Gliederung 1. Einleitung 2. Biografie 3. Adornos Gesellschafts - studiy
Gliederung 1. Einleitung 2. Biografie 3. Adornos Gesellschafts - studiy
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Studiengang Kultur und Technik, M.A.<br />
Seminar: Positivismusstreit, SoSe 2011<br />
Dozent: Prof. Zoglauer<br />
Vortrag zu: Theodor W. Adorno, Zur Logik der Sozialwissenschaften<br />
Vortragende: Johannes Bareuther und Nicole Weinhold<br />
2<strong>1.</strong>06.2011<br />
<strong>Gliederung</strong><br />
<strong>1.</strong> <strong>Einleitung</strong><br />
<strong>2.</strong> <strong>Biografie</strong><br />
<strong>3.</strong> <strong>Adornos</strong> <strong>Gesellschafts</strong>- und Wissenschaftsbegriff<br />
4. Werturteilsproblematik<br />
5. Stellung der Soziologie<br />
6. <strong>Adornos</strong> <strong>Gesellschafts</strong>kritik<br />
7. Zusammenfassung<br />
<strong>1.</strong> <strong>Einleitung</strong><br />
Die als Positivismusstreit bekannte Auseinandersetzung innerhalb der deutschen Soziologie<br />
nahm ihren Ausgang auf einer Arbeitstagung der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in<br />
Tübingen 196<strong>1.</strong> Adorno lieferte dort ein Korreferat zu Karl R. Poppers Thesen zur Logik der<br />
Sozialwissenschaften.<br />
<strong>2.</strong> <strong>Biografie</strong><br />
Theodor Wiesengrund Adorno (1903 - 1969) war ein bedeutender Soziologe und Philosoph des<br />
20. Jahrhunderts und bekanntester Exponent der Kritischen Theorie.<br />
<strong>3.</strong> <strong>Adornos</strong> <strong>Gesellschafts</strong>- und Wissenschaftsbegriff<br />
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Verschränkung von gegenstandstheoretischen und methodologischen Fragen<br />
Gesellschaft als Totalität, d.h. als eigengesetzliches, widersprüchliches Ganzes<br />
verselbstständigter Strukturen<br />
„Die Gesellschaft ist widerspruchsvoll und doch bestimmbar; rational und irrational in<br />
eins, System und brüchig, blinde Natur und durch Bewußtsein vermittelt.” (S. 126 / GS 8,<br />
S. 538)<br />
„Methoden hängen nicht vom methodologischen Ideal ab, sondern von der Sache.“ (S.<br />
130 / GS 8, S. 551)<br />
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Ablehnung naturwissenschaftlicher Methoden in der Soziologie und einer Konzeption<br />
des Erkenntnisprozesses als „Stufengang von der Beobachtung zur Ordnung,<br />
Aufbereitung und Systematisierung [des] Materials" (S. 126 / GS 8, S. 548)<br />
Phänomene und Daten sind „durch den Zusammenhang der gesellschaftlichen Totalität<br />
strukturiert“ und präformiert (ebd.)<br />
Erkenntnis der Gesellschaft bedarf des spekulativen, durch keine unmittelbare<br />
Beobachtung gedeckten, aber ,erfahrungsgesättigten’ Vor- und Zugriffs auf die Totalität,<br />
in deren Zusammenhang einzelnes allein gedeutet werden kann.<br />
4. Werturteilsproblematik<br />
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Eine wissenschaftliche Theorienbildung enthält notwendigerweise Werturteile.<br />
Werte haben sich innerhalb einer Gesellschaft entwickelt und liegen in ihr selbst<br />
begründet.<br />
Das wissenschaftliche Bewusstsein einer Gesellschaft kann weder als wertfrei<br />
angesehen werden, noch sollte es sich auf verordnete und willkürliche Werte berufen.<br />
Die richtige Gesellschaft ist nicht abstrakt der bestehenden entgegenzusetzen, sondern<br />
