Schätze der Tiefsee

_ 0m
________ 10m
Lebensraum von Seepferdchen
________ 20m
Tauchtiefe der Meerechsen
von Galapagos
_ 30m
empfohlene maximale Tiefe
für Sporttaucher
________ 60m
Tauchtiefe eines
Papageitauchers
________ 75m
Weltrekord im Freitauchen
(ohne Luft), ohne Gewicht
_ 100 m
________ 150m
Tauchtiefe eines Seehundes
________ 170m
Weltrekord im Freitauchen
(ohne Luft), mit Gewicht
________ 233m
größte Tauchtiefe einer
Karettschildkröte
_ 300m
________ 400m
maximale Eindringtiefe des
Sonnenlichts
________ 600m
maximale Tauchtiefe
moderner Militär-U-Boote
_ 1000m
________ 1467m
größte Meerestiefe, in
der nach Öl gebohrt wird
(Golf von Mexiko)
________ 1500m
Reichweite moderner Grundschleppnetze
________ 2250m
größte gemessene
Tauchtiefe eines Pottwals
_ 3000m
________ 3300m
durchschnittliche Tiefe
des Atlantiks
________ 3657m
Wrack der Titanic
________ 3794m
durchschnittliche
Tiefe aller Ozeane
________ 3900m
durchschnittliche Tiefe
des Indischen Ozeans
________ 4200m
durchschnittliche Tiefe
des Pazifiks
_ 10.000m
________ 10.916m
Tiefenrekord von Jaques
Piccard und Don Walsh mit dem
Tauchboot „Trieste“, 1960
________ 11.034m
tiefster Punkt des Weltmeeres
im Marianengraben
Bedrohte
Korallengärten
Grundschleppnetze verwüsten
die unerforschten Paradiese der Tiefsee.
D
er Unterwasserroboter schwebt über dem Meeresboden, eine Videokamera
surrt in der Finsternis. Im Scheinwerferlicht taucht ein Riff
auf, ein Dickicht fein verästelter Korallen; hier und dort lugt ein Fisch
hervor. Über Kabel ist das ferngesteuerte Mini-U-Boot mit seiner Basis verbunden.
Die Bilder aus 150 Metern Tiefe flimmern über einen Bildschirm auf
der Brücke des Greenpeace-Schiffs „Esperanza“, das nicht etwa in den Tropen
ankert, wie die bunte Meeresfauna vermuten lässt. Es liegt vor Mingulay,
einer Hebriden-Insel vor der Küste Schottlands. Denn dort wachsen Kaltwasserkorallen
der Gattung Lophelia.
„Die Riffe bedecken mehrere Quadratkilometer“, erklärt Murray Roberts,
Biologe der „Schottischen Gesellschaft für Meereswissenschaften“. „Sie bilden
Hügel von bis zu fünf Metern Höhe und 30 Metern Breite und bieten
hunderten Tierarten einen Lebensraum.“ Die gemeinsame Expedition von
schottischen Forschern und Greenpeace im Mai 2005 hatte das Ziel, das Riff,
dessen Ausmaße durch Sonarmessungen grob bekannt waren, genauer unter
die Lupe zu nehmen. „Wir wollen verstehen, wie es zu der großen biologischen
Vielfalt dieser Gebiete kommt“, so Roberts.
Kaltwasser-Korallenriffe zählen zu den artenreichsten Ökosystemen der
Erde, doch erst in den letzen Jahrzehnten entdeckten Wissenschaftler ihre
enorme Größe, Verbreitung und Bedeutung. Erst seit kurzem weiß man, wie
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Tiere in der Tiefe
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1 Schnepfenfisch (Macroramphosus scolopax)
bis 20 Zentimeter; 25 bis 600 Meter Tiefe
Kommt auf manchen Seeberg-Gipfeln in Massen vor.
Saugt Planktontierchen mit seiner spitzen Schnauze an, die seine
nächsten Verwandten verrät: die Seepferdchen.
2 Seekatze (Chimaera phantasma)
bis 100 Zentimeter; 90 bis 540 Meter Tiefe
Die seltsamen Chimären, Verwandte der Haie und Rochen, knacken mit
ihren massiven Zahnreihen Muscheln und Seeigel.
