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Festschrift 2007 - Steirischer Landesverband der Elternvereine

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Ilse Schmid<br />

Präsidentin des Steir. <strong>Landesverband</strong>es <strong>der</strong> <strong>Elternvereine</strong><br />

Vorwort<br />

Wir freuen uns, Ihnen diese <strong>Festschrift</strong> überreichen<br />

zu können. Durch die gehaltvollen Beiträge vieler<br />

Persönlichkeiten aus Schul- und Bildungspolitik, für<br />

die wir uns an dieser Stelle sehr herzlich bedanken,<br />

bietet diese <strong>Festschrift</strong> interessante Einblicke in die<br />

„Schulpartnerschaft“.<br />

Als mit dem Schulunterrichtsgesetz 1974 Eltern aus<br />

<strong>der</strong> Rolle von „schulfremden Personen“ befreit und<br />

ihnen Mitsprachemöglichkeiten und –rechte<br />

eingeräumt wurden, übernahmen es insbeson<strong>der</strong>e<br />

die beiden Organisationen „Kin<strong>der</strong>freunde“ und<br />

„Katholischer Familienverband“ Eltern bei <strong>der</strong><br />

Gründung und Führung von <strong>Elternvereine</strong>n zu<br />

unterstützen. In diesem Jahr tauchte auch <strong>der</strong> Name<br />

„<strong>Steirischer</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Elternvereine</strong> …“ mit<br />

Dr. Peter Hanselmayer erstmals auf. Doch es sollte<br />

noch 3 Jahre dauern, bis unter DDr. Johann-W.<br />

Kleindienst und Kurt Sommer.<br />

1989 wurde schließlich mit <strong>der</strong> Übernahme des<br />

Vorsitzes durch Christine Kisovic-Schafschetzy und<br />

Ilse Schmid das Ende von fraktionellen<br />

Vorbesprechungen eingeläutet. Mitten aus <strong>der</strong><br />

Elternrunde <strong>der</strong> Generalversammlung.<br />

1991 herausgeholt und gewählt wurde Gerhard H.J.<br />

Fruhmann zu einem <strong>der</strong> längstdienenden Vorsitzenden<br />

des Verbandes (bis 2004), <strong>der</strong> uns nicht<br />

nur als erster Elternvertretung einen Internet-Auftritt<br />

einrichtete, son<strong>der</strong>n auch sein Wissen über<br />

Unternehmensführung und Erwachsenenbildung<br />

einbrachte. Auszeichnungen wie das Bundesehrenzeichen<br />

und das Goldene Ehrenzeichen des Landes<br />

Steiermark belegen, dass seine Leistungen nicht<br />

unbeachtet blieben. Der Preis<br />

„Pädagogischer<br />

Panther“, <strong>der</strong> seit 1997 an Lehrpersonen o<strong>der</strong><br />

Schulen vergeben wird, kann auch jetzt noch nicht<br />

auf die bewährte Organisation durch ihn verzichten.<br />

1977 durch eine Bündelung <strong>der</strong> Kräfte <strong>der</strong> beiden<br />

obgenannten Organisationen <strong>der</strong> Steirische<br />

<strong>Landesverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Elternvereine</strong> an öffentlichen<br />

Pflichtschulen in seiner jetzigen Form entstand: 2<br />

Vorsitzende - die sich damals jedoch halbjährlich in<br />

<strong>der</strong> Geschäftsführung abwechselten - und bis zu 20<br />

weitere Elternteile von schulpflichtigen Kin<strong>der</strong>n<br />

trafen seither regelmäßig zu Sitzungen zusammen<br />

und gaben <strong>der</strong> Partnerschaft Elternhaus – Schule<br />

wichtige Impulse. Mit Dr. Eva Karisch, Dr. Daniela<br />

Camhy, DI Wilhelm H. Herzog, Mag. Johann Stadler<br />

und Eduard Ulreich weist die Liste ehemaliger<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> viele prominente Namen auf.<br />

Doch nicht nur guter Unterricht son<strong>der</strong>n die gute<br />

Zusammenarbeit mit einem gestärkten Elternhaus<br />

sind für gelungene Lebensbiographien von Kin<strong>der</strong>n<br />

wichtig. So haben wir heuer, <strong>2007</strong>, eine eigene<br />

„Abteilung Bildungsmanagement“ gegründet. Frau<br />

Frie<strong>der</strong>ike de Maeyer-Genschel, im Jahr 2004/05<br />

Präsidentin des <strong>Landesverband</strong>es, hat nach ihrem<br />

2-jährigen Canada-Aufenthalt die Leitung dieser<br />

Abteilung übernommen.<br />

Wir wünschen Ihnen beim Lesen <strong>der</strong> Beiträge<br />

vielfältige Einblicke und Ausblicke.<br />

Ilse Schmid<br />

Präsidentin<br />

2


Dr. Claudia Schmied<br />

Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur<br />

Dem Steirischen <strong>Landesverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Elternvereine</strong><br />

an den Pflichtschulen gratuliere ich zu seinem 30.<br />

Geburtstag sehr herzlich.<br />

Gemessen an einem Menschenleben ist <strong>der</strong><br />

<strong>Landesverband</strong> noch relativ jung - bedenkt man<br />

jedoch das unermüdliche Engagement<br />

ehrenamtlicher Funktionärinnen und Funktionäre im<br />

Interesse <strong>der</strong> Schulpartnerschaft, sind in dieser<br />

Zeitspanne gewaltige Leistungen erbracht worden.<br />

Betroffene zu Beteiligten zu machen ist eines meiner<br />

zentralen Anliegen. Ich lade die Steirischen<br />

Elternvertreter und die Eltern selbst ein, sich an <strong>der</strong><br />

Diskussion über die Schulreform zu beteiligen und<br />

ihre Expertise einzubringen und freue mich auf eine<br />

weitere konstruktive Zusammenarbeit!<br />

Claudia Schmied<br />

Bundesministerin<br />

3


Mag. Franz Voves<br />

Landeshauptmann <strong>der</strong> Steiermark<br />

Die Bildung ist das höchste Gut unserer Gesellschaft<br />

und gleichzeitig die wichtigste Ressource in<br />

unserem Land. Um optimale Rahmenbedingungen<br />

bei <strong>der</strong> Vermittlung von Wissen zu schaffen, ist es<br />

von unschätzbarere Bedeutung, dass die Lehrenden<br />

mit den Eltern sowie den Schülerinnen und Schülern<br />

eine Gemeinschaft bilden - von dieser Partnerschaft<br />

hängt nicht nur das Wohl <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und<br />

Jugendlichen, son<strong>der</strong>n auch das Gelingen<br />

pädagogischer Konzepte ab.<br />

Der seit 1977 bestehende Steirische <strong>Landesverband</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Elternvereine</strong> an öffentlichen Pflichtschulen ist<br />

somit ein überaus wichtiges Gremium, eine starke<br />

Stimme <strong>der</strong> steirischen Eltern, die sich im Sinne <strong>der</strong><br />

Schülerinnen und Schüler äußerst konstruktiv in die<br />

Bildungsdiskussion einbringt.<br />

Von <strong>der</strong> Steiermark konnten dabei immer wie<strong>der</strong><br />

wichtige Impulse ausgehen: sei es die Auslobung<br />

von Preisen für Lehrpersonen und Schulen – den<br />

begehrten „pädagogischen Panther“, sei es für die<br />

Integration von Kin<strong>der</strong>n mit Behin<strong>der</strong>ung(en) o<strong>der</strong><br />

als Vorreiter für das Volksbegehren zur Senkung <strong>der</strong><br />

Klassenschülerzahl, das von hier seinen Ausgang<br />

genommen hat. Lehreraus- und -fortbildung konnten<br />

durch konsequente Arbeit von Seiten des<br />

<strong>Landesverband</strong>es beeinflusst und Legasthenie und<br />

Dyskalkulie bei Schulkin<strong>der</strong>n zum öffentlichen<br />

Thema gemacht werden.<br />

„Ermutigung“ und „Entwicklung <strong>der</strong> Persönlichkeit“<br />

bilden weitere Schwerpunkte, die auch mit <strong>der</strong> Hilfe<br />

an<strong>der</strong>er Institutionen an vielen Schulen zu einem<br />

wichtigen Bestandteil <strong>der</strong> Schulpartnerschaft<br />

geworden sind.<br />

Sogar mit einer Hotline ist <strong>der</strong> <strong>Landesverband</strong><br />

je<strong>der</strong>zeit und für alle an <strong>der</strong> Schulpartnerschaft<br />

Beteiligten rasch erreichbar. Generell hat die<br />

„Überparteilichkeit“ <strong>der</strong> Elternvertretung wesentlich<br />

zur Professionalisierung <strong>der</strong> Arbeit beigetragen.<br />

Dem Steirischen <strong>Landesverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Elternvereine</strong><br />

unter seiner Präsidentin Ilse Schmid und seinem<br />

Präsidenten Dipl.-Ing. Christian Huber sowie den<br />

Mitglie<strong>der</strong>n des Präsidiums und dem Beirat, <strong>der</strong> sich<br />

aus Vertreterinnen und Vertretern von allen Bezirken<br />

zusammensetzt, gratuliere ich zum 30-jährigen<br />

Bestehen und danke für die Arbeit für die Kin<strong>der</strong> und<br />

Jugendlichen unseres Bundeslandes, für eine<br />

lebendige Partnerschaft von Schülerinnen und<br />

Schülern mit Lehrerinnen und Lehrern und mit den<br />

Eltern und für die Stimme, die sie in den<br />

vergangenen Jahren den berechtigten Anliegen <strong>der</strong><br />

Eltern geliehen haben.<br />

Zugleich wünsche ich eine gute Zukunft und viel<br />

Erfolg bei <strong>der</strong> Verwirklichung ihrer Ziele mit einem<br />

herzlichen steirischen „Glück auf!“<br />

Mag. Franz Voves<br />

Landeshauptmann<br />

4


Hermann Schützenhöfer<br />

Landeshauptmann-Stellvertreter <strong>der</strong> Steiermark<br />

r<br />

Bildung bedeutet Vermittlung von Wissen und von<br />

Werten, bedeutet vor allem auch Begleitung in <strong>der</strong><br />

so wichtigen Phase <strong>der</strong> Entwicklung, o<strong>der</strong>, wie<br />

Werner Heisenberg einmal gesagt hat, Bildung ist<br />

das, was übrig bleibt, wenn man alles vergessen<br />

hat, was man gelernt hat.<br />

Bildung ist heute wie<strong>der</strong> eines <strong>der</strong> Themen, die die<br />

