen<br />

bleibt, so führt doch die Entspannung und rationales Beobachten<br />

des Geburtsvorganges zu einer an<strong>der</strong>en Verarbeitung<br />

<strong>der</strong> Schmerzempfindung. Wer möchte heute noch<br />

ein <strong>der</strong>artiges erstmals von Read systematisiertes Verfahren<br />

bei <strong>der</strong> Geburtsvorbereitung ausklammern?<br />

Autogenes Training, progressive Muskelrelaxation und an<strong>der</strong>e<br />

übliche Entspannungsverfahren können auch zur<br />

Behebung spastischer Schmerzzustände führen, die als<br />

Ausdruck von Organfunktionsstörungen in Zusammenhang<br />

mit einer psychosomatischen Erkrankung auftreten. Schwer<br />

zu fixierende Schmerzzustände im Rahmen einer auf<br />

hysterischer Grundlage bestehenden Konversionsneurose<br />

dagegen bedürfen auf jeden Fall <strong>der</strong> Behandlung <strong>der</strong><br />

psychischen Fehlhaltung. Wie weit im Einzelfalle tiefenpsychologische<br />

Verfahren, Verhaltenstherapie o<strong>der</strong> auch<br />

an<strong>der</strong>e aktive psychotherapeutische Methoden zum Ziele<br />

führen, entscheidet sich nach den üblichen diagnostischen<br />

Kriterien zur Psychotherapie.<br />

Als Beispiel für spastische Schmerzen bei akuten o<strong>der</strong><br />

chronischen Streßsituationen sei auf die sogenannte „Ruheangina"<br />

hingewiesen, die in erster Linie auf einer spastischen<br />

Verengung <strong>der</strong> Koronarien ohne körperliche Belastung<br />

zurückzuführen ist.<br />

Wir haben auf die Möglichkeit <strong>der</strong> psychogenen Auslösung<br />

von Koronarspasmen bereits 1949 hingewiesen (2). In <strong>der</strong><br />

deutschen Kardiologie wurde sie jedoch fast zwei Jahrzehnte<br />

lang als nicht existent angesehen, bis aus USA<br />

in den vergangenen Jahren das Krankheitsbild unter dem<br />

Namen <strong>der</strong> bereits 1960 beschriebenen Prinzmetal-Angina<br />

wie<strong>der</strong> bei uns Eingang fand. Wir glauben heute, daß bei<br />

ca. 20% <strong>der</strong> Patienten mit pektanginösen Beschwerden<br />

Spasmen als auslösende Faktoren angesehen werden müssen,<br />

in Japan wird die Zahl sogar auf 70% eingestuft. Hier<br />

liegt es nahe, einen Abbau <strong>der</strong> vielfach auslösenden chronischen<br />

Konfliktsituationen im therapeutischen Konzept zu<br />

berücksichtigen (6).<br />

Psychotherapeutische Erfahrungen<br />

Eigentliche Psychotherapie kann sich nicht nur auf eine<br />

zeitlich begrenzte Symptombefreiung beschränken, son<strong>der</strong>n<br />

sie muß darüber hinaus auch versuchen, bei körperlichen<br />

Schmerzzuständen dem Patienten weitere Bewältigungsmechanismen<br />

anzubieten, im Sinne einer an<strong>der</strong>en<br />

Form <strong>der</strong> Schmerzwahrnehmung und -Verarbeitung ohne<br />

Angst (beispielsweise in Formen von Gruppentherapien).<br />

Selbsthypnose zur Schmerzbekämpfung<br />

Zum Schluß soll noch einmal auf die sogenannte Selbsthypnose<br />

eingegangen werden, die heute vielfach zur<br />

Schmerzbefreiung, wie in dem eingangs zitierten Fall, empfohlen<br />

wird. Schmerzbefreiung durch Hypnose wird schon<br />

seit langem geübt. So berichtete beispielsweise Großmann<br />

1895 in <strong>der</strong> von Oskar Voigt mit herausgegebenen „Zeitschrift<br />

für den Hypnotismus" über eine mittels Hypnose<br />

erfolgte Schmerzbefreiung von Rheumatikern. J. H. Schultz


Kleinsorge, Psychotherapie<br />

Arztezeitschr f Naturheilverf 1/81,22 Jahrg<br />

und an<strong>der</strong>e Autoren beschrieben eine Anästhesie durch<br />

Hypnose wahrend operativer Maßnahmen Um nur ein Beispiel<br />

aus neuerer Zeit zu nennen, sei auf die Arbeit <strong>der</strong><br />

Amerikaner Crasilneck, Stirman, Wilson u a hingewiesen,<br />

die die Hypnose bei Patienten mit lebensgefahrlichen Verbrennungen<br />

anwandten Von acht Patienten ließen sich<br />

sechs trotz unsagbarer Schmerzen gut hypnotisieren Es<br />

gelang u a durch die Analgesie, die verletzten Körperteile,<br />

die vorher durch Schmerzeinflusse unbeweglich waren,<br />

Bewegungsubungen zugänglich zu machen 1944 empfahl<br />

Salter erstmalig eine Selbsthypnose zur Behebung von<br />

Schmerzzustanden (9) Eine Selbsthypnose von Patienten<br />

an sich ist nicht neu Wetterstrand benutzte bereits 1896<br />

eine Art Signalhypnose, indem er dem Patienten ein Billet<br />

mitgab, bei dessen Lektüre er in Hypnose fallen sollte<br />

Seit 1950 haben wir in meiner damaligen Klinik die sogenannte<br />

Ablationshypnose angewandt, in <strong>der</strong> nach <strong>der</strong> üblichen<br />

Hypnoseeinleitung eine Ablösung <strong>der</strong> Hypnoseumschaltung<br />

vom Arzt durch ein einfaches Signal (beispielsweise<br />

eine bunte Farbtafel) o<strong>der</strong> - erstmals von uns entwickelt<br />

- durch ein besprochenes Tonband erfolgt (3)<br />

Wir konnten Kausalgien, Phantomschmerzen, Stumpfneuralgien,<br />

Trigeminusneuralgien u a behandeln Die Abstande<br />

zwischen den benötigten Hypnosen waren je nach<br />

<strong>der</strong> Häufigkeit des Schmerzeinbruches unterschiedlich<br />

lang Der methodische Aufwand ist jedoch außerordentlich<br />

hoch Im Durchschnitt benotigten wir eine sechswöchige<br />

tägliche Hypnosebehandlung bis zur erfolgreichen Durchfuhrung<br />

<strong>der</strong> Selbsthypnose, ein Aulwand, <strong>der</strong> auch heute<br />

nur unter optimalen Bedingungen möglich ist und nicht auf<br />

Praxisverhaltnisse bzw ein allgemeines Krankenhaus übertragen<br />

werden kann Bei den von vielen Autoren beschriebenen<br />

Methoden zur „Selbsthypnose" handelt es sich nach<br />

meiner Meinung oftmals nur um eine Form tieferer Selbstentspannung<br />

(4)<br />

Bei <strong>der</strong> Schmerztherapie sollte ein realistisches und damit<br />

rationales Vorgehen im Auge behalten werden Nicht alles,<br />

was wünschenswert wäre, ist allein schon vom methodischen<br />

Aufwand her bzw auch ökonomisch möglich<br />

Meist wird daher auch die symptomatische medikamentöse<br />

Therapie sowie Verfahren wie Nervenblockaden u a die<br />

Basis für ein weiteres therapeutisches Handeln darstellen<br />

Die Aussage, daß je<strong>der</strong> Mensch als Patient seine eigene<br />

Krankheit hat und erlebt, gilt insbeson<strong>der</strong>e für den psychosomatischen<br />

Bereich und ebenfalls für das Schmerzerleben<br />

Bei <strong>der</strong> Abwägung des Einsatzes <strong>der</strong> Psychotherapie im<br />

Rahmen einer Schmerzbehandlung stehen wir, bedingt<br />

durch die komplexe Problematik des Schmerzes und des<br />

Schmerzerlebens sowie möglicher neurotischer Fehlhaltungen,<br />

vor einer verantwortlichen und schwierigen Aufgabe<br />

Literatur<br />

1 Fromm, E und R E Shor Hypnosis Development in Research<br />

and New Perspectives Aldine Publishing Company, New York<br />

1979<br />

2 Kleinsorge, H u G Klumbies Herz und Seele DMW 74, Nr 1<br />

4-8, Nr 2 37-42 (1949)<br />

3 Kleinsorge, H u G Klumbies Psychotherapie in Klinik und<br />

Praxis Urban & Schwarzenberg, München 1959<br />

4 Kleinsorge, H Hypnose als Dauerbehandlung bei schweren<br />

Schmerzzustanden Praxis d Psychother 6,262-270(1961)<br />

5 Kleinsorge, H Vorgetauschte Krankheitszustande<br />

Diagnostik 10, 643-646 (1977)<br />

6 Kleinsorge, H Koronarspasmen bei Streßsituationen<br />

Therapiewoche 29, 4939-4940 (1979)<br />

7 Melzack, R Das Ratsei des Schmerzes Hippokrates-Verlag,<br />

Stuttgart 1978<br />

8 Schadewaldt, H Geschichte <strong>der</strong> Schmerzbehandlung<br />

Med Welt 31, 1277-1279 (1980)<br />

9 Salter, A Eigenhypnose - Fremdhypnose<br />

Verlag O W Barth, München 1954<br />

Anschrift des Verfassers Prof Dr med H Kleinsorge Fakultät für<br />

Klinische Medizin Mannheim <strong>der</strong> Universität Heidelberg, Am Wiesbrunnen<br />

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Aus dem Deutschen Zentrum für Frischzellentherapie GmbH, Lenggries (Chefarzt: Dr. med. S. Block)<br />

s. Block Frischzellentherapie in Theorie und Praxis<br />

Zusammenfassung<br />

Es wird eingangs über die unerläßlichen Voraussetzungen<br />

zur weitgehend gefahrlosen und erfolgversprechenden<br />

Anwendung, über wichtige Ergebnisse<br />

<strong>der</strong> Grundlagenforschung, auch über Methodik und<br />

Indikationen einschließlich Einsatzbeschränkungen,<br />

<strong>der</strong> Frischzellentherapie berichtet.<br />

Positive tierexperimentelle Ergebnisse von Prof.<br />

Kment, Prof. Ullrich, Prof. Landsberger und Doz.<br />

Dr. Renner finden Erwähnung.<br />

Hervorstechend sind dabei Kments Untersuchungsergebnisse<br />

seiner 1977 veröffentlichten Langzeitprogramme.<br />

Hierzu sagt er aus, daß es ihm gelungen<br />

sei, mittels Zellinjektionen bei Tieren mehrfache<br />

Alterssymptome „in Richtung eines jüngeren biologischen<br />

Alters und damit einer Revitalisierung zu<br />

verän<strong>der</strong>n."<br />

Aus über 27jährigen zelltherapeutischen Erfahrungen<br />

mit über 40000 Patienten werden aus letzter<br />

Zeit Erfolgsnachweise dieser biologischen Behandlungsmethode<br />

belegt.<br />

Summary<br />

Initially it is reported on the indispensable conditions<br />

for almost safe and successf ul use of f resh cell therapy,<br />

on important results of basic research in this field<br />

as well as on methods and indications including the limitations<br />

for the use of fresh cell therapy.<br />

Positive results obtained by Prof. Kment, Prof. Ullrich,<br />

Prof. Landsberger and Docent Dr. Renner in animal<br />

experiments are mentioned.<br />

Among those Kment's results of his long-term programmes<br />

as published in 1977 are conspicuous. To<br />

these he stated that he succeeded in „changing multiple<br />

Symptoms of old age into the direction of a younger<br />

biological age and thus to revitalization" in animals<br />

by means of cell injections.<br />

From more than 27 years of cell therapeutic experiences<br />

with more than 40,000 patients proof of recent<br />

success with this biological method for treatment is<br />

demonstrated.<br />

Als Prof. Niehans Anfang 1931 eine schwer tetaniekranke<br />

Patientin, die von furchtbaren Krämpfen geschüttelt wurde,<br />

durch Übertragung kleingeschnittener, in Kochsalz aufgeschwemmter<br />

tierischer Organzellen von Schilddrüse und<br />

Nebenschilddrüse heilte, war das die Geburtsstunde <strong>der</strong><br />

eigentlichen Zelltherapie.<br />

Bei diesem Notfallbehandlungsversuch ergab sich überraschen<strong>der</strong>weise,<br />

daß frische tierische Gewebsteilchen -<br />

in die Muskulatur eingespritzt - nicht nur heilten, son<strong>der</strong>n<br />

artfremdes Eiweiß in zerkleinerter Form auch reaktionslos<br />

vertragen worden war.<br />

In <strong>der</strong> Folgezeit ist dieses Behandlungsverfahren durch<br />

Prof. Niehans selbst und seine Schüler, aber auch durch<br />

an<strong>der</strong>e Zelltherapeuten, weiter entwickelt worden, so daß<br />

heute bei vielen chronischen Erkrankungen, Verschleißerscheinungen<br />

und Alterungsprozessen optimale Erfolge<br />

erreichbar und eine gefahrlose Anwendung sichergestellt<br />

sind.<br />

Neben dieser echten Frischzellenbehandlungsmethode kamen<br />

auch die Verwendungen von konservierten Zellen in<br />

zwei Variationen - als tiefgefrorene Zellen und als lyophilisierte,<br />

sogenannte Trockenzellen - zur Entwicklung.<br />

Frischzellen sind eine biologische Behandlung<br />

Zusammenfassend ist zu sagen, daß es sich bei <strong>der</strong> Frischzellentherapie<br />

um eine biologische Behandlungsmethode<br />

handelt, bei <strong>der</strong> frische kleingeschnittene Organ- und Gewebeteilchen<br />

von noch nicht geborenen Tieren (Feten), die<br />

am Ende <strong>der</strong> Tragzeit und Abschluß ihrer Organentwicklung<br />

stehen, unmittelbar nach Schlachtung <strong>der</strong> Spen<strong>der</strong>tiere<br />

ohne Zwischenschaltung von Konservierungsverfahren<br />

dem menschlichen Organismus implantiert werden. Nur<br />

wenige Organzellen, die fetal noch nicht funktionsfähig<br />

entwickelt sind, werden von Jungtieren entnommen, so z. B.<br />

Testis, Ovarien, Hypophyse, Epiphyse, Nebenschilddrüse.<br />

Durchführung <strong>der</strong> Frischzellentherapie<br />

Voraussetzungen für die exakte Durchführung dieser<br />

Frischzellentherapie sind:<br />

1. Haltung einer ausreichend großen Herde von etwa 500<br />

bis 600 Spen<strong>der</strong>tieren, die durch einen erfahrenen Züchter<br />

nach konstitutionellen und genetischen Gesichtspunkten<br />

selektiert und laufend fachmännisch betreut<br />

wird. Ihre Aufzucht erfolgt im Hochgebirgsbereich weitab<br />

von nachteiligen Umwelteinflüssen, wobei eine vollbiologische<br />

Fütterung während des ganzen Jahres sichergestellt<br />

ist. Mit beson<strong>der</strong>er Sorgfalt wird die tierärztliche<br />

und labortechnische Überwachung nach den Richtlinien<br />

des Bundesgesundheitsamtes „für die Gewinnung keimfreier<br />

zelltherapeutischer Präparate und für die Gesundheitskontrolle<br />

<strong>der</strong> Spen<strong>der</strong>tiere" betrieben.<br />

2. Ein selbstbetriebenens Kurheim o<strong>der</strong> Sanatorium mit<br />

Labor und ausreichend medizinisch-technischen Einrichtungen.<br />

3. Eine im Haus befindliche Schlachtstätte, zusätzlich verschiedener<br />

Nebenräume, in denen nach Schlachtung<br />

<strong>der</strong> Spen<strong>der</strong>tiere unter operationssaalsterilen und kühl-<br />

Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 1/81, 22. Jahrg. 11


Block, Frischzellentherapie<br />

Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 1/81, 22. Jahrg.<br />

physiologischen Bedingungen die Frischzellensuspenstonen<br />

rasch injektionsfertig hergestellt werden können.<br />

4. Ausreichend qualifiziertes Personal zur Patientenbetreuung<br />

und Zellherstellung. Für mein 40-Betten-Sanatorium<br />

stehen 60 Personen Personal, darunter vier Ärzte, alle<br />

in ganztägiger Arbeitszeit zur Verfügung. Dazu kommen<br />

noch etwa sieben Personen Aushilfspersonal, die überwiegend<br />

am Implantationstag eingesetzt sind.<br />

Die Bevorzugung von Spez:ialzuchttieren gefleckter Bergschafe<br />

als Spen<strong>der</strong>tiere für die Frischzellengewinnung,<br />

beruht auf langjährigen Erfahrungen von Niehans und an<strong>der</strong>en<br />

Zellforschern. Auch die in Deutschland hergestellten<br />

lyophilisierten Trockenzellen werden vorzugsweise von<br />

Schafen gewonnen.<br />

Der Einsatz des Schafes als Spen<strong>der</strong>tier geschieht insbeson<strong>der</strong>e<br />

deswegen, weil diese Tiergattung allgemein konstitutionell<br />

und gegenüber bakteriellen und viralen Infektionen<br />

sehr wi<strong>der</strong>standsfähig ist, unter den Säugetieren die weitaus<br />

geringste Krebsdisposition aufweist und ihr zelluläres<br />

Eiweiß in Kontakt zu menschlichem Gewebe gute Verträglichkeit<br />

zeigt.<br />

Langjährige Erfahrungen ergaben keinerlei Hinweise auf<br />

an<strong>der</strong>e Spen<strong>der</strong>tiere, zum Beispiel Schweine, Kälber, Kaninchen<br />

o<strong>der</strong> Meerschweinchen, umzusteigen.<br />

Wirkungsmechanismus <strong>der</strong> Frischzellen<br />

einige Jahrzehnte mit <strong>der</strong> Zelltherapie und hat beson<strong>der</strong>s<br />

ihren Einsatz bei mongoloiden Kin<strong>der</strong>n geför<strong>der</strong>t und die<br />

