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Spielzeit 2011/2012 - Stadt Ludwigshafen am Rhein

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THEATER<br />

IM PFALZBAU<br />

FESTSPIELE<br />

LUDWIGSHAFEN<br />

<strong>Spielzeit</strong><br />

<strong>2011</strong>/<strong>2012</strong>


<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/<strong>2012</strong><br />

1


disziplin liebt freude<br />

Musik erfordert Konzentration. Musik kann trösten, wenn’s<br />

mal nicht so gut läuft. Musik kann glücklich machen, wenn die<br />

eigenen Fähigkeiten entdeckt werden. Deshalb unterstützen<br />

wir in der Region Projekte wie die „School of Rock“ der Pop-<br />

Akademie und „Jugend musiziert“. Wenn Musik machen zum<br />

Erlebnis wird, dann ist das Chemie, die verbindet. Von BASF.<br />

www.basf.com/mit-uns-gewinnt-die-region<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Grußwort der Oberbürgermeisterin<br />

und der Kulturdezernentin<br />

Vorwort des Intendanten<br />

vii. festspiele ludwigshafen<br />

Theaterprogr<strong>am</strong>m <strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

Gesellschaft der Freunde des Theaters<br />

im Pfalzbau <strong>Ludwigshafen</strong> e.V.<br />

Theaterkasse und Adresse<br />

Karten/Preise<br />

Service<br />

Die Jugendaktivitäten<br />

des Theaters im Pfalzbau<br />

Abonnements<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

Lageplan/ Impressum<br />

Sitzplan Theatersaal<br />

Service kompakt<br />

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Oper mal anders<br />

Heyme-Marathon<br />

Wagner-Kontraste<br />

Die Walküre<br />

Zwischenspiele Walküre<br />

»... was so gern zu tun ich begehrt ...«<br />

Balé da Cidade de Sao Paulo<br />

Der Augen leuchtendes Paar …!<br />

no ballet: K<strong>am</strong>pfansage oder Plädoyer<br />

Not Made for Flying<br />

no ballet<br />

+Phat_Skillz//Dance<br />

Der Biberpelz<br />

Iris Berben: Verbrannte Bücher – Verfemte Komponisten<br />

»Weibes Wonne und Wert« – Überlegungen zu Wagners Walküre<br />

Dialoge 09 – Neues Museum<br />

Körper<br />

Antigone<br />

Draußen vor der Tür<br />

Munition besorgen<br />

revolver besorgen<br />

Donka, ein Brief an Tschechow<br />

Mad<strong>am</strong>e Bovary<br />

Frauen um Richard Wagner<br />

Axolotl Roadkill<br />

Create Siegfried!<br />

Heyme liest Thomas Manns Meisterwerk »Wälsungenblut«<br />

Das Erdbeben in Chili<br />

Schmeiß dein Ego weg<br />

übersicht vii. festspiele<br />

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1. Philharmonisches:Konzert<br />

2. Philharmonisches:Konzert<br />

1. Sinfoniekonzert<br />

Konzert Beethovenchor<br />

The Great Gatsby<br />

Les Misérables<br />

Rotkäppchen<br />

Kleiner Riese Stanislas<br />

A Christmas Carol<br />

Prinzessin Anna<br />

oder Wie man einen<br />

Helden findet<br />

Das Land des Lächelns<br />

Mad<strong>am</strong>e Butterfly<br />

Die Grönholm-Methode<br />

Anton, das Mäusemusical<br />

Ulrich Tukur &<br />

Die Rhythmus Boys<br />

Alonzo King Lines Ballet<br />

San Francisco<br />

Wenn der Kuckuck<br />

dreimal ruft<br />

Altweiberfrühling<br />

Serata Händel<br />

2. Sinfoniekonzert<br />

Die Dreigroschenoper<br />

David Hughes<br />

Dance Company Edinburgh<br />

3. Philharmonisches:Konzert<br />

3. Sinfoniekonzert<br />

Die grandiosen Abenteuer<br />

der tapferen<br />

Johanna Holzschwert<br />

bODY_rEMIX/gOLDBERG_<br />

vARIATIONS<br />

Theatertage: ORIENTierung<br />

Oskar und Felix<br />

Übersicht Theaterprogr<strong>am</strong>m<br />

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4. Sinfoniekonzert<br />

Hello Dolly<br />

4. Philharmonisches:Konzert<br />

One Language – Many Voices<br />

Antéchrista<br />

Urmel aus dem Eis<br />

New York City Ballet<br />

Elling – Zwei gegen den<br />

Rest der Welt<br />

Charleys Tante<br />

Der Kaufmann von Venedig<br />

Frühlings Erwachen!<br />

Don Quichote<br />

Carmina Burana / Astutuli<br />

Das grüne Küken<br />

The Drift<br />

Der Betze brennt!<br />

Festwoche Türkei<br />

5. Sinfoniekonzert<br />

Ein Sommernachtstraum<br />

New Work<br />

Human Checkpoint –<br />

Winter in Qualandia<br />

Der Grüffelo<br />

My Fair Lady<br />

Verkündigung<br />

Cinderella<br />

Clockwork Orange<br />

Babel (words)<br />

Tannöd<br />

Boris Godunov<br />

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Grußwort<br />

Sehr verehrte Besucherinnen und Besucher des Theaters im Pfalzbau,<br />

liebe Theaterfreunde!<br />

Ein erfolgreiches Theaterjahr liegt hinter uns, und bevor wir Ihnen<br />

voller Vorfreude das Progr<strong>am</strong>m der nächsten Saison ans Herz legen,<br />

möchten wir kurz Rückschau halten. Die glanzvollen ersten Vor -<br />

stellungen unserer ring-Koproduktion mit der Oper Halle, Das <strong>Rhein</strong> gold,<br />

liegen hinter uns. Sie haben weit ins Land hinein ausgestrahlt und einmal<br />

mehr bewiesen, dass das Theater im Pfalzbau auch in der überregionalen<br />

Presse positiv wahrgenommen wird und sogar im Chor der Wagner-Büh nen<br />

mithalten kann. Auch die anschließenden vi. festspiele ludwigshafen<br />

mit ihrem herausragenden Tanzschwerpunkt – dankenswerterweise er -<br />

neut großzügig unterstützt von der basf se – und ungewöhnlichen Schau -<br />

spielproduktionen großer Theater verfehlten ihre Wirkung nicht. Einen<br />

besonderen Erfolg verzeichnen erneut die Kindertheater-Ak tivitäten unseres<br />

Theaters. Gemeins<strong>am</strong> mit den Theatern Mannheim und Heidelberg<br />

wurden sie zum zweiten Mal von der Initiative Deutschland – Land der<br />

Ideen ausgewählt und für das gemeins<strong>am</strong>e Projekt »Junges The ater im<br />

Delta« ausgezeichnet. Es macht uns stolz, unser Theater so erfolgreich<br />

positioniert zu sehen, und wir gratulieren dem Intendanten und seinen<br />

Mitarbeitern.<br />

Nun freuen wir uns auf ein weiteres Theaterjahr mit großen Theater -<br />

abenden, aber auch Platz für Unkonventionelles und Experimentelles.<br />

Sehr gespannt blicken wir auf den zweiten Teil des rings, Die Walküre, in<br />

der Inszenierung und Ausstattung von Hansgünther Heyme unter der mu -<br />

si kalischen Leitung von Karl-Heinz Steffens. Ein umfangreiches Be gleit -<br />

progr<strong>am</strong>m erläutert Hintergründe und ermöglicht Einblicke in Ent ste -<br />

hungs prozess und künstlerisches Umfeld dieser Oper. Die vii. festspiele<br />

ludwigshafen warten wieder mit großartigen Ballett-Gastspielen z.B. von<br />

Sasha Waltz, Helena Waldmann und Balé da Cidade de Sao Paolo auf und<br />

integrieren erstmals – ebenfalls ein Novum – unsere weithin be ach teten beiden<br />

Choreographie-Wettbewerbe no ballet und +phat_skillz//dance<br />

in ihr Progr<strong>am</strong>m. Auch aktuelles Schauspiel von den wichtigsten Theatern<br />

Deutschlands können Sie hier genießen: bedeutende Schau spieler, modernes<br />

Gegenwartstheater und Klassiker im neuen Gewand. Auch im Laufe<br />

der weiteren Saison laden wir Sie zu ernsten und unterhalts<strong>am</strong>en, anregenden<br />

und beglückenden Theaterabenden in unser Haus ein: es gibt in allen<br />

Sparten viel zu sehen, faszinierenden Tanz, Musiktheater und Operette,<br />

Konzerte, Kindertheater, Schauspiel und mehr.<br />

Lassen Sie sich beim Blättern überraschen und überzeugen – und vielleicht<br />

dazu verführen, im Rahmen eines unserer zahlreichen Abonnements<br />

regelmäßig das Theater im Pfalzbau zu besuchen. Es lohnt sich – das versprechen<br />

wir! – Herzlichst, Ihre<br />

Dr. Eva Lohse Prof. Dr. Cornelia Reifenberg<br />

Oberbürgermeisterin Beigeordnete für Kultur,<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigshafen</strong> Schulen, Jugend und F<strong>am</strong>ilie<br />

<strong>am</strong> <strong>Rhein</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigshafen</strong> <strong>am</strong> <strong>Rhein</strong><br />

6<br />

Meine hochverehrten D<strong>am</strong>en und Herren,<br />

werte Freunde der festspiele ludwigshafen,<br />

werte Abonnenten und Besucher des Theaters im Pfalzbau!<br />

Ein umfangreiches Progr<strong>am</strong>m liegt nun wieder vor Ihnen – bitte,<br />

nutzen Sie es umfangreich – seien Sie ganz herzlich willkommen in<br />

Ihrem The ater! Wir freuen uns auf Sie und begrüßen Sie mit offenen<br />

Armen!<br />

Unser Festspiel-Progr<strong>am</strong>m wird mit Richard Wagners Oper Die Walküre<br />

eröffnet. Nach der sehr erfolgreichen <strong>Rhein</strong>gold-Premiere zur Eröffnung<br />

der Festspiele 2010 in der Zus<strong>am</strong>menarbeit mit der Oper in Halle und der<br />

Deutschen Staatsphilharmonie <strong>Rhein</strong>land-Pfalz folgt nun der zweite Abend<br />

des Rings des Nibelungen.<br />

Die vii. festspiele ludwigshafen bieten in diesem Herbst ein internationales,<br />

großes, reichhaltiges Progr<strong>am</strong>m: Tanztheater, modernes Schau -<br />

spiel sowie die einzigartige Aufführung Donka des Teatro Sunil, das mit zirzensischer<br />

Ausdrucksstärke eine unwiderstehliche Poesie auf der Theater -<br />

bühne entfaltet. Zum ersten Mal bieten wir Ihnen Einführungen in einige<br />

unserer, Ihnen präsentierten, Tanz-Theater-Vorstellungen.<br />

Die basf se unterstützt das Tanz-Theater-Progr<strong>am</strong>m der festspiele<br />

nun zum siebten Male. Unseren großen Dank hierfür!<br />

Der national und international hoch dotierte Tanz- und Hip-Hop-<br />

Wett bewerb findet zum sechsten Mal statt und ist nun Teil der festspiele.<br />

Im Sinne unseres Mottos <strong>2011</strong> von Ernst Bloch: »Keineswegs ist entschieden,<br />

dass die Erde eine Sackgasse ist, alles Leben Stückwerk und jede<br />

Tat eine geborene Ruine.« haben wir wichtige und hochausgezeichnete<br />

Schau spielaufführungen ausgewählt.<br />

Auf dem musikalischen Sektor arbeiten wir wiederum intensiv mit<br />

dem Pfalztheater-Kaiserslautern zus<strong>am</strong>men.<br />

Wieder veranstalten wir, nun schon zum sechsten Mal, die aus unserem<br />

Angebot nicht mehr wegzudenkende Festwoche Türkei. Nach den so hoffnungsvollen,<br />

doch auch beunruhigenden und graus<strong>am</strong>en Vorkommnissen<br />

in der arabischen Welt haben wir die Veranstaltungsreihe orientierung<br />

neu ins Progr<strong>am</strong>m des Theaters im Pfalzbau genommen. Denn den tagespolitischen<br />

Ereignissen dieser uns so fernen Welt wollen und sollten wir<br />

uns als Theater nicht verschließen.<br />

Unmittelbar nach den festspielen und während unserer ges<strong>am</strong>ten<br />

<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/<strong>2012</strong> erwartet Sie ein reichhaltiges, erlesenes Progr<strong>am</strong>m.<br />

Bitte nutzen Sie es!<br />

Mit ergebenen Grüßen, Ihr<br />

Hansgünther Heyme<br />

Intendant des Theaters im Pfalzbau<br />

Vorwort des Intendanten<br />

7


<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

KONZERTSAAL<br />

mi, 28.9.<strong>2011</strong>, 19.30 uhr [tg 3]<br />

1. Philharmonisches:Konzert<br />

Ludwig van Beethoven:<br />

Ouvertüre zum Trauerspiel »Coriolan« c-Moll op. 62<br />

Maurice Ravel:<br />

Konzert für Klavier und Orchester G-Dur<br />

Ludwig van Beethoven:<br />

Sinfonie Nr.6 F-Dur op. 68 »Pastorale«<br />

solist: Tzimon Barto, Klavier<br />

dirigent: Karl-Heinz Steffens<br />

Deutsche Staatsphilharmonie <strong>Rhein</strong>land-Pfalz<br />

preise: 26 euro 20 euro 15 euro<br />

Der Spiegel bezeichnete Tzimon Barto in einem Portrait als »eine[n]<br />

der vielschichtigsten, unerschöpflichsten und besten Pianisten der<br />

Gegenwart« (Spiegel Online, 23.9.2009).<br />

Tzimon Barto wuchs im tiefen Süden der usa als einziger Sohn einer<br />

Baptisten-F<strong>am</strong>ilie auf. Bereits früh zog er zum großen Erstaunen seiner<br />

Umgebung das Klavier- dem Fußballspielen vor. Seinen ersten Klavier -<br />

unter richt erhielt Tzimon Barto von seiner Großmutter, die ihm vor allem<br />

diverse Hymnen und Broadway-Klassiker beibrachte. Sie erkannte sein<br />

Talent und nahm ihn häufig mit auf Konzertbesuche in Orlando, der nächsten<br />

großen <strong>Stadt</strong>. Nach seinem Studium an der Juilliard School gelang<br />

ihm sein internationaler Durchbruch Mitte der 1980er Jahre, als er auf Ein -<br />

ladung Herbert von Karajans im Wiener Musikverein und bei den Salz -<br />

burger Festspielen auftrat.<br />

Seitdem hat Tzimon Barto mit beinahe allen international renommierten<br />

Orchestern konzertiert und ist ein häufiger Gast bei großen Musik -<br />

festivals. In seiner nunmehr gut 25-jährigen Karrie -<br />

re arbeitete er häufig mit dem Dirigenten Christoph<br />

Eschenbach zus<strong>am</strong>men, mit dem ihn eine ebenso<br />

lange Freundschaft verbindet. Tzimon Barto hat<br />

zahl reiche Klavier werke auf cd eingespielt: nach<br />

Auf nahmen mit Wer ken von R<strong>am</strong>eau und Ravel für<br />

Ondine hat er dort kürzlich eine Einspielung mit<br />

ausgewählten Haydn-Sonaten sowie eine cd mit<br />

Werken von Schumann vorgelegt. Auf letzterer ist er<br />

als Solist des ndr Sin fo nie orchesters und als Duo-Partner von Christoph<br />

Eschenbach (Klavier) zu hören.<br />

Im Jahr 2006 hat Tzimon Barto einen internationalen Kompositions -<br />

wettbewerb für Klavier solo – den »Barto Prize« – ins Leben gerufen. Zu -<br />

sätz lich zu seiner Karriere als Pianist betätigt er sich als Schriftsteller.<br />

Sein erstes Buch eine frau griechischer herkunft erschien 2001 und wur -<br />

de 2008 neu aufgelegt. Eine Bühnenversion wurde in Frankfurt und Wien<br />

aufgeführt und bei Oidium auf dvd veröffentlicht. Im Frühjahr 2010 hat<br />

Oidium die Novelle Harold Flanders veröffentlicht.<br />

vii<br />

Keineswegs ist entschieden, dass die<br />

Erde eine Sackgasse ist, alles Leben Stückwerk<br />

und jede Tat eine geborene Ruine.<br />

Ernst Bloch, Tendenz – Latenz – Utopie<br />

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vii. festspiele ludwigshafen vii. festspiele ludwigshafen<br />

GLÄSERNES FOYER<br />

do, 6.10.<strong>2011</strong>, 19.30 uhr<br />

Oper mal anders<br />

Eine musikalische Opernreise durch Richard Wagners Die Walküre<br />

mit Richard Vardigans – preis: 7 euro<br />

Inzest und Ehebruch! D<strong>am</strong>it ist Fricka nicht einverstanden und so<br />

muss Wotan seinen einzigen Sohn im Zweik<strong>am</strong>pf töten lassen. Zum<br />

Glück hat dieser bereits für Nachkommen gesorgt … Der Dirigent und<br />

Pianist Richard Vardigans erzählt und spielt den ersten Tag von Wagners<br />

Ring-Tetralogie. Er entführt Sie in eine Welt von Liebe, Eifersucht, Rache<br />

und Mord. Kein Vortrag, kein Konzert, kein Gesang … und doch (fast)<br />

alles, was Sie schon immer über die Oper wissen<br />

wollten, sich aber nie zu fragen trauten. Bei<br />

Oper mal anders gibt es keinerlei Ablenkungen<br />

wie etwa durch schöne Sängerinnen, imposante<br />

Bühnenbilder oder farbenprächtige Kos tü me.<br />

Richard Vardigans begeistert seine Gäste allein<br />

RING Halle <strong>Ludwigshafen</strong> <strong>am</strong> Klavier mit einer einzigartigen Mi schung<br />

aus fachkundigem Wis sen, pia nis tischer Virtu o -<br />

si tät und seinem un ver wechselbaren eng li sch en<br />

Humor.<br />

STUDIO<br />

so, 9.10.<strong>2011</strong>, ab 11.00 uhr<br />

Heyme-Marathon<br />

Übertragung aller Fernsehmitschnitte von Inszenierungen<br />

Hansgünther Heymes hintereinander<br />

11.00 uhr: Moh<strong>am</strong>ed Kacimi Heiliges Land<br />

14.30 uhr: Johann Wolfgang Goethe Torquato Tasso<br />

18.00 uhr: Sophokles Ödipus<br />

20.00 uhr: Sophokles Antigone<br />

preis einzelkarte: 5 euro<br />

ges<strong>am</strong>tpaket: 15 euro<br />

Theaterstadt <strong>Ludwigshafen</strong>« heißt es von 00.00 bis 24.00 Uhr <strong>am</strong><br />

9.10.<strong>2011</strong> bei ok-tv <strong>Ludwigshafen</strong>. Der <strong>Ludwigshafen</strong>er Bürger -<br />

sender begleitet und dokumentiert seit 2007 in enger Kooperation<br />

mit Prof. Hansgünther Heyme das künstlerische und gesellschaftspolitische<br />

Geschehen rund um das Theater und seinen Intendanten.<br />

tv-Gespräche, Lesungen und die Fernsehfassungen der letzten vier Ins -<br />

zenierungen von Heyme, nämlich Moh<strong>am</strong>ed Kacimis Heiliges Land (2007),<br />

Johann Wolfgang von Goethes Tasso (2009), Sophokles’ Ödipus (2008) und<br />

Antigone (<strong>2011</strong>) sowie die Diskurse im Corso mit Einat Wilf zum Nah ost-<br />

Konflikt, mit Herta Däubler-Gmelin, Jörg Lau und Katharina Rutschky<br />

10<br />

stehen an diesem Sonntag auf dem Sendeprogr<strong>am</strong>m von ok-tv Ludwigs -<br />

hafen. Außerdem die Lesung Dantons Tod, Gesprächs runden mit den<br />

Schau spielerinnen und Schauspielern über die Arbeit in Ludwig s hafen<br />

und den Zugang zu Stoff und Inszenierung.<br />

Der Sondersendetag ist somit auch ein tv-Rückblick auf die letzten<br />

vier Festspiele. Bei der Produktion der Fernsehfassungen der Theater insze -<br />

nierungen übernahm Hansgünther Heyme im Rahmen der Ausbildung<br />

bei ok-tv <strong>Ludwigshafen</strong> die Bild- und Schnittregie – die Umsetzung lag in<br />

Händen angehender Mediengestalter.<br />

»Der Sondersendetag ist eine Hommage an das Theater und gleichzeitig<br />

die Dokumentation einer Kooperation zwischen dem ok-tv Ludwigs -<br />

hafen und dem Theater im Pfalzbau, die bundesweit einmalig ist«, so<br />

Hansgünther Heyme und ok-tv-Leiter Dr. Wolfgang Ressmann.<br />

so, 16.10.<strong>2011</strong>, 19.30 uhr<br />

Wagner-Kontraste<br />

Ein Konzert<br />

Claude Debussy:<br />

Première Rhapsodie für Klarinette und Klavier<br />

Johannes Brahms:<br />

Sonate op. 120 Nr. 2 Es-Dur für Klarinette und Klavier<br />

Arnold Schönberg:<br />

Pierrot Lunaire<br />

mit: Christine Gloger (Sprechgesang), Michael Friedländer (Klavier),<br />

Nikolaus Böwer (Violine), Florian Barak (Cello), Christiane Palmen,<br />

(Flöte), Gerhard Kraßnitzer (Klarinette)<br />

Karl-Heinz Steffens, Klarinette und Leitung<br />

einheitspreis: 12 ⁄ erm. 7 euro<br />

Kaum ein anderer Komponist der Musikgeschichte hat seine Hörer -<br />

schaft so tiefgründig gespalten wie Richard Wagner. Die Reak tio -<br />

nen auf seine Kunstwerke schwanken bis heute zwischen glühender<br />

Verehrung und entschiedener Ablehnung.<br />

Im Rahmen der Walküren-Tage unserer großen ring-Unternehmung<br />

nehmen wir dieses Span nungsfeld um Richard<br />

Wagner zum Anlass, im Rah menprogr<strong>am</strong>m der<br />

Aufführungen mit einem K<strong>am</strong>merkonzert drei<br />

der deut lichsten Wagner-Kritiker mit ihren<br />

Werken zu Wort kommen zu lassen.<br />

Claude Debussy pilgerte als junger Mann<br />

nach Bayreuth, ließ sich inspirieren, um dann RING Halle <strong>Ludwigshafen</strong><br />

später, in deutlicher Abkehr vom »teutonischen<br />

Meister«, seine großartigen impressionistischen<br />

Meisterwerke zu schaffen.<br />

Johannes Brahms wurde von Musikern und Kritikern zum mächtigen<br />

Gegenpol gegen Wagners neudeutsche Kunst ernannt; und nach anfänglicher<br />

Anhängerschaft entwickelte Arnold Schönberg seine epochemachenden<br />

Werke in deutlicher Antithese zu Richard Wagner. Karl-Heinz Steffens<br />

11


vii. festspiele ludwigshafen<br />

fr, 21.10.<strong>2011</strong>, 18.00 uhr<br />

so, 23.10.<strong>2011</strong>, 16.00 uhr<br />

Die Walküre<br />

musikalische leitung: Karl-Heinz Steffens<br />

inszenierung und ausstattung: Hansgünther Heyme<br />

mit: Anke Berndt, Susanne Gasch, Julia Faylenbogen,<br />

Uta-Christina Georg, Melanie Hirsch, Carola Höhn, Gérard Kim,<br />

Ines Lex, Romelia Lichtenstein, Lisa Livingston, Sandra Maxheimer,<br />

Thomas Mohr, Christoph Stegemann, Eva-Maria Wurlitzer<br />

Deutsche Staatsphilharmonie <strong>Rhein</strong>land-Pfalz<br />

Koproduktion der Oper Halle<br />

mit dem Theater im Pfalzbau <strong>Ludwigshafen</strong><br />

preise: 65 euro 55 euro 40 euro 20 euro<br />

Noch nie ist so komponiert worden« schreibt Wagner selbstverzückt<br />

und erschrocken an Franz Liszt. Nichts in dem aufpeitschenden<br />

und graus<strong>am</strong>en Vorspiel, dem <strong>Rhein</strong>gold, lässt uns den wunders<strong>am</strong>en<br />

und ganz ungeheuren Absturz aus aller Welt des Göttlichen und da -<br />

mit das Auffl<strong>am</strong>men alles Wirklichen in der<br />

Walküre vermuten.<br />

Die Handlung zeigt uns die vom Eigensinn,<br />

von aller monomanen Überheblichkeit bedrohten<br />

Götter – nun im Schl<strong>am</strong>m des Irdischen –<br />

um ihre Utopien, um ihr Leben kämpfend. Es<br />

kündigt sich das Kommen des freien und<br />

neuen Menschen – Siegfried – an. Zuvor stürzt<br />

uns der Dichter und Komponist Richard<br />

Wagner mit ungeahnter Leidenschaft in die<br />

Beziehungswogen der vertrackten Zwillinge Sieglinde und Siegmund. Eine<br />

der tiefsten, größten Liebeshandlungen der Weltliteratur entsteht. »Win ter -<br />

stürme weichen dem Wonnemond«. Es folgt die Liebeshandlung Wotans<br />

und seiner mit der Erdgöttin gezeugten Lieblingstochter Brünnhilde.<br />

Einzig Leidenschaften bestimmen die Walküre nach dem Vorspiel des<br />

<strong>Rhein</strong>gold. Beziehungen herrschen so übermächtig, dass sie die Grenzen<br />

zwischen Göttern und Menschen verwischen, ja unauffindbar machen.<br />

Gegenkräfte – dargestellt in Fricka und Hunding – erhöhen die Spannungs -<br />

brutalität, die Wucht der im <strong>Rhein</strong>gold noch ungeahnten Leidenschaften.<br />

Im 19. Jahrhundert unausgesprochene, unbekannte Ge fühle bestimmen<br />

die Handlung.<br />

Wagner braucht keine Mythologie, um diese unvergleichlichen Charak -<br />

tere zu schaffen. Menschen werden von der Kraft ihres Daseins mit uns,<br />

dem Publikum, in Abgründe gerissen. Das Feuer greift über auf die Welt<br />

und die Musik. Vielleicht gibt es keine ergreifenderen Szenen in der Ge -<br />

schichte der Oper als die drei Aufzüge der Walküre. Hansgünther Heyme<br />

12


vii. festspiele ludwigshafen<br />

sa, 22.10.<strong>2011</strong>, 10.00 –22.00 uhr<br />

Zwischenspiele Walküre<br />

Ein Richard-Wagner-Tag für die ganze F<strong>am</strong>ilie<br />

eintritt frei<br />

Am Tag zwischen den beiden Walküre-Vorstellungen in Ludwigs ha fen<br />

laden wir Sie herzlich zu einem Aktionstag rund um den Kom po -<br />

nisten Richard Wagner und seine Werke ein. An diesem Tag wird<br />

im Theater im Pfalzbau für die ganze F<strong>am</strong>ilie allerhand zu erleben sein.<br />

Unsere kleinen Gäste erwarten ein vielfältiges Workshop-Angebot so wie<br />

Mitmach-Aktionen. Außerdem wird in der Kinderecke der <strong>Stadt</strong> bibliothek<br />

rund um die Themen des rings gebastelt und es werden spannende Ge -<br />

schichten von Helden und Walküren vorgelesen.<br />

Für Jugendliche wird es einen Tanzwork shop geben und die Theater-<br />

AG des Wilhelm-von-Humboldt-Gymnasiums <strong>Ludwigshafen</strong> führt ihr<br />

The ater stück <strong>Rhein</strong>gold für Unge dul dige auf, wobei die Oper <strong>Rhein</strong>gold zu<br />

einem unterhalts<strong>am</strong>en Schauspiel zus<strong>am</strong>mengefasst wird.<br />

In Lesungen, Gesprächsrunden und einem Im pro visationstheater bereiten<br />

wir die The men der Walküre auf. So liest<br />

das »Neue En semble« Texte, die Wagner zu seinem<br />

Opern zyklus Der Ring des Nibelungen in -<br />

spiriert haben, und es gibt die Möglichkeit, im<br />

Podiumsgespräch »Walküre-Lounge« die Lud -<br />

wigshafener Ins ze nierung zu diskutieren. ring-<br />

Regisseur und -Ausstatter Hansgünther Heyme<br />

sowie ring-Dirigent Karl-Heinz Steffens und<br />

einige Sänger der Walküre beantworten dabei<br />

die Fragen des Pub likums.<br />

Der Eintritt zu allen Workshops und Veranstaltungen ist frei! Weitere<br />

Progr<strong>am</strong>mpunkte sind in Planung. Aktuelle Informationen zum ring-<br />

Projekt auf der Homepage www.ring2013.de.<br />

14<br />

vii. festspiele ludwigshafen<br />

GLÄSERNES FOYER<br />

mo, 24.10.<strong>2011</strong>, 19.30 uhr<br />

»...wassogernzutunichbegehrt...«<br />

Liebesverzicht und Machtstrategien<br />

Vortrag von Udo Bermbach<br />

einheitspreis: 5 euro<br />

Der Ring des Nibelungen ist Wagners Abrechnung mit der Politik.<br />

Hier werden von ihm die Mechanismen der Macht offengelegt,<br />

hier wird gezeigt, wie Machtgewinn, Machterhalt und Macht -<br />

verlust alle übrigen menschlichen Qualitäten, vor allem die der Liebe,<br />

über decken und zerstören. Innerhalb des Ring-Geschehens nimmt die<br />

Walküre eine besondere Stellung ein: Sie zeigt Wotans Versuch, aus selbstverschuldeter<br />

Handlungsunfähigkeit noch einmal den Weg in den Unter -<br />

gang abwenden zu können. Außerdem führt sie seine Strategie der Selbst -<br />

über windung vor, deren Helfer Siegmund und Sieglinde, aber auch Brünn -<br />

hilde sind. Der Inzest dieser beiden wie die Gehors<strong>am</strong>sverweigerung von<br />

Brünnhilde dienen dieser Strategie: Alles Bestehende zu vernichten, um<br />

die Zukunft (der Götter) zu retten.<br />

Udo Bermbach studierte Germanistik, Ge -<br />

schichte, Völkerrecht und Politik wissenschaft<br />

an den Universitäten Marburg und Heidelberg.<br />

1966 promovierte er zum Dr. Phil. in Politik -<br />

wissenschaft an der Universität Heidelberg. Von<br />

1971 bis 2001 war er Professor für Politik wissen -<br />

schaft an der Universität H<strong>am</strong>burg mit den<br />

Schwer punkten Politische Theorie und Poli ti -<br />

sche Ideengeschichte. Er ist bekannt durch seine<br />

Auseinandersetzung mit den politischen und gesellschaftlichen Aspekten<br />

der Oper und Begründer und Mitherausgeber der internationalen Wagner-<br />

Zeitschrift »wagnerspectrum« (seit 2005).<br />

RING Halle <strong>Ludwigshafen</strong> RING Halle <strong>Ludwigshafen</strong><br />

15


vii. festspiele ludwigshafen<br />

mi, 26.10.<strong>2011</strong>, 19.30 uhr [br 2]<br />

do, 27.10.<strong>2011</strong>, 19.30 uhr [sg a, tg 1]<br />

Balé da Cidade de Sao Paulo<br />

Canela Fina<br />

choreographie, licht, bühne: Cayetano Soto<br />

musik: Michael Gordon – Weather I<br />

kostüme: Cayetano Soto / Nadja Kadel<br />

La Valse<br />

choreographie: Luiz Arrieta musik: Maurice Ravel<br />

Coisas que ajud<strong>am</strong> a viver<br />

choreographie: Susana Y<strong>am</strong>auchi musik: Ed Cortes<br />

licht: Sergio Funari bühne: Cassio Amarante<br />

kostüme: Simone Mina<br />

preise: 38 euro 32 euro 26 euro 20 euro<br />

Canela Fina, 2008 uraufgeführt, st<strong>am</strong>mt vom katalanischen<br />

Shooting star Cayetano Soto und erhielt noch im selben Jahr einen<br />

Publikumspreis als beste Tanzproduktion Brasiliens. Das Werk be -<br />

sticht durch Tempo, Musikalität und Ele ganz.<br />

Es zeigt hochkomplexen Tanz gemischt mit<br />

brasilianischer Energie.<br />

Die kompromisslose post-minimalistische<br />

Komposition Weather I des <strong>am</strong>erikanischen<br />

Mu sikers Michael Gordon breitet einen Klang -<br />

teppich aus, der jene Naturkräfte entfesselt, die<br />

auch aus der Choreographie massiv hervorbrechen.<br />

Die Elemente sind in Unordnung geraten,<br />

eine undefinierbare Macht hat die Kon -<br />

trolle übernommen, Hochgeschwindigkeits-Athleten ergreifen Besitz von<br />

der Bühne. Der emotionale Ausnahmezustand ist allgegenwärtig: Er zeigt<br />

sich in den komplexen Pas de deux wie auch in den starken Gruppen -<br />

szenen. Er wird aber auch von einer natürlichen Substanz befeuert: vom<br />

Zimt, der dabei weniger in seiner wörtlichen Materialität zu verstehen ist<br />

als in seiner metaphorischen Bedeutung, wie es auch die titelgebende spanische<br />

Redewendung »Canela fina« nahelegt. Wörtlich hieße das »feiner<br />

Zimt«, im übertragenen Sinn aber ist d<strong>am</strong>it so etwas wie das denkbar Beste<br />

oder Allerfeinste gemeint.<br />

In La Valse bittet der Argentinier Luis Arrieta, der dem Balé da Cidade<br />

seit langem verbunden ist, zum Tanz im Dreivierteltakt. In der Choreo -<br />

graphie zu dem nach dem Ersten Weltkrieg als Hommage an Johann<br />

Strauß geschriebenen Werk für zwei Klaviere erfolgt eine höchst komplexe,<br />

rhythmisch abwechslungsreiche und virtuose Auseinandersetzung mit<br />

der 1918 endgültig versunkenen Welt der Wiener Musikkultur des 19. Jahr -<br />

hunderts. Vier Paare – die D<strong>am</strong>en in langen schwarzen Ballkleidern mit<br />

Stöckelschuhen – wirbeln meist abwechselnd über die Bühne, geführt von<br />

ihren Partnern in grauer Hose und weißem Hemd. Sie tanzen eine Mi -<br />

schung aus Walzer, Tango, modernem Tanz und klassischem Ballett, überraschen<br />

aber immer wieder mit skurrilen theatralen Einfällen.<br />

16


vii. festspiele ludwigshafen vii. vi. festspiele ludwigshafen<br />

APOSTELKIRCHE HEMSHOF<br />

mi, 26.10.<strong>2011</strong>, 19.30 uhr<br />

Der Augen leuchtendes Paar…!<br />

Wälsungenblut und Abschiedsschmerz<br />

in Wagners Walküre<br />

Wagner und die Religion<br />

Vortrag von Prof. Dr. Dr. h.c. Peter Steinacker, Kirchenpräsident i.R.<br />

orgel: Torsten Will, Bezirkskantor Prot. Kirche <strong>Ludwigshafen</strong><br />

Orgelbearbeitungen zu Werken von Richard Wagner, mit Ausschnitten<br />

aus der Walküre von bekannten cd-Aufnahmen<br />

veranstalter: Theater im Pfalzbau /<br />

Protestantische Kirche <strong>Ludwigshafen</strong> / Turm33 – eintritt frei<br />

Wagners Walküre ist Teil seiner Interpretation der Welt, die er im<br />

Ring des Nibelungen als Ges<strong>am</strong>tkunstwerk vorgelegt hat. Durch<br />

den Raub des <strong>Rhein</strong>goldes und den Fluch auf die Liebe hatte<br />

Alberich einen tiefen Frevel in den zuvor un -<br />

schuldigen Naturzus<strong>am</strong>menhang gebracht: die<br />

Gier nach maßloser Macht, vermittelt durch den<br />

Ring, aus dem <strong>Rhein</strong>gold geschmiedet.<br />

Wotan hatte mit dem Reich der Götter eine<br />

andere gute Welt etabliert, eine Welt der Liebe<br />

RING Halle <strong>Ludwigshafen</strong><br />

und des Rechtes, auf Verträge gegründet. Weil<br />

ihm aber die ursprüngliche Liebe verblichen<br />

war, verlangte er auch nach Macht und träumte<br />

von der Weltherrschaft. D<strong>am</strong>it beginnt sein<br />

Ver hängnis. Er raubt Alberichs Ring, muss ihn aber wieder an die Riesen<br />

herausgeben. Seitdem fürchtet er Alberichs Rückkehr zur Macht. Gleich -<br />

wohl hat er einen großen Gedanken, wie er sich doch noch den Traum<br />

erfüllen könnte: Jemand müsste ohne seine Hilfe den Ring zurückgewinnen.<br />

Mit einer Menschenfrau zeugt er ein Geschwisterpaar, die Wälsungen.<br />

Von dem Knaben erhofft er die Verwirklichung seines Traumes.<br />

Die Walküre erzählt das Scheitern dieses Traumes, mit ekstatischer Mu -<br />

sik von der inzestuösen Liebe der Geschwister, der Utopie der Aufhebung<br />

aller Entfremdung durch die Liebe und ihrem Untergang, von der Ver -<br />

zweiflung des göttlichen Vaters und der Hoffnung auf Rettung durch seine<br />

Tochter, der Walküre Brünnhilde und ihrer emanzipatorischen Mensch -<br />

werdung.<br />

Ist Wagners Kritik an der kapitalistischen Machtgier sein letztes Wort?<br />

Oder ist die Liebe aus Freiheit die einzig machtlose Macht, an der selbst<br />

der unbesiegbare Tod die Grenze seiner Herrschaft findet, seine Botschaft?<br />

Diesen Fragen, verbunden mit musikalischen Beispielen, will der Vortrag<br />

nachgehen.<br />

GLÄSERNES FOYER<br />

fr, 28.10.<strong>2011</strong>, 19.30 uhr<br />

NO BALLET:<br />

K<strong>am</strong>pfansage oder Plädoyer<br />

Podiumsdiskussion<br />

Mit Susanne Linke, Reinhild Hoffmann und Juliane Rößler<br />

zum 6. Internationalen Choreographie-Wettbewerb no ballet<br />

moderation: Kajo Nelles (Leiter der Internationalen Tanzmesse nrw)<br />

einheitspreis: 5 euro<br />

Susanne Linke und Reinhild Hoffmann, die »grandes d<strong>am</strong>es« des zeitgenössischen<br />

