AWO Kinderhaus „Sonneneck“
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AWO Kinderhaus „Sonneneck“
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Ausgabe: Mai / Juni 2010<br />
Bukečanske powěsće<br />
www.hochkirch.de<br />
Hochkircher Nachrichten<br />
„Kirschblüten“<br />
Fotoclub Hochkirch
Ausgabe: Mai / Juni 2010<br />
Informationen aus der Verwaltung<br />
Endlich ist es geschafft!<br />
Über Jahre plante der Gemeinderat mit einem Planungsbüro<br />
und der Verwaltung an einer Konzeption zur zukünftigen<br />
Nutzung des Schulstandortes bestehend aus den 4 Gebäuden.<br />
Mehrere Varianten wurden geplant und untersucht und dabei<br />
weder Mühe noch Kosten geschont, um das bestmögliche<br />
Ergebnis für unsere Gemeinde zu erreichen.<br />
Am Gründonnerstag, den 01. April 010 war es dann soweit<br />
und es war kein Aprilscherz. Der Gemeinderat Hochkirch<br />
beschloss in seiner öffentlichen Sitzung, welche aufgrund<br />
des großen gemeindlichen Interesses und dem damit verbundenen<br />
zu erwartenden Besucherandranges in den Saal<br />
des Konzert- und Ballhauses verlegt wurde, eine endgültige<br />
Nutzungskonzeption.<br />
Während bereits in der Vergangenheit der Umbau eines<br />
Gebäudes zur Außenstelle des Kindergartens beschlossen<br />
wurde, standen nun noch 3 weitere Gebäude zur Verfügung.<br />
Die Grundschule verbleibt in ihrem jetzigen Gebäude, welches<br />
mittelfristig saniert wird. Der Evangelische Schulverein<br />
Hochkirch e.V. übernimmt das Gebäude der „Streich-Schule“,<br />
ehemals Mittelschule Hochkirch und wird dort eine evangelische<br />
Mittelschule aufbauen. Die Pfarrschule wird durch<br />
die Gemeinde abgerissen und an gleicher Stelle entsteht<br />
der Neubau einer Kurzzeittagespflege durch die Diakonie<br />
Löbau/Zittau.<br />
Nach monatelangem Ringen um die Entwicklung des Schulstandortes<br />
hoffen wir mit diesem Beschluss, ein für alle Bürger<br />
der Gemeinde Hochkirch zufrieden stellendes Ergebnis<br />
erreicht zu haben.<br />
Blickpunkt:<br />
Ortsgestaltung in Meschwitz<br />
In Meschwitz tut sich was. Das haben vielleicht nicht nur die<br />
Anwohner festgestellt, denn in diesem Jahr wird das Ortszentrum<br />
grundlegend saniert. Die gezielte Ortsgestaltung<br />
Meschwitz begann bereits 008 mit dem Neubau einer Brücke.<br />
009 folgte eine weitere.<br />
Dafür beantragte die Gemeinde im vergangenen Jahr im Rahmen<br />
der Förderung der Integrierten Ländlichen Entwicklung<br />
Mittel für den Neubau der Brücke und gleichzeitig auch Mittel<br />
für die Platzgestaltung. Die Fördermittel wurden bewilligt,<br />
so dass das Büro der Landschaftsplaner Liebstein aus Bautzen<br />
die Platzgestaltung konkretisieren und öffentlich im Gemeinderat<br />
vorstellen konnte. Daraufhin fand am 17.04. 010<br />
in Meschwitz eine Ortsbegehung statt, bei der verschiedene<br />
Anregungen und Hinweise der Anwohner eingebracht<br />
wurden, so dass ein guter Konsens und damit verbunden,<br />
eine für alle schöne Platzgestaltung entstehen kann.<br />
Im Gestaltungsplan wird der bereits bestehende Dorfplatz<br />
so konstruiert, dass sowohl “Fliegende Händler“ ihre Waren<br />
anbieten können, als dass es auch für Jung und Alt verschiedene<br />
Rückzugsmöglichkeiten geben wird. Sitzgruppen,<br />
eine Spielecke, eine kleine Grillecke und ein Rundpavillon<br />
sind geplant. Außerdem wird der Zugang zum bereits<br />
bestehenden Bolzplatz durch Holzbrückenelemente verschönert<br />
und die Zufahrtsstraßen werden ebenfalls saniert<br />
und ausgebaut.<br />
Ortsbegehung in Meschwitz<br />
Bereits im letzten Jahr wurde durch Eigenleistungen der<br />
Kameraden der Ortswehr Meschwitz das Feuerwehrgerätehaus<br />
saniert. Abschließend erfolgt auch hier die Außengestaltung.<br />
Der Baubeginn ist für Ende Mai geplant. Während dessen<br />
kann es, wie die Anwohner bereits wissen, zu geringfügigen<br />
Einschränkungen kommen.<br />
Die voraussichtlichen Kosten für den Neubau der Brücke<br />
und die Straßensanierung belaufen sich auf 00.500 €,<br />
die Platzgestaltung wird mit 111. 00 € veranschlagt.<br />
Die Vergabe der Bauleistung erfolgte in der öffentlichen<br />
Ratssitzung am 06.05. 010.<br />
Reaktionen zum Osterschießen<br />
und Folgen für 2011<br />
Werte Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Hochkirch,<br />
das diesjährige traditionelle Osterschießen in der Gemeinde<br />
gab Grund für einige Beschwerden. Wir werden bemüht<br />
sein, für 011 Regelungen zu finden, um diese abzustellen.<br />
Unter anderem werden wir zeitliche Begrenzungen festlegen,<br />
damit die nächtliche Ruhestörung verhindert wird.<br />
Trotzdem sind wir froh, dass das Osterschießen als österlicher<br />
Brauch in unserer Gegend fortgeführt wird und wir<br />
wollen ihn auch von unserer Seite aus nicht unterbinden.<br />
Kroschk, Ordnungsamt<br />
Druckfehler<br />
In der letzten Osterausgabe der Hochkircher Nachrichten<br />
ist leider ein Druckfehler entstanden, so dass das vom Kulturförderverein<br />
Hochkirch e.V. eingereichte sorbische Gedicht<br />
nicht korrekt abgedruckt wurde. Dafür entschuldigen<br />
wir uns.<br />
Änderungen –<br />
Sitz der Revierdienststelle<br />
Die Dienststelle Revier 14 Bautzen ist ab sofort nicht mehr<br />
in Mehlteuer. Die neue Anschrift lautet:<br />
H.A.R.T. GmbH<br />
Pappelweg 3, 0 6 7 Kubschütz<br />
Tel. 03591 / 76167, Fax 03591 / 961607<br />
Sprechzeiten: Donnerstag 15.00 – 18.00 Uhr<br />
Reitz, Revierförster<br />
Nächste Ausgabe: 6.06. 010
Seniorengeburtstage &<br />
Hochzeitsjubiläum 2010<br />
13.05. Meltzer, Erika 86 Jahre aus Wawitz<br />
14.05. Zschaler, Lieselotte 83 Jahre aus Plotzen<br />
15.05. Strauch, Inge 70 Jahre aus Hochkirch<br />
18.05. Richter, Kurt 81 Jahre aus Meschwitz<br />
0.05. Hantschick, Benno 70 Jahre aus Rodewitz<br />
3.05. Stiebitz, Else 88 Jahre aus Hochkirch<br />
4.05. Rydzy, Margarete 81 Jahre aus Hochkirch<br />
6.05. Bernert, Alfred 81 Jahre aus Pommritz<br />
6.05. Huml, Rolf 70 Jahre aus Hochkirch<br />
9.05. Pannach, Karl 85 Jahre aus Lehn<br />
30.05. Sinow, Ilse 91 Jahre aus Hochkirch<br />
30.05. Senda, Heinz 85 Jahre aus Pommritz<br />
31.05. Pötschke, Irmgard 8 Jahre aus Steindörfel<br />
31.05. Horn, Siegfried 75 Jahre aus Hochkirch<br />
01.06. Gallasch, Bernhard 81 Jahre aus Rodewitz<br />
03.06. Hamatschek, Liesbeth 83 Jahre aus Wuischke<br />
04.06. Müller, Erna 87 Jahre aus Sornßig<br />
05.06. Brückner, Martha 90 Jahre aus Hochkirch<br />
07.06. Obst, Anneliese 83 Jahre aus Wawitz<br />
08.06. Mirtschin, Joachim 75 Jahre aus Plotzen<br />
08.06. Miesner, Helmut 70 Jahre aus Hochkirch<br />
10.06. Buder, Elisabeth 90 Jahre aus Hochkirch<br />
10.06. Bernhardt, Edith 8 Jahre aus Steindörfel<br />
11.06. Kunz, Gertrud 87 Jahre aus Hochkirch<br />
1 .06. Michalk, Margarete 80 Jahre aus Wawitz<br />
1 .06. Dohlich, Willi 75 Jahre aus Lehn<br />
13.06. Kroschk, Ernst 86 Jahre aus Hochkirch<br />
15.06. Fela, Elisabeth 86 Jahre aus Hochkirch<br />
15.06. Hoffmann, Edith 8 Jahre aus Lehn<br />
16.06. Wollny, Hannelore 75 Jahre aus Wuischke<br />
19.06. Zimmer, Johanna 84 Jahre aus Meschwitz<br />
1.06. Dugnus, Margarete 87 Jahre aus Zschorna<br />
1.06. Rannich, Elfriede 86 Jahre aus Wuischke<br />
1.06. Wodetzki, Ruth 84 Jahre aus Kuppritz<br />
.06. Lorenz, Ruth 88 Jahre aus Niethen<br />
3.06. Wild, Werner 90 Jahre aus Neukuppritz<br />
3.06. Noack, Gerda 80 Jahre aus Wuischke<br />
4.06. Fiedler, Johannes 75 Jahre aus Zschorna<br />
5.06. Lorenz, Wolfgang 85 Jahre aus Niethen<br />
6.06. Müller, Kurt 8 Jahre aus Plotzen<br />
9.06. Kiesel, Ruth 84 Jahre aus Hochkirch<br />
30.06. Reichel, Martin 75 Jahre aus Meschwitz<br />
Goldene Hochzeit:<br />
1.05. Schimmel, Ruth und Erwin aus Wawitz<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
Impressum - Hochkircher Nachrichten<br />
Herausgeber:<br />
Gemeinde Hochkirch, Karl-Marx-Straße 16-17, 0 6 7 Hochkirch.<br />
Verantwortlich für den amtlichen und nichtamtlichen Teil:<br />
Bürgermeister Norbert Wolf<br />
Der Inhalt der Beiträge, die namentlich unterzeichnet sind, entspricht<br />
nicht automatisch der Meinung der Redaktion<br />
Satz, Layout, Druck & Anzeigenteil:<br />
Lausitzer Verlagsanstalt, Kurt-Pchalek-Straße 8, 0 6 5 Bautzen,<br />
Telefon: 03591 5 9380, E-Mail: kontakt@lausitzerverlagsanstalt,<br />
Vertrieb: OZS Gbr Löbau<br />
Redaktionsschluss: 15.06. 010<br />
www.hochkirch.de<br />
Auf den Spuren zwischen Nordböhmen<br />
und Dresden - Teil 2<br />
In Lehn Fuß gefasst, konnte ich meine Herkunft nur durch<br />
den Entlassungsschein aus der Kriegsgefangenschaft nachweisen.<br />
Da für den Zeitpunkt der Arbeitsaufnahme im Gestüt Lehn<br />