öffentliche Debatte beherrschen. Dabei sollten wir<br />

nicht zu allererst über Kosten und Finanzierungen<br />

sprechen, denn im Zentrum steht doch die Frage,<br />

was ist das beste für unsere Kin<strong>der</strong>, über welche<br />

Fähigkeiten soll die Schülerin und <strong>der</strong> Schüler mit<br />

welchem Alter verfügen, und wie können wir das<br />

bestmöglich erreichen? John F. Kennedy hatte<br />

recht, als er meinte: „Es gibt auf Dauer nur eins, was<br />

teurer ist als Bildung: Keine Bildung“.<br />

Bildung beginnt nicht erst im Alter von zehn Jahren,<br />

das zurzeit die aktuelle Schuldiskussion beherrscht.<br />

Schon die Volksschule liefert das Rüstzeug für alle<br />

Kin<strong>der</strong>, hier werden die Weichen für den weiteren<br />

Bildungsverlauf, für den späteren Berufs- und<br />

Lebensweg und somit für die Zukunft gestellt. Die<br />

Pflichtschule insgesamt muss in den Mittelpunkt<br />

unserer Betrachtungen gestellt werden, hier müssen<br />

unseren Kin<strong>der</strong>n beste Qualität und optimale<br />

Rahmenbedingungen geboten werden.<br />

Der <strong>Landesverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Elternvereine</strong> an Pflichtschulen,<br />

<strong>der</strong> nunmehr sein 30jähriges Bestehen<br />

feiert, war immer ein Garant dafür, dass auch die<br />

Volksschule die ihr gebührende Beachtung findet<br />

und war stets ein Partner, <strong>der</strong> die Bildungspolitik in<br />

unserem Land mit ehrlichen, konstruktiven, sachlichen<br />

und fundierten Beiträgen beraten, geprägt und<br />

mitbestimmt hat. Nicht nur in den Jahren, in denen<br />

ich als Pflichtschulreferent in <strong>der</strong> Steiermärkischen<br />

Landesregierung direkt zuständig war, son<strong>der</strong>n bis<br />

heute waren und sind mir Vertreterinnen und<br />

Vertreter des Verbandes wertvolle Gesprächs-,<br />

Diskussions- und Schulpartner in Bildungsfragen!<br />

Nur mit Hilfe des Engagements <strong>der</strong> Eltern haben wir<br />

die Chance, eine gelingende Schule für unsere<br />

Kin<strong>der</strong> im schulischen Alltag zu entwickeln.<br />

Mein beson<strong>der</strong>er Gruß und Dank für die vielen<br />

Stunden ehrenamtliche Bildungsarbeit gilt allen<br />

Verantwortlichen <strong>der</strong> weit über 500 <strong>Elternvereine</strong> in<br />

<strong>der</strong> Steiermark, wobei ich namentlich die<br />

Präsidenten Ilse Schmied und DI Christian Huber<br />

erwähnen möchte.<br />

Ich danke für die vielen Anregungen, Diskussionen<br />

und Beiträge und wünsche von ganzem Herzen<br />

frohe Jubiläumsfeierlichkeiten und alles Gute für die<br />

Zukunft!<br />

Hermann Schützenhöfer<br />

Landeshauptmann-Stv.<br />

5


Dr. Bettina Vollath<br />

Bildungslandesrätin <strong>der</strong> Steiermark<br />

Ich gratuliere dem „Steirischen <strong>Landesverband</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Elternvereine</strong> an öffentlichen Pflichtschulen“ sehr<br />

herzlich zu seinem 30-Jährigen Bestehen und danke<br />

allen Mitwirkenden für ihr großes Engagement zum<br />

Wohle <strong>der</strong> steirischen Schülerinnen und Schüler!<br />

Der steirische Dachverband <strong>der</strong> <strong>Elternvereine</strong> ist für<br />

mich in vielen schulischen Belangen ein wichtiger<br />

Ansprech- und Diskussionspartner.<br />

Die ElternvertreterInnen kennen die Anliegen <strong>der</strong><br />

Eltern am besten und vertreten sie mit einer starken<br />

Stimme gegenüber <strong>der</strong> Politik. Das ist mir als<br />

Familien- und Bildungspolitikerin ein wichtiges<br />

Anliegen. Denn ein direktes Feedback von den<br />

Menschen ist meines Erachtens für das politische<br />

Handeln sehr wichtig.<br />

Dem steirischen <strong>Landesverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Elternvereine</strong><br />

sind pädagogische Leistungen in den Schulen<br />

beson<strong>der</strong>s wichtig, wie man an <strong>der</strong> jährlichen<br />

Verleihung des Pädagogischen Panthers für<br />

beson<strong>der</strong>e pädagogische Leistungen erkennen<br />

kann. Für die Organisation und Durchführung dieses<br />

Wettbewerbs danke ich den ElternvertreterInnen<br />

sehr herzlich.<br />

Der Einladung zur jährlich stattfindenden festlichen<br />

Preisverleihung folge ich beson<strong>der</strong>s gerne.<br />

Ich wünsche mir auch weiterhin ein<br />

partnerschaftliches Miteinan<strong>der</strong> mit dem „Steirischen<br />

<strong>Landesverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Elternvereine</strong> an öffentlichen<br />

Pflichtschulen“ und allen Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern den besten Erfolg!<br />

Dr. Bettina Vollath<br />

Bildungslandesrätin<br />

6


Dr. Albert Eigner<br />

Leiter d. Fachabteilung 6b – Amt <strong>der</strong> Steiermärkischen Landesregierung<br />

Eine starke Lobby für Schüler und Eltern<br />

Die österreichische Bundesverfassung sieht vor,<br />

dass durch ein partnerschaftliches Zusammenwirken<br />

von Schülern, Eltern und Lehrern die Kin<strong>der</strong> und<br />

Jugendlichen eine bestmögliche Entwicklung in <strong>der</strong><br />

Schule erfahren sollen. Eltern bzw. <strong>der</strong>en<br />

Vertretungsorgane fungieren somit als eine <strong>der</strong> drei<br />

Säulen, die das österreichische Bildungsgeschehen<br />

prägen und wesentlich mittragen.<br />

Der Steirische <strong>Landesverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Elternvereine</strong> an<br />

öffentlichen Pflichtschulen kommt dieser wichtigen<br />

Aufgabe seit nunmehr bereits 30 Jahren mit hohem<br />

Einsatz und sehr hoher Professionalität nach.<br />

Drohten bildungspolitische Diskussionen sich zu<br />

sehr in organisations- o<strong>der</strong> dienstrechtliche Fragen<br />

zu verlieren, dann half <strong>der</strong> <strong>Landesverband</strong> wie<strong>der</strong><br />

auf den richtigen Weg. Meist tat er dies in einer<br />

entwaffnenden Weise, indem er ganz einfach die<br />

„Kunden“ unseres Handelns verstärkt in Erinnerung<br />

rief, nämlich die unmittelbar betroffenen Kin<strong>der</strong> und<br />

Jugendlichen.<br />

Dadurch wurde <strong>der</strong> <strong>Landesverband</strong> ein wertvoller<br />

Partner und Übermittler von Stimmungsbil<strong>der</strong>n in<br />

einem Bereich, in dem persönliche Stimmungen und<br />

Befindlichkeiten - sei es bei den Pädagoginnen und<br />

Pädagogen, sei es bei den Schülerinnen und<br />

Schülern - von ganz beson<strong>der</strong>er Bedeutung sind.<br />

Ich habe die Zusammenarbeit mit dem <strong>Landesverband</strong><br />

stets als konstruktives und faires Miteinan<strong>der</strong><br />

empfunden; eine Schulpartnerschaft, <strong>der</strong><br />

es gelang Partner zu schaffen und die wünschenswerter<br />

Weise auch in an<strong>der</strong>en Bereichen Schule<br />

machen sollte.<br />

Die langjährige Erfahrung <strong>der</strong> Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter, insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Präsidenten des<br />

<strong>Landesverband</strong>es, hat zu einem enormen Wissen in<br />

schulrechtlichen Fragen geführt. Ein Wissen, von<br />

dem sogar Schuljuristen in manchen Bereichen noch<br />

lernen konnten.<br />

Es liegt in <strong>der</strong> Natur <strong>der</strong> Sache, dass für die Eltern,<br />

<strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong> die Schulpflicht bereits absolviert<br />

haben, das schulische Geschehen nicht mehr im<br />

Mittelpunkt steht. Angesammelte Erfahrungen und<br />

Initiativen gehen folglich wie<strong>der</strong> verloren. Der<br />

Steirische <strong>Landesverband</strong> hat den Vorteil, als<br />

konstante Einrichtung sämtliche Erfahrungen zu<br />

bewahren und diese Erfahrungen bei Bedarf zu<br />

nutzen.<br />

Herzlichen Glückwunsch zum 30iger; herzlichen<br />

Dank an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für 3<br />

Jahrzehnte hervorragen<strong>der</strong> Zusammenarbeit mit <strong>der</strong><br />

steirischen Schulbehörde.<br />

Dr. Albert Eigner<br />

Fachabteilungsleiter<br />

7


Mag. Wolfgang Erlitz<br />

Amtsführen<strong>der</strong> Präsident des Landesschulrats für Steiermark<br />

Partner in <strong>der</strong> Schulgemeinschaft<br />

Der Steirische <strong>Landesverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Elternvereine</strong><br />

leistet seit 30 Jahren wichtige Arbeit zur<br />

Schulentwicklung.<br />

Sie kritisieren, kontrollieren, regen an und machen<br />

mit – die Eltern <strong>der</strong> steirischen Schülerinnen und<br />

Schüler, die über den Steirischen <strong>Landesverband</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Elternvereine</strong> an öffentlichen Pflichtschulen<br />

organisiert sind.<br />

Seit mittlerweile 30 Jahren, in denen <strong>der</strong> Verband<br />

stets mit dabei war wenn es darum ging,<br />

Entscheidungen zu treffen für die beständige<br />

Weiterentwicklung des Bildungssystems.<br />

In dieser Zeit ist <strong>der</strong> <strong>Landesverband</strong> ein wichtiger<br />

Partner für den Landesschulrat geworden. Immer<br />

wie<strong>der</strong> bekommen wir Rückmeldungen zu aktuellen<br />

Themen und Entwicklungen aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> Eltern,<br />

die <strong>der</strong> Schulbehörde und in weiterer Folge auch <strong>der</strong><br />