Tanzes, gehören – gemeins<strong>am</strong> mit Pina Bausch und<br />

Johann Kresnik – zu den Pionieren des deutschen Tanztheaters und<br />

haben die choreographische Landschaft Deutsch -<br />

lands bis heute entscheidend geprägt. In ihren<br />

Choreographien vereinen sie sowohl das Erbe<br />

des deutschen Ausdruckstanzes der Vor kriegs zeit<br />

als auch das zeitgenössische deutsche Tanztheater<br />

und haben d<strong>am</strong>it wesentlich zur inter nationalen<br />

Anerkennung des (deutschen) zeitgenössischen<br />

Tanzes beigetragen. Gemeins<strong>am</strong> mit Juliane<br />

Rößler diskutieren die beiden Ikonen über das<br />

provokante Motto des seit Jahren erfolgreich in<br />

<strong>Ludwigshafen</strong> ausgetragenen Choreographie-Wettbewerbes. Das Pub li kum<br />

ist herzlich eingeladen, sich mit Fragen und Anregungen in die Gesprächs -<br />

runde einzubringen.<br />

Susanne Linke, ausgebildet bei Mary Wigman und an der Folkwang<br />

Hochschule, leitete nach Jahren als Tänzerin im »Folkwang Tanz Studio«<br />

unter der Leitung von Pina Bausch später selbst fast zehn Jahre lang diese<br />

international renommierte Company. Ihre Werke wurden mit zahlreichen<br />

internationalen Preisen ausgezeichnet und weltweit aufgeführt. Sie schuf<br />

Werke für die Limón Company in New York, die Pariser Oper und das<br />

Nederlands Dans Theater. 2007 wurde Susanne Linke der deutsche tanzpreis<br />

verliehen.<br />

Reinhild Hoffmann, ebenfalls an der Folkwang Hochschule bei Kurt<br />

Joos ausgebildet, gründete 1978 <strong>am</strong> Bremer Theater ein eigenes Tanz the a -<br />

ter-Ensemble, später wirkte sie <strong>am</strong> Schauspielhaus Bochum. Ihre Stücke<br />

erhielten zahlreiche Auszeichnungen. 1983 wurde Reinhild Hoffmann der<br />

renommierte Kritikerpreis verliehen: »Die Auszeichnung gilt einer Cho -<br />

reo graphin und Tänzerin, die seit Ende der siebziger Jahre dem modernen<br />

Tanz in der Bundesrepublik wesentliche Impulse gegeben hat. Es ist ihr<br />

gelungen, den freien Tanz in den Betrieb eines städtischen Theaters zu integrieren<br />

und zur internationalen Ausstrahlung des zeitgenössischen Tanzes<br />

beizutragen.« Seit 1995 arbeitet Reinhild Hoffmann freischaffend mit dem<br />

Schwerpunkt Regie im Musiktheater.<br />

Juliane Rößler, vielfach ausgezeichnete Choreographin der nachfolgenden<br />

Generation, ist seit 2006 Initiatorin und Künstlerische Leiterin von<br />

no ballet <strong>am</strong> Theater im Pfalzbau in <strong>Ludwigshafen</strong>.<br />

18 19


vii. festspiele ludwigshafen<br />

sa, 29.10.<strong>2011</strong>, 19.30 uhr [tt, ja]<br />

so, 30.10.<strong>2011</strong>, 19.30 uhr [br 3]<br />

Not Made for Flying<br />

konzept und choreographie: Simone Sandroni<br />

konzept ⁄ produktion und bühne: Lenka Flory<br />

deja donne Company<br />

preise: 33 euro 28 euro 23 euro 18 euro<br />

Die neue Produktion Not Made for Flying von deja donne ist Teil<br />

eines zweijährigen Forschungsprojektes, dem sich die beiden<br />

Grün der der in Italien ansässigen Company, Simone Sandroni<br />

und Lenka Flory, in Zus<strong>am</strong>menarbeit mit Partnern mehrerer europäischer<br />

Universitäten und Tanzausbildungsstätten unter dem übergreifenden Titel<br />

Rediscovering Concepts verschrieben haben. Neun Tänzer aus sechs Län -<br />

dern, darunter professionelle Tänzer und junge Tanzstudenten, widmen<br />

sich dem Ur-Traum des Menschen, der Überwindung der Schwer kraft.<br />

Und welche tanztechnischen und theatralen Elemente wären besser dafür<br />

geeignet als die des dyn<strong>am</strong>ischen, extrem physischen Tanzes der 80er<br />

Jahre? Die zeitliche Rückschau ist alles andere<br />

als eine Rückwärtsbewegung, ganz im Gegenteil,<br />

die Tänzer drängt es nach vorne, höher, weiter.<br />

»Bewegung hört nie auf«, sagt Simone Sandroni.<br />

Er lässt seine Tänzer wie Vögel über die Bühne<br />

schweben, alle Teile des Körpers streben nach<br />

oben, doch die Erdanziehungskraft ist stärker<br />

und zeigt den Tanzenden ihre Grenzen auf:<br />

»Losgelöst und unbeschwert füllen die Tänzer<br />

den Raum aus, (…). Dann aber wirft sie die Rea -<br />

li tät buchstäblich zurück auf den Boden, an dem sie haften und mit dem sie<br />

verwurzelt sind.« Ruth Hofmann<br />

So bestätigt sich, was der Titel der Choreographie besagt: Der Mensch<br />

ist »nicht fürs Fliegen gemacht«, selbst die virtuosesten Tänzer nicht. Aber<br />

für eine Weile können wir gemeins<strong>am</strong> mit ihnen davon träumen.<br />

20


vii. festspiele ludwigshafen vii. festspiele ludwigshafen<br />

NO BALLET<br />

6. Internationaler<br />

Choreographie-Wettbewerb<br />

<strong>Ludwigshafen</strong> <strong>2011</strong><br />

idee und künstlerisches konzept: Juliane Rößler<br />

do, 3.11.<strong>2011</strong>, 19.30 uhr: Öffentliches Halbfinale Gruppe a<br />

fr, 4.11.<strong>2011</strong>, 19.30 uhr: Öffentliches Halbfinale Gruppe b<br />

sa, 5.11.<strong>2011</strong>, 19.30 uhr [wa]<br />

Öffentliches Finale mit anschließender Preisverleihung<br />

sa, 5.11.<strong>2011</strong>, ca. 22.30 uhr: Abschlussparty für Künstler und Publikum<br />

preise: halbfinale a und b jeweils 12 euro, erm. 7 euro<br />

finale 21 euro, erm. 11 euro<br />

paketpreis 36 euro, erm. 21 euro<br />

Aus einer Vielzahl internationaler Bewerbungen aus insges<strong>am</strong>t über<br />

50 Nationen wird die Jury für den Choreographie-Wettbewerb 18<br />

Choreo gra phen einladen, die Sie mit ungewöhnlichen und gegen<br />

den Strich gebürsteten Werken überraschen und begeistern werden. »Tanz<br />

pur« auf höchstem künstlerischen und technischen Niveau! Freuen Sie<br />

sich auf mutige, ungewöhnliche, schräge, experimentelle, verstörende, ko -<br />

mi sche, politische, spannende, frische, aufrüttelnde, selts<strong>am</strong>e, erotische,<br />

phantasievolle, be rührende, lebendige<br />

und aktuelle Choreographien.<br />

Tanz <strong>am</strong> Puls und im Rhythmus<br />

unserer Zeit.<br />

Vom 3. bis zum 5. November <strong>2011</strong> kommt es im Theater im Pfalz -<br />

bau erneut zu einem bundesweit einmaligen Festival-Ereignis:<br />

Dem Publikum werden an drei Tagen Choreographien sowohl<br />

von »Tän zern von den Bühnen der Welt« als auch von »Tänzern von den<br />

Stra ßen der Welt« geboten: no ballet, der europaweit größte Cho reo gra -<br />

phie-Wettbewerb für zeitgenössischen Tanz, geht in die sechste Runde und<br />

der Internationale Streetdance&HipHop Contest +phat_skillz//dance<br />

feiert in diesem Jahr sein 5-jähriges Jubiläum!<br />

Kommen Sie also und lassen sich von Tanz ganz unterschiedlicher Stile<br />

22<br />

5. Internationaler Streetdance&HipHopContest <strong>2011</strong><br />

idee und künstlerisches konzept: Juliane Rößler<br />

5<br />

JAHRE<br />

sa, 5.11.<strong>2011</strong>, 14.00 uhr [ja]<br />

Öffentlicher Wettbewerb mit anschließender Preisverleihung<br />

sa, 5.11.<strong>2011</strong>, ca. 22.30 uhr: Gemeins<strong>am</strong>e Abschlussparty mit den<br />

Teilnehmern von no ballet für Künstler und Publikum<br />

einheitspreis: 12 euro, erm. 7 euro<br />

Oktober 2010, Theater im Pfalzbau – die Luft steht, die Menge<br />

im Saal tobt, ohrenbetäubender Beifall – in <strong>Ludwigshafen</strong> findet<br />

zum vierten Mal der Internationale Streetdance&HipHop Contest<br />

+phat_skillz//dance statt.<br />

<strong>2011</strong> nun feiert dieser ungewöhnliche Wettbewerb sein 5-jähriges Jubi -<br />

läum! Kommen Sie, erleben und spüren Sie hautnah diese unglaublich energiegeladene<br />

Atmosphäre – Virtuosität, Tanzakrobatik und Spaß garantiert!<br />

16 Tanzgruppen geben einen Einblick in die beeindruckende Band -<br />

breite kreativer junger Kräfte im nationalen und internationalen Street -<br />

dance&HipHop-Bereich. HipHop, mehr als nur ein Tanz, ein Lebens -<br />

gefühl – begeis tert weltweit Millionen von (nicht nur!) jungen Menschen.<br />

Lassen Sie sich anstecken und mitreißen! Genießen Sie Street dance und<br />

HipHop – aufregend, kraftvoll, ehrlich<br />

und intelligent.<br />

Streetdance und HipHop,<br />

die Theater machen.<br />

verzaubern und begeistern. Übrigens: Neben der jeweils hochkarätig be -<br />

setzt en Jury darf auch das Publikum wieder für jeden Wettbewerb einen<br />

eigenen Preis vergeben.<br />

Und nach der Preisverleihung: Feiern Sie mit uns! Denn unvergessen<br />

aus den Vorjahren für Künstler und Zuschauer: Nicht nur die Wett be -<br />

werbe, sondern auch die gemeins<strong>am</strong>e Abschlussparty, bei der alle Grenzen<br />

zwischen Tanzstilen, Kulturen, Alter, Herkunft oder Nationalitäten durch<br />

die gemeins<strong>am</strong>e »Welt-Sprache« Tanz wie weggewischt waren: eine Ost-<br />

West-Nord-Süd-Welt-Tanz-Fete der besonderen Art! Juliane Rößler<br />

23


vii. festspiele ludwigshafen<br />

di, 8.11.<strong>2011</strong>, 19.30 uhr [s, tg 4, ja]<br />

Der Biberpelz<br />

von Gerhart Hauptmann<br />

regie und bühne: Herbert Fritsch<br />

kostüme: Bettina Lauer<br />

mit: Jakob Kraze, Klaus Bieligk, Marcel Rodriguez, Rüdiger Daas,<br />

Lucie Teisingerova, Brigitte Peters, Stéphane Maeder, Sonja Isemer,<br />

Isa Weiß, Andreas Lembcke, Johann Zürner, Özgür Platte<br />

Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin<br />

preise: 33 euro 28 euro 23 euro 18 euro<br />

Eingeladen zum Theatertreffen <strong>2011</strong> der Berliner Festspiele<br />

Am Rande von Berlin hat Mutter Wolffen sich mit ihrem Mann und<br />

den zwei erwachsenen Töchtern ein Häuschen gekauft. Auf Kredit<br />

natürlich. Ob Wilderei, Holz- oder Pelzdiebstahl – um die Hypo -<br />

thek so schnell wie möglich abzuzahlen, ist ihr jedes Mittel recht. Mutter<br />

Wolffens kleinkriminelle Aktivitäten sind jedoch für die zuständigen staatlichen<br />

Stellen von geringem Interesse. Baron von Wehrhahn muss sich mit<br />

ganz anderen Dingen rumschlagen. »Dunkle<br />

Ex is tenzen« und »feindliche Elemente« treiben<br />

ihr Unwesen. Zum Beispiel der Privatgelehrte<br />

Dr. Fleischer, der sich verdächtig macht, indem<br />

er zwanzig Zeitungen liest und ominöse Treffen<br />

in seiner Wohnung abhält. So einer, weiß Wehr -<br />

hahn, stellt eine öffentliche Gefahr dar, denn<br />

»wenn’s drauf ankommt, sprengen die Hunde<br />

janze jrosse Ortschaften in die Luft«.<br />

Gerhart Hauptmanns 1893 in Berlin uraufgeführter<br />

Biberpelz gilt als eine der beliebtesten deutschen Komödien. Die<br />

auf realen Vorbildern aus der Entstehungszeit beruhenden Theaterfiguren<br />

sind zeitlose Originale. Vorbild für den verdächtigen Ge lehr ten war er<br />

selbst, da der spätere Nobelpreisträger zu der Zeit wegen »sozial demo -<br />

kratischer Neigungen« bespitzelt wurde. Hauptmann spannt den gesellschaftskritischen<br />

Bogen zwischen Kleinkriminalität und Politik, zwischen<br />

Holzdiebstahl und instrumentalisierter Terrorangst. D<strong>am</strong>it ist er historisch<br />

korrekt und zugleich erschreckend aktuell.<br />

»Schrill, bunt, aggressiv – so lebhaft und leidenschaftlich hat Theater auf<br />

jeden Fall eine Zukunft. Gerhart Hauptmann hätte es sicher überrascht, dass<br />

ein ganzes Ensemble mit einem zackig im Chor gebrüllten ›Jawoll, Herr<br />

Haupt mann!‹ sein Stück eröffnet oder innig mitfühlend seine Regie an weis -<br />

ung en vorträgt. Hier scheint’s, als seien die Figuren aus Georg Grosz’ schärfsten<br />

Karikaturen zum Leben erwacht.«<br />

Ostsee-Zeitung, Dietrich Pätzold, 5.6.2010<br />

24


vii. festspiele ludwigshafen<br />

mi, 9.11.<strong>2011</strong>, 19.30 uhr [wa]<br />

Zum Gedenken an die Reichs-Pogrom-Nacht 1938<br />

Iris Berben<br />

Verbrannte Bücher – Verfemte<br />

Komponisten<br />

konzept und idee: Christian Reinisch dr<strong>am</strong>aturgie: Gitta Jäger<br />

eingesprochene textpassagen: Axel Wostry<br />

musik: Shalom Ensemble produktion: Carpe Artem<br />

einheitspreis 21, erm. 11 euro<br />

»Das war ein Vorspiel nur, dort, wo man Bücher verbrennt,<br />

verbrennt man <strong>am</strong> Ende auch Menschen.« Heinrich Heine<br />

Man sollte meinen, dass heute – über 75 Jahre nach der großen<br />

Bücherverbrennung <strong>am</strong> 10. Mai 1933, in der Beschäftigung mit<br />

dem Thema »Verbrannte Bücher – verfemte Musik – entartete<br />

Kunst« historische, künstlerische und wissenschaftliche, allenfalls psychologische<br />

Aspekte vorherrschen. Aber es gibt leider<br />

auch eine Reihe von Parallelen in der Ge gen -<br />

wart. Allein jüngste Umfrageergebnisse genügen,<br />

um aufhorchen zu lassen: mehr als die Hälfte<br />

der deutschen Bundesbürger zweifelt an der De -<br />

mokratie. Eine beängstigende Vor stellung und<br />

trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage<br />

und Perspektivlosigkeit vieler nicht wirklich zu<br />

rechtfertigen. Es scheint daher bedauerlicherweise<br />

nach wie vor aktuell, den Menschen die<br />

Ge fahren zu verdeutlichen, die mit solchen Tendenzen und deren Kon se -<br />

quenzen einhergehen.<br />

Die hier ausgewählten Texte spiegeln dennoch meist kaum den ernsten<br />

Hintergrund wider, wurden sie doch nicht wegen ihres direkten Bezugs<br />

zur politischen Situation vernichtet, sondern wegen ihres »undeutschen<br />

Geistes«, dessen genaue Kriterien im Dunkeln blieben. In jedem Falle wurden<br />

– außer den ausnahmslos jüdischen Texten – alle Schriften darunter<br />

subsumiert, die weit entfernt von Idealisierung, Glorifizierung, Illusion -<br />

ierung waren, sondern Szenen menschlichen Lebens schildern, sei es in<br />

frappant drastischer oder ironischer, wenn nicht sarkastischer und auch<br />

melancholischer Form. So präsentiert Iris Berben ein breites Spektrum an<br />

Schriften und Themen, die ganz nah <strong>am</strong> Leben bleiben – auch für den<br />

Leser von heute. Die bekannte Schauspielerin setzt mit dieser musikalisch<br />

ergänzten Lesung ihr Engagement in Bezug auf die Auseinandersetzung<br />

mit dem Nationalsozialismus fort, für das sie vielfach ausgezeichnet wurde.<br />

»In dieser Zeit, in der sich Anzeichen von Rechtsradikalismus mehren,<br />

muss dieses Thema im Bewusstsein der Öffentlichkeit erhalten bleiben.<br />

Denn jeder Tag, der vergeht, vernichtet die Zeugnisse der Vergangenheit.«<br />

26


<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

KONZERTSAAL<br />

mi, 9.11.<strong>2011</strong>, 19.30 uhr [tg 5, tg 7]<br />

2. Philharmonisches:Konzert<br />

Gustav Mahler: Sinfonie Nr. 6 a-Moll<br />

dirigent: George Pehlivanian<br />

Deutsche Staatsphilharmonie <strong>Rhein</strong>land-Pfalz<br />

preise: 26 euro 20 euro 15 euro<br />

Der <strong>am</strong>erikanische Dirigent George Pehlivanian erregte erstmals 1991<br />

internationales Aufsehen, als er mit 27 Jahren den Großen Preis des<br />

Dirigierwettbewerbs von Besançon gewann. Seitdem hat sich sein<br />

Ruf als inspirierender Dirigent gefestigt.<br />

Gastdirigate bei den drei großen Londoner Sinfonieorchestern, dem<br />

Israel Philharmonic Orchestra, dem Gewandhausorchester zu Leipzig, der<br />

Tschechischen Philharmonie, dem Orchester der Mailänder Scala, den<br />

Moskauer Philharmonikern, dem Sydney Symphony und dem Hong Kong<br />

Philharmonic Orchestra sowie den Sinfonieorchestern von Montréal,<br />

Houston und Toronto markieren die wichtigsten Stationen seiner Karriere.<br />

Auch im Opernrepertoire fühlt sich George Pehlivanian zu Hause. So leitete<br />

er bereits La Traviata an der Kirov Oper, die holländische Uraufführung<br />

von Riders to the Sea sowie Francis Poulencs La Voix Humaine in der<br />

Pariser Cité de la Musique. 2006 debütierte er erfolgreich mit Othello an<br />

der Oper San Carlo Neapel. Zudem ist George Pehlivanian gern gesehener<br />

Gast bei zahlreichen renommierten Festivals. George Pehlivanian ist seit<br />

Januar 2005 künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Slovenischen Phil -<br />

harmonischen Orchesters. Seit September 2007 wirkt er darüber hinaus als<br />

erster Gastdirigent des Cagliari Opera House. Weiterhin ist er so wohl<br />

erster Gastdirigent der Deutschen Staats phil -<br />

harmonie <strong>Rhein</strong>land-Pfalz als auch Stän di -<br />

ger Gastdirigent des Israelischen Phil har mo -<br />

nischen Orchesters.<br />

vii. festspiele ludwigshafen<br />

GLÄSERNES FOYER<br />

do, 10.11.<strong>2011</strong>, 19.30 uhr<br />

»Weibes Wonne und Wert« –<br />

Überlegungen zu Wagners Walküre<br />

Vortrag von Jochen Hörisch<br />

einheitspreis: 5 euro<br />

Ein göttlicher Mann zwischen Ehefrau, Geliebter, Lieblingstochter,<br />

unehelichen Kindern, von denen zwei auch noch inzestuös miteinander<br />

verbunden sind: Wotan pflegt komplizierte F<strong>am</strong>ilienbande.<br />

Er ist ein Erotomane, der dennoch oder eben deshalb auch seine ökonomischen<br />

und politischen Interessen nicht aus dem<br />

(einen) Auge verlieren möchte. Kurzum: Wotan<br />

ist ein interessanter und deutungsbedürftiger<br />

Fall, der sich zwischen Wonne und Wert entscheiden<br />

muss.<br />

GLÄSERNES FOYER<br />

fr., 11.11.<strong>2011</strong>, 19.30 uhr<br />

Dialoge 09 – Neues Museum<br />

Ein Film von Sasha Waltz<br />

k<strong>am</strong>era: Jörg Jeshel, Hans Rombach kostüm: Bernd Skodzig<br />

Mit Sasha Waltz & Guests – Solistenensemble Kaleidoskop –<br />

Vocalconsort Berlin<br />

Eine Produktion von Sasha Waltz & Guests in Kooperation mit der<br />

Stiftung Preußischer Kulturbesitz, den Staatlichen Museen zu Berlin,<br />

David Chipperfield Architects und der Radial Stiftung.<br />

In Zus<strong>am</strong>menarbeit mit dem Bühnenservice Kostümwerkstätten der<br />

Stiftung Oper Berlin. Made in radialsystem®. Sasha Waltz & Guests<br />

wird gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds.<br />

Im Auftrag von zdf, in Zus<strong>am</strong>menarbeit mit arte.<br />

einheitspreis: 5 euro<br />

Der Film Dialoge 09 – Neues Museum durchwandert in 52 Minuten<br />

die restaurierten Räume des Neuen Museums auf der Berliner<br />

Museumsinsel, auf den Spuren einer musikalisch-choreographischen<br />

Installation von Sasha Waltz, die im März 2009 mit 70 Tänzern, Mu -<br />

sikern und Sängern die noch leeren Räume erkundete.<br />

28 29<br />

RING Halle <strong>Ludwigshafen</strong>


vii. festspiele ludwigshafen<br />

sa, 12.11.<strong>2011</strong>, 19.30 uhr [br 1]<br />

so, 13.11.<strong>2011</strong>, 19.30 uhr [tt, wa]<br />

Körper<br />

regie ⁄ choreographie: Sasha Waltz<br />

dr<strong>am</strong>aturgie: Jochen Sandig<br />

bühne: Thomas Schenk, Heike Schuppelius, Sasha Waltz<br />

kostüm: Bernd Skodzig<br />

licht: Martin Hauk<br />

musik: Valentin Galle, Hans Peter Kuhn<br />

repetition: Juan Kruz Diaz de Garaio Esnaola<br />

Eine Produktion der Schaubühne <strong>am</strong> Lehniner Platz Berlin,<br />

präsentiert von Sasha Waltz & Guests<br />

Koproduktion mit dem Théâtre de la Ville Paris<br />

preise: 44 euro 37 euro 30 euro 23 euro<br />

Sasha Waltz visualisierte mit ihren dreizehn Tänzerinnen und<br />

Tänzern die Hülle und das Innere des menschlichen Körpers, seine<br />

Schönheit und Hässlichkeit, seine Sterblichkeit und den Traum vom<br />

perfekten Körper. Was ist der Körper? Wie setzt<br />

er sich zus<strong>am</strong>men? Der menschliche Orga nis -<br />

mus wurde sowohl als einheitliches System ab -<br />

gebildet als auch in seine Fragmente zerlegt. Die<br />

untersuchte Anatomie fand eine Übertragung<br />

in die Geometrie des Raumes.<br />

Sasha Waltz zählt zu den wichtigsten Cho -<br />

reographinnen Deutschlands. Gemeins<strong>am</strong> mit<br />

Jochen Sandig gründete sie 1993 Sasha Waltz &<br />

Guests und 1996 die Sophiensæle. Von 2000 bis<br />

2005 gehörte sie der Künstlerischen Leitung der Schaubühne <strong>am</strong> Lehniner<br />

Platz Berlin an. Später arbeitete sie wieder eigenständig. Aufsehen erregte<br />

sie im März 2009, als die Compagnie »Dialoge 09 – Neues Museum« von<br />

Sasha Waltz im Neuen Museum in Berlin präsentierte und d<strong>am</strong>it mehr als<br />

10.000 Zuschauer begeisterte.<br />

30


vii. festspiele ludwigshafen<br />

di, 15.11.<strong>2011</strong>, 19.30 uhr / mi, 16.11.<strong>2011</strong>, 19.30 uhr<br />

do, 17.11., 11.00* und 19.30 uhr / sa, 19.11.<strong>2011</strong>, 19.30 uhr [wa]<br />

(Wiederaufnahme)<br />

Antigone<br />

Schauspiel von Sophokles – Deutsch von Wolfgang Schadewaldt<br />

inszenierung und ausstattung: Hansgünther Heyme<br />

mediengestaltung in zus<strong>am</strong>menarbeit mit dem kst:<br />

Sebastian Fust / Éva Adorján<br />

mit: Shadi Hedayati, Jana Zöll, Peter Kaghanovitch,<br />

Wolfgang Robert, Mathias Wendel, Stephan Wriecz<br />

choreinspielung: Kinder des Kinder Spiel Theaters<br />

Koproduktion Theater im Pfalzbau und Pfalztheater Kaiserslautern<br />

preise: 26 euro 22 euro 18 euro 14 euro<br />

*schulvorstellung einheitspreis: 18 ⁄ erm. 10 euro<br />

Am Hof in Theben herrscht Krieg, beide Brüder Antigones sind im<br />

K<strong>am</strong>pf gefallen und ihr Onkel Kreon hat die Macht übernommen.<br />

Es regiert gegenseitiges Misstrauen, das Militärische dominiert<br />

und Kreon trifft die Anordnung, dass Polyneikes,<br />

Antigones Bruder, nicht begraben werden darf:<br />

seine Seele soll nicht zur Ruhe kommen, als<br />

Stra fe für seinen Verrat <strong>am</strong> eigenen Volk.<br />

Doch Antigone begehrt energisch gegen diesen<br />

Befehl auf: vor irdisches Recht stellt sie den<br />

Willen der Götter, Menschlichkeit zählt für sie<br />

mehr als verbissene Rechthaberei und Macht -<br />

gebaren. Hansgünther Heyme hat seine radikal<br />

moderne Aufführung des klassischen Stückes in<br />

einem Überwachungsstaat nach dem Vorbild von George Orwell angesiedelt:<br />

Überall lauert der Staat, jeder Fleck wird abgehört, es gibt keinen<br />

Rückzug ins Private mehr. Mutig und voller Leidenschaft drückt die junge<br />

und schöne Antigone ihren Protest gegen Kreon aus. Doch dieser erkennt<br />

seine eigene Selbstüberschätzung erst, als es bereits zu spät ist und seine<br />

ganze F<strong>am</strong>ilie im Strudel der Ereignisse untergeht.<br />

»Die Vorstellung wird nach dem großen Erfolg im Festspielprogr<strong>am</strong>m <strong>2011</strong><br />

wieder aufgenommen. Nach ausverkauften Vorstellungen k<strong>am</strong> es stets zu langen,<br />

spontanen Diskussionen und Gesprächen. Unzählige Schul klas sen haben<br />

die Aufführung gesehen. Im Frühjahr <strong>2011</strong> k<strong>am</strong> eine tv-Fas sung der Auf -<br />

führung im Offenen Kanal <strong>Ludwigshafen</strong> heraus. Wir haben die Antigone<br />

des Sophokles 2010 quasi als Handlungsnach folge des König Ödipus von<br />

Sophokles erarbeitet – zugleich als Bei pro gr<strong>am</strong>m zu Richard Wagners Der<br />

Ring des Nibelungen. Wagner leitet Wesentliches der Brünhilde von Antigone<br />

– und viele Motive seiner Wotan-Figur – von Kreon in der Antigone ab.«<br />

Hansgünther Heyme<br />

32


vii. festspiele ludwigshafen<br />

di, 22.11.<strong>2011</strong>, 19.30 uhr [s, tg 5, tg 6, wa]<br />

Draußen vor der Tür<br />

Von Wolfgang Borchert<br />

inszenierung: Luk Perceval Bühne: Katrin Brack<br />

kostüme: Anja Sohre Musik: My Darkest Star<br />

musikregie: Paul Lemp / Stefan Wulff<br />

mit: Felix Knopp, Peter Maertens, Barbara Nüsse<br />

sowie Darstellern aus den Eisenhans-Theaterprojekten<br />

Nora Fiedler, Josefine Großkinsky, Nikolas Gerlach, Mila-Zoe Meier,<br />

Joana Orth, Paul Kai Schröder, Daniel Tietjen, Swatina Wutha<br />

Thalia Theater H<strong>am</strong>burg<br />

preise: 33 euro 28 euro 23 euro 18 euro<br />

Die aus dem Afghanistankrieg zurückkehrenden Bundeswehr -<br />

soldaten drängen immer stärker in das gesellschaftliche Bewusst -<br />

sein. Für eine Auseinandersetzung mit ihren Nöten, ihrer Zukunft<br />

wird es höchste Zeit.<br />

Über die Generation der Heimkehrer aus einem anderen Krieg schrieb<br />

1946 der 26-jährige H<strong>am</strong>burger Wolfgang<br />

Borchert. Ganz ohne Trauma for schung machte<br />

er die Rückkehr des Kriegsheimkehrers<br />

Beckmann nach H<strong>am</strong>burg als Albtraum erfahrbar.<br />

Wie im Fieber wandert er durch die Straßen<br />

eines verlorenen Gestern und bleibt doch im<br />

Dazwischen stecken: zwischen Leben und Tod,<br />

Vergangenheit und Gegenwart, Traum und<br />

Realität. Gepeinigt vom immer gleichen Traum,<br />

in dem die Toten schreien und ein schauerliches<br />

Konzert auf einem Xylophon aus Menschenknochen gespielt wird, sucht<br />

er voller Verzweiflung nach einem Ort, wo all das aufhört. Gibt denn keiner,<br />

keiner Antwort?<br />

In Luk Percevals Inszenierung wird dieses Dazwischen zum absurden<br />

Zirkus, zum szenischen Konzert, in dem das bisherige Leben in Traum -<br />

bildern an uns vorbeizieht. Beckmann singt, schreit, flüstert und dichtet<br />

sich die Verzweiflung von der Seele. Das Requiem eines Anfängers. Ein<br />

Konzert. Felix Knopp ist gleichzeitig Beckmann und Sänger der Band »My<br />

Darkest Star« (in der Thalia-Zentrale seit über vier Jahren erfolgreich mit<br />

A trip along Depeche Mode), deren Musik ihn auf einen Albtraumtrip<br />

schickt. Kein Entkommen. Und über ihm schweben und um ihn herum<br />

tanzen die Engel, Menschen mit Down-Syndrom aus den Eisenhans-<br />

Theaterprojekten, die zum ersten Mal auf der Thalia-Bühne stehen. »Sie<br />

sind Anfänger? Ja, mein Bester, so leicht geht die Sache im Leben aber nun<br />

doch nicht. Nein, das denken Sie sich doch wohl ein bisschen einfach.«<br />

34


vii. festspiele ludwigshafen<br />

GLÄSERNES FOYER<br />

mi, 23.11.<strong>2011</strong>, 19.30 uhr<br />

Munition besorgen<br />

Ein Gespräch mit Helena Waldmann<br />

einheitspreis: 5 euro<br />

Viele Künstler und Intellektuelle haben sich in den vergangenen<br />

Jahren mit dem Thema Demenz beschäftigt. Der marokkanische<br />

Schriftsteller Tahar Ben Jelloun schrieb über seine Mutter. Der<br />

Sohn von Walter Jens hat ein umstrittenes Buch über seinen Vater geschrieben.<br />

Endlich ist das Thema kein Tabu mehr. Im Tanz allerdings ist es bislang<br />

eher selten behandelt worden. Umso spannender bleibt, wie Helena<br />

Waldmann die Erfahrungen mit ihrem Vater in ihrem neuen Stück revolver<br />

besorgen umgesetzt hat. In einem Publikumsgespräch erzählt sie davon:<br />

Wird ein Mensch weniger, wenn er zunehmend vergesslich wird? Sub -<br />

trahiert sich das Leben, zieht es sich von einem Menschen mit Demenz einfach<br />

ab? Wer vergisst, vergisst auch das Unglück. Reagiert der Körper dann<br />

nur noch auf sich selbst, seine Lüste, sein Bewusstsein von der eigenen<br />

Sterblichkeit? Ein plötzliches Weinen oder<br />

Lachen, Wutausbrüche. Ich besuche meinen de -<br />

menten Vater so oft es geht. Ohnmacht, Trauer,<br />

ein Staunen über ihn, der – auf der Suche nach<br />

dem, was er sagen wollte – dieses Gedachte<br />

gleich wieder verdachte. Dann aber mit staunens -<br />

werter Klarheit der Anarchie und dem Wag hal -<br />

sig en das Wort gab. Ihm saß ein Schalk im<br />

Nacken, wie sein Leben lang noch nicht. Und<br />

füg te mit einem großen Lächeln hinzu: «Bin ich<br />

dein Vater?»<br />

Bei 1,3 Millionen Menschen mit Demenz in Deutschland finden sich<br />

kinderleicht tausend Geschichten, Romane, Filme, die sich der Demenz<br />

wie einem Schreckgespenst entgegenwerfen, um das Fremde zu entschreckgespensten.<br />

Was passiert auch in einem menschlichen Gehirn mit 100 bis<br />

200 Milliarden Neuronen, mit Billionen von Axomen und Dendriten, die<br />

durch fünfzig verschiedene chemische Transmitter Billiaren von<br />

Botschaften austauschen?<br />

Ich frage mich, weil wir ja alle eine Sorge mit uns tragen, was passiert,<br />

wenn die Sorge einfach wegfällt? Könnte dies vielleicht eine Befreiung und<br />

Enthemmung zur Folge haben? Wäre doch was.<br />

Zurück zu meiner Frage. Ist es ein Unglück, zu vergessen? Die Lotos -<br />

esser bei Odysseus vergessen, dass sie nach Hause wollen. Adorno nennt sie<br />

deshalb »animalisch«. Vergessen kann also auch ein Segen sein. Tiere – so<br />

glauben manche – leben nur im Augenblick und können weder schwermütig<br />

noch überdrüssig werden. Ballett ist nicht tierisch. Aber die Demenz,<br />

die ist es? Helena Waldmann<br />

<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

BASF-FEIERABENDHAUS<br />

mo, 28.11.<strong>2011</strong>, 20.00 uhr [sinf a]<br />

di, 29.11.<strong>2011</strong>, 20.00 uhr [sinf b]<br />

jeweils 19.00 uhr einführung<br />

1. Sinfoniekonzert<br />

Richard Wagner: Vorspiel zu Die Meistersinger von Nürnberg<br />

Peteris Vasks: Konzert für Violoncello und Orchester<br />

Richard Strauss: op. 40<br />

Deutsche Staatsphilharmonie <strong>Rhein</strong>land-Pfalz<br />

dirigent: Nicholas Milton<br />

solist: Jens Peter Maintz, Violoncello<br />

preise: 39 euro 36 euro 33 euro 25 euro 21 euro 18 euro<br />

zuzügl. 2 euro an der abendkasse<br />

Mit Richard Wagners Vorspiel zu seiner Oper Die Meistersinger von<br />

Nürnberg beginnt das Konzert der Staatsphilharmonie <strong>Rhein</strong> -<br />

land-Pfalz. Den Worten Friedrich Nietzsches in seinem Werk<br />

Jenseits von Gut und Böse ist kaum etwas hinzuzufügen: »Was für Säfte und<br />

Kräfte, was für Jahreszeiten und Himmelsstriche sind hier ge mischt! Das<br />

mutet uns bald altertümlich, bald fremd, herb und überjung an, das ist ebenso<br />

willkürlich als pomphaft-herkömmlich, das ist nicht selten schel misch,<br />

noch öfter derb und grob – das hat Feuer und Mut und zu gleich die schlaffe<br />

falbe Haut von Früchten, welche spät reif werden. […] etwas Deutsches im<br />

besten und schlimmsten Sinne des Wortes.«<br />

Der als freischaffender Komponist in Riga lebende Peteris Vasks zählt<br />

heutzutage zu den bekanntesten Komponisten aus den Staaten der ehemaligen<br />

Sowjetunion. Mit seiner Musik<br />

möchte er seinem Land, seinem Volk,<br />

das extrem unter der Sowjetherrschaft<br />

zu leiden hatte, eine Stimme verleihen<br />

– dementsprechend expressiv, di -<br />

rekt, bewusst ungekünstelt ist seine<br />

Tonkunst.<br />

Die sinfonische Dichtung Ein Hel -<br />

den leben op. 40, im Jahr 1898 vollen -<br />

det, zählt zu den ausgereiften Spät -<br />

werken des Komponisten Richard<br />

Strauss in diesem Genre. Im ges<strong>am</strong>ten<br />

Nicholas Milton<br />

Werk verwendet Strauss eine Kom po -<br />

sitionstechnik mit Leitmotiven nach Richard Wagner, wobei die Motive<br />

zumeist in die erweiterte sinfonische Form (Sonate mit Rondo) eingebettet<br />

sind.<br />

36 37


vii. festspiele ludwigshafen<br />

do, 24.11.<strong>2011</strong>, 19.30 uhr [wa]<br />

fr, 25.11.<strong>2011</strong>, 19.30 uhr<br />

revolver besorgen<br />

tanz: Brit Rodemund<br />

konzept, regie und choreographie: Helena Waldmann<br />

stückentwicklung und dr<strong>am</strong>aturgie: Dunja Funke<br />

musik: Gustav Mahler, Johann Strauss, Zeitkratzer, Nat King Cole<br />

licht: Herbert Cybulska kostüm: Mari Krautschick<br />

Helena Waldmann und Ecotopia Dance Productions in Koproduktion<br />

mit dance 2010, Festspiele <strong>Ludwigshafen</strong>, Forum Freies Theater<br />

Düsseldorf, Grand Théâtre Luxembourg, Hellerau – Europäisches<br />

Zentrum der Künste Dresden, O Espaco Do Tempo Montemor-O-Novo<br />

einheitspreis: 21 ⁄ erm. 11 euro<br />

Notiz vom 13.11.2009, 16.45 Uhr: Er: Du musst einen Revolver<br />

besorgen. Sie: Und wer schießt? Er: Du. Sie: Und wer erschießt<br />

dann mich, nachdem ich dich erschossen habe? Er: Du musst dir<br />

eben Jemanden besorgen. (beide lachen)<br />

Sie lachen kein abgründiges Lachen, sondern<br />

ein befreiendes, befreites. Sie haben einen Dia -<br />

log geschafft, etwas, das es zwei Monate nicht<br />

gab, weil er sich stets – auf der Suche nach dem,<br />

was er sagen wollte – irgendwo, irgendwie verdachte<br />

und auch das alles wieder vergaß.<br />

Heute leben allein in Deutschland ungefähr<br />

1,3 Millionen Menschen mit Demenz. Ihre Zahl<br />

wird sich bis zum Jahr 2050 verdoppeln. revolver<br />

besorgen, die neue Produktion von Helena<br />

Waldmann, geht den Spuren dieser Leben nach. Sind diese Menschen wirklich<br />

für die Welt verloren, wenn sich ihre Erinnerung nicht mehr den<br />

Ansprüchen der Welt fügt? Auch wenn sie wissen, dass ein Revolver den<br />

Abschied der Welt, die sie nicht mehr versteht, ermöglichen kann, lachen<br />

sie. Über das Befreiende, das im Vergessen steckt.<br />

Die Choreographin Helena Waldmann beschreibt die Fähigkeit, vergessen<br />

zu können, als eine essenzielle Grundfunktion des menschlichen Ge -<br />

dächtnisses, die befreit wie die antike Lethe, der Strom des Vergessens oder<br />

die Löschtaste des Computers. Ausgerechnet im Theater, dieser professionellen<br />

Anstalt des Erinnerns, in der es um das Memorieren von Sätzen<br />

oder um das Wiederholen von Schritten geht, um das Erhalten eines Re -<br />

per toires oder einer Tradition, zeigt Waldmann in ihrer Cho reo graphie das<br />

