Behandlungsdauer von mindestens vier Wochen sind die Fohlen in der Regel vollständig geheilt und es ist <strong>nicht</strong> mit Spätfolgen zu rechnen. Licht in Sicht: Impfstoff entwickelt n Krankheit oft zu spät entdeckt Leider fallen kranke Fohlen ihren Besitzern oft über lange Zeit <strong>nicht</strong> auf. Erst wenn ein Fohlen bereits zahlreiche, große Lungenabszesse hat, zeigen sich deutliche Zeichen der Rhodokokken-Erkrankung, wie Fieber bis 41,5°C, Husten, eitriger Nasenausfluss und Atemnot (schnelle Atmung, Nüsternblähen, schweres Atmen). Bei Auftreten dieser Symptome ist die Schädigung der Lungen der Jungtiere bereits weit fortgeschritten. Deshalb kommt es vor, dass derart schwer erkrankte Fohlen trotz intensiver Behandlung sterben. n Bisher noch keine wirksame Vorbeugemaßnahme Zudem ist zu bedenken: Antibiotika sind zwar wertvolle Hilfsmittel, um bakterielle Erkrankungen zu bekämpfen. Ärzte und Tierärzte setzen sie aber vorzugsweise nur zurückhaltend und wenn wirklich unumgänglich ein. Dies, weil es davon nur eine begrenzte Zahl gibt, und das Risiko besteht, dass einzelne mit der Zeit gegen gewisse Bakterienarten <strong>nicht</strong> mehr wirken. Wie immer in der Medizin – ob für den Menschen oder für Tiere – sind vorbeugende Maßnahmen der Behandlung einer bereits ausgebrochenen Krankheit vorzuziehen. Im Fall von R. equi hat sich gezeigt, dass auch optimale Stallhygiene und weitere vorbeugende Maßnahmen Infektionen <strong>nicht</strong> verhindern können. Bemühungen zur Entwicklung eines Impfstoffes sind bisher gescheitert. Fieber, eitriger Nasenausfluss, Husten und Atemnot sind die Zeichen einer bereits schweren Rhodokokken-Erkrankung. Tierärzte und <strong>Pferde</strong>halter weltweit warten seit geraumer Zeit auf einen wirksamen Impfstoff. Den Forschern von Intervet ist es gelungen, einen solchen Impfstoff zu entwickeln Impfung = Abwehr lernen Der von Intervet entwickelte Impfstoff macht die Fohlen widerstandfähig – oder wie man fachsprachlich sagt: immun – gegen R. equi. Doch wie kommt Immunität eigentlich zustande? Unsere Eltern wussten: Nachdem ein Kind einmal eine vollständige Maserninfektion überstanden hat, wird es <strong>nicht</strong> mehr daran erkranken. Dies, weil die erste Infektion mit einem Erreger eine natürliche und gezielte Abwehr gegen diesen auslöst, die man eben als Immunität bezeichnet. Kommt man später nochmals mit dem gleichen Erreger in Kontakt, erkennen Abwehrzellen und Antikörper den «Angreifer» wieder und besiegen ihn. Heute werden Kinder gegen Masern geimpft. Ein Impfstoff wirkt vergleichbar mit einer Erstinfektion, mit dem einzigen, aber wichtigen Unterschied, dass er keine Krankheit auslöst. Der erste, der einen solchen Effekt entdeckte, war der berühmte englische Arzt und Wissenschaftler Edward Jenner 1749 – 1823, der Menschen mit Kuhpocken (Vaccina) gegen Menschenpocken impfte – daher das Wort Vakzine. n Verschiedene Impfstofftypen Seither wurden zahlreiche Impfstoffe entwickelt, mit denen schlimme Krankheiten sehr stark eingedämmt werden konnten (z.B. Kinderlähmung) oder sogar ganz zum Verschwinden gebracht wurden (Pocken). Es gibt verschiedene Arten von Impfstoffen. Im Zusammenhang mit R. equi von Interesse ist der Unterschied zwischen den sogenannten Lebend- und den Totimpfstoffen. Von den bei Menschen angewandten Impfstoffen sind jene gegen z.B. Masern, Mumps und Röteln, Gelbfieber, Pocken oder die Schluckimpfungen gegen Kinderlähmung und Typhus Lebendimpfstoffe. Die Impfstoffe gegen Grippe, Keuchhusten, Tetanus, Diphtherie oder Hepatitis A und B sind hingegen Totimpfstoffe. Mit beiden Arten von Impfstoffen hat man mittlerweile große, über lange Zeit gesammelte Erfahrung. Für die Entwicklung eines Lebendimpfstoffes müssen abgeschwächte Bakterien gezüchtet werden, die <strong>nicht</strong> mehr krank machen können. 4 5