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206<br />
Pflanzen In Ihrem Lebensraum<br />
Vorfrühling<br />
Frühjahr<br />
Brut-<br />
Blütenstängel<br />
Sommer<br />
Zwiebelschale<br />
Reservestoffen<br />
Ersatzzwiebel<br />
Herbst<br />
1 Schneeglöckchen<br />
2 Blumenzwiebel im Jahreslauf<br />
2. Blütenpflanzen sind <strong>de</strong>n Jahreszeiten angepasst<br />
2_1_ Wo sind dIe Frühblüher Im Sommer,<br />
Im Herbst und Im Winter?<br />
Es ist im Frühjahr je<strong>de</strong>smal wie ein Wettrennen:<br />
Welche Pflanze blüht zuerst? Meist sind es die<br />
Winterlinge, <strong>de</strong>ren gelbe Blüten auffällig hervorleuchten.<br />
Aber fast gleichzeitig brechen die<br />
Schneeglöckchen durch. Häufig liegt sogar<br />
noch Schnee auf <strong>de</strong>n Beeten. Und dann geht es<br />
Schlag auf Schlag: Krokusse, Märzbecher, Traubenhyazinthen,<br />
und schon steht <strong>de</strong>r Garten in<br />
voller Blüte. Wir nennen Pflanzen, die im Frühjahr<br />
als Erste blühen, Frühblüher.<br />
Wie schaffen es diese Pflanzen, ihre Blätter<br />
durch <strong>de</strong>n kaum aufgetauten Bo<strong>de</strong>n zu schieben<br />
und bei Schnee und Eis ihre Blüten zu entwickeln?<br />
Schon seit <strong>de</strong>m Herbst liegen haselnussgroße<br />
Zwiebeln <strong>de</strong>r Schneeglöckchen im Erdbo<strong>de</strong>n.<br />
Schnei<strong>de</strong>n wir eine solche Zwiebel auf, fin<strong>de</strong>n<br />
wir mehrere Schichten von dickfleisehigen Blättern.<br />
Die Iodprobe zeigt uns, dass hier große<br />
Mengen von Stärke gespeichert sind. Man<br />
nennt solche Blätter auch Speicherorgane. Aus<br />
ihnen bezieht das Schneeglöckchen im Frühjahr<br />
die Nährstoffe, um auszutreiben und zu blühen.<br />
Die Zwiebelblätter wer<strong>de</strong>n dabei immer<br />
dünner, sie wer<strong>de</strong>n sozusagen ausgelaugt. Aber<br />
woher kommen dann die Zwiebeln für das<br />
nächste Jahr? Fast gleichzeitig mit <strong>de</strong>n Blüten<br />
treibt das Schneeglöckchen auch grüne Blätter<br />
aus. Diese bil<strong>de</strong>n Stärke für <strong>de</strong>n Aufbau einer<br />
neuen Zwiebel. Die neue Zwiebel war also in<br />
<strong>de</strong>r alten schon angelegt. Als kleine Knospe lag<br />
diese Ersatzzwiebel zwischen <strong>de</strong>n Blattschichten.<br />
Sie wächst im späten Frühjahr zur neuen<br />
Zwiebel heran und füllt sich mit Speicherstoffen.<br />
Gleichzeitig bil<strong>de</strong>n sich noch Brutzwiebeln,<br />
aus <strong>de</strong>nen weitere Schneeglöckchenpflanzen<br />
entstehen können.<br />
Alle Frühblüher haben Speicherorgane, die sie<br />
nach <strong>de</strong>r Blütezeit mit Reservestoffen füllen.<br />
Von ihnen leben sie im nächsten Frühjahr. Aber<br />
nicht nur Zwiebeln, son<strong>de</strong>rn auch unterirdische<br />
Stängelteile können Reservestoffe speichern.<br />
Die Schlüsselblume zum Beispiel hat einen solchen<br />
Erdstängel. Beim Krokus schwillt <strong>de</strong>r<br />
Stängel zu einer zentimeterdicken Knolle an.<br />
Hier wird die Stärke gespeichert.
