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Pfarrbrief St. Felizitas Advent 2014

Pfarrbrief St. Felizitas Advent 2014

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<strong>Kirchen</strong><br />

zei<br />

PFARRBRIEF DER<br />

KATH. KIRCHENGEMEINDEN<br />

ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN<br />

UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE<br />

Winterausgabe 2014, 1 Jg. | Nr. 1<br />

ZU - EINANDER FINDEN


<strong>Kirchen</strong><br />

zei<br />

Kendrik, Maximilian und Luis vom St. Monika-Kindergarten<br />

haben mir vor einem Jahr zum Geburtstag eine Lego-Kirche<br />

geschenkt. Es war wohl durchgedrungen, dass ich mit Lego<br />

durchaus etwas anfangen kann. Aber diese Kirche ist etwas<br />

Besonderes: Sie hat drei verschiedene Kirchtürme, die durch<br />

ein einziges Dach verbunden sind. Sie sehen diese Kirche rechts<br />

unten: Auf dem Banner zwischen den Kirchtürmen steht geschrieben:<br />

„Eingeladen zum Fest des Glaubens“. Es sind<br />

die Türme unserer drei <strong>Kirchen</strong> St. Dionysius, St. Ludger und<br />

St. Felizitas.<br />

Im Lego-Jargon haben die Kinder damit einen sogenannten<br />

„MOC“ gebaut. Das ist die Abkürzung für „My Own Creation“,<br />

also „Meine eigene Kreation“. Sie sind kreativ geworden,<br />

um etwas auszudrücken: Eigentlich gehören wir doch<br />

alle zusammen, egal wo wir wohnen und welche Kirche wir<br />

nun immer auch als „unsere“ Kirche bezeichnen: Es geht<br />

ums „Zu-einander finden“.<br />

Kreativ geworden sind auch die Sachausschüsse „Öffentlichkeitsarbeit“<br />

unserer beiden Pfarreiräte St. Felizitas und<br />

St. Dionysius. Nachdem nicht zuletzt in den Lokalen Gemeindeversammlungen<br />

immer wieder nach einem Pfarrbrief<br />

gefragt worden ist, haben sich die Ausschüsse getroffen<br />

und nach einem neuen gemeinsamen Konzept gesucht.<br />

Unterstützung haben wir dabei gefunden beim Pfarrbüro<br />

und durch die Firma VaKo -Druck aus Dülmen.<br />

Allen Mitgliedern des gemeinsamen Ausschusses sei auf diesem<br />

Weg ganz herzlich Danke gesagt! Durch die gemeinsame<br />

Arbeit haben wir uns aufeinander zu bewegt und „Zueinander<br />

gefunden“.<br />

Danken möchte ich auch denjenigen, die für eine unentgeltliche<br />

Verteilung der Briefe sorgen: In Seppenrade besonders<br />

die Caritas-SammlerInnen und in Lüdinghausen ein weitverzweigtes<br />

Netz von VerteilerInnen. Vor allem aber sei denen<br />

Dank gesagt, die kreativ geworden sind und für die Artikel,<br />

Bilder, Berichte und Geschichten gesorgt haben, die in<br />

diesem Brief zu lesen sind. Sie alle sorgen dafür, dass Menschen<br />

– auch durch diesen Pfarrbrief – wieder etwas mehr<br />

„zu- einander finden“.<br />

Wenn Sie diese Artikel lesen, werden Sie an manchen Stellen<br />

merken, dass es eben nicht immer so einfach ist mit dem<br />

„Zu-einander finden“. Manchmal muss man tatsächlich<br />

zunächst erst einmal „einander finden“, den Blick öffnen,<br />

den Anderen „wahr-nehmen“.<br />

2<br />

Liebe Leserinnen und Leser!<br />

ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.1 | 2014 /15<br />

Das ist unsere Aufgabe als Christen, das Hauptgebot, das<br />

wir vom Herrn empfangen haben: Die Liebe zu Gott und<br />

zum Nächsten. Lieben geht nur im Aufeinander-zu-gehen.<br />

Das hat uns Jesus vorgemacht, als Er Mensch geworden ist.<br />

Er ist auf uns zugegangen. Dadurch hat Er sich verletzlich<br />

gemacht und angreifbar. Aber dadurch konnte Er uns auch<br />

zeigen, wie sehr Gott uns Menschen liebt. Und Er lädt uns<br />

ein, auch auf Ihn zu zugehen, Ihn neu zu finden!<br />

Ich wünsche uns allen, dass wir an diesem Weihnachtsfest<br />

neu erfahren, wie groß die Liebe Gottes zu uns ist und wie<br />

froh wir sein dürfen, dass diese Liebe in dem kleinen Kind<br />

zu uns kommt!<br />

| | Ihr Benedikt Elshoff, Pfarrer


Gottesdienstplan Weihnachten 2014<br />

der Gemeinden St. Felizitas und St. Dionysius<br />

Heiligabend 24.12. 2014<br />

15.00 Uhr St. Felizitas Krippenfeier<br />

15.00 Uhr St. Dionysius Krippenfeier<br />

15.30 Uhr St. Ludger Krippenfeier<br />

15.30 Uhr Ludgerushaus ök. Gottesdienst<br />

17.30 Uhr St. Felizitas Familienmesse<br />

17.30 Uhr St. Ludger Familienmesse<br />

18.00 Uhr St. Dionysius Familienmesse<br />

19.00 Uhr Kloster Christmette<br />

22.00 Uhr St. Dionysius Christmette<br />

22.30 Uhr St. Felizitas Christmette<br />

22.30 Uhr St. Ludger Christmette<br />

Silvester 31.12.2014<br />

1. Weihnachtstag – Hochfest der Geburt des Herrn<br />

09.00 Uhr Krankenhaus Hochamt<br />

09.30 Uhr Kloster Choralamt<br />

10.00 Uhr St. Dionysius Festhochamt<br />

10.00 Uhr St. Felizitas Festhochamt<br />

Neujahr 01.01.2015<br />

10.00 Uhr St. Ludger Festhochamt<br />

10.30 Uhr Ludgerushaus Hochamt<br />

15.00 Uhr St. Dionysius Weihnachtssingen<br />

18.00 Uhr St. Felizitas Vesper<br />

18.15 Uhr Kloster Vesper<br />

Kollekte: für das Bischöfliche Werk Adveniat<br />

„Atempause im Advent“<br />

Impulse zur Wandelkrippe, Gebet und Meditation<br />

Termine: 2./9./16. und 23.12.2014 immer dienstags,<br />

13.30 Uhr in der Kapelle<br />

des Krankenhauses<br />

4<br />

ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.1 | 2014 /15<br />

2. Weihnachtstag – Hl. Stephanus<br />

09.30 Uhr Kloster Festhochamt<br />

10.00 Uhr St. Dionysius Festhochamt<br />

10.00 Uhr St. Felizitas Festhochamt<br />

10.00 Uhr St. Ludger Festhochamt<br />

08.15 Uhr Kloster Eucharistiefeier<br />

17.30 Uhr St. Ludger Jahresabschlussmesse<br />

17.30 Uhr St. Felizitas Jahresabschlussmesse<br />

18.00 Uhr St. Dionysius Jahresabschlussmesse<br />

09.00 Uhr Krankenhaus Eucharistiefeier<br />

09.30 Uhr Kloster Eucharistiefeier<br />

10.00 Uhr Ludgerushaus Kommunionfeier<br />

10.00 Uhr St. Dionysius Eucharistiefeier<br />

10.00 Uhr St. Felizitas Eucharistiefeier<br />

11.30 Uhr St. Ludger Eucharistiefeier<br />

„Sternsinger Seppenrade“<br />

Vorbereitungstreffen: 15.12.2014 ab 16.00 Uhr<br />

Don-Bosco-Haus<br />

Lauftage 3. und 4. Januar 2015 nähere Infos am Vorbereitungstreffen<br />

Dankeschön: 11.01.2015 um 11.00 Uhr


Familien-/Kleinkindergottesdienstplan<br />

November 2014 – Ostern 2015<br />

Februar 2015<br />

Dezember 2014 -<br />

Freitag 05.12.2014<br />

15.30 Uhr<br />

Sonntag 07.12.2014<br />

11.30 Uhr<br />

Sonntag 14.12.2014<br />

10.00 Uhr<br />

Weihnachten 2014<br />

Mittwoch 24.12.2014<br />

15.00 Uhr<br />

Mittwoch 24.12.2014<br />

15.00 Uhr<br />

Mittwoch 24.12.2014<br />

15.30 Uhr<br />

Mittwoch 24.12.2014<br />

17.30 Uhr<br />

Mittwoch 24.12.2014<br />

17.30 Uhr<br />

Mittwoch 24.12.2014<br />

18.00 Uhr<br />

Freitag 26.12.2014<br />

10.00 Uhr<br />

Januar 2015<br />

Freitag 09.01.2015<br />

15.30 Uhr<br />

Sonntag 11.01.2015<br />

10.00 Uhr<br />

St. Dionysius<br />

St. Ludger<br />

St. Dionysius<br />

St. Felizitas<br />

St. Dionysius<br />

St. Ludger<br />

St. Felizitas<br />

St. Ludger<br />

St. Dionysius<br />

St. Felizitas<br />

St. Dionysius<br />

St. Dionysius<br />

Kleinkindergottesdienst<br />

Familiengottesdienst<br />

Familiengottesdienst<br />

Krippenfeier<br />

Krippenfeier<br />

Krippenfeier<br />

Familiengottesdienst<br />

Familiengottesdienst<br />

Familiengottesdienst<br />

Kinder- und Jugendchor<br />

Jugendgottesdienst<br />

Kleinkindergottesdienst<br />

Familiengottesdienst<br />

Tauferneuerung<br />

Sonntag 18.01.2015 St. Felizitas Kleinkindergottesdienst<br />

Sonntag 25.01.2015<br />

11.30 Uhr<br />

Sonntag 25.01.2015<br />

15.30 Uhr<br />

St. Ludger<br />

St. Dionysius<br />

Familiengottesdienst<br />

Kindersegnung<br />

Sonntag 01.02.2015<br />

10.00 Uhr<br />

Freitag 06.02.2015<br />

15.30 Uhr<br />

Sonntag 08.02.2015<br />

10.00 Uhr<br />

Sonntag 15.02.2015<br />

Sonntag 22.02.2015<br />

10.00 Uhr<br />

Sonntag 22.02.2015<br />

11.30 Uhr<br />

März 2015<br />

Sonntag 01.03.2015<br />

10.00 Uhr<br />

Freitag 06.03.2015<br />

15.30 Uhr<br />

Sonntag 08.03.2015<br />

10.00 Uhr<br />

St. Felizitas<br />

St. Dionysius<br />

St. Felizitas<br />

St. Felizitas<br />

St. Dionysius<br />

St. Ludger<br />

St. Felizitas<br />

St. Dionysius<br />

St. Felizitas<br />

Kinderkirche<br />

Kleinkindergottesdienst<br />

Familiengottesdienst<br />

Kleinkindergottesdienst<br />

Karneval<br />

Familiengottesdienst<br />

Thema: Wandlung<br />

Familiengottesdienst<br />

Kinderkirche<br />

Kleinkindergottesdienst<br />

Familiengottesdienst<br />

Sonntag 15.03.2015 St. Felizitas Kleinkindergottesdienst<br />

Sonntag 15.03.2015<br />

10.00 Uhr<br />

Sonntag 29.03.2015<br />

10.00 Uhr<br />

Sonntag 29.03.2015<br />

10.00 Uhr<br />

April 2015<br />

Donnerstag 02.04.2015<br />

16.00 Uhr<br />

Freitag 03.04.2015<br />

10.30 Uhr<br />

Freitag 03.04.2015<br />

10.30 Uhr<br />

St. Dionysius<br />

St. Felizitas<br />

St. Dionysius<br />

St. Dionysius<br />

Don-Bosco-Haus<br />

St. Felizitas<br />

St. Dionysius<br />

Familiengottesdienst<br />

Familiengottesdienst<br />

Familiengottesdienst<br />

und Kinderchöre<br />

Kleinkindergottesdienst<br />

Kinderkreuzweg /<br />

Antoniuskloster<br />

Kinderkreuzweg<br />

??!!<br />

Eine Fusion ist eine Verschmelzung, ein Zusammengehen<br />

- doch jeder behält seine eigene Identität. In dem ersten gemeinsamen<br />

Pfarrbrief werden die Beiträge aus den Gemeinden durch eine farbliche Kennzeichnung<br />

deutlich gemacht:<br />

grün steht für | | St. Felizitas mit St.Ludger und orange steht für St. Dionysius<br />

Für aktuelle Informationen und Berichte<br />

besuchen Sie uns auch im Internet unter:<br />

www.stfelizitas.de<br />

?!<br />

www.sankt-dionysius.de<br />

ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.1 | 2014 /15 5


Der dritte König<br />

Das nebenstehende Bild „Anbetung der Könige“ gehört<br />

zu einem Bilderzyklus mit sechs Szenen aus dem Leben der<br />

Gottesmutter Maria, der in zwei <strong>Kirchen</strong>fenstern an der<br />

Nordseite unserer Pfarrkirche St. Felizitas zu sehen ist. Bei<br />

den Glasbildern in den schmalen, zweiteiligen Fenstern fällt<br />

auf, dass die Muttergottes, abgesehen vom letzten Bild, immer<br />

ein blaues Gewand trägt und dass der König im oberen<br />

Bild rechts - als einzige von allen dargestellten Personen –<br />

den Betrachter des Fensters anschaut.<br />

Vergleicht man alle bunten Fenster der Kirche miteinander,<br />

so erkennt man, dass hier verschiedene Künstler am Werke<br />

waren. Der <strong>Kirchen</strong>führer nennt Friedrich Stummel (1850-<br />

1919), vom dem die Mehrzahl der Entwürfe stammt und<br />

auch die Werkstätten, in denen die modernen Fenster entstanden<br />

sind. Ungenannt blieb bisher der Maler, dem wir<br />

die Entwürfe für die ältesten Fenster verdanken, nämlich die<br />

Fenster zwischen Sakramentshaus und Orgel und das große<br />

Felizitas-Fenster im Chor: Prof. Johann Evangelist Klein<br />

(1823-1883) aus Wien.<br />

Der Name von Prof. Klein taucht erstmals im September 1866<br />

im Protokollbuch des <strong>Kirchen</strong>vorstandes auf. Als Künstler auf<br />

dem Gebiet der im 19. Jh. wiederentdeckten Glasmalerei war<br />

er vermutlich durch seine Arbeiten für St. Georg in Bocholt<br />

im Jahre 1858 bekannt. Für St. Felizitas erhielt Klein im April<br />

1867 den Auftrag, „eine Skizze zu den 3 Fenstern am Chore<br />

zu entwerfen.“ Dem kam der Künstler durch seinen (im<br />

Original erhaltenen) Brief vom 15. Juni 1867 nach, in dem<br />

er sein Bildprogramm skizzierte und beschrieb. Im August<br />

1868 folgte der Auftrag für die zwei Marienfenster und für<br />

das Fenster, welches den Eltern der Gottesmutter, Anna und<br />

Joachim, gewidmet ist. Die Arbeiten sind durch die Glaserei<br />

Hagemann, Münster, bzw. die Fa. Neuhauser, Innsbruck ausgeführt<br />

worden. - Prof. J. E. Klein entwarf auch die Mosaikbilder<br />

für zwei Altäre, von denen der mit dem Bild „Krönung<br />

Mariens“ jetzt noch in der Seitenkappelle steht, 1873 geschaffen<br />

von der Werkstatt Salviati in Venedig und mit dem<br />

Künstlerzeichen J.K. versehen.<br />

An manche Predigt früherer Tage erinnert der lange Zeigefinger<br />

des Königs in unserem Fensterbild. Und sein Gesicht ähnelt<br />

dem Porträtfoto des Künstlers auf den ersten Seiten des<br />

Buches. Doch der Autor versichert, „eine Selbstdarstellung<br />

Kleins sei aus keinem seiner Werke bekannt“ und der Künstler<br />

habe seine gläubige Grundhaltung „nie vor sich hergetragen“.<br />

Dennoch, die Bildbotschaft ist klar: Der rechte König<br />

zeigt - mit dem überlangen Finger - auf den Stern über ihm<br />

und auf den Himmel. Zusammen mit der Hand des knienden<br />

Königs, der mit seinem - ebenfalls überlangen - Finger auf<br />

das Jesuskind auf den Knien Marias zeigt, weisen der Künstler<br />

und die „Sterndeuter aus dem Osten“ (Mt. 2.1-12) uns<br />

Betrachter darauf hin:<br />

Leben und Werk von Johann Evangelist Klein sind in einem<br />

reich bebilderten Buch von Arthur Fontaine, Merzig 2014,<br />

dargestellt, das Anfang diesen Jahres erschienen ist. Das<br />

Pfarrarchiv hat den Autor bei seinen Nachforschungen unterstützt.<br />

Das Buch und eine beiliegende CD-Rom können<br />

im Archiv entliehen werden. – Prof. Klein wird in dem Buch<br />

als ein Künstler dargestellt, der – ausschließlich in kirchlicher<br />

Kunst - international erfolgreich war, der seine Bilder selbst<br />

als „erbauliche Predigt“ verstand. Deshalb trägt das Buch<br />

auch den Untertitel „Ein Prediger mit dem Zeichenstift“.<br />

Dieses Kind schickt der Himmel!<br />

| Ludger Pieper<br />

TIPP !<br />

Kunstdruckkarten von<br />

dem Bild oben können<br />

im Pfarrbüro St. Felizitas<br />

erworben werden.<br />

ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.1 | 2014 /15 3


Gemeindefusion –<br />

Ansichten<br />

eines Kolpingmitgliedes<br />

Vieles ist gut, so wie es ist, dennoch gibt es immer etwas zu verbessern und wir sollten uns Neuem nicht verschließen.<br />

Das war mein erster Gedanke, als ich den Brief der Sachausschüsse Öffentlichkeitsarbeit unserer beiden<br />