Vergessen und die alles einnehmende Präsenz des Augen blicks. Die absolute<br />

Konzentration im Verlieren der Persönlichkeit, es gibt keinen Zweck<br />

mehr, alles geschieht nur für sich selbst – perfekte Kunst.<br />

Die Berliner Tänzerin Brit Rodemund setzt Waldmanns Choreo gra phie<br />

grandios um. revolver besorgen ist keine Sekunde kitschig, bitter oder zy nisch.<br />

Ein berührender Abend mit kraftvollen Bildern und humorvollen Texten.<br />

38


vii. festspiele ludwigshafen<br />

Zum ersten Mal in Deutschland!<br />

so, 27.11.<strong>2011</strong>, 19.30 uhr [wa]<br />

mo, 28.11.<strong>2011</strong>, 19.30 uhr [ja]<br />

Donka, ein Brief an Tschechow<br />

Poetisches Theater<br />

Geschrieben und inszeniert von Daniele Finzi Pasca<br />

musik: Maria Bonzanigo<br />

Teatro Sunil<br />

Koproduktion mit Théâtre Vidy-Lausanne und Inlevitas Productions<br />

preise: 33 euro 28 euro 23 euro 18 euro<br />

Daniele Finzi Pasca ist ein Bühnenpoet. 2005 haben wir zuletzt<br />

beim Gastspiel des Cirque Eloize mit Rain im Rahmen der<br />

<strong>Ludwigshafen</strong>er Festspiele mit Staunen erlebt, in welche Sphären<br />

seine Phantasie ihn treibt, und <strong>am</strong> Ende konnte man förmlich selbst spüren,<br />

wie der Regen auf die Haut der Darsteller auf der Bühne prasselte, die<br />

sich diesem sinnlichen Erleben genüsslich hingaben. Mit Donka, einem<br />

sogenannten »Brief an Tschechow«, hat er sich in eine Art Dialog mit dem<br />

russischen Dr<strong>am</strong>atiker begeben, dessen oftmals<br />

schwermütig verkannte Melancholie er mit<br />

einem Lächeln versieht. Denn zu Tschechows<br />

Kummer wurden seine Stücke, die er als Ko mö -<br />

dien verstanden wissen wollte, allzu oft eindimensional<br />

als Sozialdr<strong>am</strong>en aufgeführt. Daniele<br />

Finzi Pasca hat jedoch schon allein deshalb<br />

ei nen anderen Zugang zu Leben und Werk<br />

Tschechows, weil sein Theater von der Sprache<br />

der Clowns, Jongleure und Akrobaten geprägt<br />

ist. Mit diesen alten »Komplizen«, wie er sie liebevoll nennt, Künstlern, mit<br />

denen ihn eine lange und vertraute Zus<strong>am</strong>menarbeit verbindet, hat er sich<br />

auf die Spuren des russischen Schriftstellers begeben, der nach seinem<br />

Medizinstudium zugleich als Arzt praktizierte und den dieses Doppelleben<br />

empfänglich machte für das Mysterium von Körper und Geist. Szenen aus<br />

Tschechows Leben und Werk vermischen sich mit den Kindheits erin ne -<br />

rung en Daniele Finzi Pascas, der uns mit Donka vermitteln will, dass etwas<br />

von Tschechows Seele auch in uns zu finden ist.<br />

»Triumphale Eröffnung von Daniele Finzi Pascas neuem Spektakel. Donka<br />

ist eine Vorstellung, die von Herzen kommt und zu Herzen geht, die der<br />

Essenz des russischen Autors gestattet, den Zuschauer durch die Kraft der<br />

Poesie und der Phantasie zu berühren. Auf intelligente Weise und mit enormer<br />

Empfinds<strong>am</strong>keit ist eine Collage bewegender Momente entstanden, ein<br />

›unbeschwertes Theater‹, aufgeführt von einer Gruppe von Darstellern, deren<br />

außerordentliche Talente von Emotionen getragen werden, und unterstützt<br />

durch beispiellose technische Perfektion.«<br />

Giorgio Thoeni, Corriere del Ticino, 14. Januar 2010<br />

40


vii. festspiele ludwigshafen<br />

mi, 30.11.<strong>2011</strong>, 19.30 uhr [sg b, tg 1, tg 3]<br />

Mad<strong>am</strong>e Bovary<br />

Nach Gustave Flaubert<br />

Bearbeitet für die Bühne von Tine Rahel Völcker<br />

regie: Nora Schlocker Bühne: Jessica Rockstroh<br />

kostüme: Marie Roth Musik: Paul Lemp<br />

dr<strong>am</strong>aturgie: Andrea Koschwitz<br />

mit: Julischka Eichel, Sabine Waibel, Wilhelm Eilers, Ronald Kukulies,<br />

Albrecht Abrah<strong>am</strong> Schuch, Joris C<strong>am</strong>elin, Josephine Barner/<br />

Helena von Mechow – Maxim Gorki Theater Berlin<br />

preise: 33 euro 28 euro 23 euro 18 euro<br />

Flauberts Bovary zu bearbeiten war wunderbar.«, weiß Tine Rahel<br />

Völcker im Progr<strong>am</strong>mheft zur Neufassung von Mad<strong>am</strong>e Bovary des<br />

Maxim Gorki Theaters zu berichten. Der entscheidende Unter schied<br />

zwischen Flauberts Roman und ihrer Bearbeitung bestehe darin, dass sie<br />

kein Mann sei. Und weil er seinerseits nun mal keine Frau war, habe er in<br />

seinem Roman allerhand Anliegen verfolgt, sich eines jedoch nicht zu<br />

eigen gemacht: das feministische. Eben diese<br />

Perspektive aber nehmen Tine Rahel Völcker<br />

und Nora Schlocker ein, wenn sie in Flauberts<br />

Text die heute noch gültigen sexistischen Ge -<br />

schlechterbilder entdecken, die einer Frau auf<br />

der Suche nach der eigenen Identität zur Ver -<br />

fügung stehen. Die Pächtertochter Emma hei -<br />

ratet den blässlichen Landarzt Charles Bovary,<br />

weil ihre Sehnsucht nach einem Leben in<br />

Leidenschaft und Luxus, die ausgerechnet in der<br />

Klosterschule Nahrung erhalten hat, endlich Wirklichkeit werden soll.<br />

Charles Bovary ist vernarrt in seine Frau, doch hat er weitaus geringere<br />

Erwartungen an das gemeins<strong>am</strong>e Leben. Emma lässt sich nach der Heirat<br />

nicht als Trophäe in eine Ecke stellen, sie gibt sich nicht d<strong>am</strong>it zufrieden,<br />

ihre Tage mit ein bisschen Tanzen, Klavier spielen, Sticken, Zeichnen oder<br />

Nähen zu füllen. Auch als die gemeins<strong>am</strong>e Tochter zur Welt gekommen ist,<br />

weiß sie bald schon nichts mehr mit ihr anzufangen. Die Mutterrolle<br />

scheint ihr ebenso wenig zu passen wie die der Ehefrau. In ihrer Sucht<br />

nach vollkommener Lebenserfüllung müssen neue Rollen bilder her,<br />

Emma versucht sich als keusche Gläubige, Geliebte und hemmungslose<br />

Hure und gerät dabei in einen Existenzstrudel, bis sie verschuldet und<br />

gedemütigt ganz unten angelangt ist.<br />

Julischka Eichel führt die gehetzte Seelennervosität der Emma Bovary<br />

brillant vor Augen und entwickelt in der Regie Nora Schlockers viele pakkende<br />

Sinnbilder. Dass es ihr nur zeitweise gelingt, die Illusion der jeweils<br />

angenommenen Rolle aufrecht zu erhalten, bis sie die Leere darin und die<br />

Lüge der Konstruktion erkennt, verdeutlicht, »welche Bedingungen eine<br />

Frau zu erfüllen und welche Regeln sie zu akzeptieren hat, um gesellschaftlich<br />

und ökonomisch zu partizipieren.« Tine Rahel Völcker<br />

42


vii. festspiele ludwigshafen <strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

STUDIO<br />

fr, 2.12.<strong>2011</strong>, 19.30 uhr<br />

Frauen um Richard Wagner<br />

Film von Willi<strong>am</strong> Dieterle, 1954<br />

In deutscher Sprache<br />

Buch von Bertita Harding, E. A. Dupont und David Chantier<br />

Nach den Roman von Bertita Harding<br />

musik: Richard Wagner<br />

arrangement: Erich Wolfgang Korngold<br />

einheitspreis: 5 euro<br />

Willi<strong>am</strong> Dieterles 1954/55 entstandener Film gliedert sich in drei<br />

Teile, die die Schaffensperioden Richard Wagners mit den drei<br />

Lieben des Komponisten vor dem politischen Zeithintergrund<br />

verknüpfen. So stellt er die dr<strong>am</strong>atisch-biographische Schilderung eines<br />

Lebens im Dienste der Kunst dar.<br />

Dieterle bedient sich dabei des Kunstgriffs, Wagner von Zeit zu Zeit,<br />

quasi neben seiner Rolle, die eigenen Erinnerungen ins Publikum sprechen<br />

zu lassen. Daneben klingen in der Hand lung<br />

Elemente aus Dieterles Leben, so zum Bei spiel<br />

die Zwänge der Ab hän gigkeit, aber auch seine<br />

Faszination durch die 1848-Revolution, an.<br />

Unter großem Medien- und Publikums in -<br />

ter esse fanden die Dreharbeiten in Bayreuth<br />

RING Halle <strong>Ludwigshafen</strong> und an anderen Orten statt, in deren Verlauf<br />

der Re gisseur, der aus Hollywood ein anderes<br />

Ar beiten gewöhnt war, manche Schwierigkeit<br />

zu meis tern hatte. Der Film wurde auf Englisch<br />

gedreht und sollte anschließend synchronisiert werden. Da der Regisseur<br />

überstürzt in die usa zurückkehren musste, konnte er Schnitt und Syn -<br />

chronisation des Films nicht selbst überwachen. So konnte er nicht verhindern,<br />

dass im Juli 1955 eine stark gekürzte und mangelhaft synchronisierte<br />

Fassung von Magic Fire, wie das Original hieß, in die Kinos k<strong>am</strong>, die<br />

dann auch nur wenig Zuschauer interesse fand. Proteste Dieterles bewirkten<br />

nur wenig, und auch die von ihm autorisierte korrigierte Fassung<br />

wurde wenig wahrgenommen, ob wohl sie auf positive Resonanz stieß.<br />

In <strong>Ludwigshafen</strong> besteht nun die Gelegenheit, sich diesen Richard-<br />

Wagner-Film im Holly wood-Stil anzusehen. Wir zeigen Willi<strong>am</strong> Dieterles<br />

Film als Hommage an den Sohn der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigshafen</strong>, auch aus Trauer<br />

darüber, dass in diesem Jahr der Dieterle-Preis nicht vergeben wird. Zu -<br />

gleich ist die Aufführung ein Beitrag zu unserem Walküre-Begleit pro -<br />

gr<strong>am</strong>m.<br />

44<br />

FRIEDENSKIRCHE, LEUSCHNERSTRASSE<br />

sa, 3.12.<strong>2011</strong>, 20.00 uhr<br />

Konzert Beethovenchor<br />

John Rutter:<br />

Magnificat (1990)<br />

Carl Philipp Emanuel Bach:<br />

Klopstocks Morgengesang <strong>am</strong> Schöpfungsfeste<br />

musikalische leitung: Klaus Arp<br />

orgel: Torsten Wille<br />

sopran: Kathrin Göring<br />

Kurpfälzisches K<strong>am</strong>merorchster<br />

sonderpreise<br />

John Rutter, geboren 1945 in London, studierte <strong>am</strong> Clare College in<br />

C<strong>am</strong>bridge. 1981 gründete er die »C<strong>am</strong>bridge Singers«, die mittlerweile<br />

vor allem die Kompositionen ihres Leiters aufführen. Der Kompo si -<br />

tions stil Rutters ist tonal und mit Jazz- und Pop-Elementen verquickt,<br />

ohne auf Kontrapunktik und suggestive Klangwirkungen zu verzichten. In<br />

Großbritannien ist seine Musik sehr beliebt, weil sie von der Chorpraxis<br />

her komponiert ist, nicht unbedingt immer leicht, aber gut singbar ist und<br />

daher auch von kleineren Kirchenchören aufgeführt werden kann. In den<br />

Museumsläden der großen Kathedralen Englands füllen seine Aufnahmen<br />

die Regale.<br />

Sein Magnificat wurde 1990 mit großem Orchester in der Carnegie Hall<br />

in New York uraufgeführt. Später arbeitete er die Instrumentation für<br />

K<strong>am</strong> mer orchester und Or gel um, in der er sie auch selber später aufgenommen<br />

hat. Wegen des durchsichtigeren Klan -<br />

ges und des Konzertortes in der Friedens kirche<br />

hat sich der Beethoven chor für diese Fassung<br />

entschieden. Der Bezirks kantor Torsten Wille, be -<br />

kanntermaßen ein brillanter Organist, wird den<br />

Orgelpart bei dieser Aufführung übernehmen.<br />

Zu Carl Philipp Emanuel Bachs Komposition<br />

Klopstocks Morgengesang <strong>am</strong> Schöpfungsfeste gibt<br />

es von Rutter her keine direkte Verbindung. Und<br />

John Rutter<br />

doch wurde auch dieses Werk schon zur Zeit der<br />

ersten Aufführung wegen seiner »kunstfertigen Einfachheit« gerühmt. Ab -<br />

gesehen davon ist der große Sohn Johann Sebastians, der zu seiner Zeit der<br />

berühmteste Komponist und Musiker war, heute immer noch nicht in<br />

dem Maße in unserem Konzertleben präsent, wie es ihm eigentlich von seiner<br />

Qualität her gebührte. Auch deshalb führt der Beethovenchor dieses<br />

kurze Kleinod vor Rutters Magnificat auf. Den Sopranpart wird Kathrin<br />

Göring singen.<br />

45


vii. festspiele ludwigshafen<br />

sa, 3.12.<strong>2011</strong>, 19.30 uhr [ja]<br />

Axolotl Roadkill<br />

Nach dem Roman von Helene Hegemann<br />

regie: Bastian Kraft dr<strong>am</strong>aturgie: Tarun Kade bühne: Peter Baur<br />

kostüme: Dagmar Bald mit: Lisa Hagmeister, Birte Schnöink,<br />

Cathérine Seifert, Victoria Trauttmanssdorff und Sebastian Zimmler<br />

Thalia Theater H<strong>am</strong>burg<br />

einheitspreis: 21 ⁄ erm. 11 euro<br />

Das Literaturereignis Anfang 2010 war zweifellos die Veröffent li -<br />

chung von Axolotl Roadkill, Debütroman der d<strong>am</strong>als 17jährigen<br />

Helene Hegemann. In ihm erzählt die Hauptfigur Mifti in einem<br />

gewaltigen Sprachstrom von ihrem Leben als wohlstandsverwahrloste Ju -<br />

gend liche im Berlin der Jetztzeit: Sex, Drugs and Techno. Sofort stürzten<br />

sich die Feuilletonheiligen der Republik auf die Autorin und feierten sie als<br />

dem Zeit geist entsprechendes Wunderkind. Als dann die Erkenntnis durch -<br />

drang, dass Helene Hegemann gar nicht selbst erlebt hatte, wovon sie<br />

schrieb, sondern Texte von Bloggern, Dichtern und Theoretikern zu Hilfe<br />

genommen hatte, schrie alle Welt laut »Plagiat«.<br />

Aus diesem schwer verdaulichen Tagebuch -<br />

no tizenwust ein Theater stück machen zu wollen,<br />

ist zumindest ein Wagnis. Am Thalia Theater in<br />

H<strong>am</strong>burg haben Bastian Kraft und der Dr<strong>am</strong>a -<br />

turg Tarun Kade aus dem psychedelischen<br />

Rausch Helene Hegemanns eine Geschichte<br />

destilliert und eine kluge Textfassung für die<br />

Aufführung <strong>am</strong> H<strong>am</strong>burger Thalia Theater<br />

erstellt, die Abstand davon nimmt, grell ausgeleuchtete<br />

Fetischpartys, zugedröhnte Drogennächte und vollgekotzte<br />

Laken unter die Lupe zu nehmen. Bastian Kraft führt in seiner Inszen ier<br />

ung vielmehr die Suche eines zutiefst entwurzelt wirkenden Mädchens<br />

nach sich selbst vor Augen. Dabei hat er zus<strong>am</strong>men mit dem Bühnen bild -<br />

ner Peter Baur und der Kostümbildnerin Dagmar Bald zu einer verblüffenden<br />

Ästhetik gefunden, die auf der Bühne eine eigenwillige Komik entwikkelt:<br />

In abgefahrenen Outfits verkörpert das glänzend aufgelegte Schau -<br />

spiel ensemble abwechselnd die Hauptfigur Mifti sowie Mutter, Vater, Ge -<br />

schwister, beste Freundin und wem Mifti sonst noch so im Laufe ihrer<br />

nächt lichen Parcours begegnet. Kunterbunt flirrt das Teenager-Dr<strong>am</strong>a,<br />

ein gebettet in Big-Band-Swing, nostalgischen Show-Tunes und eingehüllt<br />

in 60er-Jahre Glanz vorbei. Ein Laufband wird zur eigentlichen Spielfläche,<br />

auf dem die Darsteller mit überdimensionierten Requisiten agieren, Ver -<br />

satz stücke aus Miftis Weg in die Welt der Erwachsenen, deren schönem<br />

Schein sie sich verweigert. Nur eines weiß Mifti ganz genau: Sie will nicht<br />

erwachsen werden. Mit pubertärer Lust ist sie darum bemüht, sich eine<br />

Alt er nativexistenz zu zimmern, mit zweifelhaftem Erfolg, wie sich zeigt,<br />

aber immerhin mit der Erkenntnis: »Es war schrecklich, aber ich bedaure<br />

es nicht!«<br />

46


vii. festspiele ludwigshafen<br />

GLÄSERNES FOYER<br />

so, 4.12.<strong>2011</strong>, 16.00 uhr<br />

Create Siegfried!<br />

Wettbewerbs-Finale<br />

eintritt frei<br />

Seit dem Start des Projekts ring Halle <strong>Ludwigshafen</strong> sind junge<br />

Erwachsene in den Entstehungsprozess miteingebunden. Zur er sten<br />

Oper Das <strong>Rhein</strong>gold entstand 2010 der »Vorhang der Hoffnung«, der,<br />

aus 144 Stoffquadraten bestehend, von fast 1.000 Schülern und Jugend -<br />

gruppen in den Städten Halle und <strong>Ludwigshafen</strong> gestaltet wurde. Für Die<br />

Walküre suchten und fanden wir im März <strong>2011</strong> in einem großen Wett -<br />

bewerb einen Graffiti-Sprayer, der mit seinem Bühnenbild-Entwurf die<br />

»Wand der Verzweiflung« gestaltete.<br />

Nun gibt es einen neuen Wettbewerb zur Oper Siegfried, bei dem die<br />

Figur Siegfried von jungen Menschen gestaltet und kreiert wird. Wir su -<br />

chen einerseits ein Kostüm für Siegfried, fassen diesen Wettbewerb aber<br />

noch weiter: als Befragung zu einem Ges<strong>am</strong>tkonzept für den vermeintlichen<br />

Helden.<br />

In Wagners Oper ist die Figur Siegfried der<br />

Sohn des Wälsungen-Geschwisterpaares Sieg -<br />

mund und Sieglinde. Beide sind Kinder des<br />

Gottes Wotan. Wagner schreibt an verschiedenen<br />

Stellen: »Siegfried ist der von uns ge -<br />

RING Halle <strong>Ludwigshafen</strong><br />

wünsch te, gewollte Mensch der Zukunft, dessen<br />

höchstes Bewusstsein darin sich äußert,<br />

dass alles Bewusstsein immer nur in gegenwärtigstem<br />

Leben und Handeln sich äußert … Vor<br />

diesem Menschen muss alle Göt ter pracht erbleichen … Sollte uns ein<br />

Held von Göttern, von Götzen befreien? …«<br />

Hansgünther Heyme, Regisseur des Rings, stellt zu dem Wettbewerb<br />

»Create Siegfried!« folgende Fragen: Wie sieht Siegfried aus, welche Klei -<br />

dung trägt er? Ist Siegfried ein Held? Was ist uns heute ein Held? Brauchen<br />

wir Helden – heute dringlicher als je? Haben wir genug von den sogenannten<br />

Helden? Wie müssten Helden heute aussehen? Welche Ziele sollten sie<br />

verfolgen?<br />

Die Ausschreibung für den Kostümwettbewerb »Create Siegfried!« so -<br />

wie weitere Informationen dazu finden Sie auf der Homepage www.ring<br />

2013.de sowie in den Theatermagazinen.<br />

Am 4.12.<strong>2011</strong> findet im Theater im Pfalzbau das Finale des Wett be werbs<br />

»Create Siegfried!« statt, bei dem der Sieger gekürt wird und die Fragen<br />

nach heutigen Helden gemeins<strong>am</strong> mit Hansgünther Heyme erörtert werden.<br />

48<br />

vii. festspiele ludwigshafen<br />

STUDIO<br />

so, 4.12.<strong>2011</strong>, 19.30 uhr<br />

Heyme liest Thomas Manns<br />

Meisterwerk »Wälsungenblut«<br />

einheitspreis: 7 euro<br />

Da aber warf Siegmund seine beiden rosigen, fleischigen Arme um sie,<br />

drückte ihre Wange gegen das Fell auf seiner Brust und sang über<br />

ihren Kopf hinaus mit entfesselter und silbern schmetternder<br />

Stimme seinen Jubel in alle Lüfte. Seine Brust war heiß von dem Schwur, der<br />

ihn mit ihr, der holden Genossin, verband. Alle Sehnsucht seines verrufenen<br />

Lebens war gestillt in ihr, und alles, was sich ihm kränkend versagt, wenn er<br />

sich zu Männern und Frauen gedrängt, wenn er mit jener Frechheit, welche<br />

Scheu und das Bewusstsein seines Brandmals war, um Freundschaft und<br />

Liebe geworben hatte, – es war gefunden in ihr. In Schmach lag sie wie er im<br />

Leide, entehrt war sie wie er in Acht und Rache – Rache sollte nun ihre<br />

geschwisterliche Liebe sein!« Thomas Mann<br />

Diese kleine Passage aus Thomas Manns früher<br />

und skandalumwobener Erzählung Wäl sun -<br />

gen blut soll Appetit machen auf die Lesung<br />

Hansgünther Heymes, der d<strong>am</strong>it auch seine<br />

Walküre-Inszenierung nachbereitet. Denn ne -<br />

ben der meisterlichen Sprache und feinen RING Halle <strong>Ludwigshafen</strong><br />

Ironie der Personenschilderungen fasziniert an<br />

dieser Novelle das kunstvolle Verwobensein der<br />

Handlungen von Oper und Erzählung. Thomas<br />

Mann, ein Leben lang den Kompositionen Richard Wagners eng verbunden,<br />

ließ sich vom Inzest-Geschehen zwischen Siegmund und Sieglinde zu<br />

seiner Geschichte inspirieren.<br />

49


vii. festspiele ludwigshafen<br />

mi, 7.12.<strong>2011</strong>, 19.30 uhr [sg a, tg 2, ja]<br />

Das Erdbeben in Chili<br />

Nach der Erzählung von Heinrich von Kleist<br />

regie: Armin Petras<br />

bühne: Natascha von Steiger<br />

kostüme: Karoline Bierner<br />

musik und video: Niklas Ritter<br />

choreographie: Berit Jentzsch<br />

mit: Christian Friedel, Matti Krause, Wolfgang Michalek,<br />

Anne Müller, Annika Schilling<br />

Staatsschauspiel Dresden<br />

preise: 33 euro 28 euro 23 euro 18 euro<br />

Der junge Hauslehrer Jeronimo Rugera hat sich in seine Schülerin<br />

Donna Josephe verliebt und ist zur Strafe entlassen worden. Seine<br />

Schülerin wird von ihrem Vater in ein Kloster verbannt, wo das<br />

Liebespaar seine Begegnungen jedoch heimlich fortsetzt. Donna Josephe<br />

wird schwanger. Wegen dieser Schändung des Klosters werden beide eingekerkert<br />

und Donna Josephe zum Tode verurteilt.<br />

In der Stunde ihrer Hin richtung will sich<br />

Jeronimo gerade im Gefängnis erhängen, als ein<br />

Erd beben die <strong>Stadt</strong> erschüttert und er sich in<br />

die Freiheit retten kann, wo er Josephe und den<br />

ge meins<strong>am</strong>en Sohn bald wiederfindet. Die Ka ta -<br />

strophe scheint alle Gemüter versöhnt zu ha ben,<br />

man hilft sich gegenseitig. Während einer<br />

Dankes messe aber kommt ein Geistlicher auf<br />

den Sittenverfall in der <strong>Stadt</strong> sowie auf den Klos -<br />

terskandal zu sprechen, und die plötzlich fanatisierte Menge erkennt<br />

Jeronimo und Josephe …<br />

Armin Petras, Intendant des Maxim Gorki Theaters in Berlin, ist ein<br />

Experte sowohl für Heinrich von Kleist als auch für die Übertragung von<br />

Prosatexten für die Bühne. Nach seinen Berliner Inszenierungen der großen<br />

Dr<strong>am</strong>en Kleists beschäftigte er sich in Dresden mit dessen wirkungsmächtiger<br />

Novelle vom Erdbeben in Chili.<br />

»Wie die Akteure nun ihrer Freude, Hoffnung und ihren Träumen Ausdruck<br />

ver leihen, zählt zu den Momenten, für die Theater heute da ist. Das Pub li kum<br />

jubelt.« Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 27.2.<strong>2011</strong>, Stefan Locke<br />

50


vii. festspiele ludwigshafen<br />

so, 11.12.<strong>2011</strong>, 19.30 uhr [s, tg 7, wa]<br />

Schmeiß dein Ego weg<br />

Von René Pollesch<br />

regie: René Pollesch<br />

bühne und kostüme: Bert Neumann k<strong>am</strong>era: Ute Schall<br />

mit: Margit Carstensen, Christine Groß, Martin Wuttke und einem Chor<br />

Volksbühne Berlin<br />

preise: 33 euro 28 euro 23 euro 18 euro<br />

Schmeiß dein Ego weg‹ ist eine Zeile aus einem Stück der H<strong>am</strong>burger<br />

Band 1000 Robota. Ich fand den Titel gut, obwohl er missverständlich<br />

ist, oder vielleicht gerade deswegen. ›Schmeiß dein Ego weg‹ kann man<br />

als Aufruf zur Solidarität, gegen den Egoismus verkürzen. Ge gen dieses Miss -<br />

verständnis einer Selbstlosigkeitshymne gilt es anzuarbeiten. Selbstlosig keit<br />

produziert auch nur ein Selbst. Wenn ich dir die Hand reiche, um dir zu helfen,<br />

weil du im Dreck liegst, dient das, ganz calvinistisch, erst mal einem<br />

anderen Projekt, der Verherrlichung Gottes, oder der Produktion eines Selbst.<br />

Diese Mitleids- und Charity-Geschichten von Angelina Jolie und so, die produ -<br />

zieren eben auch nur ein Selbst, ein Benefiz-Ego.«<br />

Soweit René Pollesch selbst in einem Inter -<br />

view zu seinem Stück. Der große Appell, den er<br />

als Titel gewählt hat, soll also gerade nicht wörtlich<br />

verstanden werden. Worum aber geht es<br />

dann? Fast kann man sich des Eindrucks nicht<br />

erwehren, dass es René Pollesch einen Riesen -<br />

spaß macht, seine Leser bzw. Zuschauer zu verwirren,<br />

sie in ein Textrauschen zu tauchen, dass<br />

ihnen Hören und Sehen vergeht. Dabei gönnt er ihnen durchaus kurze<br />

Momente des Aufhorchens, des Verstehens, die ihnen vorübergehend suggerieren,<br />

durchzublicken in dieser akrobatischen Diskurswelt des René<br />

Pollesch. Doch keine Sorge, diese Momente gehen vorüber. Warum also<br />

sollte man sich diese schwer zu durchdringenden, tiefsinnigen Reflexionen<br />

antun, mit denen auf der Bühne operiert wird? Weil sich grandiose Dar -<br />

steller einen köstlichen Disput-Salat liefern, den man sich nicht entgehen<br />

lassen sollte. Die beiden schauspielerischen Hochkaräter Margit Carstensen<br />

und Martin Wuttke verkörpern ein selts<strong>am</strong>es verkorkstes Liebespaar zu<br />

einer Zeit, da Libidomat, Telesuperschirm und Orgasmotron erfunden<br />

sind, sehr zur Verwirrung des von Martin Wuttke gespielten Dr. Jacques<br />

Duval, der nach zweihundert Jahren verpasster Zeit in einer Kühltruhe<br />

gerade erst wieder aufgetaut ist. Zwischen Zigaretten und Sahnetorten<br />

bewegt sich das ungleiche Paar auf die Hauptfrage des Stückes zu: Was ist<br />

Seele, was ist Körper? »Der Körper ist die Seele.«, stellt René Pollesch klar,<br />

und »Wir übersehen, dass sie vor uns steht. Das meint Schmeiß dein Ego<br />

weg!« – Na also, so einfach ist das.<br />

52


ende der<br />

vii. festspiele ludwigshafen<br />

<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

mo, 12.12.<strong>2011</strong>, 11.00 uhr<br />

Les Misérables (Die Elenden)<br />

Nach dem Roman von Victor Hugo<br />

In französischer Sprache<br />

inszenierung: Peter Joucla<br />

Compagnie de Théâtre Tour De Force<br />

einheitspreis: 21 ⁄ erm. 11 euro<br />

Dieses Meisterwerk Victor Hugos aus dem Jahre 1862 zählt zu den<br />

berühmtesten und meistgelesenen Stoffen der französischen Lite ra -<br />

tur. Die Neuinszenierung der Com pagnie de Théâtre Tour De Force<br />

arbeitet mit einer sehr bildlichen und einzigartigen Aus drucks sprache, bei<br />

der auch Live-Musik eingesetzt wird. Victor Hugo<br />

lenkt das Augen merk auf die Abenteuer Jean<br />

Valjeans, eines ehemaligen Sträf lings, und zeichnet<br />

dessen Weg von seiner Entlassung aus dem<br />

Ge fängnis im Jahre 1815 bis zu seinem Tode<br />

1833 in den Armen Cosettes und Marius’ nach.<br />

Les Misérables ist eine Geschichte von Leid,<br />

Ge walt und Heldenmut, die uns vom Wahnsinn<br />

und von der Liebe erzählt.<br />

mo, 12.12.<strong>2011</strong>, 19.00 uhr<br />

The Great Gatsby<br />

Schauspiel von Scott Fitzgerald<br />

In englischer Sprache<br />

inszenierung: Peter Joucla – Tour de Force<br />

einheitspreis: 21 ⁄ erm. 11 euro<br />

Im Sommer 1922 zieht der junge Nick Carraway von Minnesota nach<br />

New York und freundet sich dort nach und nach mit dem rätselhaften<br />

Jay Gatsby an, der in einer enormen, gotisch<br />

anmutenden Villa wohnt, wo er extravagante<br />

Partys feiert. Nick fühlt sich von dieser Welt an -<br />

gezogen, die regiert wird von Geld, Dekadenz<br />

und schönem Schein. Er wird Zeuge von<br />

Gatsbys Liebe zu seiner reichen Cousine Daisy<br />

Buchanan, die zwar verheiratet ist, jedoch mit<br />

dem Gedanken spielt, ihren Mann zu verlassen,<br />

als sie Gatsby wiederbegegnet. Die unvermeidbare<br />

Tragödie ist förmlich vorprogr<strong>am</strong>miert: Es<br />

kommt zu einem Autounfall, die heimliche Geliebte von Daisys Mann<br />

kommt dabei um und Gatsby wird möglicherweise deshalb ermordet, weil<br />

ihm unterstellt wird, dass er den Wagen gefahren hat.<br />

55


<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

mi, 14.12.<strong>2011</strong>, 17.00 uhr<br />

Rotkäppchen<br />

Ein Ballett nach dem gleichn<strong>am</strong>igen Märchen der Brüder Grimm<br />

Für Kinder ab 5 Jahren<br />

choreographie und inszenierung: Torsten Händler<br />

musik und liedtexte: Gisbert Näther<br />

Deutsche Tanzkompanie<br />

einheitspreis: 12 ⁄ erm. 7 euro, f<strong>am</strong>ilienpaket: 25 euro<br />

Ein so bekanntes Märchen wie Rotkäppchen, das die Kinder fast inund<br />

auswendig kennen, als Tanztheater auf die Bühne zu bringen,<br />

ist kein Pappenstiel, denn es gilt eine gewisse Erwartungs haltung<br />

der kleinen Zuschauer zu erfüllen, die von Rotkäppchen, der Großmutter<br />

und dem Wolf eine ganz genaue Vorstellung<br />

haben. Stephan Dietrich hat mit einem imposanten<br />

Baumst<strong>am</strong>m-Wald und einem variablen<br />

Spiel ge häuse, das jede Menge Nutzungs -<br />

möglichkeiten bietet, einen idealen Rah men<br />

geschaffen, in dem Torsten Händler viele phan -<br />

tasievolle tänzerische Aktionen umsetzen<br />

kon nte.<br />

Die eingängige Musik von Gisbert Näther<br />

tut ihr Übriges, um Rotkäppchen zu animieren,<br />

als Wirbelwind über die Büh ne zu fegen,<br />

und den Wolf zu ungezügelten, gewaltigen Sprüngen zu verleiten. Dass es<br />

dem grauen zotteligen Gesellen mit den blutroten Augen schließlich selbst<br />

an den Kragen geht, ist bekannt. Wenn er also zu vor auch den Tieren des<br />

Waldes ordentlich die Knie schlottern lässt, siegt <strong>am</strong> Ende doch das Gute,<br />

so wie es sich bei einem or dent lichen Märchen gehört.<br />

56<br />

<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

STUDIO<br />

do, 15.12.<strong>2011</strong>, 11.00 und 16.00 uhr<br />

Kleiner Riese Stanislas<br />

Figurentheater für Kinder ab 6 Jahren<br />

idee, spiel, ausstattung: Kathrin Leuenberger<br />

inszenierung: Sibylle Heiniger<br />

musik: Simon Hostettler<br />

kostüm: Barbara Schleuniger<br />

Figurentheater Lupine in Koproduktion mit dem Schlachthaus Bern<br />

einheitspreis: 5 ⁄ erm. 3 euro, f<strong>am</strong>ilienpaket: 10 euro<br />

Was will einer, der so klein ist, dass er in einer Nussschale Platz<br />

hat? Groß werden. Und was macht er, um groß zu werden?<br />

Essen. Viel essen. Genau das tut der kleine Stanislas. Er isst. Und<br />

er wird groß. Und er hört nicht mehr auf zu wachsen. Jetzt ist er ein, zwei,<br />

nein sogar mehrere Köpfe größer als alle anderen und vieles wird ihm zu<br />

klein. Stanislas ist eins<strong>am</strong>. Im Zirkus ist er zwar der Star, aber Freunde hat<br />

er keine. Stanislas will weg. Doch wohin? Er weiß es selber nicht. Einfach<br />

gerade aus, immer gerade aus. In der weiten Welt und dank der Freund -<br />

schaft mit einer Ameise merkt Stanislas plötzlich, dass Groß sein großartig<br />

sein kann, und dass er manchmal<br />

auch ganz klein ist.<br />

Eine zarte, mit Papier er -<br />

zählte Geschichte über das An -<br />

derssein.<br />

57


<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

fr, 16.12.<strong>2011</strong>, 11.00 uhr<br />

fr, 16.12.<strong>2011</strong>, 19.00 uhr<br />

A Christmas Carol<br />

Stück nach dem gleichn<strong>am</strong>igen Roman von Charles Dickens<br />

In englischer Sprache<br />

inszenierung: Phil Smith, Paul Stebbings<br />

tnt Theater<br />

einheitspreis: 21 ⁄ erm. 11 euro<br />

AChristmas Carol mag die beste Kurzgeschichte sein, die jemals ge -<br />

schrieben wurde, oder vielleicht auch nur die beliebteste oder die<br />

bekannteste oder eben einfach die vergnüglichste. Sie gehört zu<br />

Weihnachten wie Schnee, Kerzen und Plätzchen. Die Geschichte beeinflusst<br />

unsere Vorstellung von Weihnachten und erinnert uns daran, dass<br />

diese Zeit nicht nur aus Einkaufen und Naschereien besteht.<br />

In A Christmas Carol steckt nicht nur ein Riesenspaß, sondern auch<br />

großer Ernst. Wenn sich Scrooge fast zu Tode fürchtet und Marley bis in<br />

alle Ewigkeit verd<strong>am</strong>mt wird, entwirft Dickens d<strong>am</strong>it auf seine ganz eigene,<br />

drastische Weise das Schreckensszenario, dass die <strong>Stadt</strong> London in<br />

Fl<strong>am</strong>men aufgehen wird, wenn nicht Verzweiflung und Armut aus ihr verbannt<br />

werden. Jeder Regisseur, der diese Geschichte auf die Bühne bringen<br />

will, wird sich dem Konflikt stellen müssen,<br />

einerseits Dickens’ ernsten Themen gerecht zu<br />

werden und andererseits die Unterhaltungs -<br />

lust des Publikums zu stillen. Am bes ten tut<br />

man daran, Dickens auf seinem Weg durch<br />

London zu folgen, einer <strong>Stadt</strong>, die als erste<br />

Metropole das moderne Leben geprägt hat,<br />

der Albtraum einer <strong>Stadt</strong> aber auch, in der<br />

einem die Luft zum Atmen als ungeeignet er -<br />

schien – weil der legendäre Nebel schlichtweg<br />

aus Schmutz und Staub bestand. In der reichsten<br />

<strong>Stadt</strong> der Welt war zugleich die Armut <strong>am</strong> größten. Diesem absurden<br />

Gegensatz widmete sich Dickens zeitlebens und er wurde nicht müde, darauf<br />

hinzuweisen. Heutzutage ist die Armut in die Dritte Welt verbannt, in<br />

London und anderen Metropolen lebt es sich angenehm, doch die Bot -<br />

schaft von A Christmas Carol sollte dabei nicht in Ver gessen heit geraten:<br />

Der Geist, der die Weihnachtszeit ausmacht, ist von der Freu de erfüllt, das<br />

