2009 LAP RW M-Profil Aufgaben - Wirtschaftsschule KV Chur
2009 LAP RW M-Profil Aufgaben - Wirtschaftsschule KV Chur
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<strong>Wirtschaftsschule</strong> <strong>KV</strong> <strong>Chur</strong><br />
Rechnungswesen<br />
Berufsmaturaprüfungen <strong>2009</strong><br />
Material<br />
Hilfsmittel<br />
Zeit<br />
Arbeitsblätter für die Lösung der <strong>Aufgaben</strong><br />
Taschenrechner, Gesetze<br />
180 Minuten<br />
Hinweise<br />
• Achten Sie auf eine übersichtliche und saubere Darstellung; die Anzahl Zeilen bei Tabellen<br />
auf den <strong>Aufgaben</strong>blättern entsprechen jeweils nicht der Anzahl nötiger Buchungen<br />
• Bei Rechenaufgaben muss der Lösungsweg nur dort dargestellt werden, wo es ausdrücklich<br />
verlangt ist<br />
• Zu jedem Buchungssatz gehört immer auch der Betrag<br />
• Falls einmal keine Konten vorgegeben sind, wählen Sie übliche Kontenbezeichnungen<br />
• Die Lösungen sind auf dem entsprechenden Arbeitsblatt vorzunehmen; Lösungen auf dem<br />
<strong>Aufgaben</strong>blatt werden nicht bewertet<br />
• Wenn Sie auf den Arbeitsblättern zusätzlichen Platz benötigen, so verwenden Sie dazu die<br />
Rückseite<br />
Bewertung<br />
mögliche Punkte<br />
1. Aufgabe Journalbuchungen 32<br />
2. Aufgabe Deckungsbeitragsrechnung und Nutzschwelle 10<br />
3. Aufgabe Gewinnverwendung Aktiengesellschaft 12<br />
4. Aufgabe Stille Reserven 11<br />
5. Aufgabe Kalkulation und Betriebsabrechnungsbogen 20<br />
6. Aufgabe Geldflussrechnung 15<br />
Total 100<br />
<strong>LAP</strong> <strong>RW</strong> BMS <strong>2009</strong> Seite 1 von 10 WS <strong>KV</strong> <strong>Chur</strong>
Aufgabe 1 – Journalbuchungen (32 Punkte)<br />
Verbuchen Sie die folgenden, ausgewählten Geschäftsfälle der Fare AG (Metallbau und Werkzeughandel)<br />
für Dezember 2008.<br />
• Die Firma verfügt über ein vermietetes Mehrfamilienhaus mit separater Liegenschaftenrechnung<br />
• Die MWST wird nach vereinbartem Entgelt mittels der Nettomethode erfasst und ist überall<br />
zu verbuchen, wo es nötig ist<br />
• Der folgende Kontenplan ist verbindlich – es dürfen keine anderen Konten verwendet<br />
werden<br />
• Alle Beträge sind auf 5 Rappen zu runden<br />
• Die Ausrechnungen brauchen lediglich für die angegebenen Nummern dargestellt<br />
zu werden<br />
Abschreibungen<br />
Aktienkapital<br />
Ausserordentlicher Aufwand<br />
Ausserordentlicher Ertrag<br />
Bank<br />
Bestandesänderung Halb- und Fertigfabrikate<br />
Debitoren (Forderungen aus Lieferungen und<br />
Leistungen)<br />
Debitoren Verrechnungssteuer<br />
Debitoren Vorsteuer<br />
Debitorenverluste<br />
Delkredere<br />
Diverse Betriebserträge<br />
Fahrzeuge<br />
Fahrzeugaufwand<br />
Gewinn-/Verlustvortrag<br />
Hypothek<br />
Immobilien<br />
Immobilienaufwand<br />
Immobilienertrag<br />
Kasse<br />
Kreditoren (Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />
und Leistungen; inkl. Sozialversicherungen)<br />
Kreditoren MWST<br />
Lohnaufwand<br />
Maschinen<br />
Mietaufwand<br />
Mobilien<br />
Post<br />
Produktionsertrag<br />
Reserven<br />
Rohmaterialaufwand<br />
Rückstellungen<br />
Sonstiger Betriebsaufwand<br />