Gemeinden St. Felizitas und St. Dionysius mit der Bitte, zum Thema Fusion etwas zu formulieren, gelesen<br />

habe.<br />

Die Situation auf dem Berg in St. Dionysius<br />

hat sich mit dem neuen Pastoralteam gewandelt.<br />

Eine größere Anzahl der Hauptamtlichen<br />

hat zur Belebung der Gottesdienste<br />

beigetragen. Verschiedene Gesichter, wobei<br />

jedes für sich auf eine eigene Art Gottesdienst für uns gestaltet<br />

und uns auf eine eigene Art und Betrachtungsweise<br />

das Wort Gottes näher bringt, sind das sichtbare Zeichen.<br />

Schade, dass durch Krankheit (Pastor Werner Sundermann<br />

und Subsidiar Dr. Hector Sanchez) der<strong>zeit</strong> nicht alle aktiv<br />

sein können.<br />

Unsere Kirche St. Dionysius ist ein Stück meiner Heimat. Diesen<br />

Ort, wo ich selbst und meine Kinder getauft wurden,<br />

wo ich andere Sakramente empfangen habe und meinen<br />

Glauben mit vielen mir lieb gewonnenen Menschen bezeuge,<br />

möchte ich nicht verlieren.<br />

Also kann doch alles so bleiben, wie es ist! Oder?<br />

Auch unsere Kirche in Seppenrade wird bei den Gottesdiensten<br />

immer leerer. Das ist schade und wohl auch ein Stückweit<br />

dem Zeitgeist, der ein Leben ohne Gott und Glauben,<br />

mindestens aber ohne regelmäßige Bezeugung der eigenen<br />

Wertvorstellungen in einer Kirche, geschuldet scheint.<br />

Ich habe nicht die Hoffnung, dass mit einer Fusion von Gemeinden<br />

alles besser wird. Im Gegenteil: Wir werden vielleicht<br />

auf liebgewordenes, auf Traditionen, auf heute noch<br />

vorhandene Angebote vor Ort verzichten müssen. Aber wie<br />

soll die Kirche reagieren, auf eine immer kleiner werdende<br />

Zahl von aktiven Christen und auch auf das unbezahlbar<br />

werden von kirchlichen Orten und Angeboten?<br />

Ich habe aber die Hoffnung, dass ich in einer neuen Gemeinde<br />

auch einen Platz haben werde und einen Ort finde,<br />

wo ich mit Anderen Glauben leben kann.<br />

6<br />

ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.1 | 2014 /15<br />

Auch unsere kirchlichen Gruppierungen bieten uns Raum,<br />

Werte und Glauben mit Gleichgesinnten zu leben. Diese<br />

Gemeinschaften sind Bestandteil der Gemeinde, gestalten<br />

Kirche mit und werden durch die Menschen geprägt. Jede<br />

ist wichtig und leistet einen eigenen Beitrag. So auch wir –<br />

die Kolpingsfamilie Seppenrade.<br />

Im Selbstverständnis unserer Kolpingsfamilie heißt es: Wir<br />

verstehen uns als Teil der Pfarrgemeinde St. Dionysius Seppenrade.<br />

Wir wirken mit am Gemeindeleben, das seinen<br />

Ausdruck im Gebet, im Hören des Wortes Gottes und in der<br />

Feier der Sakramente findet. So sollte es bleiben!<br />

| Werner Bünder


kfd<br />

stellt sich vor<br />

Die Gründung von Frauengemeinschaften hat in<br />

den <strong>Kirchen</strong>gemeinden eine lange Tradition. Dort,<br />

wo Gemeinden entstanden, schlossen sich auch die<br />

Frauen zusammen, um gemeinsam ihre Anliegen<br />

zu vertreten, sich sozial zu engagieren oder Gemeinschaft<br />

zu erleben.<br />

So werden in der künftigen Gemeinde St. Felizitas<br />

drei kfd-Gruppen vertreten sein, die zu einem gemeinsamen<br />

Bundesverband gehören. Alle kfd-Gruppen<br />

des Bundesverbandes sind für sämtliche Frauen<br />

offen, arbeiten Gemeinde übergreifend und miteinander<br />

an dem gemeinsamen Ziel, die Anliegen der<br />

Frauen zu vertreten.<br />

Wie Frauen zueinander fanden und<br />

miteinander arbeiten: kfd<br />

Die kfd, die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands,<br />

wird von ihren 500.000 Mitgliedern in Deutschland getragen.<br />

Die moderne kfd versteht sich als starke Partnerin in<br />

Kirche und Gesellschaft, für die Interessen der Frauen. Und<br />

natürlich macht die kfd Mitgliedern vielfältige Angebote.<br />

Über lebensnahe Themen, die konkrete Hilfen bieten, und<br />

religiöse Themen, die geistige Orientierung für und von<br />

Frauen anbieten, reicht das Spektrum unserer Arbeit. Diese<br />

Angebote stehen allen kfd-Frauen offen, gleich aus welcher<br />

Gemeinde sie kommen.<br />

Jede einzelne Frau ist ein eingetragenes Mitglied und durch<br />

ihren Beitrag wird die Verbandsarbeit auf den einzelnen<br />

Ebenen organisiert. Auf der Pfarreiebene finden die persönlichen<br />

Kontakte statt, davon profitiert jede kfd-Frau. Jedes<br />

Team bietet hier möglichst passgenaue Programme an, die<br />

natürlich von Ort zu Ort sehr unterschiedlich gestaltet sind.<br />

Diese Vielfalt ist eine Stärke der kfd, ebenso wie die Kooperation<br />

der Teams aus den unterschiedlichen Pfarreien. Die<br />

Zusammenarbeit ist seit vielen Jahren gelebte Praxis und findet<br />

unter den Mitgliedern großen Anklang:<br />

z.B. Seit 1949 (nach den Nöten des 2. Weltkrieges) trifft<br />

sich die kfd zum gemeinsamen Friedensgebet, das in diesem<br />

Jahre am 10.9.2014 in Seppenrade gehalten wurde. Es<br />

waren aus dem Dekanat 210 Teilnehmerinnen gekommen,<br />

die sich anschließend im Don Bosco Haus zum Gedankenaustausch<br />

trafen.<br />

Oder: Im Frühjahr 2015 laden die kfd St. Lambertus in Ascheberg<br />

und die kfd St. Felizitas in Lüdinghausen gemeinsam<br />

zum Thema „Garten – Umgestaltung und Neugestaltung“<br />

ein. Geplant sind ein Vormittag in der FABI Lüdinghausen<br />

zum Thema „naturnaher Garten“ und eine Fahrt zum Kreislehrgarten<br />

nach Steinfurt. Übrigens sind dazu auch stets alle<br />

interessierten Frauen und auch Männer eingeladen.<br />

Wenn sie noch mehr über die Angebote der kfd erfahren<br />

möchten, besuchen sie uns im Internet oder fragen Sie einfach<br />

die Team-Sprecherinnen der<br />

| kfd St. Ludger: Inge Voß (Tel. 6574)<br />

| kfd St. Dionysius: Hildegard Medding (Tel. 8423)<br />

| kfd St. Felizitas: Franziska Ritter (Tel. 3536)<br />

Unglaublich ...<br />

Unser Taxi schaffte in jener Vorweihnachts<strong>zeit</strong><br />

in fünfzehn Minuten etwa zwei Häuserblocks.<br />

„Dieser Verkehr ist eine Katastrophe“, schimpfte<br />

mein Begleiter. „Er nimmt mir das ganze bisschen<br />

Weihnachtsstimmung, das ich habe.“ Mein anderer<br />

Begleiter war philosophischer. „Es ist unglaublich“,<br />

sinnierte er, „Ganz und gar unglaublich. Denkt<br />

doch bloß – ein Kind, das vor über zweitausend<br />

Jahren mehr als achttausend Kilometer von hier<br />

geboren wurde, verursacht ein Verkehrschaos auf<br />

der Fifth Avenue in New York.“ Tja, das ist tatsächlich<br />

unglaublich!<br />

Norman Vincent Peale<br />

Gedanken zum Weihnachtsfest, entnommen aus „ach!“,<br />

Andere Zeiten Verlag, Hamburg<br />

ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.1 | 2014 /15 7


KAB St. Ludger Lüdinghausen<br />

Zueinander finden, miteinander<br />

verbunden sein, ist ein gutes<br />

Stichwort für Verbände. Verbundenheit<br />

ist quasi das Herzstück<br />

eines Verbandes: Menschen<br />

ähnlicher Interessen verbinden<br />

sich in Gruppen und diese Gruppen<br />

oder Vereine schließen sich<br />

überregional als Verbände zusammen.<br />

So ist das auch bei der<br />

KAB: Wir sind der Ortsverein<br />

St. Ludger in Lüdinghausen, in<br />

Seppenrade gibt es den Ortsverein<br />

St. Josef und beide Vereine gehören mit rund<br />

300 weiteren Vereinen zum KAB-Diözesanverband<br />

Münster. Kein KAB-Verein existiert für sich allein. Das<br />

Gemeinsame macht stark.<br />

Zueinander finden heißt verhandeln.<br />

Nicht immer ist dieses Gemeinsame ganz einfach – wo Menschen<br />

und Gruppen sich verbinden, gibt es unterschiedliche<br />

Meinungen, Ansichten und Vorstellungen. Zueinander finden,<br />

das müssen wir in der KAB immer wieder – immer wieder<br />

handeln wir gemeinsam aus, wie wir uns als katholischer<br />

Sozialverband verstehen, welche Aktionen wir machen wollen,<br />

was uns wichtig ist. Wir wägen sorgfältig ab, was uns<br />

wichtig ist – auch weil ehrenamtliche Mitstreiter/innen eben<br />

nicht vom Himmel fallen. Arbeits<strong>zeit</strong>verdichtung, Stress und<br />

wachsende <strong>Kirchen</strong>skepsis verhindern oft, dass Menschen<br />

sich für ein Engagement entscheiden. Als Ortsgruppe fühlen<br />

wir uns verbunden mit der Gemeinde: KAB-Mitglieder sind<br />

auch in anderen örtlichen Gruppen aktiv wie im Pfarreirat,<br />

im Heimrat, in der Frauengemeinschaft, im <strong>Kirchen</strong>chor, im<br />

„Treff am Turm“ u.a.<br />

Zueinander finden heißt verzichten und<br />

dafür neues schaffen.<br />

2005 haben sich die beiden Vereine die KAB St. Felizitas<br />

und die KAB St. Ludger zusammenschlossen. Wichtig für<br />

uns war, dass aus beiden Altvereinen Menschen im Vorstand<br />

mitarbeiten und den „neuen“ Verein gestalten. Beide Vereine<br />

mussten auch auf manche liebgewordene, aber eben<br />

alte Tradition verzichten. Das Verzichten fällt unserer Erfahrung<br />

nach leichter, wenn die Mitglieder erleben, dass dafür<br />

neues entsteht und die KAB mit einer Stimme spricht.<br />

8<br />

ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.1 | 2014 /15<br />

Zueinander finden ist sinnvoll.<br />

„Sinnvoll leben“ heißt der Schwerpunkt der KAB im Bistum<br />

Münster für die nächsten beiden Jahre. Was gehört für<br />

mich, für uns zu einem sinnvollen Leben? Was brauchen wir<br />

wirklich? Wie wollen wir leben? Und wie sieht eine Gesellschaft<br />

aus, die ihren Bürgerinnen und Bürgern ein sinnvolles<br />

Leben ermöglicht? Das sind die Fragen, mit denen wir uns<br />

beschäftigen. Es sind zentrale Lebensfragen, die wir im Verein<br />

und Verband gemeinsam zu beantworten suchen.<br />

Kommen Sie vorbei und lernen<br />

Sie uns persönlich kennen:<br />

Sonntag, 30.11.2014<br />

14.30 - 17.00 Uhr<br />

Pfarrheim St. Felizitas<br />

„Advent-Vorbereitung auf das Weihnachtsfest"<br />

Lieder, Geschichten in gemütlicher Atmosphäre<br />

Freitag, 23.01.2015<br />

15.30 Uhr<br />

Besichtigung der Fa. Vectron AG in Münster<br />

Abfahrt ca. 14.30 Uhr<br />

(Bus oder Fahrgemeinschaften)<br />

Platz für Jesus?<br />

Herzlich willkommen -<br />

wir freuen uns über alle Gäste!<br />

| Christine Schenk<br />

Vorsitzende der KAB St. Ludger<br />

Millionen Menschen haben<br />

keinen Platz für Jesus.<br />

Sie ahnen nicht,<br />

dass die Lösung seines Wohnungsproblems<br />

die Lösung ihres Lebensproblems ist.<br />

Hätte Jesus bei ihnen mehr Platz,<br />

hätten sie weniger Probleme.<br />

Hätten sie für ihn mehr übrig,<br />

würden sich viele ihrer Sorgen erübrigen.<br />

Dr. Theo Lehmann


KAB St. Josef Seppenrade<br />

Wo will unsere KAB St. Josef hin? Ist die geplante Zusammenlegung<br />

der beiden Ortsvereine sinnvoll? Unsere KAB<br />

St. Josef ist vor 80 Jahren gegründet worden und hat trotz<br />

Austritten immer noch 105 Mitglieder. Sie wurde in all den<br />

Jahren immer Ihrer Aufgabe als Mittler und Fürsprecher der<br />

Arbeitnehmer gerecht.<br />

Zueinander finden sollen die KAB-Vereine ohne die Eigenständigkeit<br />

im kirchlichen wie im täglichen Bereich zu verlieren.<br />

Zueinander finden darf nicht den Verlust der Eigenverantwortung<br />

bedeuten, was aber ein Miteinander der<br />

Ortsvereine nicht unbedingt ausschließt. Unsere KAB St. Josef<br />

veranstaltet immer wieder Einkehrtage, Wallfahrten und<br />

im Jahresablauf interne Veranstaltungen für die Mitglieder,<br />

die sehr gut angenommen werden. Das Thema "Zueinander<br />

finden" muss ganz bewusst, mit äußerster Feinfühligkeit angegangen<br />

werden. Die Schwierigkeit ist natürlich Mitglieder<br />

für die Vorstandsarbeit zu gewinnen.<br />

Zueinander finden darf meines Erachtens nicht einer Fusion<br />

gleichen, sondern sollte sich auf gemeinsame Aktionen der<br />

Ortsvereine beschränken, das heißt, zum Beispiel in Glaubensfragen,<br />

Einkehrtagen usw. wäre evtl. ein Miteinander<br />

möglich, dürfte aber den vereinsinternen Veranstaltungen<br />

nicht im Wege stehen.<br />

Für die KAB St. Josef<br />

| E. Krusel, Schriftführer<br />

... dass im Frühling des Jahres 1920<br />

der Arbeiter- und Knappenverein<br />

Seppenrade, heute KAB St. Josef Seppenrade,<br />

gegründet wurde? Die Gründungsveranstaltung fand im<br />

heutigen Dorfkrug (damals Cosack) statt.<br />

Erster Vorsitzender war Bernhard Westrup, er wurde von<br />

einer stattlichen Zahl an Gründungsmitgliedern gewählt.<br />

Der monatliche Beitrag betrug 30 Pfennige.<br />

De Wiehnachtsgeschicht up Platt<br />

Vor tweedusend Joarn geev de<br />

Kaiser Augustus Order:<br />

Jeedeen, de in sien Riek leeben dei,<br />

de sull sick in de Stüürlist inschrieven<br />

looten. Sowat harr he vörher nie nich<br />

doan. Un dat speelt sick af in de Tied,<br />

as de Landrot Kyrenios in düsse Kant<br />

vun Syrien dat Seggen harr.<br />

Un all de Lüü mooken sick nu op`n<br />

Patt. Se moot sick jo inschrieven looten,<br />

un twor dor, wo se mool toierst<br />

dat Licht vun de Welt saan heft.<br />

Dorüm moot sick nu ook Timmermanns<br />

Jupp op`n Patt maaken. He<br />

wohn jo in Nazareth, so`n lütte Stadt<br />

in Galiläa. Un he mutt noh Judäa<br />

hen, noh David sien Stadt. Dat hett<br />

Bethlehem heeten. Dor moot he sick<br />

inschrieven looten, ook Mia, de Fruu,<br />

de he mool frie`n wull, un de harr jo<br />

al wat Lüttes in sick binn`. Nu hett<br />

sick dat so afspeelt:<br />

Grad as se dor anlangen deen, do<br />

hett dat sowiet sien un Mia bröch<br />

dor ehrn iersten Jung to Welt un dat<br />

in so`n ollen Ossenschatt. Se leed em<br />

in en Krüff. Dat geev dor för em keen<br />

anner Eck in de Giegend und in keen<br />

Weertshuus hebt se `n Berre kriegen.<br />

In düsse Kant geev dat ook Schöpers<br />

op de Kampen, de mot in de Nacht,<br />

ünner den blanken Hemmel, op de<br />

Schoop uppassen.<br />

Mit `nmool stünn dor een vun den<br />

Herrn sien Engels bi üm un se stünnen<br />

alltohoop in so`n döfitgen Licht,<br />

dat vun`n Herrn utgüng. Kloor, do<br />

warn se erst wahne bange. Den<br />

Herrn sien Engel sech to üm: „West<br />

men nich bange! Kiek es, wat ik u<br />

künni mookensall, dor köönt sick all<br />

de Lüü dran frei`n! Wo sick dat drüm<br />

dreiht: In David sien Stadt, dor is all<br />

vondaag de Retter to Welt koomen.<br />

He is de Herr!“<br />

Un mit `nmool kümmen dor all de Engels,<br />

de dat in Hemmel geeben deit,<br />

bi den Engel tozaamen. De priesen nu<br />

Gott mit en Leed:<br />

Loffpries wees Gott in de Heugt dor<br />

booben,<br />

un Freeden sall dat op de Ier geeben:<br />

för all de Minschken, de Gott leev hett !<br />

De Engels sin dan wier trügg noh`n<br />

Hemmel. Un de Schöpers sech een<br />

to`n annern: „Loot us nu men dor<br />

hingohn un kieken wat sick in Bethlehem<br />

so afspeelt hett. Dor weert wi<br />

wies, wat de Herr us künnigt hett.“<br />

Se sünd denn ook henloopen un dor<br />

funnen se ook Mia un Jupp un dat lütte<br />

Jüngsken in de Krüff.<br />

Paar daach later sin dree Sternkieker<br />

ut dat Moinland updaucht, de wulln<br />

dat Kind besööken un se hebbt sick<br />

vöör em hinschmeeten un kraamt all<br />

de Schätz ruut, de se metbracht hähn:<br />

dat Gold, den Wiehrook un dat Duftkruut.<br />

So hett sich dat domals afspeelt.<br />

Frohe Wiehnachten!<br />

| Ulrike Offermann<br />

ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.1 | 2014 /15 9


„Musik verbindet!“<br />

- so wird gesagt.<br />

Der Junge Chor der Gemeinde St. Felizitas lebt diese<br />

Aussage. Die Mitglieder des Chores kommen aus den<br />

Heimatgemeinden St. Felizitas und St. Ludger und aus<br />

der evangelischen Stephanus-Gemeinde in Lüdinghausen.<br />

Bei den wöchentlichen Proben unter der Leitung<br />

von Kantor Thomas Kleinhenz singen Jugendliche und<br />

junge Erwachsene, die in Schule, Familie und Beruf<br />

stehen, gemeinsam NGL ("Neues geistliches Lied").<br />

Nach der Aufnahme einer CD mit Liedern des bekannten<br />

Komponisten Pater Norbert M. Becker im Herbst 2011 wurde<br />

der Chor jetzt vom Bistum Münster für eine weitere professionelle<br />

CD-Produktion angefragt.<br />

Dabei wurden Lieder mit teils mehrstimmigen Chorsätzen<br />

aus dem Eigenteil Münster des neuen Gesangbuches<br />

Gotteslob eingesungen. Unter den eingesungenen Liedern<br />

finden sich z.B. NGLs wie „Da berühren sich Himmel und<br />

Erde“, „Eingeladen zum Fest des Glaubens“ und „Ein Licht,<br />

in dir geborgen“.<br />

Die Veröffentlichung der neuen CD ist noch im Advent 2014<br />

geplant. Wir freuen uns sehr darauf.<br />

In der Pfarrgemeinde St. Felizitas gestaltet der Junge Chor<br />

zahlreiche Gottesdienste, vor allem an den Hochfesten und<br />

verschiedenen Sonntagen im <strong>Kirchen</strong>jahr sowie bei den Firmungen<br />