der 1. April 1946 abgesprochen war, nahm ich mir vor, von<br />
Ebersbach aus die Zeit zu nutzen, um die Gemeinde Lauske<br />
aufzusuchen. Ich wusste, dass der Ort in der Nähe von<br />
Weißenberg liegt. Von Löbau aus ging ich weiter zu Fuß in<br />
diese Richtung. Aus Gesprächen mit meinem Kameraden<br />
Gerhard K., mit dem ich zusammen auf dem SS-Truppenübungsplatz<br />
bei Beneschau in den Frühlingswochen 1945 als<br />
Soldat ausgebildet worden war, wusste ich, dass er von hier<br />
stammt. - Da wir beide sehr mit der Oberlausitz verbunden<br />
waren, waren unsere Gedanken öfters in der Heimat. Rund<br />
um Bautzen fanden damals heftige Kämpfe zwischen der roten<br />
Armee und der Wehrmacht statt. Gerhard sprach viel von<br />
seinen Eltern. Er fragte sich öfters, wie es seinen Eltern wohl<br />
gehen mag und hatte dabei Tränen in den Augen. Zu späterer<br />
Zeit erhielten wir mit unserer Truppe den Auftrag, den<br />
in die Slowakei vorstoßenden Feind aufzuhalten. Zwischendurch<br />
wurde unsere Kompanie, die der SS Division Florian<br />
Geyer angehörte, von einem Offizier unterrichtet, dass<br />
Adolf Hitler gefallen sei. „Das stimmt nicht.“, flüsterte hinter<br />
mir ein Kamerad. „Er hat sich erschossen.“. Ich erinnerte<br />
mich, es war der 30. April 1945. Danach offenbarte mir der<br />
Kamerad, dass er die Truppe verlassen wolle, er habe die<br />
Schnauze voll. Kurzerhand fragte er mich, ob ich mit ihm<br />
mitkommen wolle. Wozu es auch kam. - Mein Kamerad Gerhard<br />
aber wusste davon nichts. Ich wollte ihn aufsuchen, um<br />
eventuell zu erfahren was er von der geplanten Desertation<br />
erfahren haben mag. Dann stand ich auf dem Hof des kleinen<br />
Anwesens in Lauske. Eine Frau kam aus dem Haus auf<br />
mich zu und fragte, was ich hier wolle. Gerhard sei noch bei<br />
den Amerikanern in der Westzone, teilte mir seine Mutter<br />
mit. Sie freute sich aber über die Nachfrage und gab mir<br />
zwei Eier mit, die Sie frisch aus dem Nest genommen hatte.<br />
Ich steckte mir das wertvolle Gut in die Manteltasche und<br />
zog wieder davon. Unterwegs hatte ich Glück, ein Pferd mit<br />
einem Landauer kam hinter mir her. Die Kutsche hielt an und<br />
nahm mich bis zur Abzweigung nach Breitendorf mit. Als ich<br />
wieder in Ebersbach ankam und nach den Eiern in meiner<br />
Manteltasche griff, patschte ich in eine klebrige Masse. „So<br />
ein Mist“, dachte ich, beim Aufsteigen waren die Eier in der<br />
Manteltasche kaputtgegangen.<br />
Dann war es soweit, der 1. April war ran. Heute sollte meine<br />
Arbeit auf dem Gestüt in Lehn beginnen. Auf einem Papier<br />
wurde festgehalten:<br />
Gestüt Lehn, Artur Kraft, Lehn über Löbau Sa.<br />
Frau Peter, die Verwalterin, brachte mich ins Schloss und<br />
zeigte mir Zimmer und Bett. Schon am nächsten Tag begann<br />
die Feldarbeit. Plötzlich erschien ein Polizist bei meinem Arbeitgeber.<br />
Er wandte sich zu mir und verlangte meine Papiere.<br />
Doch das einzige glaubwürdige Dokument, was ich<br />
vorweisen konnte, war ja mein Entlassungsschein aus der<br />
russischen Gefangenschaft. Die kommende Nacht brachte<br />
mir große Unruhe. Erst träumte ich von Geistern, die durch<br />
das Schloss ziehen, als Kind hörte ich so etwas beim Vorlesen<br />
von Märchen. Doch bedrängten mich weniger die Geis-<br />
3
Ausgabe: Mai / Juni 2010<br />
ter. Vielmehr war da die Situation nach meiner Flucht von<br />
der Waffen-SS, die mich wie ein Alptraum nach Mitternacht<br />
wachgerüttelt hatte. Ich riss die Augen auf. Vor mir sah ich<br />
die Szene – ein vollbesetzter deutscher Mannschaftswagen<br />
mit Wehrmacht hielt plötzlich in einem tschechischen Dorf.<br />
Ein Offizier sprang herab, hielt die Maschinenpistole auf<br />
uns und wollte wissen wer wir sind. Obwohl wir Zivil trugen,<br />
hatten uns der Wehrmachtsbrotbeutel und die Feldflasche<br />
an unserer Seite verraten. Wir mussten aufsteigen und wurden<br />
von den Soldaten bewacht mitgenommen. Es war eine<br />
Partisanenstreife, die ähnlich wie eine Feldgendarmerie die<br />
Flure durchstreifte. Uns hatten sie gefasst. „Was geschieht<br />
jetzt mit uns?“ sprach ich den Unteroffizier an, der zwischen<br />
uns saß. „Das sieht nicht gut aus für Euch.“ meinte er. Vorher<br />
beim Aufsteigen in den Mannschaftswagen hatte ich<br />
eine Begründung zusammengestottert weswegen wir in Zivil<br />
seien und das uns Partisanen die Waffen weggenommen<br />
hätten. Sollte es jetzt Aus sein mit uns? Da schrie plötzlich<br />
der Offizier „Herr Oberleutnant vor uns liegen Partisanen auf<br />
dem Feld!“ - Ich war jetzt ganz wach in der Erinnerung an<br />
diesen Moment - Runter und sofort Feuer geben, befahl der<br />
Offizier. „Du führst den Patronengurt ein!“ herrschte mich<br />
der Unteroffizier an, klappte das Zweibein auseinander und<br />
fast im gleichen Atemzug feuerte das Maschinengewehr seine<br />
800 bis 900 Schuss in Richtung der Partisanen. Jetzt<br />
erst sah ich in 00m Entfernung eine Schützenkette mit auf<br />
uns gerichteten Waffen liegen. In dem Moment als das MG<br />
losratterte standen die Leute auf und kamen mit erhobenen<br />
Händen auf uns zu.<br />
Der Wehrmachtsoffizier fragte wer der Anführer der Partisanen<br />
sei, der darauf eine Ohrfeige erhielt. Einige mussten mit<br />
auf das Fahrzeug aufsteigen, die anderen durften einfach ihres<br />
Weges gehen. Es passierte ihnen nichts. „Warum haben<br />
Sie nicht auf uns zurückgeschossen?“ stellte ich mir später<br />
die Frage. Vermutlich nahmen Sie an, dass auch wir, die in<br />
Zivil zwischen der Wehrmacht saßen, gefangene Landsleute<br />
von ihnen sind. Nur so konnte ich mir Ihr Verhalten erklären.<br />
Wir jedenfalls, die wir kurz zuvor von der Wehrmacht mitgenommen<br />
worden sind, mussten mit in eine Kaserne und<br />
wurden tatsächlich 3 Tage vor Kriegsende nochmals in die<br />
Wehrmachtsuniform gesteckt, wodurch ich schließlich in Gefangenschaft<br />
geriet und als 19jähriger meine Freiheit in Richtung<br />
Österreich fand. - Nach diesem Traum in meiner ersten<br />
Nacht in Lehn geht das hoffentlich nicht so weiter, dachte ich<br />
so vor mir hin, als plötzlich der Wecker klingelte. Ich musste<br />
raus aus dem Bett und meiner Stallverpflichtung mit den<br />
Pferden nachkommen. Nachdem ich die Tiere verpflegt hatte,<br />
ging es zum Frühstück. Ich war guter Hoffnung, dass mich<br />
die Pferde als neuen Herren annehmen würden. Das Frühstückszimmer<br />
befand sich zwischen Küche und Wohnzimmer<br />
der Familie. Nach einer Milchsuppe, einer Scheibe Brot<br />
belegt mit Speck und einem Malzkaffee, im Volksmund abfällig<br />
als „Muckefuck“ bezeichnet, fühlte ich mich gestärkt. Mit<br />
Milch wurde nur äußerst sparsam umgegangen, dass Gestüt<br />
besaß nur eine Kuh. Im Stall unserer kleinen Landwirtschaft<br />
in Georgswalde standen drei Kühe. Vater hatte neben den<br />
landwirtschaftlichen Arbeiten als Maurer auf dem Bau geschuftet.<br />
So war es ihm möglich mittels geschaffener Technik<br />
mit den anderen Wirtschaften etwas mitzuziehen. Vielleicht<br />
war es geschaffener Ehrgeiz, vielleicht sollte die angeschaffene<br />
Technik aber auch zur Arbeitserleichterung von Mutter<br />
und mir dienen, musste ich doch schon als 1 jähriger fest<br />
mit anpacken. So in Gedanken an meine Eltern vertieft, hoffte<br />
ich nun auch, dass sie nicht vertrieben werden. Oder stand<br />
4<br />
sie ihnen schon bevor? Da erschien eines Tages mein Vater.<br />
Er fand mich auf den Feldern des Gestüts. Über Nacht war er<br />
über die Grenze gekommen. „Jetzt schmeißen sie uns raus!“<br />
sagt er hilfesuchend und fragte im Anschluss, ob er vielleicht<br />
mit Mutternach Lehn kommen dürfte. Er fuhr danach mit dem<br />
Rad wieder heim. „Was kann ich für meine Eltern tun?“ überlegte<br />
ich fieberhaft. „Frau Peters, eine andere Möglichkeit<br />
gibt es wohl nicht.“ dachte ich. „Ja können kommen, müssen<br />
aber Vieh mitbringen.“ so die Antwort von Frau Peters. Damit<br />
sah ich die Bitte meines Vaters als erledigt an. Doch wie<br />
sollten Sie bei der strengen Grenzüberwachung durch das<br />
tschechische Militär Vieh über die Grenze herüber retten?<br />
Ich konnte nichts tun, außer abwarten was geschieht. Von<br />
Frau Peters war ich jedenfalls fürs erste enttäuscht.<br />
Inzwischen holte ich mir aus Neugersdorf einen gleichaltrigen<br />
Freund mit aufs Gestüt. Er arbeitete, wie ich, in der<br />
Landwirtschaft. Nach einigen Wochen jedoch ging er wieder<br />
zurück und wurde in den Bergbau nach Aue verpflichtet.<br />
Auch auf mich sollte diese Zwangsmaßnahme über das<br />