Behandlungsergebnisse studiert. Zusätzlich widmet er sich<br />

<strong>der</strong> experimentellen Grundlagenforschung.<br />

Seine eigenen, aber auch die wesentlichen fremden experimentellen<br />

Arbeiten hat er in einem wissenschaftlichen<br />

Bericht <strong>der</strong> Zeitschrift „Cytobiologische Revue" vom Mai<br />

1978 zusammengestellt. Hieraus sollen die wichtigsten<br />

Gesichtspunkte vorgetragen werden.<br />

Früher nahm man an, daß die implantierten Gewebe vom<br />

Implantationsort aus ihre Wirkungen entfalten. Durch radioaktive<br />

Besetzungen und Farbmarkierungen gilt es jetzt als<br />

erwiesen, daß die implantierten Gewebepartikel unmittelbar<br />

nach <strong>der</strong> Verabreichung erst netzartig aufgelockert, dann<br />

durch körpereigene Mikrophagen und später auch Makrophagen<br />

abgebaut und schließlich mittels dieser eigenen<br />

Körperzellen in den Organismus transportiert werden. Aus<br />

Verteilungsstudien geht hervor - und das ist sehr aufschlußreich<br />

- daß in korrespondierenden Organen die<br />

höchsten Konzentrationen implantierten Gewebes erreicht<br />

werden, aber auch die verschiedenen Implantationszellteile<br />

in an<strong>der</strong>en Organen und Systemen nachweisbar sind.<br />

Es ergibt sich also, daß z. B. implantierte Leberzellen überwiegend<br />

in die Leber, Herzzellen am Herzen, Drüsenzellen<br />

an den entsprechenden Drüsenorganen des Empfängerorganismus<br />

nachgewiesen werden. Wenn hier von Zellen<br />

berichtet wird, sind jeweils Zellbestandteile gemeint, wie<br />

oben erwähnt.<br />

Obwohl die letzten Erkenntnisse über das Wirkungsgeschehen<br />

nach den Zellimplantationen noch weitgehend fehlen,<br />

gibt es doch schon recht aufschlußreiche Ergebnisse <strong>der</strong><br />

Grundlagenforschung bezüglich Abbau, Transportweg und<br />

Anreicherung des Implantationsmaterials im menschlichen<br />

Organismus.<br />

Auf dieser Basis ist es durchaus erlaubt, weiterführende<br />

hypothetische Überlegungen über die biologischen Revitalisierungs-<br />

und Reparaturvorgänge an gealterten und geschädigten<br />

Zellsystemen anzustellen, die zwar zuerst nur<br />

als Denkmodelle gelten, aber durch intensive Forschungen<br />

vielleicht bald weitere Aufklärung bringen.<br />

Wir selbst beschäftigen uns überwiegend mit den klinischen<br />

Methoden <strong>der</strong> Zelltherapie.<br />

Mir sei es erlaubt, kurz auf einige wichtige Untersuchungsergebnisse<br />

<strong>der</strong> experimentellen Grundlagenforschung hinzuweisen,<br />

die sicherlich sehr aufschlußreich sein werden<br />

und Verständnis für die biologischen Effektvorgänge im<br />

gealterten und geschädigten Organismus durch Zellimplantationen<br />

erwecken.<br />

Es muß hier erwähnt werden, daß diese zellexperimentellen<br />

Forschungen überwiegend mit lyophilisierten Zellen, also<br />

Trockenzellen, vorgenommen wurden, <strong>der</strong>en Ergebnisse<br />

aber allgemeine Gültigkeit haben und mithin auch auf<br />

Frischzellenanwendungen zu beziehen sind.<br />

Prof. F. Schmid, Chefarzt <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>klinik <strong>der</strong> Städtischen<br />

Krankenanstalten Aschaffen bürg, beschäftigt sich schon<br />

Die Rolle des Empfängers<br />

Neben <strong>der</strong> geweblichen Verwandtschaft spielt <strong>der</strong> Schädigungsgrad<br />

des Empfängerorganismus für die Höhe <strong>der</strong><br />

Anreicherungskonzentration <strong>der</strong> spezifischen Zellen eine<br />

wesentliche Rolle. So konnte Harbers bereits 1954 nachweisen,<br />

daß die Resorptionsquote von implantierten Leberzellen<br />

um das Vierfache ansteigt, wenn die Leber vorgeschädigt<br />

ist. Auch die Nukleinsäurefraktionen, das sind die<br />

wichtigsten bioaktiven Eiweißanteile <strong>der</strong> Zelle, waren bei<br />

lebergeschädigten Tieren etwa doppelt so hoch wie bei<br />

gesunden Tieren.<br />

Das Geschehen nach den Zellimplantationen obliegt wahrscheinlich<br />

den individuellen Selbstregulationsvorgängen<br />

des Empfängerorganismus. Es gibt Hinweise dafür, daß <strong>der</strong><br />

Abbau des implantierten Gewebes einmal bis zu kurzkettigen<br />

Peptiden erfolgen kann, aber auch höhermolekulare<br />

Proteine in spezifischer Funktion vorliegen.<br />

Gerade die nie<strong>der</strong>molekularen Eiweißpeptide haben in <strong>der</strong><br />

letzten Zeit aus verschiedenen Gründen das Interesse zellbiologischer<br />

Forschergruppen geweckt. Diese biologischen<br />

Eiweißpeptide sind einmal artunspezifisch, d. h. sie kommen<br />

bei allen Lebewesen mit höherer Organisation in biochemisch<br />

gleicher Form vor. Sie besitzen lediglich Organspezifität,<br />

aber keine Artspezifität. Zum an<strong>der</strong>en haben sie<br />

enzymatische und hormonelle Aufgaben, <strong>der</strong>en Ausmaße<br />

12


Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 1/81, 22. Jahrg.<br />

Block, Frischzellentherapie<br />

o<br />

noch weitgehend unbekannt sind, denen sich aber die<br />

mo<strong>der</strong>ne zellbiologische Forschung immer mehr widmet.<br />

Der Nobelpreisträger Alexis Carrel hat bereits vor ca. 60<br />

Jahren entdeckt, daß eine absterbende Gewebekultur<br />

durch Zuführung jugendlicher Zellen zu neuem Leben angeregt<br />

werden kann.<br />

So hat ein erfahrener Zellbiologe zum V. Wissenschaftlichen<br />

Kongreß <strong>der</strong> Gesellschaft für Frischzellentherapie<br />

in München im November 1978 vorgetragen, daß sich in<br />

fetalen Organteilen Wachstumsfaktoren befinden müssen,<br />

die die Funktionen und zellulären Stoffwechselvorgänge<br />

und auch das Wachstum von Zellkulturen för<strong>der</strong>n und aktivieren.<br />

Er bestätigte desgleichen aufgrund seiner biologischen<br />

Untersuchungen an menschlichen Zellkulturen, daß<br />

kein Unterschied in <strong>der</strong> Anregung dieser zellulären Aktivitätsvorgänge<br />

bei Einsatz von isolierten menschlichen o<strong>der</strong><br />

tierischen Organzellen bestände.<br />

Auf <strong>der</strong> Basis dieser Untersuchungsergebnisse ist - vorerst<br />

nur arbeitshypothetisch - anzunehmen, daß die aus<br />

dem Implantationsmaterial abgebauten nie<strong>der</strong>molekularen<br />

Biopeptide an den geschädigten und gealterten Zellen <strong>der</strong><br />

korrespondierenden Organe reparaturmechanistisch tätig<br />

werden und biochemische Zelleistungen verbessern. Hierdurch<br />

kommt es dann - so nehmen wir jedenfalls an - zu<br />

nachweisbaren und vielfach bestätigten Organfunktionsbesserungen,<br />

allgemeinen Revitalisierungen und Besserungen<br />

sowie Heilungen von gesundheitlichen Störungen und<br />

Krankheiten.<br />

Prof. Alfred Kment, Vorstand des Institutes für Physiologie<br />

<strong>der</strong> Tierärztlichen Universität Wien, hat bereits 1961 und<br />

1962 mittels exakter naturwissenschaftlicher Methoden<br />

tierexperimentelle Revitalisierungseffekte durch Verabreichungen<br />

von fetalen Zellen nachgewiesen. Die Untersuchungsergebnisse<br />

seines letzten Langzeitprogrammes veröffentlichte<br />

er 1977 und sagte hierzu aus, daß es ihm<br />

gelungen sei, mittels Zellinjektionen bei Tieren mehrfache<br />

Alterssymptome „in Richtung eines jüngeren biologischen<br />

Alters und damit einer Revitalisierung zu verän<strong>der</strong>n".<br />

Er untersuchte dabei folgende Vitalitätsparameter:<br />

1. Gewebeatmung<br />

2. Lipofuszingehalt im Hirn, Herzmuskel und an<strong>der</strong>en Organen<br />

(es handelt sich hier um ein Alterspigment)<br />

3. Kollagen in Schwanzsehnen und Haut<br />

4. Elastizität <strong>der</strong> Aorta in Längs- und Querrichtung<br />

5. Motorische Aktivität<br />

6. Lern- und Merkleistungen sowie ergänzende Untersuchungen.<br />

Prof. Konrad Ullrich, vormals Vorstand <strong>der</strong> Medizinischen<br />

Tierklinik <strong>der</strong> Universität München, hat vielseitige, tierexperimentelle<br />

Untersuchungen mit Frischzellen, die sich auf<br />

verschiedene Bezugsorgane erstreckten, durchgeführt und<br />

fand bei kranken Tieren eindeutig heilende Wirkungen.<br />

Ullrich schädigte z. B. Rattenleber durch Phosphoröl. Bei<br />

gleichzeitiger Gabe von fetalen Leberzellen entstanden<br />

keine Leberschäden, während die mit Phosphoröl gespritzten<br />

Tiere ohne Verabreichung von fetalen Leberzellen fast<br />

ausnahmslos starben.<br />

Ähnliche Versuche führte er mit Tetrachlorkohlenstoff, einer<br />

ebenfalls stark lebertoxischen Substanz, durch. Auch hier<br />

waren die Ergebnisse <strong>der</strong>art, daß die mit Leberzellen vorbehandelten<br />

Tiere keine Leberschädigung zeigten und die<br />

nicht vorbehandelten Tiere starben.<br />

Ein an<strong>der</strong>er Versuch Ullrichs befaßt sich mit <strong>der</strong> Spermiogenese<br />

von Stieren. Nach Hodenzellenimplantationen verbesserte<br />

sich bei 75% <strong>der</strong> Tiere die Samenqualität im<br />

Spermatogramm, überwiegend sogar auf Dauer, so daß<br />

diese Tiere wie<strong>der</strong> zur Deckung eingesetzt werden konnten.<br />

Ein weiterer zelltherapeutischer Forscher, Prof. Landsberger<br />

vom 1. Anatomischen Institut <strong>der</strong> Universität Heidelberg,<br />

prüfte die Wirkung von fetalen Schafszellen an 5 600 Ratten<br />

und fand:<br />

1. Regeneration altersbedingter Organdegenerationen<br />

2. Stärkung <strong>der</strong> körpereigenen Abwehr (Immunabwehr)<br />

gegen Krebs durch Verzögerung des Krebswachstums.<br />

Dabei ist kein Tier durch eine allergische o<strong>der</strong> toxische<br />

Reaktion gestorben.<br />

Doz. Dr. med. habil. Helmut Renner, Medizinische Hochschule<br />

Hannover und Strahleninstitut <strong>der</strong> Städtischen Krankenanstalten<br />

Nürnberg, faßte seine eigenen Untersuchungsergebnisse<br />

wie folgt zusammen: „Die therapeutische Wirkung<br />

fetaler tierischer Zellen ist zum Beispiel bei bösartigen<br />

Geschwülsten (Krebs) eindeutig experimentell belegt".<br />

Indikationen für die Frischzellentherapie<br />

Der Anwendungsbereich <strong>der</strong> Zelltherapie ist infolge ihres<br />

direkten ursächlichen Wirkungsansatzes an <strong>der</strong> Molekularsubstanz<br />

geschädigter und gealterter Organzellen insgesamt<br />

umfassend und läßt sich am besten in folgende Indikationsgruppen<br />

glie<strong>der</strong>n:<br />

1. Streß- und altersbedingter Leistungsabfall<br />

2. Krankheitsbedingte Organschäden und Funktionsstörungen<br />

3. Anlagebedingte Schädigungen und Leistungsmin<strong>der</strong>ungen<br />

4. Tumorbegleittherapie.<br />

Beson<strong>der</strong>s gut hat sich die Frischzellentherapie bei streßbedingtem<br />

Leistungsabfall und Vitalitätsverlust, bei Abnutzungs-<br />

und Verschleißerscheinungen sowie bei allen Leistungsmin<strong>der</strong>ungen<br />

im Alterungsprozeß bewährt. All dieses<br />

aufgeführte nachteilige Geschehen kann offensichtlich<br />

durch die stark vitalen Potenzen fetaler Gewebe verzögert,<br />

gestoppt und gebessert werden.<br />

Aber auch als vorbeugende Maßnahmen sind Frischzellenimplantationen<br />

durchaus empfehlenswert. Sie führen hierbei<br />

zur allgemeinen Regenerierung und Revitalisierung des<br />

behandelten Menschen, <strong>der</strong> dadurch in die Lage versetzt<br />

wird, den vielseitigen nachteiligen Einflüssen unserer heu-<br />

15


Block, Frischzellentherapie<br />

Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 1/81, 22. Jahrg.<br />

tigen Lebensweise, denen wir oft zwangsläufig ausgesetzt<br />

sind, besser zu wi<strong>der</strong>stehen.<br />

Zelltherapie ist aber keinesfalls als letzte Hilfe bei schweren<br />

Erkrankungen anzusehen. Versagenszustände allgemeiner<br />

Art o<strong>der</strong> in verschiedenen Organbereichen sind von diesem<br />

Behandlungsverfahren auszuschließen. Das gilt auch für<br />

Infektionskrankheiten und alle Allgemein- und Organerkrankungen<br />

mit starker Entzündungsbereitschaft sowie für noch<br />

streuende Infektionsherde, z. B. an den Zähnen und an<br />

den Mandeln.<br />

Geisteskrankheiten sprechen in <strong>der</strong> Regel auf eine Frischzellenbehandlung<br />

nicht an.<br />

Der Erfolg einer Zellbehandlung hängt weitgehend davon<br />

ab, in welchem Umfange noch regenerationsfähige Zellen<br />

vorliegen o<strong>der</strong> krankes o<strong>der</strong> geschädigtes Gewebe revitalisierbar<br />

ist. Ob und inwieweit das <strong>der</strong> Fall sein kann, läßt<br />

sich nur vermuten. Lei<strong>der</strong> gibt es keine Messungen und<br />

keine Teste, die eine genaue Antwort auf diese Frage geben<br />

können.<br />

Bei kompletten Querschnittslähmungen z. B. ist an <strong>der</strong><br />

Durchtrennungsstelle des Rückenmarks die Nervenleitung<br />

dauernd unterbrochen. Eine Besserung durch Zelltherapie<br />

bleibt versagt, da sich dort unbeeinflußbares Narbengewebe<br />

gebildet hat und regenerationsfähige Zellen absolut<br />

fehlen. Dies schließt aber nicht aus, daß eine allgemeine<br />

Revitalisierung möglich ist und an<strong>der</strong>e gesundheitliche<br />

Störungen günstig beeinflußt werden können.<br />

Schwere Schlaganfälle und stärkere Hirnverletzungen<br />

haben meist zur Zerstörung von Hirngewebe geführt. Mit<br />

Frischzellen sind nur Behandlungsteilerfolge nach dem Anteil<br />

verbliebener regenerationsfähiger Zellen möglich.<br />

Über tierexperimentelle Erfolgseffekte nach Zellimplantationen<br />

haben Sie schon etwas gehört.<br />

Erfolgsnachweise<br />

Seit einigen Jahren bemühen wir uns, die Erfolgsnachweise<br />

<strong>der</strong> Frischzellentherapie beim alternden und gesundheitlich<br />

geschädigten Menschen statistisch zu erfassen und<br />

auch - soweit es in unserem Rahmen möglich ist - zu<br />

objektivieren.<br />

Es sei mir erlaubt, auch hierüber einiges zu berichten.<br />

Eine Mitarbeiterin unseres Sanatoriums, Frau Dr. Buscha,<br />

hat eine katamnestische Patientenumfrage bei 2 062 Patienten,<br />

die von Januar bis September 1976 zelltherapiert<br />

wurden, vorgenommen. Sie erhielt insgesamt 988 Antworten<br />

= 47,9%.<br />

Die sorgfältigen Auswertungen dieser zurückgelaufenen<br />

Fragebögen, in Verbindung mit unseren ärztlichen Unterlagen,<br />

hatten folgendes Ergebnis:<br />

694 Erfolge = 70,2%<br />

130 Teilerfolge = 13,2%<br />

164 ohne Erfolg = 16,6%.<br />

Der unbefriedigende Rücklauf unserer Fragebögen beruht<br />

wohl auf menschlicher Unbekümmertheit und Trägheit,<br />

weitüberwiegend aber solcher Patienten, die einen guten<br />

Behandlungserfolg hatten.<br />

Wir erfahren das dann jeweils von Angehörigen und Bekannten,<br />

denen eben von diesen Erfolgspatienten eine<br />

Frischzellenbehandlung bei uns empfohlen wurde o<strong>der</strong><br />

aber anläßlich späterer Wie<strong>der</strong>holungskuren, wenn dann<br />

über die erfolgreiche Vorkur berichtet bzw. das positive<br />

Behandlungsergebnis durch uns objektiv nachgewiesen<br />

wird. Die Auffassung, daß die realen Effektquoten <strong>der</strong><br />

Frischzellenbehandlung weitaus höher liegen, ist daher<br />

durchaus berechtigt.<br />

Dr. Buscha weist darauf hin, daß sehr oft Leute zur Zelltherapie<br />

erst dann finden, nachdem sie durch viele Hände<br />

schulmedizinischer und an<strong>der</strong>er Behandlungen mehr o<strong>der</strong><br />

weniger erfolglos gegangen sind.<br />

Wenn es nun offensichtlich gelingt, einem doch relativ<br />

großen Anteil dieser Patienten ihren subjektiven Leidensdruck<br />

zu nehmen und damit die Lebensqualität entscheidend<br />

zu verbessern, so sollte das allein schon Grund genug<br />

sein, auf diesem Wege weiter zu gehen, ganz gleich, ob<br />

man <strong>der</strong> Meinung ist, daß es sich bei <strong>der</strong> Zelltherapie um<br />

spezifische o<strong>der</strong> unspezifische Reaktionen handelt, ob<br />

Suggestion einen gewissen Anteil an dem Erfolg hat o<strong>der</strong><br />

nicht.<br />

Alle subjektiven Patientenäußerungen über die Auswirkungen<br />

eines Behandlungsverfahrens auf ihre gesundheitliche<br />

Situation - ganz gleich ob positiv o<strong>der</strong> negativ - reichen<br />

aber für eine verbindliche Beurteilung keinesfalls aus. Erst<br />

Befundvergleiche vor und nach <strong>der</strong> Behandlung unter<br />

Ausschluß an<strong>der</strong>er Einflüsse auf die gesundheitliche Entwicklung<br />

führen zu einer objektiv-näheren Schlußfolgerung.<br />

An<strong>der</strong>erseits haben wir bei vergleichenden Nachuntersuchungen<br />

unserer Patienten schon <strong>der</strong>art Erfahrungen gesammelt,<br />

daß einzelne Untersuchungsbefunde verschiedener<br />

Organbezogenheiten (z. B. Blutdruck, Blutzucker,<br />

Leberteste, Fettstoffwechselwerte, Nierenteste, Herzstromkurven,<br />

Blutbildbefunde) sich wesentlich gebessert o<strong>der</strong><br />

sogar normalisiert hatten und dadurch auch Risikofaktoren,<br />

die spätere Krankheitskomplikationen bringen könnten,<br />

ausgeschaltet waren. Im subjektiven Befinden hatten diese<br />

günstigen objektiven Befundentwicklungen keinen Nie<strong>der</strong>schlag<br />

gefunden.<br />

Es wurden auch weitere Überlegungen angestellt, um zu<br />

einer verbesserten Objektivierung <strong>der</strong> Behandlungsergebnisse<br />

nach Frischzellenimplantationen zu kommen.<br />

Während eines längeren Zeitraumes hat mein Oberarzt<br />

alle Patienten, die zu Wie<strong>der</strong>holungskuren zu uns kamen,<br />

beson<strong>der</strong>s eingehend bezüglich ihrer <strong>der</strong>zeitigen gesundheitlichen<br />