in beiden Gemeindekirchen, musikalisch mit.<br />

10<br />

ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.1 | 2014 /15<br />

Aufgrund der verschiedenen und vielfältigen Lebenssituationen<br />

der Chormitglieder ist es immer wieder eine Herausforderung,<br />

zu den Proben und Gottesdiensten regelmäßig<br />

zu erscheinen. Aber irgendetwas hält uns. Wir sehen uns<br />

als junger Chor der Gemeinde, als Anlaufstelle für alle in<br />

Lüdinghausen und Seppenrade. Wir möchten alle Jugendlichen<br />

und junge Erwachsene ermuntern<br />

bei einem Probetermin -<br />

an jedem Freitag von 19.30 bis 21.00 Uhr<br />

im Pfarrheim St. Felizitas - mitzumachen!<br />

Sich freischaufeln für die Musik. Denn Musik verbindet<br />

und Singen in der Gemeinschaft macht Spaß! Dann brauchen<br />

wir über ein Zusammenwachsen nicht mehr zu reden,<br />

sondern wir leben und singen einfach miteinander.<br />

Für den Jungen Chor St. Felizitas<br />

| Anna Gründken


Die Fusion? Zueinander finden!<br />

Für unseren <strong>Kirchen</strong>chor in Seppenrade gäbe es im<br />

Hinblick auf die Fusion der beiden <strong>Kirchen</strong>gemeinden<br />

St. Dionysius und St. Felizitas eine schnelle und einfache<br />

Antwort: NEIN!<br />

Warum NEIN? Aus dem einfachen Grund, weil die <strong>Kirchen</strong>chöre<br />

