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Vogel des Jahres 2012 Die - LBV-Kempten-Oberallgaeu

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<strong>Die</strong><br />

Dohle<br />

<strong>Vogel</strong> <strong>des</strong> <strong>Jahres</strong> <strong>2012</strong><br />

Aktionsleitfaden<br />

1


Impressum<br />

© 2011, NABU-Bun<strong>des</strong>verband<br />

Naturschutzbund<br />

Deutschland (NABU) e.V.<br />

www.NABU.de<br />

Charitéstraße 3<br />

10117 Berlin<br />

Tel. 030.28 49 84-0<br />

Fax 030.28 49 84-20 00<br />

NABU@NABU.de<br />

Text<br />

Stefan Bosch, Andrea Hentschel,<br />

Markus Nipkow<br />

Redaktion<br />

Almuth Gaitzsch, Andrea Hentschel<br />

Gestaltung<br />

construktiv, www.construktiv.de<br />

Druck<br />

Druckhaus Berlin-Mitte GmbH,<br />

Berlin, zertifiziert nach EMAS; gedruckt<br />

auf 100% Recycling-Papier, zertifiziert<br />

mit dem Umweltzeichen „Der Blaue Engel“<br />

(9/2011)<br />

Bezug<br />

<strong>Die</strong> Broschüre erhalten Sie beim<br />

NABU Natur Shop,<br />

Am Eisenwerk 13,<br />

30519 Hannover<br />

Tel. 0511.2 15 71 11<br />

Fax 0511.1 23 83 14<br />

info@NABU-natur-shop.de<br />

oder unter www.NABU.de/shop<br />

Art.-Nr. 1947<br />

Bildnachweis: Arco Images/R. Hoddinott: S. 4; Arendt/<br />

Schweiger: S. 6 o, 16 Mi, 16 u, 20, 26, 27; Birdphoto/T.<br />

Muukkonen: S. 3 (3.v.o.), 15 o; Blickwinkel/R. Kaminski:<br />

S. 9; Börner, J.: S. 13; Bria, P.: S. 11 u; Delpho, M.: S. 16 o;<br />

Falk, C.: S. 2, 3 (2.v.o.), 10 o; Glader, H.: S. 19 u; GWG<br />

Ingolstadt: S. 11 u; Hecker, F.: S. 14, 19 o, 21 o; <strong>LBV</strong><br />

<strong>Kempten</strong>-Oberallgäu: S. 8; NABU/C. Kuchem: S. 23 o;<br />

NABU/Dos Santos: S. 22 o; NABU/F. Derer: Titel; NABU/<br />

S. Sczepanski: S. 15 u; Naturfotoarchiv/E. Hoyer: S. 3 (4.v.o.);<br />

Schuster, R.: S. 7; Seumer, F.: S. 23 u li, 23 u re; Vollborn,<br />

M.: S. 18; Waldhäusl/McPhoto/R. Müller: S. 3 (1.v.o.),<br />

3 (5.v.o.), 5 o, U4; Weber, S.: S. 6 u, 12 o; Wellner, G: S. 11 o<br />

Zeichnungen: S. 18, 24: Fred Fuchs; S. 21: Gabriele Einstein<br />

2<br />

› DAS<br />

NABU-VERBANDSNETZ: EIN POOL AN INFORMATIONEN UND ANGEBOTEN<br />

<strong>Die</strong> Inhalte dieses Aktionsleitfadens und viele weitere aktuelle Informationen<br />

finden Sie im Kampagnen-Jahr im NABU-Verbandsnetz unter<br />

www.verbandsnetz.NABU.de<br />

Es ist für alle NABU-Mitglieder offen. Dort erhalten Sie nicht nur digitale Vorlagen,<br />

sondern haben auch die Möglichkeit, sich mit anderen NABU-Aktiven auszutauschen.<br />

Melden Sie sich einfach an unter www.verbandsnetz.NABU.de und besuchen Sie<br />

die Seiten zum <strong>Vogel</strong> <strong>des</strong> <strong>Jahres</strong> <strong>2012</strong>.


Aktionsleitfaden <strong>2012</strong><br />

VORWORT 5<br />

AKTIV FÜR DIE DOHLE – IN UNSEREN SIEDLUNGEN 6<br />

› Tipps für den Dohlenschutz in der Stadt<br />

› <strong>Die</strong> Tücken im Detail<br />

› Bedenken ausräumen<br />

› Problem Kamindohlen<br />

› „Zahme“ Dohlen<br />

AKTION: „LEBENSRAUM KIRCHTURM“ 8<br />

› Wie Sie auf Kirchengemeinden zugehen<br />

› Wie Sie mit dem Denkmalschutz umgehen<br />

› Wie Sie die Aktion lebendig halten<br />

INFO: RABENVÖGEL – VIEL BESSER ALS IHR RUF 9<br />

› Fakten gegen Vorurteile<br />

› Tipps für Rabenvogel-Diskussionen<br />

› <strong>Die</strong> Forderungen <strong>des</strong> NABU<br />

AKTIV FÜR DIE DOHLE – AM FELS UND IM WALD 10<br />

AKTIV FÜR DIE DOHLE – AUF WIESEN UND WEIDEN 11<br />

› Das Umfeld macht´s: Ensemble-Pflege für Dohlen<br />

EIN NISTKASTEN FÜR DIE DOHLE 12<br />

› Nistkasten für Gebäudebrüter<br />

› Nistkasten für Baumbrüter<br />

BUNDESWEITE DOHLEN-KARTIERUNG 14<br />

› So geht’s<br />

› Meldebogen<br />

PRESSE- UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT 18<br />

› Pressearbeit<br />

› Veranstaltungen<br />

› Verleih-Ausstellung zur Dohle<br />

› Plakatausstellung<br />

› Fotos, Grafiken & Buttons<br />

AKTIVITÄTEN MIT KINDERN 22<br />

NABU VOR ORT 26<br />

NABU-MATERIALIEN 27<br />

3


4<br />

KONTAKT<br />

NABU-Bun<strong>des</strong>geschäftsstelle<br />

Dr. Markus Nipkow<br />

Referent für Ornithologie und <strong>Vogel</strong>schutz<br />

Charitéstraße 3<br />

10117 Berlin<br />

Markus.Nipkow@NABU.de<br />

NABU-Bun<strong>des</strong>fachausschuss Ornithologie<br />

und <strong>Vogel</strong>schutz<br />

Heinz Kowalski<br />

Wallstraße 16<br />

51702 Bergneustadt<br />

Kowalski.Ornithologie@t-online.de


Liebe NABU-Aktive,<br />

mit der Dohle haben <strong>LBV</strong> und NABU eine typische „Mitmach-Art“ gewählt. Sie als<br />

Aktive haben in Ihrem Tätigkeitsbereich Möglichkeiten, etwas für diese zurückgedrängte<br />

<strong>Vogel</strong>art zu tun – nicht nur im klassischen Sinn mit Nisthilfen oder<br />

Koloniebetreuung, sondern vor allem auch mit Lebensraumschutz. Denn nur<br />

wenn das Umfeld stimmt, können Dohlen erfolgreich Nachwuchs aufziehen.<br />

Deshalb sind biotopverbessernde Maßnahmen in Stadtparks oder draußen in der<br />

Feldflur für diese Vögel ebenso ein Thema wie die Erhaltung von Grünland und<br />

extensive, giftfreie Landnutzung.<br />

Als Kulturfolger nutzen Dohlen Gebäude zum Brüten. Damit sind sie Vertreter<br />

einer ganzen Reihe gebäudebewohnender Tierarten. Wenn wir uns für Dohlen-<br />

Nistplätze einsetzen, sollten wir auch an die anderen denken: Schleiereulen, Turmund<br />

Wanderfalken, Mehlschwalben, Mauersegler und Fledermäuse. Mit der Dohle<br />

als „Flaggschiffart“ bieten sich Chancen, viele verloren gegangene Nistplätze wieder<br />

zugänglich zu machen. Und wenn sich Dohlen mit ihren voluminösen Nestern<br />

bei Schornsteinbesitzern oder im Kirchturm unbeliebt machen, ist es besonders<br />

wichtig, mit guten Argumenten aufwarten zu können (siehe Seite 7/8). Durch den<br />

<strong>Vogel</strong> <strong>des</strong> <strong>Jahres</strong> <strong>2012</strong> kann auch unsere erfolgreiche Aktion „Lebensraum Kirchturm“<br />

weiter an Fahrt aufnehmen: In bereits ausgezeichneten Gemeinden lassen<br />

sich neue Impulse für den Dohlenschutz einbringen. Weitere Kirchen können mit<br />

ihren Schutzmaßnahmen für ihr Engagement geehrt werden.<br />

Dohlen gehören außerdem zu den beliebtesten Vertretern der Rabenvogelfamilie.<br />

Im Unterschied zu Krähen und Elstern haftet Ihnen kein ausgeprägtes Negativ-<br />

Image an. Daher eignen sie sich bestens als Einstieg in das kontrovers diskutierte<br />

Rabenvogel-Thema, mit dem Naturschützer immer wieder und teils sehr emotional<br />

konfrontiert werden. <strong>Die</strong>ser Leitfaden enthält viele Tipps für unvermeidliche<br />

Diskussionen zum Thema Rabenvögel. Es muss uns gelingen, das zu Unrecht<br />

schlechte Image der Rabenvögel zu verbessern und unzutreffende Vorstellungen<br />

über ihre „Schädlichkeit“ und den Einfluss von Beutegreifern zu korrigieren. Beginnen<br />

wir im Dohlen-Jahr ein neues Bewusstsein für Rabenvögel zu schaffen,<br />

denn Rabenvögel brauchen Freunde – werden Sie auch einer!<br />

VIEL FREUDE, NEUE ERKENNTNISSE UND ERFOLGE WÜNSCHT IHNEN<br />

DAS NABU-TEAM.<br />

Broschüre<br />

Einfach bestellen unter<br />

www.NABU.de/infomaterial<br />

VORWORT<br />

5


BELIEBTE DOHLENQUARTIERE:<br />

Burgruinen, Schlösser, Klöster, Kirchen,<br />

Brücken, Bahnviadukte, Schul- und Verwaltungsgebäude,<br />

Industriebauten<br />

und Wassertürme.<br />

6<br />

›<br />

Aktiv für die Dohle<br />

in unseren Siedlungen<br />

Als typische Kulturfolger nutzen Dohlen unsere Siedlungen als Lebensraum und<br />

wählen unterschiedlichste Gebäude als Brutplatz. Deshalb nennt man sie mancherorts<br />

auch Turmdohle. Bei Renovierungen oder aus Angst vor Tauben und<br />

deren Verschmutzungen wurden und werden leider immer noch viele gebäudebewohnende<br />

Tierarten wie die Dohle von potenziellen Quartieren ausgeschlossen.<br />

Dohlen wohnen gerne hoch oben in großen Gebäuden. Dort wählen sie Mauer-<br />

und Lüftungslöcher, Nischen, Dachräume, Schornsteine und Nistkästen als<br />

Neststandorte. Als gesellige Vögel brüten Dohlenpaare meistens in Kolonien.<br />