Situation überprüft, mit <strong>der</strong> Zielsetzung, eine<br />

Erfolgsbewertung vorangegangener Frischzellenbehandlungen<br />

vorzunehmen.<br />

In <strong>der</strong> Zeit vom 3. Oktober 1976 bis 2. April 1978 unterzogen<br />

sich genau 3300 Patienten in unserem Sanatorium<br />

einer Frischzellenbehandlung.<br />

16


Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 1/81, 22. Jahrg.<br />

Block, Frischzellentherapie<br />

o<br />

Davon waren 571 Patienten = 17,3% zum wie<strong>der</strong>holten<br />

Male bei uns, und zwar<br />

423<br />

91<br />

28<br />

18<br />

4<br />

2<br />

1<br />

2mal<br />

3mal<br />

4mal<br />

5 mal<br />

6mal<br />

7 mal<br />

8mal<br />

1 10mal<br />

3 11 mal.<br />

284 Patienten waren weiblichen, 287 Patienten männlichen<br />

Geschlechts. Darunter befanden sich 59 Ehepaare.<br />

Altersverteilung: bis 10 Jahre 17 Patienten<br />

bis 20 Jahre 8 Patienten<br />

bis 30 Jahre 4 Patienten<br />

O bis 40 Jahre 14 Patienten<br />

bis 50 Jahre 59 Patienten<br />

bis 60 Jahre 111 Patienten<br />

bis 70 Jahre 182 Patienten<br />

bis 80 Jahre 159 Patienten<br />

über 80 Jahre 17 Patienten.<br />

Da bei diesen Patienten meist mehrfache gesundheitliche<br />

Störungen, Schmerzsyndrome und Beschwerdensymptomatik<br />

verschiedenster Art vorlagen, haben wir anstelle<br />

vieler Einzelbewertungen, die auch gar nicht anschaulich<br />

sein würden, eine Gesamtbeurteilung nach den Gruppierungen<br />

1. guter und sehr guter Erfolg<br />

2. Teilerfolg<br />

3. kein Erfolg<br />

vorgenommen und kamen zu folgendem Ergebnis:<br />

1. 426 =<br />

2. 119 =<br />

3. 26 =<br />

74,6%<br />

20,8%<br />

4,6%.<br />

Unter „guter und sehr guter Erfolg" wurden Patienten eingestuft,<br />

die allgemein einen günstigen Erfolgsbericht über<br />

ihre gesundheitliche Situation nach den Frischzellenbehandlungen<br />

abgaben o<strong>der</strong> die Besserungen o<strong>der</strong> Heilungen<br />

mehrerer o<strong>der</strong> aller gesundheitlichen Störungen in<br />

objektiven Untersuchungsbereichen aufwiesen.<br />

Als „Teilerfolge" sehen wir im wesentlichen allgemeines<br />

Besserbefinden mit einzelnen Besserungen im subjektiven<br />

Empfindungsbereich nach <strong>der</strong> Frischzellenbehandlung an.<br />

Bei diesen Klassifizierungen wurden frühere langzeitige<br />

medizinische Vorbehandlungen ohne Erfolgswirkungen<br />

und eventuelle Auswirkungen an<strong>der</strong>er Behandlungsverfahren<br />

nach <strong>der</strong> Frischzellentherapie in unsere Überlegungen<br />

einbezogen.<br />

Aus den subjektiven Bereichen erhielten wir unter Betonung<br />

guten gesundheitlichen Befindens positive Erfolgsbestätigungen,<br />

d.h. Min<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Symptomatik o<strong>der</strong> sogar<br />

Beschwerdefreiheit, beson<strong>der</strong>s bei Schlafstörungen, Vergeßlichkeit,<br />

Konzentrationsschwäche, Wirbelsäulensyndrom,<br />

Gelenkarthralgien, Obstipation, Migräne, Wadenkrämpfen,<br />

Herzirritationen, Stenokardien, Blasenmiktionsstörungen,<br />

Ohrensausen, Gleichgewichtsstörungen, Potenzstörungen,<br />

Depressionen, Infektanfälligkeit, vegetativer<br />

Symptomatik, Ischialgien.<br />

Bei beson<strong>der</strong>s positivem Erfolgserlebnis wurde uns auf<br />

unsere gezielte Anfrage nach dem Behandlungserfolg <strong>der</strong><br />

Frischzellenimplantationen pointiert berichtet, so zum Beispiel<br />

„sehr gut", „ausgezeichnet", „verblüffend", o<strong>der</strong> „überraschend<br />

gut", „fantastisch", „fabelhaft", „ganz toll", „sehr<br />

günstig".<br />

Objektive Erfolgsnachweise<br />

Objektive Nachweise unserer Behandlungserfolge zeigten<br />

sich u. a. durch:<br />

Regulierung hypertoner und hypotoner Kreislaufstörungen.<br />

Min<strong>der</strong>ung o<strong>der</strong> Verschwinden von Herzrhythmusstörungen<br />

und ST-Senkungen im EKG.<br />

Besserung o<strong>der</strong> Normalisierung verschiedener Laborteste -<br />

z. B. Blutbild und BKS bei chronischen Entzündungen,<br />

Transaminasen bei Leberschäden, Fettstoffwechsel- und<br />

Zuckerwerte, nierenbezogene Teste (Urin, Harnstoff und<br />

Kreatinin) usw.<br />

Beweglichkeitsverbesserungen an Gelenken und Wirbelsäule<br />

mit Min<strong>der</strong>ung o<strong>der</strong> Beseitigung von Muskelverspannungen.<br />

Stabilisierung diabetischer Stoffwechselsituationen.<br />

Funktioneile und mimische Besserungen hirngeschädigter<br />

Kin<strong>der</strong>, einschließlich Down-Syndrom, z. T. fotografisch<br />

belegt.<br />

Min<strong>der</strong>ung allergischer Syndrome, u. a. bei Heuschnupfen<br />

und Asthma. Reduzierung o<strong>der</strong> Einstellung von Medikamentenverordnungen.<br />

Es ist uns bewußt, daß mit dieser Erfassungsmethodik<br />

keine allgemein repräsentative Erfolgssignifikanz belegt<br />

werden kann, denn es handelt sich bei diesem Patientenkollektiv<br />

um eine ausgesprochene positive Auslese und<br />

deswegen auch entsprechend positive Relationen in <strong>der</strong><br />

statistischen Erfassung.<br />

Fast alle Patienten unterzogen sich ja weiteren Frischzellenbehandlungen,<br />

weil die Vorkur o<strong>der</strong> Vorkuren meist<br />

günstige Effekte auf die gesundheitliche Situation gezeigt<br />

hatten.<br />

An dieser Stelle möchte ich einfügen, daß die Quote unserer<br />

Wie<strong>der</strong>holungspatienten <strong>der</strong>zeit zwischen 50% und 60%<br />

liegt. Das ist schon ein Erfolgsvotum für die Frischzellentherapie<br />

- aber darüber hinaus auch eine Anerkennungsdemonstration<br />

unserer dankbaren Patienten für unsere<br />

qualifizierten Bemühungen, beson<strong>der</strong>s was ärztliche Betreuung<br />

und pflegerische Umsorgung im weitesten Sinne<br />

anbelangt!<br />

Über die allgemeine Wirksamkeit des Frischzelleneinsatzes<br />

zur Revitalisierung, bei allgemeinen Streß- und Verschleiß-<br />

19


Block, Frischzellentherapie<br />

Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 1/81, 22. Jahrg.<br />

erscheinungen und bei vielfachen gesundheitlichen Störungen<br />

hinaus haben wir auch Erhebungen angestellt, um die<br />

einzelnen Organ- und Krankheitsbeeinflussungen zu erfassen.<br />

Herr Dr. Alfred Faferek, Facharzt für Hals-, Nasen- und<br />

Ohrenkrankheiten, ein Mitarbeiter unseres Hauses, beschäftigte<br />

sich mit den Auswirkungen <strong>der</strong> Frischzellenbehandlung<br />

bei den verschiedenen Arten von Migräneerkrankungen.<br />

Er konnte nachweisen, daß von 49 erfaßten Patienten<br />

bei 58,7% deutliche Besserungserfolge bis zum völligen<br />

Verschwinden <strong>der</strong> Migräne mittels Frischzellen erzielt werden<br />

konnten.<br />

Der gleiche Arzt hat außerdem 22 chronische Leberkranke<br />

gezielt nachuntersucht. Dabei fanden sich in 18 Fällen<br />

(= 81,8%) neben guter Besserung <strong>der</strong> allgemeinen gesundheitlichen<br />

Situation Stabilisierungen und Normalisierungen<br />

von Transaminasewerten.<br />

Frau Dr. Buscha hat sich mit den verschiedenen nosologischen<br />

Gruppen von Depressionen befaßt, die heute insgesamt<br />

weitaus mehr in Erscheinung treten und therapeutische<br />

Probleme aufwerfen. Nach ihren Feststellungen sind<br />

Aussichten auf erfolgreiche Frischzelleneinflüsse am ehesten<br />

bei symptomatischen Depressionen zu erwarten. Bei<br />

endogenen und psychogenen Depressionen wäre eine<br />

Frischzellentherapie nur unterstützend einzusetzen. Sie<br />

warnt vor allem davor, bei endogenen Depressionen von<br />

einer „Heilung durch Frischzellenbehandlung" zu sprechen<br />

und tritt damit euphorischen Berichten auf diesem Gebiet<br />

klärend entgegen.<br />

Anwendung bei chronischem Asthma<br />

Ein sogenanntes heißes Eisen auf <strong>der</strong> Indikationsliste <strong>der</strong><br />

Zelltherapie sind die chronischen Asthmatiker. Es gibt Zelltherapeutiker,<br />

die es ablehnen, Asthmatiker zelltherapeutisch<br />

zu behandeln, da sie einerseits stärkere allergische<br />

Reaktionen eventuell bis zum anaphylaktischen Schock<br />

erwarten und an<strong>der</strong>erseits <strong>der</strong> Meinung sind, daß bei dieser<br />

Erkrankung keine Behandlungserfolge durch Zellimplantationen<br />

erreichbar sind.<br />

Frau Dr. Buscha hat daraufhin 88 Asthmapatienten, die<br />

wir von 1976 bis 1978 behandelt hatten, überprüft. Sie<br />

erhielt von 56 Patienten (= 63,6%) Nachricht.<br />

Zuerst war aus unseren Befundunterlagen erfreulicherweise<br />

festzustellen, daß bei den 88 zelltherapeutisch behandelten<br />

Asthmapatienten in keinem Falle nach den Zellimplantationen<br />

ein schwerer Allergiezustand auftrat.<br />

Wie bei allen biologischen Ganzheitsbehandlungsverfahren,<br />

so zeigen sich selbstverständlich auch nach Zellimplantationen<br />

verschiedene harmlose Reaktionen, die sogar<br />

erwartet werden, erwünscht sind und die Erfolgsaussichten<br />

dieses Behandlungsverfahrens durch diese zusätzlichen<br />

unspezifischen Reizwirkungen verbessern können. Es<br />

kommt sicherlich auch in einzelnen Fällen zu stärkeren<br />

Reaktionen, die aber erfahrungsgemäß mittels fachkundiger<br />

Intervention unverzüglich im Griff zu halten sind.<br />

An dieser Stelle soll noch einmal klärend herausgestellt<br />

werden, daß Reaktionen im Rahmen biologischer Behandlungsverfahren,<br />

das gilt auch für die Zelltherapie, in <strong>der</strong><br />

Regel durchaus erwünscht sind und nicht als Komplikationen<br />

mit negativem Stellenwert herausgestellt werden dürfen.<br />

Jedenfalls traten bei unseren Asthmapatienten keine Komplikationen<br />

auf, und die Reaktionen nach den Implantationen<br />

liefen in gleicher Art und Weise ab, wie bei an<strong>der</strong>en<br />

Patienten.<br />

Von diesen 56 erfaßten Patienten hatten 36 (= 64,3%)<br />

günstige Behandlungsergebnisse.<br />

Neben Besserungen <strong>der</strong> Allgemeinleistungsfähigkeit vermin<strong>der</strong>ten<br />

sich die asthmatischen Anfälle sowohl in <strong>der</strong><br />

Häufigkeit als auch in <strong>der</strong> Anfallsschwere, die Cortison-<br />

Behandlung konnte abgesetzt o<strong>der</strong> die Dosis vermin<strong>der</strong>t<br />

werden und auch an<strong>der</strong>e antiasthmatische Medikamente<br />

waren nicht mehr notwendig o<strong>der</strong> konnten desgleichen<br />

erheblich reduziert werden.<br />

Wir möchten jedoch eindringlich empfehlen, Asthmatiker<br />

unter allen Umständen in stationärer Beobachtung mit<br />

Zellen zu behandeln, um beiden Seiten die erfor<strong>der</strong>liche<br />

Sicherheit zu gewährleisten.<br />

Auch die diabetische Stoffwechselstörung ohne o<strong>der</strong> mit<br />

diabetischen Komplikationen ist unter gewissen Voraussetzungen<br />

durch Frischzellenimplantationen günstig beeinflußbar.<br />

Hiermit hat sich wie<strong>der</strong>um Neubert beschäftigt.<br />

Bei 66 (= 72,2%) von 94 nachgeprüften Diabetikern waren<br />

Besserungen und Heilungen organbezogener Beschwerden<br />

und Schäden und günstige Einflüsse auf die gesundheitliche<br />

Gesamtsituation nachzuweisen. Bei 38 dieser<br />

Patienten mit diesen günstigen Behandlungsergebnissen<br />

(= 40,5%) konnte auch eine zusätzliche Stabilisierung<br />

<strong>der</strong> diabetischen Stoffwechsellage erreicht werden.<br />

Meine Berichterstattung über den <strong>der</strong>zeitigen Stand <strong>der</strong><br />

Zelltherapie läßt unschwer erkennen, daß dieses biologische<br />

Behandlungsverfahren - wenn es sachgemäß angewandt<br />

wird - noch vielseitige gesundheitliche Störungen,<br />

Organschäden, Schmerzsyndrome, Verschleißerscheinungen,<br />

Abnutzungskrankheiten und Alterungsprozesse günstig<br />

zu beeinflussen vermag, selbst wenn an<strong>der</strong>e Maßnahmen<br />

bisher nicht zum gewünschten Erfolg führten.<br />

Wir erwarten keinesfalls, daß Sie nach unseren sachlichen<br />

Informationen unverzüglich diese Behandlungsmethode<br />

akzeptieren. Unser beson<strong>der</strong>es Anliegen an Sie ist, uns<br />

zu helfen, alle Möglichkeiten nutzen zu können, um die<br />

Zelltherapie zu einer sachgerechten Beurteilung innerhalb<br />

<strong>der</strong> Medizin zu führen. Es wäre notwendig, erfahrene Zelltherapeuten<br />

an gezielten Feldstudien über die Zelltherapie<br />

zu beteiligen, die wir aus eigener Kraft nicht vollwertig<br />

durchführen können. Die Problematik hierüber ist eben zu<br />

vielseitig.<br />

Anschrift des Verfassers: Dr. med. S. Block, Deutsches Zentrum<br />

für Frischzellentherapie GmbH, Sanatorium Block, D-8172 Lenggries.<br />

20


Neuerscheinungen<br />

9. Son<strong>der</strong>heft <strong>der</strong> Internationalen medizinischen Geseilschaft für Elektroakupunktur nach Voll<br />

Chronische Appendizitis<br />

Ein Krankheitsbild mit vielseitiger Symptomatologie<br />

1. Teil<br />

Über 220 Fälle von chronischer Appendizitis mit Anamnese, ätiologisch diagnostiziert durch die<br />

Medikamententestung <strong>der</strong> Elektroakupunktur nach Voll mit den Nosoden Appendicitis und chronische<br />

Appendicitis, bestätigt durch Operationsbefunde und über 40 histologische Befunde<br />

von Dr. med. G. Irmer<br />

2. Teil<br />

Darstellung und ursächliche Erklärung <strong>der</strong> vielseitigen, scheinbar unzusammenhängenden<br />

Symptome <strong>der</strong> chronischen Appendizitis<br />

von Dr. med. R. Voll<br />

204 Seiten, broschiert, ISBN 3-88136-083-2, DM 75,-<br />

SCHRIFTENREIHE: Deutsche Übersetzungen ausländischer Veröffentlichungen<br />

von Elektroakupunkturärzten nach Voll<br />

Hefti<br />

Elektroakupunktur<br />

Eine echte Vorsorgemedizin, die diesen Namen verdient<br />

Eine Würdigung <strong>der</strong> Arbeit und Entdeckungen von Dr. R. Voll<br />

von Peter Madill, M.D.<br />

24 Seiten, geheftet, ISBN 3-88136-082-4, DM 8,-<br />

Diese Schriftenreihe wird eröffnet mit dem Aufsatz vom Landesgruppenleiter in Kalifornien, Dr. med.<br />

Peter Madill, <strong>der</strong> zum Thema „EAV, eine echte Vorsorgemedizin" viel zu sagen weiß. Seine<br />

konzentrierten Ausführungen zeigen sehr klar, daß therapeutisch das EAV-Denken in seiner Praxis<br />

zu Hause ist, darüber hinaus, daß ihm die prophylaktische Medizin sehr am Herzen liegt und er<br />

dieselbe ferner zusätzlich in seiner Praxis anwendet. Daß Vorbeugen besser ist als Heilen, wußten<br />

nicht nur die Akupunkturärzte in China schon viele Jahre vor Christi Geburt, son<strong>der</strong>n dieser<br />

Grundsatz war die Maxime für ihr therapeutisches Handeln.<br />

Medizinisch Literarische Verlagsgesellschaft mbH<br />

Postfach 120/140, 3110 Uelzen 1, Telefon (0581) 1 90 91<br />

22 Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 1/81, 22. Jahrg.


Editorial<br />

Wie bereits in Heft 12 vom Dezember 1980 angekündigt,<br />

än<strong>der</strong>t die Zeitschrift des <strong>Zentralverband</strong>es <strong>der</strong> Ärzte für<br />

Naturheilverfahren „Physikalische Medizin und Rehabilitation"<br />

ab dem 1. Januar 1981 ihren Namen. Sie heißt<br />

ab Januar 1981<br />

Umfrage ergab, daß zwei Drittel <strong>der</strong> Befragten <strong>der</strong> Meinung<br />

waren, ein „Physiotherapeut" müsse ein Arzt sein<br />

o<strong>der</strong> einen arztahnhchen Beruf ausüben. Der übrige Teil<br />

<strong>der</strong> Befragten wußte mit diesem Begriff nichts anzufangen.<br />

Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren<br />

— für ein altes Programm —<br />

o<br />

o<br />

Damit wird einer schon lange erkannten Notwendigkeit<br />

Rechnung getragen. Die bisherige Bezeichnung „Physikalische<br />

Medizin und Rehabilitation" entstand in einer Zeit,<br />

als diese beiden Gebiete sich ganz im Vor<strong>der</strong>grund des<br />

allgemeinen arztlichen Interesses befanden. Inzwischen<br />

ist die Zeit weitergeschritten, und <strong>der</strong> alte Name deckt<br />

bei weitem nicht mehr das Gebiet dessen, was unsere<br />

Zeitschrift umfaßt und zu bringen hat.<br />

Ein neuer Name —<br />

Der neue Name ist wie<strong>der</strong>um ein Programm. Er soll zum<br />

Ausdruck bringen, was <strong>der</strong> <strong>Zentralverband</strong> <strong>der</strong> Ärzte für<br />

Naturheilverfahren will und als was er sich gerade in<br />

heutiger Zeit versteht. Es lag nahe, für die umfassende<br />

Darstellung <strong>der</strong> Naturheilkunde die wissenschaftliche<br />

Bezeichnung Physiotherapie zu wählen, die sich heute<br />

bereits allgemein eingeführt hat. Sie will besagen, daß es<br />

sich um eine Therapie handelt, die den gesamten Korper,<br />

mit Leib und Seele und seinen Umwelteinflüssen, umfaßt.<br />

Aber lei<strong>der</strong> ist dieser Ausdruck Physiotherapie bereits vergeben,<br />

und zwar in einem an<strong>der</strong>en Sinne, als er eigentlich<br />

verstanden werden will. Ausgehend von den USA, bezeichnete<br />

man als Physiotherapeuten dasjenige mediziniche<br />

Hilfspersonal, das wir unter den Namen Bademeister,<br />

Masseure, Krankengymnasten usw. kennen Das ist insoweit<br />

richtig, als sich dieser Personenkreis mit <strong>der</strong> Behandlung<br />

des gesamten Korpers des kranken Menschen beschaf<br />

tigt.<br />

Diese in den USA bereits allgemein übliche Bezeichnung<br />

hat sich nun auch bei uns eingeführt. Immer mehr medizi<br />

msche Badeanstalten und <strong>der</strong>gl. nennen sich heute „Insti<br />

tut für Physiotherapie" und geben sich damit einen betont<br />

wissenschaftlichen Anstrich. Und ebenso nennen sich die<br />

ärztlichen Hilfskräfte Physiotherapeuten und nicht mehr<br />

schlichtweg Bademeister o<strong>der</strong> Masseur. Damit hebt sich<br />

auch, was letztlich bezweckt wird und man immer wie<strong>der</strong><br />

feststellen kann, ihr Ansehen bei den Patienten. Dieser<br />

Name klingt zumindest arztahnhch und zeigt somit —<br />

mehr o<strong>der</strong> weniger unausgesprochen — eine entsprechend<br />

höhere Stellung an, die etwa <strong>der</strong>jenigen eines „Wissenschaftlichen<br />