Fest mit anderen, insbesondere den Armen zu teilen. Für sie ist dieses<br />

Stück bestimmt. Frohe Weihnachten!<br />

Paul Stebbings<br />

58<br />

<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

STUDIO<br />

sa, 17.12.<strong>2011</strong>, 16.00 uhr ⁽premiere⁾<br />

so, 18.12.<strong>2011</strong>, 11.00 und 16.00 uhr<br />

mo, 19.12.<strong>2011</strong>, 9.00 uhr<br />

di, 20.12.<strong>2011</strong>, 11.00 uhr<br />

Prinzessin Anna oder<br />

Wie man einen Helden findet<br />

Nach Susann Opel-Götz für Kinder ab 4 Jahren<br />

regie: Matthias Folz<br />

Koproduktion des Theaters im Pfalzbau mit dem Kinder- und<br />

Jugendtheater Speyer und dem Kiko-Ensemble der Deutschen<br />

Staatsphilharmonie <strong>Rhein</strong>land-Pfalz<br />

einheitspreis: 5 ⁄ erm. 3 euro, f<strong>am</strong>ilienpaket: 10 euro<br />

Wer sagt denn, dass das Leben einer Prinzessin immer so einfach wäre?<br />

Als der alte König spontan beschließt, die Krone an den Nagel zu<br />

hängen und mit der Köchin nach Mallorca zu verschwinden, verkündet<br />

er seiner Tochter Anna zwischen Tür und Angel, dass sie das<br />

halbe Königreich erbt, die andere Hälfte sei für denjenigen Helden be -<br />

stimmt, der sie retten und heiraten wird. Ganz schön empört ist die kleine<br />

Prinzessin darüber, nur die eine Hälfte des Königreichs zu erben, wo sie<br />

es doch gewöhnt ist, immer nur das Größte und Beste zu bekommen. Aber<br />

Anna will doch gar keinen Helden und außerdem lässt sich so einfach<br />

keiner finden! Da helfen weder eine Dose Erbsenbrei, Holzzwerge noch<br />

Frosch küsse beim Suchen. Doch<br />

aus heiterem Him mel entdeckt<br />

Anna den Puppenspieler Jakob,<br />

der so ganz und gar nicht königlich<br />

mit ihr umgeht. Könnte er<br />

nicht vielleicht der Held für<br />

Anna sein?<br />

59


<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

mo, 2.1.<strong>2012</strong>, 19.30 uhr [lm 1, tg 4]<br />

di, 3.1.<strong>2012</strong>, 14.30 uhr [sen 1]<br />

di, 3.1.<strong>2012</strong>, 19.30 uhr [lm 2, tg 2]<br />

Das Land des Lächelns<br />

Operette von Franz Lehár<br />

text: Ludwig Herzer und Fritz Beda-Löhner<br />

nach dem Libretto von Viktor Léon zur 1. Fassung<br />

(Die gelbe Jacke, 1923)<br />

musikalische leitung: Katalin Doman<br />

regie: Lucia Meschwitz<br />

Operettentheater Salzburg<br />

preise: 38 euro 32 euro 26 euro 20 euro<br />

seniorenvorstellung: 21 ⁄ erm. 11 euro<br />

Im Land des Lächelns gelingt es Franz Lehár, musikalisch zwei unterschiedliche,<br />

aufeinander prallende Welten zu schildern: Die Fülle wienerisch<br />

gefärbter Melodien steht in packendem Kontrast zu den subtil<br />

gezeichneten Nuancen der fernöstlichen Seele. Der Komponist verarbeitete<br />

folkloristisches Kolorit mit<br />

rhythmischem Schwung und schuf<br />

überzeugende Charaktere.<br />

Im Wiener Salon des Vaters be -<br />

gegnet Komtess Lisa dem chinesischen<br />

Prinzen Sou Chong, der sie<br />

so sehr fasziniert, dass ihr bisheriger<br />

Verehrer Leutnant Gustl keinerlei<br />

Chancen mehr bei ihr hat. Als<br />

sich Sou-Chong unerwartet zur<br />

Abreise gezwungen fühlt, lässt sie<br />

ihre gewohnte Welt hinter sich und<br />

folgt ihm kurzerhand in das Neue<br />

China. Dort muss sie feststellen,<br />

dass Sou Chong nicht den Mut aufbringt, sich gegen die starren Tra di -<br />

tionen seines Landes aufzulehnen. Sein Onkel legt ihm nahe, endlich eine<br />

politisch kluge Ehe zu schließen und hat gleich drei Mandschu-Mädchen<br />

für ihn ausgesucht. Der Prinz erklärt diesen Heiratsakt als bloße Forma l i -<br />

tät. Lisa kann sich jedoch nicht d<strong>am</strong>it abfinden. Leutnant Gustl, der als<br />

Militärattaché aus Wien nach Peking versetzt wurde, will sie wieder in die<br />

Heimat zurück bringen. Sou Chong, der sich zunächst weigert, Lisa frei zu<br />

geben, muss schließlich einsehen, dass er sie auf Dauer nicht halten kann,<br />

und lässt sie ziehen.<br />

Wenn sich der Konflikt auch im fortschreitenden Handlungsverlauf<br />

unaufhalts<strong>am</strong> zuspitzt, haben die beiden Librettisten doch einen <strong>am</strong>üsanten<br />

Text geschrieben, der es nicht an Humor fehlen lässt und sich mit<br />

Melodien verbindet, die sofort ins Ohr gehen: Ach ich hab’ sie ja nur auf die<br />

Schulter geküsst, Ich knüpfte manche zarte Bande, Ich hab’ kein Geld, bin<br />

vogelfrei, Ich setz’ den Fall, Nur das eine bitt’ ich dich.<br />

60<br />

<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

do, 5.1.<strong>2012</strong>, 19.30 uhr [mt, tg 3, tg 6]<br />

so, 8.1.<strong>2012</strong>, 19.30 uhr [sg b, tg 1, tg 7]<br />

Mad<strong>am</strong>e Butterfly<br />

Oper von Giacomo Puccini<br />

musikalische leitung: Till Hass<br />

regie: Ernö Weil<br />

bühne und kostüme: Karin Fritz<br />

chor: Ulrich Nolte<br />

Pfalztheater Kaiserslautern<br />

preise: 44 euro 37 euro 30 euro 23 euro<br />

Was assoziiert man mit einem Schmetterling? Ein wunderschönes<br />

Wesen der Natur, das unbeschwert durch die Lüfte flattert. Ein<br />

solch zauberhaftes Geschöpf ist Cho-Cho-San, genannt Butterfly.<br />

Kein Wunder also, dass sich der <strong>am</strong>erikanische Marineleutnant B. F.<br />

Pinker ton sofort zu der jungen Frau hingezogen fühlt. Bald schon findet<br />

die Hoch zeit statt.<br />

Tief empfundene Liebe allerdings verspürte Pinkerton nie für Cho-<br />

Cho-San. Er heiratet sie nur, um ganz legitim seine Lust befriedigen zu<br />

können. Was alle Menschen in ihrem Umfeld wissen, ist Cho-Cho-San<br />

jedoch nicht im geringsten bewusst. Auch als Pinkerton sie verlässt, wartet<br />

sie voller Sehnsucht auf seine Rückkehr.<br />

Drei Jahre später scheint ihr Warten belohnt zu werden und das ersehnte<br />

Wiedersehen zum Greifen nahe. Doch Pinkerton sucht Cho-Cho-San<br />

nicht auf. Ihre Enttäuschung schlägt in Verzweiflung um, als sie auch noch<br />

auf seine <strong>am</strong>erikanische Ehefrau trifft. Sie muss er -<br />

kennen, dass sie für ihn nur eine Trophäe war – ein<br />

schöner Schmetterling, den er auf ein Brett spießte.<br />

An diesem Wissen zerbricht sie.<br />

Vorlage für Giacomo Puccinis 1904 uraufgeführte<br />

Oper ist die gleichn<strong>am</strong>ige <strong>am</strong>erikanische Tra gö -<br />

die von David Belasco, die Dr<strong>am</strong>atisierung einer<br />

japanischen Novelle von John Luther Long. Puccini<br />

beschäftigte sich intensiv mit authentisch japanischer<br />

Musik und so gelang ihm eine meisterhafte Verschmelzung vom<br />

Zauber des Fremdartigen mit europäischem Kolorit. Virtuos handhabt er<br />

die Detailmalerei und schafft berührende Momente emotionaler Wahr -<br />

haftig keit. Puccini bezeichnete die Oper als sein bestes und modernstes<br />

Werk, und die Popularität, die Mad<strong>am</strong>e Butterfly weltweit erreichte, gibt<br />

ihm Recht.<br />

61


<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

sa, 14.1.<strong>2012</strong>, 19.30 uhr [s, tg 5]<br />

Die Grönholm-Methode<br />

Schauspiel von Jordi Galceran<br />

inszenierung: Johannes Z<strong>am</strong>etzer<br />

bühne: Jeanny Kratochwil<br />

kostüme: Kara Schutte<br />

mit: Luc Feit, Carsten Klemm, Claudia Buser, Klaus Nierhoff<br />

Euro-Studio Landgraf<br />

preise: 26 euro 22 euro 18 euro 14 euro<br />

Schon ein ganz normales Bewerbungsgespräch ist nicht unbedingt<br />

angenehm. Ungleich größer noch ist die Anspannung, wenn es um<br />

einen Managerposten mit sechsstelligem Jahresgehalt geht. Drei<br />

Männer und eine Frau haben sich zur alles entscheidenden Endrunde<br />

eines Auswahlverfahrens im Konferenzraum eines Unternehmens eingefunden.<br />

Sie bewerben sich für eine hochdotierte Stelle als Manager dieser<br />

Firma. Gesucht wird jemand, der hinter seinem seriösen Erscheinungsbild<br />

skrupellos ist, dabei aber den Eindruck erweckt, einfühls<strong>am</strong> zu sein – kein<br />

Schaf im Wolfspelz also, sondern ein Wolf im Schafspelz. Jeder kommt für<br />

den attraktiven Chefposten in Frage. Jetzt geht es ums Ganze.<br />

Richtig brisant wird die Konkurrenzsituation, als sich herausstellt, dass<br />

einer der Kandidaten kein wirklicher<br />

Mitbewerber, sondern ein<br />

Spitzel des Konzerns, ein Un der co -<br />

veragent der Personalabteilung ist.<br />

Aber wer? Misstrauen breitet sich<br />

aus. Der Psychokrieg gewinnt an<br />

Fahrt.<br />

Jedes Wort und jeder erfolgreiche<br />

Schachzug führt auf eine falsche<br />

Fährte, um den Zuschauer davon ab -<br />

zulenken, was sich da in Wirk lich -<br />

keit zus<strong>am</strong>menbraut. Auch In times<br />

aus dem Privatleben der Teil neh mer<br />

wird gnadenlos abgefragt, preisgegeben<br />

und offensiv beim K<strong>am</strong>pf um den begehrten Posten eingesetzt.<br />

Zum Schluss hält einer alle Trümpfe in seinen Händen – als Sieger, wie<br />

er glaubt. Er hat alles getan, was verlangt wurde, hat sich gegen alle Kon -<br />

kurrenten bravourös durchgesetzt. Doch erneut nimmt das Stück eine<br />

unvorhersehbare Wendung. In dieser brisanten Krimi-Komödie begeben<br />

sich Luc Feit, Carsten Klemm, Klaus Nierhoff und Claudia Buser in einen<br />

verbalen Kugelhagel und liefern eine kleine Sternstunde der Schau spiel -<br />

kunst.<br />

<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

so, 15.1.<strong>2012</strong>, 17.00 uhr<br />

mo, 16.1.<strong>2012</strong>, 11.00 uhr<br />

Anton, das Mäusemusical<br />

regie: Mareike Zimmermann<br />

bühne: Martin Reszler<br />

kostüme: Antje Ad<strong>am</strong>son<br />

Pfalztheater Kaiserslautern<br />

einheitspreis: 12 ⁄ erm. 7 euro, f<strong>am</strong>ilienpaket: 25 euro<br />

Die Mäusebrüder Franz, Willi und Anton leben unter dem Sofa von<br />

F<strong>am</strong>ilie Hoffmann, die allerdings nichts davon weiß. Die drei leben<br />

hier ganz vortrefflich und werden gut bewacht von ihrer Freundin,<br />

der Spinne. Franz absolviert sein tägliches Fitnesstraining. Willi kümmert<br />

sich um eine ausgewogene Ernährung. Und Anton ist etwas ganz<br />

Besonderes. Er ist das musikalische Wunderkind der F<strong>am</strong>ilie und übt unermüdlich<br />

auf seiner Geige.<br />

Auch der Jahreszeitenwechsel entgeht den Mäusen nicht und schon<br />

steht Antons erstes Weihnachtsfest mit Plätzchen- und Tannennadelduft<br />

vor der Tür. Doch dann finden sie den<br />

Wunschzettel des Hoffmann-Kin des:<br />

»Liebes Christkind! Ich wünsche mir<br />

nichts sehnlicher als eine Katze!« Alarm<br />

in der Mäuse wohn ung. Die Katze muss<br />

weg. Als auch noch die anspruchsvolle<br />

Tan te Lizzy mit gepackten Koffern vor<br />

der Tür steht, scheint das lang ersehnte<br />

Weihnachtsfest auf eine Katastrophe hinauszulaufen<br />

…<br />

62 63


<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

di, 17.1.<strong>2012</strong>, 19.30 uhr [wa, ja]<br />

Ulrich Tukur<br />

& Die Rhythmus Boys<br />

Musik für schwache Stunden<br />

Ulrich Tukur: Gesang, Klavier, Akkordeon<br />

Ulrich Mayer: Gitarre, Gesang<br />

Günter Märtens: Kontrabass, Gesang<br />

Kalle Mews: Schlagzeug, Gesang<br />

einheitspreis: 28 ⁄ erm. 18 euro<br />

Wenn die Sonne hinter den Dächern versinkt, wenn die Schatten<br />

länger werden in den stillen Straßen der <strong>Stadt</strong>, wenn sich Eis -<br />

würfel mit Spirituosen vermengen und die Welt kurz den Atem<br />

anhält, bevor die nächtlichen Lichter leuchten, dann ist sie da, die schwache<br />

Stunde. Für diese traumhafte Zwischenzeit liefern nun Ulrich Tukur &<br />

Die Rhythmus Boys die passende musikalische Begleitung. Musik für<br />

schwache Stunden heißt das neue Album und Bühnenprogr<strong>am</strong>m der eleganten<br />

Tanzkapelle um den bekannten Schauspieler, der auf der Theater -<br />

bühne unter Peter Zadek in Shakespeares Wie es euch gefällt und Julius<br />

Cäsar oder Wedekinds Lulu überzeugte und in Filmen wie Das Leben der<br />

Anderen, Ein fliehendes Pferd oder John Rabe mitwirkte.<br />

Die Musik schmeichelt und schwingt elegant in Liedern wie Liebling,<br />

was wird nun aus uns Beiden, Drei rote Rosen, Musik für dich und Über den<br />

Dächern der großen <strong>Stadt</strong>, sie ist aber auch leidenschaftlich wie in den<br />

Liedern des italienischen Chansonniers Domenico Modugno. Meraviglioso<br />

(1968) erzählt von einem verhinderten Selbstmord, während Stasera pago<br />

io (1962) die Trauer um einen geliebten Menschen besingt. International<br />

bleiben Ulrich Tukur & Die Rhythmus Boys mit dem englischen Titel The<br />

Continental (1934), Charles Trenets Que reste-t-il de nos <strong>am</strong>ours (1942)<br />

oder dem <strong>am</strong>erikanischen Every -<br />

body Loves My Baby (1932).<br />

Haben Sie keine Angst vor<br />

schwa chen Stunden! Im Gegenteil!<br />

Mit Ulrich Tukur & den Rhythmus<br />

Boys werden sie zu einem einzigartigen<br />

und unvergesslichen Erleb -<br />

nis!<br />

<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

do, 19.1.<strong>2012</strong>, 19.30 uhr [br 1]<br />

Alonzo King Lines Ballet<br />

San Francisco<br />

Refractions<br />

choreographie: Alonzo King musik: Miguel Frasconi, Leslie Stuck<br />

Rasa<br />

choreographie: Alonzo King musik: Zakir Hussain<br />

preise: 44 euro 37 euro 30 euro 23 euro<br />

Nach seiner Tänzerkarriere bei Alvin Ailey und dem American Ballet<br />

Theatre ließ sich Alonzo King in San Francisco nieder und gründete<br />

dort 1982 seine eigene Compagnie Lines Ballet, die mittlerweile<br />

zu den bedeutendsten und energiegeladensten Tanzensembles jenseits des<br />

Atlantiks zählt.<br />

Als Bewun derer Balanchines vernachlässigt Alonzo King bei aller Inno -<br />

va tion nicht die klassische Technik, die seine Tänzer perfekt beherrschen.<br />

King versteht Ballett zunächst einmal als Wissenschaft, die auf geometrischen<br />

Prinzipien aufbaut. Daher auch der N<strong>am</strong>e seiner Compagnie: Lines<br />

spielt da rauf an, dass in unserer zunehmend visuell bestimmten Welt alle<br />

Figuren und Formen aus Linien bestehen. Selbst unsere Fingerabdrücke<br />

und unsere Körpersilhouette weisen Linien auf,<br />

wir verfolgen Gedankenfäden, stoßen auf Grenz -<br />

linien oder lassen uns von Melodielinien leiten –<br />

die Assoziationskette ist unendlich. Aus dieser<br />

zu nächst sehr formalistischen und strengen<br />

Betrachtung des Tanzes entwickelt Alonzo King<br />

eine neue, dyn<strong>am</strong>ische und ausdrucksstarke<br />

Tanz sprache und sucht sich dabei Partner, die<br />

ihn durch ihre Kunst inspirieren.<br />

In <strong>Ludwigshafen</strong> zeigt das Alonzo King Lines<br />

Ballet die beiden Choreo graphien Refraction und Rasa. Der junge Jazz-<br />

Pianist Jason Moran komponierte die Musik für Refraction. Es war seine<br />

erste Berührung mit dem Tanz und für ihn – nach eigener Aussage – ein<br />

Schlüsselerlebnis. Als er die Tänzer im Studio erlebte, war ihm klar: Er wollte<br />

die unhörbare Musik ihrer Bewegungen hörbar machen. Zweifellos ist<br />

daraus eine extrem harmonische Symbiose von Musik und Bewegung entstanden,<br />

wie folgender Presseausschnitt zeigt:<br />

»Faszinierend. ›Refraction‹ wird getragen von einem aufwallenden Ver -<br />

lang en, ja sogar von einem Anflug von Nostalgie. (…) In ihrem erregten Um -<br />

her tollen auf der Bühne liefern die Tänzer ein Echo der Jazz-Partitur Jason<br />

Morans.« San Francisco Chronicle<br />

Auch in Rasa spielt die Musik eine entscheidende Rolle. Die komplexen<br />

Rhythmen der indischen Tabla haben eine geradezu hypnotische, fast überirdische<br />

Wirkung. Die Verflechtung der Tabla mit dem Tanz hat eine lange<br />

Tradition, und im Herzen dieser beiden Kunstformen gibt es eine Offen -<br />

heit für die Struktur der jeweils anderen. Hand in Hand schwingen sie sich<br />

so empor in schwindelnde Höhen der Freude und des Frohlockens.<br />

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<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

mo, 23.1.<strong>2012</strong>, 19.30 uhr [lm 2, tg 3]<br />

Wenn der Kuckuck dreimal ruft<br />

Komödie von Hugh und Margaret Willi<strong>am</strong>s<br />

inszenierung: Jürgen Wölffer<br />

bühnenbild und kostüme: Thomas Pekny<br />

mit: Christian Wolff, Anja Kruse, Patrick Wolff,<br />

Rolf Kuhsiek, Olivia Shilavy<br />

Münchner Tournee<br />

preise: 26 euro 22 euro 18 euro 14 euro<br />

Viktor und Hilary führen seit Jahren eine glückliche, unbeschwerte<br />

Ehe. Sie achten und lieben einander. Eines Tages jedoch verliebt<br />

sich Hilary Hals über Kopf in den draufgängerischen Charles, der<br />

das Schloss als Tourist besucht, in dem Viktor und Hilary bisher in glücklicher<br />

Zweis<strong>am</strong>keit lebten.<br />

Weiter als bis zu einem Kuss haben die Verführungskünste des attraktiven<br />

Amerikaners noch nicht geführt, als Hilarys Mann, der die Sache<br />

zunächst mit vornehm-britischer<br />

Dis kretion übergehen wollte, be -<br />

schließt, seine Gattin mit allen<br />

Mitteln zurück zu erobern.<br />

Zus<strong>am</strong>men mit Hattie, einer<br />

Freundin seiner Frau, lässt Victor<br />

nichts unversucht, Hilary davon zu<br />

überzeugen, dass das Gras auf der<br />

anderen Seite des Zauns auch nicht<br />

grüner ist. Dabei begibt er sich –<br />

auch mit Hilfe seines alten Butlers –<br />

auf gefährliches Terrain und be -<br />

schwört derart haarsträubende Si -<br />

tu ationen herauf, dass das Publi -<br />

kum auf dem Weg zum unvermeidlichen Happy End aus dem Lachen<br />

nicht heraus kommt.<br />

Die erfolgreiche britische Filmkomödie The Grass Is Greener (Vor Haus -<br />

freunden wird gewarnt) aus dem Jahr 1960 mit Cary Grant, Deborah Kerr,<br />

Robert Mitchum und Jean Simmons basiert auf diesem Theaterstück von<br />

Hugh und Margaret Willi<strong>am</strong>s und hat seitdem Millionen von Kino- und<br />

Theaterbesuchern die Lachtränen in die Augen getrieben.<br />

66<br />

<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

di, 24.1.<strong>2012</strong>, 19.30 uhr [lm 1, tg 6]<br />

mi, 25.1.<strong>2012</strong>, 14.30 uhr [sen 1]<br />

Altweiberfrühling<br />

Komödie von Stefan Vögel<br />

Nach dem Film »Die Herbstzeitlosen« von Bettina Oberli<br />

inszenierung: Katerina Jacob<br />

mit: Ellen Schwiers, Gerhard Mohr, Eva Röder, Dagmar Hessenland,<br />

Hilde Kugelgruber-Vadura, Holger Schwiers, Caroline Hetenyi<br />

Das Ensemble<br />

preise: 26 euro 22 euro 18 euro 14 euro<br />

seniorenvorstellung: 14 euro<br />

Um ihrem Leben noch einen Sinn zu geben, erfüllt sich die betagte<br />

Martha ihren langgehegten Mädchentraum und eröffnet nach dem<br />

Tod des Ehemannes ihre eigene Dessous-Boutique mit selbst entworfener<br />

Wäsche. Im Nu regt sich Widerstand im Dorf: Pfarrer Walter,<br />

Marthas eigener Sohn, hätte aus dem ehemaligen Tante-Emma-Laden<br />

lieber den neuen Treffpunkt für seine Bibelgruppe gemacht und Fritz, der<br />

Bürgermeister, fürchtet eine Verrohung der Sitten im ländlichen Dorf -<br />

leben. Den zuweilen handgreiflichen Versuchen, sie von ihrer Idee abzubringen,<br />

stellen sich Martha und ihre drei sehr unterschiedlichen Freun -<br />

dinnen erfolgreich entgegen und zeigen so der ganzen Welt, dass es für<br />

große Träume nie zu spät ist. Die Komödie erzählt auf anrührende Weise<br />

vom Alter, von der zweiten Chance im Leben<br />

und vom Mut, der nötig ist, um sie auch<br />

wahr zunehmen.<br />

»Genau gestimmtes Gute-Laune-Theater<br />

über Seniorinnen, die sich emanzipieren und<br />

<strong>am</strong> Ende über die Spießer triumphieren.«<br />

Wiener Kurier<br />

67


<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

fr, 27.1.<strong>2012</strong>, 19.30 uhr [br 3, tg 2, tg 7]<br />

sa, 28.1.<strong>2012</strong>, 19.30 uhr [sg a, tg 1]<br />

Serata Händel<br />

Come un respiro<br />

choreographie: Mauro Bigonzetti musik: Georg Friedrich Händel<br />

kostüme: Lucia Socci licht: Carlo Cerri<br />

Incanto dall’Orlando furioso<br />

(Frei nach Orlando furioso von Ludovico Ariosto)<br />

choreographie: Mauro Bigonzetti bühne und visuelle<br />

installation: Angelo Davoli kostüme: Guglielmo Capone<br />

musik: Georg Friedrich Händel licht: Carlo Cerri<br />

Aterballetto<br />

preise: 44 euro 37 euro 30 euro 23 euro<br />

Das deutsche Publikum liebt Mauro Bigonzetti, »den einzigen italienischen<br />

Choreographen der Gegenwart von Weltruf« – soweit die<br />

Einschätzung Klaus Kiesers im tanzjournal. Ebenso wie Mauro<br />

Bigonzetti die Bühne mit sonnendurchglühter italienischer Leidenschaft<br />

zu beleben in der Lage ist, liegt ihm auch die feine Pose, zu der ihn die<br />

Musik Georg Friedrich Händels in »Come un respiro« inspiriert hat. Der<br />

Bewegungsduktus schöpft darin aus der neoklassischen Technik, zeitgenössische<br />

Neuerungen eines Willi<strong>am</strong> Forsythe werden geschickt integriert und<br />

daraus ist ein für Bigonzetti überraschend schnörkelloses Ballett entstanden,<br />

das sich durch die unerhörte Mu si ka lität des Choreographen von den<br />

zahllosen Balletten der heutigen Zeit abhebt. Er folgt den kraftvollen Me -<br />

lo dienbögen Händels und nimmt die zündende Rhythmik in der Be -<br />

wegung auf, sodass man den Eindruck erhält, als sei der Tanz durchströmt<br />

von der Musik. Und so kommt der Titel zu seinem Recht, denn »respiro«<br />

bedeutet Atem: die Tänzer »interpretieren Händel, indem sie aus dem Kos -<br />

mos seiner Musik atmen.« (Hans-Adelbert Karweik, Wolfsburger Nach -<br />

richten, 8.5.2009)<br />

Wenn Bigonzetti für sein einaktiges Ballett »Incanto dall’Orlando furioso«<br />

auch von Ariosts berühmtester Dichtung inspiriert wurde, verfolgt er<br />

darin doch keinen erzählerischen Zweck.<br />

Sein Fokus liegt auf jenem Geflecht aus<br />

Gefühlen und Leidenschaften, das »die<br />

D<strong>am</strong>en, die Ritter, die Waffe und die<br />

Liebe« mit Leben erfüllt. Es geht ihm um<br />

die Konflikte, den Wahn, die Widersprüche<br />

im eigenen Ich und in der Gesellschaft.<br />

68<br />

<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

BASF-FEIERABENDHAUS<br />

mo, 30.1.<strong>2012</strong>, 20.00 uhr [sinf a]<br />

di, 31.1.<strong>2012</strong>, 20.00 uhr [sinf b]<br />

jeweils 19.00 uhr einführung<br />

2. Sinfoniekonzert<br />

Johannes Brahms: Klavierkonzert Nr. 2 op. 83<br />

Igor Strawinsky: Le Sacre du Printemps<br />

Deutsche Staatsphilharmonie <strong>Rhein</strong>land-Pfalz<br />

dirigent: Karl-Heinz Steffens<br />

solist: André Watts, Klavier<br />

preise: 39 euro 36 euro 33 euro 25 euro 21 euro 18 euro<br />

zuzügl. 2 euro an der abendkasse<br />

Schon früh machte sich André Watts einen N<strong>am</strong>en: Bereits im Alter<br />

von neun Jahren trat Watts erstmals mit dem Philadelphia Or -<br />

chestra auf. Als Leonard Bernstein 1963 den d<strong>am</strong>als 16-jährigen<br />

Musiker einlud, anstelle des erkrankten Glenn Gould mit dem New York<br />

Philharmonic Orchestra aufzutreten, wurde er über Nacht zum Star. Der<br />

Sensationserfolg machte den 1946 in Nürnberg geborenen Afro-Ameri ka -<br />

ner in den usa schlagartig zu einem der beliebtesten Pianisten des Landes.<br />

1963 machte Watts seinen Abschluss an der Philadelphia Music Aca de -<br />

my. Im Jahr darauf gewann er den Gr<strong>am</strong>my als Bester Neuer Klassi k künst -<br />

ler. Als weitere Auszeichnungen erhielt er Ehrendoktortitel der Universität<br />

Yale und des Albright College.<br />

Mit seiner herausragenden<br />

Klaviertechnik und seinem Sinn<br />

für Detailreichtum eroberte<br />

Watts auch die Konzertbühnen<br />

in Europa und Asien. Mittler wei -<br />

le tritt er außerhalb der usa nur<br />

noch selten auf.<br />

Karl-Heinz Steffens<br />

69


<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

so, 5.2.<strong>2012</strong>, 19.30 uhr ⁽premiere⁾<br />

mo, 6.2.<strong>2012</strong>, 19.30 uhr<br />

di, 7.2.<strong>2012</strong>, 11.00 uhr<br />

mo, 13.2.<strong>2012</strong>, 11.00 uhr<br />

di, 14.2.<strong>2012</strong>, 19.30 uhr<br />

Die Dreigroschenoper<br />

Theaterstück von Bertolt Brecht<br />

musik: Kurt Weill<br />

musikalische leitung: Jochen Keller<br />

inszenierung: Éva Adorján, Jürgen Esser<br />

Es spielen die Mitglieder des kst, Éva Adorján,<br />

Jürgen Esser, Stephan Wriecz<br />

Eine Koproduktion des KinderSpielTheaters des Theaters im Pfalzbau<br />

<strong>Ludwigshafen</strong> und der Deutschen Staatsphilharmonie <strong>Rhein</strong>land-Pfalz<br />

preise: 12 ⁄ erm. 7 euro; f<strong>am</strong>ilienpaket: 25 euro<br />

»Sie werden jetzt eine Oper hören. Weil diese Oper so prunkvoll gedacht war,<br />

wie nur Bettler sie erträumen, und weil sie so billig sein sollte, dass Bettler sie<br />

bezahlen können, heißt sie Die Dreigroschenoper.« Bertolt Brecht<br />

Brechts heiter bitteres Stück wird von 27 Kindern im Alter von 9 bis<br />

16 Jahren sowie von drei erwachsenen Schauspielern aufgeführt.<br />

Durch die Besetzung von Kindern und Erwachsenen wird dem<br />

heute sehr aktuellen gesellschafts- und wirtschaftskritischen Stück ein<br />

neuer Aspekt hinzugefügt. Das Verhältnis zwischen Kindern und Er wachs<br />

en en wird thematisiert: Kinder werden einerseits zur Ware und von Er -<br />

wachsenen be nutzt; andere wiederum lassen sich vom Nachwuchs alles<br />

gefallen. Mackie Messer und seine Bande erkennen keine Grenzen und<br />

keine Moral an – außer ihrer eigenen. Die Platte aus Jugend lichen hält eine<br />

ganze <strong>Stadt</strong> in ihren Fängen. Andere Kinder werden von F<strong>am</strong>ilie Peachum<br />

zum Betteln auf die Straße geschickt (eine Wirk lichkeit in deutschen<br />

Großstädten). Ju gend liche auf der Schwelle zum Erwachs en werden: sie<br />

stellen harte Fragen, probieren ihre Grenzen<br />

aus und sehnen sich nach Liebe und Aner ken -<br />

nung. Geplant wird ein sozialkritisches und<br />

temporeiches Stück. Die Dreigroschen oper<br />

möchte Barrieren, Vorurteile der Erwachsen en<br />

und der Jugendlichen abbauen, aber auch po -<br />

litische und wirtschaftliche Fragen aufwerfen.<br />

Éva Adorján<br />

<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

do, 9.2.<strong>2012</strong>, 19.30 uhr [sg b, tg 5, tg 6, ja]<br />

David Hughes<br />

Dance Company Edinburgh<br />

Matt’s lost his groove<br />

choreographie: David Hughes<br />

Imploded, Une Rêverie Romantique<br />

choreographie: Tanja Liedtke<br />

The Red Room<br />

choreographie: David Hughes, Al Seed<br />

preise: 33 euro 28 euro 23 euro 18 euro<br />

Der bejubelte Tänzer David Hughes vereint seine Kräfte mit dem<br />

preisgekrönten Theatermacher Al Seed, um die Choreographie The<br />

Red Room zu erschaffen. Inspiriert durch Edgar Allan Poes Er zähl<br />

ung Die Maske des Roten Todes verweben die beiden eine Vielzahl tänzerischer<br />

Traditionen mit extremem körperlichem Theater zu einer wahren<br />

Horrorshow auf der Bühne.<br />

Wer kennt sie nicht, die Geschichte des schottischen Prinzen Prospero,<br />

der sich – auf der Flucht vor der Pest – mit seinem 1000-köpfigen Gefolge<br />

in eine befestigte Abtei zurückzieht, alle Schlösser und Türen versiegeln<br />

lässt und mit seinem gefälligen und luxuriös höfischen Leben fortfährt, als<br />

wäre nichts gewesen. Immer wenn die Glocke der Standuhr im siebenten<br />

Gemach zur vollen Stunde anschlägt, hält die Festgesellschaft einen Mo -<br />

ment inne und ein Schauer des Grau -<br />

ens ergreift alle. Schnell kehrt man da -<br />

nach zur gewohnten Fröhlichkeit zu -<br />

rück.<br />

Eines Abends erscheint bei einem<br />

Maskenball ein Gast in der Maske des<br />

Roten Todes, der Pest, und durchschreitet<br />

ungehindert alle sieben Ge -<br />

mächer. Nur der Prinz spricht ihn an<br />

und fordert ihn auf, sich zu demaskieren.<br />

Vor der Standuhr wendet er sich<br />

dem Prinzen zu, man hört einen<br />

durch dringenden Schrei und im nächsten<br />

Moment sinkt Prinz Prospero zu Boden. Unbeschreiblich ist das<br />

Grauen der Gesellschaft, als sie in den Leichentüchern und hinter der<br />

Leichenmaske der Gestalt nichts Greifbares finden: der Rote Tod ist gegenwärtig.<br />

In The Red Room wird unsere Kultur auf eine dunkle, vielschichtige<br />

und verzerrte Weise reflektiert, die dyn<strong>am</strong>ische, internationale Company<br />

von Tänzern unter ihren Choreographen David Hughes und Al Seed er -<br />

wecken sie auf unheimliche Art zum Leben. Dabei ist es ihnen gelungen,<br />

die zugrunde liegenden Themen von Gier und Machthunger mit theatralischen<br />

Mitteln für das Theater zu erarbeiten.<br />

70 71


<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

KONZERTSAAL<br />

sa, 11.2.<strong>2012</strong>, 19.30 uhr [tg 2, tg 4]<br />

3. Philharmonisches:Konzert<br />

Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 4 B-Dur op. 60<br />

Béla Bartók: Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3<br />

Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 36<br />

solist: Elena Bashkirova (Klavier)<br />

dirigent: Karl-Heinz Steffens<br />

Deutsche Staatsphilharmonie <strong>Rhein</strong>land-Pfalz<br />

preise: 26 euro 20 euro 15 euro<br />

Ludwig van Beethovens 4. Sinfonie in B-Dur erfreute sich zu Leb zeiten<br />

des Komponisten größter Beliebtheit, wird aber heute vergleichsweise<br />

selten gespielt. Das Werk wurde im Herbst des Jahres 1806 vollendet,<br />

also in einer Phase, in der sich Beethoven wegen seiner Liebe zur<br />

Komtesse Therese von Brunswick in einem absoluten Hochgefühl befand.<br />

Dies drückt sich besonders im markanten ersten Thema aus, das sich zu<br />

einer heiteren gefühlsmäßigen Ekstase fortspinnt. Ignaz von Seyfried charakterisierte<br />

den Tondichter zu dieser Zeit als »heiter, zu jedem Scherz aufgelegt,<br />

frohsinnig, munter, lebenslustig,<br />

witzig, nicht selten satirisch«. Dieses Glücks -<br />

gefühl schlägt sich in seiner vierten Sin fo -<br />

nie nieder.<br />

1802 fertiggestellt, 1803 uraufgeführt,<br />

wird die 2. Sinfonie in der Forschung als<br />

ein wichtiges Zeugnis für die inneren<br />

Kämp fe Beethovens gewertet. Er komponierte<br />

das Werk, als seine beginnende Er -<br />

taubung deutlich wurde. Die überschäumend<br />

positive Aussage der Sinfonie wird<br />

d<strong>am</strong>it erklärt, dass Beethoven zu diesem<br />

Zeitpunkt noch die Hoffnung hatte, geheilt zu werden. An seinen Freund<br />

Wegeler schrieb er während der Arbeit die Zeile: Ich will dem Schicksal in<br />

den Rachen greifen, ganz niederbeugen soll es mich gewiss nicht.<br />

Sein 3. Klavierkonzert schrieb Béla Bartók 1945. Es war sein Geburts -<br />

tags geschenk an seine Frau, die Pianistin Ditta Bartók. D<strong>am</strong>it bildet es<br />

einen Kontrast zu seinen beiden ersten Klavierkonzerten, die er vor allem<br />

für sich selbst komponiert hatte. Ursprünglich sollte Ditta Bartók das Kon -<br />

zert 1945 in den Vereinigten Staaten uraufführen, doch war sie nach dem<br />

Tod Béla Bartóks im September des selbigen Jahres nicht dazu in der Lage.<br />

Die Uraufführung fand <strong>am</strong> 8. Februar 1946 posthum in Philadelphia unter<br />

der Leitung von Eugène Ormandy statt; Solist war der Bartók-Schüler<br />

György Sándor.<br />

72<br />

<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

BASF-FEIERABENDHAUS<br />

mo, 13.2.<strong>2012</strong>, 20.00 uhr [sinf a]<br />

di, 14.2.<strong>2012</strong>, 20.00 uhr [sinf b]<br />

jeweils 19.00 uhr einführung<br />

3. Sinfoniekonzert<br />

Philip Glass: Violinkonzert<br />

Anton Bruckner: Sinfonie Nr. 7 E-Dur<br />

dirigent: Dennis Russell Davis<br />

solist: Linus Roth, Violine<br />

Bruckner Orchester Linz<br />

preise: 39 euro 36 euro 33 euro 25 euro 21 euro 18 euro<br />

zuzügl. 2 euro an der abendkasse<br />

Das Bruckner Orchester Linz als sinfonisches Orchester des Landes<br />

Oberösterreich ist mit den Auftritten in »seinem« Brucknerhaus –<br />

auch als tragende Säule des Brucknerfestes – über Österreich bis zu<br />

Tourneen in die musikalischen Zentren der Welt ein Aushängeschild für<br />

die <strong>Stadt</strong> Linz und das Land Oberösterreich.<br />

Die permanente Auseinandersetzung mit dem sinfonischen Werk<br />

Anton Bruckners verschafft dem Orchester eine einzigartige Stellung, wo -<br />

bei diese musikalische Botschaft nicht nur durch den N<strong>am</strong>en des Or ches -<br />

ters transportiert wird. So widmet es sich bis 2010 mit seinem Chef diri -<br />

genten Dennis Russell Davies der Einspielung aller Bruckner-Sin fonien<br />

jeweils in den Erst fas sung en.<br />

Neben Bruckners wohl beliebtester 7. Sinfonie beweist das Or ches ter in<br />

diesem Konzert in Philip Glass’ Vio lin konzert, dass ihm auch die Klassische<br />

Moderne vertraut ist. Phil Glass wurde<br />

vor allem durch seine Glass-Works<br />

und die Filmmusik Koyaanisquatsi<br />

sehr bekannt. Er schuf verschiedene<br />

phan tasievoll strukturierte und orchestrierte<br />

Werke für sein eigenes En sem -<br />

ble und für Sinfonieorchester. Sein<br />

packendes Violinkonzert von 1987 orientiert<br />

sich an der klassischen Drei -<br />

sätzigkeit.<br />

Die Sinfonie Nr. 7 verhalf Anton<br />

Bruckner zum Durchbruch als Sinfo -<br />

Dennis Russell Davis<br />

niker. Die Uraufführung im De zem ber<br />

1884 fand vor dem Leipziger Publikum immerhin gemäßigten Beifall, was<br />

für Bruckner, der erbitterte Ablehnung gewöhnt war, schon einen großen<br />

Erfolg bedeutete. Die Münchner Erstaufführung im März 1885 unter<br />

Hermann Levi wurde dann ein durchschlagender Erfolg. Die Sinfonie<br />

Nr. 7 spricht ganz Bruckners eigene Sprache, obwohl die Coda des langs<strong>am</strong>en<br />