Arbeitsamt zukommen. Die damalige sowjetische Militäradministration,<br />
kurz SMAD, verlangte dies in ihrer Besatzungszone<br />
zur Gewinnung von Uranpechblende und der Nutzung<br />
für militärische Zwecke.<br />
„Das Foto zeigt links den aus Neugersdorf geholten<br />
Heimatfreund, sowie den auf dem Gestütshengst Rexow<br />
sitzend den Pferdewärter Alex,den Herr Kraft aus Dresden<br />
mitgebracht hatte.“<br />
Neues aus der Grundschule<br />
Das Frühlingsprogramm<br />
Die Schüler der Grundschule hatten sich mit ihren Lehrerinnen<br />
schon lange auf das bevorstehende Frühlingsprogramm<br />
vorbereitet. Der Chor lernte neue Lieder und unsere<br />
kleinen Solisten übten auf ihren Instrumenten. Wir staunten,<br />
wie viele Kinder eine zusätzliche musikalische Ausbildung<br />
auf einem Instrument haben. Unsere Theatergruppe<br />
befasste sich seit September mit dem Stück „Des Kaisers<br />
neue Kleider“. Am 19. März kam es dann zur Aufführung.<br />
Alle Beteiligten waren voller Erwartung und sehr aufgeregt.<br />
Der Saal des Konzert- und Ballhauses füllte sich bis auf<br />
den letzten Platz. Eltern, Großeltern und viele interessierte<br />
Bürger sahen das Programm der Schüler. Unterstützt wurden<br />
unsere Gitarrekinder durch Herrn Hiller, welcher an<br />
unserer Schule die Instrumentenausbildung begleitet. Der<br />
Höhepunkt war der Auftritt unserer Theatergruppe. Durch<br />
Nächste Ausgabe: 6.06. 010
die fleißige Hilfe und Unterstützung durch Frau Heidrich-<br />
Stey, welche die schmucken Kostüme für uns nähte, sahen<br />
unsere Kinder prächtig aus. An dieser Stelle möchten wir<br />
uns bei Frau Heidrich-Stey noch einmal ganz herzlich bedanken.<br />
Der Beifall und die Spende für die Arbeit mit den Kindern<br />
brachten zum Ausdruck, dass das Programm gefallen hat.<br />
Redaktionsschluss: 15.06. 010<br />
„Auftritt der Schüler aus Klasse 4 und 1<br />
mit einem Gedicht“<br />
Theaterstück „Des Kaisers neue Kleider“<br />
Vor Ostern erfreute unser Chor zusätzlich die Bewohner<br />
des Pflegeheimes in Hochkirch mit einem kleinen Programm.<br />
www.hochkirch.de<br />
Schüler – Welt – Theatertag<br />
Anlässlich der Teilnahme am Schüler-Welt-Theatertag erhielt<br />
die Theatergruppe der Grundschule Hochkirch einen<br />
Preis. Sie durfte einen Vormittag am Theater verleben und<br />
dabei auch hinter die Kulissen schauen. Begonnen hat der<br />
Tag mit der Führung durch das Burgtheater. Besonders<br />
interessant waren die alten Gewölbe im Keller des Theaterteils,<br />
welcher zum ehemaligen Burggefängnis gehört, im<br />
Volksmund auch Karasekturm genannt. Anschließend besuchten<br />
die Schüler die Vorstellung „Die große Erzählung“<br />
und durften hinterher noch mit den Schauspielern ganz<br />
privat sprechen und sie befragen.<br />
Nun ging es weiter ins Deutsch – Sorbische – Volkstheater.<br />
Auch hier konnten sie hinter die Bühne schauen und sich<br />
wie große Schauspieler fühlen. Nach einer kleinen Pause<br />
in der Theaterkantine besichtigten die Kinder die Schneiderei<br />
und den Kostümfundus. Sie kamen aus dem Staunen<br />
gar nicht mehr heraus bei all den vielen tollen Sachen. Voll<br />
gepackt mit interessanten und neuen Eindrücken ging es<br />
dann wieder mit dem Bus zurück in die Schule.<br />
Schon zur Tradition<br />
ist unser Osterprojekt<br />
geworden.<br />
Am letzten Schultag<br />
vor den Osterferien<br />
wird in allen<br />
Klassen gebastelt,<br />
Eier bemalt und<br />
über sorbische<br />
Ostertraditionen<br />
gesprochen. Viele<br />
schöne Sachen<br />
sind dabei entstanden,<br />
womit<br />
die Schüler ihre<br />
Eltern am Ostersonntagüberrascht<br />
haben.<br />
Projekt zum Osterfest<br />
„Schüler der Klasse 1 und<br />
Klasse 3 bemalen Ostereier“<br />
Zum Abschluss fanden alle Schüler in ihren gebastelten<br />
Osterkörbchen eine süße Überraschung vom „Osterhasen“!<br />
5
Ausgabe: Mai / Juni 2010<br />
6<br />
Erlebnisreiche und interessante<br />
Osterferien im Hort<br />
Wir Hortkinder des <strong>AWO</strong> <strong>Kinderhaus</strong> <strong>„Sonneneck“</strong> hatten<br />
wieder viele tolle Erlebnisse in den Osterferien, die wir<br />
selbst mitgestalten konnten.<br />
Ob beim Kochen unseres Mittagessens, bei der Fahrt ins<br />
Naturkundemuseum oder unserer Wanderung, bei schönstem<br />
Frühlingswetter zur Schäferei Anke nach Rodewitz, wir<br />
hatten alle viel Spaß.<br />
Auf dem Weg von Rodewitz<br />
zurück in den<br />
Hort erzählten wir unsere<br />
Eindrücke. Auch<br />
unsere großen Jungs<br />
brachten ihre Begeisterung<br />
für die kleinen<br />
Lämmer immer wieder<br />
zum Ausdruck. Bedanken<br />
möchten wir uns<br />
noch einmal bei Frau<br />
Anke von der Schäferei,<br />
die uns herzlichst<br />
willkommen hieß.<br />
<strong>AWO</strong> <strong>Kinderhaus</strong><br />
<strong>„Sonneneck“</strong> Hochkirch<br />
„In der Schäferei Anke“<br />
„Im Naturkundemuseum<br />
in Görlitz.“<br />
„Im Naturkundemuseum in Görlitz.“<br />
„Richard beim Zubereiten der Plinsen.“<br />
„Chantal und Paul stellen den Teig her.“<br />
Nächste Ausgabe: 6.06. 010
In unserem Hort fand das Domino Spiel große Begeisterung,<br />
so dass wir zum „Domino Day“ aufriefen. Mehrere Kinder<br />
schlossen sich zusammen und bauten um die Wette.<br />
„Die Erbauer v.l. Paul, Lukas,<br />
Martin und Kevin.“<br />
Redaktionsschluss: 15.06. 010<br />
Es wurden Pläne erstellt,<br />
damit keiner den anderen<br />
beim Aufbau störte. Auch<br />
die Brücken, unterschiedlichen<br />
Höhen und Hindernisse,<br />
die von den Jungen<br />
ausgewählt wurden, planten<br />
sie genau, damit beim Umfallen<br />
nichts schief gehen<br />
konnte. Zum großen Einsturz<br />
wurde eingeladen und<br />
Stimmzettel wurden verteilt.<br />
Jeder sollte die Arbeit und<br />
das Resultat der einzelnen<br />
Erbauer einschätzen. Leider<br />
vielen beim ersten mal<br />
nicht alle Steine, sondern<br />
es musste neu gestartet<br />
werden. Am Ende waren es<br />
740 Steine und das war ein<br />
beachtliches Resultat.<br />
Angespornt vom Resultat wurde noch einmal gestartet.<br />
Dieses Mal wurden 1093 Steine aufgestellt. Kurz vor dem<br />
Ende fiel durch ein Missgeschick die Hälfte der Steine um.<br />
Doch keiner ließ sich unterkriegen und es wurde noch einmal<br />
aufgebaut.<br />
Am Freitag, den 3.04. 010 um 13:00Uhr sind dann alle<br />
Steine wie geplant gefallen und die Freude war riesig groß.<br />
Die meisten Steine wurden aufgebaut von:<br />
Martin 600 Steine, Kevin 570 Steine, Anton 60 Steine<br />
Unsere<br />
fleißigen<br />
Erbauer des<br />
„DOMINODAY“<br />
v.l. Max,<br />
Sebastian,<br />
Richard, Paul,<br />
Kevin, Martin<br />
und Franz.<br />
Auf dem Foto<br />
fehlen Lukas<br />
und Anton.<br />
www.hochkirch.de<br />
Feuerwehr Hochkirch<br />
Der 29.Mai 2010 soll‘s sein…<br />
„Tag der offenen Tür“<br />
115 Jahre jung und noch voll Elan und Schwung,<br />
das kann nur die Ortsfeuerwehr Hochkirch sein,<br />
drum laden wir ins Gerätehaus recht herzlich ein.<br />
Unsere Türen öffnen wir ganz weit,<br />
für die Gäste und Besucher zu dieser Zeit:<br />
11.00 Uhr - Beginn des Löschangriff<br />
14.00 Uhr - Zerschneiden eines Autos am Gerätehaus<br />
Hochkirch<br />
- Station der Jugendfeuerwehr Hochkirch<br />
- Feuerwehrrundfahrten<br />
14.30 Uhr - Siegerehrung<br />
Das Ende ist noch ungewiss, ganz sicher nur,<br />
dass es dann schon dunkel ist.<br />
Lasst uns einen schönen Tag verbringen,<br />
bei Essen und Trinken soll uns das wohl gelingen.<br />
Neues aus den Vereinen<br />
Mit kameradschaftlichen Gruß<br />
OF Hochkirch<br />
Kulturförderverein Hochkirch<br />
Wir über uns<br />
Ende März dieses Jahres war es wieder soweit, wir haben<br />
unsere Jahreshauptversammlung durchgeführt. Im Mittelpunkt<br />
der Versammlung stand die Auswertung unserer<br />
Veranstaltungen im Vorjahr, die Vorbereitung weiterer in<br />
diesem Jahr und die Diskussion darüber, was gelungen<br />
oder weniger gelungen war. Immer war und bleibt das Entscheidende,<br />
ob wir mit unseren Vorstellungen von Kultur,<br />
Veranstaltungen und weiteren Angeboten das Interesse<br />
unserer Bürgerinnen und Bürger sowie anderer Gäste erreichen.<br />
Wir sind bestrebt, diesem gerecht zu werden, müssen aber<br />
auch feststellen, dass manchmal Zweifel aufkommen, ob<br />
dem auch wirklich so ist. Es ging in den letzten Jahren<br />
nicht nur uns so. Die Besucherzahlen stagnieren oder sind<br />
rückläufig. Gründe dafür gibt es sicher verschiedene. Diese<br />
müssen wir in der Zukunft ergründen, denn nicht nur<br />
wir, auch andere Organisatoren müssen wissen, was wol-<br />
7
Ausgabe: Mai / Juni 2010<br />