Assistenten" <strong>der</strong> Arzte gleichkommt. Eine<br />

Der neue Name „Arztezeitschnft für Naturheilverfahren"<br />

laßt deutlich erkennen, worum es sich bei dieser Zeitschrift<br />

handelt. Demgemäß hieß es bereits in <strong>der</strong> Ankündigung<br />

im Dezemberheft 1980: „So eindeutig wie <strong>der</strong> Name<br />

unseres Verbandes seine Zielsetzungen bekannt gibt, so<br />

sollte es auch mit dem Namen <strong>der</strong> Zeitschrift sein. Außerdem<br />

meinten wir, daß <strong>der</strong> Name <strong>der</strong> Zeitschrift und <strong>der</strong><br />

des Verbandes Identität zeigen sollte."<br />

Der Name „<strong>Zentralverband</strong> <strong>der</strong> Ärzte für Naturheilverfahren"<br />

enthalt zwei Formulierungen, die oft nur wenig beachtet<br />

werden, aber doch gerade für Sinn und Aufgaben des<br />

Verbandes eine wegweisende Bedeutung haben. Zunächst<br />

die Bezeichnung als „Zentral". Das will besagen, daß sich<br />

<strong>der</strong> Ärzteverband von Anfang an bewußt die Aufgabe<br />

gestellt hat, die verschiedenen Richtungen und Arbeitsgebiete<br />

aller Arzte zusammenzufassen, die im engeren<br />

o<strong>der</strong> weiteren Bereich sich mit <strong>der</strong> Naturheilkunde befassen<br />

o<strong>der</strong> sich auf sie stutzen. Und die weitere Bezeichnung<br />

„Naturhaiverfahren" w\U betonen, daß es m ausschlaggeben<strong>der</strong><br />

Weise auf die Methodik ankommt, <strong>der</strong>en sich <strong>der</strong><br />

einzelne Arzt bei <strong>der</strong> Ausübung seines naturheilkundhchen<br />

Wirkens bedient.<br />

Es klingt fast banal, wenn man hervorhebt, daß je<strong>der</strong> Arzt<br />

mit <strong>der</strong>jenigen Methode die besten Erfolge erzielen wird,<br />

die er gut kennt und zuverlässig beherrscht. Welche er<br />

wählt, wird von verschiedensten Umstanden abhangen,<br />

von persönlichen Neigungen, von Erfahrungen und eige<br />

nen Erlebnissen, vom wissenschaftlichen Interesse und<br />

mannigfachen an<strong>der</strong>en Faktoren. Dabei muß man sich<br />

darüber im klaren sein, daß man auf den verschiedensten<br />

Wegen zu gleichen Resultaten kommen kann. Das gilt<br />

für die naturheilkundlichen Verfahren in beson<strong>der</strong>er Weise.<br />

Für den außenstehenden Betrachter mag es verwirrend<br />

erscheinen, daß so viele und anscheinend ganz verschiedene<br />

Heilverfahren unter <strong>der</strong> gleichen Überschrift „Naturheilkunde"<br />

zusammengefaßt und „zentral" vereinigt werden.<br />

Das aber hat seinen guten Sinn und entspricht einer<br />

Notwendigkeit. Es muß verhin<strong>der</strong>t werden, daß jede dieser<br />

einzelnen Methoden sich allzu selbständig macht, ihre<br />

eigene Theorie entwickelt und sich damit von <strong>der</strong> gemeinsamen<br />

Grundlage naturheilkundlichen Denkens und<br />

Handelns immer mehr entfernt. Diese Gefahr ist groß,<br />

und man muß ihr bewußt entgegentreten. Es sei zugestanden,<br />

daß es nicht immer leicht war und ist, die allzu<br />

Arztezeitschr f. Naturheilverf 1/81, 22. Jahrg


engagierten Vertreter <strong>der</strong> einzelnen Verfahren vor <strong>der</strong><br />

Isolierung zu bewahren. Es muß vorgebeugt werden, daß<br />

sie sich als die einzig möglichen Vertreter <strong>der</strong> Heilkunde<br />

ansehen und nicht mehr bemerken, wie sehr sie sich damit<br />

immer weiter in die Isolierung treiben. Es besteht die<br />

Gefahr, daß sie damit zu wirklichen Außenseitern werden<br />

und den Zusammenhang mit den an<strong>der</strong>en Zweigen <strong>der</strong><br />

Naturheilkunde und letztlich <strong>der</strong> Medizin überhaupt<br />

verlieren.<br />

— und doch unter neuen Aspekten!<br />

Wenn <strong>der</strong>art die Zielsetzungen des <strong>Zentralverband</strong>es<br />

gleichbleiben, so haben sich doch einige neue Aspekte<br />

ergeben, die ihre Berücksichtigung auch in unserer<br />

Zeitschrift finden müssen.<br />

Wir leben in einer Zeit, die den Pluralismus wie<strong>der</strong><br />

entdeckt und ihn zu ihrem Prinzip erklärt hat. Darunter<br />

versteht man, daß man jedem <strong>der</strong> äußerlich oft recht<br />

verschiedenen Zweige ein eigenes Existenzrecht zugesteht,<br />

ja man freut sich über diese Vielfalt. An<strong>der</strong>erseits wird<br />

darüber leicht vergessen, daß jede dieser pluralistichen<br />

Erscheinungsformen sich doch bewußt bleiben muß, daß<br />

sie zu einem großen Ganzen gehört, in das sie sich einfügen<br />

muß. Tut sie das nicht und wuchert allzu selbständig<br />

weiter, so wird sie ihre eigene Lebensgrundlage verlieren<br />

und am Ende dadurch zugrunde gehen.<br />

Das gilt für die verschiedenen Verfahren <strong>der</strong> Naturheilkunde<br />

ebenso wie auf allen sonstigen Gebieten, die wissenschaftliche<br />

Heilkunde eingeschlossen. Diese Situation<br />

muß auch für unsere Zeitschrift bestimmend sein. Sie<br />

läßt alle Naturheilverfahren zu Worte kommen, wie sie<br />

in den Vorträgen und Diskussionen unserer Fortbildungskurse<br />

in Freudenstadt vorliegen. Das ergibt dann ein<br />

anscheinend recht buntes Bild. Nicht nur die klassischen<br />

Verfahren wie die physikalische Therapie im engeren<br />

Sinne, die Diätetik, die Bewegungs- und die Ordnungstherapie,<br />

son<strong>der</strong>n auch Elektroakupunktur, Elektroneuraldiagnostik<br />

und -therapie, hämatogene Oxydationstherapie,<br />

Homotoxikologie, Neuraltherapie, Thermotherapie,<br />

Symbioselenkung u.a. gehören dazu. Phytotherapie<br />

mit den mild wirksamen Heilpflanzen, Homöopathie<br />

und in letzter Zeit auch in beson<strong>der</strong>em Maße die<br />

Akupunktur erhalten ihren jeweils beson<strong>der</strong>en Platz. So<br />

wird je<strong>der</strong> das finden, was ihn beson<strong>der</strong>s interessiert, und<br />

er erhält gleichzeitig einen Einblick in die Arbeitsweise<br />

und die Ziele auch <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Verfahren.<br />

Alles aber ordnet sich dem umfassenden Gesichtspunkt<br />

einer wissenschaftlichen Naturheilkunde ein. Sie ist heute<br />

breiter geworden, als sie früher war. Ihre Grundgedanken<br />

sind jedoch unverän<strong>der</strong>t geblieben und wurden sogar noch<br />

schärfer herausgearbeitet. Auch die Naturheilverfahren<br />

befinden sich in einer steten lebendigen Entwicklung.<br />

Manches Neue ist hinzugekommen, und vielfach wird erst<br />

die zukünftige Entwicklung erweisen, ob es Bestand haben<br />

und wie es sich in die Gesamtheit <strong>der</strong> Naturheilverfahren<br />

einglie<strong>der</strong>n wird.<br />

Betont werden muß dabei immer erneut, daß sich alle<br />

die hier vertretenen Naturheilverfahren keineswegs als<br />

„Außenseitermethoden" verstehen, son<strong>der</strong>n gerade größten<br />

Wert darauf legen, medizinisch-ärztlich begründete<br />

Verfahren zu sein, nicht an<strong>der</strong>s, wie so manches an<strong>der</strong>e<br />

neue Gebiet <strong>der</strong> Medizin, das seine Existenzberechtigung<br />

gleichfalls erst noch beweisen muß. Erstrebt wird eine<br />

Synthese aller Heilverfahren, wie sie <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>ne Pluralismus<br />

for<strong>der</strong>t. Es sind doch alles „ärztliche", d. h. also dem<br />

Arzt vorbehaltene heilende Anwendungen, <strong>der</strong>en Durchführung,<br />

Überwachung und kritische Auswertung eben<br />

allein dem approbierten Arzt vorbehalten ist.<br />

Die Zeitschrift des <strong>Zentralverband</strong>es wird in diesem Sinne<br />

bemüht sein, ihrem neuen Namen den richtigen Inhalt zu<br />

geben. Sie wird stets dankbar sein für die Mitarbeit aller,<br />

die sich dem gleichen Ziele verbunden fühlen und an<br />

seiner Durchsetzung mithelfen wollen. Wir werden guttun,<br />

uns gerade in dieser unruhigen, alles in Frage stellenden<br />

Zeit zu bescheiden. Deshalb sei an den Beginn dieses<br />

neuen Jahres das Gedicht „Wert des Wartens" von B6 Yin<br />

Rä (Joseph Anton Schnei<strong>der</strong>franken) gesetzt, dem urdeutschen<br />

Weisen und Wahrheitskün<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gegenwart, <strong>der</strong><br />

1943 in Lugano diese irdische Welt verließ:<br />

Will dir heute nichts gelingen,<br />

Höre auf, es zu erzwingen!<br />

Kannst du heute nicht begreifen,<br />

Laß' dich ruhig weiter reifen!<br />

Was dir heute noch verborgen,<br />

Wird dir klar -<br />

Vielleicht schon morgen!<br />

R. F. Weiß<br />

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ctif. 10,0 g, Methyl, salicyl. 15,0 c<br />

Bubakutes rheumatisches Fie<br />

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Dr. Atzinger&Co. KG,<br />

8390 Passau<br />

Depositeur für Österreich,<br />

Mag: Doskar, Ges.m.b.H, Wiei<br />

Depositeur für die Schweiz: '<br />

Medinca, 6301 Zug<br />

Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 1/81, 22. Jahrg.


Aus dem Verbandsleben<br />

o<br />

o<br />

Laudatio<br />

Dr. N. Breidenbach<br />

Der <strong>Zentralverband</strong> <strong>der</strong> Ärzte für Naturheilverfahren<br />

verlieh bei seinem 59. Fortbildungskongreß in Freudenstadt<br />

die Hufeland-Medaille an Dr. med. Norbert Breidenbach,<br />

Facharzt für Dermatologie und Generalarzt a. D.<br />

Mit <strong>der</strong> Verleihung dieser Auszeichnung ehrte <strong>der</strong> <strong>Zentralverband</strong><br />

diesmal ausnahmsweise ein Mitglied des amtierenden<br />

Vorstandes.<br />

Dr. Breidenbach gehört seit 1964 in ununterbrochener<br />

Folge dem Vorstand an und hat den <strong>Zentralverband</strong> in<br />

dieser langen Zeit entscheidend geprägt.<br />

Norbert Breidenbach wurde am 18. September 1907 in<br />

Worms geboren. Nach dem dort abgelegten Abitur am<br />

humanistischen Gymnasium folgte zunächst ein zweijähriges<br />

Studium des Maschinenbaus, dann das Medizinstudium<br />

an den Universitäten Gießen, Wien, Innsbruck<br />

und Kiel, das mit Staatsexamen und Promotion abgeschlossen<br />

wurde.<br />

1934 trat <strong>der</strong> junge Arzt als Sanitätsoffizier in die Reichswehr<br />

ein, arbeitete ab 1935 als Assistent am Lazarett<br />

Ulm und als Standort- und Truppenarzt in Pforzheim.<br />

Der Kriegsbeginn 1939 sah ihn dann als Chef einer Sanitätskompanie<br />

mit Einsätzen in Frankreich und Rußland.<br />

Ab 1942 Sanitätsoffizier am Zentralarchiv für Wehrmedizin<br />

in Berlin.<br />

Nach dem Kriegsende und <strong>der</strong> Entlassung aus <strong>der</strong> Gefangenschaft<br />

war Kollege Breidenbach dann als 1. Assistent<br />

an <strong>der</strong> Dermatologischen Universitätsklinik Rostock beschäftigt<br />

und erhielt hier auch seine Anerkennung als<br />

Facharzt. 1947 bis 1953 Chefarzt <strong>der</strong> Hautabteilung des<br />

Kreiskrankenhauses in Weißenfels; - dann erfolgte die<br />

Umsiedlung <strong>der</strong> Familie nach Harburg und die entscheidende<br />

Begegnung mit den Naturheilverfahren durch eine<br />

klinische Weiterbildung durch Kusche, dem damaligen<br />

Vorsitzenden unseres Verbandes.<br />

1956 stellte sich Dr. Breidenbach <strong>der</strong> Bundeswehr zur<br />

Verfügung und wurde als Oberfeldarzt, zunächst beim<br />

Wehrbereichskommando in Mainz, ab 1958 als Chefarzt<br />

des Bundeswehrkrankenhauses Koblenz eingestellt und<br />

mit dem damals beginnenden Aufbau dieses großen Hauses<br />

beauftragt.<br />

In den darauffolgenden Jahren entstand ein Zentralkrankenhaus<br />

mit 850 Betten und 14 Abteilungen, das seinen<br />

Ruf weit über den Bereich <strong>der</strong> Bundeswehr hinaus festigte.<br />

1963 folgte die Ernennung zum Generalarzt.<br />

Ende 1966 beendete Norbert Breidenbach seine militärische<br />

Laufbahn, um sich von nun an ganz für die Interessen<br />

<strong>der</strong> Naturheilverfahren einzusetzen. Unermüdlich war er,<br />

seit 1964 ständiges Vorstandsmitglied, von nun an damit<br />

beschäftigt, den Aufbau des Verbandes zu för<strong>der</strong>n, den<br />

Kongressen in Freudenstadt zusätzliches Profil zu geben<br />

und alle seine persönlichen Kräfte in den Dienst <strong>der</strong><br />

Kollegen zu stellen, die ihn, seine Erfahrungen, sein Organisationstalent<br />

und seine Dynamik brauchten. Dabei war<br />

sein Anliegen die Verbindung <strong>der</strong> Naturheilverfahren zu<br />

den Disziplinen <strong>der</strong> Hochschulmedizin zu för<strong>der</strong>n und<br />

ärztliche Erfahrungen an Kollegen zu vermitteln, die sich,<br />

sei es nach dem Hochschulstudium, sei es nach einer<br />

langen Reihe von Jahren praktischer Erfahrung, für Methoden<br />

<strong>der</strong> Naturheilverfahren interessierten.<br />

Als Mitglied des Hartmannbundes seit 1956 wurde er<br />

Vorstandsmitglied im Arbeitskreis „Bundeswehr und Ziviler<br />

Bevölkerungsschutz"; Mitglied des Ehrenrates, Vorstandsmitglied<br />

im Kneipp-Ärztebund und im <strong>Zentralverband</strong><br />

<strong>der</strong> Ärzte für Naturheilverfahren.<br />

Dabei war er bei aller Begeisterung für die Erfolge unserer<br />

Heilmethode immer ein Mahner, <strong>der</strong> Selbstkritik for<strong>der</strong>te<br />

und den Kontakt zu Forschung und Lehre suchte, sich<br />

um Grundlagen, Wirkungsnachweise und Reproduzierbarkeit<br />

bemühte.<br />

Begeisterungsfähig, dynamisch und jung möge er unserer<br />

Arbeit für den <strong>Zentralverband</strong> und jedem einzelnen unserer<br />

Kollegen noch lange Zeit erhalten bleiben.<br />

Duoventrinetten<br />

KAUTABLETTEN<br />

Hyperacide Magen-Darm-Erkrankungen.<br />

Langzeitwirkung.<br />

Zusammensetzung 1 Tablette Alummiumhydroxid-<br />

Magnesiumcarbonat-Gel getr 250mg(entspr 53mg<br />

Aluminium, 9 mg Magnesium) Magnesiumtnsilikat 150 mg,<br />

Magnesiumhydroxid 75 mg, Wismutaluminat 25 mg<br />

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Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 1/81, 22. Jahrg.