Satzes unter dem Eindruck von Richard Wagners Tod entstanden war.<br />

Die Kritiker lobten insbesondere den klaren formalen Aufbau des Musik -<br />

stückes, seine formale Schlüssigkeit. Sie sprachen von der Klassizität des<br />

Werkes und nannten ihn in einem Atemzug mir Beethoven.<br />

73


<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

do, 16.2.<strong>2012</strong>, 11.00 uhr<br />

Die grandiosen Abenteuer der<br />

tapferen Johanna Holzschwert<br />

Ein historisches Abenteuerspiel im Hier und Jetzt<br />

Für Menschen ab 8 Jahren<br />

Von Michael Bang, Michael Schr<strong>am</strong>m und Sabine Zieser<br />

regie: Alex Byrne<br />

bühne: Ensemble Theater Mummpitz<br />

kostüme: André<br />

es spielen: Michael Bang, Michael Schr<strong>am</strong>m,<br />

Thomas Stang, Sabine Zieser<br />

Theater Mummpitz Nürnberg<br />

einheitspreis: 12 ⁄ erm. 7 euro<br />

Holzschwert, Kopf verkehrt«, so hänseln die Mitschülerinnen die 10jährige<br />

Johanna Holzschwert nur wegen des blöden Nachn<strong>am</strong>ens.<br />

Und ihr brennendes Interesse für die Geschichten des Mittelalters<br />

können sie auch nicht verstehen. Sie lauern ihr auf dem Schulweg auf –<br />

und dann passiert es, im Streit wirft Johanna eine Fensterscheibe der<br />

Schule ein. Mit einem Brief des Englischlehrers an ihre Eltern in der Tasche<br />

macht sie sich auf den Heimweg. Was nun? Johanna traut sich nicht nach<br />

Hause, sondern geht, wie so oft, in den Zoo. Sie holt sich Rat bei den<br />

Tieren. Vor dem Gehege der Erdmännchen fängt sie an zu träumen. Sie<br />

träumt davon, stark zu sein wie ihre N<strong>am</strong>ensschwester Johanna von<br />

Orleans. Sie leiht sich die Ritterausrüstung ihres Bruders und zieht in den<br />

K<strong>am</strong>pf … Wird sie gewinnen?<br />

»Schiller? Nee, alles Mummpitz: Die<br />

quietsch lebendige Version des gleichn<strong>am</strong>igen<br />

Nürnberger Kindertheaters sehr<br />

frei nach des Dichters ›Johanna von Or -<br />

leans‹ ist satte Unterhaltung.«<br />

Nürnberger Nachrichten<br />

74<br />

<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

do, 23.2.<strong>2012</strong>, 19.30 uhr [br 2, wa, pas]<br />

bODY_rEMIX/<br />

gOLDBERG_vARIATIONS<br />

choreographie: Marie Chouinard<br />

musik: Goldberg-Variationen von Johann Sebastian Bach,<br />

interpretiert von Glenn Gould<br />

ausstattung, licht: Marie Chouinard<br />

kostüme: Vandal<br />

Compagnie Marie Chouinard<br />

preise: 44 euro 37 euro 30 euro 23 euro<br />

In diesem Werk von Marie Chouinard interpretieren die zehn Tänzer<br />

die Goldberg-Variationen als Übung der Freiheit. Die Tänzer tanzen oft<br />

auf der Spitze, eine, zwei<br />

oder sogar vier auf einmal. In<br />

ei ner Spektroskopie der Ge bär -<br />

den kann man sie dabei be o bach<br />

ten, wie sie sich verschiedener<br />

Hilfsmittel bedienen: Stri -<br />

cke, Prothesen, Stangen und<br />

Gurte befreien die Bewe gung<br />

en, behindern oder er mög lich<br />

en sie erst.<br />

Dieser Umgang mit den Re -<br />

quisiten lässt ungewöhnliche<br />

Körper-Figuren und dyn<strong>am</strong>ische<br />

Bewegungsabläufe entstehen<br />

und eröffnet eine Welt ge -<br />

wissenhafter und spielerischer Erkundungen, die sich in Solos, Duos, Trios<br />

und Ensembles spiegeln, in der Arbeit der Tänzer, ihrem Vergnügen und<br />

ihrem Erfindungsgeist, in ihrer Menschlichkeit.<br />

Als Ästhetin außerhalb der Norm regt Marie Chouinard zum Nach -<br />

denken an über die Berührung zwischen dem Unbeschreiblichen des An -<br />

deren und der Unmittelbarkeit der Schönheit der Goldberg-Variationen<br />

von Johann Sebastian Bach. Subtil und extravagant, grandios und wild,<br />

erforschen die Tänzer in ihren Bewegungen das unlösbare Geheimnis der<br />

Körper, des Lebens.<br />

75


<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

24. bis 26.2.<strong>2012</strong><br />

Theatertage: ORIENTierung<br />

Diskussionen, Lesungen, Vorträge, szenische Auftritte …<br />

Kunst, auch die des Theaters, sollte seismographisch auf gravierende<br />

Ereignisse reagieren. Die Ereignisse in der uns so nahen arabischen<br />

Welt sind frappant. Was wissen wir über die Künste in dieser Welt?<br />

Könnte, müsste die Kunst des Theaters bei allem Nachdenken über deren<br />

Zukunft eine hilfreiche Rolle spielen? Welche orientierungen über diese<br />

nahe, ferne Welt sind notwendig, um künstlerisch »zu handeln«?<br />

Ihr Theater – das Theater im Pfalzbau zu <strong>Ludwigshafen</strong> – versucht zu<br />

reagieren.<br />

»Das tunesische und das ägyptische Volk haben ihren arabischen Brüdern<br />

demonstriert, wie die Proteste einer Graswurzelbewegung fest verankerte Au -<br />

to kraten zu Fall bringen können. In Libyen jedoch müssen wir beobachten,<br />

dass sich ein Diktator an die Macht kl<strong>am</strong>mert und mit Gewalt gegen sein Volk<br />

vorgeht. In Bahrain könnte es zu sektiererischen Auseinandersetzungen zwischen<br />

der herrschenden Minderheit der Sunniten und der Mehrheit der Schi -<br />

iten kommen. Und die Demon stra tionen im Jemen könnten zu einer Ab -<br />

spaltung Adens und des übrigen Südjemens von der volatilen Union führen<br />

oder zum Zus<strong>am</strong>menbruch der schwachen jemenitischen Regierung. Auch die<br />

erfolgreichen Bewegungen in Ägypten und in<br />

Tunesien müssen noch zeigen, wie sie nach<br />

der Revolution eine stabile Ordnung gestalten<br />

wollen.«<br />

Auszug aus dem Artikel »Können Mus li -<br />

me Demokratie?« von Eugene Rogan, Cicero,<br />

April <strong>2011</strong><br />

76<br />

<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

mo, 27.2.<strong>2012</strong>, 19.30 uhr [lm 2, tg 4]<br />

Oskar und Felix<br />

Komödie von Neil Simon<br />

inszenierung: Katja Wolff<br />

bühnenbild: Jan Freese<br />

kostüme: Heike Seidler<br />

mit: Leonard Lansink, Heinrich Schafmeister, Dietmar Proell,<br />

Miri<strong>am</strong> Radovic, Katja Goetz u.a.<br />

Euro-Studio Landgraf<br />

preise: 26 euro 22 euro 18 euro 14 euro<br />

Als Felix nach fünfjähriger Ehe Knall auf Fall von seiner Frau Betty<br />

vor die Tür gesetzt wird, nimmt ihn sein Freund Oscar gutmütig<br />

bei sich auf. Was anfangs wie eine ganz normale Männer-WG aussieht,<br />

entpuppt sich bald als beinahe eheliches Panoptikum, mit dem einzigen<br />

Unterschied, dass das ewig wischende und putzende Heimchen <strong>am</strong><br />

Herd eben keine Frau, sondern ein Mann ist.<br />

Doch außer Staubsauger, Luftwaschfilter und diversen Kochutensilien<br />

hat Felix alle nur erdenklichen Desinfektionssprays in seiner Aussteuer<br />

und beginnt die Männerkiste gnadenlos zu zerputzen. Aus Oscars originell-chaotischer<br />

Single-Behausung wird dank Felix’ unermüdlicher<br />

Schaffens kraft ein steriler Musterhaushalt. Oscars regelmäßige verräucherte,<br />

chaotische Pokerrunden mit ungenießbaren Sandwichvariationen mu -<br />

tieren zu keimfreien Dinnerpartys. Und auch für das Rendezvous mit den<br />

beiden heißblütigen Spanierinnen aus dem oberen Stockwerk haben die<br />

beiden ganz unterschiedliche Pläne …<br />

Hätte Neil Simon sein Stück, das sich kaum ein Theater auf der Welt<br />

ent gehen ließ und das in Hollywood mit Walther Matthau und Jack<br />

Lemmon unvergesslich verfilmt wur -<br />

de, überhaupt noch besser mac hen<br />

können? – Die Los Ang eles Times<br />

schrieb 2002 über die Ur aufführung<br />

von Oscar und Felix: »Tour-de-force<br />

comedy shines more brightly than<br />

ever.«<br />

77


BASF-FEIERABENDHAUS<br />

mo, 27.2.<strong>2012</strong>, 20.00 uhr [sinf a]<br />

di, 28.2.<strong>2012</strong>, 20.00 uhr [sinf b]<br />

jeweils 19.00 uhr einführung<br />

4. Sinfoniekonzert<br />

Franz Schubert: Sinfonie h-Moll D 759 Unvollendete<br />

Wolfgang Amadeus Mozart: Violinkonzert D-Dur KV 218<br />

Antonin Dvorák: Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 Aus der neuen Welt<br />

dirigent: Karl-Heinz Steffens<br />

solist: Viviane Hagner, Violine<br />

Deutsche Staatsphilharmonie <strong>Rhein</strong>land-Pfalz<br />

preise: 39 euro 36 euro 33 euro 25 euro 21 euro 18 euro<br />

zuzügl. 2 euro an der abendkasse<br />

ˆ<br />

<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

Franz Schuberts h-Moll-Sinfonie gibt der Musikwissenschaft einige<br />

Rätsel auf: Trägt sie den Titel Unvollendete zu Recht, oder hat der<br />

Komponist bewusst auf weitere Sätze verzichtet, weil er sein Werk<br />

schon in den ersten beiden Sätzen als vollendet betrachtete? Bisher jedenfalls<br />

wurde das Problem nicht geklärt. Das grandiose Werk zählt dennoch<br />

zu den meistgespielten des Komponisten.<br />

Die 9. Sinfonie e-Moll op. 95 Antonín Dvoráks trägt den N<strong>am</strong>en Aus der<br />

Neuen Welt, da sie von Dvoráks dreijährigem Amerika-Aufenthalt inspiriert<br />

wurde. Es wurde sein wohl populärstes Werk, zu dem er selbst schrieb:<br />

»Aber den Unsinn, dass ich indianische oder <strong>am</strong>erikanische Motive verwendet<br />

hätte, lassen Sie aus, weil das eine Lüge ist. Ich habe nur im Geiste<br />

dieser <strong>am</strong>erikanischen Volkslieder geschrieben.« Die Musik aus der Neuen<br />

Welt beinhaltet einen zeitlosen Pioniergeist, beschreibt den optimistischen<br />

Aufbruch in eine bessere Welt. Die Themen<br />

seiner Ecksätze sind kurz und prägnant gehalten<br />

und einer zyklischen Grundkonzeption<br />

untergeordnet: Das Hauptthema erscheint in<br />

allen folgenden Sätzen der Sinfonie.<br />

In dem von Mozart innerhalb weniger<br />

Wochen kom ponierten Violinkonzert D-Dur<br />

KV 218 ist der Schlusssatz höchst originell<br />

und voller Überraschungen gestaltet. Im<br />

melodischen und har monischen Ritornell<br />

fügt der Komponist eine Episode ein, in der<br />

der Solist streckenweise die Melodie selbst durch gleichzeitiges Mitspielen<br />

der leeren G-Saite be gleitet, und so einen stilisierten Musette-Dudelsack-<br />

Klang er zielt. Das Vio lin konzert ist von einer großen Reinheit und Tiefe<br />

des Aus drucks geprägt.<br />

ˆ<br />

78<br />

ˆ<br />

<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

mi, 29.2.<strong>2012</strong>, 19.30 uhr [lm 1, tg 3]<br />

do, 1.3.<strong>2012</strong>, 14.30 uhr [sen 1]<br />

di, 6.3.<strong>2012</strong>, 19.30 uhr [lm 2, tg 7, ja]<br />

Hello Dolly<br />

Musical von Jerry Herman<br />

inszenierung: Stefan Tilch<br />

musikalische leitung: Rodrigo Tomillo<br />

bühne: Charles Cusick-Smith<br />

kostüme: Marcel Zaba<br />

choreographie: Stefano Giannetti<br />

chor: Ulrich Nolte<br />

Pfalztheater Kaiserslautern<br />

preise: 38 euro 32 euro 26 euro 20 euro<br />

seniorenvorstellung: 21 ⁄ erm. 11 euro<br />

Sie ist »eine Frau, die gern ›was arrangiert‹«: Die lebenslustige Witwe<br />

Dolly Meyer betätigt sich als Heiratsvermittlerin und Beraterin in<br />

allen Lebenslagen. Ihre Dienste nimmt der wohlhabende, aber äuß -<br />

erst geizige Kaufmann Horace Vandergelder aus Yonkers in Anspruch, denn<br />

er will um die Hand der Hut macherin<br />

Irene Molloy aus New York anhalten.<br />

Dolly hat aber insgeheim selbst ein<br />

Auge auf den bekannten Halb millio -<br />

när geworfen, und so entwickelt sie<br />

ein raffiniertes Doppelspiel …<br />

Das turbulente Geschehen voller<br />

Intrigen, Missverständnisse und überraschender<br />

Ent deckung en führt nicht<br />

nur zu einer grandiosen Parade in der<br />

14. Straße und in das exklusive Har -<br />

monia Gar den Restaurant, sondern<br />

bringt Horace Vandergelder gar als Un -<br />

ruhestifter vor Gericht. Erst dann begreift der reiche, aber eins<strong>am</strong>e Kauf -<br />

mann, dass nur Dolly der Schlüssel zu seinem Glück sein kann.<br />

Hello, Dolly! gehört seit seiner Uraufführung <strong>am</strong> New Yorker Broadway<br />

im Januar 1964 zu den international erfolgreichsten Musicals aller Zeiten.<br />

Neben der rasanten Handlung, die auf einer Komödie Thornton Wilders<br />

basiert, den witzigen Dialogen von Michael Stewart und großen Tanz -<br />

szenen ist es vor allem das musikalische Feuerwerk der Melodien Jerry<br />

Hermans, auf dem dieser Erfolg beruht. Der Titelsong Hello, Dolly! gehört<br />

zum Repertoire aller Bigbands auf der Welt, aber auch Songs wie »Zieh<br />

deinen Sonntagsanzug an« oder »Ich lass’ die Musik nicht vorbei« sind<br />

Ever greens geworden. Berühmt wurde auch die Verfilmung des Musicals<br />

mit Barbra Streisand und Walter Matthau aus dem Jahr 1969, die mit drei<br />

Oscars ausgezeichnet wurde.<br />

79


<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

KONZERTSAAL<br />

so, 4.3.<strong>2012</strong>, 19.30 uhr [tg 1, tg 6]<br />

4. Philharmonisches:Konzert<br />

Carl Maria von Weber: Oberon-Ouvertüre J. 306<br />

Paul Hindemith: Konzert für Violoncello und Orchester<br />

Johannes Brahms: Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73<br />

solist: Bruno Weinmeister, Violoncello<br />

dirigent: Heinrich Schiff<br />

Deutsche Staatsphilharmonie <strong>Rhein</strong>land-Pfalz<br />

preise: 26 euro 20 euro 15 euro<br />

Der Dirigent Heinrich Schiff kann auf eine nunmehr jahrzehntelange<br />

Karriere zurückblicken. Nach seinem Cellostudium debütierte er<br />

1971 in Wien und London und ist seither regelmäßig bei allen<br />

bedeutenden Orchestern, in den großen Musikzentren und bei den wichtigen<br />

Festivals in Europa, den usa und Japan zu Gast. Heinrich Schiff verfolgte<br />

schon während des Studiums umfassendere musikalische Interessen,<br />

so hospitierte er u. a. in der Dirigentenklasse Hans Swarovskys. Zu Beginn<br />

seiner Karriere stand das Cello fast ausschließlich im Mittelpunkt, doch<br />

gewann das Dirigieren ab 1985 in seinen Aktivitäten zunehmend an Be -<br />

deu tung. Dabei standen ihm befreundete Dirigenten immer wieder beratend<br />

zur Seite. Seit mehr als 20 Jahren nehmen nun Cellospielen und Di ri -<br />

gieren einen gleichberechtigten Raum innerhalb seiner Konzert tätigkeit ein.<br />

Bruno Weinmeister, geboren 1972 in Salzburg, studierte Violoncello in<br />

Basel, Salzburg und Berlin unter anderem bei Heinrich Schiff. Noch während<br />

seines Studiums übernahm er die Stelle des Ersten Solocellisten bei<br />

der Staatskapelle Dresden. 1998<br />

verließ er das Orchester und konzentrierte<br />

sich ganz auf seine solistischen<br />

und k<strong>am</strong>mermusikalischen<br />

Aufgaben.<br />

80<br />

<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

mi, 7.3.<strong>2012</strong>, 11.00 uhr<br />

mi, 7.3.<strong>2012</strong>, 19.00 uhr<br />

One Language – Many Voices<br />

Vier Erzählungen von Joseph Conrad, Somerset Maugh<strong>am</strong>,<br />

Chinua Achebe und Salman Rushdie<br />

In englischer Sprache<br />

inszenierung: Paul Stebbings<br />

American Dr<strong>am</strong>a Group Europe<br />

einheitspreis 21 euro, erm. 11 euro<br />

Die vier Kurzgeschichten, in englischer Sprache in einer Ins ze nierung<br />

von Paul Stebbings präsentiert, spielen alle in ehemaligen Kolonien<br />

Großbritanniens und erzählen von der<br />

Kon frontation von Kolonial herren und Einhei -<br />

mischen, westlichen Werten und fernöstlichen<br />

Traditionen – während der Kolonialzeit bis heute.<br />

An Outpost of Progress von Joseph Conrad ist<br />

in einem Außenposten im entlegenen Teil Afri -<br />

kas kurz vor dem ersten Weltkrieg angesiedelt<br />

und behandelt die Unfähigkeit zweier britischer<br />

Soldaten, abseits ihrer Zivi li sa tion zu überleben,<br />

die letztlich zu ihrem Tod führt und als Me ta -<br />

pher für den Ges<strong>am</strong>t zustand des British Empire verstanden werden kann.<br />

The Force of Circumstance von Somerset Maugh<strong>am</strong> handelt von einem<br />

britischen Paar, dessen geplante Hochzeit scheitert, als sie 1920 nach Bor -<br />

neo auswandern.<br />

In Dead Man’s Path von Chinua Achebe versucht ein nigerianischer<br />

Lehrer, europäische Werte in einem Dorf einzuführen – mit verheerendem<br />

Ergebnis.<br />

Good Advice is Rarer Than Rubies von Salman Rushdie ist im zeitgenössischen<br />

Indien angesiedelt. Eine Frau aus Bombay möchte ein Visum beantragen,<br />

um nach England auszureisen, da dort eine arrangierte Ehe mit<br />

einem fremden Mann wartet. Doch die Reise endet anders, als geplant …<br />

81


<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

do, 8.3.<strong>2012</strong>, 19.00 uhr<br />

Antéchrista<br />

Von Amélie Nothomb<br />

In französischer Sprache<br />

bühnenfassung: Nathalie Cellier<br />

kostüme: Nathalie Cellier<br />

inszenierung und ausstattung: Peter Steiner<br />

es spielt: Nathalie Cellier<br />

Xenia-Theater<br />

einheitspreis: 12 euro, erm. 7 euro<br />

Amélie Nothomb beleuchtet in Antéchrista die Freundschaft zweier<br />

junger Mädchen. Die Einzelgängerin Blanche freundet sich mit der<br />

umschwärmten Christa an, die auch Blanches Eltern im Sturm<br />

erobert, bald bei Blanche einzieht und diese zunehmend verdrängt: Sie ist<br />

die Antéchrista, die gekommen ist, um Blanche auf teuflische Weise ins<br />

Unglück zu stürzen.<br />

Gespielt wird dieses Einpersonenstück von Nathalie Cellier, die in der<br />

knapp neunzigminütigen Aufführung sowohl die Rollen der Eltern als<br />

auch die Charaktere der beiden Antipoden Blanche und Christa auf großartige<br />

Art und Weise interpretiert.<br />

Regisseur Peter Steiner wendet sich in seiner Inszenierung des Stückes<br />

mit scharfem Blick der falschen Freundschaft zwischen Blanche und Christa<br />

zu, die eine zunehmend zerstörerische<br />

Dyn<strong>am</strong>ik entwickelt. Wenn<br />

Nathalie Cellier als dominante<br />

Christa die schüchterne Blanche<br />

mit dem Kommando »Öffne deinen<br />

Schrank, zieh dich aus!« er -<br />

niedrigt und diebische Freude da -<br />

ran hat, geht einem dieses Spiel<br />

wahrhaft unter die Haut.<br />

82<br />

<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

STUDIO<br />

so, 11.3.<strong>2012</strong>, 16.00 uhr<br />

Urmel aus dem Eis<br />

Kinderbuch von Max Kruse<br />

Lesung von Dirk Bach mit Musik von Hermann Amann<br />

Für alle Kinder, Junggebliebene und Fans ab 6 Jahren<br />

einheitspreis: 5 ⁄ erm. 3 euro, f<strong>am</strong>ilienpaket: 10 euro<br />

Auf der Insel Titiwu leben Professor Habakuk Tibatong, viele Tiere<br />

und Tim Tintenkleks glücklich und zufrieden. Das Schwein Wutz<br />

führt den Haushalt und Seele-Fant singt sei -<br />

ne traurigen Lieder. Alle Tiere gehen freiwillig in die<br />

Sprachschule; doch alle haben ihre unverkennbare,<br />

individuelle Sprechweise. Bis eines Tages ein schmelzender<br />

Eisblock ein Urmel-Ei freilegt. Gemeins<strong>am</strong><br />

brüten sie ein Urmel aus … Und leichtfertig teilt der<br />

Professor per Flaschenpost der Welt mit, dass es<br />

Urmels doch gibt. Das ruft König Futsch, der in der<br />

Demokratie eigentlich kein König mehr ist, auf den<br />

Plan. Er will das Urmel fangen und tot oder lebendig in sein Königreich<br />

bringen. Allerhand Aufregung und Turbulenzen folgen.<br />

Dirk Bach ist begeisterter Urmel-Fan und Max Kruses Wunsch-Er zähl -<br />

er, wie die folgende Begeisterungsbekundung hinlänglich illustriert:<br />

»Lieber Dirk Bach! Ich bin hingerissen, entzückt, begeistert – was Sie<br />

wollen. Das ist nicht Vorlesekunst, sondern Sprecherzauberei. Danke! Danke!<br />

Man kann das einfach nicht besser. Und das Schönste ist, dass Ihr Vortrag<br />

nicht nur lustig, witzig ist, sondern auch so warm, herzlich, sogar zärtlich. Ich<br />

bin ganz sicher, die Kinder werden dieses Urmel und Konsorten nun noch<br />

mehr lieben und alle Tiere mit Ihren Stimmen identifizieren. Seien Sie um -<br />

armt! Ihr Max Kruse.«<br />

83


<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

Seit 30 Jahren zum ersten Mal in Deutschland!<br />

mo, 12.3.<strong>2012</strong>, 19.30 uhr [br 1]<br />

di, 13.3.<strong>2012</strong>, 19.30 uhr [br 3, pas]<br />

New York City Ballet<br />

Symphony in Three Movements<br />

musik: Igor Stravinsky choreographie: George Balanchine<br />

Tarantella<br />

musik: Louis Moreau Gottschalk choreographie: George Balanchine<br />

Dances at a Gathering<br />

musik: Frederic Chopin choreographie: Jerome Robbins<br />

Theme and Variations<br />

musik: Peter Tschaikovsky choreographie: George Balanchine<br />

Deutsche Staatsphilharmonie <strong>Rhein</strong>land-Pfalz<br />

Das New York City Ballet wird präsentiert vom<br />

Festspielhaus Baden-Baden in Kooperation mit dem<br />

Theater im Pfalzbau <strong>Ludwigshafen</strong> und der basf se<br />

preise: 96 euro 82 euro 66 euro 48 euro<br />

Das New York City Ballet wurde 1948 von George Balanchine und<br />

Lincoln Kirstein gegründet. Von letzterem st<strong>am</strong>mte die Vision, ein<br />

<strong>am</strong>erikanisches Ballett ins Leben zu rufen, das mit einheimischen<br />

jungen Tänzern, die von den besten Ballettmeistern ausgebildet würden,<br />

ein neues, modernes Repertoire aufbaut. Als Kirstein 1933 George<br />

Balanchine in New York traf, wusste er sofort, dass er die richtige Person<br />

für die Umsetzung seiner Vision getroffen hatte. Die Anfangsjahre waren<br />

jedoch schwierig. Eine drei jährige Zus<strong>am</strong>menarbeit mit der Metro politan<br />

Opera endete im Streit.<br />

Nach Ende des Krieges wurde die Ballet So ciety gegründet. Die ersten<br />

Auftritte fanden <strong>am</strong> City Center for Music and Dr<strong>am</strong>a in New York statt.<br />

Morton Baum, zu der Zeit Vorsitzender des City Center’s Finance Com -<br />

mittee war beeindruckt von der Vorführung und schlug vor, aus der<br />

Company das New York City Ballet zu machen.<br />

Mittlerweile besteht das Ensemble aus 90 Tän -<br />

zern und verfügt über zwei ständige Spielstätten,<br />

das David H. Koch Theater im Lincoln Center<br />

New York und das Saratoga Performing Arts<br />

Center in Saratoga Springs, New York. Gast spiel -<br />

reisen führen das New York City Ballet u. a. nach<br />

Europa, Australien, Brasilien, Japan und Russ -<br />

land.<br />

In seinem Repertoire befinden sich neben Kre -<br />

a tionen von Jerome Robbins und Peter Martins<br />

hauptsächlich Choreo graphien von George Balanchine, dem auch das vierteilige<br />

Progr<strong>am</strong>m in <strong>Ludwigshafen</strong> schwerpunktmäßig gewidmet ist.<br />

84<br />

<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

fr, 16.3.<strong>2012</strong>, 19.30 uhr [s, tg 7, wa]<br />

Elling – Zwei gegen<br />

den Rest der Welt<br />

Schauspiel von Axel Hellsternius<br />

inszenierung: Werner Schretzmeier<br />

bühne ⁄ kostüme: Gudrun Schretzmeier<br />

Theaterhaus Stuttgart<br />

preise: 26 euro 22 euro 18 euro 14 euro<br />

Die Welt von Elling und seinem Freund Kjell Bjarne ist ziemlich<br />

klein. Die zwei Außenseiter, die sich in der Psychiatrie kennengelernt<br />

haben, sind Teilnehmer an einem integrativen Wohnprojekt<br />

zur Wiedereingliederung in die norwegische Gesellschaft. Elling ist schlau,<br />

schnell beleidigt, schüchtern und fantasiebegabt, ein Poet, der immer<br />

unter der liebevollen Diktatur seiner nun verstorbenen Mut ter gelebt hat.<br />

Kjell dagegen ist eher täppisch, praktisch veranlagt, wortkarg, energiegeladen<br />

und gutmütig, außerdem hat er die Eigenart, unter Stress mit dem<br />

Kopf gegen Wände zu schlagen. Elling lebt in seiner Fantasie, wo er schon<br />

die halbe Welt bereist und die tollsten Frauen erobert hat, und auch Kjell,<br />

der es mit dem Schreiben nicht so hat, aber Wasserhähne und Autos reparieren<br />

kann, lebt eher in einer eigenen Welt. Die zwei Antihelden, wie sie<br />

unterschiedlicher nicht sein könnten, reizen gleichermaßen die Lach musk<br />

eln und berühren mit kindlicher Unschuld bei ihren unkonventionellen<br />

Versuchen, sich ein selbstbestimmtes Leben einzurichten.<br />

»Ein Klassestück, das Nachdenklichkeit und gute<br />

Stimmung verbreitet, das Spaß macht und Lust<br />

auf das Angehen von Problemen.«<br />

Ludwigsburger Kreiszeitung<br />

85


<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

sa, 17.3.<strong>2012</strong>, 19.30 uhr [lm 1, tg 2]<br />

Charleys Tante<br />

Schwank von Brandon Thomas<br />

inszenierung: Folker Bohnet<br />

bühnenbild: Felice Lavaulx-Vrecourt<br />

Nordtour<br />

preise: 26 euro 22 euro 18 euro 14 euro<br />

Jakob und Charley haben sich bis über beide Ohren verknallt. Doch<br />

weil den Studenten zum Liebes-Lunch mit ihren Freundinnen Amy<br />

und Kitty eine Anstandsd<strong>am</strong>e fehlt, muss Mitbewohner Georg seinen<br />

Kommilitonen aus der Klemme helfen, in D<strong>am</strong>enkl<strong>am</strong>otten schlüpfen und<br />

seine Freunde als Charleys steinreiche Tante aus Brasilien spielen, de ren<br />

Besuch sich verzögert hat. Logisch, dass die Kerle mit dieser Ver klei dungs -<br />

arie ein ebenso turbulentes wie vergnügliches und erheiterndes Chaos<br />

anzetteln. Die aus dieser Travestie resultierende Situations komik macht<br />

denn auch den Reiz des Stückes<br />

aus, das 1892 in London uraufgeführt<br />

wurde.<br />

Regisseur Folker Bohnet holt<br />

die Verwechslungskomödie von<br />

Brandon Thomas vom England<br />

um die Jahrhundertwende ins<br />

Nord deutschland der spießigen<br />

50er Jahre und lässt die Schau -<br />

spieler dabei die Doppelmoral<br />

dieser Zeit in Gestik und Haltung<br />

parodieren.<br />

86<br />

<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

mo, 19.3.<strong>2012</strong>, 19.30 uhr [sg a, tg 3, ja, wa]<br />

Der Kaufmann von Venedig<br />

Schauspiel von Willi<strong>am</strong> Shakespeare<br />

inszenierung: Roberto Ciulli<br />

dr<strong>am</strong>aturgie: Helmut Schäfer<br />

bühnenbild: Gralf-Edzard Habben<br />

kostüme: Dejan Radulovic<br />

musik: Gerd Posny<br />

Theater an der Ruhr Mülheim<br />

preise: 33 euro 28 euro 23 euro 18 euro<br />

Antonio, ein reicher venezianischer Kaufmann, möchte seinen<br />

Freund Bassanio unterstützen, der sich in Portia, eine reiche junge<br />

Adelige, verliebt hat. Aber Portia darf nicht heiraten, wen sie will,<br />

sondern nur den, der das richtige von drei Kästchen wählt, die jeweils<br />

einen Sinnspruch tragen. Allein um bei dieser Lotterie dabeizusein, braucht<br />

Bassanio das Geld, er muss mit angemessenem Hofstaat erscheinen. Um<br />

Bassanio mit dem nötigen Geld unter die Arme greifen zu können, macht<br />

Antonio nun selber Schulden, und zwar bei dem jüdischen Geldverleiher<br />

Shylock. Doch dieser verlangt ein besonderes Pfand: ein Pfund Fleisch von<br />

Antonios Leib, wenn er zur bestimmten Zeit den Schuldschein nicht einlösen<br />

kann. Antonio willigt ein und unterschreibt den entsprechenden<br />

Schein, ist er sich doch sicher, dass seine Handelsschiffe, die zurzeit auf großer<br />

Fahrt sind, bald reich beladen nach Venedig zurückkehren werden.<br />

Doch die Ereignisse spitzen sich immer mehr zu, bis schließlich Shylock<br />

mit gewetztem Messer und sogar einer Waage vor Antonio steht …<br />

Roberto Ciullis Inszenierung von Der Kaufmann von Venedig ist Shake -<br />

speare-Adaption, -Reflexion und -Paraphrase in einem, eine Inszenierung<br />

mit Blick auf das 20. und den Beginn des 21. Jahrhunderts. Händler sitzen<br />

auf Kaffeehausstühlen und wissen nichts<br />

Wesentliches zu tun. Es sind junge Män -<br />

ner ohne Orientierung und ohne Lebens -<br />

entwurf, die hier vorgestellt werden und<br />

die sich mit albernen Neckereien bei Lau -<br />

ne halten.<br />

87


<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

di, 20.3.<strong>2012</strong>, 19.00 uhr [ja]<br />

Frühlings Erwachen!<br />

(Live Fast – Die Young)<br />

Von Nuran David Calis nach Frank Wedekind<br />

Ab 14 Jahren<br />

regie: Beat Fäh<br />

bühne und kostüme: Mandy Hanke<br />

mit: Josephine Ehlert, Berit Menze, Lucca Züchner,<br />

Markus C<strong>am</strong>pana, Johannes Kl<strong>am</strong>a, Peter Wolter<br />

Schauburg München<br />

einheitspreis: 12 ⁄ erm. 7 euro<br />

Frühlings Erwachen«: Was für ein wunderbar poetischer Begriff. Er<br />

könnte eine Menge angenehme Assoziationen hervorrufen: Sonne<br />

auf der Haut, junges Grün in den Bäumen, Jasminduft, helle Mond -<br />

nächte, Tagträumer und Nachtschwärmer, Erwartung und Vorfreude. Ei -<br />

gent lich! Gleichzeitig steht diese Formulierung aber auch für die schwierige<br />

Entwicklungsphase zwischen Kindheit und Erwachsensein. Eine Zeit, in<br />

der man nicht mehr Kind ist und noch nicht erwachsen. Eine Zeit des<br />

Zweifelns und Verzweifelns, die so genannte Pubertät. Und plötzlich ist<br />

man mit lauter problematischen Themen konfrontiert: Sinnsuche, Ver wei -<br />

gerung, Schulschwierigkeiten, Todessehnsucht, Gehirnbaustelle. Probleme<br />

statt Poesie.<br />

Konsequenterweise hat Frank Wedekind sein gleichn<strong>am</strong>iges Stück 1890<br />

im Untertitel »Eine Kinder tra gö die« genannt. 16 Jahre vergingen von der<br />

Fertigstellung bis zur Ur auf führ<br />

ung. Bei der Premiere löste das<br />

Stück einen Skandal aus. Ge fang en<br />

im festgeschnürten Netz bürgerlicher<br />

Sexualmoral des Wil helmi ni -<br />

schen Kaiserreichs, verurteilte man<br />

das Bühnen ge schehen als Obszö ni -<br />

tät. Darüber kann man heute mil -<br />

de lächeln. Längst ist es kein Tabu<br />

mehr, über Sexualität zu sprechen;<br />

Aufklärungsnöte treiben junge<br />

Menschen nicht mehr in die Ver -<br />

zweiflung. Eine andere Schwier ig -<br />

keit des Wedekindschen Stücks für<br />

heu tige Jugendliche ist die vereinfachte Darstellung aller erwachsenen Fi -<br />

guren; sie wirken wie Karikaturen, die aus der Zeit gefallen sind.<br />

Das wusste Nuran David Calis. In seiner Bearbeitung hat er diejenigen<br />

Fragestellungen herausgestellt, die vor hundert Jahren genauso wie heute<br />

jungen Menschen in der Lebensphase des »Frühlings Erwachen« unter den<br />

Nägeln brennen: Der Hunger nach Leben ebenso wie das Gefühl, jegliche<br />

Kontrolle über sich verloren zu haben, überfordernde Anforderungen der<br />

Erwachsenen und die Sehnsucht nach Freiheit.<br />

88<br />

<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

mi, 21.3.<strong>2012</strong>, 19.00 uhr<br />

Don Quichote<br />

Nach dem Roman von Miguel de Cervantes<br />

In spanischer Sprache<br />

inszenierung: Paul Stebbings<br />

American Dr<strong>am</strong>a Group Europe und tnt Britain<br />

einheitspreis: 21 ⁄ erm. 11 euro<br />

Nachdem der Roman El ingenioso hidalgo Don Quixote de la Mancha<br />

von Miguel de Cervantes Saavedra zu Beginn des Jahres 1605 zum<br />

ersten Mal veröffentlicht wurde, zog er sofort eine große, begeisterte<br />

Leserschaft in seinen Bann. Die Geschichte handelt von einem kleinen,<br />

spanischen Landadeligen mit einer Leidenschaft für die Lektüre von Ritter -<br />

romanen. Fatalerweise kann er bald schon nicht mehr zwischen Fiktion<br />

und Realität unterscheiden. Er verfällt dem Wahnsinn und hält sich selbst<br />

für den Helden seiner Bücher. Angespornt von dieser Überzeugung, be -<br />

ginnt er umherzureisen mit dem Ziel, das Unrecht zu bekämpfen und seinen<br />

ritterlichen Mut zu beweisen. Seine Obsession für das Rittertum lässt<br />

ihn von nun an nicht mehr los. In seiner<br />

Vorstellung werden selbst die alltäglichsten<br />

Dinge zu einem heldenhaften<br />

Abenteuer. Auf dem Rücken seines<br />

Pferdes Rosinante und in Begleitung<br />

seines treuen Gefährten Sancho Panza<br />

erlebt Don Quixote viele phantastische<br />

Abenteuer. Die spektakulärste<br />

Episode stellt zweifellos sein K<strong>am</strong>pf<br />

mit den Windmühlen dar, in der nicht<br />

nur die Wahnvorstellungen eines älteren<br />

Mannes auf die Spitze getrieben<br />

werden, sondern es geht darin auch<br />

um den Konflikt zwischen Sein und Schein. Gerade dieser Gegensatz zwischen<br />

Realität und Ideal zieht sich als Hauptmotiv durch das ges<strong>am</strong>te<br />

Werk. Der Roman, den Cervantes anfänglich nur als Parodie über zeitgenössische<br />

Ritterromane angelegt hatte, geriet zu einem literarischen Meis -<br />

ter werk, das auch heute noch immer seine Leser begeistert.<br />

Regisseur Paul Stebbings hat sich des Klassikers mit viel Einfühlungs -<br />

vermögen angenommen und ihn in einer wunderbaren Inszenierung mit<br />

viel Witz und Humor auf die Bühne gebracht.<br />

89


<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

fr, 23.3.<strong>2012</strong>, 19.30 uhr [mt, tg 4, tg 5, wa]<br />

Carmina Burana / Astutuli<br />

Werke von Carl Orff<br />

Oper / Ballett<br />

Cantiones profanae (weltliche Gesänge)<br />

nach Texten aus der Benediktbeurer Handschrift /<br />

Eine bairische Komödie – Text vom Komponisten<br />

musikalische leitung: Roger Boggasch<br />

inszenierung u. choreographie (Carmina Burana): Stefano Giannetti<br />

inszenierung (Astutuli): Johannes Reitmeier<br />

ausstattung: Johannes Reitmeier und Stefano Giannetti<br />

chor: Ulrich Nolte<br />

In lateinischer und mittelhochdeutscher Sprache (Carmina Burana) /<br />

In bayrischer Mundart (Astutuli)<br />

preise: 44 euro 37 euro 31 euro 23 euro<br />

Als 1803 die alten bayerischen Klöster aufgehoben wurden, brachte<br />

man ihre Bücherschätze in die Münchener Hofbibliothek. Da run -<br />

ter war eine Perg<strong>am</strong>enthandschrift des 13. Jahrhunderts mit mittellateinischen<br />