!<br />

TIPPS FÜR DEN DOHLENSCHUTZ IN DER STADT<br />

› Kartieren Sie Dohlenbruten und achten Sie besonders auf Kolonien. Der<br />

Schutz von Brutkolonien hat für die Arterhaltung oberste Priorität. Zudem<br />

ist eine Umfrage oder Literaturrecherche nach früheren Brutvorkommen<br />

hilfreich. Richten Sie Ihr Augenmerk besonders auf kommunale,<br />

staatliche und kirchliche Gebäude. Hier können Sie mit einfachen Maßnahmen<br />

viel bewirken! Auf den Seiten 14 bis 17 finden Sie alle nötigen<br />

Informationen zur Kartierung.<br />

› Dohlen gelten als „<strong>des</strong> Pastors schwarze Tauben“. Kirchlichen Gebäuden<br />

kommt beim Dohlenschutz besondere Bedeutung zu. Mehr zur NABU-<br />

Aktion Lebensraum Kirchturm, wie Sie auf Kirchengemeinden zugehen<br />

und diese beraten, erfahren Sie auf Seite 8.<br />

› Existierende Brutplätze müssen unbedingt erhalten und dürfen nicht<br />

wegen der Stadttauben vergittert werden. Dohlen dürfen nicht Opfer <strong>des</strong><br />

Taubenproblems werden!<br />

› Bei geplanten Baumaßnahmen sind immer folgende Fragen zu klären:<br />

Leben Wildtiere am oder im betroffenen Gebäude? Wenn ja, um welche<br />

Tierarten handelt es sich? Wo und zu welcher <strong>Jahres</strong>zeit kommen sie am<br />

beziehungsweise im Gebäude vor?<br />

Neu- und Umbauarbeiten an potenziellen Dohlen-Gebäuden bieten die große<br />

Chance, zusätzliche Nistplatzangebote mit Nistkästen oder in das Gebäude integrierten<br />

Brutnischen zu schaffen. Problematischer können Renovierungen sein.<br />

Um Störungen zu vermeiden, dürfen Baumaßnahmen grundsätzlich nur außerhalb<br />

der Brutperiode (ca. März bis Juli) erfolgen. Andernfalls – wenn sich die Maßnahmen<br />

zeitlich nicht verlegen lassen – sind Ausnahmegenehmigungen einzuholen.<br />

Allein Gerüste oder Einnetzungen können erheblich stören. Wenn Sie zur Brutzeit<br />

Baumaßnahmen feststellen, sollten Sie umgehend die Naturschutzbehörde einschalten.<br />

Ziel sollte es sein, mit dem Besitzer <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong> eine einvernehmliche<br />

Lösung zum Schutz der Tiere zu finden. Artenschutzaspekte sollte man frühzeitig<br />

in Bauplanungen einbringen. In Kooperation mit Bau-, Planungs-, Naturschutz-


und ggf. Denkmalschutzbehörden sowie Architekten und Bauleitern können neue,<br />

artgerechte Quartiere geschaffen und bestehende bewahrt werden. Verständnis,<br />

Toleranz und Kooperation mit den Eigentümern und Nutzern der Gebäude ist<br />

die Basis aller Schutzmaßnahmen. Das Einverständnis sowie Planungen und Absprachen<br />

sollte man mit den Betroffenen schriftlich vereinbaren.<br />

DIE TÜCKEN IM DETAIL<br />

Selbst minimale Veränderungen an Gebäudebrutplätzen sind wohl zu überlegen.<br />

So ist zum Beispiel an die Höhe <strong>des</strong> Einflugs, das Platzangebot, an Klimafaktoren<br />

wie Luftzug in der Nische, an die Gefahr eines möglichen Zugangs für Beutegreifer<br />

sowie an Giftstoffe in Farben und Imprägnierungen zu denken. Außerdem<br />

können Kamine, Dachrinnen, Lüftungsschächte und Glasscheiben zu To<strong>des</strong>fallen<br />

an Gebäuden werden.<br />

Historische Gebäude werden nachts oft mit Scheinwerfern angestrahlt. Der Einfluss<br />

solcher Beleuchtungen ist nicht abschließend geklärt. Dohlen nutzen gerne<br />

den künstlich verlängerten Tag, ziehen sich aber nachts in die dunkelsten Ecken<br />

zurück. Wenn möglich sollten Einflüge zur Schattenseite <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong> zeigen.<br />

Werden Gebäude von Touristen begangen, sind Brutplätze möglichst störungsfrei<br />

zu platzieren. Lassen sich an einem Gebäude die Ziele <strong>des</strong> Dohlenschutzes nicht<br />

realisieren, hilft mitunter die Suche nach einem Ersatzstandort in der Umgebung.<br />

BEDENKEN AUSRÄUMEN<br />

Hausbesitzer hegen häufig massive Bedenken gegenüber tierischen Untermietern.<br />

Vorbehalte müssen ernst genommen und geduldig besprochen werden. Bei Verwendung<br />

integrierter, also geschlossener Brutnischen sind keine Fassaden-Verschmutzungen<br />

zu befürchten. Inneneinbauten beeinträchtigen auch die Optik<br />

der Fassade nicht. Nicht zuletzt können Sie bei Ihrer Überzeugungsarbeit auf die<br />

gesetzlichen Schutzbestimmungen durch das Bun<strong>des</strong>naturschutzgesetz hinweisen.<br />

PROBLEM KAMINDOHLEN<br />

Dohlen zeigen mancherorts eine Vorliebe für Kamine. Sie tragen reichlich Nistmaterial<br />

ein und können Verstopfungen und Funktionsstörungen im Schornstein<br />

verursachen. Das Problem lässt sich mit einfachen Drahthauben über Schornsteinöffnungen<br />

lösen. <strong>Die</strong>se verhindern auch, dass Vögel in die Schornsteine geraten<br />

und nicht mehr herausfinden, wie es bei einer Beton- oder Blechabdeckung<br />

der Fall sein kann. Natürlich sollten Alternativ-Brutplätze im Angebot sein!<br />

„ZAHME“ DOHLEN<br />

Früher waren Dohlen beliebte „Haustiere“. Als Nestling einer Brut entnommen<br />

und von Hand aufgezogen wurden sie zutrauliche und langlebige Hausgenossen.<br />

Heute sind Dohlen geschützt und dürfen am Brutplatz nicht gestört und nicht aus<br />

Nestern entnommen werden. Übrigens: Immer wieder fallen Rabenvögel als aufdringliche<br />

Bettler auf, die penetrant Menschen anfliegen und bedrängen. Das<br />

hat nichts mit Hitchcocks Vögeln zu tun. Meistens handelt es sich um ehemalige<br />

Pfleglinge, die im Menschen eine willkommene Futterquelle sehen und ihn <strong>des</strong>halb<br />

hartnäckig angehen.<br />

AKTIV FÜR DIE DOHLE<br />

TRAUMMIETER!<br />

Dohlen säubern ihre Brutplätze selbstständig<br />

und halten sogar Stadttauben<br />

von Gebäuden fern. Vor allem während<br />

der Brutzeit setzen sie sich erfolgreich<br />

gegen die Konkurrenz durch und halten<br />

die Tauben vom Landen ab.<br />

7


Mit der Plakette „Lebensraum Kirchturm“<br />

können Sie Pfarreien für ihr besonderes<br />

Engagement im Artenschutz auszeichen.<br />

Hier die Kirche St. Ulrich in <strong>Kempten</strong>, die<br />

24 Dohlenpaaren Platz zum Brüten bietet.<br />

TIPP:<br />

Materialien zur Aktion „Lebensraum<br />

Kirchturm“ unter www.NABU.de/<br />

infomaterial<br />

Im Verbandsnetz finden Sie ein Musteranschreiben<br />

an die Pfarreien, praktische<br />

Tipps für die Montage der Nistkästen,<br />

zur Installation einer Nestkamera und<br />

vieles mehr:<br />

www.verbandsnetz.NABU.de<br />

8<br />

›<br />

AKTION!<br />

„Lebensraum Kirchturm“<br />

Als <strong>Jahres</strong>vogel soll die Dohle Anlass sein, die erfolgreiche NABU-Aktion „Lebensraum<br />

Kirchturm“ wieder aufzugreifen und zu intensivieren. Gemeinden<br />

sollen dazu ermutigt werden, ihre Kirchtürme für die tierischen Bewohner zu<br />

öffnen. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz und zur<br />

Artenvielfalt in Siedlungen. Beispielhaftes Engagement können Sie als NABU-<br />

Gruppe mit der Plakette „Lebensraum Kirchturm“ auszeichnen.<br />

WIE SIE AUF KIRCHENGEMEINDEN ZUGEHEN<br />

› Identifizieren Sie geeignete Kirchen als potenzielle Brutquartiere. Beachten Sie<br />

dazu die Hinweise und Kriterien für Brutplätze (Seite 12 und 13).<br />

› Starten Sie eine Anfrage an die betreffende Kirchengemeinde. Wichtige Ansprechpartner<br />

auf „politischer“ Ebene sind der Pfarrer, der Gemeindevorsteher<br />

und der Kirchengemeinderat, auf der „Arbeitsebene“ sind es der Küster/Mesner,<br />

der Hausmeister, der Kirchendiener und bei Baumaßnahmen der Bauleiter.<br />

Klären Sie zunächst in informierenden Gesprächen die Bereitschaft beim Küster/<br />

Mesner ab und stellen Sie dann eine offizielle Anfrage an Pfarrer und Kirchengemeinderat.<br />

› Bieten Sie für unser Anliegen Informationsmaterial, einen Kurzvortrag vor dem<br />

Kirchengemeinderat und einen Vor-Ort-Termin mit allen Betroffenen an. Bereiten<br />

Sie sich auf Diskussionen vor (zum Beispiel zu eventuellen Sorgen wegen<br />

<strong>des</strong> Taubenproblems – siehe Seite 7).<br />

› Benennen Sie gegenüber der Kirchengemeinde einen verlässlichen Ansprechpartner,<br />

der am besten vor Ort wohnt, das Projekt dauerhaft begleiten und Kontakt<br />

zur Gemeinde halten kann. Bei Fragen, Problemen oder Veränderungen<br />

hat er „die Hand am Puls“ und kann schnell reagieren.<br />

› Bieten Sie an, bei anfallenden Bau- und Reinigungsmaßnahmen fachlich zu unterstützen<br />

und selbst mit anzupacken.<br />

WIE SIE MIT DEM DENKMALSCHUTZ UMGEHEN<br />

Bei denkmalgeschützten Gebäuden sollten Sie sich frühzeitig mit dem zuständigen<br />

Denkmalamt in Verbindung setzen und um einen Begehungstermin vor Ort<br />

bitten. Besprechen Sie mit den Experten Ihr Vorhaben und weisen Sie darauf hin,<br />

dass die Maßnahmen sich ausschließlich auf die Innenräume beziehen. <strong>Die</strong> Fassade<br />

<strong>des</strong> Kirchturms wird beim Anbringen von innenliegenden Kästen nicht verändert<br />

und durch die Dohlenkolonie nicht beschädigt.<br />

WIE SIE DIE AKTION LEBENDIG HALTEN<br />

Nutzen Sie Gemeindefeste, um über die Aktion „Lebensraum Kirchturm“ zu informieren.<br />

Banner- und Plakatausstellung (siehe Seite 20) können hervorragend<br />

Ihren Infostand zur Dohle schmücken. Berichten Sie regelmäßig dem Gemeinderat<br />

und im Mitteilungsblatt der Gemeinde über die Entwicklungen und Bruterfolge<br />

in der Kolonie (Brutpaare etc.) oder installieren Sie eine Nestkamera,<br />

so dass die Gemeinde am Geschehen in der Kolonie teilhaben kann. Vermeiden<br />

Sie aber „Brutplatz-Tourismus“. Vielleicht können Sie den Pfarrer gewinnen, mit<br />

Kindern einen Tier-Gottesdienst zu feiern? Sprechen Sie mit der Gemeinde gemeinsame<br />

Presseaktionen ab und stellen Sie vorbildliche Maßnahmen im Rahmen<br />

der Aktion „Lebensraum Kirchturm“ heraus.