Pflanzen In Ihrem Lebensraum<br />
207<br />
~ _____ Erdstängel _____ ~<br />
Perlhyazinthe Märzbecher Gelbe sse<br />
(Osterglocke)<br />
Krokus Christrose Winterling Märzveilchen<br />
3 Frühblüher im Garten<br />
1. Zeichne eine Zwiebel und eine Knolle im Längsschllitt!<br />
Vergleiche und beschrifte'<br />
2. Beobachte im Friihjahr in Gärten und Parkanlagen<br />
das Austreiben <strong>de</strong>r Friihbliiher.'<br />
Lege einen ,Blumenkalen<strong>de</strong>r' an: Schreibe die<br />
Namen <strong>de</strong>r Pflanzen auf und notiere Beginn und<br />
En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Blütezeit!<br />
Der Kalen<strong>de</strong>r könnte etwa so aussehen:<br />
Pflanze Beginn <strong>de</strong>r En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Fundort<br />
Blütezeit Blütezeit<br />
Schnee- 26. Febr. 20. März Schloss park<br />
glöckchen<br />
Winter- 25. Febr. 24. März Schulgarten<br />
ling<br />
3. In Abbildung 4 sind verschie<strong>de</strong>ne Formen <strong>de</strong>r<br />
Überwinterung dargestellt. Beschreibe, wie diese<br />
Pflanzen <strong>de</strong>n Winter iiberdauem!<br />
4. Fertige eine Serie von Zeichnungen an. die <strong>de</strong>n<br />
Entwicklungslauf einer Tulpenpflanze während<br />
<strong>de</strong>s ganzen Jahres zeigt!<br />
4 Formen <strong>de</strong>r Überwinterung
208<br />
Pflanzen in ihrem Lebensraum<br />
5 Laubwald im Winter<br />
Schnee<strong>de</strong>cke<br />
5. Beschreibe die Umweltbedingungen.<br />
<strong>de</strong>nen die<br />
Pflanzen im Winter ausgesetzt<br />
sind! Denke dabei an<br />
Lichtverhältnisse. Temperatur<br />
und ;\; ie<strong>de</strong>rsch läge.' ~\/ie<br />
sind die Frühblüher. ZLim<br />
Beispiel das Buschwindröschen.<br />
in dieser Zeit <strong>de</strong>n<br />
Umweltbedingungen angepasst?<br />
6 Laubwald im Frühjahr<br />
6. Beschreibe <strong>de</strong>n Ausschnitt<br />
alls einem Laubwald<br />
im Frühjahr.' Welche<br />
Umweltbedingungen trifft<br />
das Buschwindröschell an.<br />
wenn es im Frühling aus<br />
<strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n hervortritt?<br />
Zeige am Beispiel <strong>de</strong>s<br />
Buschwindröschells. wIe<br />
die Frühbliiher <strong>de</strong>r Jahreszeit<br />
angepasst sznd!<br />
Wodurch WIrd das Austreiben<br />
<strong>de</strong>r Friihbliiher IfIl<br />
Frühjahr ermöglicht?<br />
7 Laubwald im Sommer<br />
7. Beschreibe <strong>de</strong>n Unterschied<br />
zwischen <strong>de</strong>m Laub·<br />
wald im Frühjahr lind <strong>de</strong>m<br />
Laubwald im Sommer!<br />
Welche Umweltbedingllngen<br />
führen zum Absterben<br />
<strong>de</strong>r oberirdischen Pflallzenteile<br />
<strong>de</strong>s Buschwindröschens?