der <strong>Kirchen</strong> St. Dionysius, St. Felizitas und auch St.<br />

Ludger weiterhin als solche bestehen bleiben. Das macht<br />

auch Sinn, braucht doch jede Kirche ihren Chor, der zur festlichen<br />

Gestaltung der Gottesdienste beiträgt.<br />

Doch so einfach können wir es uns mit unserer Antwort<br />

nicht machen, denn das Thema dieses ersten gemeinsamen<br />

Pfarrbriefes heißt ja „Zueinander finden“ und eben nicht<br />

„Die Fusion“.<br />

Ein NEIN wäre wohl eine vorschnelle Antwort.<br />

„Zueinander finden“ bedeutet nämlich mehr als die<br />

- zwangsweise - Zusammenlegung von Gruppierungen.<br />

„Zueinander finden“ setzt voraus, dass man einander zunächst<br />

einmal sucht.<br />

Begeben wir uns also auf die Suche nach den Sängerinnen<br />

und Sängern „da unten“ in Lüdinghausen: Wir werden<br />

wahrscheinlich rasch feststellen, dass sie auch gerne – singen!<br />

Und dass es mehr Frauen als Männer sind, dass es mehr<br />

ältere als jüngere Chormitglieder gibt, dass Einige Noten lesen<br />

können, Andere nicht, dass Einige regelmäßig zur Probe<br />

kommen, Andere nur ab und zu, dass es insgesamt recht<br />

gesellige Menschen sind, die ihren Glauben gerne durch<br />

das Singen im <strong>Kirchen</strong>chor bezeugen – kurzum: dass sie uns<br />

eigentlich ziemlich ähnlich sind!<br />

Diese Erkenntnis kann es uns doch nur leicht machen, mit<br />

JA zu antworten. Lasst uns zueinander finden – in gemeinsamen<br />

Chorprojekten, im gegenseitigen Besuch der Konzerte,<br />

vielleicht im „Ausleihen“ von Sängerinnen oder Sängern,<br />

wenn mal Not am Mann oder der Frau ist, beim gemeinsamen<br />

Einstudieren neuer Literatur, bei der Werbung<br />

für neue Sängerinnen und Sänger…!<br />

Es gibt so viele Gemeinsamkeiten und wenig, was uns<br />

trennt. Das größte Hindernis scheint mir die räumliche<br />

Distanz zu sein.<br />

Gut, dass es Autos gibt...<br />

| Ingrid Kortendieck<br />

Schriftführerin<br />

<strong>Kirchen</strong>chor St. Dionysius Seppenrade<br />

Fusion - ein Wort<br />

Fusion - ein Wort, das in aller Munde ist und nicht nur<br />

unsere Gemeinde betrifft.<br />

Bei uns im Chor wird es sehr widersprüchlich diskutiert. Bei<br />

den einen höre ich den Tenor heraus: wir müssen zusammen<br />

wachsen. Andere sträuben sich mit Händen und Füßen<br />

dagegen. Dabei finde ich erschreckend, welch aggressive<br />

Note dabei mitschwingt. Wo ist da das Christliche, wo ist da<br />

Offenheit und Toleranz, wo kann da ein Miteinander werden?<br />

Ist es einfach die große Angst vor Veränderung und<br />

das Festhaltenwollen an Vergangenem?<br />

Ich lasse die Dinge auf mich zukommen. Ich denke, dass eine<br />

Weigerung nichts bringt. Wir können das als Gemeindemitglieder<br />

nicht entscheiden, so sind die Strukturen in der<br />

Kirche nicht.<br />

Also ist es besser, positiv aufeinander zuzugehen und den<br />

Menschen in den Mittelpunkt zu rücken. Wir sind alle<br />

Lüdinghauser. Wenn das Zusammenleben zweier Gemeinden<br />

nicht funktioniert, wie soll es dann in der Welt<br />

funktionieren? Vielleicht können wir hier ein kleines Beispiel<br />

für ein friedliches Miteinander setzen und wirklich<br />

zusammen wachsen, zusammen beten, zusammen singen,<br />

zusammen Gemeinde leben. Das ist mein Wunsch für die<br />

Fusion.<br />

| Roswitha Nohn<br />

Vorsitzende <strong>Kirchen</strong>chor St. Ludger<br />

ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.1 | 2014 /15 11


Weltgebetstag<br />

Informiert beten - betend handeln<br />

Der Weltgebetstag - den<br />

Allermeisten sicherlich gut<br />

bekannt - ist eine weltweite<br />

Basisbewegung christlicher<br />

Frauen. Jedes Jahr, immer<br />

am ersten Freitag im März,<br />

feiern Menschen weltweit<br />

den Weltgebetstag (WGT). Thema, Anliegen und Texte<br />

zum Gottesdienst werden jährlich von Frauen aus einem<br />

anderen Land vorbereitet. Diese Frauen sind Mitglieder in<br />

unterschiedlichen christlichen <strong>Kirchen</strong>. Auch in unseren<br />

Gemeinden in Seppenrade und Lüdinghausen organisieren<br />

und gestalten Frauen in ökumenischen Gruppen den Weltgebetstag.<br />

Weltgebetstag – das ist gelebte Ökumene! Weltgebetstags-<br />

Engagierte sind solidarisch und übernehmen Verantwortung,<br />

nach dem Motto des Weltgebetstags: „Informiert<br />

beten – betend handeln“ („Informed Prayer – Prayerful<br />

Action“). Ein sichtbares Zeichen dieser Solidarität ist die<br />

weltweite Förderung von Projekten für Mädchen und<br />

Seit vielen Jahren gibt es in der Kirche St. Ludger die<br />

Tradition des Kantorengesangs. Diesen liturgischen<br />

Dienst ermöglichte das II. Vatikanische Konzil wieder<br />

neu, indem es den Dialogcharakter der Liturgie als<br />

wechselseitiges Gespräch zwischen Mensch und Gott<br />

hervorhob.<br />

Die Aufgabe des Kantors ist das dialogische Singen mit der<br />

Gemeinde. Der Antwortpsalm und das Halleluja werden<br />

vom Ambo aus gesungen, so dass deutlich wird, dass es<br />

sich auch hierbei um die Verkündigung des Schriftwortes<br />

handelt.<br />

Die Texte, die gesungen werden, gehen zum Teil bis in das<br />

Judentum zurück und sind somit Jahrtausende alt. Durch<br />

den Kantorendienst machen wir sie für die Gemeinde hörund<br />

mitsingbar. Zur<strong>zeit</strong> besteht unsere Gruppe aus acht<br />

Kantoren.<br />

Die singende Verkündigung des Wortes Gottes kennt keine<br />

Gemeindegrenzen. So war es für uns selbstverständlich,<br />

12<br />

„Singend lasst uns vor ihn treten!“<br />

ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.1 | 2014 /15<br />

Frauen. Wer mehr erfahren möchte kann im Internet unter<br />

www.weltgebetstag.de viele Informationen finden. Am<br />

Freitag, dem 6. März 2015 wird diesmal ein Thema aus dem<br />

Beispielland Bahamas unter dem Titel „Begreift ihr meine<br />

Liebe?" ökumenisch gefeiert. In der Auferstehungskirche<br />

Seppenrade findet um 15.00 Uhr der Wortgottesdienst<br />

statt. Anschließend ist ein gemeinsames Kaffeetrinken im<br />

Gemeindehaus. In Lüdinghausen ist als Einstimmung das<br />

Kaffeetrinken und eine Fotoschau um 15.00 Uhr im Pfarrheim<br />

St. Ludger, um 16.00 Uhr schließt sich der ökumenische<br />

Wortgottesdienst in der Ludger-Kirche an. Parallel dazu<br />

wird Kinderbetreuung angeboten. Ab 17.30 Uhr folgen<br />

kreative Kleingruppen-Angebote im Pfarrheim, deren Ende<br />

in einen gemeinsamen Imbiss am frühen Abend münden.<br />

Bitte beachten Sie kurzfristige Publikationen wegen evtl.<br />

Änderungen, die jetzt zum Redaktionsschluss noch nicht<br />

festliegen.<br />

Für die Vorbereitungsgruppe<br />

| | Beate Schneider<br />

nach der Fusion von St. Ludger und St. Felizitas in beiden<br />

<strong>Kirchen</strong> der Gemeinde St. Felizitas unseren Dienst zu tun.<br />

Und so begannen wir dann vor ca. zwei Jahren regelmäßig<br />

in St. Ludger und St. Felizitas zu singen, was mit der Anzahl<br />

der Kantoren erst einmal geleistet werden musste.<br />

Auch in St. Dionysius sollen künftig Kantoren regelmäßig<br />

singen können. Die Fusion ist eine mögliche<br />

Erweiterung unseres Dienstes, der von den jeweils zuständigen<br />

Organisten gut unterstützt wird. Um diesen<br />

Dienst in weiteren Gottesdiensten leisten zu können,<br />

benötigen wir Mitstreiter. Wer Freude daran hat, das<br />

Wort Gottes singend zu verkünden und ein sicherer<br />

Sänger ist, melde sich bitte bei<br />

| | Sylvia Lezius<br />

Tel.: 02591/ 949418


Ökumenischer Arbeitskreis -<br />

Zueinander finden!<br />

Das Thema des Pfarrbriefes weist<br />

in die Zukunft: Zueinander finden.<br />

Dies tat der ökumenische Arbeitskreis<br />

schon in der Vergangenheit<br />

vor sehr vielen Jahren. Christen<br />

der evangelischen und katholischen<br />

Gemeinden aus Seppenrade<br />

und Lüdinghausen arbeiten froh<br />

und begeistert am gemeinsamen<br />

Glauben.<br />

Ziel war und ist es also, unser Christsein<br />

miteinander zu leben, an einigen<br />

Punkten besonderes zu feiern und<br />

die Gemeindemiglieder mit einzubeziehen.<br />

Über die konfessionellen<br />

Schranken hinweg sind unsere monatlichen<br />

Treffen von Bibelwort und Gebet<br />

eingerahmt und nehmen dann die vor<br />

uns liegenden Aktivitäten in den Blick.<br />

Wir geben hier einen kurzen Überblick<br />

unserer Angebote im Ablauf des Jahres:<br />

Die Bibelwoche im Januar beginnt<br />

mit einem Taizé-Wortgottesdienst<br />

und endet mit einem Familiengottesdienst<br />

am Sonntagvormittag; an den<br />

Werktagen bietet sie Bibelgespräche<br />

vormittags oder abends zu einem bestimmten<br />

Abschnitt der Bibel: in 2015<br />

werden es sieben Abschnitte des Galaterbriefes<br />

von Paulus sein. Das Thema<br />

lautet: „Von der Freiheit der Christen".<br />

Detaillierte Daten und Einladungen<br />

folgen.<br />

Unter freiem Himmel finden zwei weitere<br />

Familiengottesdienste statt:<br />

zunächst am Pfingstmontag bisher an<br />

verschiedenen Orten wie: Kirchplatz an<br />

St. Ludger, Garten des Stephanuszentrums,<br />

Felizitasgarten und Rosengarten;<br />

in der zweiten Jahreshälfte bietet das<br />

Biologische Zentrum einen wunderschönen<br />

Rahmen, singend und betend<br />

unsere Schöpfung zu bestaunen.<br />

Zwei weitere Taizé-Wortgottesdienste<br />

werden in der dunklen Jahres<strong>zeit</strong><br />

gehalten, die mit der eingängigen<br />

Musik und vielen Kerzen sich zunehmender<br />

Beliebtheit erfreuen – auch<br />

ohne, dass ein geweihter Zelebrant<br />

dem Gottesdienst vorsteht.<br />

Im Herbst wird im zweijährigen Wechsel<br />

eingeladen entweder zum Pilgerweg<br />

(in 2013 nahmen wir gemeinsam<br />

eine Etappe des Jakobsweges nach<br />

Cappenberg unter die Füße, 2015<br />

ist noch in Planung) oder zur langen<br />

Nacht der offenen <strong>Kirchen</strong> (2016).<br />

Zeichen der Wertschätzung der anderen<br />

Konfession sind die gegenseitigen<br />

Besuche etwa zur Feier des (staatlicherseits<br />

abgeschafften) Buß- und Bettages<br />

oder zur Fronleichnamsprozession. Gemäß<br />

Roger Schutz, dem Gründer der<br />

Taizé-Ordensgemeinschaft, wollen wir<br />

gerne weiter versuchen, das zu leben,<br />

was wir vom Evangelium verstanden<br />

haben/verstehen und als Christen aneinander<br />

festhalten. Interessierte sind<br />

jeder<strong>zeit</strong> willkommen.<br />

Für den Ökumene-Arbeitskreis<br />

| | Beate Schneider<br />

Kinderkirche und Kleinkindergottesdienst<br />

in St. Felizitas<br />

Jeden 1. Sonntag im Monat ist „Kinderkirche“ in St. Felizitas.<br />

Kinderkirche bedeutet, dass junge Familien mit ihren<br />

Kindern am Sonntag in die „normale“ Messe gehen können<br />

und sowohl Kinder als auch Eltern „altersentsprechend“<br />

dem Gottesdienst folgen können. Eltern und Kinder<br />

beginnen gemeinsam in der Kirche mit dem<br />

Eingangslied und dem Kreuzzeichen. Den weiteren<br />

Verlauf des Wortgottesdienstes erleben die Kinder<br />

in kindgerechter Form und Sprache im benachbarten<br />

Pfarrheim. Zur Gabenbereitung kommen<br />

die Kinder wieder zu ihren Eltern in die Kirche.<br />

Der kindgerechte Gottesdienst wird von einem<br />

Team ehrenamtlich engagierter Mütter geleitet.<br />

Am 3. Sonntag im Monat findet im Pfarrheim<br />

St. Felizitas der Kleinkindergottesdienst statt.<br />

Er richtet sich – wie die Kinderkirche – an Kinder<br />

von null bis sechs Jahren. Dort werden kindgerechte<br />

Lieder gesungen und biblische Geschichten erzählt.<br />

Dieser Wortgottesdienst dauert ca. 20 - 30 Minuten. Damit<br />

diese beiden Gottesdienstformen für junge Familien<br />

weiter Bestand haben können, sucht das Team dringend<br />

Unterstützung durch andere Frauen und Männer, denen es<br />

ein Anliegen ist, „stressfrei“ mit ihren Kindern den Sonntagsgottesdienst<br />

zu besuchen. Das Team trifft sich u.a. zum<br />

Austausch und zu religionspädagogischen Fortbildungen.<br />

Wer Interesse an der Mitarbeit<br />

hat, kann sich melden bei:<br />

| Ruth Reiners<br />

Pastoralreferentin<br />

Tel. 982379<br />

ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.1 | 2014 /15 13


Sieben Fragen an...?!<br />

Sieben Fragen an<br />

Franz Wiedenlübbert<br />

Erster Vorsitzender der<br />

St. Johanni-Schützenbruderschaft in Seppenrade,<br />

1. Kompanie<br />

<br />

Was hat Sie motiviert, erster Vorsitzender der<br />

1. Kompanie der St. Johanni-Schützenbruderschaft<br />

Seppenrade zu werden?<br />

Meine Motivation liegt im Leben in der Gemeinschaft. Seit<br />

meinem 15. Lebensjahr habe ich in verschiedenen Vereinen<br />

im Vorstand mitgewirkt. In der Schützenbruderschaft ist das<br />

Miteinander von Jung und Alt besonders ausgeprägt. Die<br />

Förderung des Schießsports liegt mir ebenso am Herzen, wie<br />

der Zusammenhalt zwischen den Jungjägern, den Altjägern,<br />

den Grenadieren, der Handstockkompanie, den Offizieren<br />

und Vorstand. Ganz wichtig sind für mich die gemeinsamen<br />

Veranstaltungen wie das Schützenfest und das Bataillonsschießen,<br />

jährliche Höhepunkte im Vereinsleben in Seppenrade.<br />

Hier beteiligen sich alle Kompanien von der I., II., III.,<br />

und IV. der St. Johanni-Schützenbruderschaft, alles selbständige<br />

Vereine. Schon im Jahre 1949 haben unsere Väter hierfür<br />

die Weichen gestellt. Diesen Gemeinschaftsgedanken gilt<br />

es zu bewahren und auszubauen.<br />

<br />

Wo sehen Sie die Verbindung zwischen der<br />

Schützenbruderschaft St. Johanni und unserer<br />

katholischen Gemeinde St. Dionysius?<br />

Nach alten Aufzeichnungen in den <strong>Kirchen</strong>büchern von<br />

Seppenrade bestanden schon im 15. Jahrhundert (1426)<br />

in Seppenrade zwei Schützenbruderschaften, und zwar die<br />

Bruderschaft „Beate Mariae Semper Virgine“ und die „St.<br />

Johanni-Schützenbruderschaft“. Ergänzend hierzu steht in<br />

unserer Satzung: Bis auf den heutigen Tag werden von der<br />

St. Johanni-Schützenbruderschaft gemäß alter Tradition für<br />

die Bürger in christlicher Verantwortung – Sitten und Bräuche<br />

gewahrt, die Geselligkeit, der Frohsinn, die Kameradschaft<br />

und die Gemeinschaft aller Stände und Berufe gepflegt.<br />

<br />

Was gefällt Ihnen besonders am Gemeindeleben<br />

St. Dionysius in Seppenrade?<br />

Hier fallen mir spontan die vielen Aktivitäten der einzelnen<br />

kirchlichen Vereine und Gruppen ein: angefangen mit der<br />

Dorfranderholung, über die KAB, das Jugendzeltlager von<br />

Kolping, den Altennachmittag, das Treffen der Alleinstehenden,<br />

die Musikgruppen und Chöre bis zur Arbeit in der Gemeindebücherei,<br />

um nur einige zu nennen. Das Don-Bosco-<br />

Haus muss auch in Zukunft weiterhin Anziehungspunkt für<br />

unser Gemeindeleben sein.<br />

14<br />

ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.1 | 2014 /15<br />

<br />

Vor<br />

einiger Zeit war in den Medien zu lesen, dass<br />

in Werl ein Muslim Schützenkönig geworden<br />

ist. Doch der Dachverband machte Ärger – die<br />

Satzung sieht keine Muslime vor. Wie denken Sie<br />

bzw. der Verein über diese Diskussion?<br />

Die Reaktion dieses Dachverbandes ist für mich unverständlich.<br />

Zumal in unserer heutigen Gesellschaft überall im Sport,<br />

Politik und Kirche Bürger mit Migrationshintergrund voll integriert<br />

sind. Auch dieser Schützenbruder gehört dem Vorstand<br />

der Schützen an. Christ sein bedeutet für mich auch,<br />

tolerant sein. Wir gehören keinem Dachverband an und werden<br />

dieses auch nicht anstreben.<br />

<br />

Gibt<br />

es etwas, was Sie sich von der<br />

Pfarrgemeinde St. Dionysius in Bezug auf die<br />

Schützenbruderschaft wünschen?<br />

Ich hoffe, dass sich unsere Pfarrgemeinde auch nach der<br />

Fusion im Hinblick auf unsere Schützenfestmessen, Kranzniederlegungen<br />

am Ehrenmal und Prozessionen weiterhin<br />

flexibel zeigt.<br />

<br />

Wenn<br />

Sie auf die Jahre zurückblicken:<br />

Welches Ereignis ist Ihnen in besonderer<br />

Erinnerung geblieben?<br />

Neben dem jährlichen Schützenfest, welches immer wieder<br />

ein Höhepunkt in Seppenrade darstellt, ist das Fest der Vereine<br />

im Jahre 2000 mit dem grandiosen Umzug ein unvergessenes<br />

Ereignis gewesen.<br />

<br />

Eine<br />

Frage zur anstehenden Fusion<br />

von „St. Dionysius – St. Felizitas“: Gibt es bei<br />

Ihnen Ängste, Sorgen, Vorfreude oder gar schon<br />

Erfahrungen mit gemeinsamen Aktivitäten?<br />

Leider sind diese Fusionen nicht aufzuhalten. Dafür ist unsere<br />

„Amtskirche“ in der Vergangenheit und auch zukünftig<br />

nicht bereit notwendige Veränderungen herbeizuführen,<br />

wie z.B. die Abschaffung des Zölibats und die Ökumene zu<br />

intensivieren. Auch der Umgang mit Fehlern (aktuell kritisiert<br />

Kurienerzbischof Georg Gänswein die Presse im Limburger<br />

Fall) ist nicht professionell.<br />

Vor Ort hege ich die Hoffnung, dass die Bürgernähe nicht<br />

abnimmt und die Seelsorge nicht darunter leidet. Auch die<br />

Diskussionen um die wiederholte Änderung der Mess<strong>zeit</strong>en<br />

bereitet mit Sorge.


… ein Impuls aus den Gemeindeversammlungen<br />

BibelTeilen –<br />

ein Bibelgespräch beim Kaffeetrinken?!<br />

Zu vierzehn Gemeindeversammlungen haben wir vom Seelsorge-Team<br />

im Laufe der vergangenen sechzehn Monate<br />

eingeladen und rund 650 Gemeindemitglieder sind diesen<br />

Einladungen gefolgt. Viele verschiedene Themen wurden<br />

von ihnen in unsere Gesprächsrunden hineingebracht, von<br />

denen eines häufig angeregt wurde: Welche Möglichkeiten<br />

gibt es, um miteinander in den Austausch über unseren<br />

Glauben zu kommen – ohne dass ständig ein Hauptamtlicher<br />

oder eine Hauptamtliche dabei sein muss?! Hierzu haben<br />

wir die Möglichkeit des BibelTeilens vorgeschlagen. An<br />

dieser Stelle möchte ich die Gelegenheit ergreifen, um Ihnen<br />

diese Art von „Glaubensgesprächen“ näher zu erläutern<br />

und Hilfestellungen anzubieten.<br />

BibelTeilen ist eine Form, um sich mit Menschen über einen<br />

Schrifttext auszutauschen und über den Glauben ins Gespräch<br />

zu kommen. Eine Person aus der Gruppe leitet die<br />

Schritte des BibelTeilens an und alle sind eingeladen, sich ins<br />

Gespräch einzubringen.<br />

Die klassischen sieben Schritte möchte ich kurz<br />

vorstellen:<br />

1. Zu Beginn spricht jemand ein kurzes Gebet.<br />

2. Gemeinsam wird der ausgewählte Bibeltext vorgelesen,<br />

z.B. jede/r einen Satz oder kurzen Abschnitt.<br />

3. In einem Moment der Stille sucht jede/r ein Wort oder<br />

einen Satz aus dem Text, von dem sie/er sich persönlich<br />

angesprochen, herausgefordert, angefragt fühlt und liest<br />

dieses Wort bzw. den Satz laut vor. Daran schließt sich<br />

nach jeder Person eine kurze Pause ein. Nachdem alle<br />

Worte und Sätze ausgesprochen wurden, liest jemand<br />

den ganzen Text noch einmal vor.<br />

4. Für eine vorgegebene Zeit werden alle still und lassen Gott<br />

zu sich sprechen.<br />

5. Nun tauscht die Gruppe sich über die zuvor genannten<br />

Worte und Sätze aus. Warum fühle ich mich davon angesprochen,<br />

herausgefordert, angefragt,…?<br />

6. Wer Gottes Wort hört und Gottes Ansprache für sich<br />

wahrnimmt, will das Gehörte in sein Leben umsetzen.<br />

Das bedeutet, von dem Text wird der Blick auf die Realität<br />

der Welt und das soziale Umfeld der Gemeinschaft<br />

gewendet: Was ist hier konkret dran? Wo nehmen wir<br />

unsere Sendung durch Christus wahr? Aus dem Geist der<br />

Schrift heraus wird miteinander geschaut, was an sozialer<br />

Aktion oder kirchlichem Engagement jetzt gerade notwendig<br />

und gefordert ist, ganz konkret: Wer tut was mit<br />

wem bis wann?<br />

7. Jemand spricht ein kurzes Gebet und es kann gemeinsam<br />

das Vaterunser gesprochen werden.<br />

Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass es nicht um<br />

biblisches Wissen oder um das Klären einer grundsätzlichen<br />

Bedeutung des Textes, sondern um ein Gespräch mit Gott –<br />

um eine Gottes-Erfahrung geht. Es geht darum, zu erspüren,<br />

was Gott mir und uns jetzt durch diesen Text sagen will. Im<br />

Text spricht Christus selbst zu uns. Die Erfahrung zeigt: Wir<br />

müssen nicht erst einen bestimmten Grad an Vertrautheit<br />

erreichen und uns als Gemeinschaft fühlen, um dann miteinander<br />

das BibelTeilen feiern zu können. Nein, es ist Christus,<br />

der im BibelTeilen durch seinen Geist Gemeinschaft stiftet<br />

zwischen denen, die sich auf IHN einlassen.<br />

Es gibt sehr viele verschiedene Wege des BibelTeilens. Die<br />

bekannteste ist das BibelTeilen in sieben Schritten, wie es in<br />

Südafrika entwickelt wurde und weltweite Verbreitung fand.<br />

Das BibelTeilen ist einfach, aber nicht simpel. Es muss richtig<br />

verstanden und gefeiert werden, damit es sich zu einem<br />

spirituellen Instrument des Gemeindeaufbaus und der Kirchwerdung<br />

entwickeln kann. Denn hier wird schon praktiziert<br />

und gelebt, was unser Ziel und Gottes Traum ist: Eine Kirche<br />

der Beteiligung aller, die sich geleitet vom Geist Christi zu<br />

den Menschen gesandt weiß und so am Aufbau des Reiches<br />

Gottes mitwirkt.<br />

Das Bischöfliche Generalvikariat Münster hat 9 Wege<br />

des BibelTeilens auf einem kleinen Leporello zusammengestellt:<br />

- BibelTeilen in sieben Schritten<br />

(klassisch)<br />

- Das Wort Gottes stärkt uns und<br />

fordert uns heraus<br />

- In die Tiefe gehen<br />

- Gemeinsam laut lesen<br />

- Das Wort Gottes als Lebensspiegel<br />

- BibelTeilen als Deuten der Zeichen<br />

der Zeit<br />

- Relecture als Geistliche Evaluation<br />

(nach Lk 24)<br />

- Christus in seinem Wort ist immer<br />

Beginn und Mitte<br />

- Sich vom Wort Gottes auf verschiedene<br />

Art und Weise ansprechen<br />

lassen<br />

Dieses Leporello können wir für Sie beim Generalvikariat bestellen und wir<br />

sind gerne bereit, Sie anfangs beim BibelTeilen zu begleiten. Sprechen Sie<br />

uns einfach an, wir freuen uns! Die Bildung solcher Gemeinschaften (in der<br />

Familie, Nachbarschaft, im Freundes- oder Bekanntenkreis) könnte doch ein<br />

guter Einstieg in die Advents<strong>zeit</strong> oder in das neue Jahr 2015 sein?! – Und<br />

dabei kann auch eine Tasse Kaffee getrunken werden…<br />

Ich wünsche Ihnen eine besinnliche<br />

Advents<strong>zeit</strong>, ein ruhiges<br />

Weihnachtsfest und eine gesegnete<br />

Weihnachts<strong>zeit</strong>!<br />

| | Nicole Menzel, Pastoralassistentin<br />

ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.1 | 2014 /15 15


über den Besuch des<br />

Förderkreises/Sachausschusses Monze<br />

der St. Felizitas Gemeinde Lüdinghausen<br />

in unserer Partnergemeinde<br />

Sacred Heart in Monze<br />

vom 25. April bis 2. Mai 2014<br />

Reiseteilnehmer/innen: Bernadette Hartmann, Christiane<br />

Middrup-Petrausch, Benedikt Elshoff, Klaus Weischer, Friedhelm<br />

Thevessen und Amandus Petrausch<br />

Zueinander finden -<br />

Spuren der Gemeindepartnerschaft<br />

Wir sind beeindruckt von den Erlebnissen der Reise. Oft ist<br />

man, wenn man in ein fremdes Land fährt, besonders, wenn<br />

es außerhalb Europas liegt, sehr beeindruckt von den fremden<br />

Kulturen, auch wenn man in Touristenzentren untergebracht<br />

ist. Besonders intensiv ist es aber, wenn man über eine<br />

über 40-jährige Partnerschaft dann so unmittelbar, so direkt<br />

und hautnah mit dem sehr ursprünglichen, ungeschminkten<br />

Afrika in Kontakt kommt.<br />

Die Uhren ticken anders in Afrika, in vielerlei Hinsicht. In der<br />

Tonga-Sprache, die in Monze gesprochen wird, gibt es keine<br />

Wörter für die Uhr<strong>zeit</strong>en, diese werden seit einigen Jahren<br />