Dichtungen aus dem oberbayerischen Benediktbeuern. Ihrem<br />

Inhalt nach ist die Handschrift »Carmina Burana« eine Anthologie, eine<br />

S<strong>am</strong>mlung, die einen bunten Querschnitt durch die weltliche lateinische<br />

Lyrik des 12. und 13. Jahrhunderts bietet. Mit Selbstverständlichkeit wurden<br />

hier die Singweisen kirchlicher Hymnen und Sequenzen für die profanen<br />

Dichtungen übernommen. Fast einem Drittel der Stücke des Buranus<br />

sind linienlose Neumen übergeschrieben, graphische Zeichen, die im<br />

Mittel alter anstelle unserer modernen Noten verwendet werden, um einen<br />

ungefähren Melodieverlauf wiederzugeben.<br />

Carl Orff, einer der eigenständigsten Kom -<br />

ponisten des 20. Jahr hunderts, griff diese<br />

welt lichen Lieder in lateinischer und mittelhochdeutscher<br />

Spra che für Carmina burana<br />

auf. Die Komposition für drei Gesangs -<br />

solisten und großen Chor ist durch eine elementare,<br />

rhythmische Einfachheit geprägt.<br />

Das Stück Astutuli, im Unter titel als eine<br />

»bairische Komödie« bezeichnet, handelt von<br />

einem reisenden Gaukler, der in einer kleinen<br />

<strong>Stadt</strong> zu einer Theater auf führ ung lädt. Seine<br />

bildlichen Suggestionen sind so stark, dass sich die Zuschauer schon im<br />

»kakanischen« Land, einer Art Schlaraffenland, wähnen. Und so ziehen alle<br />

bereitwillig ihre Kleider aus, um das »kakanische Ge wand« anzuprobieren.<br />

Doch wie böse ist das Erwachen, als sie feststellen müssen, dass plötzlich<br />

alle Kleider verschwunden sind.<br />

90<br />

<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

STUDIO<br />

mo, 26.3.<strong>2012</strong>, 16.00 uhr<br />

di, 27.3.<strong>2012</strong>, 11.00 und 16.00 uhr<br />

Das grüne Küken<br />

Kinderstück von Adele Sansone<br />

Bühnenfassung von Sabine Wen-Ching Wang für Leute ab 5<br />

regie: Andrea Schulthess<br />

musik ⁄ lieder: Angela Neimann, Martin Läuchli, Léon Schaetti<br />

kostüme: Nathalie Péclard Bühne: Peter Keller<br />

mit: Angela Neimann, Martin Läuchli, Léon Schaetti, Grah<strong>am</strong> Smart<br />

Theater Katerland<br />

einheitspreis: 5 ⁄ erm. 3 euro, f<strong>am</strong>ilienpaket: 10 euro<br />

Der Gänserich Elvis hat einen Herzenswunsch: Er möchte ein Kind.<br />

Aber als er die Hennen um ein Ei bittet, lachen die ihn nur aus. Es<br />

ist zum Verzweifeln! Doch von Fritz, dem Hund, kommt die Ret -<br />

tung. Der findet nämlich ein Ei. Das sieht zwar etwas alt aus, aber Elvis<br />

beginnt sofort zu brüten. Ein selts<strong>am</strong> grünes Küken schlüpft, das seine<br />

Welt schon bald auf den Kopf stellt …<br />

Einfühls<strong>am</strong>, humorvoll und mit<br />

viel Live-Musik wird den kleinen und<br />

großen Zuschauern eine Geschichte<br />

über Zugehörigkeit erzählt – oder vielleicht<br />

auch davon, was eine F<strong>am</strong>ilie<br />

ausmacht.<br />

»Das Theater Katerland ist von Ohren<br />

bis Socken auf diese Geschichte eingestellt,<br />

die von der Liebe zum anderen<br />

handelt. Das Einfachste bekommt hier<br />

einen ganz eigenen Zauber: Rot ist hier<br />

ein bisschen mehr als nur eine Farbe, und grün ist nicht nur die Hoffnung.<br />

Und staunen können die kleinen Zuschauerinnen und die großen Zuschauer<br />

über die vielen Verwandlungen auf und neben der Bühne. Und sie sehen: dass<br />

auch ein Gänserich nicht mehr ist als ein Mensch – was auch für Hühner<br />

gilt.« Stefan Busz, Der Landbote, 23. September 2008<br />

91


<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

mi, 4.4.<strong>2012</strong>,19.30 uhr [tt, wa]<br />

do, 5.4.<strong>2012</strong>,19.30 uhr [br 3]<br />

The Drift<br />

Uraufführung<br />

choreographie: Helge Letonja bühne: Kyungwoo Chung<br />

musik: Gerhard Stäbler / Kunsu Shim<br />

JugendEnsembleNeueMusik <strong>Rhein</strong>land-Pfalz/Saarland<br />

Eine Koproduktion von steptext dance project mit Montréal Danse<br />

und Theater im Pfalzbau. steptext dance project wird gefördert<br />

durch den Senator für Kultur Bremen. »Displacing Future«<br />

wird gefördert durch den Fonds Darstellende Künste e.V. –<br />

Dreijährige Konzeptionsförderung aus Mitteln des Bundes.<br />

preise: 33 euro 28 euro 23 euro 18 euro<br />

»Er vertraut dem Tanz. Diese Leidenschaft lässt Helge Letonja sein Publikum<br />

spüren, indem er ihm durchaus auch Unerwartetes zumutet. […] Die Be we -<br />

gung zum Tanz entsteht im Innern und schiebt den Körper ständig in die Welt<br />

hinaus, mal leise, mal weit um sich greifend. Dabei wird in aller Leichtigkeit<br />

auch das Dunkle und in der Düsterkeit das Hoffnungsvolle sichtbar.«<br />

Melanie Suchy, Publikation zur Tanzplattform 2010<br />

Der Choreograph Helge Letonja war unter anderem Tänzer beim<br />

Bremer Tanztheater unter Susanne Linke/Urs Dietrich und bei<br />

Jan Fabre. 1996 gründete er in Bremen die steptext dance company.<br />

Ein interdisziplinäres kollaboratives Ges<strong>am</strong>tkonzept von Choreographie,<br />

Raum gestaltung und zeitgenössischer Musik zeich -<br />

nen seine künstlerische Arbeit aus.<br />

The Drift ist das zweite Stück der Trilogie<br />

Displacing Future, mit welcher Letonja die The -<br />

men Migration und Wanderungen ausleuchtet.<br />

Referenz- und Assoziationsraum der mit Tän zer<br />

innen und Tänzern von steptext dance project<br />

und Montréal Dans besetzten Produktion ist der<br />

Ozean: Die Meere trennen und verbinden verlassene<br />

Heimat und ersehnte Ufer. In ihnen verlieren<br />

sich die Spuren jener Aufgebrochenen, die ihr Ziel nicht erreicht ha -<br />

ben. Mit dem Sinnbild des Schwarms als Schutz versprechender Ge mein -<br />

schaft fokussiert das Tanzstück die Suchbewegungen der Wan dernden.<br />

Strömungen und umströmte Körper, Wirbel und Turbulenzen werden zu<br />

Par<strong>am</strong>etern der Choreographie und zu Referenzen bei der Erkundung von<br />

Mechanismen der Eingliederung und Ausgrenzung. Zugleich tragen die<br />

Tän zer innen und Tänzer auch ihre individuellen physischen Erzählungen<br />

in den von dem bildenden Künstler Kyungwoo Chung mit seiner Video -<br />

kunst gestalteten Bühnen raum. Die von den beiden zeitgenössischen Kom -<br />

ponisten Gerhard Stäbler und Kunsu Shim eigens für The Drift geschaffene<br />

Musik wird vom JugendEnsembleNeueMusik <strong>Rhein</strong>land-Pfalz/Saar land<br />

live gespielt.<br />

92<br />

<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

mi, 18.4.<strong>2012</strong>, 19.30 uhr [lm 2, tg 1, tg 4]<br />

do, 19.4.<strong>2012</strong>, 19.30 uhr [lm 1, tg 2, tg 6, ja]<br />

fr, 20.4.<strong>2012</strong>, 14.30 uhr [sen 2]<br />

Der Betze brennt!<br />

Komödie von Jörg Menke-Peitzmeyer<br />

inszenierung: Thomas Krauß<br />

bühne und kostüme: Isabel Graf<br />

Pfalztheater Kaiserslautern<br />

preise: 33 euro 28 euro 23 euro 18 euro<br />

seniorenvorstellung: 14 euro<br />

Was tun, wenn der beste Spieler des 1. FC Kaiserslautern ausgerechnet<br />

vom Erzrivalen Mainz 05 umworben wird? Die Ab löse -<br />

summe hochschrauben oder das Gehalt verdoppeln? Viel zu<br />

kompliziert. Viel einfacher: kidnappen. Das jedenfalls beschließen der Prä -<br />

si dent und sein Trainer.<br />

Der Betze brennt! zieht alle Register einer Boulevardkomödie, von aufund<br />

zuklappenden Türen über nächtliche Überraschungsgäste bis hin<br />

zu doppelbödigen F<strong>am</strong>ilienverhältnissen.<br />

Darüber hinaus zeigt sich hier, dass auch<br />

im Zeitalter von Lak tat werten, One-<br />

Touch-Foot ball und Key Messages der er -<br />

höhte Blutdruck eines Pro vinz fürs ten<br />

noch immer alle Trainings lehren über<br />

den Hau fen werfen kann.<br />

93


sa, 21.4. bis sa., 28.4.<strong>2012</strong><br />

Festwoche Türkei<br />

Die Festwoche Türkei bringt auch in dieser<br />

Saison die bewährte Misch ung aus deutschtürkischen<br />

Kulturveranstaltungen nach Lud wigs -<br />

hafen. Konzerte, Schauspiel in deutscher und türki-<br />

scher Sprache, Kabarett, Kindertheater und mehr<br />

locken sowohl deutsche als auch türkische Besucher<br />

ins Theater.<br />

<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

»… und kommen sollen alle: Türken und Deutsche, Große und Kleine, In -<br />

tellektuelle und Unterhaltungssuchende, Menschen, die eine fremde Sprache<br />

hören oder die Muttersprache auf der Bühne erleben wollen! Denn auch das<br />

hat schon Tradition: Die Stücke sind entweder auf Deutsch oder auf Türkisch.<br />

Oder gleich zweisprachig angelegt …« Die <strong>Rhein</strong>pfalz, 16.4.2009<br />

94<br />

<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

BASF-FEIERABENDHAUS<br />

mo, 23.4.<strong>2012</strong>, 20.00 uhr, sinf a<br />

di, 24.4.<strong>2012</strong>, 20.00 uhr, sinf b<br />

jeweils 19.00 uhr einführung<br />

5. Sinfoniekonzert<br />

Michail Glinka: Ouverture zu Ruslan und Ludmila<br />

Maurice Ravel: Klavierkonzert D-Dur für die linke Hand<br />

Alexander Skrjabin: Sinfonie Nr. 2 c-moll op.29<br />

dirigent: Stefan Blunier<br />

solist: Joseph Moog, Klavier<br />

Deutsche Staatsphilharmonie <strong>Rhein</strong>land-Pfalz<br />

preise: 39 euro 36 euro 33 euro 25 euro 21 euro 18 euro<br />

zuzügl. 2 euro an der abendkasse<br />

Joseph Moog zählt 23-jährig zu den herausragenden Pianisten mit in -<br />

ter nationaler Reputation und geht bereits einer umfangreichen Kon -<br />

zert tätigkeit nach. 2009 in den exklusiven Kreis der »Young Steinway<br />

Artists« berufen, wird er von Presse und Publikum gleichermaßen wegen<br />

seiner reifen Künstlerpersönlichkeit, seiner enormen Virtuosität und seiner<br />

vielseitigen Konzertprogr<strong>am</strong>me gefeiert.<br />

Besondere Aufmerks<strong>am</strong>keit erweckt er auch durch seine Kompo si tion<br />

en, die er regelmäßig im Rahmen seiner Recitals vorstellt. Er arbeitete mit<br />

renommierten Orchestern und Dirigenten zus<strong>am</strong>men.<br />

Als Preisträger der Orpheum Stiftung Zürich konzertierte Joseph Moog<br />

2008 mit dem Tschaikowsky-Sinfonieorchester des Moskauer Rundfunks<br />

unter der Leitung von Howard Griffiths im Rahmen der Internationalen<br />

Orpheum Musikfesttage zur Förderung junger Solisten in Basel. Als Sti -<br />

pen diat der Mozartgesellschaft Dortmund debütierte er 2010 mit der Sin -<br />

fonietta Köln im Dortmunder Konzerthaus. Auf internationalen Fes tivals<br />

wie dem Schleswig-Holstein-Fes ti val, dem <strong>Rhein</strong> -<br />

gau Musik Festival, den Schwetz inger Festspielen,<br />

dem Zermatt-Festival und den »Sommets Musi -<br />

caux de Gstaad« ist Joseph Moog ein stets gefragter<br />

Gast.<br />

Beim Sinfoniekonzert spielt der Pianist die<br />

Ouvertüre zu Ruslan und Ludmilla des Kompo -<br />

nisten Michael Glinka, des Begründers der russischen<br />

nationalen Kunstmusik im 19. Jahr hun -<br />

Stefan Blunier<br />

dert. Alexander Skrjabins Sinfonie Nr. 2 ist von<br />

einem expressiven Individualismus geprägt: er sucht die Befreiung des<br />

Geistes im ekstatischen Erleben, im Mysterium. Den Gedankenverlauf seiner<br />

Sinfonie gibt er mit folgenden Worten wieder: »Das Leben eines Indi -<br />

vi duums ist Leiden, wovon sich der Starke durch Tätigkeit, durch den<br />

K<strong>am</strong>pf mit diesem Hindernis befreit, der Schwache aber zugrunde geht.<br />

Das Leben überhaupt ist Befreiung durch K<strong>am</strong>pf, durch Tätigkeit.« Die<br />

Sinfonie klingt in einem auftrumpfenden Finale aus, das den Moll-Ge dan -<br />

ken des ersten Satzes in reines C-Dur wandelt. Die beiden Werke umrahmen<br />

Maurice Ravels Klavierkonzert für linke Hand D-Dur.<br />

95


<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

so, 29.4.<strong>2012</strong>, 19.30 uhr [sg b]<br />

Ein Sommernachtstraum<br />

Durchtriebenes K<strong>am</strong>mermusical nach Willi<strong>am</strong> Shakespeare<br />

mit: Sabine Fischmann, Till Krabbe, Berthold Possemeyer<br />

und Markus Neumeyer<br />

textfassung: Sabine Fischmann & Till Krabbe<br />

musik: Markus Neumeyer<br />

Dazu Lieder von John Doeland, Gerald Finzi, Thomas Morley,<br />

Felix Mendelssohn-Bartholdy<br />

preise: 26 euro 22 euro 18 euro 14 euro<br />

Die Situation kennen wir alle: Wir gehen ins Bett, um zu schlafen …<br />

Und dann? Shakespeares Sommernachtstraum mit zwei Dar stel -<br />

lern, einem Sänger, einem Pianisten und einem Flügel im Schlaf -<br />

zimmer …<br />

Sabine Fischmann und Till Krabbe erzählen die berühmte Geschichte<br />

vom Elfenkönigspaar Oberon und Titania, von Puck und der Zauber -<br />

blume, den durchgeknallten Liebespaaren und den theaterbegeisterten<br />

Hand werkern in pointierter, heutiger Sprache und verbinden sie gekonnt<br />

mit Shakespeares Ver sen. Sie spielen<br />

und singen alle 26 Rollen, für<br />

die Markus Neumeyer phantasievolle<br />

Songs, En sem bles und Inter -<br />

mezzi komponiert hat. Seine Mu -<br />

sik wird kontrastiert durch Lieder<br />

der Shakespeare Zeit, gesungen von<br />

Bari ton Berthold Possemeyer.<br />

Das Ergebnis ist ein Cross-<br />

Over-K<strong>am</strong>mer-Musical voller Tem -<br />

po, Witz und Poesie!<br />

»… Stegreiftheater vom Feinsten<br />

also, mit brillanten Sänger schau -<br />

spiel ern, die hier mühelos den Spagat schaffen zwischen Sommernachtsposse<br />

und Traum poesie.« Frankfurter Allgemeine Zeitung<br />

»… Das Publikum bei der Uraufführung dieses ›durchtriebenen K<strong>am</strong>mer -<br />

musicals‹ im Holzhausenschlösschen hatte jedenfalls seine helle Freude.«<br />

Frankfurter Neue Presse<br />

96<br />

<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

do, 3.5.<strong>2012</strong>, 19.30 uhr [br 2]<br />

New Work<br />

choreographie: Edouard Lock<br />

musik: Gavin Bryars, Blake Hargreaves<br />

LaLaLa Human Steps<br />

preise: 44 euro 37 euro 30 euro 23 euro<br />

Mit diesem zugleich romantischen und technisch herausfordernden<br />

Werk beging die kanadische Compagnie LaLaLa Human<br />

Steps ihren 30. Geburtstag, den sie zu Beginn des Jahres <strong>2011</strong><br />

aller dings nicht zu Hause in Montréal feierte, sondern im Het Muziek -<br />

theater in Amsterd<strong>am</strong>. Wenig gerecht scheint dieser neuesten Kreation<br />

Edouard Locks ihr Titel zu werden: New Work<br />

nannte sie ihr Schöpfer schnöde, ein kleines<br />

Understatement in Anbetracht der frenetischen<br />

Kritik, mit der sie bedacht wurde. Anscheinend<br />

hat sich Lock mit diesem seinem neuesten Wurf<br />

selbst übertroffen und die Messlatte, die er mit<br />

Werken wie Amelia (2002) oder Amjad (2007)<br />

ohnehin schon hoch gesetzt hat, noch überboten.<br />

Auch in New Work verzichtet Lock nicht auf<br />

endlose schwindelerregende Drehungen, die<br />

seine Tänzerinnen im Spitzentanz vollführen, aber die Bewegungslinien<br />

erscheinen lockerer, entspannter, ohne die gnadenlose Anspannung, die<br />

man aus seinen früheren Werken kennt. In auffälliger Dr<strong>am</strong>atik führt Lock,<br />

der als einer der unsentimentalsten Choreographen gilt, seine Tänz erinnen<br />

und Tänzer in kurzen oder vergeblichen Begegnungen zus<strong>am</strong>men, um sie<br />

im nächsten Moment wieder zu trennen. Inspiriert wur de er bei der Insze<br />

n ier ung dieser verzweifelten Ver suche, mit anderen Menschen eine (Ver-)<br />

Bin dung aufzunehmen oder einzugehen, von zwei klassischen Liebes ge -<br />

schicht en: Dido und Aeneas und Orpheus und Eurydike. Ihnen entnimmt<br />

er die Erkenntnis, dass alle Beziehungen, ganz gleich, wie intensiv sie sein<br />

mögen, der menschlichen Sterblichkeit unterworfen sind.<br />

»Das fühlt sich wirklich wie ein Ballett des 21. Jahrhunderts an!«, stellte<br />

die russische Prima Ballerina Diana Vishneva fest, mit der Lock den<br />

weib lichen Solo-Part für die Uraufführung in Amsterd<strong>am</strong> erarbeitete. In<br />

ihrer Beschreibung hört sich die Probenarbeit wie ein Abenteuer an. Es gab<br />

weder Spiegel noch Musik, was Lock für das Schlussduett vorgesehen hatte,<br />

hörte sie erst zwei Tage vor der Premiere. »Edouard bat mich, ihm zu vertrauen,<br />

und ich tat es. Ich tanzte mit seinen Augen.«, schildert sie die Her<br />

aus forderung einer ungewöhnlichen Arbeitsweise, die ihr zuweilen schlaflose<br />

Nächte beschert hatte: »Zunächst lernte ich die Schritte langs<strong>am</strong>, aber<br />

nachts fragte ich mich, wie es mir <strong>am</strong> nächsten Tag gelingen sollte, sie<br />

schnell zu tanzen.«<br />

Die Europa-Tournee wird LaLaLa Human Steps in teilweise neuer Auf -<br />

stellung antreten, Vishnevas Rolle wird eine Tänzerin aus Edouard Locks<br />

hervorragendem Ensemble übernehmen.<br />

97


<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

STUDIO<br />

fr, 4.5.<strong>2012</strong>, 11.00 und 19.30 uhr [ja]<br />

Human Checkpoint –<br />

Winter in Qualandia<br />

Stück von Lia Nirgard<br />

regie: Sabine Loew<br />

ausstattung: Andrea Uhmann<br />

mit: Angelika Sieburg, Nicole Horny, Anja Bilabel<br />

Wu Wei Theater<br />

einheitspreis: 18 ⁄ erm. 10 euro<br />

Wenn man in einem relativ geschützten, von größeren Katas tro -<br />

phen verschonten Teil Europas lebt, fällt es schwer, sich den alltäglichen<br />

Wahnsinn an einer Straßensperre zwischen Jerusalem<br />

und R<strong>am</strong>allah vorzustellen. Um die Entmenschlichung nachzuvollziehen,<br />

mit der die mechanisch funktionierende Schleuse des Checkpoints zwischen<br />

Israel und der Westbank einhergeht,<br />

ist das Wu Wei Theater eigens<br />

nach Israel gereist und ließ die manchmal<br />

mehrstündige Pro zedur der Ein -<br />

reise auf sich einwirken. Und nicht nur<br />

das, die Gruppe besuchte auch die Au -<br />

torin und ihre Mutter in Tel Aviv, um<br />

sich von einer Überlebenden des Ho lo -<br />

causts die traumatisierende Er fahrung<br />

von Gewalt vermitteln zu lassen.<br />

In einem spielerischen, formbewusst<br />

en Erzähltheater, zwischen Kist<br />

en, Kartons und Roll con tai nern, treibt<br />

das Wu Wei Theater die Absurdität der alltäglichen Schikanen, geboren aus<br />

einer grotesken Wirklichkeit, auf die Spitze:<br />

»Zum rhythmisch klopfenden Elektroniksound ertönen Fragen und Kom -<br />

man dos, mechanisch und emotionslos: öffnen, Schmuck in die Boxen, Messer<br />

raus, Lebensmittel weg. Wie im Turnunterricht folgen die drei den An wei -<br />

sungen, entfalten Intimitäten in der Öffentlichkeit. Sie müssen mitspielen, sie<br />

haben ein Ziel. Aber es gibt wieder eine Explosion, es wird geschrien, es wird<br />

der Sinn der Anweisungen hinterfragt.« Jürgen Richter, faz, 14. Juli 2010<br />

Die »drei« heißen Angelika Sieburg, Nicole Horny und Anja Bilabel. Sie<br />

spielen Tel Aviver Frauen, deren Weg sie täglich an den Wachen und den<br />

Palästinensern vorbeiführt, weil sich die Schule oder die Arbeit auf der<br />

anderen Seite der Grenze befindet. Unter dem Zwang eines kontrollierten<br />

Daseins nicht die Menschlichkeit und den Humor zu verlieren, ist eine<br />

Kunst. Dem Wu Wei Theater gelingt es, in seiner offenen und erfahrungsbezogenen<br />

Inszenierung beides durchschimmern zu lassen.<br />

98<br />

<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

sa, 5.5.<strong>2012</strong>, 16.00 uhr<br />

so, 6.5.<strong>2012</strong>, 16.00 uhr<br />

Der Grüffelo<br />

Musical nach dem Bilderbuch von Axel Scheffler und Julia Donaldson<br />

Für Kinder ab 3 Jahren<br />

inszenierung: Toby Mitchell<br />

bühne und kostüme: Isla Shaw<br />

Koproduktion des Jungen Theaters Bonn mit Tall Stories London<br />

einheitspreis: 12 ⁄ erm. 7 euro, f<strong>am</strong>ilienpaket: 25 euro<br />

Am Rande eines tiefen, finsteren Waldes lebt eine kleine Maus. Eines<br />

Tages ist die Maus besonders hungrig und macht sich auf den Weg<br />

in den Wald, um nach Nüssen zu suchen. Sie ahnt noch nicht, dass<br />

es in dem Wald einige Tiere gibt, die genauso hungrig sind wie sie, und<br />

dass sie die Maus liebend gern verspeisen würden. Aber die Maus ist schlau<br />

und weiß sich zu helfen. Als sie dem listigen Fuchs begegnet, erfindet sie<br />

sich einfach einen Freund: Den Grüffelo – ein Monster mit feurigen Augen,<br />

schrecklichen Klauen, einer grässlichen Tatze und einer giftigen Warze im<br />

Gesicht. Als der Fuchs das hört, bekommt er es mit der Angst zu tun und<br />

flüchtet vor der kleinen Maus. Und das klappt auch mit der Eule und der<br />

Schlange. Was für ein Glück, dass es das Ungeheuer in Wirklichkeit gar<br />

nicht gibt, denn die Maus hat es sich ja nur ausgedacht. Denkt sie. Doch<br />

dann steht sie tatsächlich vor einem Monster, das aussieht wie der Grüffelo.<br />

Und nun hat die Maus ein Problem, denn Grüffelos Lieblingsgericht ist<br />

ausgerechnet Butterbrot mit kleiner Maus. Aber die schlaue, kleine Maus<br />

lässt sich nicht einschüchtern und lehrt sogar den großen, starken Grüffelo<br />

das Fürchten …<br />

Der Grüffelo ist ein modernes Märchen, in dem der Mut der Kleinen<br />

über die Angst vor den Großen siegt. Mit seinen fantasievollen Einfällen<br />

und Reimen der Autorin Julia<br />

Donaldson wurde Der Grüffelo<br />

nach seiner Erstpublikation<br />

1999 schnell zu einem der<br />

erfolgreichsten Kinderbücher<br />

Großbritanniens und gilt mittlerweile<br />

bereits als moderner<br />

Klassiker, der reihenweise Kin -<br />

deraugen zum Leuchten bringt.<br />

99


<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

mi, 9.5.<strong>2012</strong>, 19.30 uhr [lm 1, tg 5]<br />

do, 10.5.<strong>2012</strong>, 19.30 uhr [lm 2, tg 1, wa ja?]<br />

fr, 11.5.<strong>2012</strong>, 14.30 uhr [sen 2]<br />

My Fair Lady<br />

Musical von Frederick Loewe<br />

inszenierung: Babette Bartz<br />

musikalische leitung: Manfred Hermann Lehner<br />

bühnenbild: Falk von Wangelin<br />

kostüme: Ulrike Schlafmann<br />

Volkstheater Rostock<br />

preise: 38 euro 32 euro 26 euro 20 euro<br />

seniorenvorstellung: 21 ⁄ erm. 11 euro<br />

An einem kalten, regnerischen Märzabend versucht das Blumen -<br />

mädchen Eliza Doolittle, den Theaterbesuchern vor der Londoner<br />

Oper in finsterstem Gossen-Dialekt Veilchen zu verkaufen. Henry<br />

Higgins, ein verschrobener Professor für<br />

Phonetik, verblüfft den Amateur-Sprach -<br />

forscher Oberst Pickering mit der Behaup -<br />

tung, er könne aus dieser Schl<strong>am</strong>pe allein<br />

durch sprachliches Training innerhalb<br />

weniger Monate eine Herzogin machen<br />

oder zumindest eine Verkäuferin in einem<br />

Blumenladen. Pickering hält das für<br />

unmöglich. Eliza nicht. Am nächsten Tag<br />

steht das schmutzige Gör auf Higgins’ sauberem<br />

Teppich und verlangt den angeblich<br />

versprochenen Sprachunterricht. Vom<br />

Oberst überredet, willigt Higgins schließlich in das abenteuerliche Ex pe -<br />

riment ein. Keiner der drei Beteiligten ahnt, worauf sie sich da einlassen …<br />

Bis zu seinem Tod 1950 hat George Bernard Shaw eine Vertonung seiner<br />

Komödie Pygmalion kategorisch abgelehnt. Das Stück besitze seine ei -<br />

gene sprachliche Musik. Glück licher weise teilten seine Erben diese An sicht<br />

nicht, und so konnten Lerner und Loewe ein Musical von unübertroffenem<br />

Charme schaffen, in dem ein Hit den anderen jagt und dessen triumphaler<br />

Siegeszug um die Welt auch nach über 50 Jahren nicht enden will.<br />

100<br />

<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

fr, 18.5.<strong>2012</strong>, 19.30 uhr [mt, tg 4, tg 6]<br />

so, 20.5.<strong>2012</strong>, 19.30 uhr [sg a, tg 2, tg 7]<br />

Verkündigung<br />

Ein Mysterium nach dem Schauspiel<br />

»L’Annonce faite à Marie« von Paul Claudel<br />

Deutsch von Jakob Hegner<br />

Oper von Walter Braunfels<br />

inszenierung: Urs Häberli<br />

musikalische leitung: Uwe Sandner<br />

bühne: Thomas Dörfler<br />

Pfalztheater Kaiserslautern<br />

preise: 44 euro 37 euro 30 euro 23 euro<br />

Aus Mitleid küsst Violaine den <strong>am</strong> Aussatz erkrankten Dom bau -<br />

meister Peter und spendet ihren Verlobungsring für den Bau der<br />

Kathedrale von Speyer. Sie selbst erkrankt <strong>am</strong> Aussatz, erblindet<br />

und wird von der F<strong>am</strong>ilie und von ihrem Bräutig<strong>am</strong> Jakobäus verstoßen.<br />

In einer Weihnachtsnacht bringt ihre Schwester Mara, die an Stelle der<br />

älteren Schwester Jakobäus geheiratet hat, ihr totes Kind. An der Brust<br />

Violaines erwacht es zu neuem Leben, doch sind seine Augen nun nicht<br />

mehr dunkel wie die von Mara, sondern blau wie die von Violaine. Auf<br />

neue Weise hat sich an der jungfräulichen Violaine in der Weihnachtsnacht<br />

das Wunder der Menschwerdung vollzogen, während in der Kathedrale bei<br />

Glockengeläut der neue König als Hoffnungsträger der Menschen gekrönt<br />

wird. Am Ende findet Violaine – ausgesöhnt mit ihrer F<strong>am</strong>ilie – durch den<br />

Tod zur Erlösung.<br />

Der 1882 in Frankfurt <strong>am</strong> Main geborene Walter Braunfels gehörte bis<br />

in die 30er Jahre hinein zu den profiliertesten und erfolgreichsten Kom po -<br />

nis ten des frühen 20. Jahrhunderts. Seine Oper<br />

Die Vögel nach Aristophanes aus dem Jahr 1920<br />

war ein regelrechter Sensationserfolg mit unzähligen<br />

Neuinszenierungen, aber auch mit anderen<br />

Orchester- wie Bühnenwerken fand Braunfels<br />

gro ße Anerkennung. Nach der Machtüber nah me<br />

der Natio nal sozialisten 1933 wurde der Kom po -<br />

nist aus rassischen und politischen Gründen als<br />

Direktor der Kölner Musikhoch schule entlassen.<br />

Die zwischen 1934 und 1937 entstandene Myste -<br />

rien oper Verkündigung war die erste Komposition dieser Jahre der Inneren<br />

Emigration, die von einer deutlichen Hinwendung zum Katholizismus<br />

geprägt sind. Die Oper wurde <strong>am</strong> 4. April 1948 in Köln uraufgeführt. Die<br />

Aufführung <strong>am</strong> Pfalztheater ist die erste szenische Wiederaufführung seitdem.<br />

101


<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

fr, 25.5.<strong>2012</strong>, 19.30 uhr [br 1]<br />

sa, 26.5.<strong>2012</strong>, 19.30 uhr [br 2, wa, ja]<br />

so, 27.5.<strong>2012</strong>, 19.30 uhr [sg b, tg 3, tg 5]<br />

Cinderella<br />

choreographie: Meryl Tankard<br />

musik: Sergej Prokofieff<br />

Deutsche Staatsphilharmonie <strong>Rhein</strong>land-Pfalz<br />

Leipziger Ballett<br />

preise: 52 euro 44 euro 36 euro 28 euro<br />

Seit 1813 entstanden Ballette zu den Motiven aus dem Aschenputtel-<br />

Märchen. Zum Klassiker entwickelte sich der Ballettstoff allerdings<br />

erst nach der erfolgreichen Uraufführung der Choreographie zur<br />

Musik von Sergej Prokofjew 1945 <strong>am</strong> Bolschoi Theater Moskau. Prokofjews<br />

Ballett wurde seitdem immer wieder von Choreographen als Vorlage für<br />

ihre Adaptionen und getanzten Märchenphantasien genutzt. Meryl Tankard<br />

wird nun nach längerer kreativer Pause an der<br />

Leipziger Oper mit dem Ballettensemble in<br />

die musikalische Märchen-und Fantasiewelt<br />

Prokofjews eintauchen. Manchmal entsteht<br />

schon ein Bild bei der Wahl des Titels. Das<br />

deutsche Aschenbrödel heißt im Französischen<br />

Cendrillon, im Russischen Soljuschka und im<br />

Englischen Cinderella. Die englische Bezeich -<br />

nung hat Meryl Tankard <strong>am</strong> besten gefallen,<br />

weil Cinderella so märchenhaft und verträumt<br />

klingt. Der eigentlich unglaubwürdige<br />

Satz »Und wenn sie nicht gestorben sind …« erscheint gleich weniger<br />

abwegig. Im Märchen ist eben alles möglich, denn Märchen spielen mit<br />

der Wirklichkeit so, dass Träume daraus werden. Im Falle von Cinderella<br />

beginnt der Traum mit einem Schuh und dem Prinzen.<br />

Meryl Tankard ist für ihre poetischen und kraftvollen Bildschöpfungen<br />

und Choreographien bekannt und man darf gespannt sein, wohin sie ihre<br />

Phantasie bei der Neubearbeitung des Ballettklassikers treiben wird.<br />

Die Aufführung großer Handlungsballette haben in der Entwicklungs -<br />

geschichte des Leipziger Balletts, dessen Ursprünge bis ins späte 17. Jahr -<br />

hun dert reichen, Tradition. Das neoklassisch geprägte Ensemble zählt heute<br />

zu den großen internationalen Compagnien und steht seit der Spiel zeit<br />

<strong>2011</strong>/12 unter der künstlerischen Leitung von Mario Schröder, der zuvor<br />

in gleichen Positionen in Würzburg und Kiel wirkte und weit über 60<br />

Choreographien u. a. in Japan, usa, Russland, der Mongolei und Frank -<br />

reich sowie für große deutsche Bühnen wie die Deutsche Oper und Ko -<br />

mische Oper Berlin und für das aalto-ballett-theater Essen schuf.<br />

102<br />

<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

mi, 30.5.<strong>2012</strong>, 19.00 uhr [ja]<br />

do, 31.5.<strong>2012</strong>, 11.00 uhr<br />

Clockwork Orange<br />

Nach dem Roman von Anthony Burgess<br />

regie: Peer D<strong>am</strong>minger<br />

montage: Peer D<strong>am</strong>minger und Uwe Heene<br />

Eine Koproduktion der KIT’Z Theaterkumpanei<br />

und des Theaters im Pfalzbau<br />

einheitspreis: 12 ⁄ erm. 7 euro<br />

Aus Spaß brechen ein 15-jähriger Jugendlicher und seine Gang in<br />

Häuser ein, schlagen wahllos Menschen zu Krüppeln, vergewaltigen<br />

Mädchen und töten schließlich eine Frau. Eine Horror mel dung aus<br />

der Boulevard-Zeitung? Es ist Anthony Burgess’ Entwurf einer gelangweilten<br />

Jugend in seinem Meisterwerk Clockwork Orange – Uhrwerk Orange.<br />

Hier kommt Alex, der zus<strong>am</strong>men mit seinen Droogs in der Korova-<br />

Milch bar herumhängt und sich vom Klang der 9. Sinfonie Beethovens be -<br />

rauschen lässt. Als er schließlich im Gefängnis landet, bietet ihm der Staat<br />

an, sich einer experimentellen Behandlung zu unterziehen, um seine Ge -<br />

walt bereitschaft zu unterdrücken. Der Versuch gelingt, jede Gewalt und<br />

Sexualität bereitet dem »Geheilten« tiefste Übelkeit. Der so entlassene Alex<br />

wird bald selbst zu einem wehrlosen Opfer einer brutalen Gesellschaft.<br />

Burgess stellt in seinem Roman die Frage, ob es dem Staat erlaubt ist,<br />

einem Menschen den freien Willen zu nehmen und ihn zu manipulieren,<br />

oder ob die Freiheit, »gut« oder »böse« zu sein, nicht der existenzielle Aus -<br />

druck des Menschseins ist.<br />

Clockwork Orange wurde<br />

durch Stanley Kubricks Ver -<br />

film ung berühmt. Dieses überästhetisierte<br />

Vorbild verstellt<br />

den Blick auf die Romanfigur<br />

und die Realität: Alex könnte<br />

ein Jugendlicher unserer Zeit<br />

und unserer Gesellschaft sein!<br />

Clockwork Orange ist ein ra -<br />

santer Monolog eines Ge trieb<br />

enen. Alex ist intelligent, er<br />

hat keine moralische Instanz,<br />

er ist unfähig zu Empathie, er<br />

liebt klassische Musik und er ist<br />

ge langweilt. Er sucht den »Kick«, das Leben in Gewaltexzessen. Er erzählt,<br />

lacht und schreit seine Geschichte heraus. Die Brutalität seines Lebens lässt<br />

sich nicht darstellen, sie entsteht im Rausch auf der Bühne durch Ge -<br />

schwin digkeit, Musik, Projektion und Schnitt.<br />

103


<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

do, 7.6.<strong>2012</strong>, 19.30 uhr [tt, pas]<br />

Babel (words)<br />

choreographie: Sidi Larbi Cherkaoui, D<strong>am</strong>ien Jalet<br />

Company Eastman und Théâtre Royal de la Monnaie (Belgien)<br />

preise: 33 euro 28 euro 23 euro 18 euro<br />

Was stand eigentlich <strong>am</strong> Anfang, das Wort – oder die Geste?<br />

Babel(words) spielt in jenem mythischen Moment, in dem Gott<br />

beim Turmbau zu Babel die Menschen mit verschiedenen Zung<br />

en sprechen ließ.<br />

Fünf riesige, aus glänzenden Metallstangen bestehende Kuben unterschiedlicher<br />

Größe beherrschen die Szene. Die Akteure bauen daraus<br />

wechs elnde Bilder, verwandeln sie in eine imaginäre <strong>Stadt</strong>, spielen mit<br />

ihnen, werden von ihnen gefangen und begrenzt. Nicht nur die Menschen,<br />

auch Worte, Gesten, Bewegungen, unterschiedliche Musik ringen in diesem<br />

Werk miteinander. Die Fragen nach Identität, Nationalität und kultureller<br />

Vielfalt waren Inspiration für diesen Abend, der auch herauszufinden<br />

versucht, was uns alle verbindet.<br />

Fünf Musiker schaffen dazu auf der Bühne – in raffinierter Lichtregie<br />

mal sichtbar, mal unsichtbar – eine fremde, romantische, zuweilen aggressive<br />