Sozialversicherungsaufwand<br />
Transitorische Aktiven<br />
Transitorische Passiven<br />
Unterhalt und Reparaturen<br />
Verwaltungsaufwand<br />
Vorräte Halb- und Fertigfabrikate<br />
Vorräte Handelswaren<br />
Vorräte Rohmaterial<br />
Warenaufwand<br />
Warenertrag<br />
Werbeaufwand<br />
Wertberichtigung Mobilien<br />
Wertschriften<br />
Wertschriftenaufwand<br />
Wertschriftenertrag<br />
Zinsaufwand<br />
Zinsertrag<br />
1. Kreditkauf von Roheisen zur Weiterverarbeitung; Rechnungsbetrag CHF 17'216.–<br />
(inkl. 7.6 % MWST).<br />
2. Anfang Januar 2008 wird eine Produktionsmaschine auf Rechnung gekauft:<br />
• Katalogpreis CHF 150'640.– (inkl. 7.6 % MWST)<br />
• Der Lieferant gewährt uns einen Treuerabatt von 5 %<br />
• Der Lieferant nimmt eine gebrauchte Maschine von uns an Zahlung im Wert von CHF<br />
69'940.– (inkl. MWST). Diese Maschine hatten wir Anfang 2006 für 110'000 Franken<br />
(inkl. MWST) angeschafft und am Ende jedes Geschäftsjahres um 40 % vom Buchwert<br />
abgeschrieben.<br />
Zu verbuchen ist die Rechnung des Lieferanten, der Eintausch sowie der Gewinn oder<br />
Verlust aus dem Eintausch.<br />
3. Beim Import von Handelswaren aus Deutschland (Wert 6'000 Euro, Kurs 1.55) wendet die<br />
Zollverwaltung in Kreuzlingen für die Berechnung der MWST (7.6 %) den Kurs 1.57 an.<br />
Zu verbuchen ist die Rechnung des Lieferanten sowie die Rechnung der Zollbehörde für<br />
die Mehrwertsteuer.<br />
<strong>LAP</strong> <strong>RW</strong> BMS <strong>2009</strong> Seite 2 von 10 WS <strong>KV</strong> <strong>Chur</strong>
4. Wir verkaufen gegen Rechnung Fabrikate aus eigener Produktion nach Österreich; Bruttoverkaufspreis<br />
CHF 4'000.–<br />
5. Mit dem Kunden Fabian Kleiss haben wir einen privaten Nachlassvertrag abgeschlossen,<br />
wonach wir auf unsere Forderung von CHF 40'888.– (dieser Betrag versteht sich inkl.<br />
7.6 % MWST) verzichten.<br />
6. Kunde Max Frey bezahlt eine bereits gebuchte Rechnung (Betrag CHF 12'912.– inkl. 7.6%<br />
MWST) für Handelswaren nach Abzug von 2 % Skonto auf unser Bankkonto.<br />
7. Die Rechnung des deutschen Lieferanten (vgl. 3.) zahlen wir per Banküberweisung (Tageskurse:<br />
Noten Geld 1.51, Noten Brief 1.61, Devisen Geld 1.54, Devisen Brief 1.58). Die<br />
Kursdifferenz ist ebenfalls zu buchen.<br />
8. Abrechnung der MWST für das dritte Quartal mit der Eidg. Steuerverwaltung (die oben<br />
verbuchten Geschäftsfälle sind in den Zahlen berücksichtigt). Die Überweisung erfolgt per<br />
Post.<br />
Soll<br />
Haben<br />
Vorsteuer 7'870.– 210.–<br />
Umsatzsteuer 640.– 17'830.–<br />
Per 31. Dezember 2008 sind die Abschlussbuchungen für folgende Positionen<br />
vorzunehmen:<br />
9. a) Der Marchzins der Hypothek (zu 4 ¼ %) für das Mehrfamilienhaus ist zu erfassen:<br />
• Zinstermine 30. April und 31. Oktober (Zins nachschüssig für das vergangene<br />
Halbjahr zahlbar)<br />
• Kontostand Hypothek am 1.1.2008: CHF 800'000.–<br />
• Vertragsgemäss ist an den Zinsterminen 2008 je CHF 20'000.– amortisiert worden<br />
b) Ein Untermieter, der vom 1. Oktober 2008 bis 31. März <strong>2009</strong> einen Teil unserer Lagerfläche<br />
gemietet hat, hat am 28. Dezember 2008 die Miete von CHF 380.– für den<br />