aus englischen Wörtern in Tonga eingefügt. Man sagt die<br />

16<br />

Reisebericht<br />

ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.1 | 2014 /15<br />

Afrikaner haben die Zeit erfunden und die Europäer die Uhr.<br />

Auch wenn Sambia wunderschöne Natur, wie die Viktoria-<br />

Wasserfälle, und tolle Landschaften und Tiere zu bieten hat,<br />

so stehen diese Erlebnisse doch im starken Kontrast zu Armut<br />

und Unterentwicklung des Landes.<br />

Wirkliche „Leuchttürme“ in den desolaten Strukturen im<br />

Lande sind die über unsere Partnerschaft aufgebauten und<br />

unterstützten Projekte. Es war immens beeindruckend zu sehen,<br />

dass, wo auch immer wir hinkamen, wir auf die Spuren<br />

der Gemeindepartnerschaft treffen konnten. So auch<br />

im Krankenhaus, wo die Mitarbeiter stolz die Arbeitskittel<br />

und auch die Betten und Einrichtungsgegenstände, die<br />

aus dem Marien-Hospital Lüdinghausen stammen, zeigten.<br />

Oder auch dort, wo die gesamte Infusionsproduktion mit<br />

den dazu benötigten Salzen zu sehen war, die vom Monze-<br />

Sachausschuss über viele Jahre finanziert wurden und werden.<br />

Mit den sterilen Infusionen werden viele Leben gerettet,<br />

besonders in den heißen Monaten des Jahres. Noch immer<br />

ist die Säuglingssterblichkeit in Sambia bei ca. 10 % und<br />

jede 12. Frau stirbt im Kindbett. Als wir bei unserem Besuch<br />

das Krankenhaus verlassen, kommen wir an dem einzigen<br />

Krankenwagen vorbei, der vielen Menschen, besonders auch<br />

Frauen nach verunglückter Geburt durch unwegsames Gelände<br />

ins Krankenhaus bringt. Auch dieser Krankenwagen<br />

trägt einen großen Aufkleber „ Donated by St. Felizitas“. Die<br />

Partnerschaft hat viele Spuren hinterlassen.<br />

Neben den vielen materiellen Spuren in der Kirche von Sacred<br />

Heart, der Siedlung Lukamantano, in der nicht behinderte<br />

und behinderte Menschen zusammen leben und arbeiten,<br />

in den vielen Outstations (kleinen Landgemeinden) oder<br />

im Berufsausbildungsinternat, dem „Youth Project“, finden<br />

wir auch sehr viele menschliche Spuren der Partnerschaft.<br />

Eine sehr starke und nachhaltige Struktur ist die Catholic


Women´s Organisation (CWO) unter Leitung von Rosemary<br />

Mundaala. Die Frauen der Gemeinschaft tragen jeden Sonntag<br />

stolz ihre selbst genähten Vereinskleider mit dem Großen<br />

Schriftzug Catholic Women´s Organisation und bilden<br />

das Rückgrat der Gemeinde.<br />

Hilfe zur Selbsthilfe -<br />

Mikrokredite für bedürftige und<br />

alleinerziehende Frauen<br />

Mit der großzügigen finanziellen Unterstützung der KFD-<br />

Lüdinghausen haben Bernadette Hartmann und Christiane<br />

Middrup-Petrausch ein neues und sehr spannendes Projekt<br />

in der Partnergemeinde vermittelt.<br />

Unter Leitung von drei Frauen in der Gemeinde Sacred Heart,<br />

Monze, Rosemary Mundaala (CWO), Evely Mundale (erfolgreiche<br />

Geschäftsfrau) und Schwester Maria Theresa hat das<br />

Projekt nun seine Arbeit aufgenommen. Nach Vorschlägen<br />

von Frauen der CWO und der Small Christian Communities<br />

(Christliche Familienkreise) wurden 25 Frauen gefunden und<br />

trainiert, 17 dieser Frauen haben nach der Vorstellung ihrer<br />

Projekte ein kleines Darlehen bekommen. Die Frauen ziehen<br />

nun einige Ziegen oder Hühner groß, bauen Gemüse an<br />

verkaufen Schuhe oder Kleider oder selbst gefertigte Handwerkssachen<br />

wie Körbe, Matten oder Schalen. Diese Frauen<br />

sind unsagbar stolz über das ihnen entgegen gebrachte<br />

Vertrauen. Niemand würde diesen Frauen Geld leihen, und<br />

die Banken nehmen bei kreditwürdigen Personen Zinssätze<br />

von über 30 %. Bei der Projekt- und Geldübergabe hat<br />

sich Rosemary in einer langen und ergreifenden Rede bei<br />

uns, den Gästen aus St. Felizitas, für das enorme Vertrauen<br />

in das „St. Felizitas & Sacred Heart Women´s Entrepreneurship“<br />

Projekt bedankt: „You are bringing food and hope to<br />

many empty tables“.<br />

Dank für 20 Jahre Einsatz<br />

An dieser Stelle wollen wir uns ganz herzlich bei Klaus<br />

Weischer für 20 Jahre Kassenführung des Sachausschusses<br />

Monze bedanken. Klaus hat sich all die Jahre mit viel<br />

Engagement um eine tadellose Finanzverwaltung gekümmert.<br />

Am 31.12.2014 übergibt er sein Amt an Friedhelm<br />

Thevessen.<br />

Durch diese Reise nach Monze haben wir diese beiden so<br />

verschiedenen Gemeinden wieder ein Stück näher zusammen<br />

gebracht. Wir haben eine tolle und nachhaltige Gemeindepartnerschaft<br />

in der wir immer wieder zueinander<br />

finden auch wenn die Uhren anders ticken.<br />

| Amandus Petrausch<br />

Kontakte und Grüße<br />

Wir freuen uns, dass wir seit dem Besuch im April auch einen<br />

persönlichen Kontakt zum deutschen Botschafter (und<br />

kath. Diakon) Bernd Finke mit Sitz in der Hauptstadt Lusaka<br />

haben, der unsere Aktivitäten sehr begrüßt und tatkräftig<br />

unterstützt. Bei unserem Besuch Ende April haben wir neben<br />

dem Botschafter auch den emeritierten Bischof Emilio<br />

Patriarca und neuen Bischof Moses Hamungole von Monze<br />

kennen gelernt. Beide Bischöfe sind über alle Maßen froh<br />

über die nachhaltige Gemeindepartnerschaft und lassen<br />

die Gemeinde St. Felizitas und den Bischof Genn in Münster<br />

herzlich grüßen. Sehr bekannt ist auch Bernd Egger, der<br />

ein halbes Jahr in der Gemeinde gearbeitet hat, und unserer<br />

Gemeinde St. Felitzitas dort ein Gesicht gegeben hat.<br />

Jeder kennt ihn dort und lässt ihn grüßen. Viele fragen<br />

wann Bernd seine Primiz hat, und einige hoffen, dann nach<br />

Deutschland zu kommen.<br />

Die hl. Felizitas wurde im 2. Jhd. in Rom<br />

geboren und starb dort um 166. Felizitas<br />

lebte als Christin in Rom und fand nach dem Tod<br />

ihres Mannes Trost im Gebet. Während einer Christenverfolgung<br />

wurde sie gemeinsam mit ihren sieben Söhnen<br />

festgenommen. Als Felizitas sich weigerte, dem christlichen<br />

Glauben abzuschwören, wurden der Legende nach zunächst<br />

die Söhne getötet, später wurde auch die Mutter<br />

enthauptet. Ihre Attribute sind Palme und Schwert, mit<br />

den Häuptern ihrer sieben Söhne.<br />

ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.1 | 2014 /15 17


Dorfranderholung:<br />

neue Freunde und eine tolle Gemeinschaft<br />

Aufeinander zugehen, Neues kennenlernen, das ist<br />

nicht immer ganz einfach. Schön, wenn es dann mit<br />

viel Spaß verbunden ist, so wie in den Sommerferien<br />

bei der Dorfranderholung.<br />

Viele Kinder versammelten sich in diesem Jahr am 26. August<br />

zum Start der Dorfranderholung mit ihren Eltern, auf<br />

dem Kirchplatz in Seppenrade. Gespannt auf das, was in der<br />

folgenden Woche alles auf sie zukommen würde. Nachdem<br />

Carolin Lukas und Frank Bücker das Betreuerteam vorgestellt<br />

hatten, wurden die Kinder ins Don-Bosco-Haus gebeten, um<br />

den ersten Schritt in die Woche zu machen. Das erste Aufeinanderzugehen:<br />

Alle Kinder können sich ihre Gruppenbetreuer<br />

selber aussuchen, ob gemeinsam mit Freunden oder<br />

wagemutig allein, suchen sich die Kinder ihre Betreuer und<br />

Betreuerinnen aus. Ein großes Menschengewirr und Durcheinander.<br />

Doch dann finden die Kinder sich schließlich in<br />

einer Gruppe, in der sie sich wohlfühlen, zusammen. Nach<br />

dem ersten kurzen Kennenlernen, haben Kinder und Betreuer<br />

Zeit, sich aufeinander einzustellen. Gemeinsame Spiele<br />

und Aktionen schweißen die Gruppe schnell zusammen.<br />

Auch wenn es am Abend des ersten Tages noch schwer ist,<br />

alle Namen zusammen zu bekommen, wenn Mama und<br />

Papa zu Hause fragen: „Mit wem bist du denn in einer<br />

Gruppe?“. Meist legt sich das nach den ersten Tagen. Auch<br />

die Namen der Betreuer sitzen schnell. Sich immer wieder<br />

auf neue Situationen einzustellen und vor allem einzulassen,<br />

das ist während der Dorfranderholung eine große Herausforderung<br />

für die Kinder. Viele sind das erste Mal ohne Mama<br />

18<br />

ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.1 | 2014 /15<br />

und Papa unterwegs. Es gibt viel<br />

Neues zu erleben<br />

und zu erfahren,<br />

ob bei<br />

einem Besuch<br />

im Allwetterzoo<br />

in Münster oder<br />

im Odysseum,<br />

einem Mitmach-<br />

Museum, in Köln.<br />

Dabei helfen die<br />

kleinen Gruppen,<br />

in die die Kinder<br />

aufgeteilt werden.<br />

Schnell bilden sich neue Freundschaften und die Kinder<br />

genießen das Programm der Dorfranderholung, das wie in<br />

jedem Jahr geheim ist. Auch das ist eine Gemeinsamkeit, die<br />

die Kinder verbindet. Die Neugier auf das, was am nächsten<br />

Tag passiert. Dafür, dass die Kinder eine tolle Dorfranderholung<br />

erleben, sorgt das Betreuerteam. Ohne die 27<br />

ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer könnte die Dorfranderholung<br />

gar nicht stattfinden. Ihnen muss an dieser Stelle<br />

ein großes Lob und ein herzlicher Dank für ihr Engagement<br />

ausgesprochen werden, denn sie haben sich bestens auf die<br />

Ferienfrei<strong>zeit</strong> vorbereitet. Dazu gehört nicht nur die generelle<br />

Bereitschaft, ein Ehrenamt zu übernehmen, sondern auch<br />

die Bereitschaft, in der Woche der Dorfranderholung Urlaub<br />

zu nehmen oder auf die eigenen Ferien für eine Woche zu<br />

verzichten. Außerdem opfern die Betreuer und Betreuerinnen<br />

immer mehr auch über das gesamte Jahr verteilt ihre<br />

Zeit, für Schulungen und Fortbildungen.<br />

Eine gute Stimmung untereinander ist in einem so großen<br />

Team unerlässlich. In jedem Jahr gibt es auch unter den Betreuern<br />

neue Gesichter, darum ist ein gutes Miteinander von<br />

„alten Hasen“ und „Newcomern“ besonders wichtig. In<br />

der Regel leiten ein erfahrener und ein neuer Betreuer eine<br />

Gruppe, dabei unterstützen sie sich mit ihren jeweiligen<br />

Talenten. Einen wichtigen Teil zur Stimmung tragen natürlich<br />

auch die beiden Kochfrauen bei, die mit ihrem leckeren<br />

Essen für zufriedene Kinder und Betreuer sorgen. Merkbar<br />

wächst in der Woche der Dorfranderholung das Zusammengehörigkeitsgefühl<br />

aller Beteiligten stark an. Kein Wunder,<br />

dass bis zum Ende der Ferienfrei<strong>zeit</strong>, dem Abschlussabend,<br />

aus dem Haufen fremder Menschen, eine starke Gemeinschaft<br />

geworden ist. Daher verwundert es nicht, dass am<br />

Freitagmorgen, wenn die Kinder nach der Übernachtung<br />

von ihren Eltern abgeholt werden, doch einige traurig sind,<br />

dass es vorbei ist.<br />

Was bleibt, ist die Vorfreude von<br />

Kindern und Betreuern auf die<br />

nächste Dorfranderholung!!!<br />

| Frank Bücker


Katholische Bücherei<br />

St. Dionysius Seppenrade<br />

Das Team der Katholischen Bücherei hat in diesem Jahr<br />

750 EURO Fördergeld von der „Jury des Spiel des Jahres“<br />

erhalten. Ein guter Grund, zwei tolle neue Spiele<br />

an dieser Stelle vorzustellen:<br />

Camel up und Concept<br />

Die Seppenrader Familienbücherei stellt ihren<br />

Lesern kostenlos Gesellschaftsspiele zur Verfügung,<br />

da diese Medien in der Anschaffung sehr<br />

teuer sind. Wer Fragen, Wünsche oder Anregungen<br />

hat, kann sich während der Öffnungs<strong>zeit</strong>en<br />

an das Bücherei-Team wenden:<br />

sonntags 9.45 – 12.00 Uhr<br />

dienstags 16.00 – 18.00 Uhr<br />

donnerstags 9.00 – 11.00 Uhr<br />

und donnerstags 15.00 – 17.00 Uhr<br />

| Ulrike Rietmann<br />

Ehrenamtliche Büchereileiterin<br />

Camel up<br />

Concept<br />

Spiel des Jahres 2014!<br />

2 – 8 Spieler<br />

ab 8 Jahren<br />

ca. 30 Minuten<br />

ca. 25 Euro<br />

4 – 12 Spieler<br />

ab 10 Jahren<br />

ca. 40 Minuten<br />

ca. 25 Euro<br />

Das völlig verrückte Kamelwettrennen wurde<br />

Spiel des Jahres 2014!<br />

2 – 8 Spieler sollen bei diesem kurzweiligen Kamelwettlauf<br />

auf den Rennausgang wetten. Die<br />

Höckertiere sitzen dabei tatsächlich huckepack<br />

aufeinander, wenn sie auf einem belegten Feld<br />

landen.<br />

Camel up ist ein geniales Familienspiel. Durch<br />

seine eingängigen Regeln sind alle schnell mittendrin.<br />

Die kurze Spieldauer lässt immer Zeit für eine<br />

Revanche. Dazu lädt auch das schön gestaltete<br />

Spielmaterial ein. Obenauf kommt die originelle<br />

Würfelpyramide. Einfach genial!!<br />

Concept fällt auf durch die zahlreichen Piktogramme,<br />

die verschiedene Charaktereigenschaften des<br />

zu suchenden Wortes oder Spruches andeuten,<br />

z.B. Tier, Mensch, Gegenstand. Im Team suchen<br />

sich 2 Spieler immer einen Begriff aus, der durch<br />

die Mitspieler erraten werden muss. Mit Hilfe unterschiedlicher<br />

Marker aktivieren die Teamspieler<br />

die Symbole und führen die Mitspieler auf den<br />

richtigen Weg. Ein kleines Beispiel: Gesucht wird<br />

der Begriff „Briefkasten“. Als Oberbegriff wird<br />

das Icon, das Gegenstände symbolisiert, ausgewählt.<br />

Als nächstes könnten die Symbole „Rechteckige<br />

Form“ und „Farbe Gelb“ die Mitspieler auf<br />

die richtige Fährte bringen.<br />

„Sagst du jeden Abend ein<br />

Gebet auf?”, fragt der Pastor<br />

das kleine Fritzchen. „Nein, das<br />

macht meine Mutter für mich.”<br />

„Und was betet sie für dich?”<br />

„Gott sei Dank, dass du jetzt im<br />

Bett bist!”<br />

Der neue Pfarrer hat gerade sein neues Büro bezogen. Plötzlich klopft<br />

es an der Tür. Denkt sich der Pfarrer: „Na, ich werde mir gleich Respekt<br />

verschaffen!" Er nimmt den Telefonhörer in die Hand und ruft: „Herein!"<br />

Es ist der Messner. Der neue Pfarrer spricht in sein Telefon: „Jawohl, Herr<br />