Politik wichtige Hinweise darauf geben, welcher Weg<br />

die Schule in die Zukunft führen wird.<br />

So ist <strong>der</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Elternvereine</strong> auch in<br />

den regelmäßig tagenden Elternbeirat des Landesschulrates<br />

integriert, wo er wertvolle Beiträge liefert,<br />

die nicht nur die Pflichtschulen betreffen, son<strong>der</strong>n<br />

auch die Schulen <strong>der</strong> älteren Schülerinnen und<br />

Schüler.<br />

Schon als Lehrer und später als Schulleiter habe ich<br />

die Mitarbeit <strong>der</strong> Eltern geschätzt, mittlerweile kann<br />

ich das als Präsident des Landesschulrates für<br />

Steiermark noch mehr. Schließlich brauchen wir das<br />

Miteinan<strong>der</strong>, um die notwendigen Weiterentwicklungen<br />

zu erreichen, die den für Kin<strong>der</strong> und<br />

Jugendliche so wichtigen Lebensbereich Schule<br />

lebens- und erlebenswert machen.<br />

Denn das muss unser aller Ziel sein: Den künftigen<br />

Generationen ein Umfeld zu bieten, in dem sie gerne<br />

und gut lernen können, um für die Zukunft gerüstet<br />

zu sein.<br />

Ich freue mich schon auf die weitere gute<br />

Zusammenarbeit und gratuliere zum 30-jährigen<br />

Bestand,<br />

Mag. Wolfgang Erlitz<br />

Amtsführen<strong>der</strong> Präsident<br />

8


Elisabeth Meixner<br />

Vizepräsidentin des Landesschulrates für Steiermark<br />

Schulpartnerschaft bedeut für mich, dass<br />

Schülerinnen und Schüler, Eltern, Pädagoginnen<br />

und Pädagogen als Schulgemeinschaft zusammenwirken.<br />

Nur wo intensive Kommunikation und<br />

Kooperation zwischen den einzelnen Schulpartnern<br />

gelebt wird, können gute Schulen ent- bzw. bestehen<br />

– zum Wohle unserer Schülerinnen und<br />

Schüler. Gute Zusammenarbeit kommt aber nicht<br />

von ungefähr, son<strong>der</strong>n beruht auf gegenseitigem<br />

Respekt, dem Wissen um Rechte und Verpflichtungen<br />

sowie um die Erwartungen, die an die<br />

an<strong>der</strong>en gestellt werden.<br />

Zu gelebter Schulpartnerschaft fallen mir 2<br />

Auszeichnungen ein:<br />

sowie<br />

• <strong>der</strong> Pädagogische Panther, eine Auszeichnung<br />

für hervorragende Leistungen im<br />

Schulbereich für Schulen,<br />

und Pädagogen.<br />

Pädagoginnen<br />

• die Steirische Schulcharta, <strong>der</strong>en Beweggrund<br />

es war durch Intensivierung <strong>der</strong><br />

Diskussion zwischen den Schulpartnern<br />

über die schulgesetzlichen Vorgaben hinaus<br />

mehr Klarheit über die Ziele und Qualitäten<br />

<strong>der</strong> Steirischen Pflichtschulen zu schaffen.<br />

Eltern erwarten sich von <strong>der</strong> Institution Schule, dass<br />

neben <strong>der</strong> schulischen (Aus-) Bildung auch ein<br />

gewisses Maß an Wertehaltung und menschlicher<br />

Bildung vermittelt wird. Die Schule kann und soll das<br />

Elternhaus aber nicht ersetzen, dennoch trägt die<br />

Schule auch diesbezüglich Verantwortung. Auch in<br />

<strong>der</strong> Schule gilt es daher grundlegende Spielregeln<br />

zu vereinbaren, um ein weitgehend konfliktarmes<br />

Zusammenleben zu ermöglichen.<br />

Die Experten und Expertinnen <strong>der</strong> Zukunfts-<br />

kommission verweisen in ihrem Abschlussbericht auf<br />

die zentrale gesellschaftliche Bedeutung <strong>der</strong><br />

gelebten Demokratie an den Schulen:<br />

"Sich für etwas engagieren, einen Standpunkt<br />

vertreten, Vereinbarungen treffen und Rechenschaft<br />

ablegen können sind grundlegende soziale<br />

Kompetenzen, <strong>der</strong>en Erwerb ähnlich wichtig ist wie<br />

Lesen, Schreiben und Rechnen."<br />

In <strong>der</strong> Steiermark ist man auf dem richtigen Weg, es<br />

gibt kaum noch Berührungsängste und es herrscht<br />

ein respektvoller, wertschätzen<strong>der</strong> Umgang<br />

zwischen den Schulpartnern.<br />

Gerne erinnere ich mich an das Projekt „die<br />

Steirische Schulcharta“ zurück. Als Jurymitglied<br />

wurde mir bewusst, mit welchem Engagement die<br />

Verantwortlichen des <strong>Landesverband</strong>es ihre Aufgabe<br />

als Vertreter/Innen <strong>der</strong> Eltern wahrnehmen. Bei<br />

<strong>der</strong> Durchsicht <strong>der</strong> großartigen Beiträge aller<br />

Schulen, wurden die Projekte mit großem Interesse<br />

begutachtet, unter vielerlei Aspekten die Entscheidung<br />

getroffen, welche von diesen wertvollen<br />

Beiträgen prämiert werden sollten.<br />

In diesem Sinne danke ich für die gute Zusammenarbeit<br />

in den letzten Jahren und wünsche für die<br />

Zukunft alles Gute und weiterhin so viel Erfolg.<br />

Herzlichst<br />

Elisabeth Meixner<br />

Vizepräsidentin<br />

9


Hofrat Dr. Reinhard Rumpler<br />

Landesschulratsdirektor <strong>der</strong> Steiermark<br />

Zur Erfüllung <strong>der</strong> Aufgabe <strong>der</strong> österreichischen<br />

Schule gemäß § 2 des Schulorganisationsgesetzes<br />

regelt das Schulunterrichtsgesetz die innere<br />

Ordnung <strong>der</strong> österreichischen Schule als „Grundlage<br />

des Zusammenwirkens von Lehrern, Schülern und<br />

Erziehungsberechtigten als Schulgemeinschaft“.<br />

Die österreichische Schule kann demnach<br />

gesetzeskonform und erfolgreich ihrer Aufgabe nur<br />

unter Einbindung <strong>der</strong> Erziehungsberechtigten (im<br />

Folgenden verwende ich einfach den umgangssprachlich<br />

gebräuchlicheren Begriff „Eltern“)<br />

nachkommen.<br />

Das Gesetz nimmt hier nicht nur die Eltern als<br />

Einzeladressaten in die Verantwortung, son<strong>der</strong>n<br />

sieht ihre Mitwirkung in verschiedenen gesetzlich<br />

geschaffenen Gremien (Schul- und Klassenforum,<br />

Schulgemeinschaftsausschuss, Lehrerkonferenzen)<br />

vor.<br />

Angesichts <strong>der</strong> im § 2 SchOG als Aufgabe <strong>der</strong><br />

Österreichischen Schule u.a. genannten<br />

„Heranbildung <strong>der</strong> jungen Menschen zu<br />

„….verantwortungsbewussten Bürgern <strong>der</strong><br />

demokratischen Republik Österreich…“ erfüllen die<br />

erwähnten Gremien nicht nur Verwaltungsaufgaben,<br />

son<strong>der</strong>n liefern im Sinne des demokratischen<br />

Prinzips <strong>der</strong> Bundesverfassung auch - zusammen<br />

mit den Einrichtungen <strong>der</strong> Schülermitverwaltung -<br />

einen wesentlichen Beitrag zur demokratischen<br />

Erziehung <strong>der</strong> Jugend und fungieren so betrachtet<br />

quasi auch als „schulische Demokratieübungseinrichtungen“.<br />

Zur Abrundung <strong>der</strong> eigenen, schulinternen<br />

schulpartnerschaftlichen Strukturen und zu <strong>der</strong>en<br />

Stärkung bietet das SchUG noch eine weitere Form<br />

<strong>der</strong> Mitwirkung <strong>der</strong> Eltern am schulischen<br />

Geschehen an, nämlich die Verpflichtung <strong>der</strong><br />

Schulleiter, die Errichtung und die Tätigkeit von<br />

<strong>Elternvereine</strong>n zu för<strong>der</strong>n, die satzungsgemäß allen<br />

Erziehungsberechtigten von Schülern <strong>der</strong><br />

betreffenden Schule zugänglich sind.<br />

Demnach können die <strong>Elternvereine</strong> dem Schulleiter<br />

und dem Klassenvorstand Vorschläge, Wünsche<br />

und Beschwerden mitteilen; <strong>der</strong> Schuleiter hat das<br />

Vorbringen des <strong>Elternvereine</strong>s zu prüfen und mit den<br />

Organen des <strong>Elternvereine</strong>s zu besprechen. Soviel<br />

zu den schulrechtlich verbrieften Rechten <strong>der</strong><br />

<strong>Elternvereine</strong>.<br />

Selbstverständlich können <strong>Elternvereine</strong> im<br />

Rahmen ihrer Statuten weitere Aktivitäten und Ziele<br />

vorsehen bzw. diese faktisch ausüben, etwa die<br />

Organisation einer Aufsichtsführung in <strong>der</strong><br />

Mittagspause o<strong>der</strong> vor Beginn des Unterrichts,<br />

organisatorische Mithilfe bei Schulveranstaltungen,<br />

Schulfesten, Projekten, Unterstützung sozial<br />

bedürftiger Schüler, Elternberatung und <strong>der</strong>gleichen<br />

mehr.<br />

Es lag aber sicher nicht in <strong>der</strong> Intention des<br />

Gesetzgebers, <strong>Elternvereine</strong> ausschließlich als<br />

Lückenbüßer für finanzschwache Schulerhalter in<br />

das Schulgeschehen einzubinden.<br />

10


Hofrat Dr. Reinhard Rumpler<br />

Landesschulratsdirektor <strong>der</strong> Steiermark<br />

Materielle Unterstützung <strong>der</strong> Schulen ist zweifellos<br />

immer willkommen und oft sogar die einzige<br />

Möglichkeit, ein dringendes Anliegen <strong>der</strong> Schule zur<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Unterrichtsqualität zu befriedigen,<br />

die Aktivitäten eines <strong>Elternvereine</strong>s sollten sich aber<br />

nicht darin erschöpfen.<br />

Umso mehr bewirken positive Rückmeldungen<br />

Freude, wie zum Beispiel von jener Familie, die mir<br />

anlässlich des diesjährigen Schulschlusses ihre<br />

Zufriedenheit mit <strong>der</strong> von ihrer Tochter besuchten<br />

Volksschule schil<strong>der</strong>te und Ihren Brief mit folgenden<br />

Worten schloss:<br />

Nicht unproblematisch wäre es auch, ließen sich<br />

<strong>Elternvereine</strong> in die Rolle <strong>der</strong> Personalvertretung für<br />

