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Das Magnetfeld der Erde

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<strong>Das</strong> <strong>Magnetfeld</strong> <strong>der</strong> <strong>Erde</strong><br />

<strong>Das</strong> <strong>Magnetfeld</strong> <strong>der</strong> <strong>Erde</strong> ist auf drei Quellen zurückzuführen:<br />

� <strong>Das</strong> Hauptfeld mit Quelle im äußeren Erdkern (>90%)<br />

� Den Krustenmagnetismus<br />

� Ionosphärische und magnetosphärische Stromsysteme<br />

(c) Volker Liebig<br />

Bild: NASA


Der Geodynamo - Entstehung des inneren<br />

<strong>Magnetfeld</strong>es<br />

� Erddynamo<br />

Gleichstromgenerator mit<br />

Selbsterregung (Werner v.<br />

Siemens 1867)<br />

� turbulente Konvektionsströmungen<br />

(ca. 0,05 cm/s)<br />

im leitfähigen Gesteins des<br />

äußeren Erdkerns<br />

� Magnetisches Multipolfeld<br />

(4/0,3 Gauß) (poloidal) im<br />

Außenraum <strong>der</strong> <strong>Erde</strong> als<br />

Sekundärfeld eines<br />

ringförmigen Torusfeldes<br />

(ca. 100-500 Gauß) GFZ<br />

(c) Volker Liebig


Gesteinsmagnetismus des Krustenfeldes<br />

� Gesteinsmagnetismus äußert sich in<br />

lokalen Anomalien (Kompaßabweichung)<br />

� Gesteinsmagnetismus beruht auf<br />

magnetischen Mineralien, vor allem<br />

Magnetit (Fe 3 O 4 )<br />

� Die stärksten Anomalien findet man<br />

über Erzlagern bei Kursk (Rußland) und<br />

Kiruna (Schweden)<br />

� <strong>Magnetfeld</strong>messungen werden zur<br />

Lagerstättenprospektion eingesetzt<br />

(c) Volker Liebig<br />

Aeromagnetische Karte mit lokalen<br />

Anomalien des Magnetfedles (NOAA)


Magnetisches Außenfeld<br />

� Durch den Sonnenwind<br />

induzierte Ströme<br />

in Ionosphäre und<br />

Magnetosphäre erzeugen<br />

sich schnell<br />

än<strong>der</strong>nde <strong>Magnetfeld</strong>er,<br />

die sich dem<br />

Innenfeld überlagern<br />

� Hauptsysteme sind<br />

polarer und<br />

äquatorialer Elektrojet<br />

(c) Volker Liebig<br />

Lühr, GFZ<br />

�Die äußeren Anteile<br />

erzeugen alle “kurz”periodischen Variationen des <strong>Magnetfeld</strong>es


Der Sonnenwind<br />

� Ständiger Strahlungsund<br />

Partikelstrom von<br />

<strong>der</strong> Sonne<br />

� Abhängig von <strong>der</strong><br />

Sonnenaktivität<br />

� Abschirmung <strong>der</strong> <strong>Erde</strong><br />

durch <strong>Magnetfeld</strong><br />

� Sonneneruption:<br />

– Strahlung (8 Min.)<br />

– Solare kosmische Strahlung, Atomkerne (15 Min. - 1 Std.)<br />

– Ionen und Elektronen (20-50 Std.)<br />

(c) Volker Liebig


Space Weather<br />

� <strong>Das</strong> <strong>Magnetfeld</strong> <strong>der</strong> <strong>Erde</strong><br />

schützt uns vor <strong>der</strong><br />

elektromagnetischen<br />

Strahlung <strong>der</strong> Sonne und<br />

vor einfallenden Partikeln<br />

� In hohen Breiten, wo die<br />

Feldlinien senkrecht<br />

stehen kann es bei<br />

solaren Stürmen zu<br />

Schäden an Umspannwerken<br />

und Stromleitungen<br />

kommen<br />

� Auch Satelliten können<br />

ausfallen<br />

� Man spricht von Space<br />

Weather Bil<strong>der</strong>: NASA<br />

(c) Volker Liebig


Mathematisches Modell des <strong>Magnetfeld</strong>es<br />

Geomagnetisches Potential:<br />

¥ n<br />

Ø a n+<br />

1 m<br />

m ø m<br />

V( r, q, l, t) = a Œ(<br />

) ( gn cos(m l) + hn<br />

sin(m l)) Pn<br />

(cos J)<br />

n m º r<br />

œ<br />

= 1 = 0<br />

ß<br />

r: Radialentfernung<br />

a: Äquatorradius <strong>der</strong> <strong>Erde</strong><br />

l:<br />

Länge<br />

J:<br />

Poldistanz (90 -Breite)<br />

m<br />

P : normierte Kugelfunktionen nach A.Schmidt<br />

n<br />

m m<br />

g , h : Gauß Koeffizienten<br />

n<br />

n<br />

Säkularvariation:<br />

. ¥ n<br />

m<br />

m<br />

Ø a . .<br />

n+<br />

1<br />

ø<br />

V( r, q, l, t) = a Œ(<br />

) ( gn cos(m l) + hn<br />

sin(m l))<br />

m º r<br />

œ<br />

n=<br />

1 = 0<br />

ß<br />

(c) Volker Liebig<br />

P<br />

m<br />

n<br />

(cos J)