Kardinal. Genauso werde ich es machen. Und nochmals vielen Dank für<br />

die Gratulation, schönen Gruß noch an meinen Freund, ihren Sekretär."<br />

Danach legt er auf, begrüßt den Messner und fragt ihn: „Was wollen Sie<br />

von mir?" - „Ich muss noch ihr Telefon anschließen, Herr Pfarrer."<br />

ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.1 | 2014 /15 19


Zur <strong>Kirchen</strong>geschichte<br />

der Pfarrgemeinde Seppenrade<br />

Vor Pest, Krieg und Hunger...<br />

bewahre uns oh Herr!<br />

20<br />

Zueinanderfinden -<br />

vor 400 Jahren bedeutete das ÜBERLEBEN<br />

1619 - an den Tischen der Wirtshäuser von Seppenrade gingen<br />

sonntags Gerüchte über ein großes Sterben in der Welt<br />

um. Viele Menschen sahen das als Strafe des Himmels für<br />

den Abfall vom rechten Glauben in Deutschland an. Denn<br />

dreiviertel der Bevölkerung des Landes war ganz oder zum<br />

Teil protestantisch geworden. Krieg stand bevor.<br />

Der Pfarrer unserer kleinen Seppenrader Dorfkirche,<br />

Henrikus Schahausz, betete zu dieser Zeit sehr häufig:<br />

„Vor Pest, Krieg und Hunger...“, und die Kirchgänger<br />

erwiderten inbrünstig: “...bewahre uns oh Herr!“<br />

In diesen Tagen fand man immer mehr tote Ratten auf vielen<br />

Hausböden und Kornspeichern, in Ställen und Holzschuppen<br />

von Seppenrade. Nicht grade traurig besah man die<br />

toten, verhassten Nager. Ein mutiger Junge hob triumphierend<br />

einen der Kadaver am langen Schwanz in die Höhe.<br />

Doch am nächsten Morgen lag er fiebernd und nach Luft<br />

ringend in seinem Bett. Blutiger Auswurf kam ihm aus Nase<br />

und Mund. Pfarrer Schahausz eilte sofort ans Krankenbett<br />

und spendete das Sakrament der Krankensalbung. Unerschrocken<br />

hielt er die Hand des fiebergeschüttelten Kindes,<br />

während alle Hausbewohner in panischer Angst vor einer<br />

unheilvollen Krankheit in die Bauerschaft flohen. Doch half<br />

die Flucht auf das Land auch nicht mehr! Die Pest war zurück<br />

in Seppenrade! Ratten hatten in kürzester Zeit das ganze<br />

Dorf verseucht. Pfarrer und Totengräber hatten in diesen<br />

Tagen viel zu tun und die Pesttoten wurden in ein gemeinsames<br />

Grab gebettet. Um die Krankheit einzudämmen, hatte<br />

der Gerichtsherr der Wolfsburg verboten, Gottesdienste abzuhalten.<br />

Doch Pfarrer Schahausz ließ sich nicht von seiner<br />

priesterlichen Pflicht abhalten Pestkranke zu besuchen, zu<br />

mahnen und vor der Ansteckung zu warnen. Er opferte sich<br />

auf, der Gefahr der Ansteckung ins Auge blickend, um den<br />

Menschen hier beizustehen. Langsam verebbte die furchtbare<br />

Krankheit, aber wohl nur vorübergehend. Die Leidens<strong>zeit</strong><br />

Pastor Schahausz und seiner Gemeinde in Seppenrade<br />

begann erst.<br />

In einer warmen Augustnacht brach im benachbarten Lüdinghausen<br />

ein großes Feuer aus. Auch die Seppenrader<br />

wurden vom Klang der Feuerglocke aus dem Schlaf gerissen.<br />

Ganz Lüdinghausen stand in Flammen. Nur die Kirche,<br />

Pastorat und drei Häuser an der Steverbrücke wurden gerettet.<br />

Es gelang den Einwohnern gerade noch "nackendt<br />

und bloß" aus den brennenden Häusern zu flüchten, so<br />

ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.1 | 2014 /15<br />

ist es in dem damals angelegten Kollektenbuch vermerkt.<br />

Sämtlicher Besitz der Bürger war vernichtet. Laut Zeitzeugen<br />

waren die Lüdinghauser Bürger danach gezwungen mit ihren<br />

Kindern "unter dem blauen Himmel hinter den Zäunen"<br />

zu leben. Bei der Kollekte für die Abgebrannten spendeten<br />

die Seppenrader nach allen Kräften. Das Ergebnis war: 1550<br />

Taler und 720 Scheffel Korn. Eine enorme Summe, da die<br />

Menschen hier doch selber kaum genug zum Leben hatten.<br />

Nicht zuletzt machte Pfarrer Schahausz den Menschen ohne<br />

Unterlass bewusst, dass sie nur durch Zusammenhalt die Gefahren<br />

dieser Zeit überstehen konnten.<br />

Dies war auch die Zeit des finsteren Aberglaubens und Hexenwahns.<br />

Durch Schmerzen der Folter gezwungen, gaben<br />

verleumdete, unschuldige Männer und Frauen zu mit Zauberkunst,<br />

Werwölfen oder ähnlichen dämonischen Dingen<br />

im Bunde zu stehen. Auch in Lüdinghausen brannten im<br />

Scharperott (heute Nähe Viehvermarktungsgesellschaft) die<br />

Scheiterhaufen. Für Seppenrade ist in den Berichten dieser<br />

Zeit kein solcher Hexenprozess bekannt.<br />

1620 begannen dann die Leiden des Dreißigjährigen<br />

Krieges (1618-1648). Auf Anordnung des Fürstbischofs<br />

von Münster - Ferdinand I. von Bayern - hielt Pfarrer<br />

Schahausz mit seiner Gemeinde eine zehnstündige<br />

Andacht, um von Gott Abwendung des drohenden<br />

Unheils zu erflehen.<br />

Durch die Uneinigkeit der münsterschen Stände konnte<br />

kein Entschluss gefasst werden, um ein eigenes Heer<br />

aufzustellen und so das Münsterland einigermaßen in<br />

Verteidigungszustand zu setzen. Im September 1621<br />

kündigte Henrikus Schahausz somit die Erhebung von 2<br />

Monatssteuern an. Der Fürstbischof rechnete hierdurch<br />

mit einem Ergebnis von 60 000 Talern, womit er die drohenden<br />

Durchmärsche des „Tollen Christians“ von Braunschweig<br />

abkaufen wollte. Dieser 22jährige, mordende<br />

Herzog Christian verbreitete überall Angst und Schrecken.<br />

Christian von Braunschweig gab den Münsteranern für<br />

30.000 Taler eine Bescheinigung, dass er das Fürstbistum<br />

verschonen wolle, aber er hielt sich nicht an diese Vereinbarung.<br />

Er verlangte noch eine Nachzahlung von 150 000<br />

Taler. Doch gab er sich mit 12 000 Taler zufrieden, als der<br />

Oberbefehlshaber der katholischen Liga, Graf Tilly mit seinen<br />

Truppen heranrückte.<br />

Die Münsterischen brachten Christian von Braunschweig das<br />

Geld noch nach. Man ahnte wohl, dass er wiederkommen<br />

würde. Und er kam wieder! Bereits nach einem Vierteljahr,<br />

im August 1622 brach er von Holland her ins Fürstbistum<br />

Münster ein. Wahrscheinlich ging sein Weg über die alte<br />

Lippestraße. Streiftruppen müssen damals von Olfen aus<br />

nach Seppenrade vorgestoßen sein, denn es kam bei Elltrup<br />

(heute Schilling) in Tetekum zu einem Gefecht, bei dem es


telten Menschen von Seppenrade und Lüdinghausen Wort<br />

ergreifen?<br />

Dunkel und spät war es geworden, als Pfarrer Schahausz<br />

heim ritt. Höchste Vorsicht war geboten, als er durch den<br />

„Suggekolk“ ritt, dem letzten Steverarm auf Seppenrade<br />

zu. Der Fluß war, durch viel Regen, mächtig angestiegen. In<br />

der Mitte verlor wohl das Pferd des Pfarrers den Boden unter<br />

den Füßen und so versanken Ross und Reiter in den Fluten.<br />

Fassungslos und zutiefst erschüttert standen die Seppenrader<br />

am nächsten Tag an der Bahre ihres so sehr geliebten<br />

Pfarrers. Vollzählig gab die Gemeinde ihm das letzte Geleit,<br />

als er in der (alten) Seppenrader Kirche beigesetzt wurde.<br />

Inbrünstig beteten sie wiederum:<br />

„Vor Pest, Krieg und Hunger... bewahre uns oh Herr!“<br />

Noch heute sieht man das Epitaph, des seiner<strong>zeit</strong> so sehr geliebten<br />