Lehrer/innen drängen. Lehrerinteressen werden<br />

vorzüglich von den etablierten Organen <strong>der</strong><br />

Personalvertretung wahrgenommen, auch die<br />

Schulbehörden bemühen sich redlich, die -<br />

zugegebenermaßen lei<strong>der</strong> nicht immer den<br />

Erwartungen entsprechenden - Ressourcen des<br />

Stellenplanes im Rahmen <strong>der</strong> geltenden<br />

dienstrechtlichen Möglichkeiten den Schulen<br />

zuzuteilen.<br />

Nicht erfüllbare Wünsche, die beliebte und<br />

pädagogisch hervorragend agierende Vertretungslehrerin<br />

im kommenden Schuljahr doch <strong>der</strong> Schule<br />

nicht wie<strong>der</strong> wegzunehmen, führen oft zu Kritik am<br />

Dienstgeber, doch ist es oft auch bei bestem Willen<br />

nicht immer möglich, durchaus verständliche<br />

personelle Vorstellungen <strong>der</strong> Eltern mit den<br />

geltenden rechtlichen und organisatorischen<br />

Rahmenbedingungen in Einklang zu bringen.<br />

„Abschließend möchten wir nochmals „Danke!“<br />

sagen, dass es solche Volksschulen heutzutage<br />

noch gibt …Vor allem solche Schulen inklusive ihrer<br />

wertvollen Lehrer müssen einfach massiv unterstützt<br />

werden um eine solide Basis für das weitere Leben<br />

unserer Kin<strong>der</strong> gewährleisten zu können.“<br />

Dem Steirischen <strong>Landesverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Elternvereine</strong><br />

an öffentlichen Pflichtschulen sei mit diesem Zitat für<br />

30 Jahre erfolgreichen Wirkens Dank<br />

ausgesprochen und <strong>der</strong> Wunsch für viele weitere<br />

aktive Jahre zum Wohle unserer Kin<strong>der</strong> mit auf den<br />

Weg gegeben.<br />

Hofrat Dr. Reinhard Rumpler<br />

Landesschulratsdirektor<br />

11


Hofrat Dr. Horst Lattinger<br />

Amtsführen<strong>der</strong> Präsident des Landesschulrates für Steiermark i. R.<br />

Schulpartnerschaft: Paragraphen mit Leben<br />

erfüllen!<br />

1974. Das Schulunterrichtsgesetz tritt in Kraft.<br />

Pflichtbewusste Schulleiterinnen und Schulleiter<br />

bemühen sich um die Gründung von Elternereinen<br />

dort, wo es noch keine gibt. Ich werde von <strong>der</strong><br />

Leiterin <strong>der</strong> Hartberger Volksschule, die meine<br />

kleine Tochter besucht, gebeten, einen Elternverein<br />

zu gründen. Kurz darauf gibt es den Elternverein <strong>der</strong><br />

Ressavar-Volksschule und <strong>der</strong> Obmann heißt Horst<br />

Lattinger. (Meine Tochter ist übrigens die <strong>der</strong>zeitige<br />

Obfrau dieses Elternvereins!)<br />

Dass alles so gut und schnell geklappt hat, spricht<br />

sich herum. Ich bekomme etliche Einladungen von<br />

Pflichtschulen und reise gewissermaßen als<br />

„Gründungshebamme“ im Bezirk Hartberg umher.<br />

Jahre später übernehme ich die Leitung des Weizer<br />

Gymnasiums. Eine meiner ersten Aktivitäten ist <strong>der</strong><br />

Versuch, den etwas eingeschlafen wirkenden<br />

Elternverein wie<strong>der</strong> zu beleben. Was dann<br />

geschieht, erfüllt mich mit Staunen und Schrecken.<br />

Mehrere Anläufe sind notwendig, bis sich die<br />

Vollversammlung auf einen Vorstand einigen kann.<br />

Grund dafür ist die Parteipolitik. Einige Proponenten<br />

gebärden sich, als gelte es, die wichtigsten<br />

Regierungsposten im Staat zu besetzen. Schließlich<br />

einigt man sich auf einen Obmann, <strong>der</strong> in beiden<br />

Lagern Akzeptanz und Wertschätzung erfährt:<br />

Rechtsanwalt Dr. Frowin Kaar.<br />

Die übrigen Funktionen werden streng paritätisch<br />

zwischen Rot und Schwarz aufgeteilt. Ich bin<br />

frustriert und habe wenig Hoffnung auf eine<br />

gedeihliche Zusammenarbeit mit den Schulpartnern.<br />

Monate später sitzen die Vorstandsmitglie<strong>der</strong><br />

stundenlang friedlich vereint in <strong>der</strong> Bibliothek, damit<br />

beschäftigt, hun<strong>der</strong>te Bücher einzubinden und zu<br />

registrieren. Vergessen sind Zank und Ha<strong>der</strong>, <strong>der</strong><br />

Elternverein unterstützt die Schule und mich als<br />

Direktor optimal und ist eine fröhliche Gemeinschaft<br />

geworden …<br />

Später, als Landesschulinspektor und Amtsführen<strong>der</strong><br />

Landesschulratspräsident, habe ich die<br />

Unterstützung <strong>der</strong> <strong>Elternvereine</strong> auf Schulebene und<br />

die des <strong>Landesverband</strong>s auf Landesebene bzw. auf<br />

<strong>der</strong> Ebene des Landesschulratskollegiums zu<br />

schätzen gelernt. Lehrerinnen und Lehrer, aber auch<br />

die Schulbehörden leiten ihre Existenzberechtigung<br />

einzig davon ab, dass junge Menschen Erziehung<br />

und Unterreicht brauchen. Mit an<strong>der</strong>en Worten, alle<br />

im Schulsystem Beschäftigten sind für die<br />

Schülerinnen und Schüler da, nicht umgekehrt.<br />

Diese Tatsache läuft gelegentlich Gefahr, vergessen<br />

zu werden. Die Vertreterinnen und Vertreter <strong>der</strong><br />

Elternschaft waren in diesem Zusammenhang häufig<br />

ein wertvolles Korrektiv!<br />

Abschließend danke ich dem Steirischen<br />

<strong>Landesverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Elternvereine</strong> an öffentlichen<br />

Pflichtschulen herzlich und wünsche ihm für die<br />

Zukunft viel Erfolg!<br />

Hofrat Dr. Horst Lattinger<br />

Amtsf. Präsident des Landesschulrates i. R.<br />

12


Hofrat Dir. Dr. Dietmar Dragaric<br />

Ehem. Vizepräsident des Landesschulrates für Steiermark<br />

ZWEI SIND STÄRKER ALS EINER<br />

Lange Zeit wurde Schule nur als Angelegenheit von<br />

LehrerInnen und SchülerInnen angesehen, Eltern<br />

waren sogar schulfremde Personen. Erst mit <strong>der</strong><br />

gesetzlichen Festschreibung <strong>der</strong> Schulpartnerschaft,<br />

<strong>der</strong> Verbindung Lehrer – Schüler – Eltern än<strong>der</strong>te<br />

sich das Bild grundsätzlich. Innerhalb dieser<br />

Schulpartnerschaft ist die Achse LehrerInnen –<br />

Eltern heute notwendiger denn je, und dies nicht nur<br />

um Termine für Wie<strong>der</strong>holungsprüfungen,<br />

schulautonome Tage, Schulveranstaltungen o<strong>der</strong><br />

Verhaltensvereinbarungen festzulegen.<br />

Immer mehr Schülerinnen und Schüler benötigen die<br />

enge Zusammenarbeit zwischen Schule und<br />

Elternhaus. Auch wenn in Zukunft mehr und mehr<br />

Schulen eine ganztägige Betreuung anbieten, darf<br />

die elterliche Erziehung und Aufsicht nicht<br />

zurückgedrängt werden.<br />

Im Gegenteil, Schule kann nur dann wirklich<br />

gelingen, wenn wichtige Erziehungsgrundlagen und<br />

Bildungsvoraussetzungen bereits im Elternhaus<br />

vorhanden sind. Anzustreben ist dabei ein<br />

Grundkonsens in Erziehungs- und Bildungsfragen<br />

zwischen Schule und Elternhaus. Nur die positive<br />

und konsequente Zusammenarbeit zwischen allen<br />

am Bildungsfortgang eines Jugendlichen Beteiligten<br />

ermöglicht eine bestmögliche persönliche<br />

Entwicklung und berufliche Ausbildung <strong>der</strong> nächsten<br />

Generation.<br />

Nun wissen wir, dass immer häufiger die klassische<br />

Familie bestehend aus Mutter, Vater und Kind/ern<br />

nicht mehr vorhanden ist. Schon seit Jahrzehnten<br />

wird von <strong>der</strong> „vaterlosen“ Gesellschaft gesprochen.<br />

Die Form <strong>der</strong> Patchworkfamilie weitet sich aus. Die<br />

direkte Kontaktaufnahme <strong>der</strong> Schule mit Eltern<br />

scheitert manchmal an sprachlichen Verständigungsmöglichkeiten,<br />

<strong>der</strong> verän<strong>der</strong>ten Arbeitswelt<br />

und den verän<strong>der</strong>ten Prioritäten <strong>der</strong> Eltern. So<br />

muss die Schule für manche SchülerInnen auch als<br />

Elternersatz dienen.<br />

Beson<strong>der</strong>s in diesem Bereich könnten Eltern auf <strong>der</strong><br />

Klassenebene gemeinsam mit <strong>der</strong> Schule helfend<br />

einspringen. Eine gute Klassenelterngemeinschaft,<br />

die über das einmalige Treffen am jährlichen<br />

Elternabend hinausgeht, könnte hier manche<br />

Defizite ausgleichen. Beispielsweise gibt es in <strong>der</strong><br />

Schweiz bereits Projekte, wo sich Väter in<br />

Schulklassen beson<strong>der</strong>s um Kin<strong>der</strong> annehmen, die<br />

