19.11.2014 Aufrufe

reiseapotheke wie werde ich klinischer pharmazeut? - VAAÖ

reiseapotheke wie werde ich klinischer pharmazeut? - VAAÖ

reiseapotheke wie werde ich klinischer pharmazeut? - VAAÖ

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

epheu<br />

Mag.pharm. Ulrike Mayer, Dr. Serge Caillier<br />

Berufsanerkennungsr<strong>ich</strong>tlinie<br />

Einheitl<strong>ich</strong> wurde festgestellt, dass die<br />

ausre<strong>ich</strong>ende Kenntnis der Sprache des<br />

Ziellands notwendig ist, wenn ein Apotheker<br />

aus einem EU-Land in ein anderes<br />

wechselt, ebenso muss er die für die<br />

Berufsausübung notwendigen Gesetze<br />

(Rezeptpfl<strong>ich</strong>t, Sozialvers<strong>ich</strong>erungswesen<br />

usw.) kennen. Zur Entwicklung<br />

eines Berufsausweises gibt es unterschiedl<strong>ich</strong>e<br />

Positionen, es wird nun an<br />

ein elektronisches Zertifikat gedacht.<br />

Damit sollte es rascher mögl<strong>ich</strong> sein,<br />

ausländische Diplome anzuerkennen.<br />

Arbeitszeitr<strong>ich</strong>tlinie<br />

Da die Verhandlungen zwischen den<br />

Sozialpartnern auf EU-Ebene gescheitert<br />

sind, wird die Kommission einen<br />

Vorschlag machen – wahrscheinl<strong>ich</strong><br />

aber erst nach den EU-Wahlen 2014.<br />

Probleme bereiten dabei die Arbeitszeiten<br />

während der Bereitschaftsdienste.<br />

Diese sind, obwohl sie Ruhezeiten enthalten<br />

können, auf jeden Fall Arbeitszeit,<br />

wenn der Bereitschaftsdienst in<br />

Räuml<strong>ich</strong>keiten des Arbeitgebers stattfindet,<br />

<strong>wie</strong> das bei den Apothekern der<br />

Fall ist. Da die derzeit geltende R<strong>ich</strong>tlinie<br />

die maximale Arbeitszeit pro Woche<br />

mit 48 Stunden festgelegt hat, haben<br />

einige Länder aus dieser R<strong>ich</strong>tlinie<br />

hinausoptiert, entweder ganz (z.B.<br />

Großbritannien) oder für bestimmte<br />

Berufe (z.B. Ärzte, Apotheker in Österre<strong>ich</strong>).<br />

Die Mögl<strong>ich</strong>keit des Opt-out<br />

wurde heftig kritisiert, ist aber bei<br />

Bereitschaftsdiensten in Gesundheitsberufen<br />

manchmal unumgängl<strong>ich</strong>.<br />

Die Arbeitsgruppe „Arbeitszeit“ der<br />

EPhEU wird s<strong>ich</strong> weiter mit diesem Problem<br />

befassen. In der Diskussion wurde<br />

festgehalten, dass es unbedingt eine<br />

maximale Wochenarbeitszeit geben<br />

muss und dass eventuell für bestimmte<br />

Berufe das Opt-out durch Kollektivvertrag<br />

ermögl<strong>ich</strong>t <strong>werde</strong>n soll, jedoch<br />

n<strong>ich</strong>t im Einzelvertrag.<br />

Diskutiert wurden auch die Bestrebungen<br />

der EU, die Aufgaben der Apotheker<br />

neu zu definieren und in R<strong>ich</strong>tung<br />

Medikationsmanagement zu<br />

erweitern und weiters die berufl<strong>ich</strong>e<br />

Fortbildung. Diese Themen <strong>werde</strong>n im<br />

Rahmen einer Arbeitsgruppe weiter diskutiert<br />

und bei einer kommenden Versammlung<br />

abgestimmt.<br />

Nachdem Deutschland als Organisa -<br />

tor der nächsten Generalversammlung<br />

gewählt worden war, schloss Ulrike Mayer<br />

die erfolgre<strong>ich</strong>e Generalversammlung<br />

und bedankte s<strong>ich</strong> bei allen für die rege<br />

Teilnahme an den Diskussionen.<br />

Beitrag von<br />

Mag. Ulrike Mayer<br />

Wie <strong>werde</strong> <strong>ich</strong> <strong>klinischer</strong> Pharmazeut?<br />

Aus- und Weiterbildungsmögl<strong>ich</strong>keiten<br />

Die moderne evidenzbasierte Arzneimitteltherapie erfordert breites Basiswissen und die Bereitschaft zu ständiger<br />

Fortbildung. Was gestern neueste Erkenntnis war, ist heute schon überholt. Laufend neue Ergebnisse aus Studien<br />

verändern die Guidelines, neue Therapieansätze und neue Wirkstoffe erobern den Markt und verlangen nach einer<br />

intensiven Auseinandersetzung mit Wirkmechanismen, Nebenwirkungen und Interaktionen.<br />

Unser derzeitiges Pharmaziestudium<br />

bereitet uns nur unzure<strong>ich</strong>end<br />

auf diese Herausforderungen<br />

vor. Im Beruf stehend, wird von<br />

vielen Apothekern verlangt, sowohl im<br />

Krankenhaus als auch in der öffentl<strong>ich</strong>en<br />

Apotheke (St<strong>ich</strong>wort: Seamless-<br />

Care) klinisch-<strong>pharmazeut</strong>isch tätig zu<br />

<strong>werde</strong>n. Wenn wir uns dabei n<strong>ich</strong>t auf<br />

das Auswerten von elektronischen<br />

Interaktionsprüfungen beschränken<br />

wollen (und selbst hier braucht man viel<br />

Erfahrung, um die klinische Relevanz<br />

beurteilen zu können!) benötigen wir<br />

zusätzl<strong>ich</strong>e Kenntnis über Laborwerte,<br />

Pathophysiologie und Therapiemögl<strong>ich</strong>keiten.<br />

Kann man Klinische Pharmazie nach<br />

der „learning-by-doing“-Methode lernen?<br />

Ich würde sagen: JEIN. Persönl<strong>ich</strong><br />

halte <strong>ich</strong> es für einen guten Einstieg,<br />

hineinzuschnuppern in dieses Gebiet,<br />

an Visiten teilzunehmen, bei erfahrenen<br />

Kollegen zu hospitieren und mit<br />

Softwareunterstützung die Medikation<br />

von Patienten zu hinterfragen. Meine<br />

Erfahrung ist jedoch die, dass dies<br />

irgendwann n<strong>ich</strong>t mehr ausre<strong>ich</strong>t, dass<br />

die solide Basis fehlt und vor allem, dass<br />

die Zeit zu knapp ist, neben der tägl<strong>ich</strong>en<br />

Berufsroutine noch Lehrbücher zu<br />

wälzen und Internetrecherchen durchzuführen.<br />

Hiermit möchte <strong>ich</strong> allen Suchenden<br />

einige Optionen auf dem Weg zur Klinischen<br />

Pharmazie aufzeigen. Es sind<br />

recht unterschiedl<strong>ich</strong>e Ansätze, die alle<br />

PHARMAZIE<br />

6 SOZIAL 03/13<br />

www.vaaoe.at

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!