Pflanzen In Ihrem Lebensraum<br />
209<br />
8 Scharbockskraut mit<br />
Wurzelknollen.<br />
Das Scharbockskraut<br />
wächst zum Beispiel unter<br />
Hecken und in lockerem<br />
Buschwald.<br />
8. Untersuche eint Seharbockskrautpflanze!<br />
Spule<br />
die Er<strong>de</strong> von <strong>de</strong>n Wurzelknollen<br />
ab und zähle die<br />
Wlirzeiknollen! Welche<br />
Be<strong>de</strong>utung haben sie für dze<br />
Pflanzen?<br />
9. Schnez<strong>de</strong> eine <strong>de</strong>r WlIrzellwollen<br />
auf und führe<br />
<strong>de</strong>n Stärkenachweis (siehe<br />
S. 34) durch!<br />
Erkläre das Ergebnis!<br />
Auch im Wald gibt es Frühblüher. Ein Spaziergang<br />
durch einen Buchenwald im Frühling<br />
kann ein Erlebnis sein! Die Bäume haben noch<br />
keine Blätter und die Sonne erhellt <strong>de</strong>n Waldbo<strong>de</strong>n.<br />
Wie von einem Teppich ist er mit verschie<strong>de</strong>nen<br />
Frühblühern be<strong>de</strong>ckt. An manchen Stellen<br />
erscheint er völlig weiß : Buschwindröschen<br />
leuchten mit ihren Blüten hell in <strong>de</strong>r Sonne. An<br />
an<strong>de</strong>ren Plätzen fin<strong>de</strong>n wir Schlüsselblumen,<br />
Lerchensporn und das gelb blühen<strong>de</strong> Scharbockskraut,<br />
<strong>de</strong>ssen glänzen<strong>de</strong>, rundliche Blätter<br />
sofort auffallen.<br />
Machen wir <strong>de</strong>n gleichen Spaziergang im Sommer!<br />
Welch ein Unterschied! Die Buchen sind<br />
dicht belaubt, die Sonne dringt nur noch mit<br />
wenigen Strahlen bis auf <strong>de</strong>n Waldbo<strong>de</strong>n vor.<br />
Von <strong>de</strong>r Blütenpracht <strong>de</strong>s Frühjahrs ist nichts<br />
mehr zu sehen. Waldgräser und an<strong>de</strong>re Pflanzen<br />
be<strong>de</strong>cken <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n; die Buschwindröschen<br />
aber suchen wir vergebens. Nur vereinzelt zwischen<br />
<strong>de</strong>n Grashalmen ent<strong>de</strong>cken wir noch<br />
einige <strong>de</strong>r tief zerteilten Buschwindröschenblätter.<br />
Gelb und verwelkt sehen sie aus. Sie sind<br />
offenbar abgestorben.<br />
Die Buschwindröschen wachsen also nur, wenn<br />
an<strong>de</strong>re Pflanzen noch in <strong>de</strong>r Winterruhe liegen.<br />
In dieser Zeit fin<strong>de</strong>n die kleinen, zarten Pflanzen<br />
Platz und Licht und entfalten ihr volles<br />
Wachstum. Zwischen <strong>de</strong>n zerteilten Blättern<br />
fällt auch noch genügend Licht hindurch, das<br />
die unteren Blätter <strong>de</strong>r Pflanzen belichtet.<br />
Später im Jahr wird es im Wal<strong>de</strong> schattig. An<strong>de</strong>re<br />
Waldbo<strong>de</strong>npflanzen können jetzt hier anstelle<br />
<strong>de</strong>r Frühblüher wachsen. Dann hat das<br />
Buschwindröschen schon genügend Speicherstaffe<br />
in seinem Erdstängel gesammelt, um im<br />
nächsten Frühjahr erneut austreiben zu können.<br />