len unsere Einwohner und Gäste und was können wir und<br />
die anderen Veranstalter. Es muss auch immer ein Kompromiss<br />
gefunden werden zwischen Wünschen, Erwartungen<br />
und den realen Möglichkeiten der Durchführung.<br />
Einige Gedanken zum traditionellen Weihnachtsmarkt. Zum<br />
Vorjahr haben wir versucht, einige Veränderungen einzuführen,<br />
früherer Beginn, erweitertes kulturelles Programm,<br />
Kinderprogramm. Auswertend müssen wir aber sagen,<br />
dass nicht immer Neues auch gleichzeitig verbunden ist<br />
mit Qualitätssteigerung und mit mehr Zuspruch unserer<br />
Gäste. In den Vorbereitungsprozess für den diesjährigen<br />
werden die Erfahrungen vom Vorjahr und die der Jahre<br />
zuvor einfließen.<br />
Was haben wir für dieses Jahr noch geplant?<br />
So., 03. Okt. 2010 Ausstellung Foto-, Rundfunk-,<br />
Fernseh- und Funktechnik<br />
Fr., 22. Okt. 2010 Buchlesung mit Annelies Schulz,<br />
Katzenmilchjahre<br />
So., 07. Nov. 2010 Unterstützung Herbstkonzert<br />
der Domowina<br />
Fr., 12. Nov. 2010 Filmabend mit Günther Heidrich<br />
aus Hochkirch<br />
Titel „Oberlausitzer Geschichten“<br />
Sa., 04. Dez. 2010 1 . Hochkircher Weihnachtsmarkt<br />
So., 05. Dez. 2010 Unterstützung Weihnachtskonzert<br />
mit dem Schubertchor Bautzen<br />
Werte Bürgerinnen und Bürger, wenn Sie Vorschläge, Ideen<br />
und Gedanken zur Zukunft von Kunst, Kultur, Frohsinn und<br />
Gemeinschaft haben, wenden Sie sich bitte an uns oder<br />
die vielen anderen fleißigen Organisatoren verschiedener<br />
Veranstaltungen.<br />
8<br />
Ihr Kulturförderverein Hochkirch e.V.<br />
Domaš Sauer, Vorsitzender<br />
Gedanken zu Pfingsten<br />
Vor einem Jahr haben wir in den Hochkircher Kulturnachrichten<br />
das Osterfest beschrieben, zur Entstehung und<br />
zum Sinn des Festes berichtet und Bräuche vorgestellt.<br />
Eng verbunden mit Ostern ist auch Pfingsten, welches 50<br />
tage nach dem Osterfest gefeiert wird. An diesem Tag erschien<br />
der Heilige Geist einer versammelten Menschenmenge<br />
in Jerusalem, das heißt, der Glaube, dass Gott Jesus<br />
von den Toten auferweckt hat, wurde Realität und weithin<br />
verkündet. Seit dem 3. Jahrhundert wird nun Pfingsten<br />
als ein frohes und zugleich besinnliches Fest gefeiert.<br />
Aus diesem Anlass wünschen wir als Kulturförderverein<br />
allen Bürgerinnen und Bürgern unserer Gemeinde sowie<br />
allen Lesern der Hochkircher Nachrichten ein angenehmes,<br />
schönes Pfingstfest im Kreise der Familie und<br />
guter Freunde, vielleicht nutzen Sie auch mal die Zeit, um<br />
etwas intensiver über Geschichte und Sinn unserer Feiertage<br />
nachzudenken, manchmal verdrängt Gewohnheit den<br />
Blick auf das eigentlich Wichtige und Interessante.<br />
In diesem Sinne: schöne Pfingsten!<br />
Domaš Sauer, Vorsitzender<br />
Von Wandlungen in der jüngeren<br />
Geschichte unserer Gemeinde – 1. Teil<br />
„Wandlung ist notwendig,<br />
wie die Erneuerung der Blätter im Frühling“<br />
Vincent van Gogh, Briefe<br />
Ihre „Hochkircher Nachrichten“ bringen Ihnen auch heute<br />
wieder die neuesten Informationen aus der Gemeindeverwaltung.<br />
Bei besonderen Anlässen richtet unser Bürgermeister<br />
Norbert Wolf seine Worte auf diesem Wege direkt<br />
an Sie. So erfährt man schnell und aktuell von Vorhaben,<br />
Ereignissen und Erfolgen. So weiß jeder Bürger unserer<br />
Gemeinde, egal in welchem der 18 Ortsteile er auch wohnt,<br />
was in der Gemeinde so los ist und was der Einzelne zur<br />
Umsetzung zu leisten hat.<br />
Die Gemeinde Hochkirch, wie wir sie heute kennen, gab es<br />
aber so noch nicht immer. Erst seit 199 . Wie lief das vorher<br />
in den jetzigen Ortsteilen? Schauen wir mal ein bisschen<br />
zurück, über einen Zeitraum von etwa 100 Jahren.<br />
Er hat das Bürgermeisteramt schon von 191 bis 1936 in<br />
Wuischke ausgeübt: Gustav Hermann Kuntsche (187 bis<br />
1966), Großvater väterlicherseits von Frau Ruth Kuntsche<br />
und ihrer Schwester Inge Boekhoff, geb Kuntsche.<br />
Die beiden Frauen erinnern sich lebhaft an den verehrten<br />
Großvater, der für die Enkeltöchter immer erreichbar war<br />
und immer offene Ohren für ihre Freuden und Nöte hatte.<br />
Es sei zwar nicht bekannt, wie er zu dem Amt gekommen<br />
war, es liegt aber auf der Hand: Als guter Bauer und guter<br />
Familienvater anerkannt, als geselliger und aufgeschlossener<br />
Mensch bekannt, mit Interesse an der Entwicklung<br />
des Dorfes, der Kenntnis der Sorgen, Freuden und Probleme<br />
der Leute, mit Interesse an der Geschichte der Heimat<br />
– war er einfach der geeignete Mann gewesen. Und eine<br />
gute Schrift war auch sehr nützlich, obwohl er vom Kantor<br />
neidisch als „Nachmacher“ angesehen wurde.<br />
Er lebte und arbeitete im Dorf. Die täglichen Begegnungen<br />
auf dem Feld, auf der Straße oder auch mal in der Kneipe<br />
hatten das notwendige Vertrauensverhältnis geschaffen<br />
und waren Voraussetzung für die Ausübung des Amtes.<br />
Gute Beziehungen zu Nachbarn, Freunden, Bekannten und<br />
Verwandten erleichterten diese Arbeit.<br />
Seine Bemühungen für das Dorf wurden vom Vorstand kontrolliert,<br />
der den Bürgermeister anführte. Das Bürgermeisteramt<br />
war ein Ehrenamt. Haupteinkunftsquelle blieb die Landwirtschaft,<br />
daneben erhielt er für seine Tätigkeit als Bürgermeister<br />
eine Entschädigung und nach dem Ausscheiden<br />
aus dem Amt, in seinem Fall nach 5 Jahren, auch eine<br />
Rente. Er war der Amtshauptmannschaft Bautzen rechenschaftspflichtig,<br />
vergleichbar dem Landratsamt heute.<br />
Zu seinen Aufgaben gehörte z.B. die Auszahlung des Arbeitslosengeldes<br />
(Weltwirtschaftskrise) bar auf die Hand,<br />
an einem bestimmten Tag der Woche zu einer bestimmten<br />
Zeit. Im Dorf wurde ein Wohnhaus für Arme eingerichtet und<br />
die Erteilung von Schlachtgenehmigungen wurde wegen<br />
der Hungersnot ganz streng gehandhabt.<br />
An der Scheune auf dem Hof des Bürgermeisters befand<br />
sich die Viehwaage zur Nutzung für die Bauern der Gemeinde,<br />
die das Lebendvieh (Kühe, Schafe, Ziegen) durch diesen<br />
Verschlag mit einer vorderen, einer hinteren Tür und<br />
einer dazwischen eingebauten Waage trieben. Die Waage<br />
wurde jährlich von ausgebildeten Leuten geeicht, die dazu<br />
Nächste Ausgabe: 6.06. 010
ins Dorf kamen. Es musste ganz genau und gerecht zugehen.<br />
Steuern mussten ja auch gezahlt werden. Die wurden<br />
vom Vorstand eingezogen.<br />
Zwei das Leben im Dorf umwälzende Neuerungen wurden in<br />
der Amtszeit von Hermann Kuntsche eingeführt. Bereits vor<br />
dem 1. Weltkrieg wurde angefangen, die ersehnte Elektrizität<br />
ins Dorf zu holen. Die Arbeiten konnten aber erst nach dem<br />
Krieg fortgeführt und für die Einwohner zu einem von viel<br />
schwerer Handarbeit erlösenden Ergebnis gebracht werden,<br />
z.B. für das Dreschen. Ein weiterer Traum für das Dorf<br />
wurde erfüllt – der Bau einer Wasserleitung, die das Wasser<br />
in die einzelnen Häuser brachte. Diese Leistung wurde mit<br />
viel Energie der Bewohner in den Jahren 19 4 bis 19 7 für<br />
das Wohl der Leute in Wuischke geschafft.<br />
Das, so finde ich, ist erlebte Geschichte: Wir sitzen in<br />
der Wohnstube von Ruth Kuntsche, jener Wohnstube des<br />
Bauernhofes, in der sich das „Amt des Bürgermeisters“<br />
befand. Es gab zwar damals eine Holztrennwand für einen<br />
separaten Bereich. Gesagtes aber blieb hörbar und damit<br />
öffentlich. Durchaus nützlich, in einer Zeit, in der der Lebensunterhalt<br />
der Bürger auch in Kriegs- und Nachkriegszeiten<br />
zu sichern, die feste Bindung an das Dorf lebensnotwendig<br />
war.<br />
Liebevoll erzählen die beiden Frauen von ihrem Großvater,<br />
dass er gern und gut gegessen hat, selbst gut singen (war<br />
Chorkind in der Kirche gewesen), aber auch anstimmen<br />
und andere zum Singen bewegen konnte. Die Vorstellung<br />
von seiner Person wird komplett, wenn wir erfahren, dass er<br />
gern Pfeife gepafft hat.<br />
„Bauernhof des Bürgermeisters Gustav Hermann Kuntsche,<br />
1. von rechts, in Wuischke“<br />
Ein Bauer und dazu noch Bürgermeister braucht die richtige<br />
Ehefrau, die ihm den Rücken freihält, die resolute Bäuerin,<br />
die den Haushalt, die Wirtschaft, die drei Kinder und sogar<br />
den Bullen im Griff hatte. Die Erzeugnisse der Landwirtschaft<br />
mussten auf den Markt gebracht werden.<br />
Die Kinder wurden bodenständig erzogen, die alle mit ihren<br />
eigenen Familien im Dorf blieben. Der Zusammenhalt<br />
war ihnen ein hohes Gut. Die erste Generation der deutschen<br />
Familie war 1847 nach Wuischke gekommen.<br />
