Kunst in IV 18.08 - KUNST in Mitteldeutschland

Die Stiftung Moritzburg soll
den Status einer nicht rechtsfähigen
Stiftung in treuhänderischer
Verwaltung erhalten.
Vorschlag für einen Änderungsantrag erarbeitet worden, der
zwei Punkte enthält. Erstens sollte in den Gesetzestext der
Satz „Das Museumsgut und seine wissenschaftliche Betreuung
verbleiben grundsätzlich vor Ort“ eingefügt werden. Gegenargument
ist, ein solcher Satz würde die angestrebte
Flexibilität gefährden. Im Klartext bedeutet das, dass ins Auge
gefasst wird, dass Teile des Museumsgutes der Moritzburg
langfristig oder gar dauerhaft andernorts aufbewahrt und
gezeigt werden. Auch der zweite Änderungsvorschlag ist bisher
nicht aufgegriffen worden. Der Satz „Die Gesamtleitung der
Stiftung Moritzburg Halle (Saale) – Kunstmuseum Sachsen-
Anhalt obliegt einer Direktorin / einem Direktor, die / der insbesondere
auch für die künstlerische Gesamtkonzeption des
Kunstmuseums einschließlich der Lyonel-Feininger-Galerie
Quedlinburg verantwortlich ist“ würde die hervorgehobene
Stellung und die künstlerische Eigenverantwortung der
Direktorin / des Direktors betonen. Eine solche gesetzliche
Norm wäre natürlich nicht im Interesse der Stiftung Dome und
Schlösser.
Weiteren Grund zur
Sorge gibt der Entwurf
des Haushaltsplans
der Landesregierung
für das Jahr
2014. Ein gesonderter
Etat für die Moritzburg
ist nicht ausgewiesen,
lediglich ein Gesamthaushalt
für die
Stiftung Dome und
Schlösser. So darf
das Land mit seinem
Kunstmuseum nicht
umgehen! Wer nimmt
eine Mittelaufteilung
vor, wer entscheidet
darüber? Hier ist der
Stiftungsrat der noch
selbstständigen Stiftung Moritzburg gefordert, Klarheit herbei
zu führen.
Matthias Kunkel, Stiftung Moritzburg, 2012
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