10 Sliche zm Fruhjalzr lll/ Hal<strong>de</strong> nach Fruhblll<br />
Ilern! Bestimme ~ze mzt Hzlfe zon BildbEstl111-<br />
l1lullgsbllclzem! Pflücke dze PflanzCll 1!lcht ab, da<br />
,uZe vOlllhllen vom Aussterben bedroht sind!<br />
11. Lege einen Bliitelllwien<strong>de</strong>r fLir l-rülzbliiher <strong>de</strong>s<br />
Hal<strong>de</strong>s an! NotIere dIe Namen SOWie Beginn und<br />
En<strong>de</strong> da Blüteze it'
210<br />
Pflanzen In Ihrem Lebensraum<br />
/'<br />
1<br />
1<br />
.<br />
l·<br />
. .<br />
2 Wasseraufnahme und Wasserverdunstung eines<br />
Laubbaumes<br />
1 Ein Kastanienbaum in Herbstfärbung<br />
1 B('~chr('ibe ~Vas~eraufl1ahnte, Wasserleitung und<br />
Wass('werdunslullg im Sommer und 1m Wlllter!<br />
Erklare <strong>de</strong>n Unterschied'<br />
2.2. Besitzen Bäume und Sträucher Im Winter<br />
keine Blätter mehr?<br />
Je<strong>de</strong>s Jahr im Herbst färben sich die Blätter <strong>de</strong>r<br />
Laubbäume bunt und fallen schließlich ab. Aber<br />
warum tritt immer wie<strong>de</strong>r dieser Wechsel ein?<br />
Warum verlieren die Bäume Blätter, um sie im<br />
nächsten Jahr neu hervorzubringen? Man<br />
könnte das Abwerfen <strong>de</strong>s Laubes fast als Verschwendung<br />
bezeichnen!<br />
Um diese Frage beantworten zu können, müssen<br />
wir uns daran erinnern, welche Rolle die<br />
Blätter im Leben <strong>de</strong>s Baumes spielen. Mit ihnen<br />
fängt er das Sonnenlicht auf, um Stärke herzustellen.<br />
Durch die Blätter verdunsten große<br />
Mengen von Wasser, die über die Wurzel nachgeliefert<br />
wer<strong>de</strong>n. Eine Birke mit etwa 200000<br />
Blättern verdunstet zum Beispiel an einem<br />
Sommertag 40 bis 150 Liter Wasser. Von einem<br />
Hektar Birkenwald wer<strong>de</strong>n täglich etwa 47 000<br />
Liter Wasser abgegeben. Diese Menge entspricht<br />
ungefähr <strong>de</strong>m Inhalt eines großen Tankwagens.<br />
Mit diesem Saftstrom wer<strong>de</strong>n Stoffe<br />
wie Nährsalze und Zucker durch die Bäume<br />
transportiert.<br />
Vergleichen wir nun die Lebensverhältnisse <strong>de</strong>s<br />
Baumes im Sommer mit <strong>de</strong>nen im Winter: Im<br />
Sommer fällt genügend Regen, so dass <strong>de</strong>r Baum<br />
immer Wasser zur Verfügung hat. Im Winter dagegen<br />
kann das Wasser im Erdbo<strong>de</strong>n gefroren<br />
sein. Hätte <strong>de</strong>r Baum noch seine Blätter, wür<strong>de</strong>n<br />
diese weiter Wasser verdunsten, aber durch<br />
die Wurzeln käme kein Wasser nach. Der Baum<br />
wür<strong>de</strong> vertrocknen. So ist <strong>de</strong>r Laubfall eine<br />
Anpassung an die winterliche Trockenheit.<br />
Wie kommt aber die prächtige Herbstfärbung<br />
<strong>de</strong>r Bäume und Sträucher zustan<strong>de</strong>? In <strong>de</strong>n<br />
Blättern befin<strong>de</strong>n sich Farbstoffe, die die Pflanze<br />
zur Herstellung von Nährstoffen braucht.<br />