Klangkulisse. Virtuose Wortgefechte in allen Sprachen prägen das<br />

Stück, seine größte Kraft aber bezieht Babel<br />

(words) aus den hinreißend choreographierten<br />

Bewegungen der Tänzer.<br />

Sidi Larbi Cherkaoui kommt aus einem<br />

flämisch-marokkanischem Elternhaus. Seine<br />

aufsehenerregenden Arbeiten sind geprägt<br />

von einem stetigen Spiel mit verschiedenen<br />

Religionen, Kulturen und Stilen. Cherkaouis<br />

vorherige Produktion Sutra wurde von der<br />

internationalen Kritik zur besten Tanz pro -<br />

duk tion des Jahres 2009 gewählt. Cherkaoui<br />

ist regelmäßiger Gast auf den Festivals der Welt wie im Théâtre de la Ville<br />

in Paris, in der Brüsseler Oper, im Sadler’s Wells London, der Kölner Oper<br />

und den Schlossfestspielen in Ludwigsburg – überall setzen seine Gasts<br />

piele seit Jahren Glanzlichter zeitgenössischer Choreographie und Kör -<br />

per sprache. Cherkaoui und seine dreizehn Tänzer-Darsteller und fünf Mu -<br />

siker zeigen mit Babel den dritten Teil einer Trilogie (Loi 2003, Myth 2007<br />

und 2008 bei den festspielen ludwigshafen zu sehen), ein Stück über<br />

Macht und Ohnmacht der Sprache.<br />

Der Tanzkritiker Jochen Schmidt schrieb: »Babel ist nicht nur das innovativste<br />

Tanzstück des Jahres, in seiner Bewegungssprache so neu wie in<br />

den siebziger Jahren Pina Bauschs Idiom. Es ist auch eines der stärksten.«<br />

»Das neueste Tanzstück von Starchoreograph Sidi Larbi Cherkaoui und<br />

D<strong>am</strong>ien Jalet ist ein wuchtiger Kommentar zum Sprachenstreit. Ein starkes<br />

Stück. In jeder Beziehung.« Neue Zürcher Zeitung<br />

<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

mi, 13.6.<strong>2012</strong>, 19.30 uhr [s, tg 4, tg 7, ja]<br />

do, 14.6.<strong>2012</strong>, 19.30 uhr [sg b, tg 6, wa]<br />

sa, 16.6.<strong>2012</strong>, 14.30 uhr [sen 2]<br />

Tannöd<br />

Schauspiel nach dem gleichn<strong>am</strong>igen Roman von Andrea Maria Schenkel<br />

regie: Reinhard Karow<br />

bühne und kostüme: Birgit Stoeffel<br />

Koproduktion Pfalztheater Kaiserslautern<br />

und Theater im Pfalzbau <strong>Ludwigshafen</strong><br />

preise: 33 euro 28 euro 23 euro 18 euro<br />

seniorenvorstellung: 14 euro<br />

Die eigenbrötlerische Bauernf<strong>am</strong>ilie Danner wird auf ihrem abseits<br />

gelegenen Berghof in Tannöd erschlagen aufgefunden. Es gibt keine<br />

Motive, keine Spuren, nur noch schneidende Angst im idyllischen<br />

Dorf. Schlag auf Schlag werden in szenischen Protokollen, Ge sprächen<br />

und rückblendenden Reflexionen die Gründe für diese Tat aufgespürt,<br />

die in tiefe Abhängigkeiten, sexuelles Begehren, Schuld und Ver strick ung<br />

führen. Komprimierte, authentische Stellungnahmen von Dorf bewohnern<br />

wer den mit Aussagen der künftigen Opfer zu einem dr<strong>am</strong>atischen Bericht<br />

verflochten, der ein eindringliches Porträt einer bigotten, heuchelnden<br />

Gemeinschaft gibt.<br />

Schenkels Entscheidung, das Geschehen in die 50er Jahre zu versetzen,<br />

verstärkt die Atmosphäre verdrängter Taten, sie lässt politisch werden, was<br />

als private Tragödie hätte abgetan werden können. Blutbad und F<strong>am</strong>ilien -<br />

geschichte rekonstruiert sie mosaikartig aus ineinander geschnittenen Be -<br />

richten der Dorfbewohner, inneren Monologen und realistischen Betracht<br />

ungen der Geschehnisse. Alle kommen zu Wort, auch der Mörder. Die einzelnen<br />

Stimmen mischen sich zu einem Chor aus Lebenden und Toten,<br />

Schuldigen und Unschuldigen, Tätern und Opfern, wobei eindeutige Zu -<br />

weis ungen im Verlauf der Ge schich te<br />

immer schwerer fallen. Schenkel zeichnet<br />

mit brillanter Sprache präzise die Wirk -<br />

lichkeit nach. Abgestoßen und fasziniert<br />

zu gleich verfolgt der Zuschauer die Welt -<br />

abgewandtheit, Bigotterie und blinde<br />

Obrigkeitstreue, die die Fi guren deformieren,<br />

ihre Lebens we ge bestimmen – und<br />

zwangsläufig ins Unglück führen.<br />

104 105


<strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

mi, 27.6.<strong>2012</strong>, 19.30 uhr [mt, tg 1, tg 3, wa]<br />

fr, 29.6.<strong>2012</strong>, 19.30 uhr [sg a, tg 2, tg 5]<br />

Boris Godunov<br />

Oper von Modest Mussorgskij<br />

Text des Komponisten nach Alexander Puschkins gleichn<strong>am</strong>igem Dr<strong>am</strong>a<br />

und Nikolaj Kar<strong>am</strong>sins »Geschichte des russischen Reiches«<br />

inszenierung: Kurt Josef Schildknecht<br />

bühne und kostüme: Rudolf Rischer<br />

musikalische leitung: Till Hass<br />

chor: Ulrich Nolte<br />

Pfalztheater Kaiserslautern<br />

preise: 44 euro 37 euro 30 euro 23 euro<br />

Boris Godunow nimmt scheinbar widerstrebend die Zarenwürde an<br />

und das Volk – der ewigen Machtkämpfe müde – begrüßt den<br />

neuen Zaren voller Hoffnung mit Jubel. Beeinflusst von historischen<br />

Studien, wähnt sich der Novize Grigorij als Zarewitsch Dimitrij, an<br />

dessen Stelle ein anderes Kind ermordet worden sei, und entflieht dem<br />

Kloster. Obwohl er von den Schergen des Zaren verfolgt wird, kann der<br />

»falsche Dimitrij« Truppen gegen den<br />

Zaren s<strong>am</strong>meln. Von Schuld verfolgt und<br />

zwischen Wirklichkeit und Wahnsinn<br />

schwankend, zerrinnt Boris die Macht zwischen<br />

den Fingern. Das Volk jubelt dem<br />

neuen Hoffnungsträger, dem »falschen<br />

Dimitrij«, zu.<br />

Die Musik der auf ein historisches Sze -<br />

narium zurückgehenden Oper ist ge prägt<br />

durch große Chortableaus und nationales<br />

Melos mit vielen Anklängen an die russische<br />

Volksmusik. Die eher raue Klang spra -<br />

che bildet das brutale Spiel um die Macht atmosphärisch treffend ab.<br />

Modest Mussorgskijs Oper wurde in der Urfassung aus musikalischen<br />

wie politischen Gründen zunächst abgelehnt und dann vom Komponisten<br />

überarbeitet, verändert und erweitert, bevor »Boris Godunow« 1874 in St.<br />

Petersburg zur Uraufführung k<strong>am</strong>. Die Oper war ein außerordentlicher<br />

Publikumserfolg, wurde jedoch von der Presse nahezu einhellig abgelehnt.<br />

Später fand sie vor allem Verbreitung in der geglätteten Orchestrierung<br />

Nikolai Rimskij-Korsakows, jedoch kommt seit einigen Jahren in der Regel<br />

– wie auch jetzt in der Aufführung des Pfalztheaters Kaiserslautern – die<br />

authentische Instrumentation Mussorgskijs zur Aufführung.<br />

Ende der <strong>Spielzeit</strong> <strong>2011</strong>/12<br />

106<br />

Sehr geehrte D<strong>am</strong>en und Herren!<br />

Die Gesellschaft der Freunde des Theaters im Pfalzbau e.V. feiert in<br />

diesem Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum. Seit der Gründung versteht<br />

sich der Verein als kritischer Partner des Theaters im Pfalzbau und<br />

unterstützte allein in der jüngeren Vergangenheit Projekte wie zum<br />

Beispiel die Tanzwettbewerbe no ballet und +phat_skillz//dance, das<br />

Kinder- und Jugendprojekt »leinen los«, den »Vorhang der Hoffnung«<br />

im Rahmen des Ring des Nibelungen sowie den Internetauftritt des<br />

Theaters. Diese vielfältige Unterstützung wäre ohne die aktiven Mitglieder<br />

der Gesellschaft nicht möglich gewesen. Unser Jubiläumsjahr möchten wir<br />

zum Anlass nehmen, ganz besonders um neue Mitglieder zu werben.<br />

Werden auch Sie eine »Theaterfreundin« oder ein »Theaterfreund«!<br />

Mit den Neuwahlen des Vorstandes sind zum Ende des letzten Jahres<br />

zudem wichtige Weichen für die Zukunft der Gesellschaft gestellt worden.<br />

So gehören dem Vorstand nach den Neuwahlen acht neue Mitglieder an,<br />

insges<strong>am</strong>t besteht der Vorstand aus 13 Mitgliedern. Gemeins<strong>am</strong> möchten<br />

wir das sehr engagierte und erfolgreiche Wirken des bisherigen Vorstands<br />

fortsetzen und das Theater im Pfalzbau in den nächsten <strong>Spielzeit</strong>en begleiten.<br />

Was können wir Ihnen bieten?<br />

Wir unterstützen gemeins<strong>am</strong> die erfolgreiche Arbeit von Professor<br />

Hansgünther Heyme für das Theater im Pfalzbau und die <strong>Stadt</strong> Ludwigs -<br />

hafen. Dabei begleiten wir »liebevoll«, aber auch kritisch die Progr<strong>am</strong>m -<br />

gestaltung der Intendanz. Mit anderen Worten, wir reden mit. Gemeins<strong>am</strong><br />

mit der Intendanz informieren wir Sie exklusiv über das geplante Spiel zeit -<br />

progr<strong>am</strong>m und liefern Ihnen weiterführendes Begleitmaterial zu bestimmten<br />

Veranstaltungen. In unregelmäßigen Abständen stellen wir Ihnen die<br />

Aktiven des Theaters im Pfalzbau vor und werfen einen Blick hinter die<br />

Kulissen (zum Beispiel durch den Besuch von Proben). Zudem veranstalten<br />

wir Diskussionsabende über Aufführungen, Trends und Erscheinung<br />

en in der Theater- und Kulturlandschaft. Und nicht zuletzt sind wir An -<br />

sprech partner für Ihre Wünsche, Anregungen, Vorschläge und Kritik.<br />

Vielleicht haben ja auch Sie Interesse an einer Mitgliedschaft bei den<br />

Theaterfreunden? Eine Beitrittserklärung finden Sie in diesem Progr<strong>am</strong>m -<br />

heft. Für die neue <strong>Spielzeit</strong> wünschen wir Ihnen anregende und spannende<br />

Abende im Theater im Pfalzbau.<br />

Herzlichst, Ihr<br />

Gesellschaft der Freunde<br />

Torbjörn Jagodzinski<br />

1. Vorsitzender der Gesellschaft der<br />

Freunde des Theaters im Pfalzbau e.V.<br />

107


Theaterkasse und Adresse Karten<br />

Theater im Pfalzbau<br />

Berliner Straße 30, 67059 <strong>Ludwigshafen</strong><br />

Telefon (0621) 504-25 51 (Zentrale)<br />

intendanz: Hansgünther Heyme, Tel. (0621) 504-20 46<br />

sekretariat: Nadine Laufer, Tel. (0621) 504-30 46<br />

mitarbeit intendanz: Barbara Esser, Tel. (0621) 504-25 54<br />

disposition: Jörg Fischer, Tel. (0621) 504-30 28<br />

dr<strong>am</strong>aturgie und öffentlichkeitsarbeit:<br />

Carolin Grein, Tel. (0621) 504-25 41<br />

Dr. Roswita Schwarz, Tel. (0621) 504-25 40<br />

Fax (0621) 504-29 30<br />

www.theater-im-pfalzbau.de<br />

info@theater-im-pfalzbau.de<br />

Theaterkasse<br />

Theatervorplatz, 67059 <strong>Ludwigshafen</strong><br />

Reservierungen:<br />

Telefon (0621) 504-2558<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montags bis freitags von 10.00 bis 13.00 Uhr<br />

und von 16.30 bis 19.00 Uhr, s<strong>am</strong>stags von 11.00 bis 13.00 Uhr.<br />

Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Vor stellungs beginn.<br />

Telefonische Kartenreservierung:<br />

Montags bis freitags von 10.30 bis 13.00 Uhr<br />

und von 17.00 bis 18.30 Uhr,<br />

s<strong>am</strong>stags von 11.30 bis 13.00 Uhr<br />

Fax (0621) 504-25 26<br />

E-Mail: pfalzbau.theaterkasse@ludwigshafen.de<br />

108<br />

Preise Freier Verkauf<br />

(in Euro) In den Preisen ist jeweils 1,– Euro Ticketgebühr enthalten<br />

preiskategorie i ii iii iv v vi<br />

preisgruppe a 26,– 22,– 18,– 14,–<br />

preisgruppe b 33,– 28,– 23,– 18,–<br />

preisgruppe c 38,– 32,– 26,– 20,–<br />

preisgruppe d 44,– 37,– 30,– 23,–<br />

preisgruppe e 52,– 44,– 36,– 28,–<br />

preisgruppe f 12,– erm. 7,–<br />

preisgruppe g 18,– erm.10,–<br />

preisgruppe h 7,– erm. 4,–<br />

preisgruppe i 21,– erm.11,–<br />

preisgruppe k 26,– 20,– 15,–<br />

(incl. Vorverkaufsgebühr)<br />

preisgruppe l 39,– 36,– 33,– 25,– 21,– 18,–<br />

(incl. vvk-Gebühr zuzügl. Abendkasse 2,– Euro)<br />

Seniorenvorstellung 14,–<br />

Senioren-Musiktheater 21,– erm.11,–<br />

F<strong>am</strong>ilienpaket:<br />

Das F<strong>am</strong>ilienpaket gilt maximal für vier Karten, entweder für zwei Er -<br />

wachsene und zwei Kinder oder für einen Erwachsenen und drei Kinder.<br />

preisgruppe ring<br />

Einzelpreis je<br />

Vorstellung<br />

Walküre / Siegfried<br />

und Götterdämmerung 65,– 55,– 40,– 20,– (ab Reihe 19–22)<br />

Paketpreis (alle<br />

drei Vorstellungen)<br />

pro Platz 156,60 132,60 96,60 48,60<br />

109


Karten/Service Service<br />

Kartenvorverkauf<br />

Der Einzelkartenvorverkauf für Vorstellungen bis 31.12.<strong>2011</strong> beginnt mit<br />

Öffnung der Theaterkasse <strong>am</strong> 5. September <strong>2011</strong>; Vorstellungen ab Januar<br />

bis Juni <strong>2012</strong> gehen ab 7.11.<strong>2011</strong> in den Verkauf.<br />

Telefonisch oder schriftlich vorbestellte Karten bleiben sieben Tage ab<br />

Buchung reserviert. Falls die Reservierung erst eine Woche vor der Vor -<br />

stellung oder später erfolgt, müssen die Karten spätestens einen Werktag<br />

vor der Aufführung abgeholt sein. Nicht abgeholte Karten gehen danach in<br />

den Verkauf, sofern der Besteller nicht den Gegenwert durch Übersendung<br />

eines Schecks oder Überweisung beglichen hat.<br />

Die Zusendung bezahlter Karten kann nur garantiert werden, wenn Sie<br />

einen ausreichend frankierten Briefumschlag beilegen oder eine Ver walt<br />

ungs pauschale von 2,00 Euro bei Bezahlung mit einrechnen.<br />

Ermäßigung<br />

Schüler, Studenten, Auszubildende und Schwerbehinderte, die auf eine<br />

Begleitperson angewiesen sind, sowie Zivil- und Wehrdienstleistende er -<br />

halten bei Vorlage eines gültigen Ausweises im Vorverkauf und an der<br />

Abend kasse für alle Plätze im großen Haus einen bis zu 50%-igen Rabatt.<br />

Davon ausgenommen sind besonders angekündigte Vorstellungen und<br />

Veranstaltungen der Reihen Ballettring 1, der Sinfoniekonzerte der Kate -<br />

gorien I bis III und der Philharmonischen Konzerte. Bei den Preisgruppen<br />

F / G / H und I gelten die in der Preisliste ausgewiesenen Ermäßigungen.<br />

Gegen Vorlage eines aktuellen Bescheides einer Behörde (Sozial<strong>am</strong>t, Job -<br />

center etc.) und des Personalausweises kann drei Tage vor einer Veran stal -<br />

tung und <strong>am</strong> Abend selbst eine Karte für 5 Euro (Platzwahl durch das<br />

Theater) erworben werden, die nicht übertragbar ist. Am Abend der<br />

Vorstellung muss dann ebenfalls der Personalausweis oder ein ähnliches<br />

<strong>am</strong>tliches Dokument mitgeführt werden.<br />

Gruppen<br />

Gruppen ab 12 Personen (Schulklassen, Arbeitskreise, Vereine usw.) können<br />

das Angebot der Gruppenbestellung nutzen. Der besondere Vorteil:<br />

Die Gruppenbestellung kann jederzeit noch vor dem allgemeinen Ver -<br />

kaufsbeginn aufgegeben werden. Die Karten müssen bis spätestens vierzehn<br />

Tage vor der Vorstellung abgeholt und bezahlt werden.<br />

Bei Gruppenbestellungen wird ein zusätzlicher Rabatt von 10% des<br />

Ges<strong>am</strong>tpreises gewährt. Gruppenbestellungen können Sie bei Herrn Seidel<br />

unter Telefon (0621)504-2542 oder Fax (0621)504-2930 oder per E-Mail<br />

unter Juergen.Seidel @ludwigshafen.de aufgeben.<br />

Mitteilungen<br />

Der aktuelle Spielplan wird durch Plakataushang, Theatermagazin und<br />

Tagespresse veröffentlicht. Änderungen sind ausdrücklich vorbehalten.<br />

Garderobe<br />

Das Garderobenentgelt ist im Eintrittspreis enthalten. Sonderregelungen<br />

sind auf den Eintrittskarten vermerkt.<br />

110<br />

Kopfhörer<br />

Gegen eine Gebühr von 1,50 Euro und Vorlage eines Ausweises können<br />

sich Theaterbesucher einen Kopfhörer ausleihen und die Vorstellung über<br />

eine Funk-Höranlage mithören.<br />

Newsletter<br />

Das Theater im Pfalzbau verschickt einmal monatlich einen Newsletter.<br />

Wenn Sie diesen erhalten möchten, melden Sie sich auf unserer Homepage<br />

www.theater-im-pfalzbau.de unter der Rubrik »Service« für den News -<br />

letter an. Sie werden dann künftig online über unser Progr<strong>am</strong>m und Son -<br />

der termine informiert.<br />

Plätze für Rollatoren<br />

Rollatoren-Inhaber mit dem Merkkennzeichen »aG« dürfen ihren Rollator<br />

mit in den Saal nehmen und auf den speziell ausgewiesenen Plätzen Platz<br />

nehmen. Im Theater gibt es max. zwei solcher Plätze, im Konzertsaal max.<br />

elf. Rollatoren im Saal müssen an der Theaterkasse angemeldet werden.<br />

Plätze für Rollstuhlfahrer<br />

Für Rollstuhlfahrer stehen im Theater gesondert ausgewiesene Plätze zur<br />

Verfügung. Aus Sicherheitsgründen ist eine Begleitperson erforderlich.<br />

Wir bitten, beim Kauf der Eintrittskarten das Kassenpersonal darüber zu<br />

informieren, wenn ein Rollstuhlplatz benötigt wird, da insges<strong>am</strong>t nur vier<br />

solcher Plätze pro Vorstellung zur Verfügung stehen.<br />

Magazine<br />

Unser Theatermagazin wird allen Abonnenten und interessierten Zu -<br />

schauern kostenlos zugeschickt. Seit der <strong>Spielzeit</strong> 2010/<strong>2011</strong> gibt es auch<br />

ein Magazin für unsere jüngsten Besucher, das zweimal jährlich erscheinen<br />

soll. Falls Sie in den Verteiler aufgenommen werden möchten, wenden Sie<br />

sich bitte an die Dr<strong>am</strong>aturgie, Telefon (0621) 504-2540/41.<br />

Facebook<br />

Das Theater im Pfalzbau ist auch auf Facebook vertreten. Werden Sie<br />

unser Freund unter: www.facebook.com/theaterimpfalzbau.ludwigshafen<br />

Übertitelungsanlage<br />

Bei ausgewählten fremdsprachigen Produktionen wird der übersetzte Text<br />

auf eine über der Bühne angebrachten Leinwand projiziert. Vom 2. Rang<br />

aus besteht keine Sicht auf die Übertitel.<br />

111


Die Jugendaktivitäten des Theaters im Pfalzbau Die Jugendaktivitäten des Theaters im Pfalzbau<br />

Jugendclub Kritisches Theater<br />

Der Jugendclub Kritisches Theater jkt existiert in seinem sechsten<br />

Jahr <strong>am</strong> Theater im Pfalz bau. Es gibt zwei Gruppen, Anfänger und<br />

Fort geschrittene. In der ersten Gruppe beschäftigen sich zurzeit<br />

rund zehn Jugendliche mit den Grundlagen des Theaterspielens wie Kör -<br />

per training, Auftreten, Stimme und Ausdruck. Es geht aber auch um dr<strong>am</strong>aturgische<br />

Fra gen: wie ist ein Stück aufgebaut und was will es mitteilen,<br />

und um inhaltliche wie künstlerische<br />

Fragen allgemeiner Natur: Was macht die<br />

Sicht des Künstlers auf die Welt aus?<br />

Worin bestehen die Mittel der Kunst, des<br />

Theaters, diese Sicht auszudrücken?<br />

Konkret behandeln wir all diese The -<br />

men im Augenblick hauptsächlich anhand<br />

der »Schuhshow«, einer Impro visations -<br />

vorlage von Peter Brook, einem berühmten<br />

Theaterregisseur und -theoretiker.<br />

Darin wandern ein paar Schuhe von einer<br />

Figur zur anderen und veranstalten selts<strong>am</strong>e<br />

Dinge mit ihr. Wir haben diese Show schon im Pfalzbau als Stegreif -<br />

spiel gezeigt und erarbeiten sie nun als Erzähltheater neu. Dabei werden<br />

Dinge wie Improvisationstechniken und Szenenaufbau in Exkursen intensiv<br />

erörtert und praktisch ausprobiert.<br />

Die zweite Gruppe beschäftigt sich derzeit mit Georg Büchner; auf dem<br />

diesjährigen Festival Junges Theater im Delta »leinen los!« ist ein kurzer<br />

Ausschnitt dieser Beschäftigung als szenische Lesung zu sehen. Ansonsten<br />

geht diese Gruppe zu Theater aufführungen, diskutiert und verarbeitet das<br />

Gesehene.<br />

Zusätzlich werden in unregelmäßigen Abständen für alle Club mit glie -<br />

der Workshops angeboten wie zum Beispiel Butoh (eine japanische Form<br />

modernen Bewegungsausdrucks) oder Sprechen mit externen Do zenten.<br />

Ergebnisse dieser Workshops wurden und werden immer wieder bei verschiedenen<br />

Anlässen wie zum Beispiel den »ring-Zwische n spielen« o. ä.<br />

mit großem Erfolg präsentiert.<br />

Es gibt keine Aufnahmebeschränkung für den jkt außer der des Alters,<br />

alle Mitglieder sind zwischen 14 und 21 Jahren. Für 20 Euro kann man<br />

eine Mitgliedskarte erwerben, die ein Jahr lang gilt und freien Eintritt für<br />

fünf Vorstellungen nach Wahl ermöglicht; der Eintritt für Aufführungen<br />

des »Neuen EnsemblEs« und der »Neuen Studiobühne <strong>Ludwigshafen</strong>«sind<br />

für jkt-ler frei. Leiter des Jugendclubs sind Rainer Escher (freier Re gis seur)<br />

und Mathias Wendel (freier Künstler).<br />

Anmeldung u. Information:<br />

Rainer Escher, E-Mail: rainer.escher@web.de<br />

112<br />

Rainer Escher, Mathias Wendel<br />

Kinder-Spiel-Theater<br />

Das Kinder-Spiel-Theater bietet 8- bis 14-jährigen Kindern auf vielfältige<br />

Weise Einblick in die Welt des Theaters. Hier ist für alle et was<br />

Spannendes dabei und jedem steht es frei, die Angebote nur an ei -<br />

nem Wochenende oder ein ganzes Jahr lang wahrzunehmen, nur mal kurz<br />

hinein zu schnuppern oder gleich als Akteur in einem Stück aufzutreten.<br />

Das Kinder-Spiel-Theater ist ein Club, der Kinder mit immer neuen<br />

und überraschenden Angeboten ins Theater zieht. Wie man seine Mit -<br />

gliedschaft gestalten und ausbauen will, kann jeder für sich entscheiden:<br />

für 20 Euro Clubgebühr kann man nach Lust und Laune in den Angeboten<br />

des kst stöbern und obendrein dürfen die Kinder fünfmal umsonst ins<br />

The ater – in Vorstellungen für Kinder- und Jugendtheater oder Schauspiel<br />

und Komödien! Am besten gleich hereinschauen und selbst ausprobieren!<br />

Im kst werden die Kinder durch regelmäßige Workshops, die Künstler<br />

abhalten, in unbekannte Zaubersphären entführt, wie z. B. in die grenzenlose<br />

Welt der Clownerie oder die stumme Magie der Masken.<br />

Einmal im Jahr wird eine Aufführung für Kinder von Kindern gespielt,<br />

sodass begeisterte und spielfreudige Akteure die Möglichkeit erhalten, ge -<br />

mein s<strong>am</strong> mit Profis den schwierigen<br />

Probenprozess einer Vorstellung durchzukämpfen<br />

und <strong>am</strong> Ende mit dem Applaus<br />

der Zuschauer belohnt zu werden.<br />

Außerdem kann man sich auch langs<strong>am</strong><br />

und ausführlich ans Theaterspielen<br />

heranführen lassen: in Spielgruppen, die<br />

sich wöchentlich treffen, können die Kin -<br />

der durch grundlegende Theater übung en<br />

lernen, den eigenen Körper und die eigene<br />

Stimme bewusst zu erfahren und einzusetzen.<br />

Sie erhalten Impulse für erste<br />

Spielversuche und bekommen auch die Gelegenheit, einem Publikum das<br />

Erarbeitete zu zeigen.<br />

Das Kinder-Spiel-Theater ist Teil des Jungen Theaters im Delta – ein<br />

theaterpädagogisches Kooperationsprojekt zwischen den drei Theatern<br />

der Region sowie der Nibelungenhorde Worms. Beim jährlichen Festival<br />

des Jungen Theaters im Delta »leinen los!« entdecken Gruppen aus Hei -<br />

del berg, Mannheim und <strong>Ludwigshafen</strong> gemeins<strong>am</strong> das szenische Spiel<br />

und tauschen ihre Theatererfahrungen aus.<br />

Anmeldung und Information: Birte Bechtloff, Telefon 0621/96 35 75 65<br />

oder 0176/524530 46; E-Mail: kstlu@live.de; www.kst-lu.de<br />

Éva Adorján<br />

113<br />

KINDER SPIEL<br />

THEATER FÜR<br />

ACHT BIS VIERZEHNJÄHRIGE


Die Jugendaktivitäten des Theaters im Pfalzbau Die Jugendaktivitäten des Theaters im Pfalzbau<br />

STUDIO<br />

aufführungstermine werden noch bekannt gegeben<br />

Die drei Musketiere<br />

Stegreifkomödie ab 8 Jahren von Éva Adorján nach Alexandre Dumas<br />

inszenierung: Éva Adorján und Jürgen Esser<br />

es spielen: Johannes Ben Wagner, Riccardo R<strong>am</strong>adanowski,<br />

Kathrin Kistenmacher, Fanny Braun, Moritz Reischenbach,<br />

Desiree Bieronski, Nora Henes, Mark-Kevin Denig,<br />

Phillipp Reischenbach, Lilly Hock<br />

Eine Produktion der Gruppe iDoodle des kst<br />

»In furiosem Klingenspiel kreuzen sich auf der Bühne die Degen.«<br />

Mannheimer Morgen, März 2010<br />

Alexandre Dumas hat mit Die drei Musketiere einen Abenteuer -<br />

roman über die absolutistischen Zeiten des französischen Barock<br />

verfasst. Diese zum Teil rohe, verlogene, aber auch gefühlvolle und<br />

faszinierende Welt hat bei genauer Betrachtung viel mehr mit unserer Zeit<br />

zu tun als man vermuten würde. Die Fragen, die sich im Roman stellen,<br />

sind den Fragen, die uns heute be -<br />

schäftigen, äußerst ähnlich. Men -<br />

schen bekämpfen einander wegen<br />

ihres Glaubens, für Macht und<br />

Einfluss opfern sie ihre Mensch lich -<br />

keit, nur wenigen bleiben ehrliche<br />

Freund schaft und Liebe vergönnt.<br />

Man muss schon fragen: Wem über -<br />

haupt noch? Wie soll man in diesem<br />

undurchschaubaren Dick icht<br />

von Lüge, Verrat und Hass noch an<br />

den be rühm ten Spruch der Muske -<br />

tiere »Alle für einen, einer für alle!«<br />

glauben?<br />

Der junge D’Artagnan tut es. Voller Ideale, Tatendrang und Lust auf<br />

eine schöne Welt zieht er nach Paris. Dort wird der etwas naive Junge<br />

schnell mit der Ver dor benheit der Realität konfrontiert. Doch D’Artagnan<br />

gibt seine Vision von einer bes seren Welt nicht auf, in der sich Werte wie<br />

Freundschaft und Liebe gegen Verrat und Hass durchsetzen können. Und<br />

er wird dafür belohnt.<br />

Mit zehn Jugendlichen zwischen zehn und vierzehn Jahren wurde der<br />

Roman in Form einer modernen Stegreifkomödie vergangenes Jahr auf die<br />

Bühne gebracht. Um die Aufgabe bewältigen zu können, trainierten die<br />

jungen Akteure über ein Jahr. Die Produktion wurde im Sommer <strong>2011</strong><br />

zum Aberdeen International Youth Festival eingeladen.<br />

Éva Adorján<br />

114<br />

Die Medienschule im Theater<br />

Bilder, Töne, Musik ohne Ende – die Welt, in der wir leben, gleicht<br />

einem schillernden Bil der buch. Die unendliche Vielfalt und Menge<br />

der Reize überfordert manchmal selbst Erwachsene und ist eine<br />

große Heraus forderung für Kinder. Die Medienschule versucht, Fähig -<br />

keiten schon bei den Kleinsten zu schulen, die ihnen helfen können, sich<br />

in dem Dschungel unserer Me dien welt zurechtzufinden. Das Progr<strong>am</strong>m<br />

der Medienschule im Theater beruht auf einzeln buchbaren Themen -<br />

modulen. Die Module können von Kindergarten- oder Schulgruppen ge -<br />

bucht werden. In der Jahresgruppe können Vorschulkinder auch direkt<br />

angemeldet werden.<br />

Themenmodule (buchbar von Gruppen)<br />

Meine Bilder gehören mir! Bei den Themenmodulen für 4- bis 5-Jähri -<br />

ge liegt der Schwerpunkt auf der Entwicklung eigener Bilder und der Schu -<br />

lung der Vorstellungskraft der Kinder. Im Nachspielen und freien Phan -<br />

tasieren wird es für die Kinder leichter, zwischen Realität und Fiktion zu<br />

unterscheiden.<br />

Gruselig, fürchterlich – ängstlich? Innerhalb der Themenmodule für 5bis<br />

6-Jährige werden Klischees der Medienhelden aufgegriffen. Es werden<br />

Wege zum Abbau von Ängsten gesucht und die Kinder lernen, Aggressionen<br />

abzubauen.<br />

Supergeil! So will ich sein! Im Rahmen der Themenmodule für 7- bis<br />

8-Jährige werden mediale Vorbilder und Fanclubbildung thematisiert. Im<br />

Umgang mit der virtuellen Welt, mit Computer- und Videospielen stehen<br />

Werbestrategien und Werbetechniken zur Diskussion.<br />

Jahreskurse (für Vorschulkinder)<br />

Für interessierte Kinder ab 5 Jahren bieten wir einen Jahreskurs in Tri mes -<br />

ter-Form an. Die Kinder treffen sich einmal wöchentlich und erarbeiten<br />

im Laufe des Jahres drei Themenmodule. Einsteigen nach dem Abschluss<br />

eines Themenmoduls ist möglich. Das erste Trimester startet im Oktober<br />

<strong>2011</strong>. Anmeldungen werden erbeten: Birte Bechtloff, 0176/524530 46;<br />

E-Mail: kstlu@live.de; Éva Adorján 0621/96357565; E-Mail: kstlu@live.de<br />

115<br />

Éva Adorján


Abonnements Abonnements<br />

Abonnements – Allgemeine<br />

Vertragsbedingungen<br />

Abonnementbestellungen<br />

Vormerkungen für neue Abonnements nimmt das Theater im Pfalzbau<br />

jederzeit entgegen.<br />

Abonnementbüro<br />

Berliner Straße 30, 67059 <strong>Ludwigshafen</strong>. Das Abonnementbüro ist von<br />

Montag bis Donnerstag von 9.00 bis 12.00 Uhr und 14.00 bis 16.00 Uhr<br />

sowie <strong>am</strong> Freitag von 9.00 bis 12.00 Uhr geöffnet. Vom 1.7. bis zum<br />

2.9.<strong>2011</strong> befindet sich das Büro aufgrund der energetischen Sanierung des<br />

Pfalzbaus in einem anderen Teil des Gebäudes. Bitte beachten Sie aktuelle<br />

Veröffentlichungen der Presse bzw. Beschilderungen vor Ort.<br />

Ingrid Frey, Telefon: (0621) 504-2553<br />

E-Mail: Ingrid.Frey@<strong>Ludwigshafen</strong>.de<br />

Schauspiel, Musiktheater, Ballettringe 1–3, Pas de deux,<br />

Sinfoniekonzert A, Sinfoniekonzert B, Senioren 1, Senioren 2<br />

Jürgen Seidel, Telefon (0621) 504-2542<br />

E-Mail: Juergen.Seidel@<strong>Ludwigshafen</strong>.de<br />

Wahlabonnement »6 aus 18«, Jugendabonnement »6 aus 15«,<br />

Gruppenbestellungen, Freier Verkauf<br />

Tanja Webel, Telefon (0621) 504-2555<br />

E-Mail: Tanja.Webel@<strong>Ludwigshafen</strong>.de<br />

Leichte Muse 1 und 2, Theatergemeinde 1–7, Sondergruppe A,<br />

Sondergruppe B, Tanztheater<br />

Bezahlung<br />

Das Jahresabonnement ist in einem Betrag bis zum 15. November zu entrichten.<br />

Ausnahmsweise kann auf schriftlichen Antrag vor dem ersten Zah -<br />

l ungstermin in zwei Raten, <strong>am</strong> 15. November und 15. März, bezahlt werden.<br />

Wir nehmen Ihnen den Weg zu Ihrem Geldinstitut gerne ab, wenn Sie<br />

uns ermächtigen, den Betrag von Ihrem Konto abzubuchen.<br />

Abonnementermäßigung<br />

Bei den Abonnementreihen Schauspiel, Musiktheater und Tanztheater er -<br />

halten Schüler, Studenten, Auszubildende, Zivil- und Wehrdienst leistende<br />

gegen Vorlage eines gültigen Ausweises einen bis zu 50%-igen Rabatt.<br />

Preisnachlass an anderen Häusern<br />

Folgende Theater gewähren Abonnenten unseres Hauses gegen Vorlage<br />

einer Abonnementkarte einen Preisnachlass von 15% an der Abendkasse:<br />

Oper Frankfurt / Schauspiel Frankfurt / <strong>Stadt</strong>theater Gießen / Staats thea -<br />

ter Kassel / Hessisches Staatstheater Wiesbaden / Staatstheater Darm stadt<br />

/ Theater Heidelberg / Nationaltheater Mannheim / Staatstheater Mainz.<br />

Das Theater im Pfalzbau erteilt diese Ermäßigung ab drei Tage vor der je -<br />

weiligen Vorstellung. Die reservierten Karten liegen an der Abendkasse bereit.<br />

116<br />

Ersatzkarten<br />

Bei Verlust Ihrer Abonnement-Eintrittskarte bzw. der registrierten Kauf -<br />

karte erhalten Sie gegen einen Unkostenbeitrag von 3,00 Euro einen Ersatz.<br />

Geltungsdauer<br />

Das Abonnement kann nur für die ganze <strong>Spielzeit</strong> abgeschlossen werden.<br />

Es gilt auch für die folgende <strong>Spielzeit</strong>, sofern es nicht bis zum jährlich festgelegten<br />

Kündigungstermin schriftlich gekündigt wird. Es gelten folgende<br />

Termine: Letzter Kündigungstermin: 30.6.<strong>2012</strong>, Abonnement-Änderungsfrist<br />

bis zum 15.7.<strong>2012</strong>.<br />

Das Theater im Pfalzbau behält sich vor, die Abonnement-Bedingung<br />

en für die jeweils kommende <strong>Spielzeit</strong> zu ändern. Kann der Abonnent das<br />

Abonnement in der nächsten <strong>Spielzeit</strong> nicht selbst fortführen, muss er das<br />

Abonnement rechtzeitig kündigen. Die Abonnenten werden gebeten, dem<br />

Theater im Pfalzbau Änderungen ihrer Anschrift bzw. Änderungen der<br />

Bank verbindung mitzuteilen. Nur so können wir Ihnen unsere Informa -<br />

tio nen regelmäßig zuschicken und eine ordnungsgemäße Abbuchung<br />

garantieren.<br />

Neben diesen »Allgemeinen Vertragsbedingungen« gelten die »Be nutz<br />

ungs bedingungen« des Theaters im Pfalzbau. Ersatz für versäumte Auf -<br />

führungen kann nicht gewährt werden, eben so wenig für Vorstellungs aus -<br />

fälle bei Streik und höherer Gewalt. Änderungen des Spielplanes bleiben<br />

vor behalten.<br />

Gutschrift, Umtausch<br />

Gutschriften werden bis drei Tage vor der gewünschten Abo-Vorstellung<br />

gewährt. Die Einzelkarten müssen der Theaterkasse vorgelegt werden. Die<br />

Gutschrift erfolgt in Höhe des Abo-Einzelkartenwertes, wobei die Gut -<br />

schrift beim Kauf einer Eintrittskarte zu Preisen des freien Verkaufs (gilt<br />

nicht für Fremdveranstaltungen) an der Theaterkasse eingelöst werden<br />

kann. Für die Ausstellung der Gutschrift wird eine Bearbeitungs gebühr<br />

von 1,00 Euro erhoben.<br />

Eine Barerstattung bzw. Absetzung vom Abo-Preis ist nicht möglich.<br />

Gerne schicken wir Ihnen die Gutschrift zu, sofern Sie uns einen ausreichend<br />

frankierten Briefumschlag beilegen.<br />

Abonnenten, die <strong>am</strong> Tag ihrer Vorstellung verhindert sind, die gleiche<br />