und verdienten Pfarrers Henrikus Schahausz, in der<br />

St. Dionysiuskirche zu Seppenrade - rechts an der Seitenwand<br />

der Kirche, vor dem Josefsaltar - stehen.<br />

| Ulrike Offermann<br />

Die Inschrift:<br />

(aus dem lateinischen Original übersetzt)<br />

Das Epitaph<br />

Foto: Dieter Springer, Seppenrade<br />

Tote gab. Diese Straße nennt man noch heute „Brunswicker<br />

Straße“ - nach den Braunschweigern. An dieser Stelle wurde<br />

damals eine Kapelle errichtet, welche von Pfarrer Schahausz<br />

geweiht wurde. Leider ist heute dort keine Kapelle<br />

mehr zu sehen.<br />

Gegen Ende des Jahres 1622 besetzten kaiserliche Truppen<br />

das Münsterland. Sie hausten ebenso schrecklich wie die<br />

Söldnerscharen Christians von Braunschweig. Der Krieg und<br />

das Leid nahmen kein Ende.<br />

Johann v. Morrien-Nordkirchen, Erbmarschall des Fürstbischofs<br />

erbot sich, zwei Regimenter aus seinen münsterländischen<br />

Landsleuten auf die Beine zu stellen. Bauernsöhne<br />

sollten nun gegen den Feind kämpfen.<br />

Pfarrer Henrikus Schahausz, besorgt um das Schicksal der<br />

wehrfähigen Männer von Seppenrade, begab sich am 13.<br />

November 1627 trotz des regnerischen Wetters zu seinem<br />

Mitbruder nach Lüdinghausen. Sie wollten Maßnahmen, ge<br />

gen die Werbungen des Nordkircheners um Laiensoldaten,<br />

besprechen. Gemeinsam suchten sie eine Lösung zum Wohle<br />

ihrer Gemeinden. Wer, wenn nicht die beiden angesehenen<br />

Geistlichen, sollte sonst für die schon so sehr gebeu-<br />

Heda, hemme den Schritt ein wenig ermüdeter Wanderer,<br />

Und hier des Grabhügels traurige Kunde vernimm!<br />

Wie alles menschliche Tun an dünnem Faden nur hanget,<br />

Schau, und wie plötzlich zerfällt, was noch soeben in<br />

Kraft.<br />

Beigesetzt ist hier im Grab Henrikus Schahausz mit Namen,<br />

Nichts auf der Welt war uns so teuer wie er.<br />

Der im Heiligtum hier als Hirt in fast zweimal zehn Jahren<br />

Uns, seine Schaf an der Hand führte auf Weideland gut.<br />

Liebten wir noch so sehr als Führer den Mann und als<br />

Vater,<br />

Nahm uns doch Parze hinweg diesen mit grausiger Hand.<br />

Dessen Lebensfaden sie nicht vermochte zu sprengen,<br />

Da er den Opfern der Pest pflegte besuchend zu nahn,<br />

Dessen Leib, der jäh vom nahen Flusse verschlungen,<br />

Liegt hier, wünsch ihm die Ruhe, Leser und gehe davon.<br />

Oder noch besser du flehst, paßt dirs, ehrfürchtig zu<br />

Christus,<br />

Daß diesen fordere Gott unter der Seligen Schar.<br />

Nach Martini die dritte Nacht bedeckt mit Dunkel<br />

Schwarz das Land, als der Hirt jählings im Wasser ertrank.<br />

13/14 November 1627 (Chronogramm)<br />

ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.1 | 2014 /15 21


Die Apfelsine des Waisenknaben<br />

Früher herrschten in einem<br />

Waisenhaus harte Sitten. Als<br />

es wieder einmal Weihnachten<br />

wurde, erlebte ein Junge<br />

aber echte Kameradschaft. Von<br />

Charles Dickens ist folgende Geschichte<br />

überliefert:<br />

Schon als kleiner Junge hatte ich meine Eltern<br />

verloren und kam mit neun Jahren in<br />

ein Waisenhaus in der Nähe von London. Es<br />

war mehr ein Gefängnis. Wir mussten vierzehn<br />

Stunden am Tage arbeiten – im Garten,<br />

in der Küche, im Stall, auf dem Felde.<br />

Kein Tag brachte eine Abwechslung, und im<br />

ganzen Jahr gab es für uns nur einen einzigen<br />

Ruhetag: Das war der Weihnachtstag.<br />

Dann bekam jeder Junge eine Apfelsine zum<br />

Christfest. Das war alles. Keine Süßigkeiten,<br />

kein Spielzeug. Aber auch diese eine Apfelsine<br />

bekam nur derjenige, der sich im Laufe<br />

des Jahres nichts hatte zuschulden kommen<br />

lassen und immer folgsam war. Diese Apfelsine<br />

an Weihnachten verkörperte die Sehnsucht<br />

eines ganzen Jahres. So war wieder<br />

einmal das Christfest herangekommen. Für<br />

mein Knabenherz bedeutete es aber fast das<br />

Ende der Welt. Während die anderen Jungen<br />

am Waisenhausvater vorbei schritten<br />

und jeder seine Apfelsine in Empfang nahm,<br />

musste ich in einer Zimmerecke stehen und<br />

zusehen. Das war meine Strafe dafür, dass<br />

ich im Sommer eines Tages hatte aus dem<br />

Waisenhaus weglaufen wollen. Als die Geschenksverteilung<br />

vorüber war, durften die<br />

anderen Knaben im Hofe spielen. Ich aber<br />

musste in den Schlafraum gehen und dort<br />

22 ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.1 | 2014 /15<br />

den ganzen Tag über im Bett liegen bleiben.<br />

Ich war tief traurig und beschämt. Ich<br />

weinte bitterlich und wollte nicht länger<br />

leben. Nach einer Weile hörte ich Schritte<br />

im Zimmer. Eine Hand zog die Bettdecke<br />

weg, unter die ich mich verkrochen hatte.<br />

Ich blickte auf. Ein kleiner Junge namens<br />

William stand vor meinem Bett, hatte eine<br />

Apfelsine in der rechten Hand und hielt sie<br />

mir entgegen. Ich wusste nicht, wie mir geschah.<br />

Wo sollte eine überzählige Apfelsine<br />

hergekommen sein? Ich sah abwechselnd<br />

auf William und auf die Frucht und fühlte<br />

dumpf in mir, dass es mit dieser Apfelsine<br />

eine besondere Bewandtnis haben musste.<br />

Auf einmal bemerkte ich, dass die Apfelsine<br />

bereits geschält war – und als ich näher hinblickte,<br />

wurde mir alles klar. Tränen traten<br />

in meine Augen. Als ich die Hand ausstreckte,<br />

um die Frucht entgegen zu nehmen, da<br />

wusste ich, dass ich fest zupacken musste,<br />

damit sie nicht auseinanderfiel. Was war geschehen?<br />

Zehn Knaben hatten sich im Hof<br />

zusammengetan und beschlossen, dass auch<br />

ich zu Weihnachten meine Apfelsine haben<br />

müsse. So hatte jeder die seine geschält und<br />

eine Scheibe abgetrennt. Die zehn abgetrennten<br />

Scheiben hatten sie sorgfältig zu<br />

einer neuen, schönen und runden Apfelsine<br />

zusammengesetzt. Diese Apfelsine war das<br />

schönste Weihnachtsgeschenk in meinem<br />

Leben. Sie zeigte mir, wie trostvoll echte Kameradschaft<br />

sein kann.<br />

| | nach Charles Dickens


Eine - Welt - Laden<br />

Da geht noch was!<br />

Die gute Nachricht: Der Umsatz<br />

von fair gehandelten Produkten ist<br />

auch im vergangenen wieder gestiegen.<br />

Immer mehr Menschen ist<br />

es ein Anliegen, beim Einkauf nicht<br />

durch Billigkonsum die schlechten<br />

Arbeitsbedingungen in anderen<br />

Teilen der Welt zu fördern und die<br />

Macht großer Konzerne zu vergrößern.<br />

Sie wollen durch ihren<br />

bewussten Einkauf die Rechte der<br />

Kleinbauern stärken, die nachhaltig<br />

und umweltfreundlich arbeiten.<br />

Sie wollen, dass die Produzenten<br />

von ihrer Arbeit ein menschenwürdiges<br />

Leben führen können.<br />

In den Lebensmittelgeschäften vor Ort<br />

gibt es viele Waren mit dem Fair Trade<br />

Siegel. Achten Sie einmal darauf!<br />

Auch bietet die Aktionsgruppe in unserer<br />

Gemeinde jeden ersten Sonntag<br />

im Monat fair gehandelte Waren im<br />

Don-Bosco-Haus an. In der Zeit von<br />

9.30 Uhr bis 12.00 Uhr besteht die<br />

heißt nun das nur leicht veränderte Motto des Arbeitskreis<br />

Fair Handeln. Nach der zehnten Künstlertasse legt der Arbeitskreis<br />

der Arbeitsstelle Gerechtigkeit und Frieden nun einen<br />

symbolischen Teller auf. Die Gestaltung hat der Lüdinghauser<br />

Künstler Franz Wittkamp übernommen. Aus dem Erlös wird<br />

ein Entwicklungsprojekt gefördert, welches dem Lüdinghauser<br />

Jugendlichen, Frederik Holtel, ein besonderes Anliegen ist.<br />

Frederik hat letztes Jahr einen Freiwilligendienst in der Großstadt<br />

Riobama mit der Organisation SCI (Service Civil International)<br />

in den ecuadorianischen Anden gemacht. Beeindruckt<br />

von den vielschichtigen, ihn persönlich sehr bereichernden<br />

Erfahrungen in Ecuador ist es ihm nun wichtig, engagierten<br />

Möglichkeit zum Einkauf. Mittlerweile<br />

hat sich ein Stamm von Kunden gebildet,<br />

die sich regelmäßig einfinden.<br />

Die einen kaufen Kaffee, die anderen<br />

Tee, aber auch Schokolade und Honig<br />

werden oft nachgefragt. Die Frauengemeinschaft,<br />

die Altenrunde, die Bücherei,<br />

die Kolpingsfamilie , die Landfrauen<br />

und auch der Pfarreirat unterstützen<br />

uns. Da wir in Münster bei der Gepa<br />

(Gesellschaft für Partnerschaft) einkaufen<br />

und als Wiederverkäufer Prozente<br />

bekommen und auch die Kunden oft<br />

die zu zahlenden Beträge aufrunden,<br />

können wir den Reinerlös wieder Hilfsprojekten<br />

in der dritten Welt zukommen<br />

lassen. So konnten wir 2013 an<br />

das Waldgartenprojekt in Haiti 750<br />

Euro überweisen und auch in diesem<br />

Jahr sind bereits 500 Euro an ein Hilfsprojekt<br />

in Bangladesch geflossen.<br />

Außerdem hat uns Pfarrer Sundermann<br />

anlässlich seines 75. Geburtstages den<br />

Betrag von 777 Euro zukommen lassen.<br />

Ganz herzlich möchten wir uns<br />

Über den Tellerand hinaus …<br />

für diese Spende und die regelmäßige<br />

Unterstützung bei ihm bedanken. Auf<br />

unserem nächsten Mitarbeitertreffen<br />

werden wir bestimmen, wohin dieses<br />

Geld fließt.<br />

Wir von der Aktionsgruppe sind uns<br />

bewusst, dass unser Einsatz nur ein<br />

klitzekleiner Schritt auf dem Weg zu<br />

mehr Gerechtigkeit ist. Auf die Dauer<br />

brauchen wir einen anderen Welthandel,<br />

einen gerechten Welthandel, der<br />

die Rechte aller Menschen berücksichtigt.<br />

Aber auch der längste Weg<br />

beginnt mit dem ersten Schritt. Vielleicht<br />

finden sich ja in Lüdinghausen<br />

und Seppenrade immer mehr Menschen,<br />

die sich für dieses Ziel engagieren<br />

und durch ihren bewussten Einkauf<br />

ermöglichen, dass Produzenten und<br />

Konsumenten in unserer einen Welt<br />

zueinander finden.<br />

| Brigitte Landfester<br />

Jugendlichen aus den „Südländern“ ähnliche Horizonterweiterungen<br />

durch ein Sozialpraktikum für ein Jahr in Deutschland<br />

zu ermöglichen. Vielen fehlt dazu allerdings das Geld und<br />

auch die Kontakte. Der von ehemaligen „weltwärts“ Jugendlichen<br />

2011 gegründete Verein „Zugvögel e.V.“ organisiert<br />

und betreut solche Süd-Nordaustausche, um so ganz gezielt<br />

etwas gegen das auffällige globale Ungleichgewicht zu tun.<br />

(mehr Infos unter www.zugvoegel.org). So möchte Frederic<br />

mit dem Erlös aus dem Tellerverkauf ganz konkret einen jungen<br />

Menschen aus Ecuador oder Ruanda für eine Reise nach<br />

Deutschland unterstützen.<br />

| Lisa Linder<br />

Der Arbeitskreis Fair Handeln wird in<br />

diesem Jahr wieder mit einem ausgesuchten<br />

„Fair Trade“ Sortiment auf dem Adventsmarkt<br />

an der Felizitaskirche vom 5.12. - 7.12.2014<br />

vertreten sein und freut sich über Ihren Besuch!<br />

ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.1 | 2014 /15 23


Indienhilfe St. Ludger<br />

Seit 1988 arbeitet die Indienhilfe St. Ludger, Lüdinghausen,<br />

für die von der belgischen Ordensschwester<br />

Jeanne Devos gegründete indienweite Bewegung<br />

National Domestic Workers Movement, eine Bewegung<br />

von und für Frauen und Kinder in Hausarbeit.<br />

An der Seite von Schwester Jeanne setzt sich die Indienhilfe<br />

dafür ein, dass Frauen in Hausarbeit ein Recht auf Mindestlohn<br />

durchsetzen und dass Kinderarbeitern in Hausarbeit<br />

eine Chance auf stundenweisen Schulunterricht zuteil wird.<br />

Mit dieser Zielsetzung hat die Indienhilfe in den vergangenen<br />

26 Jahren viele Aktivitäten in der Gemeinde gestaltet.<br />

Durch Teilnahme am jährlichen Oster- und Weihnachtsmarkt<br />

in der Burg Lüdinghausen wird dieser Einsatz ebenfalls<br />

in der Stadt sichtbar.<br />

Auch in Zukunft möchte die Gruppe Indienhilfe in der fusionierten<br />

Gemeinde wahrgenommen werden in ihrem Engagement<br />

für eine menschenwürdige und zukunftgebende<br />

Lebensführung von Frauen und Kindern in Hausarbeit. Die<br />

Indienhilfe ist beständig im Kontakt mit Schwester Jeanne<br />

Devos Mumbai, der Koordinatorin des Netzwerkes. Berichte<br />

von Schwester Jeanne zur Situation der Bewegung<br />

werden jeweils ausgehängt im Turm von St. Ludger und in<br />

St. Felizitas. Veröffentlicht wird der jährliche Weihnachtsbrief<br />

von Schwester Jeanne zur aktuellen Lage der Bewegung,<br />

ermutigend, nicht müde zu werden im Einsatz für<br />

Frauen und Kinder in Hausarbeit. Die Indienhilfe stellt sich<br />

im Pfarrbrief noch einmal vor, weil sie möchte, dass die Gemeinde<br />

diesen Einsatz auch in Zukunft mitträgt.<br />

Der Friedensnobelpreis 2014 für die Kinderrechtler<br />

Malala Yousafzai aus Pakistan und Kailash Satyarthi aus<br />

Indien macht weltweit deutlich, wie dringend notwendig<br />

es ist, die UN-Kinderrechtskonvention gegen Kinderarbeit,<br />

Kinderhandel, Kindesmissbrauch und Kindersoldatentum<br />

durchzusetzen.<br />

| Ilse Evertz<br />

... In Seppenrade und den Bauerschaften (Tetekum,<br />

Ondrup, Leversum, Emkum, Reckelsum,<br />

Dorfbauerschaft) stehen insgesamt ca. 75 Hof- und<br />

Wegekreuze und Kapellen. Jedes Kreuz, jede Kapelle hat seine<br />

eigene Geschichte. Um all diese Geschichten für die Zukunft<br />

zu erhalten, bitten wir Sie um Auskünfte zu diesen Kreuzen/<br />

Kapellen. Bitte senden Sie ihre Informationen an Bernd Gockel!<br />

Mail: BerndGockel@gmx.de. Wir sagen hier schon DANKE.<br />

... Die Jahreszahlen am Triumpfkreuz der<br />

St. Dionysiuskirche, welches über dem Altar<br />

hängt, zeigen die Jahre an, in denen die Volksmissionare<br />

in der Gemeinde St. Dionysius zu Gast waren. Die<br />

Volksmissionare boten vor allem Aktivitäten, wie z.B. Bibelgespräche<br />

und Exerzitien an. Ihnen ging es um die Intensivierung<br />

des Glaubenslebens der Mitglieder der Pfarrgemeinden.<br />

24<br />

ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.1 | 2014 /15


Aus den Gemeinden<br />

Ein schönes Geschenk:<br />

Das gefüllte Marmeladenglas einkleistern und<br />

mit weißem Seidenpapier bekleben. Den Deckel<br />

des Marmeladenglases mit weißem Stoff überspannen.<br />

Den Stoff leicht überstehen lassen und<br />

zubinden. Eine kleine Styroporkugel als Kopf auf<br />

den Deckel kleben und einen Kranz aus goldenem<br />

Sternendraht als Schmuck aufsetzen. Zum<br />

Schluss werden zwei weiße Federn als Flügel angebracht<br />

und das weiße Engelskleid mit Sternchen<br />

geschmückt.<br />

Manchmal brauchst du einen Engel,<br />

der dich schützt und dich führt.<br />

Gott schickt manchmal einen Engel,<br />

wenn er deine Sorgen spürt.<br />

Vorschlag für eine<br />

Weihnachtsmarmelade:<br />

Haferflocken-Kokos-<br />

Kekse<br />

Apfel-Kürbis-Marmelade<br />

500 g Fruchtfleisch von einem Kürbis<br />

500 g geschälte Äpfel<br />

200 ml naturtrüber Apfelsaft<br />

Saft von einer halben Zitrone<br />

1Teel. Gemahlener Zimt<br />

¼ Teel. Muskat<br />

500 g Gelierzucker<br />

Kürbis und Apfel in Stücke schneiden, mit<br />

Apfelsaft zugedeckt bei mittlerer Hitze<br />

ca. 20 Min. weichkochen und pürieren.<br />

Zitronensaft und Gewürze unterrühren.<br />

Gelierzucker zugeben und alles erneut<br />

aufkochen lassen. Marmelade noch<br />

warm in heiß gespülte Gläser füllen.<br />

Gläser verschließen und<br />

auf den Kopf stellen.<br />

200 g Butter zerlassen<br />

200 g Haferflocken<br />

150 g Zucker<br />

1 Päckchen Vanillezucker<br />

100 g Mehl<br />

½ Päckchen Backpulver<br />

und 100 g Kokosraspeln vermischen<br />

1 Ei<br />

3-5 Esslöffel Mineralwasser<br />

und die Butter unter die Masse rühren.<br />

Kleine Portionen des Teiges mit einem<br />

Teelöffel auf dem Backblech<br />

portionieren und bei 175° ca. 10-15 min<br />

goldbraun backen. Guten Appetit!<br />

✸<br />

Viel Spaß - es grüßen der<br />

| Kindergarten St. Monika und der | Kindergarten St. Dionysius<br />

ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.1 | 2014 /15 25


Dio und die Baustelle ...<br />

oder wenn Kamele in die Krippe ziehen<br />

Hallo liebe Seppenrader, mein Name ist Dio,<br />

na gut, eigentlich heiße ich Dionysius, ich weiß, ein komischer<br />

Name, darum kürze ich ihn auch immer ab. Selbst meine Eltern<br />

haben wohl eingesehen, dass Dio praktischer ist. Aber Euch Seppenradern<br />

kommt Dionysius ja bekannt vor. Ich bin im letzten<br />

Jahr kurz vor Weihnachten mit meinen Eltern aus Hamburg<br />

nach Seppenrade gezogen. Schon komisch, dass ich jetzt<br />

auf einem alten Sportplatz wohne, wo ich doch so gern<br />

Fußball spiele. Jedenfalls, freut es mich hier so viele<br />

neue Leute kennenzulernen. Meine neue Klasse in<br />

der Grundschule ist echt klasse, auch wenn da immer<br />

mal wieder einer einen Witz über meinen Namen<br />

macht.<br />

Dionysius ist eben uncool. Aber nachdem mir die<br />

Lehrerin gesagt hat, dass die katholische Kirche hier<br />

in Seppenrade St. Dionysius heißt, hab ich schnell<br />

verstanden, dass hier alle bei Dionysius immer an die<br />

Kirche denken. In meiner alten Heimat, Hamburg, gibt<br />

es nicht ganz so viele katholische <strong>Kirchen</strong>, dafür kennt<br />

wohl jeder den „Michel“. Und in Hamburg Michel zu<br />

heißen, ist wohl so ähnlich, wie in Seppenrade mit dem<br />

Namen Dionysius leben zu müssen. Manchmal eben<br />

nicht ganz einfach. Jedenfalls freue ich mich jetzt hier zu<br />

wohnen. Und diese Sache mit meinem Namen hat mich<br />

total neugierig gemacht auf die Kirche in Seppenrade.<br />

Also habe ich mich im letzten Jahr, kurz vor Weihnachten<br />

mal getraut hinein zu gehen. Die Türen<br />

standen gerade eh weit offen, und überall roch<br />

es total nach Tannen. Also bin ich einfach<br />

hinein. In der Kirche war ganz schön viel<br />

los, hätte ich ja nicht gedacht, schließlich<br />

war es ein Freitagnachmittag. Jedenfalls<br />

bin ich einfach mal so durch die Kirche<br />

spaziert und habe mich umgeguckt. Das<br />

war sehr beeindruckend, die Kirche ist<br />

echt groß und sehr schön. Diese vielen<br />

Bilder und das riesige Kreuz, das von<br />

der Decke herab hängt, einfach toll.<br />

In einer Ecke bauten ein paar Männer<br />

gerade, ein komisches Gestell auf.<br />

Und das Alles in einer Kirche, die ja<br />

sonst eher ein Ort der Ruhe und Besinnung<br />

ist. Irgendwann stand ich vor<br />

der Baustelle und fragte mich, was das<br />

26<br />

ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.1 | 2014 /15


wohl werden soll. Ich setzte mich einfach in eine<br />

Bank, um den Männern nicht im Weg zu stehen.<br />

Die waren so beschäftigt, dass sie mich gar nicht<br />

bemerken. Einer von ihnen schien einen genauen<br />

Plan zu haben und alle arbeiteten zusammen.<br />

Der Mann mit dem Plan hatte eine ziemlich laute<br />

Stimme und dann war da noch ein anderer<br />

Mann, der mitten im Winter mit Sandalen<br />

und einem kurzem Hemd in der Kirche<br />

stand. Also mir wäre das zu kalt gewesen.<br />

Als der Mann mich bemerkte,<br />

kam er auf mich zu und sprach mich<br />

an: „Hallo, bist du gekommen um<br />

uns zu helfen?“. Auf dem Arm trug<br />

er ein Kamel, ich lachte und sagte:<br />

„Wollen sie hier einen Kamelstall<br />

aufbauen?“, denn in der Zwischen<strong>zeit</strong><br />

hatten die anderen Männer eine<br />

Hütte auf die Platte gesetzt, die sie<br />

zuerst aufgestellt hatten. „Klar, wir<br />

züchten hier zu Weihnachten immer<br />

Kamele.“, sagte der Mann mit dem<br />

Bart und den Sandalen. Dabei lachte<br />

er. Ich fing auch an zu grinsen. Kamele<br />

in einer Kirche züchten und das zu Weihnachten,<br />

schien mir schon sehr komisch<br />

zu sein. Also fragte ich ihn, was denn<br />

hier wirklich los sei. „Wir bauen hier<br />

die Krippe auf, für das Weihnachtsfest,<br />

ich bin übrigens Gabriel!“, sagte<br />

der freundliche Mann. „Hallo,<br />

freut mich! Ich bin Dio.“, gab ich<br />

zur Antwort. Gabriel erklärte mir,<br />

dass jedes Jahr zu Weihnachten<br />

ein paar Freunde gemeinsam die<br />

Krippe in der Kirche aufbauen<br />

und die Figuren aufstellen. Das<br />

war alles sehr spannend. Und<br />

weil ich gerade eh da war, half<br />

ich Gabriel, die Figuren aus dem<br />

Keller der Kirche zu holen. Das<br />

waren ganz schön viele. Natürlich<br />

gab es ein Jesuskind und die<br />

Eltern von Jesus, Maria und Josef.<br />