Der Bürgermeister-Großvater hat dann in der Zeit nach<br />
dem Krieg mit den Enkelkindern Karten gespielt und sich<br />
brennend für ihre Leistungen in der Schule und im Studium<br />
interessiert, sogar das Wohnheim wurde persönlich<br />
besichtigt.<br />
Die meisten Leute im Dorf haben sorbisch gesprochen,<br />
auch die Familie Kuntsche. Den Krieg hat Hermann Kunt-<br />
Redaktionsschluss: 15.06. 010<br />
www.hochkirch.de<br />
sche nicht nur an der „Heimatfront“ erlebt. Er wurde auch<br />
in den 1. Weltkrieg eingezogen. Als Hermann Kuntsche 65<br />
Jahre alt geworden war, wurde seine 5 Jahre währende<br />
Bürgermeister-Tätigkeit beendet. Auch der Großvater mütterlicherseits,<br />
Ernst Rannich, war im Gemeinde-Vorstand<br />
erster Vorsitzender gewesen.<br />
1937 kamen Wuischke und Steindörfel zu Meschwitz. Dort<br />
hatte ein gewählter Gemeindevorstand für die nächsten<br />
Jahre einen jungen Bürgermeister bestimmt, Herrn Lehmann.<br />
Dieses Mal ist zunächst ein Urgroßvater im Gespräch,<br />
als ich Frau Helga Töpel in Hochkirch besuche: Andreas<br />
Schulze aus Wuischke (1840 bis 1900), noch vor Hermann<br />
Kuntsche Ortsvorsteher in Wuischke. Sein Enkel Martin<br />
Schulze bekleidete das Amt dann nach 1971 in Meschwitz.<br />
Zuvor, zwischen 196 und 1971 war es also die Urenkelin<br />
von Andreas Schulze, die diese Funktion für Meschwitz<br />
und Wuischke in Meschwitz ausübte.<br />
Im Altkreis Bautzen gab es zu ihrer Zeit noch 89 Gemeinden.<br />
Zu Hochkirch gehörten Kuppritz und Neukuppritz, zu<br />
Plotzen (Bürgermeister Lühl) gehörten Sornßig, Lehn, Jauernick<br />
und Kohlwesa, zu Steindörfel (Bürgermeister Müller<br />
und Heinz Schwer) gehörte Waditz und zu Meschwitz kam<br />
Wuischke. Rodewitz (Bürgermeister Max Kschischan),<br />
Pommritz (Bürgermeister Kurt Lehmann) und Breitendorf<br />
(Bürgermeister Liesbeth Benedikt) waren noch selbständige<br />
Gemeinden.<br />
Da brach 196 in diese Jahrhunderte bestehende Männer-<br />
Domäne eine junge Frau, Helga Müller, heute als Helga<br />
Töpel vielen bekannt, ein. Am 11.11.196 , dazu noch an<br />
einem Sonntag und gerade 1 Jahre alt geworden, hatte<br />
sie das passive Wahlalter (wählbar) gerade erreicht. Und<br />
war damit im Staatsdienst einsetzbar. Ohne unnötigen Verzug,<br />
ohne langes Überlegen, ohne hemmendes Zögern trat<br />
sie am nächsten Tag ihre Arbeit an. Jede hätte bestimmt<br />
nicht Ja dazu gesagt. Heute erscheint ihr selbst so viel Unbekümmertheit<br />
und Wagemut abenteuerlich. Und es wurde<br />
ein Abenteuer. Stolz ist sie aber immer noch darauf, jüngste<br />
Bürgermeisterin der DDR gewesen zu sein.<br />
In „ihren“ Dörfern war sie „eine von uns“, die sie schon<br />
als Kind gekannt hatten. Und kompetent war sie auch. Ihr<br />
erlernter Beruf: landwirtschaftlicher Facharbeiter. Weiterbildungen<br />
ließen nicht auf sich warten: Besuch der Verwaltungsschule<br />
in Frankenberg, drei Monate Praktikum beim<br />
Rat des Kreises, Bürgermeisterlehrgänge. Das Fernstudium<br />
zum Agrar-Ingenieur 1964 – 1968 an der Agrar-Ingenieur-Schule<br />
Bautzen bedeutete eine besondere Belastung,<br />
musste diese anspruchsvolle fachliche Qualifizierung doch<br />
neben der Arbeit erreicht werden.<br />
Der Rat des Kreises hatte als leitende und kontrollierende<br />
Instanz viele Kontakte zu den Gemeinden. Und die Mitarbeiter<br />
kamen noch persönlich.<br />
Die tägliche Begegnung der Bürgermeisterin mit den Einwohnern<br />
war unabdingbar dafür, Vertrauen zu erwerben<br />
und die Kompetenz unter Beweis zu stellen. Die direkte<br />
Mitarbeit in der LPG (Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft),<br />
die auf dem Dreschsatz verbrachten Wochenenden<br />
waren wertvolle Pfunde für das nötige Vertrauen.<br />
Dabei wurde in den sorbisch geprägten Dörfern wie<br />
Meschwitz und Wuischke auch sorbisch gesprochen. Auf<br />
diese Weise war eine gute Unterstützung durch die LPG<br />
„Am Schimmelbusch“ Meschwitz und die LPG „Am Czorneboh“<br />
Wuischke aufgebaut.<br />
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Ausgabe: Mai / Juni 2010<br />
Große Feste, wie<br />
1964 das zum 100<br />
jährigen Bestehen<br />
der FFW Meschwitz,<br />
als „sozialistisches<br />
Dorffest“ bezeichnet<br />
und durch einen<br />
Festumzug gekrönt,<br />
wurden wie dieses<br />
drei Tage lang gefeiert.<br />
„Viel wurde<br />
auf die Beine gestellt“<br />
äußert sich<br />
noch heute sichtlich<br />
zufrieden darüber<br />
Frau Töpel.<br />
10<br />
„Helga Müller (Töpel) und<br />
Fritz Scheffler (Vors. LPG<br />
„Am Schimmelbusch“ Meschwitz)“<br />
Nicht zu vergessen die vielen Alltagsprobleme, die gelöst<br />
werden mussten. Und die Bürgermeisterin war für vieles zuständig:<br />
• Vergabe von Wohnraum<br />
Dafür mussten viele Probleme gelöst werden. Die<br />
kleineren landwirtschaftlichen Wohngebäude reichten<br />
oft nur für die eigene Familie aus. Damit war der Ärger<br />
vorprogrammiert, meint Frau Töpel. Große bauliche Veränderungen<br />
waren nicht möglich, da Baumaterialien<br />
kontingentiert waren, da seien persönliche Kontakte zu<br />
den Mitarbeitern des Rates des Kreises von Vorteil gewesen.<br />
• Ausgabe der Kohlenkarten, getrennt für Kohle zum Kochen<br />
und Kohle zum Heizen.<br />
• Ausgabe der Milchrechnungen, dabei wurde die Milch<br />
von Meschwitz nach Bautzen oder Kubschütz geliefert<br />
und die von Wuischke nach Plotzen.<br />
• Errichtung und Betreibung eines Erntekindergartens,<br />
um die erhöhte zeitliche Belastung der Mütter während<br />
der Erntezeit abzufangen.<br />
Für landwirtschaftliche Fragen gab es in Meschwitz noch<br />
einen weiteren Mitarbeiter. Bei vielen familiären Problemen<br />
waren der Rat und die Tat der Bürgermeisterin gefragt.<br />
Zu echten Herausforderungen bei Einschätzungen und<br />
Entscheidungen wurden politische Ereignisse, die in diese<br />
Zeiten fielen: Das Auffinden der Massengräber im Frühjahr<br />
1961 in Wuischke und die aufkommenden Fragen zur<br />
Verantwortlichkeit. Frau Töpel war zu dieser Zeit als landwirtschaftliche<br />
Sachbearbeiterin tätig und der verdienstvolle<br />
Walter Priese war Bürgermeister. Den entstehenden<br />
Konflikten konnte er gesundheitlich nicht standhalten.<br />
Er verstarb in Ausübung seiner Verantwortung für die<br />
Gemeinde.<br />
Er war immer ein guter Berater gewesen. Der 13. August<br />
1961 (Mauerbau). Anträge für Besuchserlaubnisse in der<br />
damaligen BRD, über die aber beim Kreis entschieden<br />
wurde. Politische Entscheidungen enthielten immer auch<br />
eine Antwort auf die Frage nach den bestehenden Machtverhältnissen.<br />
Da spielte auch die Zusammensetzung des<br />
Gemeinderates eine Rolle. Die etwa 0 Gemeinderäte<br />
kamen, paritätisch (gleichgestellt) zusammengesetzt,<br />
aus der SED, der CDU und der DBD (Demokratische Bauernpartei<br />
Deutschlands).<br />
Als 1964 vier junge Bürgermeister eine Einladung nach<br />
Berlin erhielten, verkörperte Helga Müller den „FDJ-Bürgermeister“<br />
und auch noch den „sorbischen Bürgermeister“.<br />
Die Gemeinde Meschwitz hat auch nach Frau Töpel noch<br />
zwei hauptamtliche Bürgermeister gestellt (Martin Schulze).<br />
Helga Müller (Töpel) selbst ging bis 1993 zur Domowina<br />
(Organisation der sorbischen Minderheit in Deutschland),<br />
mit dem Wissen des Studiums 1970/ 1971 in Dresden, einer<br />
Fülle von Weiterbildungen und 10 Jahren Erfahrung im<br />
Staatsapparat, mit der wertvollen Einsicht, dass menschliches<br />
Zusammenwirken, echtes Miteinander, nicht Argwohn<br />
gegenüber anderen oder gar Gegeneinander, viele<br />
Probleme lösen kann.<br />
„Helga Müller (Töpel) unterwegs zwischen Meschwitz<br />
und Wuischke“<br />
Frau Töpel bewertet ihre Zeit in Meschwitz so: Gemeinderat<br />
und Gemeindevertreter waren immer gute Berater. „Ohne<br />
ihren Rat und die aktive Mitarbeit wäre ich aufgeschmissen<br />
gewesen. Wichtig war für mich immer der Kontakt zu den<br />
Menschen, auf ihre Erfahrungen zu hören und diese nach<br />
Möglichkeit umzusetzen. Die Zeit in Meschwitz war für mich<br />
eine wertvolle Schule des Lebens. Ohne das Vertrauensverhältnis<br />
und die enge Zusammenarbeit mit den Einwohnern<br />
wäre vieles nicht möglich gewesen.<br />
Die Jahre in Meschwitz waren eine enorme Herausforderung,<br />
aber eine ganz wichtige Schule des Lebens, ich möchte diese<br />
Zeit nicht missen, denn sie hat meinen weiteren Weg geprägt.<br />
Ein Bürgermeisterkollege sagte mir 196 „Die ersten<br />
Hiebe, die Du bekommst, tun weh, aber mit der Zeit wächst<br />
Hornhaut darüber.“ „Diese Hornhaut ist nie gewachsen, und<br />
das war gut so!“ Fortsetzung in der nächsten Ausgabe...<br />