wenig Möglichkeit haben sich an Männern zu<br />

orientieren. Solche Vorhaben müssen natürlich von<br />

<strong>der</strong> Schule, aber auch vom Elternverein am<br />

jeweiligen Standort unterstützt und geför<strong>der</strong>t<br />

werden.<br />

So bekommen die Elternvertretungseinrichtungen<br />

über die bisherige die Schülerinnen und Schüler<br />

unterstützende Tätigkeit ein neues Aufgabenfeld,<br />

das dazu betragen kann, auf die gesellschaftlichen<br />

Verän<strong>der</strong>ungen richtige Antworten zu geben.<br />

Hofrat Dir. Dr. Dietmar Dragaric<br />

Ehem. Vizepräsident des Landesschulrates<br />

13


Dr. Elsa Brunner<br />

Ehem. Landesschulratsdirektorin für Steiermark<br />

In meinem Beitrag für die <strong>Festschrift</strong> möchte ich den<br />

Aspekt des Bindegliedes von Elternverbänden<br />

zwischen <strong>Elternvereine</strong>n und Schulbehörden<br />

beleuchten.<br />

Die Zusammenarbeit mit Elternverbänden lernte ich<br />

vom Beginn meiner Tätigkeit in <strong>der</strong> Schulverwaltung<br />

im Jahr 1983 als Mitarbeiterin in <strong>der</strong> Rechtssektion<br />

im Ministerium in Wien im Rahmen <strong>der</strong><br />

regelmäßigen Elternbeiratssitzungen kennen und<br />

schätzen. Die Kooperation mit den Elternverbänden<br />

auf Ebene des Landesschulrates in meiner Funktion<br />

als Landesschulratsdirektorin, insbeson<strong>der</strong>e das<br />

bewusste Eingehen auf <strong>der</strong>en Bedürfnisse und<br />

Erwartungen, war daher fixer Bestandteil meiner<br />

Arbeit.<br />

Seien es die Elternbeirats- und Kollegiumssitzungen<br />

im Landesschulrat o<strong>der</strong> die Kontakte in Einzelfällen,<br />

die VertreterInnen des Steirischen <strong>Landesverband</strong>es<br />

<strong>der</strong> Elternververeine an öffentlichen Pflichtschulen<br />

werden mir stets als aktive, engagierte, fach- und<br />

rechtskundige sowie konsequente Gesprächpartner<br />

in unvergesslicher Erinnerung bleiben.<br />

Nach meiner Erfahrung profitieren sowohl<br />

Verwaltungsorganisation und Interessensgruppe als<br />

auch die Sache selbst von einer <strong>der</strong>artigen<br />

Kooperation. Dieser prinzipielle Nutzen für ein<br />

wirkungsvolles Arbeiten in <strong>der</strong> Schulverwaltung kann<br />

nicht hoch genug bewertet werden.<br />

Ausgehend davon, dass die Schaffung und<br />

Gewährleistung des besten Schulsystems für die<br />

Jugend Österreichs eine <strong>der</strong> Kernaufgaben im<br />

Ressortbereich ist, bin ich daher davon überzeugt,<br />

dass die entsprechenden Leistungsergebnisse<br />

wesentlich von einer lebendigen und auf<br />

gegenseitiger Wertschätzung beruhenden<br />

Arbeitsbeziehung zwischen den Elternverbänden für<br />

die Gruppe <strong>der</strong> Eltern und den Schulbehörden<br />

abhängen.<br />

In diesem Sinne bedanke ich mich für die<br />

eindrucksvollen sowie persönlich und beruflich<br />

bereichernden Begegnungen und wünsche dem<br />

Steirischen <strong>Landesverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Elternvereine</strong> an<br />

öffentlichen Pflichtschulen alles Gute und viel Erfolg<br />

für die Zukunft.<br />

Dr. Elsa Brunner<br />

Ehem. Landesschulratsdirektorin<br />

14


Dr. Erich Bruckner<br />

Landesschulratsdirektor für Steiermark i. R.<br />

Mit dem Schulunterrichtsgesetz wurde im Jahre<br />

1974 für die Tätigkeit <strong>der</strong> <strong>Elternvereine</strong> in Bezug auf<br />

die Schule die längst fällige rechtliche Grundlage<br />

geschaffen. Es wurde klargestellt, dass <strong>der</strong>en<br />

Wirken nicht nur in <strong>der</strong> Beschaffung jener Gel<strong>der</strong><br />

besteht, die <strong>der</strong> Schule abgehen.<br />

Wenn die Hauptaufgabe eines <strong>Elternvereine</strong>s in<br />

erster Linie auch in <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong> Anliegen<br />

besteht, die Eltern und an<strong>der</strong>e Erziehungsberechtigte<br />

gegenüber jener Schule haben, die ihre<br />

Kin<strong>der</strong> besuchen, so gibt es doch darüber<br />

hinausgehende Interessen, die überregional zu<br />

vertreten sind. Es war daher richtig hierfür einen<br />

Dachverband in <strong>der</strong> Form des <strong>Landesverband</strong>es <strong>der</strong><br />

<strong>Elternvereine</strong> an öffentlichen Pflichtschulen in <strong>der</strong><br />

Steiermark zu schaffen, <strong>der</strong> sich nicht nur dieser<br />

Aufgabe unterzieht, son<strong>der</strong>n darüber hinaus auch<br />

den einzelnen <strong>Elternvereine</strong>n dort zur Seite steht,<br />

wo seine Hilfe erfor<strong>der</strong>lich ist.<br />

Als im Jahre 1977 im Landesschulrat für Steiermark<br />

auch für die Allgemeinbildenden Pflichtschulen<br />

Zuständiger und später als Landesschulratsdirektor<br />

habe ich daher die Gründung und das Wirken des<br />

<strong>Landesverband</strong>es begrüßt, wenn auch die eine und<br />

an<strong>der</strong>e zusätzliche Gesprächs- o<strong>der</strong> Sitzungsrunde<br />

zu bewältigen war. Wir hatten aber das Bestreben<br />

gemeinsam, das Schulgeschehen zu optimieren.<br />

Dabei zeigten sich die Vertreter des<br />

<strong>Landesverband</strong>es als sehr beharrliche, aber auch<br />

sehr kompetente Gesprächspartner.<br />

Zum 30-jährigen Bestehen gratuliere ich dem<br />

<strong>Landesverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Elternvereine</strong> an öffentlichen<br />

Pflichtschulen zu seiner Arbeit und wünsche ihm für<br />

die Zukunft alles Gute und viel Erfolg.<br />

Dr. Erich Bruckner<br />

Landesschulratsdirektor i. R.<br />

15


Dr. Monika Stiegler<br />

Leiterin <strong>der</strong> Bildungspolitischen Abt. – Kammer für Arbeiter und Angestellte für Steiermark<br />

In meiner beruflichen Tätigkeit in <strong>der</strong> steirischen<br />

Arbeiterkammer bin ich immer wie<strong>der</strong> mit Fragen<br />

des Schulrechts, mit Problemen im Umgang von<br />

LehrerInnen mit SchülerInnen, in Benotungsangelegenheiten<br />

und Fragen <strong>der</strong> Mitbestimmung<br />

durch die Eltern an den Schulen Ihrer Kin<strong>der</strong><br />

konfrontiert. Eltern haben ein berechtigtes Interesse<br />

an <strong>der</strong> Schule, die Ihre Kin<strong>der</strong> besuchen.<br />

Sie möchten wissen, was in <strong>der</strong> Schule passiert und<br />

haben Anliegen, Fragen, Vorschläge, Ideen und<br />

Informationen, die sie in die Schule hineintragen<br />

möchten. Seit Jahren bin ich Beiratsmitglied im<br />

<strong>Landesverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Elternvereine</strong> an steirischen<br />

Pflichtschulen. Dies ermöglichte mir auch eine<br />

rasche Aneignung <strong>der</strong> rechtlichen Bestimmungen im<br />

Zusammenleben von SchülerInnen, LehrerInnen und<br />

Eltern.<br />

Eltern können auf verschiedene Weise in <strong>der</strong> Schule<br />

mitwirken und das Schulleben mitgestalten.<br />

Erlauben Sie mir einen Vergleich zu machen, <strong>der</strong> für<br />

mich als „Arbeiterkämmerin“ zulässig ist. Das<br />

Klassen- bzw. Schulforum ist <strong>der</strong> „Betriebsrat“ vor<br />

Ort, <strong>der</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Elternvereine</strong> ist die<br />

„Gewerkschaft“. Aus diesem Vergleich ist die<br />

Wichtigkeit eines starken <strong>Landesverband</strong>es <strong>der</strong><br />

<strong>Elternvereine</strong> ersichtlich. Der <strong>Landesverband</strong> ist<br />

nicht nur die Vertretung <strong>der</strong> Eltern, son<strong>der</strong>n hat auch<br />

das Recht in den verschiedenen Schulgremien zu<br />

sitzen.<br />

Darüber hinaus werden auch vom <strong>Landesverband</strong><br />

wichtige Schulgesetze begutachtet, sodass auch<br />

über diesem Weg die Meinung des<br />

<strong>Landesverband</strong>es in das Schulgeschehen einfließt.<br />

Aus meiner Sicht, sind die <strong>Elternvereine</strong> bzw. <strong>der</strong><br />

<strong>Landesverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Elternvereine</strong> als demokratisch<br />

gewählte ElternvertreterInnen aus dem<br />

Schulgeschehen nicht mehr wegzudenken. Gerade<br />

<strong>der</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Elternvereine</strong> an steirischen<br />

Pflichtschulen ist eine wesentliche Stütze in <strong>der</strong><br />

Elternvertretung, <strong>der</strong> mit dem Namen <strong>der</strong><br />

Präsidentin, Frau Ilse Schmid, untrennlich<br />

verbunden ist.<br />

Ich gratuliere daher auf diesem Wege dem<br />

<strong>Landesverband</strong> zu seinem 30jährigen Jubiläum und<br />

danke Frau Schmid im Namen vieler Eltern für Ihren<br />

ständigen Einsatz zum Wohle <strong>der</strong> steirischen<br />

PflichtschülerInnen.<br />

Dr. Monika Stiegler<br />

Abt. Bildungspolitik d. Arbeiterkammer Stmk.<br />

16


Johann Stolzer<br />

Obmann des <strong>Landesverband</strong>es <strong>der</strong> Katholischen <strong>Elternvereine</strong> Steiermarks<br />

Vom Sinn des Sehens<br />

Ein speziell unserer Zeit zu eigenes Phänomen ist,<br />

dass wir alles schon irgendwie irgendwo gesehen<br />

haben: Kein noch so hoher Gipfel, keine noch so<br />

große Untiefe, kein noch so seltenes Lebewesen,<br />

kein Kunstschatz – die Reihe ließe sich beliebig<br />

fortsetzen –, nichts, was wir nicht längst kennen,<br />

selbst die dem Menschen seit jeher unbekannt<br />

gebliebene Rückseite des Mondes und An<strong>der</strong>es aus<br />

<strong>der</strong> Unendlichkeit des Weltalls hat man schon auf<br />

dem Bildschirm gehabt. Und sollten die Medien<br />

etwas aus dem Mikro- o<strong>der</strong> Makrokosmos nicht real<br />

zeigen können, präsentieren sie es virtuell.<br />

Sind wir im Zuge <strong>der</strong> ständig wachsenden Mobilität<br />

einmal persönlich „vor Ort“, würdigen wir das<br />

Sehenswerte nicht unmittelbar, son<strong>der</strong>n widmen<br />

unsere Aufmerksamkeit <strong>der</strong> Technik, durch <strong>der</strong>en<br />