Januar <strong>2009</strong> bereits auf unser Postkonto einbezahlt (Zahlung bereits verbucht).<br />
c) Eine Serie von Inseraten (zu Werbezwecken), die von Anfang November 2008 bis<br />
Ende März <strong>2009</strong> gleichmässig verteilt in der Tagespresse erscheinen wird, ist in Auftrag<br />
gegeben worden. Die Rechnung von CHF 15'000.– (inkl. 7.6 % MWST) für die<br />
ganze Inserateserie ist bereits Ende November bezahlt und verbucht worden.<br />
10. Zu verbuchender Bankauszug per 31.12.08:<br />
Datum Text Belastungen Gutschriften<br />
31.12.2008 Zinsgutschrift 2'830.45<br />
31.12.2008 Verrechn.steuer ????<br />
31.12.2008 Spesen 138.30<br />
11. Bestand der folgenden Konten vor dem Abschluss 2008:<br />
• Delkredere CHF 6'100.–<br />
• Debitoren CHF 148'000.–<br />
Ende 2007 betrug der Bestand an Debitoren CHF 122'000.–. Man rechnet damit, dass der<br />
prozentuale Anteil der mutmasslich verlorenen Forderungen Ende 2008 gleich hoch ist<br />
wie Ende 2007. Die Anpassung des Kontos Delkredere ist zu verbuchen.<br />
<strong>LAP</strong> <strong>RW</strong> BMS <strong>2009</strong> Seite 3 von 10 WS <strong>KV</strong> <strong>Chur</strong>
12. Bestand der Handelswaren:<br />
Bestand am 01.01.08 – Gemäss Finanzbuchhaltung CHF 48'000.–<br />
Bestand am 31.12.08 – zu Anschaffungskosten CHF 54'000.–<br />
– zu Einstandspreisen an den Beschaffungsmärkten 51'000.–<br />
– zu Verkaufspreisen am Absatzmarkt 93'000.–<br />
13. Bestand der Vorräte Halb- und Fertigfabrikate:<br />
Bestand am 1.1.2008 CHF 78'000.–<br />
Bestand am 31.12.2008 CHF 81'000.–<br />
Verbuchen Sie die Bestandeskorrektur am 31.12.2008, wenn die Vorräte Halb- und Fertigfabrikate<br />
um CHF 10'000.– unterbewertet werden sollen (nur 1 Buchung gesucht)<br />
14. Die Mobilien mit einem Anschaffungswert von CHF 93'500.– und einem Buchwert von CHF<br />
43'800.– sind mit einem Abschreibungssatz von 25 % linear abzuschreiben.<br />
Aufgabe 2 — Deckungsbeitragsrechnung und Nutzschwelle (10 Punkte)<br />
Das Getränkehandelsunternehmen Surella AG möchte ein neues Trendgetränk verkaufen. Für<br />
Gehälter, Werbung, Verteilung usw. rechnet man für das erste Jahr mit Fixkosten in Höhe von CHF<br />
450'000.—. Die variablen Kosten umfassen nur den Einstandspreis der Flaschen.<br />
Der Verkaufspreis je Flasche wird auf CHF 2.50 festgelegt. Die Handelsmarge beträgt bei diesem<br />
Verkaufspreis 40%.<br />
a) Bei welchem Nettoerlös entsteht im ersten Jahr weder Gewinn noch Verlust (Nutzschwelle)?<br />
b) Da sich das Getränk im ersten Jahr doch nicht so gut verkaufen liess wie erwartet<br />
und mehrere zehntausend Franken Verlust hingenommen werden mussten, wird im<br />
zweiten Jahr der Nettoerlös (Verkaufspreis) pro Flasche um 20% gesenkt. Auf Grund<br />
des gesteigerten Werbeeinsatzes erhöhen sich die fixen Kosten gegenüber dem ersten<br />
Jahr um CHF 50'000.–. Der Einstandspreis beträgt neu CHF 1.45 je Flasche.<br />
Wie viele Flaschen müssen im zweiten Jahr verkauft werden, damit der Verlust auf CHF<br />
15'000.– begrenzt werden kann?<br />
c) Graphische Darstellung der Nutzschwelle<br />
c1) Bestimmen Sie, ausgehend von den Daten bei b), die mengenmässige Nutzschwelle<br />
