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3. Jahrgang | Heft Nr. 2 | 2012 (arbeit)<br />
Integrationsamt<br />
Integrationsprojekte nehmen<br />
einen sozialen Auftrag wahr<br />
Integrationsprojekte dienen der Integration<br />
und Förderung schwerbehinderter<br />
Menschen, die zwar erwerbsfähig<br />
sind, die jedoch noch nicht stabil<br />
genug für eine ungeschützte Beschäftigung<br />
auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt<br />
sind.<br />
Integrationsprojekte sind rechtlich und<br />
wirtschaftlich selbstständige Unternehmen,<br />
die schwerbehinderte Menschen zu<br />
Tarifbedingungen beschäftigen. Integrationsprojekte<br />
beschäftigen schwerbehinderte<br />
Menschen, die wegen Art oder<br />
Schwere der Behinderung voraussichtlich<br />
trotz aller Anstrengungen keinen unmittelbaren<br />
Zugang zum (unsubventionierten)<br />
allgemeinen Arbeitsmarkt finden. Integrationsprojekte<br />
können deshalb einen<br />
adäquaten Einstieg bieten, um die Teilhabe<br />
schwerbehinderter Menschen am allgemeinen<br />
Arbeitsmarkt zu stärken.<br />
Das Integrationsamt Hamburg fördert<br />
derzeit folgende Integrationsprojekte:<br />
• Backland Hamburg gGmbH: Arbeitsund<br />
Qualifizierungsmöglichkeiten für<br />
Menschen mit Behinderung im Bäckerei-<br />
und Konditoreibetrieb<br />
• Bergedorfer Impuls Betriebsstätten<br />
GmbH: Arbeitsplätze und Teilzeitarbeitsplätze<br />
für psychisch kranke Menschen<br />
in den Bereichen Wäscherei, Café/Party-Service,<br />
Casino, Büroservice<br />
• Hamburger Assistenz Dienstleistungen<br />
gGmbH (HAD): Arbeitsplätze in der Regel<br />
Teilzeit, insbesondere für Menschen<br />
mit geistiger Behinderung. Die HAD betreibt<br />
gegenwärtig in zwei Altenheimen<br />
Kioske und Caféterien, ferner bietet sie in<br />
Unternehmen Dienstleistungen an.<br />
• Haus5 Service gemeinnützige GmbH:<br />
Arbeitsplätze und Teilzeitarbeitsplätze für<br />
Menschen mit Behinderungen in den<br />
Bereichen Catering + Events, Küche,<br />
Reinigung und Restaurantbetrieb<br />
• Osterkus(s) gGmbH: Arbeitsplätze und<br />
Teilzeitarbeitsplätze für psychisch behinderte<br />
Menschen in den Bereichen<br />
Café-, Küchenbetrieb und Catering<br />
COPY und SERVICE<br />
• Stadthaushotel / Café Max B: Teilzeitarbeitsplätze<br />
für unterschiedlich stark<br />
geistig behinderte Menschen im Hotelbetrieb<br />
bzw. für psychisch behinderte<br />
Menschen und ehemals Drogenabhängige<br />
in den Bereichen Cafè-, Küchenbetrieb,<br />
Catering, Service<br />
Unter www.hamburg.de/integrationsamt/<br />
projekte/115006/start.html können Sie<br />
genauere Informationen über das jeweilige<br />
Projekt abrufen.<br />
Zur Zielgruppe der schwerbehinderten<br />
Menschen in Integrationsprojekten<br />
gehören besonders betroffene Menschen<br />
(§ 132 Abs. 2 SGB IX). Dies sind beispielsweise<br />
schwerbehinderte Menschen<br />
mit geistiger oder seelischer Behinderung<br />
oder mit einer schweren Körper-, Sinnesoder<br />
Mehrfachbehinderung. Dazu zählen<br />
auch schwerbehinderte Menschen, die von<br />
einer Werkstatt für behinderte Menschen<br />
(WfbM) oder einer psychiatrischen Einrichtung<br />
in ein Integrationsprojekt wechseln.<br />
Die Integrationsunternehmen müssen mindestens<br />
25 Prozent schwerbehinderte<br />
Menschen der oben beschriebenen Zielgruppe<br />
beschäftigen, wobei der Anteil der<br />
schwerbehinderten Menschen in der Regel<br />
50 Prozent nicht übersteigen sollte. Die<br />
Mindestgröße der Integrationsprojekte beträgt<br />
mindestens fünf schwerbehinderte<br />
Menschen der Zielgruppe. Integrationsprojekte<br />
(Integrationsunternehmen, -betriebe<br />
oder -abteilungen) sind zwar dem allgemei-<br />
nen Arbeitsmarkt zuzurechnen, erfüllen jedoch<br />
neben der wirtschaftlichen Betätigung<br />
einen sozialen Auftrag.<br />
Die gesetzlichen Rahmenbedingungen für<br />
die Integrationsprojekte finden sich im<br />
SGB IX (§§ 132 - 134 SGB IX). Die Freie<br />
und Hansestadt Hamburg hat ihre Fördergrundsätze<br />
im Amtlichen Anzeiger Nr. 66,<br />
24. August 2010, veröffentlicht. www.luewu.de/anzeiger/2010/66.pdf#page=4<br />
Eine finanzielle Förderung der Arbeitsverhältnisse<br />
der Zielgruppe kann nur erfolgen,<br />
wenn diese sozialversicherungspflichtig<br />
mit tariflicher/ortsüblicher Vergütung<br />
beschäftigt sind. Zum sozialen Auftrag<br />
der Integrationsprojekte gehören<br />
eine arbeitsbegleitende Betreuung, die<br />
Möglichkeit an Maßnahmen der beruflichen<br />
Weiterbildung teilzunehmen und<br />
eine Unterstützung bei der Vermittlung in<br />
eine sonstige Beschäftigung auf dem allgemeinen<br />
Arbeitsmarkt. Das Integrationsamt<br />
kann für Integrationsprojekte finanzielle<br />
Hilfen gewähren. Hierzu zählen:<br />
• betriebswirtschaftliche Beratungen,<br />
• Investitionshilfen als einmalige Leistungen,<br />
• besonderer Betreuungsaufwand,<br />
• Abgeltung von Minderleistungen.<br />
Die Förderung von Integrationsprojekten<br />
steht im Ermessen des Integrationsamtes.<br />
Es orientiert sich an fachlichen Voraussetzungen<br />
und an den verfügbaren Mitteln der<br />
Ausgleichsabgabe. Das Ermessen erstreckt<br />
sich sowohl auf die Entscheidung<br />
dem Grunde nach als auch auf Art und<br />
Umfang der finanziellen Leistungen.<br />
Kontakt<br />
Markus Drosten (fachlich zuständig)<br />
Tel. (040) 4 28 63 -25 69<br />
Angela Bruns (finanziell zuständig)<br />
Tel. (040) 4 28 63 -28 10<br />
Behörde für Arbeit, Soziales, Familie<br />
und Integration,Integrationsamt<br />
Hamburger Straße 47, 22083 Hamburg<br />
www.hamburg.de/integrationsamt<br />
E-Mail: integrationsamt.zuwendungen@<br />
basfi.hamburg.de<br />
www.hcp-journal.de 7