Kulturhistorischer Verein<br />
„Alter Fritz“ Hochkirch e.V.<br />
Tagesausflug nach Breslau<br />
Crista Ladusch<br />
Am Sonnabend, den 05. Juni 2010 organisiert der Kulturhistorische<br />
Verein „Alter Fritz“ Hochkirch eine Zugfahrt<br />
nach Breslau.<br />
Abfahrt ist 8.12 Uhr in Bautzen und Ankunft gegen 11.00<br />
Uhr in Breslau. Es schließt sich ein Stadtrundgang und der<br />
Besuch des Panoramagemäldes an. Die Heimfahrt ist um<br />
18.05 Uhr geplant.<br />
Wer sich dafür interessiert, meldet sich bitte bei Barbara<br />
Pihsner Tel. 0 35 939 80363 (auch AB).<br />
Helga Biehle<br />
Nächste Ausgabe: 6.06. 010
Auf den Spuren Friedrich II.<br />
Vom 18. – 19. September 2010<br />
Küstrin – Schloß Tamsel – Zorndorf – Kunersdorf<br />
-Tages-Busausflug, Kosten pro Person: 95,00 €<br />
Im Preis enthalten sind:<br />
- Busfahrt,<br />
- Einreisgebühr nach Polen,<br />
- Übernachtung im Hotel mit Halbpension<br />
- ortkundiger Führer<br />
Telefonische Anmeldung bitte an:<br />
Helga Biehle 80514 (AB) od. Barbara Pihsner 80363 (AB)<br />
Schriftliche Anmeldung bitte über:<br />
HelgaBiehle@aol.com oder Pihsner@aol.com<br />
Museumsöffnung mit Vortrag<br />
Am 06. Juni 010 öffnet wieder das Museum des Kulturhistorischen<br />
Vereins „Alter Fritz“ in Hochkirch, Schulstr. 4.<br />
Ab 14 bis 18 Uhr kann die Ausstellung zur Heimatgeschichte<br />
und zur Schlacht bei Hochkirch 1758 angesehen<br />
werden.<br />
Um 15.00 Uhr hält Herr Frank Riedel aus Wustrau einen<br />
Vortrag mit dem Titel „Die guten Köpfe studieren, die übrigen<br />
lernen rechnen und schreiben und werden auf das<br />
Handwerk geschult“ zur preußische Schulgeschichte. Im<br />
Garten gibt es Kaffee und Kuchen. Alle Interessierten sind<br />
herzlich eingeladen. Helga Biehle<br />
Redaktionsschluss: 15.06. 010<br />
Evangelischer Schulverein<br />
Liebe Bürgerinnen und Bürger<br />
der Gemeinde Hochkirch!<br />
Im Jahr 15 4 schrieb Martin Luther... an die Ratsherren aller<br />
Städte deutschen Landes, dass sie christliche Schulen aufrichten<br />
und halten sollen.<br />
Luther, der große Reformator, welcher der Kirche einen neuen<br />
Aufbruch schenkte, war sich des Segens der Investition<br />
in Bildung und in die neue Generation bewusst.<br />
Wir Mitglieder vom Ev. Schulverein Hochkirch e.V. sind froh<br />
und dankbar, dass uns der Hochkircher Gemeinderat in seiner<br />
Sitzung am Gründonnerstagabend 010 in einstimmigem<br />
Beschluss die Nutzung des Mittelschulgebäudes (Streichschule)<br />
zugesprochen hat. Für diesen Vertrauensbeweis<br />
möchten wir uns nochmals bedanken, denn damit wurde eine<br />
wichtige Weichenstellung erbracht, um im August den Schulbetrieb<br />
zu beginnen.<br />
Am 9. April fand die erste Schulvereinssitzung in der derzeit<br />
noch leer stehenden Mittelschule statt. Es war ein Vereinsabend<br />
der ganz besonderen Art. Herr Pappai, Superintendent<br />
des Kirchenbezirkes Bautzen hielt eine ermutigende Abendandacht<br />
und feierte mit allen ein Tischabendmahl. „Großer Gott<br />
wir loben dich“- ein altes Kirchenlied der Christen, welches<br />
sicherlich auch Ernst (Arnošt) Lodni, der ehemalige Gründer<br />
der Schule in Hochkirch mit seinen Schülern sang, erklang<br />
auch an diesem Abend nach vielen Jahren wieder im alten<br />
Schulgebäude. Diese Augenblicke werden bei allen Mitarbei-<br />
www.hochkirch.de<br />
tern unvergesslich bleiben. Im Anschluss an die inhaltliche<br />
Vereinsarbeit wurden die einzelnen Schulräume nochmals erkundet.<br />
Am Ende der Besichtigung war allen sofort klar – bis<br />
zum Schulanfang gibt es noch richtig viel zu tun!<br />
In diesem Sinne hoffen wir Mitarbeiter des Ev. Schulvereins,<br />
dass die neue Mittelschule nicht nur ihren lokalen Raum in<br />
Hochkirch einnimmt, sondern vor allem in den Herzen der<br />
Mitbewohner im Ort und seiner Umgebung einen Platz findet.<br />
Wie oft begeistern uns im Kino oder Fernsehen Filme, wo<br />
Menschen zusammen stehen, gemeinsam etwas voranbringen,<br />
sich einbringen; jeder mit dem was er gerade hat und<br />
kann. Was zurückbleibt ist dabei immer ein starkes Miteinander.<br />
Und wer das aufweisen kann, der wird der Zukunft<br />
gelassener entgegen sehen und erlebt andererseits eine<br />
wertvolle Lebensqualität. Deshalb möchten wir Sie einladen<br />
bei diesem Projekt „Ev. Mittelschule“ in Hochkirch persönlich<br />
mitzugestalten.<br />
Ganz konkret suchen wir weiterhin Spender, die je nach ihren<br />
persönlichen Möglichkeiten mit dazu beitragen, den laufenden<br />
Schulbetrieb, die Ausstattung und Unterhaltung des<br />
Schulgebäudes zu unterstützen.<br />
Außerdem wird Material benötigt für die Renovierung der<br />
Klassenräume (Wandfarbe, Heizkörperlack, dunkelbraune<br />
Fensterlasur) und natürlich helfende Hände, die gern für die<br />
kommenden Schulkinder einen Pinsel mit anpacken.<br />
Am 08. Mai ist ein großer Reinigungseinsatz von 10.00-14.00<br />
Uhr geplant. Jeder ist willkommen!<br />
In den ersten drei Schuljahren muss die Schule vollständig<br />
ohne staatliche Finanzhilfe auskommen.<br />
Einsatzfreudige und ermutigende Helfer gibt es immer wieder<br />
und diese möchten wir an dieser Stelle dankend erwähnen:<br />
Bereits zum . Mal spendet das Autohaus Voigt in Hochkirch<br />
den Erlös der Tombola vom Gewebegebietsfest im April.<br />
Die Firma Sanitär Heinze aus Dresden sicherte eine<br />
großzügige Sachspende zu (neue Badarmaturen und WC-<br />
Zubehör). Herr S. Mutscher spendete seine Arbeitszeit zur<br />
Sanierung der Sanitäranlagen im Schulgebäude. Herr T.<br />
Domschke aus Steindörfel erklärte sich bereit, die Ständerwände<br />
im WC aufzubereiten und zu montieren.<br />
Derzeit gibt es einige treue finanzielle Unterstützer, denen<br />
möchten wir hiermit ebenfalls einmal herzlichst „Danke“<br />
sagen!<br />
Am 29.05.2010 findet um 15.00 Uhr ein zweiter Schüler/<br />
Elternnachmittag statt. Die bereits angemeldeten Familien<br />
sind eingeladen, aber auch interessierte Eltern und Schüler<br />
sind willkommen, um sich zu informieren.<br />
Am 03.06.2010 um 19.30 Uhr lädt der EV. Schulverein in<br />
Zusammenarbeit mit der Kirchgemeinde Hochkirch zu<br />
einem offenen Abend ins Ballhaus ein.<br />
An diesem Abend wird Frau Irene Müller das Thema<br />
referieren: „Eine menschenwürdige Gesellschaft gestalten“.<br />
Wir freuen uns sehr, dass Frau Müller, die in ganz<br />
Deutschland mit ihren Vorträgen unterwegs ist, diesen<br />
Abend in Hochkirch ermöglicht. Lassen Sie sich einladen<br />
zu einem wertvollen Abend!<br />
Die Errichtung der Schule in Hochkirch ist zum erheblichen<br />
Teil dem Wirken des damaligen Schulleiters und Kantors der<br />
Kirchgemeinde, Ernst (Arnošt) Lodni zu verdanken.<br />
Der bekennende Christ, aktive Sorbe und Pädagoge wirkte<br />
von 1913-1948 in Hochkirch. Die Ansprache zur Einweihung<br />
19 8 hielt Ernst Lodni (im Ort meist als „Herr Kantor“ bzw.<br />
„knjez kantor“ angesprochen) in Deutsch und in Sorbisch.<br />
Obwohl nichts direkt dazu überliefert, kann davon ausge-<br />
11
Ausgabe: Mai / Juni 2010<br />
gangen werden, dass die bis weit in die fünfziger Jahre des<br />
0. Jahrhunderts vorhandene Aufschrift um den ehemaligen<br />
Haupteingang des Schulgebäudes „Alle Lehre Gott zur Ehre<br />
– Wšitka wučba Bohu k česći.“ mit seine Initiative war.<br />
Diesen Hochkircher Schulerbauern und Vätern war es wichtig,<br />
die Bildung der jungen Generation auf der Basis des<br />
christlichen Glaubens zu vermitteln.<br />
Der Evangelische Schulverein wird sich um die Restaurierung<br />
dieses Schriftzuges nach historischem Vorbild bemühen.<br />
Die Prüfung hinsichtlich der möglichen Einwerbung von<br />
Fördermitteln wird dazu der erste Schritt sein.<br />
Dieser Satz -Alle Lehre Gott zur Ehre- möge auch für uns<br />
heute wieder gelten, weithin sichtbar werden und zum Segen<br />
für ALLE, die darunter ein- und ausgehen!<br />
1<br />
Es grüßen Sie herzlich die Mitarbeiter vom<br />
Ev. Schulverein Hochkirch.<br />
SV Grün-Weiß Hochkirch e.V<br />
Die schnellste Ballsportart der Welt–<br />
Tischtennis in Hochkirch<br />
Die erste Mannschaft des SV Grün-Weiß Hochkirch (v.l.: Roman<br />
Schneider, Holger Mitschke, Steffen Böttger, Sandro<br />
Wockatz, Sven Bleker und Robert Münzberg) wurde in der<br />
abgelaufenen Saison 009/ 010 verlustpunktfrei mit zehn<br />
Siegen aus zehn Spielen Sieger der fünften Staffel der<br />
zweiten Kreisklasse. Somit konnten wir nach einer kurzen<br />
Saison den Aufstieg in die erste Kreisklasse verzeichnen.<br />
In diesem Zusammenhang danken wir Annegret und Uwe<br />