im zweiten Jahr graphisch. Zeichnen Sie dazu möglichst präzis die Selbstkosten<br />
und den Nettoerlös ein sowie die fixen Gemeinkosten. Die Geraden sind anzuschreiben<br />
und die Nutzschwelle muss auch auf der Abszisse ersichtlich sein!<br />
c2) Zeichnen Sie mit einem Doppelpfeil ( ) den Erfolg am richtigen Ort in<br />
der Grafik ein, der bei einem Umsatz von 2.5 Mio. CHF erzielt würde und bezeichnen<br />
Sie diesen als Gewinn oder Verlust.<br />
<strong>LAP</strong> <strong>RW</strong> BMS <strong>2009</strong> Seite 4 von 10 WS <strong>KV</strong> <strong>Chur</strong>
Aufgabe 3 — Gewinnverteilung bei der AG nach OR 671 (12 Punkte)<br />
Vor der Verbuchung des Jahresreingewinns 2008 (CHF 102'000.–) weisen die Eigenkapitalkonti<br />
der ELEKTRA AG per 31.12.08 folgende Saldi aus:<br />
Aktienkapital CHF 500'000.— *<br />
Reserven CHF 30'000.—<br />
Verlustvortrag CHF 6'000.—<br />
*Es handelt sich um 500 Namenaktien zu nominal je CHF 1'000.–; alle Aktien sind nur zu<br />
80 % einbezahlt.<br />
Die Generalversammlung der ELEKTRA AG beschliesst Folgendes:<br />
• Tantième CHF 10'000.—<br />
• Reserven gesetzliches Minimum (vgl. OR-Auszug unten)<br />
• Dividenden so viele ganze Prozente wie möglich<br />
Art. 671 OR Abs. 1<br />
5 Prozent des Jahresgewinnes sind der allgemeinen Reserve zuzuweisen, bis diese 20 Prozent<br />
des einbezahlten Aktienkapitals erreicht. Dieser Reserve sind, auch nachdem sie die gesetzliche<br />
Höhe erreicht hat, zuzuweisen:<br />
1. ein bei der Ausgabe von Aktien nach Deckung der Ausgabekosten über den Nennwert hin<br />
aus erzielter Mehrerlös, soweit er nicht zu Abschreibungen oder zu Wohlfahrtszwecken<br />
verwendet wird.<br />
2. was von den geleisteten Einzahlungen auf ausgefallene Aktien übrig bleibt, nachdem ein<br />
allfälliger Mindererlös aus den dafür ausgegebenen Aktien gedeckt worden ist;<br />
3. 10 Prozent der Beträge, die nach Bezahlung einer Dividende von 5 Prozent als Gewinnanteil<br />
ausgerichtet werden.<br />
1. Erstellen Sie auf dem Arbeitsblatt einen übersichtlichen Gewinnverwendungsplan inklusive<br />
Beträgen.<br />
2. Verbuchen Sie zusätzlich die Gewinnverwendung. Die Verrechnungssteuer von 35 % ist der<br />
eidgenössischen Steuerverwaltung gutzuschreiben. Eröffnungs- und Abschlussbuchungen<br />
sind nicht verlangt.<br />
3. Die Firma Hardegger GmbH besitzt als Beteiligung 200 Aktien der ELEKTRA AG. Wie verbucht<br />
die Hardegger GmbH die Dividendenzahlung über das Bankkonto (einschliesslich<br />
Verbuchung der Verrechnungssteuer)?<br />
<strong>LAP</strong> <strong>RW</strong> BMS <strong>2009</strong> Seite 5 von 10 WS <strong>KV</strong> <strong>Chur</strong>
Aufgabe 4 – Stille Reserven (11 Punkte)<br />
Sie finden nachstehend die offiziellen Bilanzen per 31.12.2007 sowie per 31.12.2008 (jeweils nach<br />
Gewinnverteilung) der MADOX AG, die Unterhaltungselektronik aus dem südostasiatischen Raum<br />
importiert und in der Schweiz an den Detailhandel weiterverkauft. (Zahlen jeweils in 1'000 CHF).<br />
Offizielle Bilanzen<br />
31.12.2007 31.12.2008<br />
Flüssige Mittel 50 92<br />
Wertschriften 15 11<br />
Forderungen 150 200<br />
Delkredere - 15 135 - 20 180<br />
Warenvorräte 240 210<br />
Mobilien 400 400<br />