aus ihrer Kritik zu entwickeln.<br />
5. Stellung der Soziologie<br />
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Vorrang der Gesellschaft vor der Psyche<br />
Wechselwirkung von gesellschaftlicher und Subjektkonstitution<br />
Es müssen alle wissenschaftlichen Bereiche miteinbezogen werden, um eine Einsicht in<br />
die Gesellschaft als Totalität zu erhalten.<br />
6. <strong>Adornos</strong> <strong>Gesellschafts</strong>kritik<br />
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„Die Erfahrung vom widerspruchsvollen Charakter der gesellschaftlichen Realität ist kein<br />
beliebiger Ausgangspunkt, sondern das Motiv, das die Möglichkeit von Soziologie<br />
überhaupt erst konstituiert.” (S. 142 / GS 8, S.563)<br />
Soziologie besitzt einen aufklärerischen Charakter und soll als kritische Wissenschaft<br />
zur Entmythologisierung beitragen.<br />
Sozialwissenschaft, die auf eine umfassende Theorie und Kritik der Gesellschaft<br />
verzichtet, verflacht und wird letztlich bedeutungslos.<br />
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7. Zusammenfassung<br />
Die Gegenüberstellung zeigt: Adorno und Popper verwenden teilweise dieselben Begriff,<br />
allerdings mit unterschiedlichen Bedeutungsgehalten. Die tiefen Differenzen liegen bei<br />
terminologischer Übereinstimmung im Gegenstands- und Begriffsverständnis (vgl. Dahrendorfs<br />
Diskussionsbericht in Adorno u.a. 1969).<br />
Ausgangpunkt der<br />
Soziolgie<br />
Popper<br />
Problem (wie in jeder Wissenschaft)<br />
Adorno<br />
Lösung/Intuition, (theorievermittelte)<br />
Erfahrung der Widersprüchlichkeit<br />
der Gesellschaft<br />
Status der Empirie Korrektiv/Überprüfungsinstanz theoriekonstitutiv und -korrektiv<br />
Problem-Begriff<br />
Kritik-Begriff<br />
Werturteilsproblem<br />
Kritik an der Soziologie<br />
Aufgabe der Sozialwissenschaften<br />
theoretisch: logische Inkonsistenz<br />
oder Inkongruenz von Beobachtung<br />
und Theorie; praktisch: soziale/politische<br />
Probleme<br />
Kritik als Prüfung und Widerlegungversuch<br />
von Theorien durch<br />
die wissenschaftliche Community<br />
Wertfreiheit ist selbst ein Wert.<br />
Werte sollen transparent gemacht<br />
werden.<br />
Gefahr des methodologischen Naturalismus<br />
bzw. des szientistischen<br />
Missverständnisses naturwissenschaflicher<br />
Methoden<br />
Beitrag zur Problemlösung, Erkenntnisfortschritt<br />
(?)<br />
„problematischer Zustand der<br />
Welt”; Selbstzerstörungspotenzial<br />
der modernen Gesellschaft; Herrschaft<br />
(immanente) Kritik der Gesellschaft<br />
als Entfaltung ihrer Widersprüche<br />
und als Konfrontation von<br />
Begriff und Sache; Ideologiekritik<br />
weder Wertdogmatismus, noch Urteilsenthaltung;<br />
stattdessen immanente<br />
Kritik<br />
Verselbstständigung der Methode<br />
gegenüber der Sache; Irrelevanz<br />
der Themen; Verkümmerung zur<br />
„Researchtechnik“<br />
kritische Theorie der Gesellschaft<br />
statt Verwaltungstechnik<br />
Literatur<br />
Adorno, Theodor W. (1969): Zur Logik der Sozialwissenschaften, in: ders. u.a: Der<br />
Positivismusstreit in der deutschen Soziologie, Sammlung Luchterhand 1979<br />
Meyer, Lars (2005): Absoluter Wert und allgmeiner Wille. Zur Selbstbegründung dialektischer<br />
<strong>Gesellschafts</strong>theorie, Bielefeld<br />
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