Sweetie - Diabetes Rhein Erftkreis
Sweetie - Diabetes Rhein Erftkreis
Sweetie - Diabetes Rhein Erftkreis
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<strong>Sweetie</strong><br />
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3 - Juni-August 2013 <strong>Sweetie</strong><br />
Typ-2-<strong>Diabetes</strong><br />
Eine weit verbreitete Krankheit<br />
Der <strong>Diabetes</strong> mellitus hat sich in den<br />
letzten Jahren zu einer weit verbreiteten<br />
Krankheit entwickelt, welche für eine<br />
Reihe von Erkrankungen wie Herzinfarkt,<br />
Schlaganfall, Nierenversagen und<br />
Erblindung verantwortlich ist. Die Ursachen<br />
für diese Zunahme sind Übergewicht<br />
und Bewegungsmangel, welche<br />
nicht nur häufiger, sondern auch früher<br />
als je zuvor auftreten.<br />
Somit kann Typ2-<strong>Diabetes</strong> durch Änderung<br />
des Lebensstils weitgehend<br />
vermieden werden. Ist man jedoch an<br />
<strong>Diabetes</strong> erkrankt, so kann man durch<br />
eine konsequente Behandlung die fatalen<br />
Folgen vermeiden und ein langes<br />
Leben mit guter Lebensqualität führen.<br />
Die Voraussetzung zur aktiven Bewältigung<br />
dieser Erkrankung ist das Wissen<br />
um die Entstehung, die Behandlungsmöglichkeiten,<br />
sowie die Vermeidung<br />
von Folgeschäden. Hier ist somit die<br />
Eigenverantwortlichkeit und Kompetenz<br />
des Patienten gefordert.<br />
SWEETIE soll Ihnen, aber auch Interessierten<br />
und Angehörigen, einen<br />
Überblick über den letzten Wissensstand<br />
bezüglich des<br />
<strong>Diabetes</strong> mellitus<br />
und der begleitenden<br />
Erkrankungen<br />
geben. Wie wichtig eine gute Einstellung<br />
des <strong>Diabetes</strong>, aber auch des Bluthochdrucks<br />
und der Fettstoffwechselstörung<br />
ist, wurde in den letzten Jahren<br />
eindrucksvoll in wissenschaftlichen<br />
Studien belegt. Jetzt gilt es, dieses Wissen<br />
in die Praxis umzusetzen. Dann<br />
wird es gelingen, die Folgeschäden zu<br />
vermeiden und Lebensqualität und -erwartung<br />
zu steigern. Nicht zuletzt soll<br />
diese Infos Sie zu einem mündigen Partner<br />
in der Behandlung dieser Erkrankung<br />
machen.<br />
Seien Sie aktiv, fordern Sie Ihr Recht<br />
auf Schulung und optimale Betreuung<br />
ein und setzen Sie alles daran, gemeinsam<br />
mit Ihrem behandelnden Arzt die<br />
Zielwerte zu erreichen.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Wissensgewinn<br />
bei dieser Lektüre und alles Gute bei der<br />
Behandlung bzw. Vermeidung des <strong>Diabetes</strong><br />
mellitus.<br />
Ihr Leonhard Schmitz
<strong>Sweetie</strong> Juni-August 2013 - 4<br />
Auswirkungen eines <strong>Diabetes</strong> auf Seele und Alltag<br />
Ein <strong>Diabetes</strong> mellitus begleitet einen Menschen sein Leben lang. Das muss aber<br />
nicht heißen, dass die Krankheit das ganze Leben bestimmt. Sich mit der Krankheit<br />
gut auszukennen, hilft dabei, die Behandlung im Griff zu behalten und mögliche<br />
Probleme rechtzeitig zu erkennen.<br />
Die gesundheitlichen Verhaltensweisen<br />
von Menschen werden oft moralisiert.<br />
Letztlich wie er leben und mit seiner Erkrankung<br />
umgehen möchte, kann aber<br />
jeder selbst entscheiden. Zudem ist es<br />
schwer, die eigenen Verhaltensweisen zu<br />
ändern. Zum Beispiel hat unsere Ernährung<br />
nicht allein mit Gesundheit zu tun,<br />
sondern auch mit Genuss. Liebgewordene<br />
Gewohnheiten zu ändern, ist nicht leicht.<br />
Zudem ist nicht bei allen Lebensmitteln<br />
ersichtlich, wie viel Salz oder welche<br />
Fette sie enthalten. Auch familiäre Gründe<br />
können eine Ernährungsumstellung<br />
erschweren. Wer für die ganze Familie<br />
kocht, möchte auch auf die Bedürfnisse<br />
der anderen eingehen. Menschen, die im<br />
Beruf stehen oder viele andere Verpflichtungen<br />
haben, können auch darauf angewiesen<br />
sein, oft auswärts zu essen, sodass<br />