Wertberichtigung Mobilien - 200 200 - 300 100<br />
Fahrzeuge 140 110<br />
Immobilien 980 950<br />
Total Aktiven 1760 1653<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten 225 163<br />
Hypotheken 550 500<br />
Aktienkapital 800 800<br />
Reserven 185 190<br />
Total Passiven 1760 1653<br />
Zusätzliche Informationen zur Bilanz per 31.12.2007:<br />
• Der effektive Wert der Wertschriften beträgt 20.<br />
• Eine Wertberichtigung auf dem Debitorenbestand von 6 % ist aufgrund der aktuellen Kundenstruktur<br />
ausreichend.<br />
• Die Warenvorräte werden zu 2 / 3 des Einstandswertes ausgewiesen.<br />
• Das gesamte Mobiliar wurde anfangs 2006 ausgewechselt. Die neuen Mobilien werden in<br />
der Betriebsbuchhaltung (BEBU) linear mit 20 % abgeschrieben. In der Finanzbuchhaltung (FI-<br />
BU) hingegen wird ein Abschreibungssatz von 25% angewendet (Bezugsgrösse ist der Anschaffungswert).<br />
Zusätzliche Informationen zur Bilanz per 31.12.2008:<br />
• Im Verlauf des Jahres 2008 wurden Wertschriften im Betrag von 4 verkauft. Die stillen Reserven<br />
haben sich betragsmässig nicht verändert.<br />
• Die stillen Reserven auf den Forderungen wurden um 5 erhöht.<br />
• Die effektive Warenbestandesabnahme beträgt 45.<br />
• Die Abschreibungspraxis in der Betriebs- und in der Finanzbuchhaltung bleibt im Vergleich<br />
zum Vorjahr unverändert.<br />
<strong>Aufgaben</strong><br />
a) Berechnen Sie mit Hilfe der Tabelle auf dem Arbeitsblatt die Veränderung der stillen Reserven<br />
im Geschäftsjahr 2008. Eine Zunahme der stillen Reserven ist mit einem +, eine<br />
Abnahme mit einem – zu bezeichnen. Es müssen sämtliche nicht schraffierten Tabellenfelder<br />
ausgefüllt werden.<br />
b) In der offiziellen Erfolgsrechnung von 2008 weist die MADOX AG einen Gewinn von 8 aus.<br />
Ermitteln Sie den internen Erfolg für das Jahr 2008. Bezeichnen Sie ihn als Gewinn oder<br />
Verlust. Der Lösungsweg ist verlangt.<br />
<strong>LAP</strong> <strong>RW</strong> BMS <strong>2009</strong> Seite 6 von 10 WS <strong>KV</strong> <strong>Chur</strong>
Aufgabe 5 — BAB/Kalkulation (20 Punkte)<br />
In der W. Berger Maschinen AG werden zwei verschiedene Erzeugnisse hergestellt, nämlich<br />
die Holzbearbeitungsmaschine Futura und die Schleifmaschine Sanela. Für das Jahr<br />
2008 wurden folgende Zahlen ermittelt:<br />
Einzelkosten Futura (in 1'000 CHF) Sanela (in 1'000 CHF)<br />
Einzelmaterial 640 500<br />
Einzellöhne Fertigungsstelle 1 360 340<br />
Einzellöhne Fertigungsstelle 2 160 130<br />
Einzelkosten Fremdbearbeitung* 192<br />
Einzellohnstunden Futura (Std.) Sanela (Std.)<br />
Einzellohnstunden Fertigungsstelle 1 13'333 11'467<br />
Einzellohnstunden Fertigungsstelle 2 10'000 8'125<br />
*Die Holzbearbeitungsmaschine Futura wird teilweise in einem anderen Betrieb produziert<br />
Gemeinkosten<br />
in 1'000 CHF Bezugsgrösse für Umlage<br />
Materialverwaltung 68.4 Einzelmaterialverbrauch<br />
Fertigungsstelle 1 372 Einzellohnstunden Fertigungsstelle 1<br />
Fertigungsstelle 2 174 Einzellöhne in CHF der Fertigungsstelle 2<br />
Betriebsbüro 191.7<br />
Total Einzelkosten ohne Fremdbearbeitung**<br />
Marketing und Vertrieb 260 .** Herstellkosten der verkauften Fabrikate<br />