Mathematisches Modell des <strong>Magnetfeld</strong>es<br />

(c) Volker Liebig<br />

Gaußsche Koeffizienten<br />

für die Epoche 1960:<br />

0<br />

1<br />

g = - 3041 nT h = + 560 nT<br />

1<br />

1<br />

1<br />

g = - 215 nT h = -191<br />

nT<br />

1<br />

0<br />

2<br />

g = - 160 nT h = + 21 nT<br />

2<br />

1<br />

g = + 296 nT<br />

2<br />

2<br />

g = + 155 nT<br />

2<br />

Magnetisches Moment<br />

0 2 1 2<br />

M = ( g ) + ( g ) + (h ) a<br />

1<br />

1<br />

n > 1:<br />

Re stfeld,<br />

Nicht - Dipolfeld<br />

1<br />

2<br />

2<br />

M des Dipolfeldes (n = 1):<br />

1<br />

1<br />

2 3


Die magnetische Elemente<br />

X = H*<br />

cos(D)<br />

Y = H*<br />

sin(D)<br />

Z = H* tan(I) = F*<br />

cos(I)<br />

F = X + Y + Z = H + Z<br />

tan(D) = Y / X<br />

2 2 2 2 2<br />

tan(I) = Z / H =<br />

(c) Volker Liebig<br />

Z<br />

X + Y<br />

2 2<br />

H:<br />

Horizontalkomponente<br />

D: Deklination, Mißweisung,<br />

Winkel zwischen mag. Nord (H) und<br />

geogr. Nord<br />

I: Inklination, Winkel zwischen Feldvektor F<br />

und Horizontalebene<br />

F:<br />

Feldvektor<br />

T = F : Totalintensität<br />

E<br />

Y<br />

S<br />

Zenit<br />

Z<br />

Nadir<br />

W<br />

Komponentenzerlegung des Erdmagnetfeldes an einem<br />

Beobachtungspunkt<br />

D = const.: Isogonen; I = const.: Isoklinen; F, H = const.: Isodynamen<br />

I<br />

D<br />

F<br />

H<br />

X<br />

N


Deklinationskarte<br />

� Die Kenntnis des sich<br />

än<strong>der</strong>nden Magnet-<br />

feldes ist die Voraus-<br />

setzung für jede<br />

Navigation mit dem<br />

Kompaß<br />

� Die Karten <strong>der</strong><br />

Deklination (Miß-<br />

weisung) werden für<br />

jede 5 Jahres Epoche<br />

erstellt, zusammen<br />

mit <strong>der</strong> Vorhersage<br />

<strong>der</strong> jährliche Än<strong>der</strong>ung<br />

� Diese Angabe findet sich auch in je<strong>der</strong> Navigationskarte (See-, Fliegerkarte)<br />

(c) Volker Liebig<br />

US DoD/USGS


Eigenschaften des <strong>Magnetfeld</strong>es<br />

� Die Richtung des magnetischen Hauptfeldes hat sich in den<br />

letzten 100 Jahren praktisch nicht geän<strong>der</strong>t<br />

� <strong>Das</strong> Restfeld ist in seiner Lage nicht konstant (Westdrift)<br />

� Die Lage <strong>der</strong> geomagnetischen Pole (H=0) war nie weiter als<br />

30° vom geographischen Pol entfernt (Paläomagnetismus)<br />

� Die letzten 100 Mio. Jahre hat es eine Vielzahl von<br />

Polumkehrungen gegeben<br />

� <strong>Das</strong> magnetische Moment <strong>der</strong> <strong>Erde</strong> hat seit etwa 300 Jahren<br />

stetig abgenommen (seit 1845 um ca 5% )<br />

� Es existiert eine Korrelation zwischen dem säkularen Gang<br />

<strong>der</strong> Tageslänge und <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Westdrift<br />

(c) Volker Liebig


Anomalien des Restfeldes<br />

(c) Volker Liebig<br />

GFZ


(c) Volker Liebig


Lühr, GFZ


(c) Volker Liebig<br />

Lühr, GFZ


Abnahme des Magnetischen Momentes<br />

magn. Moment (10 22 Am 2 )<br />

(c) Volker Liebig<br />

9,4<br />

9,2<br />

9<br />

8,8<br />

8,6<br />

8,4<br />

8,2<br />

8<br />

7,8<br />

nach Lühr, GFZ<br />

1600 1700 1800 1900 2000<br />

Jahr


<strong>Das</strong> <strong>Magnetfeld</strong> <strong>der</strong> <strong>Erde</strong><br />

Literatur:<br />

� Kertz Walter, Einführung in die Geophysik I u. II, BI 275, 535<br />

1969 u. 1971<br />

� Schick R. und Schnei<strong>der</strong> G., Physik des Erdkörpers,<br />

Ferdinand Enke Verlag Stuttgart, 1973<br />

� Angenheister G., Soffel H., Gesteins- und<br />

Paläomagnetismus, Gebrü<strong>der</strong> Bornträger, 1972<br />

Internet:<br />

� www.gfz-potsdam.de<br />

� geomag.usgs.gov<br />

� wwwssl.msfc.nasa.gov<br />

(c) Volker Liebig

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