Der grüne Farbstoff Chlorophyll wird im Herbst<br />
abgebaut und im Inneren <strong>de</strong>s Baumes gespeichert.<br />
Es bleiben meist gelbe o<strong>de</strong>r rote Farbstoffe<br />
in <strong>de</strong>n Blättern zurück. Deshalb sehen die<br />
Blätter im Herbst gelb o<strong>de</strong>r rot aus.<br />
Stimmt es nun, wenn man sagt: "Die Bäume<br />
haben im Winter keine Blätter mehr"? Sehen<br />
wir genauer hin! In <strong>de</strong>n Achseln <strong>de</strong>r Blätter fin<strong>de</strong>n<br />
wir schon im Herbst kleine Knospen. In
Pflanzen In ihrem Lebensraum<br />
211<br />
Blatt-<br />
A<br />
B<br />
Wasser mit<br />
gelösten<br />
Nährsalzen<br />
Nährstoffe<br />
in Wasser<br />
gelöst<br />
3 Laubfall. A Blattnarbe eines abgefallenen Kastanienblattes;<br />
B Längsschnitt durch einen Kastanienzweig<br />
2. Zf:ige an <strong>de</strong>n Teilbil<strong>de</strong>rn ) A und J B, wie dh<br />
Kastanie an <strong>de</strong>n WlIIta ang(;passt ist!<br />
4 Kastanienknospen im Winter. A Zweigen<strong>de</strong> mit<br />
Knospen; B Längsschnitt durch eine Blütenknospe<br />
). ZClge anhand <strong>de</strong>r Abbildung 4, dass die Laubbäume<br />
auch im Winter Blüten und Blätter be,itzen'<br />
ihnen sind bereits die neuen Blätter für das<br />
nächste Frühjahr angelegt. Sie treiben im Frühling<br />
aus, wenn wie<strong>de</strong>r Wasser mit <strong>de</strong>n Wurzeln<br />
aufgenommen wird und im Stamm aufsteigen<br />
kann.<br />
Es gibt aber auch Bäume, die sogar im Winter<br />
ihre grünen Blätter behalten. Dazu gehören die<br />
meisten Na<strong>de</strong>lbäume wie Fichte, Kiefer und<br />
Tanne. Woran mag es liegen, dass diese Bäume<br />
ihr Laub im Herbst nicht abwerfen? Die Antwort<br />
fin<strong>de</strong>st du im Bau <strong>de</strong>r Blätter <strong>de</strong>r Na<strong>de</strong>lbäume.<br />
Diese Na<strong>de</strong>lblätter sind meist länglich,<br />
schmal und hart. Alte Na<strong>de</strong>ln können nur noch<br />
sehr wenig Wasser durch ihre feste Außenschicht<br />
verdunsten. So entsteht für <strong>de</strong>n Baum<br />
im Winter kein Scha<strong>de</strong>n, wenn die Wurzeln kein<br />
Wasser liefern können.<br />
4 Stelle zwei etwa gleich große Zweige eines Na<strong>de</strong>l<br />
baumes und eines Laubbaumes in jeweils el1len<br />
'l1. assergf.fvllten Glaszvlin<strong>de</strong>r' Gieße al/f die H'as<br />
serob(;l'fläche 611lC dünne Sc)l/c!tt Speiseöl' AJzss<br />
täglich <strong>de</strong>n Wasserstand und notiere die Werte!<br />
Frldäre das ]-.rgebnis.'<br />
Welche B(;<strong>de</strong>utullFc hat die ÖlscJllcht al/f <strong>de</strong>r HiH<br />
,erobertiaehe?<br />
Alle immergrünen Pflanzen, zu <strong>de</strong>nen neben<br />
<strong>de</strong>n Na<strong>de</strong>lbäumen auch Rhodo<strong>de</strong>ndron und<br />
Stechpalme gehören, haben solche harten,<br />
wi<strong>de</strong>rstandsfähigen Blätter. Durch die feste<br />
Außenschicht sind sie gegen Verdunstung geschützt.