**Das Betriebsbüro erbringt keine Leistungen für die Fremdarbeiten<br />
Bestandesänderungen Futura (in 1000 CHF) Sanela (in 1000 CHF)<br />
Erzeugnisse in Arbeit Abnahme 15.6 Zunahme 17.3<br />
Fertigfabrikate Zunahme 4 Keine Veränderung<br />
Umsätze Future (in 1000 CHF) Sanela (in 1000 CHF)<br />
Fabrikatverkaufserlöse (netto) 2030.6 1388.2<br />
Zusätzliche Angaben:<br />
• Das Total der betrieblichen Aufwände gemäss Finanzbuchhaltung beträgt 3'430 (in 1'000 CHF).<br />
• Der Fabrikateverkaufserlös ist der einzige betriebliche Ertrag.<br />
Teil 1 (10 Punkte)<br />
Berechnen Sie mit Hilfe des Betriebsabrechnungsbogens die Selbstkosten der beiden Erzeugnisse<br />
Futura und Sanela. Sämtliche nicht schraffierten leeren Felder sind auszufüllen. Zwischenresultate<br />
in 1'000 CHF sind auf eine Kommastelle zu runden (z.B. 145.6), die Kalkulationssätze auf zwei<br />
Kommastellen.<br />
Teil 2 (3 Punkte)<br />
Berechnen Sie den Betrag der sachlichen Abgrenzung (zwischen Aufwand und Kosten). Beschreiben<br />
Sie eine mögliche, konkrete Ursache für diese Abgrenzung.<br />
<strong>LAP</strong> <strong>RW</strong> BMS <strong>2009</strong> Seite 7 von 10 WS <strong>KV</strong> <strong>Chur</strong>
Teil 3 (7 Punkte)<br />
Diese Teilaufgabe ist unabhängig von der Höhe der von Ihnen bei Teil 1 berechneten Kalkulationssätze<br />
zu lösen!<br />
Schreinermeister Zettel verlangt eine Offerte für eine Schleifmaschine der Linie Sanela. Für diesen<br />
Auftrag rechnet die W. Berger Maschinen AG mit Einzelmaterialkosten von CHF 800.–. In der<br />
Fertigungsstelle 1, wo 64 Stunden an der Maschine gearbeitet wird, fallen Einzellöhne von CHF<br />
960.– an. In der Fertigungsstelle 2 fallen bei 20 Fertigungsstunden CHF 320.– Einzellohnkosten<br />
an.<br />
Es sind die zusätzlich die folgenden Komponenten in den Verkaufspreis einzurechnen:<br />
• GK Materialverwaltung (in % des Einzelmaterialverbrauchs): 8 %<br />
• GK Fertigungsstelle 1 (pro Einzellohnstunde): CHF 6.—<br />
• GK Fertigungsstelle 2 (in % der Einzellöhne): 70 %<br />
• GK Betriebsbüro (in % der massgeblichen Einzelkosten): 8 %<br />
• GK Marketing und Vertrieb (in % der Herstellkosten): 7 %<br />
• Reingewinnzuschlagssatz (RG in % der Selbstkosten): 4 %<br />
• Skonto: 3 %<br />
• Rabatt: 10 %<br />
• MWST: 7.6 %<br />
Berechnen Sie Einzelkosten, Herstellkosten, Selbstkosten und den Offertpreis (Verkaufspreis<br />
inkl. MWST) dieses Auftrags. Alle Frankenbeträge sind auf 5 Rappen zu runden! Es sind die<br />
genauen Fachbegriffe anzugeben, soweit sie nicht vorgegeben sind.<br />
<strong>LAP</strong> <strong>RW</strong> BMS <strong>2009</strong> Seite 8 von 10 WS <strong>KV</strong> <strong>Chur</strong>
Aufgabe 6 – Geldflussrechnung (15 Punkte)<br />
Teil 1 (8 Punkte)<br />
Die nachfolgende Geldflussrechnung ist vereinfacht und stammt von der Kallanika AG, einem<br />
grösseren Pharmaunternehmen:<br />
Alle Beträge in Tausend CHF<br />
2008 2007<br />
Jahresgewinn 59'033 50'523<br />
Abschreibungen 25'756 22'522<br />
Bildung bzw. Auflösung von Rückstellungen -370 2'443<br />
Veränderung Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Debitoren) –50'423 12'586<br />
Veränderung übrige Forderungen und aktive Rechnungsabgrenzungen –12'293 –21'315<br />