Buchbesprechungen<br />

Die Wirbelsäule in Forschung und Praxis, Band 75. -<br />

Nomenclatura Columnae Vertebralis - Von Prof. Dr.<br />

med. Herbert Junghanns.<br />

Hippokrates Verlag, Stuttgart, 1979. 280 Seiten, 68 Abb.<br />

in 125 Einzeldarstellungen, DM 128,—<br />

In medizinischen Fachzeitschriften werden in den verschiedenen<br />

Län<strong>der</strong>n und Sprachen häufig unterschiedliche<br />

Begriffe für international definierte und gebräuchliche<br />

Namen verwendet. Daneben treten in <strong>der</strong> Fachliteratur<br />

zunehmend auch Namen in <strong>der</strong> Landessprache auf, die<br />

keinem Wörterbuch zu entnehmen sind. In dem vorliegenden<br />

„Wörterbuch <strong>der</strong> Wirbelsäule" sind diese Fachwörter<br />

in lateinischer Sprache den ebenfalls gebräuchlichen<br />

Ausdrücken in Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch,<br />

Russisch und Spanisch gegenübergestellt. Zusätzlich<br />

wird auf lateinische Synonyme hingewiesen.<br />

Der Wert des vorliegenden Wörterbuches besteht aber wesentlich<br />

auch in den deutschen Erklärungen <strong>der</strong> 209 lateinischen<br />

Begriffe aus <strong>der</strong> Anatomie und Pathologie <strong>der</strong><br />

Wirbelsäule. Dazu werden sehr gute graphische Darstellungen<br />

bei 68 Fachwörtern herangezogen. Beim Lendenkreuzbeinwinkel<br />

(Angulus lumbosacralis) werden beispielsweise<br />

3 Möglichkeiten seiner Messung graphisch<br />

dargestellt (nach Withman, nach Ferguson und nach von<br />

Lackunt) sowie seine Normwerte für Frauen und Männer<br />

angegeben.<br />

Am Ende des Buches sind die verschiedenen Termine in<br />

alphabetischer Reihenfolge für jede Sprache zusammengestellt.<br />

u<br />

3 C<br />

oo 'S<br />


G. Paetz Praktische Erfahrungen mit <strong>der</strong> HOT bei <strong>der</strong> Behandlung von Angiopathien<br />

in einer Landpraxis<br />

O<br />

o<br />

Zusammenfassung<br />

Es steht außer Zweifel, daß die HOT-Behandlung<br />

eine wirksame kurative wie auch palliative Therapie<br />

bei <strong>der</strong> Behandlung angiologischer Fälle darstellt.<br />

Technisch ist die Behandlung mit dem neueren HOT-<br />

Gerät UV-MED so vereinfacht, daß es in einer Praxis<br />

zu keiner Mehrbelastung kommt. Die guten Erfolge<br />

bei gefäßleidenden Patienten sind überzeugend und<br />

bereiten neben dem positiven Ergebnis für den Patienten<br />

dem Behandler ein Erfolgserlebnis in seiner<br />

alltäglichen Praxis.<br />

Summary<br />

There is no doubt that the HOT treatment is an effective<br />

curative as well as palliative therapy in the treatment<br />

of angiologic cases. With the mo<strong>der</strong>n HOT<br />

apparatures UV-MED the treatment is simplified in<br />

such a way that it does not cause any extra bürden in<br />

a doctor's practice. The good results with patients<br />

suffering from diseases of the bloodvessels are convincing<br />

and apart from such positive results for the<br />

patient they give the therapist the experience of success<br />

in his every day's practice.<br />

Leben ohne Sauerstoff - von <strong>der</strong> Zelle entwe<strong>der</strong> direkt<br />

aufgenommen - o<strong>der</strong> indirekt im Stoffwechsel freigesetzt -<br />

ist, abgesehen von den Anaerobiern, nicht möglich.<br />

Wie sehr die Primaten auf ein ausreichendes O 2 -Angebot<br />

angewiesen sind, kann man erkennen an den meistens<br />

irreversiblen Schäden, die an den verschiedenen Zentren<br />

des Gehirns auftreten, wenn länger als fünf Minuten eine<br />

zerebrale Anoxie aufgetreten ist.<br />

Mehrere sich gegenseitig kontrollierende Systeme (O 2 +<br />

CO 2 -Sensoren, Hypothalamus usw.) im Sinne von hyperkinetischen<br />

Regelsystemen überwachen die ausreichende<br />

Zelluläre O 2 -Zuführung, denn im Gegensatz zum Endprozeß<br />

<strong>der</strong> Atmungskette - <strong>der</strong> Bildung von ATP (Adenosin-triphosphat)<br />

- ist das O 2 -Angebot nicht zum physiologischen<br />

Abruf speicherungsfähig. Stoffwechsel ist überwiegend ein<br />

Oxydationsvorgang, <strong>der</strong> bei nie<strong>der</strong>er Temperatur abläuft.<br />

Dies wissen wir seit <strong>der</strong> Entdeckung des französischen<br />

Chemikers Lavoisier, <strong>der</strong> während <strong>der</strong> französischen Revolution<br />

auf dem Schafott endete.<br />

Aber erst seit einigen Jahrzehnten hat <strong>der</strong> Sauerstoff als<br />

ein Mittel zur Heilung schwerer Krankheiten primär in <strong>der</strong><br />

Medizin seinen Einzug gehalten.<br />

Wie bekannt, stehen die Herz- und Kreislauferkrankungen<br />

* Die Behandlungen (HOT) wurden durchgeführt mit den HOT-<br />

Geräten KB-3 (umgerüstet) sowie dem mo<strong>der</strong>nen HOT-Gerät<br />

„UV-MED" <strong>der</strong> Fa. UV-MED, Gebr. Niens OHG, Carl-Peters-Str. 3,<br />

3392 Clausthal-Zellerfeld, für <strong>der</strong>en ständig fachliche Beratung<br />

und Betreuung ich an dieser Stelle herzlich danken möchte.<br />

in <strong>der</strong> Morbidität sowie in <strong>der</strong> Mortalität in <strong>der</strong> ganzen Welt<br />

an erster Stelle. Täglich werden wir in <strong>der</strong> ärztlichen Praxis<br />

mit diesen Problemen konfrontiert und von den Patienten<br />

um Rat und Hilfe gebeten.<br />

Das statistische Bundesamt spricht daher bei diesen Erkrankungen<br />

von <strong>der</strong> „Volksseuche Nr. 1". Sie machen 30%<br />

aller Sterbefälle aus und übertreffen damit die neoplastischen<br />

Erkrankungen um das Dreifache.<br />

Es scheinen die beson<strong>der</strong>en Lebensbedingungen unserer<br />

Zeit die Entstehung von Durchblutungsstörungen zu begünstigen,<br />

wobei auch psychische und emotionale Faktoren<br />

eine wesentliche Rolle spielen.<br />

Mit den Mitteln einer verfeinerten Diagnostik sind überraschend<br />

häufig Durchblutungsstörungen als Grundlage<br />

eines krankhaften Geschehens nachzuweisen, wo <strong>der</strong><br />

Krankheitsbegriff zunächst gar nicht auf diesen Gedanken<br />

kommen läßt.<br />

Diagnostik zur HOT<br />

Bei den Durchblutungsstörungen im engeren Sinne werden<br />

von mir im allgemeinen drei Stadien unterschieden.<br />

1. Allgemeine funktioneile Störungen.<br />

2. Manifestation <strong>der</strong> funktionellen Störung mit reversiblen<br />

Zellschädigungen im Kreis <strong>der</strong> vegetativen und neurozirkulatorischen<br />

Dystonie.<br />

3. Schmerzstadium mit irreversiblen Zellschädigungen.<br />

Diese beruhen meist darauf, daß sowohl das arterielle<br />

wie das venöse System auf das Schwerste geschädigt<br />

sind und ein totaler Zusammenbruch <strong>der</strong> örtlichen Durchblutung<br />

daraus resultiert.<br />

Die verschiedenen diagnostischen Möglichkeiten, die für<br />

die Erkennung <strong>der</strong> Frühstadien („stumme" Phase <strong>der</strong> Erkrankung<br />

mit uncharakteristischen ischämischen Beschwerden)<br />

in Frage kommen, sind:<br />

A. Tastung <strong>der</strong> peripheren Pulse, Funktionsprobe nach<br />

Ratschow, Messung <strong>der</strong> Hauttemperatur.<br />

B. Nähere Aufschlüsse durch: Oszillographie, die Arteriographie,<br />

vergleichende Messung <strong>der</strong> Pulswellenamplituden<br />

und Geschwindigkeit (Sphygmographie), sowie die Pletysmographie,<br />

bei <strong>der</strong> das Maß <strong>der</strong> Durchblutung speziell <strong>der</strong><br />

arteriellen Zufuhr an <strong>der</strong> Volumenzahl des betreffenden<br />

Gliedes nach Lösung einer Stauung abgelesen wird.<br />

C. Einfach und aufschlußreich ist die Gafäßauskultation.<br />

Einengung <strong>der</strong> arteriellen Strombahnen verraten sich dabei<br />

häufig durch charakteristische Stenose-Geräusche an den<br />

betreffenden Gefäßabschnitten.<br />

D. Hinweise auf die Art einer arteriellen Durchblutungsstörung<br />

geben die Konstitution, das seelische Gesamtverhalten,<br />

das Lebensalter und das Geschlecht des Patienten.<br />

Das Durchschnittsalter <strong>der</strong> Endangitiker liegt bei etwa 60<br />

Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 1/81, 22. Jahrg. 31


Paetz, HOT<br />

Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 1/81, 22. Jahrg.<br />

Jahren. Erstere sind psychisch labil, wetterempfindlich,<br />

ängstlich, nervös, mißtrauisch, depressiv, und sie haben oft<br />

den gequälten Gesichtsausdruck Ulkuskranker.<br />

Bei zerebralen Durchblutungsstörungen findet sich nicht<br />

selten eine läppische Verhaltensweise mit „Witzelsucht".<br />

Die Pulswellen sind häufig normal. Die Kreislaufanalyse<br />

weist auf eine spezifische Reaktionslage hin. Die Kranken<br />

mit arteriosklerotischen Durchblutungsstörungen sind von<br />

athletischem bis pyknischem Körperbau, sie sind Vertrauens-<br />

und humorvoll, gemütlich. Die Pulskurven zeigen bei<br />

ihnen einen charakteristischen Ablauf und eine erhöhte<br />

Pulswellengeschwindigkeit. Organische Erkrankungen des<br />

arteriellen Systems treten häufiger bei Männern auf, Störungen<br />

im venösen System mehr bei Frauen.<br />

Die peripheren Durchblutungsstörungen stellen nicht nur<br />

eine örtliche Erkrankung dar, son<strong>der</strong>n ziehen stets den<br />

gesamten Organismus und damit den ganzen Menschen in<br />

Mitleidenschaft. Dies ist bei den therapeutischen Maßnahmen<br />

zu berücksichtigen. Es ist in diesem Rahmen nicht<br />

erfor<strong>der</strong>lich, die Vielzahl <strong>der</strong> therapeutischen Maßnahmen<br />

im einzelnen aufzuzählen und das komplexe Geschehen,<br />

um das es sich bei den peripheren und zerebralen Durchblutungsstörungen<br />

wie bei allen biologischen Vorgängen<br />

handelt, eingehend zu analysieren.<br />

Durch die mangelhafte Durchblutung werden dem Gewebe<br />

in ungenügendem Maße Nährstoffe zugeführt, die Stoffwechselschlacken<br />

bleiben liegen und das Stoffwechselgeschehen<br />

verschiebt sich nach <strong>der</strong> sauren Seite. Da<br />

Atmung und Kreislauf auch peripherfunktionell eng miteinan<strong>der</strong><br />

verknüpft sind, gerät das Gewebe aufgrund <strong>der</strong><br />

unzureichenden Durchblutung und Sauerstoffzufuhr in<br />

Hypoxie. Bei einem <strong>der</strong>artigen Stoffwechsel <strong>der</strong> Zellen ist<br />

<strong>der</strong> Schmerz Ausdruck des Gewebes nach <strong>der</strong> Notwendigkeit<br />

einer intensiven Behandlung. Die vermin<strong>der</strong>te Hauttemperatur<br />

zeigt an, daß die Oxydationsvorgänge reduziert<br />

ablaufen. Die Gefäßintima, die einem Sauerstoffmangel<br />

gegenüber beson<strong>der</strong>s empfindlich ist, wird geschädigt,<br />

dadurch <strong>der</strong> Gasaustausch weiterhin erschwert.<br />

In den Zellen verän<strong>der</strong>t sich zwangsläufig das bioelektrische<br />

Potential. Die Harmonie zwischen oxydativen und<br />

reduktiven Vorgängen ist gestört. Den therapeutischen<br />

Maßnahmen, die darauf abzielen, durch Weiterstellung <strong>der</strong><br />

verengten Gefäße und durch Erschließung neuer Gefäßbahnen<br />

die Durchblutung und Sauerstoffzufuhr zu steigern<br />

und nach Möglichkeit eine Dauerhyperämie zu erzeugen,<br />

sind dort Schranken gesetzt, wo es sich um organische<br />

Gefäßverän<strong>der</strong>ungen, wie bei <strong>der</strong> Endangitis und <strong>der</strong> Arteriosklerose<br />

handelt.<br />

Das gleiche gilt für die Behandlung <strong>der</strong> zerebralen Ischämien,<br />

z. B. die Basilarisinsuffizienz, die Zerebralsklerose,<br />

Erscheinungen <strong>der</strong> Präapoplexie, Kopfschmerzen bei Zerebrovaskulärinsuffizienz.<br />

Aufgrund meiner Erfahrung mußte ich feststellen, daß die<br />

sogenannten durchblutungsför<strong>der</strong>nden Pharmaka we<strong>der</strong><br />

bei Gesunden noch bei Kranken positive und nachhaltige<br />

Effekte zeigten.<br />

Methodik<br />

Beson<strong>der</strong>s dankbar bin ich jetzt noch in memoriam Prof.<br />

Wehrli, <strong>der</strong> mir im Jahr 1956 auf einer Tagung in Hannover<br />

seine hämatogene Oxydationstherapie erklärte und mich<br />

überzeugte, damit anzufangen. Die anfänglichen technischen<br />

Schwierigkeiten und <strong>der</strong> häufige Glasdefekt beeinflußten<br />

natürlich die Zahl <strong>der</strong> Durchführungen mit dem<br />

HOT-Gerät sowie <strong>der</strong> Verbreitung <strong>der</strong> Methode.<br />

Auch die Einführung <strong>der</strong> „Einmal-Plastik"-Gefäße brachte<br />

keine wesentliche Verbesserung in <strong>der</strong> Anwendung über<br />

den therapeutischen Ergebnissen.<br />

Ein weiterer Meilenstein in <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> HOT-Geräte<br />

und damit in <strong>der</strong> Durchsetzung dieser Therapie war für mich<br />

beson<strong>der</strong>s eindrucksvoll im Jahr 1976 die Einführung des<br />

KB-=-Gerätes (Quarzgabelbestrahlungssystem mit Oxygenisator)<br />

durch unseren Kollegen Dr. Stadtlaen<strong>der</strong>.<br />

Mit diesem Gerät gelang es mir, optimale therapeutische<br />

Ergebnisse zu erzielen. Ein großer, in <strong>der</strong> technischen<br />

Anwendung sehr wirkungsvoller Schritt war <strong>der</strong> Abschluß<br />

<strong>der</strong> biologischen/technischen Weiterentwicklung dieses<br />

Systems in das „Gradrohrbestrahlungsverfahren mit Selbstspannvorrichtung<br />

mit Oxygenisator" durch die Arbeiten von<br />

M. Stadtlaen<strong>der</strong>/Dr. Stadtlaen<strong>der</strong> aus dem Jahre 1976, die<br />

lei<strong>der</strong> sich bis Ende 1978 verzögerten.<br />

Mit dem in dieses System umbaubarem KB-3 bzw. mit<br />

den Geräten <strong>der</strong> Reihe „UV-MED" ist die HOT technisch<br />

ideal gelöst und erfor<strong>der</strong>t nur noch einen minimalen Arbeitsaufwand.<br />

Bei sorgsamer Arbeitsweise ist ein Glasbruch<br />

nahezu ausgeschlossen und auch <strong>der</strong> ökonomische Effekt<br />

ist neben maximalen therapeutischen Ergebnissen beeindruckend.<br />

Das Gerät ist technisch optimal anwendbar, so daß ich es<br />

aus meiner Sicht und aus Erfahrungen jedem Kollegen<br />

empfehlen kann, um bei seinen Patienten nachhaltige Therapieergebnisse<br />

zu erreichen.<br />

Anwendung des HOT-Gerätes „UV-MED"<br />

Bei <strong>der</strong> praktischen Anwendung <strong>der</strong> HOT mit dem umgerüsteten<br />

KB-3 bzw. dem HOT-Gerät „UV-MED" gehe ich<br />

wie folgt vor:<br />

I.<br />

Der Patient wird vor einer HOT-Behandlung gründlich untersucht,<br />

und die notwendigen Parameter werden erstellt.<br />

Dann nehme ich die Typeneinstellung nach Fontaine bei<br />

den einzelnen Patienten aufgrund des klinischen Befundes<br />

vor und versuche, differentialdiagnostisch an<strong>der</strong>e Erkrankungen<br />

auszuschließen.<br />

32


Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 1/81, 22. Jahrg.<br />

Paetz, HOT<br />

Bei dem Patienten kläre ich die Risikofaktoren erster Ordnung:<br />

Hypertonie<br />

Hyperlipoproteinämie<br />

Zigarettenkonsum<br />

und die Risikofaktoren zweiter Ordnung:<br />

Diabetes mellitus<br />

Gicht<br />

Adipositas<br />

Polyzythämie<br />

Bewegungsmangel<br />

Streß<br />

labordiagnostisch und durch Anamnese ab.<br />

Für mich wichtig ist die Untersuchung des Stadiums <strong>der</strong><br />

/^ Gefäßläsion, um daraus die therapeutischen Möglichkeiten<br />

^ <strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ung dieses Zustandes abzuschätzen. Ich berücksichtige<br />

auch die Tatsache, daß viele Gefäßstenosen o<strong>der</strong><br />

sogar totale Verschlüsse die Funktion des betreffenden<br />

Organes u. U. in keiner Weise beeinflussen können. Die<br />

Blutversorgung hängt nicht nur vom Ausmaß <strong>der</strong> Gefäßeinengung,<br />

son<strong>der</strong>n von <strong>der</strong> tatsächlichen Wirksamkeit <strong>der</strong><br />

Kollateralen ab.<br />

Weiter wird versucht, den Patienten zu motivieren! Dabei<br />

ist für mich entscheidend wichtig, den Patienten davon zu<br />

überzeugen, daß ich eine HOT-Behandlung nur durchführe,<br />

wenn er mir durch „Nicht-Rauchen" entgegen kommt. Ferner<br />

wird versucht, dem Patienten klar zu machen, daß<br />

Bewegungsarmut eine <strong>der</strong> größten Gefahren für das Leben<br />

des Menschen in den mo<strong>der</strong>nen Industriestaaten ist. Wenn<br />

man den Patienten über seinen Arbeitsraum und seine<br />

Arbeitszeit befragt, so bekommt man häufig den Eindruck,<br />

daß viele Menschen in einer unnatürlichen Lebensform<br />

leben. Darunter gehört z. B. die Arbeit am Schreibtisch,<br />

r\ die Übernahme körperlicher Arbeit durch Motoren, Auto,<br />

Rolltreppe, Straßenbahnen, lange Sitzungen. Ich versuche,<br />

den Patienten darüber aufzuklären, daß die Beseitigung <strong>der</strong><br />

Bewegungsarmut durch ein entsprechendes Training eine<br />

beson<strong>der</strong>s wichtige Therapiemaßnahme ist.<br />

Nach Stadtlaen<strong>der</strong> handelt es sich bei <strong>der</strong> HOT-Behandlung<br />

um die Kompensation <strong>der</strong> Min<strong>der</strong>durchblutung durch die<br />

Aufpfropfung eines zusätzlichen Energieträgers (Lipo- und<br />

Cholesterinperoxyde) auf die physiologische Zellatmung in<br />

Zusammenhang mit <strong>der</strong> biochemischen Wirkung des Singulett-Sauerstoffs,<br />

<strong>der</strong> eine endogene biologische Bildung<br />

von Prostaglandinen ermöglicht.<br />

Aufgrund meiner Erfahrung bei vielen durchgeführten Behandlungen<br />

glaube ich sagen zu können, daß die Durchblutungsstörungen<br />

manchmal sehr schwer zu diagnostizieren<br />

sind. Um so erstaunlicher ist die Wirkung <strong>der</strong> HOT-<br />

Behandlung bei jungen Menschen, bei denen dann an<strong>der</strong>e<br />

Symptome, die vorher gar nicht bedeutend waren, zurückgehen.<br />

Ich wurde in <strong>der</strong> Praxis immer wie<strong>der</strong> gefragt, welches<br />

das günstigste Alter zum Beginn einer HOT-Behandlung<br />

ist. Die meisten jungen Patienten fühlen sich eigentlich<br />

noch nicht alt genug für eine HOT-Behandlung. Diesen<br />

Patienten habe ich immer wie<strong>der</strong> gesagt, daß eine HOTbehandlung<br />

auch die Basis einer Präventivbehandlung ist.<br />

Daher rate ich auch jungen Patienten, die mit Beschwerden<br />

zu mir kommen, die HOT-Behandlung durchführen zu lassen,<br />

um dadurch eine generelle positive Beeinflussung<br />

des Stoffwechsels zu erhalten.<br />

Ein wesentlicher Grundfaktor bei <strong>der</strong> HOT ist das Hämoglobin,<br />

welches fotochemisch durch diese Behandlung<br />

beeinflußt wird. Dieses Hämoglobin muß in ausreichendem<br />

Maße vorhanden sein, um fotochemisch optimal reagieren<br />

zu können.<br />

Auffällig ist bei Jugendlichen, die wahrscheinlich eine<br />

höhere Sauerstoffspannung im Blut haben als <strong>der</strong> ältere<br />

Mensch, daß die HOT-Behandlung wesentlich reaktiver<br />

verläuft als bei einem älteren Patienten. Das bedeutet für<br />

mich als Behandelnden, daß ich Abstände zwischen den<br />

HOT-Behandlungen beim jüngeren Menschen größer<br />

machen kann als beim älteren Menschen. Daher versuche<br />

ich beim älteren Patienten, die schlechte Sauerstoffbasis<br />

im Blut aufzubessern durch Spaziergänge, Sport, körperliche<br />

Betätigung sowie durch geeignete Medikamente.<br />

Daraus leite ich die For<strong>der</strong>ung ab, nicht erst zu warten,<br />

bis Durchblutungsstörungen auftreten, son<strong>der</strong>n rechtzeitig<br />

und prophylaktisch die HOT-Behandlung zu beginnen.<br />

Zusätzliche Medikation<br />

Trotz <strong>der</strong> sehr guten Erfolge ist zu überlegen, ob man<br />

diese Behandlung medikamentös unterstützen kann. Dabei<br />

war mir in Erinnerung ein Vortrag von Professor Orzechowski<br />

über Magnesium und seine Bedeutung in Biologie und<br />

Therapie. Danach ist Magnesium ein lebenswichtiges Erd-<br />

Alkali sowie ein Komplement des Properdinsystems (Stadtlaen<strong>der</strong>).<br />