Aufführung aber an einem anderen Tag besuchen möchten, können ihre<br />

Karte gegen ein Entgelt von 1,00 Euro an der Theaterkasse umtauschen.<br />

117


Preise Abonnement<br />

(in Euro) In den Preisen ist pro Vorstellung jeweils<br />

1,– Euro Ticketgebühr enthalten.<br />

abonnement i ii iii iv v vi<br />

Schauspiel 111,– 99,– 78,– 54,–<br />

6 Vorstellungen<br />

Sondergruppe a und b 111,– 99,– 78,– 54,–<br />

6 Vorstellungen<br />

Leichte Muse 1 und 2 102,– 90,– 75,– 54,–<br />

6 Vorstellungen<br />

Musiktheater 102,– 90,– 68,– 46,–<br />

4 Vorstellungen<br />

Ballettring 1–3 124,– 106,– 78,– 46,–<br />

4 Vorstellungen<br />

Pas de deux * 168,– 144,– 126,– 105,–<br />

6 Vorstellungen<br />

Tanztheater 92,– 76,– 62,– 44,–<br />

4 Vorstellungen<br />

Sinfonie-Konzerte * 110,– 102,50 90,– 82,50 60,– 50,–<br />

5 Konzerte Abo-Ermäßigung: 55,– 40,– 30,–<br />

Theatergemeinde 1–7 99,20 Einheitspreis incl. Mitgliedsbeitrag tg<br />

8 Vorstellungen (wechselnde Plätze)<br />

Wahlabonnement 114,– Einheitspreis (wechselnde Plätze)<br />

6 Vorstellungen<br />

Seniorenabonnement * 36,–<br />

3 Veranstaltungen<br />

Jugendabonnement * 39,– Einheitspreis (wechselnde Plätze)<br />

6 Vorstellungen<br />

TheaterCard * 69,–<br />

Abonnements Abonnements<br />

Alle Abonnenten der oben genannten Abonnementgruppen erhalten pro<br />

Abonne ment jeweils zwei Gutscheine zum zusätzlichen Erwerb von Ein tritts -<br />

karten mit bis zu 50%-iger Ermäßigung im freien Verkauf (Aus nahmen sind<br />

in der Rubrik »Service« im Unterpunkt Theaterkasse bei Ermäßigungen ge -<br />

kenn zeichnet). Von dieser Regelung generell ausgenommen sind die mit * ge -<br />

kennzeichneten Abonnementgruppen.<br />

118<br />

Platzeinteilung<br />

preiskategorie plätze platzaufteilung<br />

i 479 Parkett, Reihe 1 bis 11<br />

1. Rang, Loge 1 und 2<br />

1. Rang, Reihe 1 und 2<br />

ii 121 Parkett, Reihe 12 bis 14<br />

iii 405 Parkett, Reihe 15 bis 20<br />

1. Rang, Reihe 3 bis 5<br />

2. Rang, Loge<br />

2. Rang, Reihe 1 und 2<br />

iv 138 Parkett, Reihe 21 und 22<br />

2. Rang, Reihe 3 bis 6<br />

Abkürzungen der<br />

Abonnementgruppen<br />

br 1<br />

br 2<br />

br 3<br />

tt<br />

pas<br />

mt<br />

s<br />

sg a<br />

sg b<br />

lm 1<br />

lm 2<br />

tg 1<br />

tg 2<br />

tg 3<br />

tg 4<br />

tg 5<br />

tg 6<br />

tg 7<br />

sen 1<br />

sen 2<br />

wa<br />

ja<br />

Sinf a<br />

Sinf b<br />

Ballettring 1<br />

Ballettring 2<br />

Ballettring 3<br />

Tanztheater<br />

Pas de deux<br />

Musiktheater<br />

Schauspiel<br />

Sondergruppe a<br />

Sondergruppe b<br />

Leichte Muse 1<br />

Leichte Muse 2<br />

Theatergemeinde 1<br />

Theatergemeinde 2<br />

Theatergemeinde 3<br />

Theatergemeinde 4<br />

Theatergemeinde 5<br />

Theatergemeinde 6<br />

Theatergemeinde 7<br />

Senioren 1<br />

Senioren 2<br />

Wahlabonnement<br />

»6 aus 18«<br />

Jugendabonnement<br />

»6 aus 15«<br />

Sinfoniekonzert a<br />

Sinfoniekonzert b<br />

119


TheaterCard<br />

Die Theatercard ermöglicht Ihnen eine Abonnementzus<strong>am</strong>menstellung in<br />

eigener Regie. Mit ihr können acht Eintrittskarten erworben werden, wo bei<br />

es Ihnen überlassen bleibt, ob Sie acht Eintrittskarten für eine Vorstellung<br />

einlösen oder die Wahlmöglichkeit beispielsweise zum Erwerb von zwei<br />

Eintrittskarten für vier verschiedene Aufführungen nutzen. Die Karten<br />

erhalten Sie mit bis zu 50% Ermäßigung (Ausnahme: der ring mit nur<br />

25% Ermäßigung) an der Theaterkasse.<br />

Ballettring 1<br />

(in Zus<strong>am</strong>menarbeit mit der basf)<br />

12.11.<strong>2011</strong> Körper<br />

Choreographie Sasha Waltz<br />

Sasha Waltz & Guests<br />

Abonnements Abonnements<br />

19.01.<strong>2012</strong> Alonzo King Lines Ballet<br />

San Francisco<br />

Choreographien von Alonzo King<br />

12.03.<strong>2012</strong> New York City Ballet<br />

Choreographien von George Balanchine<br />

und Jerome Robbins<br />

Deutsche Staatsphilharmonie <strong>Rhein</strong>land-Pfalz<br />

25.05.<strong>2012</strong> Cinderella<br />

Choreographie: Meryl Tankard<br />

Deutsche Staatsphilharmonie <strong>Rhein</strong>land-Pfalz<br />

Leipziger Ballett<br />

Ballettring 2<br />

26.10.<strong>2011</strong> Balé da Cidade de Sao Paulo<br />

Choreographien von Cayetano Soto, Luiz Arrieta,<br />

Susana Y<strong>am</strong>auchi<br />

23.02.<strong>2012</strong> bODY_rEMIX/gOLDBERG_vARIATIONS<br />

Choreographie: Marie Chouinard<br />

Compagnie Marie Chouinard<br />

03.05.<strong>2012</strong> New Work<br />

Choreographie: Edouard Lock<br />

LaLaLa Human Steps<br />

120<br />

26.05.<strong>2012</strong> Cinderella<br />

Choreographie: Meryl Tankard<br />

Deutsche Staatsphilharmonie <strong>Rhein</strong>land-Pfalz<br />

Leipziger Ballett<br />

Ballettring 3<br />

30.10.<strong>2011</strong> Not Made for Flying<br />

Choreographie: Simone Sandroni<br />

deja donne Company in Koproduktion<br />

mit Theater im Pfalzbau<br />

27.01.<strong>2012</strong> Serata Händel<br />

Choreographien von Mauro Bigonzetti<br />

Aterballetto<br />

13.03.<strong>2012</strong> New York City Ballet<br />

Choreographien von George Balanchine<br />

und Jerome Robbins<br />

Deutsche Staatsphilharmonie <strong>Rhein</strong>land-Pfalz<br />

05.04.<strong>2012</strong> The Drift<br />

Choreographie: Helge Letonja<br />

Koproduktion steptext dance Bremen,<br />

Montréal Danse und Theater im Pfalzbau<br />

Tanztheater<br />

29.10.<strong>2011</strong> Not Made for Flying<br />

Choreographie: Simone Sandroni<br />

deja donne Company in Koproduktion<br />

mit Theater im Pfalzbau<br />

13.11.<strong>2011</strong> Körper<br />

Choreographie Sasha Waltz<br />

Sasha Waltz & Guests<br />

04.04.<strong>2012</strong> The Drift (Uraufführung)<br />

Choreographie: Helge Letonja<br />

Koproduktion steptext dance Bremen,<br />

Montréal Danse und Theater im Pfalzbau<br />

07.06.<strong>2012</strong> Babel (words)<br />

Choreographie Sidi Larbi Cherkaoui<br />

Company Eastman Brüssel<br />

121


Pas de Deux<br />

Das rheinüberwindende Tanzabo<br />

12.11.<strong>2011</strong> I’m with the band (UA)<br />

Von Kevin O’Day<br />

Ballett Mannheim<br />

27.01.<strong>2012</strong> Rilke (UA)<br />

Von Dominique Dumais<br />

Ballett Mannheim<br />

23.02.<strong>2012</strong> bODY_rEMIX/gOLDBERG_vARIATIONS<br />

Choreographie: Marie Chouinard<br />

Compagnie Marie Chouinard<br />

13.03.<strong>2012</strong> New York City Ballet<br />

Choreographien von George Balanchine<br />

und Jerome Robbins<br />

Deutsche Staatsphilharmonie <strong>Rhein</strong>land-Pfalz<br />

21.04.<strong>2012</strong> Three to One (UA)<br />

Dreiteiliger Ballettabend von Robert Glumbek,<br />

Brian McNeal, Luis Eduardo Sayago<br />

Ballett Mannheim<br />

07.06.<strong>2012</strong> Babel (words)<br />

Choreographie Sidi Larbi Cherkaoui<br />

Company Eastman Brüssel<br />

Musiktheater<br />

05.01.<strong>2012</strong> Mad<strong>am</strong>e Butterfly<br />

Oper von Giacomo Puccini<br />

Pfalztheater Kaiserslautern<br />

23.03.<strong>2012</strong> Carmina Burana / Astutuli<br />

Werke von Carl Orff<br />

Pfalztheater Kaiserslautern<br />

18.05.<strong>2012</strong> Verkündigung<br />

Oper von Walter Braunfels<br />

Pfalztheater Kaiserslautern<br />

Abonnements Abonnements<br />

27.06.<strong>2012</strong> Boris Godunov<br />

Oper von Modest Mussorgski<br />

Pfalztheater Kaiserslautern<br />

122<br />

Schauspiel<br />

08.11.<strong>2011</strong> Der Biberpelz<br />

Schauspiel von Gerhart Hauptmann<br />

Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin<br />

22.11.<strong>2011</strong> Draußen vor der Tür<br />

Stück nach Wolfgang Borchert<br />

Thalia Theater H<strong>am</strong>burg<br />

11.12.<strong>2011</strong> Schmeiß dein Ego weg<br />

Stück von Rene Pollesch<br />

Volksbühne Berlin<br />

14.01.<strong>2012</strong> Die Grönholm-Methode<br />

Schauspiel von Jordi Galceran<br />

Euro-Studio Landgraf<br />

16.03.<strong>2012</strong> Elling<br />

Schauspiel Axel Hellsternius<br />

Theaterhaus Stuttgart<br />

13.06.<strong>2012</strong> Tannöd<br />

Schauspiel von Andrea Maria Schenkel<br />

Koproduktion Pfalztheater Kaiserslautern<br />

und Theater im Pfalzbau<br />

Sondergruppe A<br />

27.10.<strong>2011</strong> Balé da Cidade de Sao Paulo<br />

Choreographien von Cayetano Soto, Luiz Arrieta,<br />

Susana Y<strong>am</strong>auchi<br />

07.12.<strong>2011</strong> Das Erdbeben in Chili<br />

Nach der Erzählung von Heinrich von Kleist<br />

Staatsschauspiel Dresden<br />

28.01.<strong>2012</strong> Serata Händel<br />

Choreographien von Mauro Bigonzetti<br />

Aterballetto<br />

19.03.<strong>2012</strong> Der Kaufmann von Venedig<br />

Schauspiel von Willi<strong>am</strong> Shakespeare<br />

Theater an der Ruhr Mülheim<br />

123


20.05.<strong>2012</strong> Verkündigung<br />

Oper von Walter Braunfels<br />

Pfalztheater Kaiserslautern<br />

29.06.<strong>2012</strong> Boris Godunov<br />

Oper von Modest Mussorgski<br />

Pfalztheater Kaiserslautern<br />

Sondergruppe B<br />

30.11.<strong>2011</strong> Mad<strong>am</strong>e Bovary<br />

Nach dem Roman von Gustave Flaubert<br />

Maxim-Gorki Theater Berlin<br />

08.01.<strong>2012</strong> Mad<strong>am</strong>e Butterfly<br />

Oper von Giacomo Puccini<br />

Pfalztheater Kaiserslautern<br />

09.02.<strong>2012</strong> David Hughes<br />

Dance Company Edinburgh<br />

Choreographien von David Hughes,<br />

Tanja Liedtke, Al Seed<br />

29.04.<strong>2012</strong> Ein Sommernachtstraum<br />

K<strong>am</strong>mermusical nach Willi<strong>am</strong> Shakespeare<br />

27.05.<strong>2012</strong> Cinderella<br />

Choreographie: Meryl Tankard<br />

Deutsche Staatsphilharmonie <strong>Rhein</strong>land-Pfalz<br />

Leipziger Ballett<br />

14.06.<strong>2012</strong> Tannöd<br />

Schauspiel von Andrea Maria Schenkel<br />

Koproduktion Pfalztheater Kaiserslautern<br />

und Theater im Pfalzbau<br />

Leichte Muse 1<br />

02.01.<strong>2012</strong> Das Land des Lächelns<br />

Operette von Franz Lehár<br />

Operettentheater Salzburg<br />

24.01.<strong>2012</strong> Altweiberfrühling<br />

Komödie von Stefan Vögel<br />

Das Ensemble<br />

Abonnements Abonnements<br />

124<br />

29.02.<strong>2012</strong> Hello Dolly<br />

Musical von Jerry Herman<br />

Pfalztheater Kaiserslautern<br />

17.03.<strong>2012</strong> Charleys Tante<br />

Schwank von Brandon Thomas<br />

Nordtour<br />

19.04.<strong>2012</strong> Der Betze brennt<br />

Musikalische Revue von Jörg Menke-Peitzmeier<br />

Pfalztheater Kaiserslautern<br />

09.05.<strong>2012</strong> My Fair Lady<br />

Musical von Frederick Loewe<br />

Volkstheater Rostock<br />

Leichte Muse 2<br />

03.01.<strong>2012</strong> Das Land des Lächelns<br />

Operette von Franz Lehár<br />

Operettentheater Salzburg<br />

23.01.<strong>2012</strong> Wenn der Kuckuck dreimal ruft …<br />

Komödie von Hugh und Margaret Willi<strong>am</strong>s<br />

Münchner Tournee<br />

27.02.<strong>2012</strong> Oscar und Felix<br />

Komödie von Neil Simon<br />

Euro-Studio Landgraf<br />

06.03.<strong>2012</strong> Hello Dolly<br />

Musical von Jerry Herman<br />

Pfalztheater Kaiserslautern<br />

18.04.<strong>2012</strong> Der Betze brennt<br />

Musikalische Revue von Jörg Menke-Peitzmeier<br />

Pfalztheater Kaiserslautern<br />

10.05.<strong>2012</strong> My Fair Lady<br />

Musical von Frederick Loewe<br />

Volkstheater Rostock<br />

125


Abonnements Abonnements<br />

Theatergemeinde 1<br />

27.10.<strong>2011</strong> Balé da Cidade de Sao Paulo<br />

Choreographien von Cayetano Soto, Luiz Arrieta,<br />

Susana Y<strong>am</strong>auchi<br />

30.11.<strong>2011</strong> Mad<strong>am</strong>e Bovary<br />

Schauspiel nach Gustave Flaubert<br />

Maxim Gorki Theater Berlin<br />

08.01.<strong>2012</strong> Mad<strong>am</strong>e Butterfly<br />

Oper von Giacomo Puccini<br />

Pfalztheater Kaiserslautern<br />

28.01.<strong>2012</strong> Serata Händel<br />

Choreographien von Mauro Bigonzetti<br />

Aterballetto<br />

04.03.<strong>2012</strong> 4. Philharmonisches:Konzert<br />

Werke von Brahms, Hindemith und von Weber<br />

Deutsche Staatsphilharmonie <strong>Rhein</strong>land-Pfalz<br />

18.04.<strong>2012</strong> Der Betze brennt<br />

Musikalische Revue von Jörg Menke-Peitzmeier<br />

Pfalztheater Kaiserslautern<br />

10.05.<strong>2012</strong> My Fair Lady<br />

Musical von Frederick Loewe<br />

Volkstheater Rostock<br />

27.06.<strong>2012</strong> Boris Godunov<br />

Oper von Modest Mussorgski<br />

Pfalztheater Kaiserslautern<br />

Theatergemeinde 2<br />

07.12.<strong>2011</strong> Das Erdbeben in Chili<br />

Stück nach Heinrich von Kleist<br />

Staatsschauspiel Dresden<br />

03.01.<strong>2012</strong> Das Land des Lächelns<br />

Operette von Franz Lehár<br />

Operettentheater Salzburg<br />

27.01.<strong>2012</strong> Serata Händel<br />

Choreographien von Mauro Bigonzetti<br />

Aterballetto<br />

126<br />

11.02.<strong>2012</strong> 3. Philharmonisches:Konzert<br />

Werke von Beethoven und Bartók<br />

Deutsche Staatsphilharmonie <strong>Rhein</strong>land-Pfalz<br />

17.03.<strong>2012</strong> Charleys Tante<br />

Schwank von Brandon Thomas<br />

Nordtour<br />

19.04.<strong>2012</strong> Der Betze brennt<br />

Musikalische Revue von Jörg Menke-Peitzmeier<br />

Pfalztheater Kaiserslautern<br />

20.05.<strong>2012</strong> Verkündigung<br />

Oper von Walter Braunfels<br />

Pfalztheater Kaiserslautern<br />

29.06.<strong>2012</strong> Boris Godunov<br />

Oper von Modest Mussorgski<br />

Pfalztheater Kaiserslautern<br />

Theatergemeinde 3<br />

28.09.<strong>2011</strong> 1. Philharmonisches:Konzert<br />

Werke von Beethoven und Ravel<br />

Deutsche Staatsphilharmonie <strong>Rhein</strong>land-Pfalz<br />

30.11.<strong>2011</strong> Mad<strong>am</strong>e Bovary<br />

Schauspiel nach Gustave Flaubert<br />

Maxim Gorki Theater Berlin<br />

05.01.<strong>2012</strong> Mad<strong>am</strong>e Butterfly<br />

Oper von Giacomo Puccini<br />

Pfalztheater Kaiserslautern<br />

23.01.<strong>2012</strong> Wenn der Kuckuck dreimal ruft …<br />

Komödie von Hugh und Margaret Willi<strong>am</strong>s<br />

Münchner Tournee<br />

29.02.<strong>2012</strong> Hello Dolly<br />

Musical von Jerry Herman<br />

Pfalztheater Kaiserslautern<br />

19.03.<strong>2012</strong> Der Kaufmann von Venedig<br />

Schauspiel von Willi<strong>am</strong> Shakespeare<br />

Theater an der Ruhr Mülheim<br />

127


27.05.<strong>2012</strong> Cinderella<br />

Choreographie: Meryl Tankard<br />

Deutsche Staatsphilharmonie <strong>Rhein</strong>land-Pfalz<br />

Leipziger Ballett<br />

27.06.<strong>2012</strong> Boris Godunov<br />

Oper von Modest Mussorgski<br />

Pfalztheater Kaiserslautern<br />

Theatergemeinde 4<br />

08.11.<strong>2011</strong> Der Biberpelz<br />

Schauspiel von Gerhart Hauptmann<br />

Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin<br />

02.01.<strong>2012</strong> Das Land des Lächelns<br />

Operette von Franz Lehár<br />

Operettentheater Salzburg<br />

11.02.<strong>2012</strong> 3. Philharmonisches:Konzert<br />

Werke von Beethoven und Bartók<br />

Deutsche Staatsphilharmonie <strong>Rhein</strong>land-Pfalz<br />

27.02.<strong>2012</strong> Oscar und Felix<br />

Komödie von Neil Simon<br />

Euro-Studio Landgraf<br />

23.03.<strong>2012</strong> Carmina Burana / Astutuli<br />

Werke von Carl Orff<br />

Pfalztheater Kaiserslautern<br />

18.04.<strong>2012</strong> Der Betze brennt<br />

Musikalische Revue von Jörg Menke-Peitzmeier<br />

Pfalztheater Kaiserslautern<br />

18.05.<strong>2012</strong> Verkündigung<br />

Oper von Walter Braunfels<br />

Pfalztheater Kaiserslautern<br />

Abonnements Abonnements<br />

13.06.<strong>2012</strong> Tannöd<br />

Schauspiel von Andrea Maria Schenkel<br />

Koproduktion Pfalztheater Kaiserslautern<br />

und Theater im Pfalzbau<br />

128<br />

Theatergemeinde 5<br />

09.11.<strong>2011</strong> 2. Philharmonisches:Konzert<br />

Werk von Gustav Mahler<br />

Deutsche Staatsphilharmonie <strong>Rhein</strong>land-Pfalz<br />

22.11.<strong>2011</strong> Draußen vor der Tür<br />

Stück nach Wolfgang Borchert<br />

Thalia Theater H<strong>am</strong>burg<br />

14.01.<strong>2012</strong> Die Grönholm-Methode<br />

Schauspiel von Jordi Galceran<br />

Euro-Studio Landgraf<br />

09.02.<strong>2012</strong> David Hughes<br />

Dance Company Edinburgh<br />

Choreographien von David Hughes,<br />

Tanja Liedtke, Al Seed<br />

23.03.<strong>2012</strong> Carmina Burana / Astutuli<br />

Werke von Carl Orff<br />

Pfalztheater Kaiserslautern<br />

09.05.<strong>2012</strong> My Fair Lady<br />

Musical von Frederick Loewe<br />

Volkstheater Rostock<br />

27.05.<strong>2012</strong> Cinderella<br />

Choreographie: Meryl Tankard<br />

Deutsche Staatsphilharmonie <strong>Rhein</strong>land-Pfalz<br />

Leipziger Ballett<br />

29.06.<strong>2012</strong> Boris Godunov<br />

Oper von Modest Mussorgski<br />

Pfalztheater Kaiserslautern<br />

Theatergemeinde 6<br />

22.11.<strong>2011</strong> Draußen vor der Tür<br />

Stück nach Wolfgang Borchert<br />

Thalia Theater H<strong>am</strong>burg<br />

05.01.<strong>2012</strong> Mad<strong>am</strong>e Butterfly<br />

Oper von Giacomo Puccini<br />

Pfalztheater Kaiserslautern<br />

129


24.01.<strong>2012</strong> Altweiberfrühling<br />

Komödie von Stefan Vögel<br />

Das Ensemble<br />

09.02.<strong>2012</strong> David Hughes<br />

Dance Company Edinburgh<br />

Choreographien von David Hughes,<br />

Tanja Liedtke, Al Seed<br />

04.03.<strong>2012</strong> 4. Philharmonisches:Konzert<br />

Werke von Brahms, Hindemith und von Weber<br />

Deutsche Staatsphilharmonie <strong>Rhein</strong>land-Pfalz<br />

19.04.<strong>2012</strong> Der Betze brennt<br />

Musikalische Revue von Jörg Menke-Peitzmeier<br />

Pfalztheater Kaiserslautern<br />

18.05.<strong>2012</strong> Verkündigung<br />

Oper von Walter Braunfels<br />

Pfalztheater Kaiserslautern<br />

14.06.<strong>2012</strong> Tannöd<br />

Schauspiel von Andrea Maria Schenkel<br />

Koproduktion Pfalztheater Kaiserslautern<br />

und Theater im Pfalzbau<br />

Theatergemeinde 7<br />

09.11.<strong>2011</strong> 2. Philharmonisches:Konzert<br />

Werk von Gustav Mahler<br />

Deutsche Staatsphilharmonie <strong>Rhein</strong>land-Pfalz<br />

11.12.<strong>2011</strong> Schmeiß dein Ego weg<br />

Stück von Rene Pollesch<br />

Volksbühne Berlin<br />

08.01.<strong>2012</strong> Mad<strong>am</strong>e Butterfly<br />

Oper von Giacomo Puccini<br />

Pfalztheater Kaiserslautern<br />

27.01.<strong>2012</strong> Serata Händel<br />

Choreographien von Mauro Bigonzetti<br />

Aterballetto<br />

06.03.<strong>2012</strong> Hello Dolly<br />

Musical von Jerry Herman<br />

Pfalztheater Kaiserslautern<br />

Abonnements Abonnements<br />

130<br />

16.03.<strong>2012</strong> Elling<br />

Schauspiel Axel Hellsternius<br />

Theaterhaus Stuttgart<br />

20.05.<strong>2012</strong> Verkündigung<br />

Oper von Walter Braunfels<br />

Pfalztheater Kaiserslautern<br />

13.06.<strong>2012</strong> Tannöd<br />

Schauspiel von Andrea Maria Schenkel<br />

Koproduktion Pfalztheater Kaiserslautern<br />

und Theater im Pfalzbau<br />

Senioren 1<br />

03.01.<strong>2012</strong> Das Land des Lächelns<br />

Operette von Franz Lehár<br />

Operettentheater Salzburg<br />

25.01.<strong>2012</strong> Altweiberfrühling<br />

Komödie von Stefan Vögel<br />

Das Ensemble<br />

01.03.<strong>2012</strong> Hello Dolly<br />

Musical von Jerry Herman<br />

Pfalztheater Kaiserslautern<br />

Senioren 2<br />

20.04.<strong>2012</strong> Der Betze brennt<br />

Musikalische Revue von Jörg Menke-Peitzmeier<br />

Pfalztheater Kaiserslautern<br />

11.05.<strong>2012</strong> My Fair Lady<br />

Musical von Frederick Loewe<br />

Pfalztheater Kaiserslautern<br />

16.06.<strong>2012</strong> Tannöd<br />

Schauspiel von Andrea Maria Schenkel<br />

Koproduktion Pfalztheater Kaiserslautern<br />

und Theater im Pfalzbau<br />

ˇ<br />

131


Wahlabonnement<br />

Kategorie 1<br />

(Bestellcoupon auf beiliegender Postkarte)<br />

13.11.<strong>2011</strong> 1 Körper<br />

Choreographie Sasha Waltz<br />

Sasha Waltz & Guests<br />

Abonnements Abonnements<br />

22.11.<strong>2011</strong> 2 Draußen vor der Tür<br />

Stück nach Wolfgang Borchert<br />

Thalia Theater H<strong>am</strong>burg<br />

17.01.<strong>2012</strong> 3 Ulrich Tukur & Die Rhythmus Boys<br />

Musik für schwache Stunden<br />

23.02.<strong>2012</strong> 4 bODY_rEMIX/gOLDBERG_vARIATIONS<br />

Choreographie: Marie Chouinard<br />

Compagnie Marie Chouinard<br />

26.05.<strong>2012</strong> 5 Cinderella<br />

Choreographie: Meryl Tankard<br />

Deutsche Staatsphilharmonie <strong>Rhein</strong>land-Pfalz<br />

27.06.<strong>2012</strong> 6 Boris Godunov<br />

Oper von Modest Mussorgski<br />

Pfalztheater Kaiserslautern<br />

Wahlabonnement<br />

Kategorie 2<br />

05.11.<strong>2011</strong> 7 NO BALLET<br />

6. Internationaler Choreographiewettbewerb<br />

<strong>Ludwigshafen</strong> <strong>2011</strong><br />

Finale<br />

09.11.<strong>2011</strong> 8 Iris Berben<br />

Verbrannte Bücher – Verfemte Komponisten<br />

19.11.<strong>2011</strong> 9 Antigone<br />

Schauspiel von Sophokles<br />

Koproduktion Theater im Pfalzbau <strong>Ludwigshafen</strong><br />

und Pfalztheater Kaiserslautern<br />

24.11.<strong>2011</strong> 10 revolver besorgen<br />

Tanzstück von Helena Waldmann<br />

132<br />

27.11.<strong>2011</strong> 11 Donka – ein Brief an Tschechow<br />

Teatro Sunil<br />

11.12.<strong>2011</strong> 12 Schmeiß dein Ego weg<br />

Stück von Rene Pollesch<br />

Volksbühne Berlin<br />

16.03.<strong>2012</strong> 13 Elling<br />

Schauspiel Axel Hellsternius<br />

Theaterhaus Stuttgart<br />

19.03.<strong>2012</strong> 14 Der Kaufmann von Venedig<br />

Schauspiel von Willi<strong>am</strong> Shakespeare<br />

Theater an der Ruhr Mülheim<br />

23.03.<strong>2012</strong> 15 Carmina Burana / Astutuli<br />

Werke von Carl Orff<br />

Pfalztheater Kaiserslautern<br />

04.04.<strong>2012</strong> 16 The Drift (Uraufführung)<br />

Choreographie: Helge Letonja<br />

Koproduktion steptext dance Bremen,<br />

Montréal Danse und Theater im Pfalzbau<br />

10.05.<strong>2012</strong> 17 My Fair Lady<br />

Musical von Frederick Loewe<br />

Volkstheater Rostock<br />

14.06.<strong>2012</strong> 18 Tannöd<br />

Schauspiel von Andrea Maria Schenkel<br />

Koproduktion Pfalztheater Kaiserslautern<br />

und Theater im Pfalzbau<br />

Jugendabonnement<br />

(Bestellcoupon auf beiliegender Postkarte)<br />

27.10.<strong>2011</strong> 1 Balé da Cidade de Sao Paulo<br />

Choreographien von C. Soto, L. Arrieta,<br />

S. Y<strong>am</strong>auchi<br />

05.11.<strong>2011</strong> 2 +Phat_Skillz//Dance<br />

5. Internationaler<br />

Streetdance&HipHopContest <strong>2011</strong><br />

08.11.<strong>2011</strong> 3 Der Biberpelz<br />

Schauspiel von Gerhart Hauptmann<br />

Mecklenburgisches Landestheater Schwerin<br />

133


28.11.<strong>2011</strong> 4 Donka – ein Brief an Tschechow<br />

Teatro Sunil<br />

03.12.<strong>2011</strong> 5 Axolotl Roadkill<br />

Nach dem Roman von Helene Hegemann<br />

Thalia Theater H<strong>am</strong>burg<br />

07.12.<strong>2011</strong> 6 Das Erdbeben in Chili<br />

Nach der Erzählung von Heinrich von Kleist<br />

Staatsschauspiel Dresden<br />

17.01.<strong>2012</strong> 7 Ulrich Tukur & die Rhythmus Boys<br />

Musik für schwache Stunden<br />

09.02.<strong>2012</strong> 8 David Hughes<br />

Dance Company Edinburgh<br />

Choreographien von David Hughes,<br />

Tanja Liedtke, Al Seed<br />

19.03.<strong>2012</strong> 9 Der Kaufmann von Venedig<br />

Schauspiel von Willi<strong>am</strong> Shakespeare<br />

Theater an der Ruhr Mülheim<br />

06.03.<strong>2012</strong> 10 Hello Dolly<br />

Musical von Jerry Herman<br />

Pfalztheater Kaiserslautern<br />

20.03.<strong>2012</strong> 11 Frühlings Erwachen!<br />

Von Nuran David Calis nach Frank Wedekind<br />

Schauburg München<br />

19.04.<strong>2012</strong> 12 Der Betze brennt<br />

Musikalische Revue von Jörg Menke-Peitzmeier<br />

Pfalztheater Kaiserslautern<br />

04.05.<strong>2012</strong> 13 Human Checkpoint –<br />

Winter in Qualandia<br />

Stück von Lia Nirgard<br />

Wu Wei Theater<br />

26.05.<strong>2012</strong> 14 Cinderella<br />

Leipziger Ballett<br />

Abonnements Abonnements<br />

30.05.<strong>2012</strong> 15 Clockwork Orange<br />

Stück nach dem Roman Anthony Burgess<br />

KIT’Z Theaterkumpanei<br />

134<br />

Sinfoniekonzerte<br />

A und B<br />

(in Zus<strong>am</strong>menarbeit mit der basf se)<br />

28./29.11.<strong>2011</strong> 1. Sinfoniekonzert<br />

Werke von Wagner, Vasks und Strauss<br />

30./31.01.<strong>2012</strong> 2. Sinfoniekonzert<br />

Werke von Brahms und Strawinskij<br />

13./14.02.<strong>2012</strong> 3. Sinfoniekonzert<br />

Werke von Glass und Bruckner<br />

27./28.02.<strong>2012</strong> 4. Sinfoniekonzert<br />

Werke von Schubert, Mozart und Dvorák<br />

23./24.04.<strong>2012</strong> 5. Sinfoniekonzert<br />

Werke von Glinka, Ravel und Skrijabin<br />

135<br />

ˆ


Intendanz<br />

Mitarbeit Intendanz<br />

Sekretariat<br />

Planung, Disposition,<br />

Künstlerisches Betriebsbüro<br />

Dr<strong>am</strong>aturgie, Öffentlichkeitsarbeit<br />

Kinder- und Jugendaktivitäten:<br />

Jugendclub Kritisches Theater<br />

Kinder-Spiel-Theater, Medienschule<br />

Projektkoordination ring<br />

Verwaltung<br />

Theaterkasse<br />

Technik<br />

Pforte<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

136<br />

Hansgünther Heyme<br />

Barbara Esser<br />

Nadine Laufer<br />

Jörg Fischer<br />

Carolin Grein<br />

Dr. Roswita Schwarz<br />

Rainer Escher<br />

Mathias Wendel<br />

Éva Adorján<br />

Birte Bechtloff<br />

Jürgen Esser<br />

Janina Hannig<br />

Peter Engbarth<br />

Ingrid Frey<br />

Jürgen Seidel<br />

Tanja Webel<br />

Andrea Muth<br />

Gisela Smieskol<br />

Michael Bak<br />

Michael Gehrlein<br />

Karl Hartmann<br />

Michael Lahr<br />

Gerold Marbe<br />

Frank Martin<br />

Volker Müller<br />

Mathias Schneider<br />

Mario Thomann<br />

Frank Dunst<br />

Turan Erciyas<br />

Rathauscenter<br />

Bahnhofstraße<br />

Berliner Straße<br />

Heinigstraße<br />

Maxstraße<br />

Lageplan/Impressum<br />

Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln:<br />

strassenbahn linie 4 und 10<br />

aus allen Richtungen: Haltestelle Pfalzbau<br />

(Wilhelm-Hack-Museum)<br />

s-bahn<br />

Haltestelle <strong>Ludwigshafen</strong>-Mitte<br />

5 bis 10 Minuten Fußweg zum Theater im Pfalzbau<br />

Kaiser-Wilhelm-Str.<br />

IM PFALZBAU<br />

T H EAT ER<br />

LUDWIGSHAFEN<br />

FESTSPIELE<br />

Berliner Straße<br />

Ludwigstraße<br />

P<br />

Kasse<br />

Wredestraße<br />

Bismarckstraße<br />

B 37<br />

Impressum<br />

137<br />

<strong>Rhein</strong>uferstraße<br />

S<br />

RHEIN<br />

Berliner<br />

Platz<br />

Richtung<br />

A 650<br />

Oggersheimer<br />

Kreuz<br />

Konrad-Adenauer-Brücke P<br />

Yorckstraße<br />

herausgeber: Theater im Pfalzbau <strong>Ludwigshafen</strong><br />

intendant: Hansgünther Heyme<br />

redaktion: Carolin Grein, Dr. Roswita Schwarz<br />

mitarbeit: Sarah Schickschneit<br />

konzept und gestaltung: Rottke/Fienbork Elsenbach Design<br />

druck: Druckerei LehnenGmbH & Co. KG<br />

anschrift der redaktion:<br />

Theater im Pfalzbau, Dr<strong>am</strong>aturgie<br />

Berliner Straße 30, 67059 <strong>Ludwigshafen</strong><br />

Telefon: (0621) 5 04-25 40/41<br />

Fax: (0621) 5 04-29 30<br />

E-Mail: info@theater.im.pfalzbau.de<br />

www.theater-im-pfalzbau.de


Philharmonische:Konzerte<br />

Saison <strong>2011</strong>/<strong>2012</strong><br />

Chefdirigent Karl-Heinz Steffens<br />

GROSSES ORCHESTER. GROSSE GEFÜHLE.<br />

138 139<br />

1. Philharmonisches:Konzert<br />

Mittwoch, 28. September <strong>2011</strong>, 19.30 Uhr<br />

<strong>Ludwigshafen</strong>, Konzertsaal im Pfalzbau<br />

Tzimon Barto, Klavier<br />

Karl-Heinz Steffens, Dirigent<br />

Werke von Ludwig van Beethoven<br />

und Maurice Ravel<br />

2. Philharmonisches:Konzert<br />

Mittwoch, 9. November <strong>2011</strong>, 19.30 Uhr<br />

<strong>Ludwigshafen</strong>, Konzertsaal im Pfalzbau<br />

George Pehlivanian, Dirigent<br />

Musik von Gustav Mahler<br />

3. Philharmonisches:Konzert<br />

S<strong>am</strong>stag, 11. Februar <strong>2012</strong>, 19.30 Uhr<br />

<strong>Ludwigshafen</strong>, Konzertsaal im Pfalzbau<br />

Elena Bashkirova, Klavier<br />

Karl-Heinz Steffens, Dirigent<br />

Werke von Ludwig van Beethoven und<br />

Béla Bartók<br />

4. Philharmonisches:Konzert<br />

Sonntag, 4. März <strong>2012</strong>, 19.30 Uhr<br />

<strong>Ludwigshafen</strong>, Konzertsaal im Pfalzbau<br />

Bruno Weinmeister, Violoncello<br />

Heinrich Schiff, Dirigent<br />

Werke von Carl Maria von Weber,<br />

Paul Hindemith und Johannes Brahms<br />

Abonnements: 0621 59 90 90<br />

www.staatsphilharmonie.de


PARKETT RECHTS<br />

PARKETT LINKS<br />

Sitzplan Theatersaal<br />

Parkett E<br />

Parkett E<br />

8<br />

7<br />

R<br />

7<br />

R<br />

Parkett D<br />

BÜHNENBEREICH<br />

1 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 1<br />

2 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 2<br />

3 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 3<br />

4 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 4<br />

5 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 134 135 136 137 138 139 5<br />

6 140 141 142 143 144 145 146 147 148 149 150 151 152 153 154 155 156 157 158 159 160 161 162 163 164 165 166 167 168 169 170 171 172 173 174 175 6<br />

R<br />

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526 527 528 529 530 531 532 533 534 535 536 537 538 539 540 541 542 543 544 545 546 547 548 549 550 551 552 553 554 555 556 557 558 559 560 561 562 563 564 565 16<br />

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19 647 648 649 650 651 652 653 654 655 656 657 658 659 660 661 662 663 664 665 666 667 668 669 670 671 672 673 674 675 676 677 678 679 680 681 682 683 19<br />

20 684 685 686 687 688 689 690 691 692 693 694 695 696 697 698 699 700 701 702 703 704 705 706 707 708 709 710 711 712 713 714 715 20<br />

21 716 717 718 719 720 721 722 723 724 725 726 727 728<br />

741 742 743 744 745 746 748 748 21<br />

TONPULT<br />

22 749 750 751 752 753 754 755 756 757 758 759 760 761<br />

775 776 777 778 779 780 781 782 22<br />

PARKETT LINKS<br />

PARKETT RECHTS<br />

R1 783 784<br />

814 815 R1<br />

R2 785 786 787<br />

816 817 818 R2<br />

R3 788 789 790<br />

819 820 821 R3<br />

8<br />

Parkett D<br />

Parkett C<br />

13<br />

17<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

14<br />

15<br />

16<br />

17<br />

18<br />

140<br />

Parkett C<br />

Parkett B<br />

Parkett B<br />

Parkett A<br />

Parkett A<br />

1. RANG C<br />

LOGE 1 RECHTS<br />

1. RANG C<br />

LOGE 1 LINKS

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