beengende Monitore wir unsere Eindrücke<br />

gewinnen. Wenn wir uns dann endlich auf das<br />

Eigentliche konzentrieren, geschieht dies auf dem<br />

heimatlichen Sofa, zeitversetzt, aus zweiter Hand.<br />

Einem bewussten Erleben kann eine <strong>der</strong>artige<br />

„digitale Filterung“ nicht entsprechen.<br />

Reales und Virtuelles verschmelzen also stetig<br />

miteinan<strong>der</strong> – bei steigen<strong>der</strong> Tendenz.<br />

Spielkonsolen und <strong>der</strong>gleichen tragen bereits bei<br />

den Jüngsten das ihre dazu bei.<br />

Was „trendy“, „geil“, „cool“ ist (o<strong>der</strong> nicht), wird –<br />

zweifellos nicht zum Schaden <strong>der</strong> Wirtschaft –<br />

vorgegeben.<br />

Von eminenter Wichtigkeit für unsere Kin<strong>der</strong> – aber<br />

nicht nur für sie – ist und bleibt daher ein<br />

differenziertes, geschultes Sehen – und Hören. In<br />

jedem Sinn, mit jedem Sinn, mit dem Herzen. Auf<br />

jedem Gebiet, keineswegs allein im kulturellen<br />

Bereich – über jeden reinen Empirismus hinaus!<br />

Hier ist die Schule gefor<strong>der</strong>t. Sie ist berufen, offene,<br />

aufnahmebereite Menschen zu bilden, die es nicht<br />

nötig haben, jeglicher Strömung folgen und immer<br />

mehr Fakten o<strong>der</strong> Teilwissen anhäufen zu müssen,<br />

son<strong>der</strong>n sich ohne Weiteres auf notwendige<br />

Verän<strong>der</strong>ungen einzustellen vermögen:<br />

Es geht in <strong>der</strong> Schule nicht um das Aneignen <strong>der</strong><br />

neuesten Megatrends aus <strong>der</strong> Lebenswelt. Es geht<br />

vielmehr in einer guten Schule um das<br />

methodengeleitete Erkennen <strong>der</strong> Welt und um das<br />

Erkennen ihrer Erkennbarkeit, also um die Vernunft<br />

selbst (Volker Ladenthin, Institut für Erziehungswissenschaften<br />

<strong>der</strong> Universität Bonn, anlässlich des<br />

3. Bundeskongresses Katholische Schule im März<br />

2003).<br />

Überdies ist die durch „richtiges“ Sehen und in <strong>der</strong><br />

Folge Begreifen erlangte Kenntnis <strong>der</strong> eigenen<br />

Kultur in<br />

Vergangenheit und Gegenwart zum<br />

Verstehen <strong>der</strong> eigenen Identität von unverzichtbarer<br />

Bedeutung. Wem die eigene Kultur erschlossen ist,<br />

dem wird die unbekannte keine Bedrohung sein, <strong>der</strong><br />

wird das „An<strong>der</strong>e“ verstehen und die Bedürfnisse<br />

und Rechte seines Nächsten und seiner Umwelt<br />

gebührend achten …<br />

Johann Stolzer<br />

Obmann LV <strong>der</strong> Kath. <strong>Elternvereine</strong><br />

17


Gerhard rd H. J. Fruhmann<br />

Präsident des Steir. <strong>Landesverband</strong>es von 1991 - 2004<br />

Der Steirische <strong>Landesverband</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Elternvereine</strong><br />

(LV-EV) 1991 bis 2004 und darüber hinaus<br />

Aus meiner persönlichen Sicht<br />

Als mein Sohn Immanuel Im Herbst 1990 in die erste<br />

Klasse Volksschule in Graz kam, stand für mich fest,<br />

dass ich mich im Elternverein <strong>der</strong> VS Mariagrün<br />

engagieren werde. Gesagt, getan. Als ich dann im<br />

Frühjahr 1991 als „Delegierter“ des Mariagrüner<br />

Elternvereins erstmals zu einer Vorstandssitzung<br />

des <strong>Landesverband</strong>es eingeladen wurde, habe ich<br />

Frau Präsidentin Ilse Schmid zum ersten Mal<br />

getroffen und war von ihrem fachlich-kompetenten<br />

Ansatz den Steirischen <strong>Landesverband</strong> zu führen<br />

sehr angetan. Auf ihre Frage hin, ob ich mir<br />

vorstellen könne im LV-EV mitzuarbeiten, habe ich<br />

nicht lange gezögert und ich wurde ein Monat später<br />

zum Präsident des LV gewählt.<br />

Der LV-EV hatte und hat zwei gleichberechtigte<br />

PräsidentInnen, das stammt noch aus <strong>der</strong> Zeit, wo<br />

es wichtig war, eine „Parität“ zwischen linker und<br />

rechter Reichshälfte zu haben.<br />

Da Frau Präsidentin Ilse Schmid und ich es als<br />

beson<strong>der</strong>s wichtig angesehen haben in dieser<br />

sachpolitischen Interessensvertretung für Eltern<br />

Äquidistanz zu den politischen Parteien zu halten,<br />

haben wir uns diese Zweier-Konstellation zunutze<br />

gemacht und ein sehr gut funktionierendes<br />

präsidiales Arbeitsteam geschaffen.<br />

Wir waren jahrelang überwiegend zu zweit<br />

unterwegs und haben als Team in <strong>der</strong> Steiermark<br />

aber auch bei Veranstaltungen und Sitzungen in<br />

Wien und in an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>n die<br />

Elterninteressen diskutiert und eingebracht.<br />

Anfangs wurde unser Auftreten von einigen im<br />

Schulsystem gar nicht gern gesehen, wurde doch<br />

von uns ein neuer Umgang mit den Anliegen von<br />

Eltern eingefor<strong>der</strong>t.<br />

So haben wir bei einigen Bezirksinspektoren<br />

anfangs großes Misstrauen ausgelöst, wenn wir um<br />

einen Termin für eine Besprechung angefragt<br />

haben. Auch bei vielen Angestellten im<br />

Landesschulrat mussten wir eine Zeit <strong>der</strong><br />

Gewöhnung hinnehmen. So habe ich in einem Jahr<br />

an gezählten 137 Veranstaltungen, Vorträgen und<br />

Sitzungen teilgenommen. Von einigen kritischen<br />

Beobachtern wurden wir sogar verdächtigt, für eine<br />

geheimnisvolle Macht im Hintergrund unterwegs zu<br />

sein, die vorhat, die Macht im steirischen<br />

Schulsystem zu übernehmen(?)<br />

Soviel zur erstaunlichen österreichischen<br />

Motivenlage, wenn jemand ohne Geld sehr viel<br />

arbeitet.<br />

Der anfänglichen Verwun<strong>der</strong>ung und Ablehnung ist<br />

aber nach ca. 2 Jahren eine durchgehend positive<br />

Anerkennung gefolgt, da auch die Schulaufsicht<br />

daran interessiert war (und ist) konstruktiv und<br />

kompetent mit ElternvertreterInnen (Schulpartner-<br />

Innen) zusammenzuarbeiten.<br />

18


Gerhard H. J. Fruhmann<br />

Präsident des Steir. <strong>Landesverband</strong>es von 1991 - 2004<br />

Der Beginn <strong>der</strong> Schulautonomie unter<br />

BM Dr. Scholten<br />

Durch die „Autonomie-Schulgesetzesnovellen“<br />

wurden einige wesentliche Entscheidungen in den<br />

schulautonom-schulpartnerschaftlichen Bereich entlassen.<br />

Die neue Schulautonomie wurde (wird) nicht<br />

nur von uns Eltern als Mangelverwaltung<br />

empfunden, da die finanzielle Ausstattung <strong>der</strong><br />

Schulen sukzessive zurückgefahren wurde. Wir<br />

dürfen lehrplanmäßig vieles tun, bekommen dafür<br />

aber kein extra Geld zur Finanzierung.<br />

beraten<strong>der</strong> Stimme aufgenommen zu werden.<br />

Dieser gute Kontakt und die Akzeptanz des<br />

Steirischen <strong>Landesverband</strong>es durch die Amtsf.<br />

Präsidenten des LSR haben sich auch in den<br />

folgenden Jahren bis heute fortgesetzt.<br />

Doch noch einmal zurück zum Anfang <strong>der</strong> 90er<br />

Jahre. Die (Omni-)Präsenz des Pflichtschulverband-<br />

Präsidenten-Teams hat sich auch auf die<br />

Wir demonstrierten dagegen öffentlich in Graz und in<br />

Wien und solidarisierten uns mit den LehrerInnen<br />

und Steirische Eltern haben mit einem unserer<br />

Projekte -zig Tausende Post-Karten an den Bundeskanzler<br />

Dr. Vranitzky <strong>der</strong> Auffor<strong>der</strong>ung geschickt:<br />

„Vergesst unsere Kin<strong>der</strong> nicht“. Aus dieser Zeit<br />

stammt auch die Zusammenarbeit mit <strong>der</strong><br />

österreichischen BildungsAllianz, die mit<br />

Österreichweiten Kongressen und politischen<br />

Diskussionen auf diese Autonomie-Diskussion<br />

positiv eingewirkt hat.<br />

Die neue „Schulautonomie“ hat auch die Eltern mehr<br />

in die Pflicht genommen, ohne aber die damit<br />

einhergehenden Informationsdefizite bei Eltern zu<br />

berücksichtigen. Auch hier ist <strong>der</strong> Bildungs- und<br />

Trainingsauftrag des <strong>Landesverband</strong>es klar zum<br />

Vorschein gekommen, diesen Know-how Defiziten<br />

entgegenzuwirken.<br />

Der Beginn meiner Tätigkeit als Präsident des LV-<br />

EV fiel beim Landesschulrat in die Amtszeit des<br />

Amtsf. Präsidenten Prof. Dr. Bernd Schilcher. Der<br />

erfahrene Politiker Bernd Schilcher hatte von Anfang<br />

an keine Berührungsängste mit uns als ElternvertreterInnen<br />

und so hatten wir durch seine Person<br />

immer wie<strong>der</strong> sehr große Unterstützung, um in<br />

diversen Arbeitsgruppen im LSR aber auch im<br />

Kollegium des Landesschulrates für Steiermark mit<br />

Elternvertretung im Bereich Höhere und Mittlere<br />

Schulen (LEV) ausgewirkt. Zuerst wurden wir als<br />

anmaßende Wichtigtuer und als allgemeine<br />

Bedrohung angefeindet.<br />

Mussten doch die VertreterInnen <strong>der</strong> Landes-<br />

Elternvereinigungen an Mittleren und Höheren<br />

Schulen Steiermarks (LEV) durch uns nun auch an<br />

viel mehr Veranstaltungen teilnehmen als vorher, um<br />

dann festzustellen, dass <strong>der</strong> LV-EV dennoch noch<br />

viel mehr Vorarbeit geleistet hatte, die noch mehr<br />

Arbeitsgemeinschaften, Sitzungen und Treffen in<br />

Graz und Wien nach sich zog.<br />

So gab es anfangs, schon aus damaliger Sicht, ein<br />

uns unnötig erscheinendes Konkurrenzverhalten,<br />

das sich aber im Lauf <strong>der</strong> Jahre und nach Wechsel<br />

<strong>der</strong> Vorsitzenden zu einer positiven Zusammenarbeit<br />

weiterentwickelte. Durch unser Betreiben wurden<br />

auch die an<strong>der</strong>en Landesverbände mit beraten<strong>der</strong><br />