Die wichtigste pharmakologische Wirkung des Magnesiums<br />

besteht in einer Hemmung aller nervösen und muskulären<br />

Funktionen. Die Bedeutung des Magnesiums für den intermediären<br />

Stoffwechsel ist groß. Der Biologe zählt das<br />

Magnesium zu den Spurenelementen. An zahlreichen Stoffwechselprozessen<br />

ist es beteiligt. Nachdem die Bestimmung<br />

des Magnesiums im Blutserum einfacher und geläufiger<br />

geworden ist, haben bisher nicht erklärliche Fälle von<br />

normokalzänischer Tetanie eine Deutung gefunden. 1952<br />

wurde auf dem Internisten-Kongreß auf günstige Behandlungserfolge<br />

mit Magnesium bei Tetanie hingewiesen. Manche<br />

Patienten machen in <strong>der</strong> Diagnostik erhebliche Schwierigkeiten<br />

und werden in die große Rubrik „vegetative Dystonie"<br />

eingestuft. Als Symptome werden angegeben: Kopfschmerzen,<br />

Schwindelgefühl, neurotische Erscheinungen,<br />

Parästhesien in den Extremitäten, positiver Chvostek. Hier<br />

ist die Gabe von Magnesium sicher angezeigt.<br />

Auch für den Gerinnungsvorgang wird dem Magnesium eine<br />

Bedeutung beigemessen. Deshalb wird es zur Thrombo-<br />

33


Paetz, HOT<br />

Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 1/81, 22. Jahrg.<br />

embolieprophylaxe empfohlen. Man rechnet mit einer stabilisierenden<br />

Wirkung auf die Thrombozyten.<br />

Etwa 5% unserer Bevölkerung leidet nach einer Schätzung<br />

an einer Hypomagnesiämie. Ihre Symptomatik ist vielseitig<br />

und ihre genaue Ursache bisher nicht bekannt. Die Sicherung<br />

<strong>der</strong> Diagnostik erfolgt aus den unter 2 mg°/o herabgesunkenen<br />

Blutmagnesiumswerten.<br />

Durch Untersuchungen von Keeser wurde bekannt, daß <strong>der</strong><br />

Cholesterinblutspiegel durch Magnesium gesenkt werden<br />

kann. Magnesium senkt den Blutdruck, beseitigt Zerebralspasmen,<br />

erweitert die Koronarien und setzt die ergotropevegetative<br />

Übererregbarkeit allgemein herab. Aufgrund<br />

dieser guten pharmakologischen Hinweise setzte ich regelmäßig<br />

Magnesium bei meinen Patienten während <strong>der</strong> HOT-<br />

Behandlung ein.<br />

Als weitere Unterstützung während <strong>der</strong> Behandlung gebe<br />

ich regelmäßig das Vitamin Bis, ein Spaltprodukt <strong>der</strong> Pangamsäure.<br />

Man sagt, daß die Pangamsäure eine oxydaseähnliche<br />

Wirkung hat und die Zellen zwingt, eine bessere<br />

Verwertung des zur Verfügung stehenden Sauerstoffs<br />

durchzuführen.<br />

In <strong>der</strong> Literatur wird angegeben, daß <strong>der</strong> Mensch täglich<br />

2 mg des Vitamins benötigt. Es wird in <strong>der</strong> Literatur eine<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Sauerstoffaufnahme durch das Vitamin<br />

Bis, insbeson<strong>der</strong>e die günstige Wirkung auf hypoxische und<br />

anoxische Zustände im Myokard hervorgehoben. Weiter<br />

wird eine günstige Wirkung bei kardiovaskulären Erkrankungen<br />

hervorgehoben. Die Patienten werden nach Pangamsäuregaben<br />

leichter schmerzfrei. Außerdem erscheint<br />

ein Einfluß <strong>der</strong> Pangamsäure auf rheumatische Erkrankungen<br />

zu bestehen, <strong>der</strong> nach Ansicht <strong>der</strong> Autoren verglichen<br />

werden kann mit <strong>der</strong> Wirkung des ACTH bzw. des Cortisons.<br />

Allerdings tritt hier die Wirkung langsamer ein. Diese pharmakologischen<br />

Angaben waren für mich geeignet, das<br />

Präparat neben <strong>der</strong> HOT-Behandlung einzusetzen. Ich habe<br />

die Patienten für zwei bis drei Monate nach <strong>der</strong> HOT-<br />

Behandlung weiter mit diesem Präparat versorgt. Mir<br />

scheint <strong>der</strong> Hinweis auf die zusätzliche Gabe von diesen<br />

beiden Medikamenten als zusätzliche Gabe zur HOT-<br />

Behandlung sehr wichtig zu sein.<br />

Zusammenfassend kann man sagen, daß die HOT eine<br />

wirksame Therapiemaßnahme in <strong>der</strong> Behandlung angiologischer<br />

Krankheitsfälle darstellt.<br />

Das Zusammenwirken von Sauerstoff (Singulett-Sauerstoff),<br />

Hämoglobin und Ultraviolettlicht (UV-C-Strahlung) bei <strong>der</strong><br />

HOT führte zu einer Aktivierung/Normalisierung des Stoffwechsels<br />

auf allen Ebenen.<br />

Anschrift des Verfassers: Dr. med. G. Paetz, Hamburger Str. 26,<br />

D-3170 Gifhorn-Gamsen.<br />

E. A. Schindler Klinik <strong>der</strong> Adnexerkrankungen <strong>der</strong> Frau<br />

Zusammenfassung<br />

In dieser Übersicht werden die Adnexerkrankungen<br />

<strong>der</strong> Frau im Hinblick auf Anlagestörung, Entzündung<br />

und Tumorbildung dargestellt. Differentialdiagnostische<br />

Möglichkeiten werden erörtert und die Bedeutung<br />

<strong>der</strong> Laparoskopie für Diagnostik und Therapie<br />

aufgezeigt.<br />

Summary<br />

This review delinates the diseases of the adnexa<br />

according to developmental disturbances, infections<br />

and tumor formations. Possibilities for differential<br />

diagnosis are demonstrated and the value of laparoscopy<br />

for diagnosis and therapy is pointed out.<br />

Die Adnexe <strong>der</strong> Frau setzen sich aus Ovar und Tube zusammen.<br />

Mit <strong>der</strong> nachfolgenden Darstellung werden die Anlagestörungen,<br />

Entzündungen und Tumorbildungen in diesen<br />

Organen aufgezeigt und die diagnostischen Möglichkeiten<br />

besprochen.<br />

Entwicklungsstörungen<br />

Sowohl das Ovar als auch die Tube können durch Entwicklungsstörungen<br />

stark beeinflußt werden. So führen Störungen<br />

<strong>der</strong> Ovarentwicklung zur primären Amenorrhoe. Dabei<br />

ist zu unterscheiden:<br />

1. Primäre Amenorrhoe ohne sekundäre Geschlechtsmerkmalentwicklung.<br />

2. Primäre Amenorrhoe mit sekundärer Geschlechtsmerkmalentwicklung.<br />

Zur ersten Gruppe gehören typische Chromosomenanomalien,<br />

wie etwa das rumer-Syndrom (46, XO). Bei <strong>der</strong> zweiten<br />

Gruppe werden trotz <strong>der</strong> sekundären Geschlechtsmerkmalentwicklung<br />

nur bindegewebige Anlagen anstelle <strong>der</strong> mit<br />

Primärfollikel durchsetzten Ovarien gefunden. Dabei muß<br />

angenommen werden, daß die Primärfollikel pubertal aufgebraucht<br />

worden sind und somit zu Beginn <strong>der</strong> Pubertät<br />

noch eine gewisse hormonelle Aktivität vorhanden war, die<br />

ausreichte, um die sekundäre Geschlechtsmerkmalentwicklung<br />

in Gang zu setzen. Ein solches ovarielles Versagen<br />

kann auch später in Form einer sekundären Amenorrhoe<br />

34


Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 1/81, 22. Jahry.<br />

Schindler, Adnexerkrankungen<br />

o<br />

(prämature Menopause) auftreten. Zur Diagnostik des primären<br />

und sekundären Ovarversagens sollte die FSH-<br />

Messung herangezogen werden, da es bei fehlen<strong>der</strong> ovarieller<br />

Östrogensekretion zu einem starken Anstieg des FSH<br />

kommt, <strong>der</strong> mit an<strong>der</strong>en Funktionszuständen des reproduktiven<br />

Systems <strong>der</strong> Frau nicht verwechselt werden kann<br />

(1). Dies ist für LH und Östradiol nicht <strong>der</strong> Fall.<br />

An den Tuben kann es zu folgenden Entwicklungsstörungen<br />

kommen:<br />

1. komplettes Fehlen<br />

2. einseitiges Fehlen<br />

3. partielles Fehlen<br />

4. Fusionsstörungen <strong>der</strong> beiden Mü//erschen Gänge und<br />

damit unterschiedliche Entwicklung von Tube und Uterus<br />

5. akzessorische Tuben.<br />

Ein klassisches Beispiel für solche Entwickiungsstörungen<br />

<strong>der</strong> Tube bzw. <strong>der</strong> Mü//erschen Gänge stellt das Rokitansky-<br />

Küsfner-Syndrom dar.<br />

Entzündungen<br />

Für die weiblichen Adnexe bestehen folgende Möglichkeiten,<br />

daß eine Infektion entsteht:<br />

1. aszendierend (z. B. Gonorrhoe, ILJP)<br />

2. hämatogen (z. B. Tuberkulose)<br />

3. lymphogen (z. B. von erkrankten Nachbarorganen)<br />

4. übergreifend (z. B. durch Kontakt mit entzündeten Nachbarorganen).<br />

Die Gesamtzahl <strong>der</strong> entzündlichen Adnexerkrankungen hat<br />

in den letzten Jahren nicht abgenommen (2), wenn auch<br />

bestimmte Formen (z. B. Tuberkulose) kaum mehr anzutreffen<br />

sind.<br />

Tumoren<br />

Bei den tumorösen Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Adnexe sind gutartige<br />

Tumoren von den bösartigen Wucherungen zu unterscheiden.<br />

An <strong>der</strong> Tube selbst ist die Zahl <strong>der</strong> Tumorbildungen<br />

relativ gering. Neben <strong>der</strong> Tubenverän<strong>der</strong>ung durch<br />

ektopische Schwangerschaft, Hydro- o<strong>der</strong> Pyosalpinx und<br />

Salpingitis isthmica nodosa kommt es in seltenen Fällen<br />

auch zur Karzinomentstehung. Weit häufiger ist die Tumorbildung<br />

in den Ovarien, wobei folgende Einteilung vorgenommen<br />

werden kann:<br />

/. Gutartig<br />

1. funktionell (z. B. Korpus-luteum-Zyste, Follikelzyste)<br />

2. hormonaktiv (z. B. Theka-, Granulosa-, Hiluszelltumor)<br />

3. anlagebedingt (z. B. Dermoid)<br />

4. Kystome (z. B. serös, pseudomukinös)<br />

5. Fibrome<br />

6. Endometriose<br />

//. Bösartig<br />

1. seröses Zystadenokarzinom<br />

2. pseudomukinöses Zystadenokarzinom<br />

3. endometroides Karzinom<br />

4. Keimzellmalignom<br />

5. hormonbildendes Malignom<br />

6. metastierendes Malignom<br />

7. undifferenziertes Malignom.<br />

Für die Vielfalt <strong>der</strong> dargestellten weiblichen Adnexerkrankungen<br />

bestehen folgende diagnostische Möglichkeiten:<br />

1. allgemein-klinische Untersuchungen<br />

2. gynäkologische Untersuchungen<br />

3. labortechnische Untersuchungen (z. B. Hb, Leuko, Urinstatus,<br />

BSG, /3-HCG)<br />

4. Laparoskopie.<br />

Nimmt man das klinische Symptom „akuter Schmerz im<br />

Unterbauch ohne Fieber", so lassen sich folgende differentialdiagnostischen<br />

Möglichkeiten darstellen:<br />

Ursache<br />

adnexbedingt<br />

Zeitpunkt<br />

Ovulation, Ovulationsblutung mittzyklisch bzw. „Mittelschmerz"<br />

Stieldrehung<br />

beson<strong>der</strong>er Bewegungsablauf<br />

(z. B. Kegeln)<br />

Zystenruptur<br />

je<strong>der</strong>zeit<br />

ektopische Schwangerschaft nach ausgebliebener Periode<br />

Endometriose<br />

prämenstruell/menstruell<br />

stielgedrehtes Myom<br />

Myomnekrose<br />

uterusbedingt<br />

beson<strong>der</strong>er Bewegungsablauf<br />

je<strong>der</strong>zeit<br />

Bei dem klinischem Symptom „akuter Schmerz im Unterbauch<br />

mit Fieber" kommen folgende Abgrenzungen in<br />

Frage:<br />

1. Entzündung <strong>der</strong> Adnexe<br />

a) ohne IUP<br />

b) mit IUP<br />

2. Harnwegsinfekt<br />

3. Appendizitis/Divertikulitis/Kolitis<br />

Bei dem Befund „Tumor im Unterbauch ohne Fieber" ergeben<br />

sich zur Abgrenzung von den Adnexerkrankungen folgende<br />

diagnostische Möglichkeiten:<br />

1. Erkrankungen des Uterus (z. B. Myom, Karzinom)<br />

2. Erkrankungen des Darmes (z. B. Divertikulose)<br />

3. Verän<strong>der</strong>ungen bzw. Erkrankungen des Harnwegsystems<br />

(z. B. Beckenniere, Harnverhaltung, Blasentumor).<br />

Bei <strong>der</strong> klinischen Symptomatik „Tumor im Unterbauch mit<br />

Fieber" kommen zur Abgrenzung gegenüber den Adnexen<br />

folgende Möglichkeiten in Frage:<br />

37


Schindler, Adnexerkrankungen<br />

Arztezeitschr f Naturheilverf. 1/81, 22. Jahrg<br />

1 Erkrankungen des Uterus (z. B ernahrungsgestortes<br />

Myom)<br />

2. Parametritis, parametraner Abszeß<br />

3. Douglas-Abszeß<br />

4 Erkrankungen des Darmes (z. B. Appendizitis, Divertikulitis)<br />

5 Erkrankungen <strong>der</strong> Harnwege<br />

Bei den labortechnischen Untersuchungen hat in letzter<br />

Zeit die Bestimmung von ß-HCG für die Differentialdiagnostik<br />

<strong>der</strong> ektopischen Schwangerschaft an Bedeutung<br />

gewonnen. So wurde festgestellt, daß ein negativer /3-HCG-<br />

Befund im Plasma die ektopische Schwangerschaft in 100%<br />

ausschließt (3). Um eine definitive Diagnostik zu erstellen,<br />

hat sich die Laparoskopie als das Vorgehen <strong>der</strong> Wahl<br />

ergeben<br />

Die Laparoskopie bietet folgende Möglichkeiten:<br />

/. D/agnost;k<br />

1 direkte Inspektion und makroskopische Differenzierung<br />

2. Biopsie und damit feingewebliche Differenzierung<br />

3. Sekretentnahme und damit bakteriologische und zytologische<br />

Differenzierung<br />

4. Stenlitatsabklärung<br />

a) Tubendurchgangigkeitsprüfung (Blauprobe)<br />

b) Spermienasszensionsüberprüfung (Postkoitaltest im<br />

Doug/as-Sekret<br />

//. Therapie<br />

1 Biopsie und Koagulation<br />

2. Punktion und Marsupialisation<br />

3. Lösung von Verwachsungen.<br />

Mit Hilfe <strong>der</strong> Laparoskopie konnte gezeigt werden, daß die<br />

klinische Diagnose Adnexitis nur in etwa 50% zutrifft (2),<br />

so daß es als gerechtfertigt erscheint, zur Abklärung von<br />

Erkrankungen <strong>der</strong> weiblichen Adnexe die Laparoskopie in<br />

größerem Umfang einzusetzen<br />

Literatur<br />

1 Schindler, A E Hormonveran<strong>der</strong>ungen wahrend des Klimakteriums<br />

<strong>der</strong> Frau<br />

Ztschr Allgemeinmedizin, 55, 752-757, 1979<br />

2 Hirsch, H A Entzündungen des weiblichen Genitaie. In Fortschritte<br />

in <strong>der</strong> Geburtshilfe und Gynäkologie<br />

F K Beller (ed), Verlag G Braun, Karlsruhe 1979, 105-111<br />

3 Schwartz, RO, D L DiPietro /3-HCG as a diagnostic aid for<br />

suspected ectopic pregnancy<br />

Obstet Gynec 56, 197-203, 1980<br />

Anschrift des Verfassers Prof Dr med A E Schindler, Umversitatsfrauenklmik,<br />

D-7400 Tubingen<br />

A. M. Hippchen Thermographie bei Erkrankungen <strong>der</strong> weiblichen Unterleibsorgane<br />

Zusammenfassung<br />

Es wird erstmals über die Thermographie des Bauches<br />

bei gynäkologischen Erkrankungen berichtet.<br />

Der beson<strong>der</strong>e Wert liegt in <strong>der</strong> Hinweisdiagnostik,<br />

in <strong>der</strong> Möglichkeit, die Krankheitsgewichtung bei <strong>der</strong><br />

Patientin zu objektivieren und in vielen Fällen bösartige<br />

und gutartige Adnexprozesse zu unterscheiden.<br />

Summary<br />

It is for the first time reported on thermography of the<br />

abdomen in case of gynaecological diseases. The<br />

particular value of this method is in indicative diagnostics<br />

as well as in the possibility to assess the disease<br />

of the patient more objectively and in many cases<br />

to distinguish malign processes of the adnexes<br />

from such begign processes.<br />

Ernst Schwamm hat bereits in seiner ersten Arbeit 1953<br />

auf die Möglichkeit hingewiesen, Krankheiten im Bereich<br />

<strong>der</strong> Frauenheilkunde thermographisch feststellen zu können.<br />

Während Mammadiagnostik im Ultrarotbereich inzwischen<br />

weltweit betrieben wird, ist über die Erkennung von<br />

Unterleibserkrankungen <strong>der</strong> Frau mittels Messung <strong>der</strong>Wärmeabstrahlung<br />

<strong>der</strong> Haut nichts Wesentliches veröffentlicht.<br />

Auch in <strong>der</strong> neuesten, sehr umfangreichen Publikation von<br />

Elsen über Infrarot-Regulationsthermographie finden sich<br />

lediglich einige Hinweise.<br />

Jede thermographische Untersuchung beginnt - nach den<br />

Grundregeln, die die Deutsche Gesellschaft für Thermographie<br />

erarbeitet hat - mit <strong>der</strong> Messung <strong>der</strong> Basisflächen:<br />