›<br />

INFO!<br />

FAKTEN GEGEN VORURTEILE<br />

Wer das Ausräumen eines Singvogelnestes durch Elstern oder Rabenkrähen miterlebt,<br />

ist betroffen und reagiert emotional. Solche Erlebnisse sind oft der Grund<br />

für Hass auf Rabenvögel. Abenteuerliche Hochrechnungen postulieren dann eine<br />

enorme „Schädlichkeit“ in der Fläche. Schnell werden Rabenvögel für alle Veränderungen<br />

in der <strong>Vogel</strong>welt verantwortlich gemacht.<br />

!<br />

Rabenvögel – viel besser als ihr Ruf<br />

TIPPS FÜR RABENVOGEL-DISKUSSIONEN<br />

› Informieren Sie sich über aktuelle Fakten aus dem faszinierenden Leben<br />

der Rabenvögel! Unter www.NABU.de/rabenvoegel finden Sie viele Infos<br />

und wissenschaftliche Erkenntnisse zur Dohle und ihren Verwandten!<br />

› Diskutieren Sie ruhig und sachlich. Zeigen Sie Verständnis für emotionale<br />

Reaktionen. Beziehen Sie immer klare Position für die Rabenvögel.<br />

Lassen Sie sich nicht an die Wand diskutieren und billigen Sie keine<br />

Verfolgungsmaßnahmen!<br />

› Argumentieren Sie gegen einfach konstruierte Zusammenhänge („Elster<br />

frisst alle Vögel“, „Krähen haben keine natürlichen Feinde“). Der Rückgang<br />

vieler Singvögel – besonders in unserer Kulturlandschaft – hat komplexere<br />

Ursachen.<br />

› Achten Sie auf die Wortwahl: Bei Rabenvögeln sind schnell kriminalisierende<br />

Begriffe im Einsatz: Nestplünderung, Eierraub und Singvogelmörder.<br />

Verzichten Sie auf ein Vokabular, das natürliches, normales Tierverhalten<br />

kriminalisiert. Sprechen Sie besser von Nestleerung oder Nester ausräumen.<br />

› Schaffen Sie Verständnis: Beutegreifer sind ganz normale Bestandteile der<br />

Natur. Ihr Einfluss wird oft überschätzt – ganz im Gegensatz zu Landverbrauch,<br />

Straßenverkehr oder Fensterglas.<br />

› Verweisen Sie auf Zusammenhänge, an denen niemand Anstoß nimmt<br />

(Amsel frisst Regenwürmer, Rotkehlchen frisst Schmetterlingsraupen),<br />

ohne aber neue Schuldzuweisungen vorzunehmen.<br />

› Nicht alle Rabenvogel-Gegner werden zu überzeugen sein. Nutzen Sie aber<br />

jede Gelegenheit, um Impulse zu geben, zum Nachdenken anzuregen und<br />

mit fundierten Fakten das Thema aus einer anderen Perspektive zu beleuchten.<br />

Vielen Menschen beschert man so Aha-Erlebnisse!<br />

› Vermeiden Sie Diskussionen, wenn Rabenvögel nicht Thema Ihrer Exkursion<br />

oder Ihres Vortrages sind. Das kann Ihnen die Veranstaltung<br />

sprengen. Halten Sie für solche Fälle das NABU-Faltblatt „Rabenvögel“<br />

bereit oder vertagen Sie die Diskussion auf das Ende der Veranstaltung.<br />

› Rabenvögel brauchen Freunde! Beteiligen Sie sich mit Fachaussagen an<br />

Leserbriefdiskussionen oder Internetforen, bauen Sie das Rabenvogelthema<br />

geschickt in Exkursionen ein und begeistern Sie Kinder und Schüler<br />

für diese überaus faszinierende <strong>Vogel</strong>familie!<br />

DIE FORDERUNGEN DES NABU<br />

1. Keine Einteilung der Natur und ihrer Bestandteile in nützlich und schädlich!<br />

2. Mehr naturnahe Lebensräume für Vögel und Niederwild in Gärten, Wald und<br />

Flur!<br />

3. Keine Verfolgung und keine sinnlosen Abschüsse von Rabenvögeln!<br />

4. Abschaffung der Rabenvogelverordnungen und Vergrämung von Rabenvögeln<br />

nur im Einzelfall bei wissenschaftlichem Nachweis von Schäden!<br />

ERSCHEINT IN KÜRZE:<br />

Faltblatt „Rabenvögel“<br />

Ein NABU-Faltblatt, das mit allen<br />

Mythen über Rabenvögel aufräumt.<br />

Zu bestellen unter<br />

www.NABU.de/infomaterial<br />

WUSSTEN SIE ...<br />

... dass Dohlen ein hoch entwickeltes Familien-<br />

und Gesellschaftsleben führen?<br />

Sie können die Ranghöhe je<strong>des</strong><br />

einzelnen Mitglieds ihrer Kolonie einschätzen<br />

und verständigen sich untereinander<br />

mit vielen verschiedenen<br />

Lauten.<br />

9


Spechtschablone zum Aufsprühen auf<br />

den Baum:<br />

<strong>Die</strong> Spechtschablone können Sie unter<br />

der Art.-Nr. 5212 für eine Schutzgebühr<br />

von 1,50 Euro zzgl. Versandkosten bestellen<br />

unter www.NABU.de/infomaterial<br />

(Kategorie Wald)<br />

GANZ PRAKTISCH!<br />

<strong>Die</strong> Anleitung zum Nistkastenbau für<br />

Dohlen, ob im Gebäude oder draußen<br />

angebracht, finden Sie auf den Seiten 12<br />

und 13.<br />

10<br />

›<br />

Aktiv für die Dohle<br />

am Fels und im Wald<br />

Dohlen bewohnen gerne jegliche Art von Höhlen und Nischen. So finden Sie<br />

auch im Wald und an Felswänden ein Zuhause. Felsbruten finden sich in Süddeutschland<br />

vor allem in Felswänden in 500 bis 900 Höhenmetern. Ihre Zahl hat<br />

deutlich abgenommen. Ein wichtiger Faktor dabei sind Störungen durch Kletterer<br />

zur Brut- und „Verlobungszeit“ der Dohlen.<br />

Baumbruten finden in mächtigen, alten Laubbäumen (meistens Buchen) statt, die<br />

in Wäldern, Parks, Alleen oder Altholzbeständen stehen. Geräumige Specht- oder<br />

Fäulnishöhlen dienen dort als Nistplätze. Vorkommen in diesen „klassischen“ Dohlen-Lebensräumen<br />

gilt es besonders zu schützen: Felsbruten vor Kletterbetrieb,<br />

Baumbruten vor Durchforstungen und Baumsanierungen.<br />

TI<br />

!<br />

PPS<br />

› Kartieren Sie Fels- und Baumbruten (siehe Seite 14 bis 17). Zur Brutzeit,<br />

wenn die Altvögel Futter tragen, sind die Brutplätze durch den „Flugbetrieb“<br />

leichter zu erkennen.<br />

› Setzen Sie sich für ungestörte Felswände ein. Erwirken Sie mit der zuständigen<br />

Naturschutzbehörde und den Kletterern während der sensiblen<br />

Brutzeit (März bis Juli) und der „Verlobungszeit“ (Oktober) einvernehmlich<br />

ein Kletterverbot oder die Ausweisung unproblematischer<br />

Alternativ-Kletterrouten.<br />

› Engagieren Sie sich für Altholzbestände in Parks, Wäldern und Alleen und<br />

insbesondere für Höhlenbäume. Man kann sie mit der NABU-Spechtschablone<br />

markieren, um sie bei Durchforstungen vor versehentlichem<br />

Fällen zu retten. Nehmen Sie Kontakt mit der Stadt- bzw. Forstverwaltung<br />

auf.<br />

› Baumbrüter-Kolonien sind es wert, als Naturdenkmal unter Schutz gestellt<br />

zu werden. Nistkästen können den Baumbrüterbestand zusätzlich<br />

stützen.


›<br />

Aktiv für die Dohle<br />

auf Wiesen und Weiden<br />

DAS UMFELD MACHT´S: ENSEMBLE-PFLEGE FÜR DOHLEN<br />

Nistplätze sind lediglich eine Komponente im Dohlenschutz. Dohlen brüten nur<br />

erfolgreich, wenn sie zur Brutzeit genügend und hochwertige Nahrung in Form<br />

von Insekten, deren Larven und anderen kleinen Lebewesen finden. Ideale Nahrungsgründe<br />

für Dohlen sind abwechslungsreich strukturierte Landschaften mit<br />

extensiv genutzten Wiesen, Weiden, Brachflächen, Parks, Baumgruppen, Gehölzen,<br />

Waldrändern, Weinbergen und Feldern. In Städten sind Grünflächen, große<br />

Gärten und Rasenstreifen an Straßen von Interesse.<br />

ZUM BEISPIEL<br />

Wie Artenschutz in der Stadt funktionieren kann, zeigt ein Beispiel aus<br />

Ingolstadt. <strong>Die</strong> dortige Gemeinnützige Wohnungsbau Gesellschaft legte im<br />

Juli 2005 auf insgesamt 1.500 Quadratmetern eine üppig blühende Wiese<br />

an. Mehr als 4.500 Stauden, 5.000 Blumenzwiebeln und eine Kräuter- und<br />

Wildpflanzenmischung bringen Artenvielfalt und Farbtupfer zwischen die<br />

Wohngebäude. Nicht nur die menschlichen Mieter, sondern auch die Dohlen<br />

in der Nachbarschaft sind von der bunten Vielfalt begeistert!<br />

Wichtig ist, dass die Nahrung auch erreichbar ist: Vom Brutplatz ca. zwei Kilometer<br />

entfernte Nahrungsquellen sind ideal. Zu solchen Stellen kann man oft<br />

viele Vögel einer Kolonie in einer „Luftbrücke“ pendeln sehen.<br />

TI<br />

!<br />

PPS<br />

› Erforschen Sie die Nahrungsgründe einer Dohlenkolonie. Verfolgen Sie die<br />

Abflugrichtung der Vögel, zeichnen Sie diese in eine Karte ein und suchen<br />

Sie an der Strecke liegende Grünflächen. Sehen Sie nach, ob Sie die Dohlen<br />

dort bei der Nahrungssuche wieder treffen.<br />

› Engagieren Sie sich für abwechslungsreiche Landschaften und gegen ungebremsten<br />