Stimme in das Kollegium des Landesschulrates<br />

Steiermark aufgenommen. (LEV Mittlerer und<br />

Höherer Schulen und LV an Katholischen<br />

Privatschulen) Der Steirische <strong>Landesverband</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Elternvereine</strong> setzte hier den Beginn <strong>der</strong> Teilnahme<br />

von Landeselternverbänden in Kollegien des<br />

jeweiligen Landesschulrates.<br />

Wir Steirer haben auch immer einen beschließenden<br />

Parteisitz im Kollegium abgelehnt, da uns die<br />

19


Gerhard H. J. Fruhmann<br />

Präsident des Steir. <strong>Landesverband</strong>es von 1991 - 2004<br />

beratende Stimme für die Äquidistanz zu den<br />

Parteien und für die Sachpolitik günstiger erschien.<br />

Das wird in an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>n nicht so<br />

gehandhabt.<br />

Nach diesen anfänglichen Irritationen wurden wir<br />

auch in Funktionen des LEV gewählt und ich war<br />

auch von 1998 bis 2004 Vize-Präsident des LEV<br />

Steiermark und auch Vizepräsident des<br />

Bundesverbandes <strong>der</strong> Mittleren und Höheren<br />

Schulen Österreichs.<br />

Diese anfänglichen Querelen mit dem LEV habe ich<br />

nur erwähnt, weil Verän<strong>der</strong>ungen auch immer<br />

systemische Wi<strong>der</strong>stände erzeugen und manchmal<br />

auch dort, wo man sie am wenigsten erwarten<br />

würde.<br />

Wir haben Wi<strong>der</strong>stände im Schulsystem erwartet,<br />

auf die Wi<strong>der</strong>stände an<strong>der</strong>er Landesverbände waren<br />

wir nicht vorbereitet. Heute ist die Zusammenarbeit<br />

<strong>der</strong> drei Landesverbände ausgezeichnet und wir<br />

betrachten uns auch oft als „Steirische<br />

Elternvertretung“.<br />

Welche Hauptaufgaben hat es in meiner Zeit von<br />

1991 bis 2004 und darüber hinaus für uns gegeben?<br />

Die unten angeführten Hauptaufgaben des<br />

<strong>Landesverband</strong>es <strong>der</strong> <strong>Elternvereine</strong> haben sich über<br />

die Jahre kaum geän<strong>der</strong>t, sie sind stattdessen<br />

differenzierter und professioneller umgesetzt<br />

worden. Ich möchte hier auch die Zusammenarbeit<br />

mit den an<strong>der</strong>en Landesverbänden mit einbeziehen,<br />

aber auch auf unseren Austritt aus dem Pflichtschul-<br />

Bundesverband hinweisen, dessen Standpunkte und<br />

Vorgehensweise in einigen Schulfragen wir nicht<br />

mehr mittragen konnten. Heute hat <strong>der</strong> Steirische<br />

<strong>Landesverband</strong> im Kollegium des Elternbeirates im<br />

Ministerium einen eigenen Platz und eigene Stimme<br />

und kann so die Interessen <strong>der</strong> Eltern besser<br />

vertreten.<br />

Durch meine Mitarbeit bei <strong>der</strong> European Parents<br />

Association (EPA), <strong>der</strong> Europäischen<br />

Elternvertretung in Brüssel (ab 1997) sah ich auch<br />

im Vergleich mit den an<strong>der</strong>en europäischen Staaten,<br />

dass die gesetzliche Verankerung <strong>der</strong><br />

Mitbestimmungsrechte <strong>der</strong> Eltern an den Schulen in<br />

Österreich vergleichsweise vorbildlich ist.<br />

Es gibt nur einen Haken: Von den Eltern in <strong>der</strong><br />

Steiermark weiß darüber kaum jemand ausreichend<br />

Bescheid. Das hat auch nachvollziehbare Gründe.<br />

Vor dem Schulbesuch <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> ist die<br />

Schulpartnerschaft kein Thema, dann wird sie fast<br />

nur in <strong>der</strong> Schultradition ausgeübt. Daher gibt es hier<br />

ein weites Feld von Information und Training.<br />

Die Tätigkeiten des <strong>Landesverband</strong>es betreffen<br />

daher beson<strong>der</strong>s folgende Aufgaben:<br />

Eltern-Schulungen:<br />

Eine <strong>der</strong> Hauptaufgaben des LV-EV, die<br />

gesetzlich verankerten Rechte <strong>der</strong> Eltern<br />

zuallererst den ElternvertreterInnen in<br />

den <strong>Elternvereine</strong>n durch Eltern-<br />

Schulungen bekannt zu machen und<br />

diese Rechte auch gegebenenfalls auf<br />

Bundesebene in Gesetzesnovellen o<strong>der</strong><br />

durch Verordnungen auf Bundes- und<br />

Landesebene weiterzuentwickeln.<br />

So war es immer ein Hauptaugenmerk<br />

unserer Arbeit, den ElternvertreterInnen<br />

<strong>der</strong> <strong>Elternvereine</strong> darüber gute rechtliche<br />

Information anzubieten, damit die<br />

Aufgaben in <strong>der</strong> Schule auf Basis einer<br />

informierten Elternschaft durchgeführt<br />

werden können.<br />

20


Gerhard H. J. Fruhmann<br />

Präsident des Steir. <strong>Landesverband</strong>es von 1991 - 2004<br />

Vertretung des Steirischen <strong>Landesverband</strong>es in<br />

Landes- und Bundesgremien:<br />

Die Homepage des <strong>Landesverband</strong>es:<br />

<br />

In zahlreichen regelmäßigen Sitzungen im<br />

Elternbeirat im LSR und im Elternbeirat im<br />

Bundesministerium aber auch in an<strong>der</strong>en<br />

Gremien und Arbeitsgruppen haben Frau<br />

Präsidentin Schmid und ich als Team die<br />

Interessen <strong>der</strong> Eltern im Landesschulrat<br />

Steiermark und im Bundesministerium in Wien<br />

vertreten. Das hat sich nach meinem<br />

Ausscheiden für Frau Präsidentin Schmid<br />

nicht geän<strong>der</strong>t, heute wird sie von meinen<br />

Nachfolgern unterstützt und ich habe mich auf<br />

die Tätigkeit eines Beirates im Präsidium des<br />

<strong>Landesverband</strong>es zurückgezogen.<br />

Dieser Einsatz <strong>der</strong> PräsidentInnen in den<br />

Gremien wird von den <strong>Elternvereine</strong>n an <strong>der</strong><br />