Stirnfleck, Nasenwurzel, Synchondrosis sternahs, Linea<br />

alba oberes Drittel, rechte und linke Armbeuge. Die Stirn<br />

liefert uns nach thermischer Belastung den Bezugswert für<br />

die gesamte Registrierung, während die übrigen Regionen<br />

bestimmte Teilaussagen gestatten. Da die thermographische<br />

Untersuchung aus mehreren Meßgängen besteht,<br />

38


Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 1/81, 22. Jahrg.<br />

Hippchen, Thermographie<br />

zwischen denen eine Kaltwasseranwendung zwecks Belastung<br />

des Wärmezentrums im Gehirn erfolgt, werden vergleichbare<br />

Temperaturwerte zu diagnostischen Zwecken<br />

ermittelt. Schwamm fand heraus, daß zwischen dem Stirn-,<br />

dem Thorax- und dem Abdomenwert normalerweise eine<br />

absteigende Temperaturtreppe besteht. Bei Erkrankungen<br />

<strong>der</strong> Bauchorgane verwandelt sich aber die negative Temperaturtreppe<br />

in eine positive, das heißt: Die Temperatur<br />

des Epigastrium ist höher als die des Thorax. Somit geben<br />

bereits die Basismeßflächen einen ersten wichtigen Hinweis<br />

auf eine Erkrankung im Bauchraum wie<strong>der</strong>.<br />

Thermographische Untersuchung<br />

Die gezielte thermographische Untersuchung <strong>der</strong> weiblir\<br />

chen Unterleibsorgane umfaßt neben <strong>der</strong> Abstrahlung aus<br />

^ dem Gebiet <strong>der</strong> Regio inguinalis und Regio pubica, die<br />

Regio umbilicalis, die Regio epigastrica und die Regio<br />

hypochondriaca. Es gibt eine Reihe Untersucher, die auch<br />

die Rückensegmente Thorakale 11 bis Sakrale 2 in die<br />

Messung <strong>der</strong> Unterleibsorgane einbeziehen. Nach meinen<br />

Erfahrungen sind aber die Auskünfte, die sich aus letztgenannten<br />

Meßflächen ergeben, relativ gering. Wir stellen<br />

also fest, daß die thermographische Untersuchung <strong>der</strong><br />

weiblichen Genitalorgane nicht nur die Abstrahlung über<br />

diesen beinhaltet, son<strong>der</strong>n auch die übrige Bauchhaut, die<br />

Extremitäten, den Thorax, die Stirn und den unteren Rücken<br />

einbezieht. Hierdurch werden eine Reihe Aussagen ermöglicht,<br />

die zu einer Ganzheitsbetrachtung des jeweiligen<br />

Krankheitsbildes Anlaß geben.<br />

Erinnern wir uns kurz an den Situs, so wissen wir, daß -<br />

von ventral nach dorsal - Blase, Uterus und Adnexe, dann<br />

die Ampulla recti in <strong>der</strong> Medianebene aufeinan<strong>der</strong> folgen.<br />

Thermisch beanspruchen diese Organe in gleicher Weise<br />

r\ das Hautareal im Dermatom Thorakale 11 bis Sakrale 2.<br />

Hieraus wird deutlich, daß Thermographie nur im Zusammenhang<br />

mit <strong>der</strong> allgemeinen ärztlichen Untersuchung<br />

gesehen werden darf, um schwerwiegende Fehldiagnosen<br />

zu vermeiden. Insofern unterscheidet sich die Wärmemessung<br />

nicht von an<strong>der</strong>en technischen Untersuchungen in<br />

<strong>der</strong> Medizin.<br />

Die Registrierung <strong>der</strong> Wärmeabstrahlung über den einzelnen<br />

Meßflächen erfolgt mittels eines Schreibers, wobei die<br />

Erstmessung traditionsgemäß in Rot und die Zweitmessung<br />

in Schwarz o<strong>der</strong> Blau erfolgt. Normalerweise sinkt die Temperatur<br />

<strong>der</strong> Körperoberfläche nach Kältereiz ab. Bei Entzündungen<br />

werden jedoch verschiedene Regulationstypen<br />

beobachtet. Sie sind charakterisiert durch vermin<strong>der</strong>te<br />

Abkühlung o<strong>der</strong> durch paradoxen Temperaturanstieg über<br />

die Ausgangslage. Am Beispiel weiblicher Adnexerkrankungen<br />

möchte ich dies erläutern. Die 25jährige Patientin,<br />

Mutter zweier Kin<strong>der</strong>, klagte seit einer Woche über schmerzhafte<br />

Beschwerden im Unterbauch. Der Tastbefund ergab<br />

lediglich Druckschmerz in <strong>der</strong> Gegend bei<strong>der</strong> Adnexe. Im<br />

Phasenkontrastmikroskop wenig Leukozyten, Mischflora.<br />

Zytologisch Gruppe II im gefärbten Präparat. Thermographisch<br />

besteht eine normal-negative Temperaturtreppe<br />

zwischen Thorax und Abdomen, woraus auf eine leichte<br />

Erkrankung geschlossen werden darf. Die Temperaturabstrahlung<br />

über den Adnexen verhält sich paradox, d. h. die<br />

nach thermischer Belastung gemessenen Temperaturen<br />

übersteigen die Werte <strong>der</strong> Erstmessung. Nach zweiwöchiger<br />

Lokaltherapie konnte die Beschwerdefreiheit und die<br />

thermische Normalisierung erzielt werden. Abschlußdiagnose:<br />

Entzündliche Tubenreizung beidseits.<br />

Thermographische Verän<strong>der</strong>ungen<br />

Thermisch finden wir gleiche Verän<strong>der</strong>ungen über den<br />

Adnexen auch bei an<strong>der</strong>en Erkrankungen, zum Beispiel bei<br />

Verwachsungen. Man darf sich auch nicht durch eine positive<br />

Temperatur-Treppe täuschen lassen. Die strenge Beachtung<br />

weiterer diagnostischer Ergebnisse ist unabdingbar.<br />

Bei einer Patientin des verstorbenen Kollegen Schwamm,<br />

die seit 1972 an einem inoperablen, histologisch gesicherten<br />

linksseitigen Ovarialkarzinom leidet, kommen folgende<br />

Kriterien zur Darstellung: Die kranke Region zeigt nach<br />

Belastung die typischen Zeichen <strong>der</strong> malignen Erkrankung.<br />

Es sind dies Hyperthermie und Temperaturstarre. Ausgangs-<br />

und Endwert liegen hier oberhalb des Stirnwertes,<br />

<strong>der</strong> die Bezugsachse bildet, ein Befund, <strong>der</strong> nicht bei jedem<br />

Malignom beobachtet wird. Nach weiterer siebenmonatiger<br />

biologischer Therapie ist die Starre rückläufig. Dieser thermischen<br />

Befundän<strong>der</strong>ung entspricht eine geringe tastbare<br />

Rückbildung des Lokalbefundes, die mit einer subjektiven<br />

Besserung einherging.<br />

An diesen wenigen Beispielen erkennen Sie unschwer den<br />

großen Wert thermographischer Diagnostik. Die Unterscheidung<br />

zwischen bösartigen und gutartigen Prozessen ist<br />

thermisch möglich. Der beson<strong>der</strong>e Wert von Untersuchungen<br />

mittels Registrierung <strong>der</strong> Wärmeabstrahlung liegt auch<br />

darin, daß schon bei <strong>der</strong> Messung <strong>der</strong> Basismeßflächen<br />

ein wesentlicher Hinweis auf einen Krankheitsprozeß im<br />

Bauchraum gegeben ist.<br />

Es wäre zu begrüßen, wenn die Thermographie des Leibes<br />

eine weitere Verbreitung finden würde - zum Nutzen unserer<br />

Patientinnen.<br />

Literatur<br />

Schwamm und Reeh: Die Ultrarot-Strahlung des Menschen und<br />

seine Molekularspektroskopie. Hippokrates 24. Jahrg. 31. 12.<br />

1953, Heft 24.<br />

Schwamm: Über Thermographie und Thermoregulationsdiagnostik.<br />

Techn. Med. 7 (1977), Heft 2.<br />

Kellner: Kontaktlose Prüfung <strong>der</strong> Reaktion durch Messung <strong>der</strong><br />

Infrarotabstrahlung vom menschlichen Körper. Physiotherapie,<br />

Heft 3/1972.<br />

Elsen: Die Infrarot-Regulationsthermographie. Selbstverlag, September<br />

1980.<br />

Anschrift des Verfassers: Dr. med. A.-M. Hippchen, Platanenweg 16,<br />

D-5400 Koblenz 1.<br />

41


G. wünstei Homöopathie als angewandte Toxikologie am Beispiel <strong>der</strong> Lebererkrankungen<br />

Zusammenfassung<br />

Die Erforschung <strong>der</strong> pharmako-dynamischen Wirkungen<br />

unserer Elemente und die zunehmende Auffindung<br />

und Charakterisierung <strong>der</strong> Pflanzeninhaltsstoffe<br />

bringen neue Gesichtspunkte für die Bewertung<br />

<strong>der</strong> Homöopathie.<br />

Mit Erstaunen stellen wir fest, daß die von Hahnemann<br />

durch Arzneimittelprüfungen am gesunden<br />

Menschen beschriebenen Arzneimittelbil<strong>der</strong> durch<br />

diese Erweiterung unseres Wissens bestätigt werden.<br />

Das Simile-Prinzip, nämlich mit einer Arznei zu heilen,<br />

<strong>der</strong>en toxikologisches Symptomenbild den<br />

Krankheitssymptomen unseres Patienten ähnlich ist,<br />

findet durch die mo<strong>der</strong>ne Arzneiforschung mehr und<br />

mehr seine Bestätigung.<br />

Dies wird am Beispiel von leberwirksamen homöopathischen<br />

Arzneimitteln dargestellt.<br />

Summary<br />

The investigation of the pharmacodynamics effects<br />

of our elements and the increase in the number of<br />

plant constituents discovered as well as in the eharacterization<br />

of such substances reveals new aspects<br />

for the evaluation of homoeopathy.<br />

We are astonished to find the conception of drugs as<br />

described by Hahnemann through examination of<br />

such drugs in healthy persons confirmed by this<br />

extension of our knowledge. The simile principle<br />

according to which diseases are treated by the<br />

administration of drugs the toxicological Symptoms<br />

of which resemble the Symptoms produced by the<br />

disease of our patient is more and more confirmed<br />

by mo<strong>der</strong>n drug research.<br />

This is demonstrated at the example of homoeopathic<br />

remedies that have an effect on the liver.<br />

Unser homöopathischer Kollege, <strong>der</strong> lei<strong>der</strong> zu früh verstorbene<br />

Privatdozent Dr. Heinz Schoeler, hielt im Februar 1949<br />

seine Probevorlesung vor <strong>der</strong> Medizinischen Universität<br />

Leipzig mit dem Titel: „Über angewandte Toxikologie."<br />

Er führt an, daß <strong>der</strong> Begriff „Angewandte Toxikologie" nur<br />

ein an<strong>der</strong>er Ausdruck für das <strong>der</strong> Allgemeinheit geläufige<br />

Wort „Homöopathie" sei.<br />

Das „Similia similibus" ist für ihm eine recht nützliche Regel,<br />

ein Prinzip, kein Gesetz.<br />

Und dieses homöopathische Prinzip kann eine brauchbare<br />

Arbeitshypothese sein.<br />

Und ein Pharmakon, dessen toxikologisches Symptomenbild<br />

<strong>der</strong> Symptomatik einer echten Krankheit ähnlich ist,<br />

kann zugleich <strong>der</strong>en Heilmittel sein, muß es aber nicht.<br />

So werde ich Ihnen nun einige Arzneimittel näher zu bringen<br />

versuchen mit den Ausführungen Moeschlins, die er in<br />

seinem Buch „Klinik und Therapie <strong>der</strong> Vergiftungen" gebracht<br />

hat. Dann mögen Sie selbst entscheiden, ob Homöopathie<br />

wirklich angewandte Toxikologie ist.<br />

Antimonium crudum, <strong>der</strong> schwarze Spießglanz Sb 2 S 3 , erzeugt<br />

eine schwere Lebervergiftung, ähnlich <strong>der</strong> des<br />

Arsens. Wir finden eine Leberschwellung bei <strong>der</strong> Vergiftung,<br />

eine Leberverfettung und einen Schwund des Glykogens.<br />

Die praktisch denkenden Englän<strong>der</strong> haben früher dieses<br />

Antimon dem Gänsefutter zugemischt und erzielten so<br />

eine beson<strong>der</strong>s große und fette Gänseleber.<br />

Quod erat demonstrandum!<br />

Arsenicum album, Arsentrioxyd, weißes Arsenik, As 2 O 3<br />

Arsen führt in <strong>der</strong> akuten Vergiftung zu einer trüben Schwellung<br />

und zu einer feintropfigen Verfettung <strong>der</strong> Leber.<br />

Die chronische Arsen-Vergiftung geht über die Leberverfettung<br />

zur Lebervergrößerung und zur Zirrhose.<br />

Labor: Erniedrigtes Serum-Eisen, Bilirubin o. B.<br />

Chelidonium majus, das Schöllkraut, eine Papaveracee.<br />

Die Inhaltsstoffe dieser Pflanze sind Alkaloide.<br />

Chelidonium bewirkt in <strong>der</strong> Toxikologie eine Leberzellschädigung.<br />

Es wirkt auf das Leber- Gallenblasensystem choleretisch<br />

und hat eine spasmolytische Wirkung auf die glatte<br />

Muskulatur dieses Systems (= Vaguswirkung). Nun ein<br />

kleiner Ausflug in die Chemo-Taxonomie. Unter diesem<br />

Fremdwort verbirgt sich eine Wissenschaft, die über die<br />

Pflanzeninhaltsstoffe Verwandte ausmacht.<br />

Chelidonium<br />

(Papaveracee)<br />

Berberis vulg.<br />

(Berberidacee)<br />

Sanguinaria<br />

(Papaveracee)<br />

Chelidonin (nicht choleretisch!) = Berberin<br />

Chelidoxanthin (choleretisch!)<br />

Sanguinarin<br />

Sanguinarin<br />

Chelerythrin<br />

Chelerythrin<br />

Fumarin Oxycanthin Chelidonsäure<br />

Bitte erinnern Sie sich an einen Aufsatz von Kollegen<br />

von Keller in <strong>der</strong> AHZ 1979/6:<br />

Er weist eindringlich darauf hin, daß den meisten homöopathischen<br />

Ärzten <strong>der</strong> Einfluß von Chelidonium bei Kopfschmerzen<br />

unbekannt sei.<br />

Colocynthis, Citrullus colocynthis, die Koloquinte, eine Cucurbitacee,<br />

aus Ostafrika, West- und Süd-Asien.<br />

Die Wirkung <strong>der</strong> Pflanze beruht auf dem stark abführend<br />

wirkenden Glykosid „Colocynthin". Es kann zu einer hepatozellulären<br />

Schädigung mit Ikterus führen.<br />

Chionanthus virginica, <strong>der</strong> Schneeflockenbaum aus <strong>der</strong><br />

Familie <strong>der</strong> Oleaceae.<br />

Er enthält ein saponinhaltiges Glykosid, das Chionanthin.<br />

Es erhöht den Wassergehalt <strong>der</strong> Galle.<br />

42 Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 1/81, 22. Jahrg.


Wünstel, Homöopathie<br />

Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 1/81, 22. Jahrg.<br />

Phosphorus<br />

Podophyllum<br />

Sulfur<br />

1828<br />

1861<br />

1818<br />

Lassen Sie mich schließen mit Hahnemanns Organon § 106:<br />

„Die ganze Krankheit erregende Wirksamkeit <strong>der</strong> einzelnen<br />

Arzneien muß bekannt sein. Alle die krankhaften Symptome<br />

und Befindensverän<strong>der</strong>ungen, die jede <strong>der</strong>selben im gesunden<br />

Menschen beson<strong>der</strong>s erzeugen kann, müssen erst<br />

beobachtet worden sein. - Erst dann kann man hoffen,<br />

für die meisten natürlichen Krankheiten treffend homöopathische<br />

Heilmittel unter ihnen zu finden und auswählen<br />

zu können."<br />

Anschrift des Verfassers: Sanitätsrat Dr. med. G. Wünstel, Kaiserstraße<br />

12, D-6500 Mainz.<br />

A. Niedzieiski Hypotonie - Diagnose und Behandlung<br />

Zusammenfassung<br />

Durch physikalsiche Therapie ist die chronische arterielle<br />

Hypotonie erfolgreich zu beeinflussen. Im Vor<strong>der</strong>grund<br />

stehen krankengymnastische Maßnahmen<br />

bis hin zum sportlichen Trainingsprogramm. Von<br />

grundlegen<strong>der</strong> Wichtigkeit sind Aktivität und Motivation<br />

über längere Zeit. Weitere passive physikalische<br />

Methoden <strong>der</strong> Balneologie sind im Therapieprogramm<br />

heranzuziehen. Zur Exazerbation <strong>der</strong> hypotonen<br />

Symptomatik kommt es nach längerer Immobilisationsperiode,<br />

wobei sich eine adäquate physikalische<br />

Therapie als Methode <strong>der</strong> Wahl herausstellt. Der<br />

gezielte Einsatz von Pharmaka ist als Ergänzung<br />

manchmal notwendig.<br />

Summary<br />

The chronic arterial hypotonia can be successfully<br />

influenced by physical therapy. In the foreground are<br />

physiotherapy and athletic activity programs.<br />

Basically important are activities and motivation for<br />

long period. Furthermore passive physical methods<br />

of balneology should be added to the therapeutic<br />

program.<br />

The hypotonic Symptoms are recurrent after long periods<br />

of immobilzation. The best treatment is physical<br />

therapy. Sometimes pointed pharmaceutical treatment<br />

is necessary.<br />

Die chronisch arterielle Hypotonie ist eine konstitutionelle<br />

Veranlagung. Eine Familienhäufigkeit ist anzutreffen. Wenn<br />

man die Betroffenen danach fragt, hört man, daß ein o<strong>der</strong><br />

mehrere Familienmitglie<strong>der</strong> Hypotoniker sind.<br />

Die Entwicklung <strong>der</strong> Erkrankung beginnt schon in <strong>der</strong> Jugend<br />

. Ohnmachtsanfälle in <strong>der</strong> Schulzeit, schwierige Phasen<br />

in <strong>der</strong> Pubertät mit Müdigkeit, Erschöpfung und Erbrechen<br />

in <strong>der</strong> Früh gehören zum Krankheitsbild.<br />

Die Hypotonie (Code Nr. 458 im Diagnoseschlüssel <strong>der</strong><br />

deutschen gesetzlichen Rentenversicherung) verläuft in<br />

Phasen und erfährt eine typische Exazerbation anläßlich<br />

akuter Krankheiten, die mit Bettlägerigkeit verbunden sind.<br />

Auch Trainingsausfall bei Sportlern sowie langanhaltende<br />

Streßeinwirkungen können eine hypotone Phase auslösen.<br />

Diagnostisch haben die Blutdruckwerte in Ruhe wenig Bedeutung<br />

. Vielmehr sind Ergometrie (6) o<strong>der</strong> eine einfache<br />

Lageprobe (Blutdruckmessung im Sitzen, Stehen, Liegen)<br />

aussagekräftiger (4).<br />

Tab. I: Symptomatik.<br />

1. Schwindel bei Lagewechsel<br />

2. Müdigkeit<br />

3. Kalte Extremitäten<br />

4. Kopfschmerzen<br />

Tab. II: Formen <strong>der</strong> Hypotonie - adäquate Pharmaka.<br />

1. Bradykarde Form<br />

2. Tachykarde Form<br />

Tab. III: Ergometrie bei Normotonie.<br />

Sympathikomimetika<br />

(Novadral-Effortil-<br />

Adyston-Sympatol)<br />

Sympathikolytika<br />

(Dihy<strong>der</strong>got-DETMS<br />

eventuell Betabiocker)<br />

akut: Kollaps!<br />

Ruhe Belastung Erholungsphase<br />

120/80 140/90 160/90 160/90 140/90 120/80<br />

Ergometrie bei Hypertonie:<br />

Ruhe Belastung Erholungsphase<br />

100/70 110/60 120/70 115/75 80/60 90/70<br />

Tab. IV: Lageversuch.<br />

Normotonie 120/80<br />

Hypotonie 100/70<br />

(ausgeglichen)<br />

Hypotonie 100/70<br />

(unausgeglichen<br />

manifest)<br />

T tachykarde Form<br />

RRliegend<br />

RRstehend<br />

HF-I HF-s Schwindel<br />

130/85<br />

110/60<br />

90/60<br />

B bradykarde<br />

66<br />

76<br />

86<br />

62<br />

Form<br />

68<br />

86<br />

106<br />

58<br />

-<br />

- +<br />

+ + T<br />

+ + B<br />

46


Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 1/81, 22. Jahrg.<br />

Niedzielski, Hypotonie<br />

o<br />

o<br />

Krankengymnastik<br />

An erster Stelle <strong>der</strong> Behandlung von Hypotonie durch physikalische<br />