Landverbrauch, wenn Straßenbau und Gewerbegebiete immer<br />

mehr Flussauen, Wiesen und Weiden unter sich begraben.<br />

› Dohlen profitieren vom Verzicht auf Biozide und Beizmittel. Unterstützen<br />

Sie als Verbraucher Biolandwirte und extensive Weidewirtschaft.<br />

› Engagieren Sie sich für die naturnahe Pflege städtischer Grünflächen und<br />

die dortigen Baumbestände. Wiesenflächen sollten abwechselnd „chaotisch“<br />

gemäht werden: hohe blütenreiche Wiesen, daneben flachrasige<br />

Flächen, auf denen Dohlen zu Fuß Nahrung suchen können. Mächtige<br />

Parkbäume mit Höhlen sind Brutquartiere, die oft dem Ordnungssinn,<br />

dem Sicherheitsbedürfnis oder baumchirurgischen Maßnahmen zum<br />

Opfer fallen, obwohl das nicht immer sein müsste. Sorgen Sie für deren<br />

Erhalt und Neupflanzung sowie ersatzweise für Nistkästen.<br />

DER SPEISEPLAN VON DOHLEN<br />

Fallobst<br />

Würmer<br />

Käfer<br />

Spinnen<br />

Schnecken<br />

Zweiflügler<br />

Wanzen Heuschrecken<br />

Tausendfüßler<br />

Asseln<br />

Samen<br />

Getreidekörner<br />

Mäuse<br />

Frösche<br />

gestrandete Fische<br />

menschliche<br />

Abfälle<br />

11


!<br />

TIPP:<br />

Baumaterial<br />

Verwenden Sie zum Bau der Nistkästen<br />

20 mm dicke, ungehobelte Bretter<br />

aus Fichte, Tanne oder Buche. Sperrholz<br />

oder Pressplatten sind nicht<br />

witterungsbeständig und daher ungeeignet.<br />

Verzichten Sie außerdem<br />

auf Holzschutzmittel, um die Gesundheit<br />

der Tiere nicht zu gefährden.<br />

Um die Nistkästen vor Feuchtigkeit<br />

und Pilzbefall zu schützen, können<br />

Sie die Außenwände mit Leinöl oder<br />

umweltfreundlichen Farben oder<br />

Lacken streichen.<br />

Abbildung 1 - Nistkasten für Gebäudebrüter<br />

12<br />

›<br />

Ein Nistkasten<br />

für die Dohle<br />

<strong>Die</strong> Dohle brütet gerne in Höhlen aller Art. Doch diese sind vielerorts selten geworden.<br />

Mit speziellen Nistkästen können Sie die Wohnungsnot der Dohle im<br />

Siedlungsbereich, in Parks und Wäldern mindern. Gebäude-Nisthilfen lassen<br />

sich mit Nistkästen an der Außenfassade oder durch Einbau integrierter Brutnischen<br />

realisieren. Dabei hat letztere Version deutliche Vorteile wie größere Bruträume<br />

und geringere Witterungsanfälligkeit (siehe Abbildung 1). Für Dohlen, die<br />

gerne ehemalige Schwarzspechthöhlen beziehen, eignet sich besonders der Nistkasten<br />

für Baumbrüter (siehe Abbildung 2).<br />

NISTKASTEN FÜR GEBÄUDEBRÜTER (Abbildung 1)<br />

Mit speziellen Nisthilfen für den Innenraum können Sie der Dohle in Gebäuden<br />

eine Brut ermöglichen. <strong>Die</strong> Größe der Brutkisten sollte min<strong>des</strong>tens den Maßen<br />

in Abbildung 1 entsprechen und kann an den jeweiligen Anbringungsort angepasst<br />

werden. Hinter Öffnungen zu Dachböden und Schallläden von Kirchtürmen<br />

lassen sich die Kästen besonders leicht anbringen. <strong>Die</strong> Maueröffnung zum<br />

einfliegen sollten Sie in etwa auf Faustgröße verengen um Tauben auszuschließen<br />

(80x80 mm). Außerdem schützt dies die Dohlen vor Zugluft und übermäßigem<br />

Lichteinfall. <strong>Die</strong> Ausrichtung <strong>des</strong> Einfluglochs ist für die Dohle nicht von Bedeutung,<br />

allerdings sollte kein direktes Scheinwerferlicht auf den Kasten fallen.<br />

Bauen<br />

Zunächst werden die Einzelteile <strong>des</strong> Nistkastens entsprechend der Abmessungen<br />

zurechtgesägt und die Kanten glattgeschliffen. Bohren Sie danach zwei ca. fünf<br />

Millimeter breite Löcher zur Belüftung und Entfeuchtung in den Boden. Rauen<br />

Sie die Innenseite <strong>des</strong> Kastens mit einer Raspel auf, damit die Bewohner festen<br />

Halt finden. Das Einflugloch können Sie mit einer Lochsäge in die Frontseite<br />

schneiden. Nun verbinden Sie den Boden mit der Rückwand, den Seitenwänden<br />

und der Front. Verwenden Sie Schrauben anstelle von Nägeln – das erspart zusätzliches<br />

Verleimen. Das Dach sollten Sie mit Hilfe von Scharnieren befestigen,<br />

das erleichtert es Ihnen, den Kasten im Herbst zu kontrollieren und zu reinigen.


NISTKASTEN FÜR BAUMBRÜTER (Abbildung 2)<br />

Im Wald brütende Dohlen nutzen gerne die vom Schwarzspecht gezimmerten<br />

Höhlen. Sind diese nicht in ausreichender Menge vorhanden, werden auch künstliche<br />

Nistkästen angenommen. <strong>Die</strong> Baumbrüter bevorzugen in der Regel Bäume<br />

am Waldrand für ihre Brut. Hier sollten auch die Nisthilfen aufgehängt werden.<br />

Wichtig ist dabei, dass ein freier Anflug auf die Kästen gewährleistet ist.<br />

Bauen<br />

Verfahren Sie beim Bau wie bei der dargestellten Nisthilfe für Gebäudebrüter.<br />

Damit der Kasten auch an seinem späteren Standort in luftiger Höhe leichter gereinigt<br />

werden kann, empfiehlt es sich in diesem Fall, die Front mit einem Öffnungsmechanismus<br />

auszustatten. Dazu wird diese beidseitig im oberen Teil mit<br />

zwei Nägeln (Drehachse) fixiert und im unteren Teil ein- oder beidseitig mit<br />

drehbaren Schraubhaken gesichert. <strong>Die</strong> Front sollte nach unten verlängert sein,<br />

damit sie einen optimalen Regenwasserablauf gewährleistet und das Öffnen erleichtert.<br />

Achten Sie darauf, dass sich die Frontklappe gut öffnen lässt und runden<br />

Sie die äußere Oberkante ggf. etwas ab. Anschließend können Sie das Dach<br />

aufsetzen.<br />

Befestigen Sie den Nistkasten mithilfe einer Aufhängeleiste in min<strong>des</strong>tens zehn<br />

Metern Höhe. Zur Befestigung sollten nach Möglichkeit rostfreie Alu-Nägel verwendet<br />

werden, die den Baum nicht schädigen.<br />

REINIGEN<br />

Zum Reinigen der Nistkästen sollten keine scharfen chemischen Reinigungsmittel<br />

oder Desinfektionsmittel verwendet werden. Es reicht, wenn die Kästen<br />

gründlich ausgebürstet werden. Bei stärkerer Verschmutzung kann man sie auch<br />

mit klarem Wasser und gegebenenfalls etwas Sodalauge ausspülen. Anschließend<br />

sollte das Kasteninnere gut austrocknen können.<br />

Abbildung 2 - Nistkasten für Baumbrüter<br />

NISTKASTEN-BAUANLEITUNG<br />

VORSICHT!<br />

<strong>Die</strong> Anbringung der Nistkästen in<br />

großen Höhen kann gefährlich sein.<br />

Verwenden Sie stabile Leitern und<br />

sichern Sie sich gegebenenfalls mit<br />

Klettergurten. Im besten Fall unterstützt<br />

Sie die örtliche Feuerwehr mit einem<br />

Hubsteiger.<br />

KOLONIE KONKRET<br />

Dohlen leben in Kolonien und brüten am<br />

liebsten in Gesellschaft. Daher reicht ein<br />

einzelner Nistkasten oft nicht aus. Wenn<br />

es die Verhältnisse zulassen und bereits<br />

Dohlen in der Umgebung beobachtet wurden,<br />

sollte zum Kolonieaufbau etwa ein<br />

Dutzend Nistkästen angeboten werden.<br />

Zwischen den Kästen hat sich ein Abstand<br />

von min<strong>des</strong>tens einem halben Meter bewährt.<br />

Hat sich eine Dohlenkolonie etabliert,<br />

ist es aussichtsreich, an geeigneten<br />

Stellen in der Umgebung oder in benachbarten<br />

Orten weitere Nisthilfen für Tochterkolonien<br />

anzubringen.<br />

13


14<br />

›<br />

Bun<strong>des</strong>weite<br />

Dohlen-Kartierung<br />

Der „<strong>Vogel</strong> <strong>des</strong> <strong>Jahres</strong>“ gibt uns immer auch die Gelegenheit, sein aktuelles Brutvorkommen<br />

genauer zu untersuchen. <strong>Die</strong> Dohle ist innerhalb Deutschlands recht<br />

unterschiedlich verbreitet. Hinzu kommt, dass manche der traditionellen Ansiedlungen<br />

heute nur noch wenige Paare umfassen oder nicht mehr existieren<br />

Wo liegen aktuell ihre Verbreitungsschwerpunkte und wo sind Dohlen selten<br />

geworden? Welche Ansprüche stellen sie an geeignete Nistplätze? Um solche für<br />

den <strong>Vogel</strong>schutz wichtige Fragen beantworten zu können, brauchen wir zunächst<br />

aktuelle Informationen anhand von Bestandserfassungen.<br />

<strong>Die</strong> Dohlen-Zählung orientiert sich methodisch an den Richtlinien <strong>des</strong> <strong>Vogel</strong>monitorings<br />

in Deutschland. Sie findet erneut in Zusammenarbeit zwischen dem<br />

NABU und dem Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) statt. Machen Sie<br />

mit und helfen Sie uns, aktuelle Daten über diese faszinierende <strong>Vogel</strong>art und über<br />

ihre Niststätten zusammen zu tragen! Je mehr Dohlen-Freunde sich beteiligen,<br />

<strong>des</strong>to aussagekräftiger werden unsere Ergebnisse sein. Wir werden darüber in<br />