Matschulla und Hans-Jürgen Held von der zweiten Mannschaft<br />
für ihre Unterstützung beim Erreichen dieses<br />
Erfolges. Im kommenden Spieljahr will die Mannschaft um<br />
Mannschaftsleiter Holger Mitschke eine gute Rolle in der<br />
höheren Spielklasse abgeben und schon frühzeitig das Saisonziel<br />
Nichtabstieg perfekt machen.<br />
„1. Mannschaft Tischtennis“<br />
Für alle Interessierten gibt es jeden Mittwoch ab 19 Uhr in<br />
der Turnhalle Hochkirch die Möglichkeit unserer beliebten<br />
Breitensportart nachzugehen.<br />
KV Blau-Weiß 99 Rodewitz / Hochkirch e.V<br />
Punktspielsaisonende im Kegeln– ein<br />
Rückblick auf ein erfolgreiches Jahr<br />
Die Saison ist für unseren Verein seit dem 5. April beendet.<br />
An diesem Tag konnte der Verein seinen bisher größten<br />
Erfolg im Einzel im Nachwuchsbereich erzielen. Doch<br />
dazu etwas später mehr.<br />
Die erste Herrenmannschaft hat am Ende der Punktspielserie<br />
als Aufsteiger einen hervorragenden zweiten Platz<br />
in der 1. Kreisliga des Spielbetriebs Bautzen errungen.<br />
Mit einem abschließenden Sieg über den TSV Wehrsdorf<br />
konnte ein Punktestand von 0:8 erreicht werden. Nun<br />
besteht sogar die Möglichkeit des Aufstieges in die Bezirksklasse.<br />
Dazu müssen allerdings noch Rahmenbedingungen<br />
mit anderen Vereinen geklärt werden, aushilfsweise,<br />
da die Bahn in Rodewitz keine Spiele der Herren in<br />
der Bezirksklasse zulässt - da fehlen zwei weitere Bahnen.<br />
Hoffen wir hier auf einen positiven Förderbescheid 011.<br />
Für die neue Saison werden wir die Mannschaft noch verstärken.<br />
Auch das Training wird umgestellt werden müssen<br />
- in der Bezirksklasse geht es für die Herren dann über<br />
jeweils 00 Wurf, statt bisher 100 Wurf im Kreis.<br />
Im Pokal kam in Gnaschwitz-Doberschau gegen den<br />
SV Feuerfest Wetro im Halbfinale das Aus. Auf höchstem<br />
Wettkampfniveau unterlag unsere Mannschaft mit 174 :<br />
1757 Holz.<br />
Die zweite Herrenmannschaft konnte in der Staffel der ersten<br />
Kreisklasse den dritten Platz erreichen. Die erreichten<br />
16:8 Punkte bedeuten für das Team lediglich zwei Punkte<br />
Rückstand auf den Aufstiegsplatz und Staffelsieg. Im Pokalhalbfinale<br />
kam auch für die zweite Mannschaft das Aus.<br />
In der Viererpaarung belegte man den . Platz hinter den<br />
höherklassig spielenden Königswarthaer Sportfreunden.<br />
Respektabel und gut bleibt das Abschneiden trotzdem.<br />
Noch nie hatte vorher die zweite Herrenvertretung solche<br />
Pokalerfolge erreicht.<br />
In der Kreisliga der Damen ging es für unsere erste Mannschaft<br />
lange um den Klassenerhalt. Durch einen fulminanten<br />
Endspurt mit einem Heimsieg gegen TSV Blau-<br />
Gelb Weißenberg . und einen Auswärtssieg in Rammenau<br />
gegen OLKV Bischofswerda kamen unsere Damen noch<br />
auf 1 :1 Punkte und es konnte sogar noch der 4. Platz im<br />
Mittelfeld der Tabelle erreicht werden. Die dritte Herrenmannschaft<br />
muss leider wieder absteigen mit : 6 Punkten<br />
- nach einem einjährigen Gastspiel in der 1. Kreisklasse<br />
wird es nun in der . Kreisklasse wieder um Punkte gehen.<br />
Hervorzuheben ist dabei noch der letzte Heimkampf der<br />
Mannschaft. Da wurde Saisonbestleistung geboten und<br />
man unterlag nach hochklassigem Spiel dem KV Bautzen<br />
- West 1. mit drei Holz. Alle wuchsen da über sich hinaus.<br />
Die zweite Damenmannschaft belegte am Saisonende<br />
Platz Sieben in der Kreisklasse mit 8: 0 Punkten.<br />
Unsere neu formierte Jugend U 14 Mannschaft des Vereins,<br />
die ihre erste Saison spielte, konnte am Ende 14<br />
Punkte erreichen und belegte den fünften Platz im Kreis,<br />
punktgleich mit dem Viertplatzierten. Fünf Siege stehen<br />
jetzt auf der Habenseite, dazu ein sehr guter vierter Platz<br />
beim Abschlussturnier in Kirschau. Philipp Groß wurde dabei<br />
Turnierbester aller U 14 Spieler mit 39 Holz.<br />
Und im Einzel der U14 konnten weitere Erfolge erreicht<br />
werden. Tom Klawitter konnte im Endlauf der besten zehn<br />
Nächste Ausgabe: 6.06. 010
Starter des Bezirkes Ostsachsen am 8.03.10 eine Bronzemedaille<br />
erringen. Dies bedeutete die Qualifikation zur<br />
Landesmeisterschaft Sachsen. Hier spielte Tom im Vorlauf<br />
in Hainichen hervorragende 407 Holz und konnte sich<br />
damit für den Endlauf der besten Zehn qualifizieren. Und<br />
am 5. April in Torgau erreichte er einen ausgezeichneten<br />
siebenten Platz im Land Sachsen in der Altersklasse U14<br />
- der bisher größte Einzelerfolg eines Vereinsmitgliedes,<br />
der das Kegeln in Rodewitz gelernt hat.<br />
Unsere zwei Jugendsportler des Vereins Philipp Groß und<br />
Richard Symm, delegiert zum KV Bautzen 51, konnten gemeinsam<br />
mit zwei Bautzener Sportfreunden bei der Landesmeisterschaft<br />
Sachsen in der Mannschaft eine Bronzemedaille<br />
erringen. Ein Riesenerfolg für unseren Nachwuchs<br />
und Zeichen für eine sehr gute Arbeit unserer beiden<br />
Jugendübungsleiter Udo Krujatz und Steffen Arnold.<br />
So ging es sehr erfolgreich durch die Saison. Die Nachwuchserfolge<br />
und der mögliche erneute Aufstieg der ersten<br />
Herrenmannschaft in die Bezirksklasse sind natürlich<br />
die Höhepunkte gewesen.<br />
Die interne Vereinseinzelmeisterschaft wird Mitte Mai beendet.<br />
Dazu wird später zu berichten sein. Außerdem beginnt<br />
nun die Saison der Sommerpokalturniere.<br />
Gut Holz!<br />
Ev.-Luth. Kirchgemeinde Hochkirch /<br />
Ew.-luth. wosada Bukecy<br />
Kirchweg / Cyrkwinski puć 4<br />
02627 Hochkirch / Bukecy<br />
Tel. 035939 81229, E-Mail: kg.hochkirch@evlks.de<br />
Internet: www.kirche-hochkirch.de<br />
Mai und Juni 2010<br />
róžownik a smažnik 2010<br />
Hesło na lěto 2010: Jezus Chrystus praji:<br />
Waša wutroba so njestróž!<br />
Wěrće do Boha a wěrće do mnje! (Jan 14,1)<br />
Gott spricht: Sucht mich, so werdet ihr leben. (Amos 5,4)<br />
09.05. (Rogate)<br />
09:30 Uhr: Abendmahlsgottesdienst; par.<br />
Kindergottesdienst; anschl. Kirchenkaffee<br />
11.05. (Dienstag)<br />
14:00 Uhr: Frauendienst<br />
19:30 Uhr: Kantorei<br />
13.05. (Christi Himmelfahrt)<br />
09:30 Uhr: Gottesdienst<br />
16.05. (Exaudi)<br />
10:00 Uhr: Konzertgottesdienst des<br />
Kinderchores aus Ebersbach<br />
10:45 Uhr: Katholischer Gottesdienst<br />
19.05. (srjeda / Mittwoch)<br />
18:30 Uhr: Bukečanska bjesada na farje<br />
19:30 Uhr: Kantorei<br />
22.05. (Sonnabend)<br />
09:00 Uhr: Christenlehre Klasse 6<br />
23.05. (Pfingsten)<br />
09:30 Uhr: Gottesdienst mit Einsegnung von<br />
Ehepaaren, die 10, 20, 30 oder 40 Jahre<br />
Redaktionsschluss: 15.06. 010<br />
www.hochkirch.de<br />
verheiratet sind; par. Kindergottesdienst<br />
24.05. (Pfingstmontag)<br />
09:30 Uhr: Gottesdienst mit Ausläuten des<br />
alten Geläutes<br />
26.05. (Mittwoch)<br />
19:30 Uhr: Kantorei<br />
30.05. (Trinitatis)<br />
09:30: Gottesdienst mit Jubelkonfirmation<br />
01.06. (Dienstag)<br />
10:00 Uhr: Abendmahlsgottesdienst im<br />
Altenheim Hochkirch<br />
02.06. (Mittwoch)<br />
19:30 Uhr: Kantorei<br />
03.06. (Donnerstag)<br />
19:30 Uhr: Gemeindeabend<br />
06.06. (1. Sonntag nach Trinitatis)<br />
09:30 Uhr: Gottesdienst mit Entwidmung der<br />
alten Stahlglocken; par. Kindergottesdienst<br />
10:45 Uhr: Katholischer Gottesdienst<br />
17:00 Uhr: Konzert des Sorbischen Nationalensembles<br />
mit dem Chor und Bläserquintet<br />
09.06. (Mittwoch)<br />
19:30 Uhr: Kantorei<br />
10.06. (Donnerstag)<br />
18:00 Uhr: Glockenausschuss<br />
19:30 Uhr: Kirchenvorstand<br />
12.06. (Sonnabend)<br />
09:00 Uhr: Christenlehre Klasse 6<br />
13.06. (2. Sonntag nach Trinitatis)<br />
09:30 Uhr: Familiengottesdienst<br />
16.06. (Mittwoch)<br />
19:30 Uhr: Kantorei<br />
20.06. (3. Sonntag nach Trinitatis)<br />
10:30 Uhr: Gottesdienste beim regionalen<br />
Kirchentag in Kamenz (Fest-, Jazz-, Familien-,<br />
Jugend- und Kindergottesdienst)<br />
10:45 Uhr: Katholischer Gottesdienst<br />
21.06. (Montag)<br />
19:00 Uhr: Bibelstunde der Landeskirchlichen<br />
Gemeinschaft in Zschorna (bei Fa. Reichel)<br />
24.06. (Johannistag - Donnerstag)<br />
18:00 Uhr: Johannisandacht auf dem<br />
Friedhof; anschl. Abend am Johannisfeuer<br />
27.06. (4. Sonntag nach Trinitatis)<br />
09:30 Uhr: Abendmahlsgottesdienst;<br />
anschl. Kirchenkaffee<br />
Posaunenchor: freitags 19:30 Uhr, Junge Gemeinde:<br />
montags 19:00 Uhr, Junge Erwachsene: freitags 19 Uhr,<br />
Konfirmanden: 7. Klasse freitags 15:00 Uhr, Christenlehre:<br />
1. und 2. Klasse mittwochs 13:00 Uhr, 3. Klasse dienstags<br />
13:50 Uhr, 4. Klasse donnerstags 14:00 Uhr, 5. Klasse<br />
montags 15:00 Uhr<br />
Verborgenes wird wieder sichtbar<br />