3 Rundnasengrenadier (Coryphaenoides rupestris)
bis 100 Zentimeter; 160 bis 2000 Meter Tiefe
Grenadierfische zählen zu den häufigsten Bewohnern der Tiefsee.
Fischer fangen gern ganze Schwärme ein, die sich zum Laichen
zusammenfinden – das Gegenteil von nachhaltiger Fischerei.
4 Granatbarsch (Hoplostethus atlanticus)
bis 70 Zentimeter; 200 bis 1700 Meter Tiefe
Wird bis zu 130 Jahre alt und zählt damit zu den langlebigsten
Fischen. Viele Seeberge mit großen Granatbarsch-Vorkommen wurden
in kurzer Zeit leergefangen.
5 Einhornkrake (Scaeurgus unicirrhus)
bis 35 Zentimeter; um 200 Meter Tiefe
Bewohnt Felshöhlen und macht von dort aus Jagd auf Kleintiere.
6 Kaltwasserkoralle (Lophelia pertusa)
Polypen 12 Millimeter, Kolonien bis zehn Meter Durchmesser;
40 bis 6000 Meter Tiefe
Die Steinkoralle Lophelia bildet an den Kontinentalhängen und
auf Seebergen riesige, oft tausende Jahre alte Riffe. Die artenreichen
Lebensräume werden durch Grundschleppnetze in Schutthalden
verwandelt.
7 Violette Octokoralle (Anthotela grandiflora)
Polypen 1 Zentimeter, Kolonien bis 10 Zentimeter Durchmesser,
bis 280 Meter Tiefe
Viele andere Tiere siedeln auf Kaltwasserriffen, etwa farbenprächtige
Octokorallen.
8 Bubblegum-Koralle (Paragorgia arborea)
30 bis 1300 Meter Tiefe
Die Art wird mehrere Meter hoch und erzeugt dicke Stämme. Neben
Lophelia ist sie der wichtigste Riffbildner der Tiefsee.
9 Tiefseedorsch (Mora moro)
bis 80 Zentimeter; 450 bis 2500 Meter Tiefe
Seine großen Augen verraten, dass dieser Kabeljau-Verwandte in
dunklen Tiefen lebt.
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viele Fischarten darin Schutz vor Strömung und Räubern suchen und die
Korallengärten als Laichgebiete und Kinderstube nutzen. Mehr als 700 Arten
von Tiefseekorallen sind bekannt, 20 von ihnen bilden Riffe. Sie leben
meist in Tiefen zwischen 200 und 1000 Metern an den Kontinentalhängen
Europas, Nordamerikas und Neuseelands; auch bei den Galapagos-Inseln,
vor Brasilien, Indonesien und Angola wurden Tiefseeriffe entdeckt.
Doch auch fernab der Küsten kommen sie vor – auf Seebergen mitten in
den Ozeanen. Zehntausende dieser unterseeischen Gipfel werden in den
Weltmeeren vermutet. Und obwohl die Forschung erst am Anfang steht, wird
bereits die herausragende ökologische Bedeutung der Seeberge klar. Wie Oasen
ragen sie aus der lebensfeindlichen Tiefsee und bieten auf felsigen Oberflächen
Halt für üppige Lebensgemeinschaften. Oft sind sie isoliert wie Inseln
und von nährstoffreichen Ringströmungen umflossen, so dass sich eine
eigenständige Tierwelt entwickeln konnte. Viele Seeberge beherbergen Arten,
die es nirgends sonst gibt.
Bevor die meisten Menschen auch nur von ihrer Existenz gehört haben,
sind diese unvergleichlichen Lebensräume in akuter Gefahr. Fischtrawler mit
immer stärkeren Motoren und besserer Ortungstechnik dringen auf der Suche
nach neuen Ressourcen in immer entlegenere Gebiete vor. Wenn ihre
schweren Grundschleppnetze über den Meeresboden poltern, rasieren sie
ganze Ökosysteme mit Kaltwasserkorallen und Tiefseeschwämmen einfach
ab. Unterwasseraufnahmen aus den letzten Jahren offenbaren demolierte
Riffe in bis zu 1350 Metern Tiefe und kilometerlange Schneisen durch die
Korallengärten. In norwegischen Gewässern ist bereits ein Drittel bis die Hälfte
der Riffe geschädigt oder zerstört. Viele Vorkommen sind nur bekannt,
weil Trawler Bruchstücke an Bord hievten.