Maßnahmen steht die Krankengymnastik. Diese<br />

erstreckt sich von <strong>der</strong> Mobilisation, d.h. allmähliche Bewegungsför<strong>der</strong>ung<br />

des Patienten bis hin zum Trainingsprogramm.<br />

Eine Hypotonie wird dann krankengymnastisch mobilisiert,<br />

wenn es sich um schwere Fälle, z.B. nach Operation<br />

o<strong>der</strong> längerer Krankheit handelt. Dabei werden die Gelenke<br />

systematisch in ihrer Beweglichkeit geför<strong>der</strong>t und die Muskeln<br />

in ihrer Funktion trainiert. Diese letzte Maßnahme ist für<br />

die Kreislaufstabilisierung von größter Bedeutung (3), weil<br />

das Muskelgewebe eine Pumpfunktion auf die Gefäße,<br />

insbeson<strong>der</strong>e Venen ausübt. Ist diese Auswirkung <strong>der</strong> Muskeltätigkeit<br />

wie<strong>der</strong> gegeben, kann sich schon eine Stabilisierung<br />

<strong>der</strong> Kreislaufsituation ergeben. Von da an wird man<br />

„trainieren" können. Dies geschieht unter vier Grundprinzipien.<br />

Zunächst muß man das Trainingsprogramm <strong>der</strong> Anfangsbelastbarkeit<br />

des Patienten anpassen, so daß die Behandlung<br />

keine unerwünschten Nebenwirkungen mit sich bringen<br />

kann. Zur Bestimmung <strong>der</strong> Kreislaufsituation eignet sich am<br />

besten die Fahrra<strong>der</strong>gometrie. Zweites Grundprinzip-. Ein<br />

Trainingsprogramm muß „Spaß" machen. Es müssen also<br />

Sportarten gewählt werden, die dem Patienten o<strong>der</strong> Probanten<br />

attraktiv erscheinen. Man kann mit ihm verschiedene<br />

Sportarten besprechen. Das Trainingsprogramm muß zeitlich<br />

machbar sein und für den Patienten einen gewissen<br />

„Hobbyersatz" darstellen. Damit wird das dritte Grundprinzip<br />

<strong>der</strong> Trainingsbehandlung erfüllt, die Ausdauer.<br />

Therapeutisch hat sich bisher das Intervalltraining gegenüber<br />

Dauertraining und Krafttraining bei <strong>der</strong> Behandlung<br />

<strong>der</strong> Hypotonie durchgesetzt. Dies soll als viertes Grundprinzip<br />

bedacht werden.<br />

Durch körperliche Belastung kommt es in <strong>der</strong> Peripherie zu<br />

einem vermehrten Blutbedarf. Diese Mehrarbeit muß das<br />

Herz gegen Wi<strong>der</strong>stand leisten und erfährt dadurch eine<br />

Druck- und Volumenbelastung. Gerade die Druckbelastung<br />

ist <strong>der</strong> primäre auslösende Faktor <strong>der</strong> Trainingseffekte am<br />

Myokard. Die Folge ist eine Zunahme des Schlagvolumens<br />

und davon abgeleitet des Sauerstoffpulses (Sauerstoffaufnahme<br />

pro Herzschlag). Die Trainingseffekte an <strong>der</strong> Skelettmuskulatur<br />

führen unter an<strong>der</strong>em zu einer besseren Kapillarisierung<br />

des Muskelgewebes. Die Sauerstoffversorgung ist<br />

dann bei Bedarf besser, die Ermüdbarkeit geringer. Dazu<br />

kommt es zu einer Glykogenanreicherung sowie einer Erhöhung<br />

des Kaliumspiegels in den Muskelzellen, mit För<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Dauerieistung (2). Insgesamt wird also eine Ökonomisierung<br />

des Herz-Kreislaufsystems durch regelmäßiges<br />

Training erwartet. Für die Behandlung <strong>der</strong> Hypotonie jedoch<br />

wichtiger ist die Tatsache, daß ein trainierter Kreislauf reaktionsfähiger<br />

wird. Dadurch werden plötzliche Blutdruckschwankungen<br />

prompt abgefangen, so daß sich die Beschwerdesymptomatik<br />

gering auswirkt.<br />

Auch die Trainingsbehandlung als effektvolle Therapie hat<br />

Nebenwirkungen. Dies gilt beson<strong>der</strong>s bei <strong>der</strong> bradykarden<br />

Form <strong>der</strong> Hypotonie. Durch Training wird im vegetativen<br />

Nervensystem <strong>der</strong> Einfluß des Parasympatikus verstärkt, so<br />

daß gerade die Beschwerden des Hypotonikers anfänglich<br />

vermehrt auftreten. Diese Phase sollte man unbedingt medikamentös<br />

abfangen, damit <strong>der</strong> Elan des Patienten nicht<br />

gleich auf den Nullpunkt gelangt.<br />

Der plötzliche Abbruch eines Trainingsprogramms kann genauso<br />

zu solchen Schwierigkeiten führen. Die vegetative<br />

Balance zwischen Sympatikus und Vagus wird durch längere<br />

Trainingspausen, sei es durch Krankheit o<strong>der</strong> „Zeitmangel",<br />

völlig gestört. Die Arbeit muß wie<strong>der</strong> von vorne<br />

angefangen, <strong>der</strong> Ausgleich geduldig aufgebaut werden.<br />

Bei allen Aufbauphasen sollte man auch an<strong>der</strong>e physikalische<br />

Maßnahmen heranziehen.<br />

Balneotherapie<br />

Man unterscheidet Ganzbä<strong>der</strong> und Teilbä<strong>der</strong>, je nach Belastbarkeit<br />

des Patienten. Im Prinzip wird die Haut als peripheres<br />

Organ gereizt (5), so daß es zu einer Hyperämie kommen<br />

muß und dadurch zu einem „Minitraining" des Kreislaufs im<br />

Sinne <strong>der</strong> Anpassung. Praktisch wird man dies als „künstlich<br />

zentrale Hypotonie" durch Blutvolumenverringerung ansehen,<br />

jene Hypotonie, die ausgeglichen werden muß. Es<br />

entsteht also eine reflektorische Mehrarbeit des Herzens<br />

durch vermehrte Blutvolumenför<strong>der</strong>ung.<br />

Bei den Teilbä<strong>der</strong>n ist die gleiche Wirkung vorhanden, nur im<br />

kleineren Ausmaß, so daß man hier auch bei schwerkranken<br />

Patienten die Rehabilitation anfangen kann.<br />

Bei den Wechselbä<strong>der</strong>n ist die vegetative Auswirkung etwas<br />

stärker (5). Die Kälte führt zu einer Gefäßverengung, die<br />

Wärme zu einer Erweiterung.<br />

Wohlbemerkt, zwischen jenen Auswirkungen <strong>der</strong> Bä<strong>der</strong>,<br />

seien es Voll- o<strong>der</strong> Teilbä<strong>der</strong> und den Auswirkungen des<br />

Belastungstrainings, wie oben angeführt, mit z.T. sehr spürbaren<br />

Effekten am Herz-Kreislaufsystem, gibt es keine Relation.<br />

Die Balneotherapie als ergänzende Maßnahme und relativ<br />

zeitsparende Möglichkeit hat in <strong>der</strong> physikalischen Behandlung<br />

des niedrigen Blutdrucks durchaus ihren Platz.<br />

Die Passivität jedoch gegenüber <strong>der</strong> aktiven sportlichen Tätigkeit<br />

und Krankengymnastik muß hier vermerkt bleiben.<br />

Die Sauna ist auch in diese Gruppe einzureihen. Obwohl viele<br />

Anfänger darauf schwören, konnte dadruch keine Besserung<br />

<strong>der</strong> Trainingslage nachgewiesen werden. Dies ist auch<br />

bei Betrachtung <strong>der</strong> physiologischen Vorgänge durchaus<br />

verständlich. In <strong>der</strong> Sauna entsteht wohl eine Tachykardie,<br />

eine Erhöhung des Blutdrucks wird jedoch nicht erzielt. Dadurch<br />

fällt für das Herz lediglich eine Volumenbelastung und<br />

keine Druckbelastung an, so wie bei allen aktiven Tätigkeiten.<br />

Trainiert wird hier nur eine gewisse Anpassung an<br />

Kälte und Wärme, wobei wie<strong>der</strong>um das Prinzip <strong>der</strong> peripheren<br />

Hyperämie zur Geltung kommt.<br />

49


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Bio-Raum<br />

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<strong>der</strong> Leistungsfähigkeit und <strong>der</strong><br />

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bestimmt unser Wohlbefinden.<br />

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Alfred Hornig<br />

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D-8991 Achberg Lindau (Badensee)<br />

Tel (0 83 80) 5 58<br />

Aus an<strong>der</strong>en Gesellschaften<br />

Internationale medizinische Gesellschaft für Neuraltherapie<br />

nach Huneke e.V.<br />

Kurse für Neuraltherapie nach Huneke mit Kursen für<br />

Anfänger und Fortgeschrittene: 14. 3., 15. 3. 1981; Kurs<br />

für Fortgeschrittene: 19. 3., 20. 3. 1981.<br />

Diese Neuraltherapiekurse finden innerhalb des 60. Kongresses<br />

des <strong>Zentralverband</strong>es <strong>der</strong> Ärzte für Naturheilverfahren<br />

e.V. statt.<br />

Veranstaltungstermin: 9.-12. 9. 1981, „23. Kongreß für<br />

Neuraltherapie nach Huneke" mit Kursen für Anfänger und<br />

Fortgeschrittene.<br />

Ort: Freudenstadt<br />

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Angebote unter Chiffre-Nr. 128/81 an den<br />

Verlag<br />

Leitung Dr. med. Johannes Göbel, Breslauer Straße 19,<br />

8562 Hersbruck<br />

Auskunft: Dr. med. Jürgen Huneke, Am Müllersberg 24,<br />

4934 Horn-Bad Meinberg 2, Tel.: (05234) 9618<br />

<strong>Zentralverband</strong> <strong>der</strong> Ärzte für Naturheilverfahren e. V., Eichelbachstraße<br />

61, 7290 Freudenstadt-Kniebis.<br />

Tel.: (0 74 42) 21 11.<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Zentralverband</strong> <strong>der</strong> Arzte für Naturheilverfahren e V , sowie die dem <strong>Zentralverband</strong><br />

angeschlossenen Gesellschaften und Arbeitsgemeinschaften<br />

Internationale Gesellschaft für Elektroakupunktur nach Dr Volle V,<br />

Deutsche Gesellschaft für Elektroneuraldiagnostik und -therapie nach Croon e V ,<br />

Deutsche Arztegesellschaft für Akupunktur e V ,<br />

Internationale Ärztliche Arbeitsgemeinschaft für HOT (fotobiologische Oxydationstherapie)<br />

e V ,<br />

Internationale Gesellschaft für Homotoxikologie und antihomotoxisehe Therapie e V ,<br />

Internationale medizinische Gesellschaft für Neuraltherapie nach Huneke e V ,<br />

Deutsche Gesellschaft für Thermographie e V<br />

Arbeitsgemeinschaft für Symbioselenkung<br />

Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsvorsorge,<br />

Arbeitsgemeinschaft für Phytotherapie,<br />

Arbeitskreis für Homöopathie,<br />

Arztegesellschaft für Naturheilverfahren (Physiotherapie) e V Berlin<br />

Schriftleitung<br />

Dr med H Haferkamp, Am Eselsweg 81, 6500 Mainz 22, Tel 3 49 42,<br />

Dr med R F Weiß, Vogelherd 1, 7971 Aitrach/Wurttemberg<br />

Dr med K Schimmel, von-Scheffel-Str 3, 8210 Pnen/Chiemsee,<br />

Dr med K H Caspers, Hochrainstraße 50, 8399 Bad Fussing 1<br />

Mitteilung <strong>der</strong> Schriftleitung:<br />

Zuschriften mit Origmalien (wissenschaftlichen Beitragen), Referate, redaktionelle<br />

Nachrichten und Verbandsangelegenheiten werden an die Geschäftsstelle des <strong>Zentralverband</strong>es<br />

<strong>der</strong> Arzte iur Naturtieilvertahren Eichelbachstraße 61, 7290 Freudenstadt-Kmebis,<br />

erbeten<br />

Origmalien und Beitrage, die zur Veröffentlichung kommen, werden honoriert Die<br />

Schnftleitung behalt sich jedoch den Zeitpunkt <strong>der</strong> Veröffentlichung vor<br />

Grundsatzlich werden nur Erstveröffentlichungen angenommen<br />

Alle Manuskripte sind direkt an die Schnftleitung zu richten Grundsätzlich werden<br />

nur solche Arbeiten angenommen, die vorher we<strong>der</strong> im Inland noch im Ausland veröffentlicht<br />

worden sind Die Manuskripte dürfen auch nicht gleichzeitig an<strong>der</strong>en<br />

Blattern zum Abdruck angeboten werden - Mit <strong>der</strong> Annahme des Manuskriptes<br />

erwirbt <strong>der</strong> Verlag für die Dauer <strong>der</strong> gesetzlichen Schutzfrist die ausschließliche<br />

Befugnis zur Wahrnehmung <strong>der</strong> Verwertungs rechte imSinnedes§15f des Urheberrechtsgesetzes<br />

- Übersetzung, Nachdruck - auch von Abbildungen -, Vervielfältigung<br />

auf fotomechanischem o<strong>der</strong> ähnlichem Wege o<strong>der</strong> in Magnetton-Verfahren,<br />

Vortrag, Funk- und Fernsehsendung sowie Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen<br />

- auch auszugsweise - sind nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlages<br />

gestattet - Für den persönlichen Gebrauch dürfen von Beitragen o<strong>der</strong> Teilen von<br />

diesen einzelne Kopien hergestellt werden - Jede im Bereich eines gewerblichen<br />

Unternehmens hergestellte Kopie dient im Sinne von § 54 Abs 2 UrhG gewerblichen<br />

Zwecken und ist gebührenpflichtig Die Gebuhr betragt DM -,40 je vervielfältigte<br />

Seite Sie wird entrichtet entwe<strong>der</strong> durch Anbringen einer entsprechenden<br />

Wertmarke o<strong>der</strong> durch Bezahlung an die VG WORT, Abteilung Wissenschaft, Goethestraße<br />

49, 8000 München, von <strong>der</strong> weitere Einzelheiten zu erfragen sind<br />

Die Beitrage dürfen daher nicht in gleichem o<strong>der</strong> ähnlichem Wortlaut an an<strong>der</strong>er<br />

Stelle veröffentlicht werden<br />

- Jede Arbeit soll eine Zusammenfassung enthalten die beim Abdruck dem Text<br />

vorgeschaltet wird Diese wäre von Ihnen selbst zu verfassen Sie sollte aber<br />

10 Druckzeilen nicht überschreiten Die Schnftleitung wird ohne Kosten eine<br />

englische Übersetzung veranlassen, sofern Sie es nicht vorziehen, diese selbst<br />

zu verfassen<br />

- Die Arbeit sollte von den Charaktenstika des mündlichen Vortrages befreit und<br />

noch vom Autor so bearbeitet werden, daß sie druckreif vorliegt<br />

- In <strong>der</strong> Regel gilt als maximale Lange für jede Arbeit 8-10 Schreibmaschmenseiten<br />

(1 1 /2-zeihg, 70 Anschlage pro Zeile)<br />

~ Pro Arbeit sollten maximal 2 Abbildungen zur Publikation vorgelegt werden<br />

Arbeiten die diese Voraussetzungen nicht erfüllen, müssen wir Ihnen lei<strong>der</strong> als<br />

unvollständig zurückreichen<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Verantwortung übernommen,<br />

Rucksendung erfolgt nur, wenn Ruckporto beigefugt ist Arbeiten unter <strong>der</strong> Rubrik<br />

, Erfahrungen aus <strong>der</strong> Praxis" stellen nicht unbedingt die Meinung <strong>der</strong> Schriftleitung<br />

dar<br />

Editonals drucken die persönliche Meinung des Autors, jedoch nicht unbedingt<br />

die von Herausgeber o<strong>der</strong> Schnftleitung aus<br />

Alle Manuskripte werden von <strong>der</strong> Schnftleitung nach medizinisch-wissenschaftlichen<br />

und vom Lektor des Verlages nach stilistisch-sprachlichen Gesichtspunkten<br />

redigiert<br />

Die Nennung von Markenbezeichnungen laßt keinerlei Rückschlüsse zu, ob es<br />

sich um geschützte Zeichen handelt<br />

Bei Leserzuschriften behalten wir uns die Veröffentlichung o<strong>der</strong> Kürzung aus redaktionellen<br />

Gründen vor<br />

Son<strong>der</strong>drucke-<br />

Von Ongmalbeitragen erhalten die Verfasser auf Verlangen 30 Son<strong>der</strong>drucke kostenlos<br />

Dies muß jedoch mit dem Einreichen des Manuskriptes ausdrücklich vermerkt<br />

werden Wird eine höhere Stuckzahl gewünscht, so erfolgt für diese eine Berechnung<br />

Nachdruck:<br />

Alle Rechte auch die des auszugsweisen Nachdruckes <strong>der</strong> fotomechanischen<br />

Wie<strong>der</strong>gabe und <strong>der</strong> Übersetzung bleiben dem Verlag nach Maßgabe <strong>der</strong> gesetzlichen<br />

Bestimmungen vorbehalten Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit<br />

genauer Quellenangabe gestattet und darf bei Ongmalbeitragen <strong>der</strong> schriftlichen<br />

Genehmigung des Verlages Für innerbetriebliche fotomechanische Vervielfältigung<br />

gilt das Rahmenabkommen des Borsenvereins des Deutschen Buchhandels mit<br />

dem BDI vom 14 6 1958 (10-Pf-Wertmarke pro Seite)<br />

Verlag:<br />

Medizinisch Literarische Verlagsgesellschaft mbH<br />

Postfach 120/140, D-3110 Uelzen 1<br />

Anzeigenverwaltung: Marlis Jess, Postfach 120/140, D-3110 Uelzen 1<br />

Anzeigenpreisliste: Zur Zeit gilt die Liste Nr 18<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand Uelzen<br />

Erscheinungsweise: Einmal im Monat<br />

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Zahlungen<br />

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Gerichtsstand Uelzen<br />

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Druck- C Beckers Buchdruckerei GmbH & Co KG , Groß Lie<strong>der</strong>ner Straße 45<br />

3110 Uelzen<br />

Diese <strong>Ausgabe</strong> umfaßt 56 Seiten und Umschlag<br />

52

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