Naturschutz heute und auf den Internetseiten <strong>des</strong> NABU und <strong>des</strong> DDA berichten.<br />

SO GEHT’S<br />

1Untersuchungsgebiet auswählen und Kontakte knüpfen<br />

Um es vorweg zu sagen: Ihre Dohlen-Kartierung könnte sich recht einfach gestalten<br />

oder auch etwas aufwändiger. Möglicherweise ist Ihnen eine Dohlenkolonie<br />

bereits gekannt, dann können Sie sich schon frühzeitig auf die Ermittlung der Paarzahl<br />

und die genauere Beschreibung der Brutplätze konzentrieren. Wenn nicht, gilt<br />

es Ihr Untersuchungsgebiet zunächst auf Dohlenvorkommen abzusuchen. Um hier<br />

effektiv vorzugehen, dürfen und sollten Sie potenzielle Brutgebiete (s.u.) gezielt<br />

aufsuchen und auf Nistplätze kontrollieren. Innerhalb von Ortschaften können<br />

Sie die Suche auf Kirchtürme, Schornsteine, hohe und nischenreiche Altbauten<br />

sowie Parks mit altem Baumbestand konzentrieren. Außerhalb der Siedlungen erweitern<br />

sich die Brutmöglichkeiten auf Wälder und Gehölze mit geeigneten Baumhöhlen<br />

(in der Regel Schwarzspechthöhlen), auf Steinbrüche und Felsen, sowie<br />

auf Kolonien von Saatkrähen, mit denen Dohlen gelegentlich eine „Wohngemeinschaft“<br />

bilden. <strong>Die</strong> Suche nach Dohlen verspricht also in jedem Fall spannend zu<br />

werden! Haben Sie zu Beginn noch keinerlei Informationen über Dohlenvorkommen<br />

in Ihrem Gebiet, empfehlen wir, mit lokalen <strong>Vogel</strong>kundlern zum Beispiel<br />

aus Ihrer NABU-Kreisgruppe Kontakt aufzunehmen. Dort sind vielleicht auch<br />

Brutplätze aus früheren Zeiten bekannt, die Sie gezielt nach einer möglichen aktuellen<br />

Besiedlung kontrollieren könnten.


2Begehungen und Beschreibung <strong>des</strong> Untersuchungsgebietes<br />

Innerhalb von Siedlungen sollte die erste Begehung Mitte bis Ende März erfolgen.<br />

Außerhalb von Ortschaften empfiehlt es sich, schon Ende Februar bis Anfang<br />

März auf Dohlen-Suche zu gehen. Zu dieser Zeit beginnt die Vorbrutphase, in der<br />

die bereits verpaarten Vögel intensives Balzverhalten zeigen: Flugspiele, Rufe, gegenseitiges<br />

Füttern, Zeigen von Höhlen, Beginn <strong>des</strong> Nestbaus, u.v.m.. <strong>Die</strong> zweite<br />

Begehung und Zählung erfolgt Anfang bis Mitte April. Dabei sollten sich die festen<br />

Paare bereits recht gut ermitteln lassen. Zu beachten ist, dass die meisten Dohlen<br />

erst im zweiten Frühjahr zur Brut schreiten, es innerhalb einer Kolonie daher<br />

auch Einzelvögel, also Nichtbrüter, gibt. Deren Zahl erfassen Sie bitte getrennt (s.<br />

Meldebogen). Mit einer dritten Kontrolle der Orte, an denen Sie Dohlen feststellen<br />

konnten, vervollständigen Sie Ihre Erhebung. Sie sollte zwischen Mitte Mai und<br />

Anfang Juni stattfinden. Nun werden Sie bettelnde Jungvögel beobachten, an der<br />

Höhle wachende Weibchen, oder schon ganze Dohlen-Familien. Beschreiben Sie<br />

die Koloniestandorte oder Einzelbrutplätze bitte anhand <strong>des</strong> Meldebogens. Mit diesen<br />

einfachen Angaben lassen sich später gemeinsame Auswertungen der bun<strong>des</strong>weit<br />

gesammelten Daten vornehmen.<br />

3<br />

Beobachten und Kartieren<br />

Kartierungsunterlagen:<br />

Wenn Sie nicht nur an einem bereits bekannten Dohlen-Brutplatz zählen, sondern<br />

ein größeres Gebiet kontrollieren und sich dort auf die Suche nach potenziellen<br />

Nistplätzen machen, benötigen Sie eine topographische Gebietskarte im<br />

Maßstab 1 : 25.000. Für unsere Auswertungen ist es hilfreich, wenn sich Ihre Daten<br />

auf ein oder mehrere Viertel (Quadranten) einer „TK 25“ beziehen lassen. Innerhalb<br />

eines so definierten Gebietes sollte die Zählung dann so vollständig wie<br />

möglich erfolgen. Topographische Karten können Sie in jeder Buchhandlung zum<br />

Preis von etwa 5,- EUR erhalten. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir die<br />

Karten nicht kostenlos zur Verfügung stellen können. In diese Karte oder in eine<br />

Kopie tragen Sie alle Feststellungen von Dohlen ein. Benutzen Sie für jede Begehung/Zählung<br />

eine eigene Farbe. Das erleichtert die anschließende Auswertung.<br />

Im Übrigen benötigen Sie nur noch ein Fernglas sowie Notizpapier und Bleistift<br />

oder anderes wasserfestes Schreibzeug. Eine feste Schreibunterlage ist vorteilhaft.<br />

Tage mit regnerischem Wetter sind zur Dohlen-Zählung nicht geeignet.<br />

Wie wird gezählt?<br />

Bei jeder Begehung werden alle Kontakte mit Dohlen in die Gebietskarte mit Anzahl<br />

der beobachteten Vögel eingetragen. Bei größeren Kolonien können eigene<br />

Zeichnungen der Umgebung (z.B. eine mehrfach kopierte „Lageskizze“ der Gebäude)<br />

auf einem Extrablatt hilfreich sein, in denen Sie Ihre Beobachtungen festhalten.<br />

Notieren Sie möglichst genau, was Sie sehen. Versuchen Sie dabei anhand<br />

von Verhaltensbeobachtungen, bereits verpaarte Vögel von einzelnen zu unterscheiden<br />

und getrennt zu zählen. Tagsüber sind die Dohlen vielfach auf Nahrungssuche<br />

in durchaus größerer Entfernung zu ihren Brutplätzen. <strong>Die</strong> höchste<br />

Aktivität am Koloniestandort zeigen die Vögel in den frühen Morgenstunden.<br />

Seien Sie <strong>des</strong>halb spätestens zum Sonnenaufgang vor Ort. Sind Sie zu Beginn<br />

noch auf Koloniesuche, achten Sie besonders auf Formations- und Balzflüge von<br />

Dohlen, die erste Hinweise auf Kolonien und deren Stärke geben. Zu den Artkennzeichen<br />

und auch zur Brutbiologie finden Sie Beschreibungen und Abbildungen<br />

in unserer Broschüre „<strong>Die</strong> Dohle – <strong>Vogel</strong> <strong>des</strong> <strong>Jahres</strong> <strong>2012</strong>“. Auf www.<br />

vogel-<strong>des</strong>-jahres.de können Sie sich auch die Rufe der Dohlen in Ruhe anhören.<br />

DOHLEN-KARTIERUNG<br />

BEOBACHTUNGSTIPP:<br />

<strong>Die</strong> geselligen Dohlen treffen sich im<br />

Winter allabendlich mit tausenden<br />

Raben-, Nebel- oder Saatkrähen an ihren<br />

Schlafplätzen. Verfolgt man die<br />

ziehenden Rabenvögel zu Sonnenaufoder<br />

-untergang, kann man die Lage<br />

ihres Schlafplatzes ermitteln. Oft sind<br />

es viele Kilometer entfernte Baumgruppen,<br />

Wäldchen, Feld- oder Ufergehölze,<br />

in denen die <strong>Vogel</strong>schwärme<br />

die Nacht verbringen. Typische Sammelplätze<br />

sind auch Strommasten und<br />

Freileitungen.


KENNEN SIE SCHON ORNITHO.DE?<br />

www.ornitho.de ist ein neues Internetportal<br />

für <strong>Vogel</strong>beobachtungen und<br />

-bestandserfassungen, das vom DDA in<br />

enger Zusammenarbeit mit vielen vogelkundlichen<br />

Fachverbänden und Arbeitsgruppen<br />

in Deutschland getragen wird.<br />

16<br />

4<br />

Auswertung<br />

Nach den Eintragungen Ihrer Beobachtungen auf den Gebietskarten oder Lageskizzen<br />

bestimmen Sie die Zahl der Brutpaare und eventuell zusätzlich die Anzahl<br />

unverpaarter Einzelvögel. Brutpaare sind erkennbar an:<br />

› Balzverhalten und Paarbindung: Synchronflüge zweier Vögel, enge „Tuchfühlung“<br />

der Partner, gegenseitiges Füttern, Schnäbeln, Kraulen sowie Begrüßung,<br />

Paarungsaufforderung, Kopulation<br />

› Nestbau: Nistmaterial eintragende Dohlen<br />

› Bewachen und Verteidigen von Nistplätzen<br />

› Futter eintragende Altvögel<br />

› Bettelnde Jungvögel (gegen Ende der Fütterungszeit weit zu hören)<br />

› Familien mit gerade flüggen Jungvögeln<br />

Nummerieren Sie am Ende die Kolonien und Einzelbruten auf der Gebietskarte<br />

und füllen Sie dann unseren Meldebogen aus.<br />

Da Dohlen an unterschiedlichen Orten nisten können (Gebäude, Baumhöhlen,<br />

Felsen u.a.), wollen wir Genaueres über diese Lebensräume erfahren und darüber,<br />

in welcher Häufigkeit sie jeweils (noch) von Dohlen besiedelt werden. Dazu<br />

bitten wir um weitere Angaben im Meldebogen.<br />

5<br />

Einsendung<br />

Machen Sie Kopien der Gebietskarte(n) mit Ihren Eintragungen. Schicken Sie den<br />

Meldebogen zusammen mit den Kartenkopien bitte bis zum 15. August <strong>2012</strong> an die<br />

NABU-Bun<strong>des</strong>geschäftsstelle<br />

Referat Ornithologie und <strong>Vogel</strong>schutz<br />

Charitéstr. 3<br />

10117 Berlin<br />

Senden Sie uns ggf. auch unvollständige Meldebögen. Wir werden prüfen, inwieweit<br />

die Beobachtungen dennoch zur bun<strong>des</strong>weiten Auswertung der Dohlen-<br />

Zählung herangezogen werden können.<br />

<strong>Die</strong> NABU-Lan<strong>des</strong>verbände können auf Wunsch Kopien der eingesandten Meldebögen<br />

und Karten aus ihren Bun<strong>des</strong>ländern erhalten. Bei Rückfragen zur Dohlen-<br />

Zählung wenden Sie sich bitte an Dr. Markus Nipkow, NABU-Bun<strong>des</strong>geschäftsstelle,<br />

Tel. 030.28 49 84-1620 oder Markus.Nipkow@NABU.de<br />

In Zusammenarbeit mit dem DDA soll anhand der Dohlen-Zählung eine aktuelle<br />

Karte ihrer Verbreitung in Deutschland entstehen. Helfen Sie mit und melden Sie<br />

dazu Ihre Dohlen-Beobachtungen auch online unter www.ornitho.de.