Vor einigen Jahren zeichnete es sich ab, dass ein Teil der<br />
Grabmale mit sorbischer Inschrift von unserem Friedhof<br />
verschwinden würden, da die Nutzungszeit der Grabflächen<br />
auslief. Deshalb hat die Kirchgemeinde beschlossen, die<br />
Grabsteine als Zeugen sorbischen Lebens in Hochkirch zu<br />
bewahren und an einem besonderen Ort zu sammeln. Dafür<br />
wurde die Grabstelle von Karl Ernst Mättig, einem sorbischen<br />
Bauern aus Wawitz, auf dem unteren Friedhof aus-<br />
13
Ausgabe: Mai / Juni 2010<br />
gewählt, worüber sich seine Tochter<br />
sehr gefreut und das Unternehmen<br />
auch über Jahre hin finanziell<br />
unterstützt hat. Dort stand bereits<br />
eine Tafel mit der sorbischen Inschrift<br />
aus einem Choral von Nikolaus<br />
Ludwig Graf von Zinzendorf<br />
„Ta krej a prawdosć Khrystusa je<br />
moja drasta přistojna. Z tej před<br />
Bohom ja wobstać chcu , hdyž do<br />
njebja nutř poćahnu.“ (Christi Blut<br />
und Gerechtigkeit, das ist mein Schmuck und Ehrenkleid,<br />
damit will ich vor Gott bestehn, wenn ich in Himmel werd<br />
eingehn.) Dieser Choralvers zeigt den großen Einfluss der<br />
Herrnhuter Brüdergemeine in unserer Kirchgemeinde.<br />
Ebenso liegt hier der Stein des bereits eingeebneten Grabes<br />
von Jan August Sobe und seiner Ehefrau Madlena. Sobe<br />
wurde 1869 in Zschorna geboren, war dort Gutsbesitzer und<br />
vom Jahre 1903 an Abgeordneter der II. Kammer des Sächsischen<br />
Landtags. Er setzte sich ganz bewusst für die Rechte<br />
der Sorben ein. Gleich daneben finden wir den Stein für<br />
seinen Sohn Georg Sobe und dessen Ehefrau Marie. An die<br />
ehemalige Hochkircher Heimbürgin Lenka Paler kann sich<br />
sicher noch der Eine oder die Andere erinnern. Die Tafel mit<br />
ihrem Namen liegt ebenfalls dort. Auch ein Stein mit deutscher<br />
Inschrift ist hier zu finden. Dabei handelt es sich um<br />
die Tafel für Herrmann Ferdinand Wehle, der 1869 in Wawitz<br />
geboren wurde, und seine Familie. Wehle war Gerichtsassesor<br />
und sorbischer Dolmetscher am Königlichen Gericht<br />
in Bautzen. Er trat der Maćica Serbska mit ihrer Gründung<br />
1847 bei und wirkte für sie als juristischer Berater und als<br />
Verantwortlicher für deren altertümliche Sammlungen. Er<br />
setzte sich in Bautzen für sorbische Angelegenheiten ein<br />
und publizierte in sorbischen Zeitungen und Zeitschriften.<br />
Die Anlage der Grabmale wirkt wie andere Gräber auch,<br />
obwohl dieses „sorbische Grab“ vor allem musealen Charakter<br />
hat. Der älteste Grabstein ist bereits über 100<br />
Jahre alt und die Schrift war kaum mehr zu entziffern.<br />
So hat der Kirchenvorstand eine Neuausmalung der Schrift<br />
durch einen Steinmetz beschlossen. Dies wurde nun im<br />
letzten Monat umgesetzt. Erfreulicherweise konnten wir<br />
dafür eine Förderung durch die Stiftung für das sorbische<br />
Volk in Anspruch nehmen. Jetzt bezeugen die Grabmale<br />
wieder in würdiger Form die sorbische Seite unserer<br />
Kirchgemeinde.<br />
Ein anderer Beleg dafür ist die Inschrift an der Orgelempore<br />
unseres Gotteshauses, die beinahe 40 Jahre verborgen war.<br />
Durch die damalige komplett weiße Ausmalung der Kirche<br />
14<br />
verschwand der sorbische Bibelspruch. Bei der neuen Farbgestaltung<br />
der Wände mit Quadern fiel auf, dass dort noch<br />
etwas unter der Oberfläche versteckt ist. Auf alten Fotos war<br />
die Inschrift natürlich auch noch zu sehen. Nach der Analyse<br />
von Form und Farbe der alten Schrift wurde vor Kurzem<br />
der Originalzustand rekonstruiert. So können wir jetzt wieder<br />
lesen: „Jedyn dźeń w Twojich pschitwarkach je lěpschi, dyžli<br />
hewak tawsynt“ (Ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser denn<br />
sonst tausend. Ps. 84,11). A. Schaffrath<br />
Angedacht<br />
Gerade haben wir das Osterfest mit<br />
seiner befreienden Botschaft<br />
der Auferstehung feiern können<br />
und unser Lebensweg<br />
geht weiter durch das Kirchenjahr.<br />
Pfingsten steht<br />
uns dann bald vor der Tür.<br />
Pfingsten ist das Fest des<br />
Heiligen Geistes. Die Bibel<br />
berichtet, wie die Jünger<br />
Jesu zu Pfingsten von einer<br />
Macht überwältigt wurden, die<br />
sie als den Heiligen Geist erfuhren.<br />
Alle wurden vom Geist ergriffen und<br />
begannen in anderen Sprachen zu sprechen. Und das Besondere:<br />
die Vielfalt und Fremdheit der Sprachen führte nicht<br />
zur Verwirrung. Die eine, alles überragende Botschaft des<br />
Evangeliums wurde von denen, die dort waren, in vielerlei<br />
Sprachen verstanden und weitergegeben. Der Heilige Geist<br />
gab den Jüngern die Kraft, das Evangelium zu verkünden.<br />
Heute ist das Wort „Dialog“ in vieler Munde. Es braucht keine<br />
prophetischen Gaben, um zu sehen, dass echter Dialog<br />
etwas sehr Anspruchsvolles ist. Und er ist wohl heute notwendiger<br />
denn je, weil in unserer Zeit die unterschiedlichsten<br />
Wertvorstellungen immer rascher aufeinander treffen. Je<br />
weniger Menschen bereit sind, auch die „andere Sprache“<br />
des Mitmenschen wahrzunehmen, desto schwieriger wird<br />
unser Dialog. Gottes Geist will uns stärken, damit wir die Fülle<br />
der Sprachen als Bereicherung und nicht als Bedrohung,<br />
als Chance für das eigene Profil und nicht als Farbklecks auf<br />
dem eigenen einheitlichen Grau verstehen.Der Heilige Geist<br />
möge uns davor bewahren, dass wir auf die „Scharfmacher“<br />
hereinfallen, die Feindbilder schaffen oder verstärken. Er<br />
möge uns davor bewahren, dass wir nur noch unsere „eigene<br />
Sprache“ akzeptieren, statt das Evangelium in seiner<br />
Vielfalt zu verkünden. Der Geist weht, wo er will und du hörst<br />
sein Sausen wohl, aber du weißt nicht, woher er kommt und<br />
wohin er fährt.<br />
Frischer Klang für Hochkirch<br />
Die Arbeiten für das neue Geläut sind nun angelaufen. Das<br />
Glockenhäuschen auf dem Kirchhof nimmt Gestalt an und<br />
auch die Vorbereitungen für die Bauarbeiten am Turm und<br />
den Glocken laufen.<br />
Zum letzten Mal werden die Hochkircher Glocken in der<br />
jetzigen Zusammenstellung zum Pfingstmontag läuten. Danach<br />
beginnen die Arbeiten auf dem Kirchturm. Für den<br />
04. Juni ist das Abnehmen des alten Geläutes aus der Glockenstube<br />
vorgesehen. Die Arbeiten am Holzuntergrund<br />
beginnen im Anschluss. Für den Glockenguss haben wir<br />
Nächste Ausgabe: 6.06. 010
einen Termin im Juli in Aussicht gestellt bekommen. Einen<br />
genaues Gussdatum erhalten wir erst sechs Wochen vor<br />
dem Guss.<br />
Nach Abnahme der Glocken planen wir für den 29. August<br />
die Glockenweihe und für den 19. September zum Erntedankfest<br />
das Einläuten des neuen Geläutes.<br />
Finanzierungsstand 27.04.2010:<br />
Eigenmittel: ................. 20.000,00 €<br />
Spenden: .................... 78.417,14 €<br />
Spenden erbeten an:<br />
Kirchenbezirk Bautzen – Kassenverwaltung<br />
Konto: 108 120 924, BLZ: 850 951 64 (LKG Sachsen eG)<br />
Zweck: Glocken KG Hochkirch<br />
Christi Himmelfahrt<br />
Christi Himmelfahrt ist als selbständiges Fest erst im 4.<br />
Jahrhundert bezeugt, wurde aber schnell zu einem Fest von<br />
großem Ansehen, an dem Prozessionen begangen wurden<br />
und die Himmelfahrt durch Hochziehen einer Christusfigur<br />
veranschaulicht wurde. Die protestantische Kirche übernahm<br />
dieses Fest und behielt teilweise die bildliche Darstellung<br />
der Himmelfahrt bei.<br />
Die Bedeutung des Festes geht auf das Wort Jesu zurück:<br />
„Ich fahre auf zu meinem Vater und zu eurem Vater.“<br />
(Joh 20, 17) Christus erfüllt nun Himmel und Erde, er umspannt<br />
alles Sichtbare und Unsichtbare.<br />
Christi Himmelfahrt ist das Fest der Thronbesteigung Christi.<br />
Er tritt seine Herrschaft zur rechten Hand Gottes an.<br />
Christus wird Herr über die ganze Welt, darum erhielt der<br />
Tag auch die Bezeichnung „Herrentag“ aus dem sich der<br />
heute umgedeutete Name „Männertag“ ableitete.<br />
Im Gottesdienst wird die Osterkerze, die Zeichen für die<br />
Gegenwart des Auferstandenen ist, nach der Verlesung der<br />
Himmelfahrtsgeschichte gelöscht.<br />
Nachdem Christus von ihnen gegangen ist, verharren die<br />
Jünger ängstlich und unwissend über das Kommende. Sie<br />
warten auf den ihnen verheißenen Geist. Noch 10 Tage<br />
dauert es, bis diese Erwartung erfüllt wird.<br />
Der Tag Christi Himmelfahrt stellt einen Einschnitt in der<br />
Osterzeit dar, aber nicht ihr Ende.<br />
Ende des amtlichen und<br />
nichtamtlichen Teil<br />
Redaktionsschluss: 15.06. 010<br />
www.hochkirch.de<br />
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