212<br />
Pflanzen in Ihrem Lebensraum<br />
1 Laubbaum (Birke)<br />
2 Na<strong>de</strong>lbaum (Fichte)<br />
2.3. Bäume erkennt man an aUffälligen<br />
Merkmalen<br />
Sicher kannst du eine Birke von einer Fichte<br />
leicht unterschei<strong>de</strong>n. Die Fichte ist ein Na<strong>de</strong>lbaum,<br />
die Birke dagegen ein Laubbaum. Sie<br />
haben also unterschiedliche Blätter. Auch <strong>de</strong>r<br />
dreieckige Wuchs <strong>de</strong>r Fichte ist <strong>de</strong>utlich von <strong>de</strong>r<br />
Krone <strong>de</strong>r Birke zu unterschei<strong>de</strong>n. Schwerer<br />
fällt es dir jedoch bei Fichte und Tanne. Bei<strong>de</strong><br />
sind Na<strong>de</strong>lbäume. Auch hier unterschei<strong>de</strong>n sich<br />
die Blätter. Du fühlst eine rundliche Na<strong>de</strong>l bei<br />
<strong>de</strong>r Fichte, eine flache dagegen bei <strong>de</strong>r Tanne.<br />
Noch ein Unterschied ist auffällig: Der Tannenzapfen<br />
steht aufrecht, <strong>de</strong>r Fichtenzapfen hängt<br />
nach unten.<br />
An solchen einprägsamen Merkmalen kannst<br />
du auch die bei<strong>de</strong>n Laubbäume Rotbuche und<br />
Stieleiche unterschei<strong>de</strong>n. Schon von weitem<br />
siehst du, dass die Äste unterschiedlich geformt<br />
sind. Bei <strong>de</strong>r Rotbuche verlaufen sie fast gera<strong>de</strong>,<br />
bei <strong>de</strong>r Stieleiche dagegen sind sie knorrig und<br />
verwinkelt gewachsen. Dies führt zu einer<br />
bestimmten Ausbildung <strong>de</strong>r Baumkronen. Auch<br />
die Borke zeigt auffällige Unterschie<strong>de</strong>. Bei <strong>de</strong>r<br />
Rotbuche ist sie glatt und hellgrau. Der Stamm<br />
<strong>de</strong>r Stiel eiche dagegen hat eine dunkle, rissige<br />
Borke.<br />
Vergleichst du ein Buchenblatt mit einem<br />
Eichenblatt, stellst du unterschiedlich verlaufen<strong>de</strong><br />
Blatträn<strong>de</strong>r und Blatta<strong>de</strong>rn fest. Ebenso<br />
auffällig sind die Merkmale <strong>de</strong>r Früchte. Die<br />
eiförmigen Eicheln sitzen in schuppigen, napfförmigen<br />
Fruchtbechern. In einem stacheligen<br />
Fruchtbecher dagegen sitzen die dreikantigen<br />
Nüsse <strong>de</strong>r Buche, die Bucheckern. Im Herbst<br />
springt <strong>de</strong>r Fruchtbecher mit vier Klappen auf:<br />
Die Bucheckern fallen heraus und wer<strong>de</strong>n von<br />
Tieren fortgeschleppt.<br />
1. Sammle BldtfEJ" VOll LaubbällllUII ul1d ~traZl<br />
ehern! Beschreibe die Blatter!<br />
2. Fertige fiir Je<strong>de</strong>ll Bal/lll lind fiir Je<strong>de</strong> I! Strauch.<br />
<strong>de</strong>ssclI Blätter du gesammelt hast. einel1 "Steckbnef'<br />
al/: Beachte dabei lVuch~foml, Blättl!/:<br />
Früchte SOUle FarbE; Ulld Be~cltaffellhelt du 80rhe.'