Meldebogen<br />

Dohlen-Zählung <strong>2012</strong><br />

ANGABEN ZU KOLONIEN ODER EINZELBRUTEN (Zutreffen<strong>des</strong> ankreuzen oder benennen)<br />

DOHLEN-KARTIERUNG<br />

BRUTPLATZ<br />

Kolonie<br />

- Anzahl Brutpaare<br />

- Anzahl unverpaarter Dohlen<br />

Einzelbrut<br />

NR. 1 NR. 2 NR. 3 NR. 4 NR. 5<br />

ORT<br />

Kirche, Kloster<br />

Schloss, Burg o. Ruine<br />

Industrieanlage<br />

Anderer Gebäudetyp<br />

- Welcher?<br />

Wald<br />

Park<br />

Feldgehölz<br />

Allee<br />

- Hauptbaumart<br />

Steinbruch<br />

Natürliche Felsen<br />

Anderer Ort<br />

NESTSTANDORT(E)<br />

Gebäudenische<br />

Schornstein<br />

Nistkasten<br />

Baumhöhle<br />

- natürlich/ ausgefault<br />

- Schwarzspechthöhle<br />

Offenes Nest,<br />

z.B. in Saatkrähen-Kolonie<br />

Bei mehr als fünf Kolonien oder Einzelbruten bitte den Meldebogen vervielfältigen – danke!<br />

Anmerkungen: ................................................................................................................................................................................................<br />

.............................................................................................................................................................................................................................<br />

Name, Vorname ...........................................................................................................................................................................................<br />

NABU-Gruppe/ DDA-Mitgliedsverband ..................................................................................................................................................<br />

Adresse ...........................................................................................................................................................................................<br />

Tel., E-Mail ...........................................................................................................................................................................................<br />

UNTERSUCHUNGSGEBIET<br />

Topographische Karte (TK 25) Nr.: ................... TK-Viertel*: ................... (*links oben = 1, rechts oben = 2, links unten = 3, rechts unten = 4 )<br />

TK-Viertel komplett erfasst: � ja � nein<br />

Landkreis(e): .............................................................................. Bun<strong>des</strong>land: .........................................................................................<br />

17


!<br />

TIPP:<br />

<strong>Die</strong> Dohlen-Ausstellung ist ein Blickfang<br />

auf Ihrer Veranstaltung. Weitere<br />

Informationen erhalten Sie auf<br />

Seite 20.<br />

ZUR UNTERSTÜTZUNG IHRER ARBEIT:<br />

Materialien zum <strong>Vogel</strong> <strong>des</strong> <strong>Jahres</strong> einfach<br />

unter www.NABU.de/infomaterial<br />

bestellen oder die Bestellliste am Ende<br />

dieses Aktionsleitfadens ausfüllen.<br />

DR. DOHLE AUF FACEBOOK<br />

Dr. Dohle begleitet uns durch´s Dohlen-<br />

Jahr <strong>2012</strong>. Auf Facebook erwartet er Sie<br />

mit spannenden Quizfragen und interessanten<br />

Infos rund um´s Thema Rabenvögel.<br />

Werden Sie schon jetzt sein <strong>Vogel</strong>freund<br />

unter:<br />

www.facebook.com/<strong>Vogel</strong>freund<br />

18<br />

›<br />

Presse- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

PRESSEARBEIT<br />

Informationen und Fakten über die schlaue Dohle werden die Medien begeistern.<br />

<strong>Die</strong> verschiedensten Anlässe geben Ihnen die Möglichkeit, an die Presse heranzutreten:<br />

› Geben Sie den <strong>Vogel</strong> <strong>des</strong> <strong>Jahres</strong> <strong>2012</strong> bekannt.<br />

Sie können diese Neuigkeit nutzen, um auf die Dohle, ihren Lebensraum und<br />

Ihr Engagement als NABU-Gruppe aufmerksam zu machen.<br />

› Informieren Sie die Journalisten.<br />

Als NABU-Mitglied sind Sie der Spezialist zum Thema Dohle. Machen Sie es<br />

den Regionalzeitungen leicht und geben Sie ihnen alle Informationen, die sie<br />

für einen Artikel benötigen: Fakten über die intelligente Dohle, gute Stories aus<br />

der <strong>Vogel</strong>schutz-Praxis und „knackige“ Zitate.<br />

› Teilen Sie den Redaktionen rechtzeitig Termine für Veranstaltungen und<br />

Aktionen mit.<br />

Im besten Fall erscheinen die Termine nicht nur in einer textlichen Ankündigung,<br />

sondern auch in den Termindatenbanken der Medien und in Veranstaltungskalendern.<br />

› Beteiligen Sie sich an Diskussionen zum Thema Rabenvögel.<br />

<strong>Die</strong>ses kontroverse Thema wird im Jahr der Dohle möglicherweise auch in den<br />

Medien ein Thema sein. Reagieren Sie darauf und treten Sie mit Ihrer professionellen<br />

Meinung an die Presse heran.<br />

› Berichten Sie über den „Lebensraum Kirchturm“.<br />

Kennen Sie eine Kirchengemeinde, die vom NABU für ihren Einsatz im Artenschutz<br />

ausgezeichnet wurde? Interviewen Sie die Beteiligten und berichten Sie<br />

der Presse von dieser tollen Gemeindeaktion.<br />

› Stellen Sie den Verdienst von Dohlen-Schützern positiv heraus.<br />

Firmen und Hausbesitzer, die sich für den Artenschutz am Gebäude einsetzen,<br />

sollten in der Presse lobend erwähnt werden.<br />

Im Verbandsnetz haben wir eine Musterpressemitteilung für Sie bereitgestellt.<br />

<strong>Die</strong>se können Sie individuell anpassen und bei Bedarf umschreiben. <strong>Die</strong> Vorlage<br />

finden sie unter: www.verbandsnetz.NABU.de/dohle<br />

Pressefotos finden sie unter www.NABU.de/presse. <strong>Die</strong>se Fotos dienen ausschließlich<br />

zur redaktionellen Berichterstattung über den <strong>Jahres</strong>vogel. Für alle<br />

weiteren Verwendungszwecke stehen Fotos aus der Mediendatenbank <strong>des</strong> Verbandsnetzes<br />

zur Verfügung.


VERANSTALTUNGEN<br />

Feiern Sie gemeinsam mit der Dohle. Der <strong>Vogel</strong> <strong>des</strong> <strong>Jahres</strong> ist ein guter Anlass,<br />

um auf einer Veranstaltung für Ihre Aktivitäten als NABU-Gruppe zu werben<br />

und neue engagierte Mitglieder zu gewinnen.<br />

Lebensraum Kirchturm (siehe auch Seite 8)<br />

Setzen Sie sich besonders für Höhlenbrüter in Kirchtürmen ein? Dann schlagen<br />

Sie dem Vertreter Ihrer Kirchengemeinde ein gemeinsames Fest für Mensch und<br />

Dohle vor. Hierbei können Sie der Kirche in einem Festakt die Plakette zum „Lebensraum<br />

Kirchturm“ verleihen. Auch die feierliche Einweihung von neu entstandenen<br />

Nistkästen im Kirchturm kann in diesem Rahmen erfolgen.<br />

Dohlen-Exkursion<br />

Lassen Sie den Lebensraum der Dohle lebendig werden, ob in der Stadt, im Wald<br />

oder am Felsen. Welche Höhlen nutzt die Dohle für ihre Nester? Wo ist sie besonders<br />

auf unsere Rücksichtnahme angewiesen? Welche Nahrung findet sie in den<br />

verschiedenen Lebensräumen? Tauchen Sie in die Lebensweise der Dohle und ihrer<br />

Kolonie ein und erleben Sie die Welt der Dohle gemeinsam mit Ihren Gästen.<br />

Vorträge zum <strong>Jahres</strong>vogel<br />

Ein Vortrag zur Dohle zeigt sie in neuem Licht. Enthüllen Sie die faszinierenden<br />

Fakten über den Rabenvogel und zeigen Sie dem Publikum, wie schlau und sozial<br />

der <strong>Vogel</strong> <strong>des</strong> <strong>Jahres</strong> ist. Mit einer kostenfreien Power-Point-Präsentation, die wir<br />

Ihnen zur Verfügung stellen, können Sie Ihren Vortrag komfortabel vorbereiten<br />

und durchführen. <strong>Die</strong> Präsentation enthält außerdem interessante Hintergrundinformationen<br />

zur Biologie der Dohle und zu ihren Lebensräumen. Je nach<br />

Ausrichtung Ihres Vortrags können Sie ausgewählte Folien herausgreifen oder löschen.<br />

Prüfen Sie, wie lange Ihr Vortrag dauern wird und planen Sie auch Zeit für<br />

eine anschließende Frage- und Diskussionsrunde ein. Mit Hilfe der Folien-Notizen<br />

erhalten Sie viele wichtige Detailinformationen, so dass Sie Ihren Vortrag<br />

überzeugend aufbauen und auf jede einzelne Folie kompetent eingehen können.<br />

PRESSE- UND<br />

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />

<strong>Die</strong> Präsentation erhalten Sie als<br />

Download unter:<br />

www.verbandsnetz.NABU.de/dohle<br />

Gerne können Sie sie auch als CD<br />

(inkl. Begleittext, Broschüre, Aufkleber,<br />

Taschenkalender und Poster) beim <strong>LBV</strong> für<br />

19,95 Euro zzgl. Versandkosten bestellen:<br />

<strong>LBV</strong>-Naturshop<br />

Tel. 09174.47 75-23<br />

naturshop@lbv.de<br />

www.lbv-shop.de<br />

19


INFOS UND RESERVIERUNGEN DER<br />

AUSSTELLUNGEN:<br />

NABU-Bun<strong>des</strong>verband<br />

Julia Degmair<br />

Tel. 030.28 49 84-1579<br />

Julia.Degmair@NABU.de<br />

www.verbandsnetz.NABU.de/dohle<br />

20<br />

Plakatausstellung für nur 35 Euro bestellen!<br />

VERLEIH-AUSSTELLUNG ZUR DOHLE<br />

Machen Sie die Dohle zum Hingucker auf Ihrer Veranstaltung. Der NABU-Bun<strong>des</strong>verband<br />

hat auch in diesem Jahr eine Bannerausstellung zum <strong>Vogel</strong> <strong>des</strong> <strong>Jahres</strong><br />

vorbereitet, die Sie gegen einen Unkostenbeitrag für Versand und Versicherung<br />

buchen können. Sie ist dreiteilig, insgesamt 255x216 Zentimeter groß, und nur für<br />

den Innenbereich geeignet. <strong>Die</strong> Bestandteile der Ausstellung lassen sich schnell<br />

und einfach aufbauen und mit der Post versenden.<br />

Achtung: Melden Sie sich bitte frühzeitig, wenn Sie die Ausstellung buchen<br />

möchten, denn sie ist erfahrungsgemäß sehr gefragt.<br />

PLAKATAUSSTELLUNG<br />

Als Ergänzung zur Bannerausstellung können Sie auch die fünfteilige Posterausstellung<br />

zur Dohle nutzen. Interessierte Gruppen können sich die Posterserie im<br />

Verbandsnetz anschauen und dort direkt zu einem Preis von ca. 35 Euro zzgl. Versand<br />

fertig ausgedruckt bestellen. Alternativ können Sie sich die Druckdaten dort<br />

auch herunterladen und selbst in einem Kopierladen ausplotten oder bei einer<br />

Druckerei vor Ort im Digitaldruckverfahren ausdrucken lassen.<br />

<strong>Die</strong> bunten Plakate im Format A1 stellen das Verhalten und die Lebensräume der<br />

Dohle anschaulich dar. Sie eignen sich gut für eine Infowand in der NABU-Geschäftsstelle<br />

vor Ort oder für eine öffentliche Ausstellung, zum Beispiel in der<br />

Sparkasse, einem Gemeindezentrum oder in einer anderen Veranstaltungsstätte.<br />

Das fünfte Plakat in der Serie können Sie mit Ihren eigenen Inhalten füllen und<br />

selbst gestalten. Es bietet Ihnen die Gelegenheit, auf die Situation der Dohle bei<br />

Ihnen vor Ort hinzuweisen und für Schutzmaßnahmen zu werben.