Niemand weiß, wie lange Kaltwasserkorallen brauchen, um sich zu erholen.
Denn sie wachsen äußerst zögerlich – zehnmal langsamer als ihre tropischen
Verwandten. Auch die Fische der Tiefsee leben im Zeitlupentempo:
Sie bewegen sich gemächlich, produzieren meist wenige Nachkommen und
10 Lumb (Brosme brosme)
bis 100 Zentimeter; 70 bis 1000 Meter Tiefe
Einer der begehrtesten Speisefische der Tiefsee, ist aber in vielen
Gebieten stark überfischt. Dieses Schicksal teilt er mit ähnlichen
Arten wie Leng und Blauleng.
11 Schnabeldornhai (Deania calcea)
bis 120 Zentimeter; 60 bis 1500 Meter Tiefe
Gebärt wie die meisten Haie lebende Junge (sechs bis zwölf pro Wurf,
30 Zentimeter groß). Eine Population braucht mindestens 14 Jahre,
um sich zu verdoppeln.
12 Schokoladenhai (Dalatias licha)
bis 180 Zentimeter; 40 bis 1800 Meter Tiefe
An denen Hängen von Seebergen jagen verschiedenste Haie nach
Fischen, Krebsen und Kalmaren. Bei den Azoren dezimierten Fischer
Bestände der Schokoladenhais in so kurzer Zeit, dass die Art sogar
auf die Rote Liste gefährdeter Arten gesetzt wurde.
13 Schwarzer Degenfisch (Aphanopus carbo)
bis 110 Zentimeter; 200 bis 1700 Meter Tiefe
Frisst Krebse, Kalmare und Fische. Bei Madeira, wo man Degenfische
mit Langleinen in 1000 Metern Tiefe fängt, gelten sie als Delikatesse
(„Espada“). Im Nordatlantik landen sie als Beifang in Schleppnetzen.
14 Gorgonenhaupt (Gorogonocephalus caputmedusae)
bis 70 Zentimeter lange Arme, bis 900 Meter Tiefe
Dieser Schlangenstern, verwandt mit Seesternen und -igeln, fängt mit
seinen verzweigten Armen Planktontierchen.
15 Haarstern (Hathrometra sarsi)
10 Zentimeter, bis 250 Meter Tiefe
Haarsterne, ebenfalls Seestern-Verwandte, klammern sich am Boden
fest und fressen Plankton, das in ihrer Federkrone hängen bleibt.
16 Lanzenseeigel (Cidaris cidaris)
10 Zentimeter, 30 bis mehr als 700 Meter Tiefe
Dieser Seeigel hat nur wenige, dafür aber kräftige Stacheln.
17 Leuchtkrake (Staurotheutis syrtensis)
20 Zentimeter; 500 bis 4000 Meter Tiefe
Die fließenden Bewegungen des zwischen den Armen gespannten
Schirmes, die leuchtenden Saugnäpfe und die „Elefantenohren“
machen die Leuchtkrake zu einem der spektakulärsten Tiefseewesen.
18 Tiefseekalmar (Promachotheutis sp. nov.)
etwa 30 Zentimeter; 200 bis mindestens 1500 Meter Tiefe
Dieser erst kürzlich am Mittelatlantischen Rücken entdeckte
Kalmar hat noch keinen offiziellen Namen. Im weltumspannenden
Forschungsprojekt „Census of Marine Life“ sind Neuentdeckungen
an der Tagesordnung.
19 Rote Schwebgarnele (Gnathophausia spec.)
etwa 10 Zentimeter
Viele Krebse und andere Tiefseetiere sind kräftig rot, obwohl die
Farbe in der lichtlosen Tiefe gar nicht zu erkennen ist – für Forscher
ein Rätsel. Eine verwandte Art dieser Schwebgarnele spritzt bei Gefahr
eine leuchtende Flüssigkeit ins Wasser, um Angreifer zu blenden.