„Ihr solltet lieber Schafe züchten!“, sagte ich, elf<br />

Schafe trugen wir zusammen aus dem Keller. Kamele<br />

gab es nur zwei. Der Mann mit dem Plan<br />

und der lauten Stimme, lachte: „Na, warte mal,<br />

bis du den Elefanten gesehen hast, der ist für eine<br />

Krippe hier im Münsterland eher ungewöhnlich.<br />

Es gibt nicht viele Krippen, auf denen ein Elefant<br />

steht!“ Ich staunte nicht schlecht, als Gabriel<br />

und ein weiterer Helfer mit dem Elefanten aus<br />

dem Keller kamen. „Diese Figuren sind schon<br />

sehr alt und man hat sie schon ein paar Mal neu<br />

bemalt.“, sagte der Mann. Er hieß übrigens Herbert.<br />

Das hab‘ ich so mitbekommen, weil seine<br />

Freunde ihn immer wieder ansprachen. Ich trat<br />

einen Schritt zurück, als die Männer anfingen<br />

die Krippe mit Tannenbäumen zu verzieren.<br />

Auch einen kleinen Bach hatten sie mittlerweile<br />

aufgebaut. „Toll sieht das aus.“, staunte ich, „Wie<br />

alt ist die Krippe denn?“ „Diese Krippe ist von<br />

1983, aber es hat schon vorher eine Krippe für<br />

die Kirche hier gegeben“, sagte Herbert. Dann erklärte<br />

er mir, dass das älteste Bauteil der Krippe,<br />

der schön bemalte Hintergrund aus Holz ist, mit<br />

dem die Altarnische verdeckt wird, um die Krippe<br />

aufbauen zu können.<br />

„Früher hat die Krippe aber nicht hier gestanden“,<br />

sagte Gabriel, „Da wurde sie dort drüben<br />

aufgebaut, wo heute der Taufstein steht.“ Er zeigte<br />

auf die gegenüberliegende Seite und erklärte,<br />

dass nach einer Renovierung der Kirche, der<br />

Taufstein dort hingekommen sei und die Krippe<br />

seit dem auf der anderen Seite aufgebaut wird.<br />

Damals, so erzählen mir Herbert und Gabriel<br />

hatten Seppenrader Handwerker und der damalige<br />

Küster Hubert Ewers gemeinsam die Krippe<br />

neu gebaut, weil die alte Krippe sehr morsch<br />

gewesen ist. Pastor Heisterkamp, der damals<br />

Pfarrer in Seppenrade war, hatte sie gebeten eine<br />

neue Krippe zu bauen. Der Schreinermeister Engelbert<br />

König, war damals für den Aufbau der<br />

Krippe zuständig. Heinrich Schlütermann baute<br />

das Stahlgestell, das heute noch die Krippe trägt.<br />

Anton Holz und Josef Nibbenhagen, haben das<br />

Baumaterial für den Stall gespendet. Der Stall<br />

Bild: Erika Schubert<br />

ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.1 | 2014 /15 27


wurde aus Birkenstämmen gebaut und mit Reed gedeckt.<br />

Hans Ensink hatte die Figuren aufgearbeitet<br />

und neu bemalt.<br />

„So was ist in Seppenrade immer ganz schnell gemacht!“,<br />

sagte Herbert, „Hier sind ganz viele Leute<br />

sehr hilfsbereit und als die Krippe dann fertig war,<br />

schenkten die Handwerker die neue Krippe der Gemeinde.“<br />

„Wow, 31 Jahre, dann ist diese Krippe ja auch schon<br />

ganz schön alt.“, entfuhr es mir. „Nicht alle Teile<br />

sind so alt.“, sagte Herbert. „Der Stall musste 2001<br />

neugebaut werden, da der alte Stall auch morsch<br />

geworden war. Rudi Möllmann hieß der Mann,<br />

der das gemacht hat. Aber die Platte und die Stahlkonstruktion,<br />

auf dem die Krippe steht, sind noch<br />

von 1983. Die Figuren und die Holzwand hinter<br />

dem Stall, sind viel älter.“, erklärte mir Herbert und<br />

verriet mir auch, dass man leider nicht genau sagen<br />

kann, wie alt. „Über 100 Jahre aber bestimmt<br />

schon.“, meinte er, „vor ein zwei Jahren haben wir<br />

die Rückwand aber auch mal überarbeitet. Ich kam<br />

aus dem Staunen nicht mehr heraus.<br />

Mittlerweile war es auf der Platte ziemlich voll geworden.<br />

Da standen neben dem Jesuskind, Maria<br />

und Josef nun auch zwei Hirten und zwei Hirtenjungen.<br />

Und es gab sogar zwei Hunde. Einer der<br />

Männer war gerade dabei einen Engel an der Giebelseite<br />

des Stalls festzumachen. Die Schafe wurden<br />

verteilt. „Was ist denn mit den Kamelen und dem<br />

Elefanten?“, fragte ich. Gabriel erklärte mir, dass die<br />

erst am 6. Januar aufgestellt werden, an dem Tag, an<br />

dem die Heiligen drei Könige bei Jesus an der Krippe<br />

in Bethlehem eingetroffen sind. „Könige?“, fragte<br />

ich erstaunt, „Wo sind die denn?“ Gabriel nahm<br />

mich noch einmal mit in den Keller<br />

der Kirche. Da standen die Figuren!<br />

„Darf ich vorstellen: Caspar, Melchior<br />

und Balthasar!“, grinste Gabriel!<br />

„Sehr angenehm Dionysius!“,<br />

sagte ich und verneigte mich aus<br />

Spaß vor den Figuren.<br />

Gabriel lachte laut auf, „Dionysius?<br />

Also wie die Kirche?“ Ich wurde rot,<br />

„Ja, Dionysius oder eben Dio, weil<br />

Dionysius so uncool ist.“, sagte ich<br />

etwas bedrückt. „Na, in Seppenrade<br />

28 ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.1 | 2014 /15<br />

können dafür viele Leute deinen Namen wenigstens<br />

richtig schreiben!“, tröstete Gabriel mich, „Komm<br />

wir gehen wieder hoch und schauen uns die fertige<br />

Krippe an!“ Ich freute mich schon die fertige Krippe<br />

zusehen. Auf dem Weg nach oben, fragte ich<br />

Gabriel: „Warum weißt du eigentlich so viel über die<br />

Kirche hier?“ Gabriel erklärte mir, dass er für die<br />

Gemeinde als Organist und Küster arbeitet und es<br />

daher sein Beruf ist, sich mit vielen Dingen in und<br />

um die Kirche herum auszukennen. Als wir wieder<br />

in dem <strong>Kirchen</strong>raum standen, schaute ich mir<br />

die Krippe noch einmal genau an, sie war wirklich<br />

schön geworden. So viele Figuren und die Männer<br />

hatten an viele Details gedacht. Sogar einen Stern<br />

hatten sie aufgehängt und wenn man vor der Krippe<br />

herlief, ging der durch einen Bewegungsmelder,<br />

von allein an.<br />

Ich bedankte mich bei Gabriel, Herbert und den anderen<br />

Helfern und versprach, im kommenden Jahr<br />

wieder mal nach der Krippe zu schauen.<br />

Auf dem Weg nach Hause, nahm ich mir aber vor<br />

St. Dionysius doch mal öfter zu besuchen, schließlich<br />

gibt es dort noch viel mehr zu entdecken! Und<br />

ich kann es kaum erwarten, Euch Seppenradern<br />

und Lüdinghausern, von all meinen Entdeckungen<br />

zu erzählen!<br />

Also, bis demnächst und Euch allen<br />

ein frohes Weihnachtsfest!<br />

| Gruß Euer Dio<br />

Text: Frank Bücker<br />

Recherche: Ulrike Offermann<br />

Foto: Margret Grieger


Waldgärten<br />

Die Sonderkollekte und das Fastenessen<br />

der <strong>Kirchen</strong>gemeinde St. Dionysios<br />

unterstützt seit März 2013 das<br />

Projekt „Waldgärten für Haiti“ von<br />

Misereor. So wurden im Jahr 2013 bereits<br />

9817,08 € und bis Anfang September<br />

diesen Jahres 2802,95 € gespendet.<br />

Haiti ist eines der ärmsten Länder<br />

Lateinamerikas. Der größte Teil der<br />

Bevölkerung lebt in Slums, als Landlose<br />

oder Kleinbauern am Existenzminimum.<br />

Zudem leiden die Haitianer,<br />

trotz ausreichender Niederschläge<br />

unter zunehmendem Wassermangel.<br />

Durch den jahrelangen Raubbau, der<br />

mit der Natur betrieben wurde, drohen<br />

ganze Regionen vollständig zu verkarsten,<br />

der Boden kann somit das Wasser<br />

nicht mehr ausreichend speichern.<br />

Die Armut der Menschen wurde auch<br />

noch durch das verheerende Erdbeben<br />

Anfang 2010 vergrößert.<br />

Das Misereor-Projekt ermöglicht vielen<br />

Kleinbauern, sich zusammen zuschließen,<br />

um gemeinsam ihr Land zu sanieren<br />

und in Waldgärten eine umweltgerechte<br />

Landwirtschaft zu betreiben.<br />

Für viele Familien bedeuten die Waldgärten<br />

ein Stück Hoffnung und Sicherheit.<br />

Sie sind dadurch wieder in der<br />

Lage, sich selbst zu ernähren und aus<br />

den erwirtschafteten Überschüssen<br />

können sie Rücklagen bilden. Daraus<br />

ergibt sich wiederum eine sichere Zukunftsperspektive.<br />

Der Abwanderung<br />

der Landbevölkerung in die Slums der<br />

Städte und der dort drohenden Armut,<br />

wird so vorgebeugt. Durch Wiederaufforstung,<br />

Bodensanierung und Anlage<br />

von Waldgärten sind grüne Inseln im<br />

ganzen Land entstanden, die das Land<br />

wieder in eine Quelle des Lebens verwandeln.<br />

Mit Ihren Spenden unterstützen Sie die<br />

Kleinbauern dabei, die umweltschonende,<br />

nachhaltige und naturnahe<br />

Anbaumethode des Waldgartens einzuführen.<br />

Dieses Projekt wird weiterhin durch<br />

Ihre Sonderkollekte unterstützt, bis ein<br />

neues Projekt ausgewählt wird, das<br />

durch die Sonderkollekte und das Fastenessen<br />

unterstützt werden soll.<br />

| Diana Häger<br />

für Pfarreirat St. Dionysius<br />

?!<br />

<strong>Kirchen</strong><br />

zei<br />

Impressum:<br />

Pfarrbriefausschuss<br />

St. Felizitas / St. Dionysios<br />

Verantwortlich:<br />

Pfarrer Benedikt Elshoff<br />

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Für aktuelle Informationen und Berichte<br />

besuchen Sie uns auch im Internet unter:<br />

www.stfelizitas.de<br />

?!<br />

www.sankt-dionysius.de<br />

Eine Fusion ist eine Verschmelzung, ein Zusammengehen<br />

- doch jeder behält seine eigene Identität. In dem ersten gemeinsamen<br />

Pfarrbrief werden die Beiträge aus den Gemeinden durch eine farbliche Kennzeichnung<br />

deutlich gemacht:<br />

grün steht für | | St. Felizitas mit St.Ludger und orange steht für St. Dionysius<br />

Fotos: Bildrechte bei den Autoren der Beiträge,<br />

Titelbild / S.22: Fotolia<br />

Mitarbeiter/innen:<br />

Pfarrer Benedikt Elshoff, Anne Fellermann Püning,<br />

Monika Gockel, Diana Häger, Frank Hahn,<br />

Norbert Kersting, Wilfried Kortmann,<br />

Annette Oberhaus, Ulrike Offermann,<br />

Monika Ruhnau, Niklas Wiechert<br />

Druck: VaKo-Druck GmbH Dülmen<br />

Umschlaggestaltung und Layout:<br />

Ruth Hillers, VaKo-Druck GmbH<br />

Auflagenhöhe: 8000<br />

Für den nächsten Pfarrbrief sind<br />

Beiträge sehr willkommen!<br />

pfarrbrief@stfelizitas.de<br />

ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.1 | 2014 /15 29


St. Felizitas und St. Dionysius<br />

gehen gemeinsam auf die Fusion zu<br />

Mit unserem Pfarrer Benedikt Elshoff, der seit seiner<br />

Einführung sowohl Pfarrer von St. Dionysius als auch<br />

von St. Felizitas ist, begann die erste Phase des „Aufeinander<br />

zu Gehens“. Begleitet durch ein Organisationsunternehmen<br />

und Schulung der Büroleitung wurde<br />

im Februar 2013 die Umstrukturierung innerhalb von<br />

Pfarrbüros<br />

zwei Tagen umgesetzt.<br />

Möglichkeiten weiterhelfen.<br />

montags – freitags<br />

montags und dienstags<br />

donnerstags<br />

2.- 4. bzw. 5. Samstag<br />

im Monat<br />

30<br />

Unser jetziges Team setzt sich aus vier Sekretärinnen zusammen,<br />

die vorher in drei verschiedenen Pfarrbüros gearbeitet<br />

haben: Maria Schindler aus St. Dionysius, Andrea<br />

Hölscher aus ehemals St. Ludger und Monika Ruhnau und<br />

Claudia Geiping aus St. Felizitas. Heute arbeiten wir alle<br />

mit den gleichen Arbeitsmitteln und wir haben ein gemeinsames<br />

Verständnis von den Arbeitsabläufen. Jede hat neben<br />

den allgemeinen Aufgaben ihre Arbeitsschwerpunkte. Die<br />

Optimierung dieser Arbeitsabläufe verringert auch den „administrativen“<br />

Zeitaufwand, denn wir verwalten nicht nur<br />

„Fälle“ sondern wir wollen auch Zeit haben, für die Menschen<br />

hinter diesen Fällen, ihnen zuhören und nach unseren<br />

Unser internes Motto wollen wir Ihnen – liebe Pfarrmitglieder<br />

– auch nach außen transparent machen. Wie schafft<br />

man diese Stärke: Durch Spezialisierung und gegenseitigen<br />

Büro St. Felizitas<br />

Mühlenstraße 7, Lüdinghausen<br />

Unsere Erreichbarkeit:<br />

Tel. 02591 / 79570 | Fax 02591 / 7957120<br />

stfelizitas-luedinghausen@bistum-muenster.de<br />

Unsere Öffnungs<strong>zeit</strong>en: (ab 01.01.2015)<br />

9.00 – 12.00 Uhr<br />

15.00 – 17.00 Uhr<br />

13.00 – 17.00 Uhr<br />

10.00 – 12.00 Uhr<br />

ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.1 | 2014 /15<br />

Austausch, aber auch Spaß an der Arbeit. Damit Sie einen<br />

Eindruck von der Vielfalt unserer Themen und auch ein Gesicht<br />

dazu haben, möchten wir uns Ihnen steckbriefartig<br />

vorstellen. Wir freuen uns, wenn wir Sie bei Ihren vielfältigen<br />

Anliegen unterstützen können. Gerade auch der persönliche<br />

Kontakt mit unseren Pfarrmitgliedern ist uns wichtig.<br />

Unser Motto lautet daher:<br />

Gemeinsam sind wir - nicht nur -<br />

Sekretärinnen, sondern ein gutes<br />

Team und damit gerne eine<br />

Anlaufstelle für Ihre Anliegen,<br />

Ratgebende und Wegweiser, sowie<br />

Kreative, freundliche Helfer.<br />

Büro St. Dionysius<br />

Kirchplatz 9, Seppenrade<br />

| | Maria Schindler / Andrea Hölscher<br />

Monika Ruhnau / Claudia Geiping<br />

?!<br />

Für aktuelle Informationen und Berichte<br />

besuchen Sie uns auch im Internet unter:<br />

www.stfelizitas.de<br />

?!<br />

www.sankt-dionysius.de<br />

Unsere Erreichbarkeit:<br />

Tel. 02591 / 98620 | Fax 02591 / 98621<br />

stdionysius-luedinghausen@bistum-muenster.de<br />

Unsere Öffnungs<strong>zeit</strong>en: (ab 01.01.2015)<br />

montags, dienstags,<br />

donnerstags und freitags 9.00 – 12.00 Uhr<br />

1. Samstag im Monat 10.00 – 12.00 Uhr


Claudia Geiping<br />

erreichbar: täglich von 9.00 – 12.00 Uhr in St. Felizitas<br />

E-Mail: geiping-c@bistum-muenster.de<br />

Meine Sachgebiete sind:<br />

Büroleitung der Pfarrbüros und Leitung des<br />

Büros von Pfarrer Elshoff (incl. Terminplanung)<br />

Beerdigungen<br />

Sondergottesdienste<br />

Redaktioneller Teil der <strong>Kirchen</strong><strong>zeit</strong>ung und<br />

der Pfarrnachrichten<br />

Buchhaltung<br />

Vertretung von Andrea Hölscher<br />

Maria Schindler<br />

erreichbar: Montag-, Donnerstag- und<br />

Freitagvormittag<br />

von 9.00 – 12.00 Uhr in St. Dionysius<br />

Dienstagvormittag<br />

von 9.00 – 12.00 Uhr in St. Felizitas<br />

E-Mail: schindler-m@bistum-muenster.de<br />

Meine Sachgebiete sind:<br />

Präsenz im Pfarrbüro St. Dionysius<br />

Bearbeitung der Trauungen<br />

Bearbeitung von <strong>Kirchen</strong>austritten und<br />

Wiederaufnahmen<br />

Vertretung von Monika Ruhnau<br />

Andrea Hölscher<br />

erreichbar in St. Felizitas: Montag-, Mittwochund<br />

Donnerstagvormittag<br />

von 9.00 – 12.00 Uhr<br />

Donnerstagnachmittag von 13.00 – 17.00 Uhr<br />

E-Mail: hölscher-a@bistum-muenster.de<br />

Meine Sachgebiete sind:<br />

Taufen<br />

Erstkommunion und Firmung<br />

Statistik<br />

Spendenquittungen und Messstipendien<br />

Erstellen von Dienstplänen für die Dienstgemeinschaft<br />

und die Messdienergruppen<br />

Vertretung von Claudia Geiping<br />

Monika Ruhnau<br />

erreichbar:<br />

Dienstagvormittag von 9.00 -12.00 Uhr in St. Dionysius<br />

Freitagvormittag von 9.00 – 12.00 Uhr in St. Felizitas<br />

Dienstagnachmittag von 15.00 – 17.00 Uhr und<br />

Donnerstagnachmittag von 13.00 – 17.00 Uhr<br />

in St. Felizitas<br />

E-Mail: ruhnau-m@bistum.muenster.de<br />

Meine Sachgebiete sind:<br />

Belegung der Pfarrheime St. Felizitas und<br />

<br />

St. Ludger<br />

Ansprechpartnerin für den Pfarreirat und<br />

gemeindliche Gruppen<br />

Verteilung der <strong>Kirchen</strong><strong>zeit</strong>ung<br />

Vertretung von Maria Schindler<br />

Das andere Fest<br />

Ich habe auf das Licht gewartet<br />

aber vielleicht<br />

ist das Warten schon das Licht<br />

ich habe auf die Erfüllung<br />

gewartet<br />

aber vielleicht ist die Sehnsucht<br />

schon die Erfüllung<br />

ich habe auf die Freude gewartet<br />

aber vielleicht<br />

waren die Tränen schon Zeichen<br />

des Lebens<br />

ich habe auf Gott gewartet<br />

und ein Kind kommt zur Welt.<br />

Neujahr<br />

Man sagt, heute sei Neujahr<br />

Punkt 24 Uhr<br />

sei die Grenze zwischen dem<br />

alten und dem neuen Jahr.<br />

Aber so einfach ist das nicht!<br />

Ob ein Jahr neu wird,<br />

liegt nicht am Kalender,<br />

nicht an der Uhr<br />

Ob ein Jahr neu wird,<br />

liegt an uns<br />

Ob wir es neu machen<br />

Ob wir neu anfangen zu denken<br />

Ob wir neu anfangen zu sprechen<br />

Ob wir neu anfangen zu leben<br />

Ob es nicht möglich ist,<br />

Andrea Schwarz<br />

das Alte hinter sich zu lassen<br />

Wilhelm Wilms<br />

ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.1 | 2014 /15 31


„Ich will Zukunft“<br />

– unter diesem Motto stellt das Lateinamerika-<br />

Hilfswerk Adveniat die Jugendförderung der Kirche<br />

in den Blickpunkt der Jahresaktion 2014.<br />

Junge Menschen bilden die große Mehrheit der Bevölkerung<br />

in Lateinamerika und der Karibik. Von einem sorgenfreien<br />

Leben können viele von ihnen nur träumen – Armut,<br />

Gewalt, fehlende Bildungschancen und Arbeitslosigkeit gehören<br />

zum Alltag. Durch Bildungsinitiativen, Friedensarbeit,<br />

Glaubensweitergabe und Zuwendung macht die katholische<br />

Kirche in Lateinamerika Jugendliche stark. Adveniat unterstützt<br />

sie dabei. Ein Beispiel von vielen ist ein Jugendzentrum<br />

in dem kleinen mittelamerikanischen Land El Salvador.<br />

Projekt: Zum Frieden erziehen<br />

Jugendarbeit am Beispiel der „Casa de<br />

la Juventud“ in El Salvador<br />

Vorsichtig lugt sie hinter dem maroden Gemäuer des Hauseingangs<br />

hervor. Was aussieht wie ein Versteckspiel, ist für<br />

Estefany Aguilar (Titelbild) Gewohnheit, bevor sie ihr Zuhause<br />

im Zentrum von San Salvador verlässt. Und selbst das tut<br />

sie nur, wenn es unbedingt sein muss. „Ich habe Angst“,<br />

erzählt die Schülerin. Die kleine Hütte der Familie liegt in<br />

Popotlán, einem Viertel, das von gewalttätigen Jugendbanden,<br />

den sogenannten Maras, kontrolliert wird. Zu Hause<br />

ist kein Platz zum Spielen und deshalb hat sie fast keine<br />

Freunde. Estefanys Bruder ist im Gefängnis, der Vater hat<br />

die Familie vor einigen Jahren verlassen. Nach der Schule<br />

begleitet die 13-jährige ihre Mutter mit dem kleinen klapprigen<br />

Verkaufswagen, auf den sie bis oben hin Chips und<br />

selbstgebastelten Schmuck geladen haben. Drei bis zehn<br />

Dollar verdienen die beiden, wenn sie fast neun Stunden<br />

am Tag durch die Straßen ziehen. Absolutes Minimum, um<br />

die vierköpfige Familie durchzubringen, zu der seit einigen<br />

Jahren auch noch Estefanys Cousine zählt, deren Mutter<br />

gestorben ist. Unterstützung bekommt Estefany in der Pfarrei<br />

San Francisco von Weihbischof Gregorio Rosa Chávez.<br />

Zusammen mit den „Barmherzigen Schwestern“ ist er für<br />

arme Familien da. Ziel der Ordensfrauen ist es, insbesondere<br />

junge Menschen stark zu machen und ihnen zu ermöglichen,<br />

ihr Leben auch unter schweren Bedingungen selbst in<br />

die Hand zu nehmen. Die zerrissene Familiensituation von<br />

Estefany sei kein Einzelfall, erklärt der Weihbischof. „Viele<br />

dieser Kinder leben in einem Sumpf aus Elend und Gewalt,<br />

der ihnen jede Möglichkei der Entwicklung nimmt“, erzählt<br />

Monseñor Chávez. „Wir müssen diesen Jugendlichen Gründe<br />

geben, um zu glauben, um zu kämpfen und um zu leben.“<br />

Seit 2002 gibt es in der Pfarrei die „Casa de la Juventud“<br />

– ein Jugendzentrum, das von den Ordensschwestern geleitet<br />

wird. Hier finden junge Menschen wie Estefany einen<br />

geschützten Raum, wo sie all das tun können, was auf der<br />

Straße zu gefährlich wäre – zum Beispiel Skateboard fahren,<br />

Fußball spielen, tanzen, singen, sich austauschen und einfach<br />

Zeit miteinander verbringen. Die Ordensfrauen helfen<br />

bei den Hausaufgaben, bieten Besinnungstage an und üben<br />

mit den Kindern und Jugendlichen, Konfikte gewaltfrei zu<br />

lösen. Jedes Jahr erhalten zudem zehn Jugendliche ein Stipendium<br />

für die Universität. Das Wichtigste aber ist: Sie<br />

vermitteln ein Stück Normalität, Geborgenheit und Liebe inmitten<br />

einer von Gewalt und Armut geprägten Lebenswelt.<br />

Adveniat unterstützt sie dabei.<br />

Quelle: www.adveniat.de<br />

Bischöfliche Aktion Adveniat<br />

Gildehofstraße 2 · 45127 Essen ᐧ www.adveniat.de · www.blickpunkt-lateinamerika.de<br />

Telefon 0201 1756-209 · Fax 0201 1756-222 ᐧ E-Mail: spenden@adveniat.de · Spendenkonto 17345<br />

Bank im Bistum Essen eG (BLZ 360 602 95) · BIC: GENODED1BBE · IBAN: DE03 3606 0295 0000 0173 45

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