FOTOS, GRAFIKEN & BUTTONS<br />

In vielen Regionen ist die Dohle unbekannt und es kommt aus Unkenntnis häufig<br />

zu Verwechslungen mit anderen Rabenvögeln. Umso wichtiger ist die bildliche<br />

Präsenz der Dohle. Ob auf Veranstaltungsankündigungen, Programmheften<br />

oder in Presseberichten – mit schönen Bildern und unseren witzigen Dohlenbuttons<br />

gewinnen Sie leicht Fans für diesen interessanten <strong>Vogel</strong>.<br />

Wer ein schwarz-weißes, kopierfähiges Motiv benötigt, kann die traditionelle Federzeichnung<br />

nutzen. Sowohl die Federzeichnung als auch mehrere lizenzfreie<br />

Fotos stellen wir Ihnen kostenlos zur Verfügung: einfach unter „<strong>Vogel</strong> <strong>des</strong> <strong>Jahres</strong>“<br />

vorbeischauen oder in der Mediendatenbank <strong>des</strong> Verbandsnetzes und das Stichwort<br />

„Dohle“ eingeben. Bitte nennen Sie bei Veröffentlichungen unbedingt den<br />

angegebenen Bildautor.<br />

BEKENNEN SIE DOHLE!<br />

Ob Schlaumeier, Traumtänzer, Schmusekatze<br />

oder Kirchgänger: Wir alle haben<br />

etwas mit der Dohle gemeinsam. Mit<br />

diesen Buttons bekennen Sie sich auf<br />

freche Weise als Dohlenfan. Zu bestellen<br />

unter www.NABU.de/infomaterial oder<br />

als Download zum Selberbasteln im<br />

Verbandsnetz:<br />

www.verbandsnetz.nabu.de<br />

Auch eine tolle kleine Geschenk-Idee!<br />

!<br />

PRESSE- UND<br />

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />

TIPP:<br />

Stellen Sie anderen Aktiven Ihre Fotos<br />

rund um die Dohle und ihre Lebensräume<br />

in der Mediendatenbank<br />

<strong>des</strong> Verbandsnetzes zur Verfügung!<br />

www.verbandsnetz.nabu.de<br />

21


Auflösung <strong>des</strong> Quiz von Seite 25:<br />

1.1, 2.3, 3.3, 4.2, 5.2, 6.3, 7.1, 8.1<br />

22<br />

›<br />

Aktivitäten<br />

mit Kindern<br />

Kinder lassen sich für die spannenden Charaktereigenschaften der Dohle besonders<br />

leicht begeistern. Sie haben keine Vorurteile gegenüber dem Rabenvogel und<br />

werden fasziniert von diesen klugen Gefährten sein.<br />

ENTDECKUNGSTOUR<br />

Zeigen Sie den Kindern den Lebensraum der Dohle. Alte Ruinen, Burgen, Schlösser<br />

und Kirchtürme sind für junge Entdecker besonders interessant. Hier finden sich<br />

viele Schlupflöcher, in denen die Dohlen gerne ihre Jungen aufziehen. Durch ein<br />

Fernglas sind die Brutnischen unter dem Dach oder in den Schalllöchern der Kirche<br />

gut zu entdecken. Auf umliegenden Grünflächen findet sich die Insektenvielfalt<br />

erst bei genauerem Hinsehen. Mit der Becherlupe können die Kinder dort<br />

die unterschiedlichsten Insekten aufspüren und sie mit Unterstützung <strong>des</strong> Gruppenleiters<br />

und eines Bestimmungsbuches benennen. Im Anschluss sind die Kinder<br />

schon kleine Experten und können den Zustand der Wiese „fachlich“ beurteilen:<br />

Welche Insekten leben hier? Ist das Angebot ausreichend für die Dohle?<br />

Wieso sind manche Wiesen nahrungsreich und vielfältig und andere nicht? Auf<br />

diese Weise lernen die Kinder den Lebensraum der Dohle kennen und verstehen,<br />

wieso er geschützt werden muss.<br />

DOHLEN-QUIZ<br />

Nach einer Dohlen-Expedition oder anderen Aktivitäten zum Thema Dohle<br />

können die Teilnehmer neu erlerntes Wissen mit dem Dohlen-Quiz testen. Sind<br />

sie genauso schlau wie die Dohle? In diesem Zusammenhang können Sie viele<br />

Beispiele für die Intelligenz der Rabenvögel geben (siehe zum Beispiel Broschüre<br />

zum <strong>Vogel</strong> <strong>des</strong> <strong>Jahres</strong>, Seite 19/20).


KLEINE HELFER GANZ GROSS<br />

Brutplätze in still gelegten Steinbrüchen und an Naturfelsen können mit der Zeit<br />

verbuschen und sind dann für die Dohlen nicht mehr nutzbar. Gemeinsam mit<br />

Kindern und Jugendlichen lässt sich in einer Aktion der Aufwuchs von den Felswänden<br />

entfernen – vorausgesetzt, die Felsen sind gefahrlos zu erreichen. In den<br />

Spalten und Nischen findet die Dohle dann wieder Platz zum brüten. Auch Insekten<br />

und seltenen sonnenliebenden Pflanzen dienen die Felsen danach wieder<br />

als Lebensraum.<br />

ZUM BEISPIEL<br />

Für viele Menschen haben sie heute nur noch kulturhistorische Bedeutung,<br />

doch die Frankenberger Dohlenfelsen sind auch ein wertvoller Lebensraum<br />

für viele Insekten, Reptilien und andere Tiere. <strong>Die</strong> Frankenberger NAJU<br />

stellte die bis zu 30 Meter hohen Sandsteinfelsen auf rund 300 Meter Länge<br />

frei, um auch den namensgebenden Dohlen wieder einen Brutplatz mit freiem<br />

Anflug zu bieten.<br />

THEATERSTÜCK „DOHLENKOLONIE“<br />

Mit Kindern und Jugendlichen lässt sich die Welt der Rabenvögel besonders gut entdecken.<br />

Mit der „Dohlen-Maske“ (siehe Seite 24) verwandelt sich die Gruppe schnell<br />

in eine ganze Dohlenkolonie. Kopieren Sie die Motive auf dünne, aber biegsame<br />

Pappe (zum Beispiel Tonkarton). Je<strong>des</strong> Kind kann seine Maske dann ausschneiden<br />

und anmalen. Anschließend die Maske entsprechend der Markierungen falten und<br />

zusammenkleben. Am Ende einfach ein Gummiband durch die seitlichen Löcher<br />

spannen und schon kann die Maske aufgesetzt werden. Proben Sie mit den Kindern<br />

ein kurzes Theaterstück ein und führen Sie es im Rahmen einer Veranstaltung vor.<br />

Jung und Alt werden begeistert sein. Und die Kinder beschäftigen sich aktiv mit dem<br />

Sozialverhalten der Tiere.<br />

AKTIVITÄTEN MIT KINDERN<br />

Weitere Infos zur NAJU:<br />

www.NAJU.de<br />

SIE BRAUCHEN:<br />

› Dünne, biegsame Pappe<br />

(z.B. Tonkarton)<br />

› Scheren<br />

› Stifte<br />

› Klebstoff<br />

› Gummibänder<br />

23


Dohlenmaske


Das Dohlen-Quiz<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

WO LEBEN HEUTE DIE MEISTEN DOHLEN?<br />

� In Städten und Dörfern mit hohen, alten Gebäuden. Dort finden sie Gebäudenischen und Mauer-<br />

löcher, Dachstühle, Schornsteine und Kirchtürme zum Nisten.<br />

� In naturnahen Wäldern mit alten Bäumen, in denen Dohlen alte Spechthöhlen bewohnen.<br />

� In Felsen, wo sie am liebsten mit der ganzen Kolonie Mauerspalten und kleine Höhlen besetzen.<br />

WAS FRESSEN DOHLEN?<br />

� Dohlen sind die absoluten Feinschmecker und fressen nur große Insekten wie Käfer, Würmer und<br />

Spinnen.<br />

� Dohlen sind Vegetarier. Oft fallen ganze Kolonien auf abgeernteten Getreidefeldern ein – dort<br />

fühlen sie sich wie im Paradies.<br />

� Dohlen sind Allesfresser und lassen sich neben Würmern, Käfern und Spinnen, Fallobst und<br />

Getreidekörnern sogar menschliche Abfälle schmecken.<br />

WIE ALT KÖNNEN DOHLEN BEI GUTEM NAHRUNGSANGEBOT WERDEN?<br />

� 2 Jahre � 10 Jahre � 20 Jahre<br />

WOHER KOMMT DER BEGRIFF „HUPFDOHLE“?<br />

� Früher nannte man Dohlen so, die in einen Schornstein „gehupft“ waren. Der Begriff hat sich<br />

jedoch nicht durchgesetzt, weil es immer weniger Schornsteinfeger gibt.<br />

� Früher nannte man scherzhaft Ballett- und Revue-Tänzerinnen so, heute bekommen zappelige<br />

Menschen manchmal diesen Spitznamen.<br />

� Früher nannte man Männer so, die besonders große Sprünge auf einem Bein machen konnten.<br />

<strong>Die</strong>ses Verhalten sieht man bei Dohlen sehr häufig.<br />

WIE LEBEN DOHLENPAARE ZUSAMMEN?<br />

� Sie trennen sich je<strong>des</strong> Jahr nach der Brutsaison und suchen sich im nächsten Jahr einen neuen Partner.<br />