20 Beilfisch (Argyropelecus spec.)
bis 8 Zentimeter; 100 bis 600 Meter Tiefe
Trägt dichte Reihen von Leuchtorganen am Bauch, frisst
Kleinkrebse und Fischlarven. Beilfische leben im freien Wasser der
Tiefsee, an den steilen Seeberghängen aber auch in Bodennähe.
21 Schnepfenaal (Avocettina infans)
bis 75 Zentimeter; 50 bis 4600 Meter Tiefe
Frisst Planktonkrebse, die sich mit ihren langen Anhängseln im
seltsamen, bezahnten Schnabel verfangen. Bei einem Schnepfenaal
wurden 670 Wirbel gezählt – Weltrekord.
22 Fangzahn (Anoplogaster cornuta)
15 Zentimeter; 500 bis 5000 Meter Tiefe
Die stacheligen Fangzahn-Jungen gleichen ihren Eltern so wenig,
dass man lange dachte, es handle sich um zwei Arten.
23 Tiefseeangler (Melanocetus johnsonii)
18 Zentimeter; bis in 2000 Meter Tiefe
Die Weibchen schweben träge im Wasser und lassen die leuchtende
„Angel“ treiben. Wer zu nahe kommt, wird verschlungen – auch wenn
er viel größer ist. Die deutlich kleineren Männchen „docken“ an die
Weibchen an und verschmelzen mit deren Blutkreislauf. Ihre einzige
Aufgabe: die Begattung.
sind deshalb sehr schnell überfischt. Bei Neuseeland haben Trawler den Granatbarsch
an mehreren Seebergen binnen weniger Jahre nahezu ausgerottet.
Unkontrollierte Fischerei droht jedoch nicht nur einzelne Tierarten, sondern
ganze Lebensräume zu vernichten: Die Tiefseeform der Koralle Oculina varicosa
bildet nur vor Florida Riffe. Bis auf ein acht Hektar großes Restvorkommen
sind die raren Ökosysteme bereits durch Schleppnetze zerstört.
Zwar ist das letzte Oculina-Riff inzwischen Tabuzone für Fischer, und
auch Norwegen, Schottland und Irland haben in ihren Gewässern Riffe unter
Schutz gestellt. Doch viele Kaltwasserriffe und die meisten Seeberge
liegen in internationalen Gewässern und lassen sich daher nur schwer schützen.
Deshalb fordert Greenpeace in der „Deep Sea Conservation Coalition“
gemeinsam mit anderen Umweltorganisationen ein Moratorium für den Einsatz
von Grundschleppnetzen auf Hoher See.
Nur die UN-Vollversammlung könnte ein solches Moratorium beschließen,
das Zeit bringen würde, um die unbekannten Lebensräume genauer zu
erkunden. Zugleich ließen sich rechtliche Grundlagen dafür schaffen, dass
auch in internationalen Gewässern Schutzgebiete ausgewiesen werden können.
Doch ausgerechnet aus Europa kommt heftiger Widerstand gegen diesen
Vorschlag. Denn zu den elf Tiefseefischerei-Nationen zählen Spanien
und Portugal sowie Lettland, Frankreich, Irland und Finnland.
Führende Meeresforscher werben hingegen eindringlich für eine Fangpause.
„Das Leben der Tiefsee ist zu großen Teilen unerforscht, doch seine
Zerstörung schreitet wahrscheinlich noch schneller voran als die der Regenwälder
der Erde“, warnt der Kieler Meeresbiologe Rainer Froese. „Wir sollten
das Tiefseeleben nicht zerstören, bevor wir die Chance hatten, es uns
genau anzusehen. Wir pflügen ja auch nicht den Mars um, bevor wir darauf
landen.“ WOLFGANG HASSENSTEIN
Informationen im Web:
www.savethehighseas.org, www.ices.dk/marineworld/seamounts.asp,
www.rrz.uni-hamburg.de/OASIS, www.cool-corals.de
Vorstoß ins Wunderland
Seit Jahrhunderten regt die Tiefsee die Fantasie von
Entdeckern und Schriftstellern an, doch erst in den letzten
Jahrzehnten erlaubt die moderne Technik genauere
Einblicke in die Weiten unter Wasser. Kaum erforscht, droht
dem Lebensraum bereits Gefahr. Eine Chronik:
1521
Der Seefahrer Magellan versucht, den Meeresboden des
Pazifik zu ergründen. Er lässt ein Seil zu Wasser, an dessen
Ende eine Kanonenkugel hängt. Es ist mehr als 700 Meter
lang – doch erreicht den Ozeanboden nicht. Daraufhin
erklärt Magellan das Meer für unendlich tief.