138 Wirbeltiere in Ihrem Lebensraum<br />
......................<br />
. . .<br />
Winterfell<br />
1 Haarwechsel beim Hermelin. A Sommerfell; B Sommer- und Winterfell (Schema); C Winterfell<br />
1. Der Haarwechsel ist für fell- und pelztragen<strong>de</strong><br />
Tiere lebensnotwendig. Erläutere!<br />
2. Nenne Beispiele für Winterruher und für Winterschläfer!<br />
6. Überwinterung bei Wirbeltieren<br />
6.1. Säugetiere im Winter<br />
Der Winter ist für viele einheimische Säugetiere<br />
eine schwere Zeit. Sie lei<strong>de</strong>n unter Nahrungsmangel<br />
und Kälte. Säugetiere sind jedoch in<br />
unterschiedlicher Weise <strong>de</strong>m jahreszeitlichen<br />
Wechsel angepasst.<br />
Das Hermelin zum Beispiel sieht im Winter an<strong>de</strong>rs<br />
aus als im Sommer. Es muss also einen<br />
Haarwechsel durchgemacht haben. An die<br />
Stelle <strong>de</strong>s braunen Sommerfelles ist im Herbst<br />
das weiße, dichte Winterfell getreten. Es dient<br />
<strong>de</strong>m Kälteschutz und tarnt das Tier im Schnee. -<br />
Auch allen an<strong>de</strong>ren Tieren mit einem Fell o<strong>de</strong>r<br />
mit einem Pelz wächst zum Winter ein wärmen<strong>de</strong>s<br />
"Unterkleid". Rehe, Rothirsche und Damhirsche<br />
wirken dadurch im Winter sehr viel stärker,<br />
als sie es in Wirklichkeit sind. Das dichte<br />
lufthaltige Winterhaar isoliert so hervorragend,<br />
dass sogar Schnee auf <strong>de</strong>m Winterfell nicht<br />
schmilzt. Auch Füchse haben im Winter fast<br />
doppelt so viel Pelz auf ihrem Körper als im<br />
Sommer.<br />
Viele Säugetiere sorgen für die nahrungsarme<br />
Zeit im Winter vor. Sie fressen sich zum Herbst<br />
eine Nahrungsreserve in Form eines Fettpolsters<br />
an. Davon zehren sie in <strong>de</strong>n Wintermonaten.<br />
Nach Möglichkeit bewegen sie sich auch<br />
nur wenig und sparen dadurch Kräfte. Die Tiere<br />
leben auf "Sparflamme". - Für <strong>de</strong>n Fuchs be<strong>de</strong>utet<br />
<strong>de</strong>r Winter gewöhnlich keine Notzeit. Er<br />
erbeutet schwache und kranke Tiere. Bei starker<br />
und anhalten<strong>de</strong>r Kälte zieht er sich in seinen<br />
Fuchsbau zurück. Tiere, die wie Rehe, Hirsche<br />
und Füchse <strong>de</strong>n ganzen Winter über aktiv sind,<br />
nennt man winteraktive Tiere.<br />
Der Maulwurf schützt sich vor Kälte an<strong>de</strong>rs. Er<br />
verlegt im Winter seine Höhlen und Gänge in<br />
tiefere Erdschichten. Den Nahrungsmangel<br />
überbrückt er mit Vorräten, die er im Herbst angelegt<br />
hat. Sie bestehen aus leben<strong>de</strong>n Regenwürmern,<br />
die er durch einen Biss bewegungsunfähig<br />
gemacht hat.<br />
Auch das Eichhörnchen legt rechtzeitig Nahrungsvorräte<br />
an. In zahlreichen Verstecken<br />
vergräbt es Nüsse, Eicheln, Bucheckern und<br />
Zapfen von Fichten und Kiefern. Einen Teil <strong>de</strong>r<br />
Vorräte versteckt es in alten Nestern und Astlöchern.<br />
Den Winter verbringt das Eichhörnchen<br />
in seinem warm ausgepolsterten, kugelför-