Basis kaum gesehen und gewürdigt, betrifft<br />

aber eine <strong>der</strong> Kernkompetenzen des<br />

<strong>Landesverband</strong>es und ist für eine<br />

professionelle Interessensvertretung unentbehrlich.<br />

Hier werden pädagogische Fragen diskutiert,<br />

die Schulentwicklung in all ihren Facetten, von<br />

LehrerInnenbeschäftigung und Finanzierung<br />

bis hin zu eingefor<strong>der</strong>ten Klarstellungen in<br />

Gesetzen, Verordnungen und Richtlinien zu<br />

den Schulgesetzen. Dieses Lobbying allein<br />

würden in <strong>der</strong> Vor- und Nachbereitung und<br />

<strong>der</strong> Durchführung, zeitlich zwei Vollzeitanstellungen<br />

für einen Pädagogen und einen<br />

Juristen rechtfertigen. Doch da die Finanzlage<br />

des <strong>Landesverband</strong>es so etwas nicht zulässt,<br />

wurden und werden alle diese<br />

Arbeitsleistungen unentgeltlich durchgeführt.<br />

Wie lange das noch machbar ist stelle ich hier<br />

in den Raum.<br />

Seit 1994 habe ich zum Zweck <strong>der</strong><br />

Kommunikation eine Homepage des LV-EV<br />

eingerichtet und betreue sie auch heute noch<br />

http://www.geocities.com/landesverband1.<br />

Die Homepage des Steirischen<br />

<strong>Landesverband</strong>es wurde von mir auf einem<br />

kostenlosen kalifornischen Server eingerichtet<br />

und war die erste Homepage eines<br />

Elternverbandes in Österreich. (Manche<br />

meinen, sie schaut auch noch so antik aus).<br />

Von 1994 - 1996 war ich wahrscheinlich <strong>der</strong><br />

einzige österreichische Besucher auf meiner<br />

Homepage und ich hatte nur Rückmeldungen<br />

von Besuchern aus den USA und an<strong>der</strong>en<br />

englischsprachigen Län<strong>der</strong>n.<br />

Durch mein Urgieren haben sich auch die<br />

Bundesverbände und weitere Landesverbände<br />

eine eigene Homepage eingerichtet.<br />

Heute ist eine Homepage aus <strong>der</strong><br />

Kommunikationsschiene <strong>der</strong> Elternarbeit nicht<br />

mehr wegzudenken. Obwohl nach wie vor die<br />

Internetpräsenz <strong>der</strong> Pflichtschul-Eltern noch<br />

sehr entwicklungsfähig ist.<br />

Seit 2005 gibt es auch die Adresse<br />

(http://www.elternbrief.at) auch hier werden<br />

Artikel des Elternbriefs virtuell veröffentlicht.<br />

Diese Arbeit an <strong>der</strong> Homepage erfolgt von mir<br />

seit 13 Jahren kostenlos und ist daher auch<br />

mit professionellen Webpages nicht 1:1<br />

vergleichbar, die in <strong>der</strong> Erstellung bei 7000<br />

Euro liegen und alle zwei bis drei Jahre für 2-3<br />

Tausend Euro überarbeitet werden.<br />

21


Gerhard H. J. Fruhmann<br />

Präsident des Steir. <strong>Landesverband</strong>es von 1991 - 2004<br />

Der Elternbrief:<br />

Interventionen vor Ort:<br />

Der Elternbrief ist die Verbandszeitschrift des<br />

LV-EV, die unter größten Schwierigkeiten mit<br />

einer Auflage von 1700 Stück immer wie<strong>der</strong><br />

erscheint und eine Zusammenfassung <strong>der</strong><br />

laufenden Schuldiskussion zum Nachlesen<br />

bringt. Der Elternbrief wird an die<br />

<strong>Elternvereine</strong> und an Personen <strong>der</strong><br />

schulischen Öffentlichkeit aber auch an Uniund<br />

Hochschulbibliotheken ausgeschickt.<br />

Obwohl ich immer wie<strong>der</strong> auch Artikel im<br />

Elternbrief verfasst habe, lag und liegt die<br />

Endredaktion bei Frau Präsidentin Ilse<br />

Schmid, <strong>der</strong> es immer wie<strong>der</strong> gelang auch<br />

manchmal im Alleingang eine 16-seitige, 24-<br />

seitige o<strong>der</strong> 32-seitige Ausgabe zu<br />

produzieren.<br />

Interessanterweise warten beson<strong>der</strong>s einige<br />

Schulleute wie DirektorInnen, o<strong>der</strong> BSIs<br />

gespannt auf diese Zusammenfassungen <strong>der</strong><br />

Gesetzes- und Verordnungstexte und aktuellthematische<br />

Diskussionspapiere aus dem<br />

Schulbereich.<br />

Es ist tatsächlich nicht immer leicht den<br />

Überblick über die aktuellen Diskussionen zu<br />

behalten, wird doch im Ministerium und im<br />

Parlament in verschiedenen Arbeitsgruppen<br />

an unterschiedlichen Themen <strong>der</strong><br />

Schulentwicklung gearbeitet.<br />

Interventionen vor Ort bedeutet den<br />

<strong>Elternvereine</strong>n vor Ort persönliche<br />

Unterstützung anzubieten, wenn die<br />

rechtlichen Möglichkeiten von schulischer<br />

Seite nicht umgesetzt wurden o<strong>der</strong> sogar<br />

verweigert wurden.<br />

Intervention vor Ort bedeutet aber auch, bei<br />

Streitigkeiten Eltern zu beraten und Wogen zu<br />

glätten. Hierin hat beson<strong>der</strong>s Frau Präsidentin<br />

Schmid viel Erfahrung und Erfolge.<br />

Wie gründet o<strong>der</strong> führt man einen Elternverein?:<br />

Da ein <strong>Landesverband</strong> schon statutarisch aus<br />

Verbänden besteht, war und ist es für den LV-<br />

EV selbstverständlich, Eltern Unterstützung zu<br />

bieten, die einen Elternverein gründen wollen<br />

o<strong>der</strong> die eine Statutenän<strong>der</strong>ung planen.<br />

Son<strong>der</strong>fragen des Vereinsrechtes haben wir<br />

auch immer wie<strong>der</strong> zu lösen versucht. So<br />

kommen Anfragen an den <strong>Landesverband</strong>,<br />

wie sinnvoll die Gründung von finanziellen<br />

Unterstützungsvereinen für <strong>Elternvereine</strong> ist,<br />

um damit Anstellungen von Native-Speakers<br />

durchzuführen o<strong>der</strong> damit die Schule<br />

zusätzlich zu finanzieren.<br />

Aber auch Verfehlungen von KassierInnen,<br />

die die Kassa des Elternvereins nicht mehr in<br />

voller Höhe herausgeben können sind<br />

Besprechungspunkte gewesen.<br />

Wo Menschen mitarbeiten geschehen Fehler,<br />

die durch die Intervention des <strong>Landesverband</strong>es<br />

wie<strong>der</strong> bereinigt werden konnten.<br />

22


Gerhard H. J. Fruhmann<br />

Präsident des Steir. <strong>Landesverband</strong>es von 1991 - 2004<br />

10 Jahre Pädagogischer Panther:<br />

Der Pädagogische Panther, <strong>der</strong> Preis für<br />

außergewöhnliche pädagogische Leistungen im<br />

Schulbereich, wird nun schon seit 10 Jahren<br />

zum Ende des Schuljahres in einem Festakt im<br />

Weißen Saal <strong>der</strong> Burg in Graz verliehen. Die<br />

Anerkennung <strong>der</strong> Leistungen von außergewöhnlichen<br />

LehrerInnen, aber auch<br />

Leistungen von Schulen ist uns ein beson<strong>der</strong>es<br />

Anliegen.<br />

In Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Schulpsychologie<br />

im LSR und den beiden an<strong>der</strong>en<br />

Elternverbänden bedeutet diese Anerkennung<br />

<strong>der</strong> Leistungen <strong>der</strong> LehrerInnen, dass<br />

Schulpartnerschaft nicht nur kritisch son<strong>der</strong>n<br />

sehr wohl auch anerkennend stattfinden muss.<br />

Wir sind davon überzeugt, dass es sehr gute<br />

und lei<strong>der</strong> oft zu wenig gewürdigte<br />

pädagogische Leistungen im Schulbereich gab<br />

und gibt. Dem soll die Verleihung des<br />

Pädagogischen Panthers entgegenwirken. Die<br />

Jury des pädagogischen Panthers wählt in<br />

mehreren Sitzungen aus den Einsendungen<br />

des Jahres die EinzelpreisträgerInnen und die<br />

Schulpreisträger aus. Nicht zuletzt soll die<br />

Veröffentlichung <strong>der</strong> PreisträgerInnen und eine<br />

Kurzbeschreibung ihres preiswürdigen Tuns auf<br />

<strong>der</strong> Homepage des <strong>Landesverband</strong>es einen<br />

Einblick in die außergewöhnlichen Leistungen<br />

<strong>der</strong> steirischen Schulen bieten. Hier <strong>der</strong> Link<br />

zum Nachlesen:<br />

http://www.geocities.com/landesverband1/paed<br />

agogischer_panther.html<br />

Mein kurzer Überblick über Schwerpunkte <strong>der</strong><br />

Tätigkeiten des <strong>Landesverband</strong>es ist natürlich nur<br />

exemplarisch und würdigt nicht die vielen Menschen<br />

die ebenfalls daran mitarbeiten, dass eine<br />

Elternvertretung für den steirischen Pflichtschulbereich<br />

gut funktioniert.<br />

Hier möchte ich all denen danken, die jahrelang im<br />

Präsidium des <strong>Landesverband</strong>es regelmäßig<br />

mitgearbeitet haben, dass <strong>der</strong> Kontakt zu den<br />

steirischen <strong>Elternvereine</strong>n erhalten wurde.<br />

Erfolgreiches Lobbying für Eltern braucht einen<br />

starken <strong>Landesverband</strong>, <strong>der</strong> professionell geführt<br />

wird und in allen wesentlichen Gremien vertreten ist<br />

und einen breiten Kontakt zu den <strong>Elternvereine</strong>n vor<br />

Ort aufrecht halten kann.<br />

Da dieser Arbeitseinsatz nicht nur auf wenigen<br />

Schultern ruhen sollte, sind interessierte<br />

ElternvertreterInnen, die Zeit und Energie aufbringen<br />

können, herzlich eingeladen, im Präsidium des<br />

<strong>Landesverband</strong>es mitzuarbeiten und ihren<br />

Elternverein o<strong>der</strong> auch ihren Bezirk zu vertreten.<br />

Kein Elternverein ist zu klein, dass er nicht einen<br />

Delegierten, eine Delegierte in den <strong>Landesverband</strong><br />

entsenden könnte...<br />

Ich habe meine Jahre als Präsident des<br />

<strong>Landesverband</strong>es von 1991 bis 2004 als sehr<br />

interessant und nützlich erlebt. Wenn meine<br />

Tätigkeit einigen Kin<strong>der</strong>n geholfen hat, ihre Schulzeit<br />

zu erleichtern, weil es uns im einen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Fall gelungen ist, Strukturen und/o<strong>der</strong> pädagogische<br />

Haltungen zu verbessern, so hat es sich mehr als<br />

gelohnt.<br />

Ich wünsche dem Steirischen <strong>Landesverband</strong> an<br />

öffentlichen Pflichtschulen zu seinem Jubiläum alles<br />

Gute und immer wie<strong>der</strong> viele Menschen, die an einer<br />

pädagogisch wertvollen Schule als SchulpartnerInnen<br />

mitarbeiten wollen.<br />

Denn nach wie vor gilt für Kulturleistungen <strong>der</strong><br />

Sinnspruch: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut<br />

es“.<br />

Gerhard H. J. Fruhmann<br />

Präsident des LV-EV von 1991 -2004<br />

23


Elisabeth Gehrer<br />

Bundesministerin a. D.<br />

Last but not least . . . . .<br />

Ich möchte auf diesem Wege dem Steirischen<br />

<strong>Landesverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Elternvereine</strong> an öffentlichen<br />

Pflichtschulen zum 30-jährigen Bestehen sehr<br />

herzlich gratulieren. Mein aufrichtiger Dank gilt allen<br />

Eltern (meistens sind es die Mütter), die sich im<br />

Schulgeschehen positiv einbringen und mit viel<br />

Engagement mithelfen, den Schulalltag zu<br />

verbessern. Ich weiß, wie aufwändig und auch<br />

unbedankt das manchmal ist.<br />

In meiner über 11-jährigen Amtszeit als Ministerin<br />

war es mir immer ein Anliegen, die Eltern bei <strong>der</strong><br />

Gestaltung des Schulwesens aber auch bei <strong>der</strong><br />

Übernahme von Verantwortung einzubinden. Sie,<br />

liebe Frau Schmid, waren in all den Jahren eine<br />

kompetente und hartnäckige Gestalterin und<br />

Anwältin <strong>der</strong> Elterninteressen. Dafür möchte ich<br />

Ihnen ganz beson<strong>der</strong>s danken!<br />

Ich habe im Jahr 1973 an <strong>der</strong> Schule meines<br />

Sohnes den ersten Elternverein gegründet.<br />

Daraufhin hat <strong>der</strong> Direktor, mit dem ich zuerst gut<br />

befreundet war (ich habe vorher 2 Jahre an <strong>der</strong><br />

Schule unterrichtet), nichts mehr mit mir geredet.<br />

Gott sei Dank haben sich die Zeiten geän<strong>der</strong>t und<br />

die Schulpartnerschaft ist zum fixen und wertvollen<br />

Bestandteil unseres Schulwesens geworden.<br />

Ich wünsche dem <strong>Landesverband</strong> für die weitere<br />

Arbeit alles erdenklich Gute und verbleibe mit<br />

herzlichen Grüßen<br />

Ihre Elisabeth Gehrer<br />

Bundesministerin a. D.<br />

24


Impressum<br />

<strong>Steirischer</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Elternvereine</strong> an öffentlichen Pflichtschulen<br />

Medieninhaber, Verleger:<br />

<strong>Steirischer</strong> <strong>Landesverband</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Elternvereine</strong><br />

an öffentlichen Pflichtschulen<br />

Redaktion:<br />

Ilse SCHMID<br />

DI Sabine FEICHTINGER<br />

Gestaltung / Layout:<br />

DI Sabine FEICHTINGER<br />

Herausgeber:<br />

Die Präsidenten<br />

des <strong>Landesverband</strong>es<br />

Ilse SCHMID<br />

DI Christian HUBER<br />

Anschrift:<br />

<strong>Steirischer</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Elternvereine</strong> an öffentlichen<br />

Pflichtschulen<br />

Beim Landesjugendreferat<br />

Karmeliterplatz 2<br />

8011 Graz<br />

Tel: 0316-877-3958 Fax: 0316-877-4388<br />

Web: www.geocities.com/landesverband1/<br />

Verlagsort, Datum:<br />

Graz, im Oktober <strong>2007</strong><br />

Herstellung:<br />

Druckerei DORRONG, Graz<br />

25

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