� Sie sind sich ihr Leben lang treu.<br />

� Sie verbringen nur die Brutsaison zusammen, im Winter geht jeder seiner eigenen Wege. Pünktlich<br />

zur Balz treffen sich die Partner wieder.<br />

DOHLEN LEBEN IN KOLONIEN MIT ANDEREN DOHLEN(PAAREN). WIE IST EINE KOLONIE ORGANISIERT?<br />

� Das Leben in der Kolonie ist von Chaos geprägt. Nahezu täglich gibt es Kämpfe um die besten<br />

Schlafplätze und die größten Leckerbissen. Wer gewinnt, hat für einen Tag das Sagen.<br />

� In einer Dohlenkolonie hat nur eine Dohle die Macht. Ihre „Untertanen“ müssen tun und lassen,<br />

was die oberste Dohle ihnen vorschreibt.<br />

� Kaum ein anderes Tier hat ein so hoch entwickeltes Familien- und Gesellschaftsleben wie die Dohle.<br />

Eine klare Rangfolge bestimmt, wer den besten Nistplatz erhält und zuerst ans begehrte Futter darf.<br />

WIE VIELE DOHLENPAARE BRÜTEN AKTUELL IN DEUTSCHLAND?<br />

� Etwa 100.000 � Etwa 400.000 � Etwa 1 Million<br />

DOHLEN SIND SEHR SCHLAU. DURCH WEN IST IHRE INTELLIGENZ BEKANNT GEWORDEN?<br />

� Durch Konrad Lorenz, der mit seinen frei fliegenden Dohlen ein breites Publikum fand, das vom<br />

hoch organisierten Sozialleben dieser Art beeindruckt war.<br />

� Durch Albert Einstein, der zahmen Dohlen das Zählen beibrachte. <strong>Die</strong> schlauste Dohle konnte so-<br />

gar bis zehn zählen und einfache Rechenaufgaben meistern.<br />

� Durch Reinhold Messner, der bei seinen Kletterpartien mit zahmen Dohlen um die Wette<br />

geklettert ist und von ihnen als Mitglied der Kolonie anerkannt wurde.


26<br />

NABU vor Ort<br />

NABU<br />

Baden-Württemberg<br />

Tübinger Straße 15<br />

70178 Stuttgart<br />

Tel. 07 11.9 66 72-0<br />

Fax 07 11.9 66 72-33<br />

NABU@NABU-BW.de<br />

www.NABU-BW.de<br />

NABU-Partner Bayern –<br />

Lan<strong>des</strong>bund für <strong>Vogel</strong>schutz<br />

(<strong>LBV</strong>)<br />

Eisvogelweg 1<br />

91161 Hilpoltstein<br />

Tel. 0 91 74.47 75-0<br />

Fax 0 91 74.47 75-75<br />

Info@<strong>LBV</strong>.de<br />

www.<strong>LBV</strong>.de<br />

NABU Berlin<br />

Wollankstraße 4<br />

13187 Berlin<br />

Tel. 030.9 86 41 07 oder<br />

030.9 86 08 37-0<br />

Fax 030.9 86 70 51<br />

LvBerlin@NABU-<br />

Berlin.de<br />

www.NABU-Berlin.de<br />

NABU Brandenburg<br />

Lindenstraße 34<br />

14467 Potsdam<br />

Tel. 03 31.2 01 55-70<br />

Fax 03 31.2 01 55-77<br />

Info@NABU-<br />

Brandenburg.de<br />

www.NABU-<br />

Brandenburg.de<br />

NABU Bremen<br />

Contrescarpe 8<br />

28203 Bremen<br />

Tel. 04 21.3 39 87 72<br />

Fax 04 21.33 65 99 12<br />

Info@NABU-Bremen.de<br />

www.NABU-Bremen.de<br />

NABU Hamburg<br />

Osterstraße 58<br />

20259 Hamburg<br />

Tel. 040.69 70 89-0<br />

Fax 040.69 70 89-19<br />

NABU@NABU-<br />

Hamburg.de<br />

www.NABU-Hamburg.de<br />

NABU Hessen<br />

Friedenstraße 26<br />

35578 Wetzlar<br />

Tel. 0 64 41.6 79 04-0<br />

Fax 0 64 41.6 79 04-29<br />

Info@NABU-Hessen.de<br />

www.NABU-Hessen.de<br />

NABU Mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

Arsenalstraße 2<br />

19053 Schwerin<br />

Tel. 03 85.7 58 94 81<br />

Fax 03 85.7 58 94 98<br />

LGS@NABU-MV.de<br />

www.NABU-MV.de<br />

NABU Niedersachsen<br />

Alleestraße 36<br />

30167 Hannover<br />

Tel. 05 11.9 11 05-0<br />

Fax 05 11.9 11 05-40<br />

Info@NABU-<br />

Niedersachsen.de<br />

www.NABU-<br />

Niedersachsen.de<br />

NABU<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Merowingerstraße 88<br />

40225 Düsseldorf<br />

Tel. 02 11.15 92 51-0<br />

Fax 02 11.15 92 51-15<br />

Info@NABU-NRW.de<br />

www.NABU-NRW.de<br />

NABU Rheinland-Pfalz<br />

Frauenlobstraße 15-19<br />

55118 Mainz<br />

Tel. 0 61 31.1 40 39-0<br />

Fax 0 61 31.1 40 39-28<br />

Kontakt@NABU-RLP.de<br />

www.NABU-RLP.de<br />

NABU Saarland<br />

Antoniusstraße 18<br />

66822 Lebach<br />

Tel. 0 68 81.93 61 9-0<br />

Fax 0 68 81.93 61 9-11<br />

LGS@NABU-Saar.de<br />

www.NABU-Saar.de<br />

NABU-Bun<strong>des</strong>verband<br />

Charitéstraße 3<br />

10117 Berlin<br />

Tel. 030.28 49 84-0<br />

Fax 030.28 49 84-20 00<br />

NABU@NABU.de<br />

www.NABU.de<br />

NABU Sachsen<br />

Löbauer Straße 68<br />

04347 Leipzig<br />

Tel. 03 41.23 33 13-0<br />

Fax 03 41.23 33 13-3<br />

Lan<strong>des</strong>verband@NABU-<br />

Sachsen.de<br />

www.NABU-Sachsen.de<br />

NABU Sachsen-Anhalt<br />

Schleinufer 18a<br />

39104 Magdeburg<br />

Tel. 03 91.5 61 93-50<br />

Fax 03 91.5 61 93-49<br />

Mail@NABU-LSA.de<br />

www.NABU-LSA.de<br />

NABU<br />

Schleswig-Holstein<br />

Färberstraße 51<br />

24534 Neumünster<br />

Tel. 0 43 21.5 37 34<br />

Fax 0 43 21.59 81<br />

Info@NABU-SH.de<br />

www.NABU-SH.de<br />

NABU Th ürin gen<br />

Leutra 15<br />

07751 Jena<br />

Tel. 0 36 41.60 57 04<br />

Fax 0 36 41.21 54 11<br />

LGS@NABU-<br />

Thueringen.de<br />

www.NABU-<br />

Thueringen.de


✂<br />

NABU-Materialien<br />

<strong>Vogel</strong> <strong>des</strong> <strong>Jahres</strong> <strong>2012</strong><br />

Artikel-Nr. Titel Preis (€) Anzahl<br />

1944 Broschüre „<strong>Die</strong> Dohle – 1,00 *<br />

<strong>Vogel</strong> <strong>des</strong> <strong>Jahres</strong> <strong>2012</strong>“, A5, farbig, 28 Seiten<br />

1945 Aufkleber „<strong>Die</strong> Dohle: Traumtänzer, Kirchgänger, 0,50 *<br />

Schlaumeier und Schmusekatze“<br />

1946 Plakat „<strong>Die</strong> Dohle“ kostenlos<br />

1947 Aktionsleitfaden „<strong>Die</strong> Dohle“, A4, 24 Seiten kostenlos<br />

1951 Pressemappe „<strong>Die</strong> Dohle“ 4,00<br />

1952 Button-Set „<strong>Die</strong> Dohle“, 4 Stück, versch. Motive, 32mm 1,50 *<br />

1953 Button Traumtänzer, 32mm 0,50 *<br />

1954 Button Kirchgänger, 32mm 0,50 *<br />

1955 Button Schmusekatze, 32mm 0,50 *<br />

1956 Button Schlaumeier, 32mm 0,50 *<br />

1807 Aktionspaket „Lebensraum Kirchturm“ 1,50 *<br />

3 Faltblätter DINlang in A4-Folder<br />

1818 Plakette und Urkunde „Lebensraum Kirchturm“, 5,00<br />

Plakette A5, Urkunde A4<br />

4107 Erscheint in Kürze: Faltblatt „Rabenvögel“, DINlang kostenlos<br />

In den Preisen ist die gesetzliche Mehrwertsteuer enthalten. <strong>Die</strong> mit * gekennzeichneten Artikel werden bei Abnahme größerer Mengen ermäßigt:<br />

ab 50 Stck. um 25 %, ab 100 Stck. um 40 % und ab 500 Stck. um 50 %. Versandkosten werden zusätzlich nach Aufwand berechnet.<br />

Hinweis:<br />

Informieren Sie sich Anfang <strong>2012</strong> über mögliche neue Angebote zum „Lebensraum Kirchturm“!<br />

Über den NABU Natur Shop können Sie neben den aufgeführten Publikationen<br />

auch Nistkästen, T-Shirts, Tassen, und eine Vielzahl anderer Produkte erwerben.<br />

Name, Vorname ..............................................................................................<br />

NABU-Gruppe ..............................................................................................<br />

Straße ..............................................................................................<br />

PLZ, Ort ..............................................................................................<br />

Tel., E-Mail ..............................................................................................<br />

Datum, Unterschrift ..............................................................................................<br />

Schicken Sie Ihren<br />

ausgefüllten Bestellschein an:<br />

NABU Natur Shop<br />

Am Eisenwerk 13<br />

30519 Hannover<br />

Tel. 0511.2 15 71 11<br />

Fax 0511.1 23 83 14<br />

info@NABU-natur-shop.de<br />

Oder bestellen Sie online unter<br />

www.NABU.de/infomaterial<br />

NABU VOR ORT<br />

NABU-MATERIALIEN<br />

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32<br />

<strong>Die</strong> Dohle, <strong>Vogel</strong> <strong>des</strong> <strong>Jahres</strong> <strong>2012</strong>, lebt oft in unserer direkten Nachbarschaft in Dörfern und Städten.Wir<br />

können viel für sie tun: Gebäudenischen und Hohlräume als Nistplätze erhalten, Kirchtürme und andere<br />

hohe Gebäude zugänglich machen, Nistkästen bauen und Wiesen und Weiden für die Nahrungssuche sichern.<br />

<strong>Die</strong>ser Aktionsleitfaden liefert Ihnen zu allen Themen Hintergrundinformationen und Hilfestellungen.<br />

Auch für Ihre Öffentlichkeitsarbeit und Ihre Aktivitäten mit Kindern haben wir viele Anregungen parat.

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