Veränderung Vorräte –18'761 –21'653<br />
Veränderung Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (Kreditoren) 23'099 18'969<br />
Veränderung übrige Verbindlichkeiten und passive Rechnungsabgrenzungen –41'617 –54'288<br />
Cashloss/Cashflow = Mittelfluss aus Geschäftstätigkeit –15'576 9'787<br />
Desinvestitionen von Finanzanlagen und Beteiligungen 836 13'092<br />
Investitionen in Finanzanlagen und Beteiligungen –65'395 –61'058<br />
Desinvestitionen von immateriellen Anlagen — —<br />
Investitionen in immaterielle Anlagen — –130<br />
Desinvestitionen von Sachanlagen 28'209 14'960<br />
Investitionen in Sachanlagen –83'640 -30'269<br />
Mittelfluss aus Investitionstätigkeit –119'990 -63'405<br />
Dividendenzahlung (inkl. Vst) –19'305 –18'018<br />
Zunahme langfristige Verbindlichkeiten 114'671 91'711<br />
Mittelfluss aus Finanzierungstätigkeit 95'366 73'693<br />
Veränderung flüssige Mittel –40'200 ?<br />
Flüssige Mittel 1. Januar 90'179 ?<br />
Flüssige Mittel 31. Dezember 49'979 ?<br />
Zusätzliche Angabe:<br />
• 2007 und 2008 waren je 643'500 Aktien dividendenberechtigt<br />
Aufgabe:<br />
Kreuzen Sie auf den Arbeitsblättern die richtige Antwort/Behauptung zu dieser Geldflussrechnung<br />
an.<br />
<strong>LAP</strong> <strong>RW</strong> BMS <strong>2009</strong> Seite 9 von 10 WS <strong>KV</strong> <strong>Chur</strong>
Teil 2 (7 Punkte)<br />
Dieser Teil 2 steht in keinem Zusammenhang zu Teil 1 und ist damit völlig unabhängig<br />
davon lösbar!<br />
Nachfolgend finden Sie die Zahlen der MIKROV AG für das Jahr 2008 (alle Zahlen in CHF 1'000.–)<br />
Bilanzen der letzten 2 Jahre<br />
31.12.2007 31.12.2008<br />
Flüssige Mittel 74 141<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Debitoren) 550 660<br />
Aktive Rechnungsabrenzung (TA) 10 25<br />
Vorräte 650 610<br />
Sachanlagen 200 295<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (Kreditoren) 300 280<br />
Passive Rechnungsabgrenzung (TP) 4 3<br />
Darlehen 500 400<br />
Rückstellungen 50 60<br />
Aktienkapital 400 450<br />
Reserven 230 240<br />
Gewinnvortrag 0 298<br />
Erfolgsrechnung 2008<br />
Warenverkauf 4'000<br />
Gewinn Verkauf Sachanlagen 3<br />
Warenaufwand 2'140<br />
Personalaufwand 800<br />
Miete 120<br />
Rückstellungsaufwand 10<br />
Verwaltungsaufwand 550<br />
Zinsen 30<br />
Abschreibungen 55<br />
Gewinn 298<br />
Zusätzliche Angaben:<br />
• Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und<br />
Leistungen stammen aus Warenverkäufen und -einkäufen.<br />
• Die Veränderung der «Aktiven Rechnungsabgrenzungen» steht im Zusammenhang mit<br />
Vorauszahlungen von Löhnen.<br />
• Eine Sachanlage mit einem Buchwert von 10 ist für 13 verkauft worden.<br />
• Die Veränderung der «Passiven Rechnungsabgrenzungen» steht im Zusammenhang mit den<br />
Marchzinsen für das Darlehen<br />
• Im Jahr 2008 sind keine Dividenden ausgeschüttet worden.<br />
Berechnen Sie auf dem Arbeitsblatt den Cashflow (Geldfluss aus Geschäftstätigkeit) zum Fonds<br />
Geld (= Flüssige Mittel) mit der direkten Methode.<br />
<strong>LAP</strong> <strong>RW</strong> BMS <strong>2009</strong> Seite 10 von 10 WS <strong>KV</strong> <strong>Chur</strong>