1818
Der britische Polarforscher Sir John Ross fördert im Nordatlantik
von seinem Schiff mit einen „Tiefsee-Greifer“
aus 1800 Metern Würmer und ein Medusenhaupt zutage.
Die Tiefsee lebt!
1872
Die Meeresexpedition der britischen „Challenger“ fördert
fast 5000 unbekannte Arten zutage, zum Teil aus mehr als
5000 Metern Tiefe.
1898
Die „Valdivia“ sticht zur ersten deutschen Tiefseeexpedition
in See. Der umgebaute Liniendampfer verfügt
über ein Netz, das in festgelegten Tiefen geöffnet und
geschlossen werden kann. „Das Leben passt sich jeder
Meerestiefe an!“, notiert der Zoologe August Brauer.
1934
Der Amerikaner William Beebe wird in einer Stahlkugel,
der „Bathysphere“, 925 Meter tief in den Ozean hinabgelassen
und beobachtet als erster Mensch Tiefseebewohner
in ihrer natürlichen Umgebung. 17 Jahre später setzt
er mit 1300 Metern Tauchtiefe eine neue Rekordmarke.
1947
Wie kaum ein zweiter ist der Name Jacques Cousteau
mit der Erforschung der Meereswelt verbunden. Ab Mitte
der 40er Jahre verleihen seine Filme dem Ozean ungeahnte
Popularität.
1960
Der Franzose Jacques Piccard und sein US-Kollege Don
Walsh setzen im Challengertief des Marianengrabens
vor den Philippinen das Tauchboot „Trieste“ auf Grund. Der
Tiefenmesser zeigt 10.916 Meter unter Normalnull — ein
bis heute nicht wieder erreichter Rekord.
1979
Mit dem Tauchboot „Alvin“ entdecken US-Forscher in
2000 Metern Tiefe „schwarze Raucher“, meterhohe
Schlote, aus denen heißes Wasser strömt. Diese Quellen
ernähren eine vom Sonnenlicht unabhängige Lebensgemeinschaft
aus Bakterien, Würmern und Krebsen — eine
wissenschaftliche Sensation.
1982
Die Entdeckung neuer Meeresressourcen schürt wirtschaftliche
Interessen. Um ungeregeltem Rohstoffabbau
zuvorzukommen, verabschieden die UN die Seerechtskonvention.
Sie tritt 1994 in Kraft und erklärt die Mineralien
des Ozeans zum Erbe der Menschheit.
1985
Mit Tauchrobotern spürt eine französisch-amerikanische
Expedition 450 Meilen vor der Küste Neufundlands das
Wrack der „Titanic“ auf.
1990er
Moderne Kameras und Messsysteme offenbaren, dass
Kaltwasserkorallen, wie sie vor Norwegen schon lange
bekannt waren, in allen Meeren vorkommen. Zugleich
entdeckt man verheerende Schäden durch Schleppnetze.
2000er
Mit Aktionen vor Australien, Schottland und den
Azoren protestiert Greenpeace gegen den Raubbau an
artenreichen Seebergen.
2004
Im Februar fordern 1136 Meereswissenschaftler aus 63
Ländern Schutzmaßnahmen gegen die Grundschleppnetzfischerei
in Tiefsee-Ökosystemen. Im September überreicht
Greenpeace dem UN-Generalsekretär Kofi Annan
mehr als 100.000 Protestpostkarten.
2005
Um Tiefseekorallen und andere Unterwasser-Lebensräume
zu schützen, verbieten die USA die Grundschleppnetzfischerei
vor Alaska auf 960.000 Quadratkilometern.
Eine Produktion des Greenpeace Magazins. Zu bestellen mit dem Sonderheft „Unser Meer“ unter: Hotline 040/808 12 80-80, Fax 040/808 12 80-99 E-Mail gpm@greenpeace-magazin.de
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