sie nur begrenzt Einfluss darauf haben,<br />
was sie essen und was nicht.<br />
Niemand muss Schuldgefühle haben<br />
Menschen mit <strong>Diabetes</strong> sind manchmal<br />
vielen gut gemeinten Ratschlägen ausgesetzt,<br />
die sie aber eher überwältigen als<br />
motivieren. Sie bekommen dann manchmal<br />
das Gefühl, als ob sie ihr ganzes Leben<br />
ändern müssten. Dies ist aber für viele<br />
Menschen unrealistisch. Wer seine Lebensweise<br />
ändern möchte, hat vielleicht<br />
bessere Chancen, wenn er sich ein Ziel<br />
nach dem anderen setzt und langsame<br />
Schritte macht anstatt zu versuchen, das<br />
ganze Leben auf einmal umzustellen.<br />
Entscheidend ist, sich bewusst zu machen,<br />
dass man keine Schuldgefühle haben<br />
muss, weil man an einem <strong>Diabetes</strong><br />
erkrankt ist - gerade weil der persönliche<br />
Lebensstil nur einer von mehreren Faktoren<br />
ist, die das Risiko für Herz-Kreislauf-<br />
Erkrankungen und Schlaganfall beeinflussen.<br />
Um solche Komplikationen zu<br />
vermeiden, ist es wichtig, mit der Ärztin<br />
oder dem Arzt zu sprechen.<br />
Psychische Folgen<br />
An einem <strong>Diabetes</strong> zu erkranken, ist für<br />
viele Menschen ein einschneidendes Erlebnis.<br />
Einige sind durch die Diagnose<br />
verunsichert, bedrückt und haben Schuldgefühle,<br />
weil sie meinen, nicht genug auf<br />
ihre Gesundheit geachtet zu haben. Nicht<br />
wenige entwickeln in dieser Zeit depressive<br />
Gedanken. Schätzungen zufolge<br />
erkrankt jeder dritte Mensch wegen eines<br />
<strong>Diabetes</strong> im Krankenhaus behandelt<br />
wird, sogar an einer behandlungsbedürftigen<br />
Depression. Daher ist es wichtig,<br />
sich nicht entmutigen zu lassen, sondern<br />
zu lernen, wie man das Leben mit der<br />
Erkrankung gestalten kann. Für Menschen,<br />
die eine Depression entwickeln,<br />
gibt es zudem wirksame Behandlungen,<br />
wie zum Beispiel bestimmte Psychotherapien.<br />
Auch Rehabilitationsprogramme<br />
bieten teilweise psychologische Unterstützung<br />
an.<br />
Und bedenke: Lebe mit Deinem <strong>Diabetes</strong><br />
und nicht für ihn!
5 - Juni-August 2013 <strong>Sweetie</strong><br />
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<strong>Sweetie</strong> Juni-August 2013 - 6<br />
Die großen Ernährungsirrtümer<br />
In kaum einen Bereich des Lebens gibt es derart viele widersprüchliche Theorien,<br />
Aussagen, Behauptungen und Weisheiten wie im Bereich der Ernährung.<br />
Es haben sich über Jahrzehnte viele Vorurteile und schnelle Beurteilungen im<br />
Bewusstsein der Bevölkerung durchgesetzt. Wie jeder aus anderen Zusammenhängen<br />
weiß, halten sich Vorurteile oft erstaunlich lange. Dieser Aufsatz<br />
erläutert einige der gängigsten Vorurteile. Der Artikel beansprucht auch nicht<br />
für sich, dass es sich um die alleinige Wahrheit handelt, doch es soll vieles von<br />
einer anderen Seite beleuchtet werden.<br />
Salz erhöht den Blutdruck<br />
Eine Rolle spielen dabei die Mineralstoffe<br />
Natrium und Kalium. Natrium befindet<br />
sich vor allem außerhalb der Zellen,<br />
also im Gewebe und im Blut, sein „Gegenspieler“<br />
Kalium dagegen in den Zellen.<br />
Eine konstante Konzentration beider<br />
Mineralien bewirkt, dass ein Gleichgewicht<br />
herrscht. Sinkt oder steigt die Konzentration<br />
eines der beiden Elemente, so<br />
verschiebt sich dieses Gleichgewicht.<br />
Würde z.B. mehr Natrium im Blut sein,<br />
so sollte Wasser von den Zellen ins Blut<br />
strömen und den Blutdruck erhöhen. Da<br />
man wusste, dass man nur etwa 2-3 g<br />
Natrium zu sich nehmen muss, um überleben<br />
zu können, die meisten Personen<br />
aber ca. 5 g Natrium zu sich nehmen,<br />
kam man auf Natrium als Verursacher<br />
für Bluthochdruck. So kam der Arzt darauf,<br />
dass dieses Gleichgewicht gestört<br />
ist, und empfahl seinen Patienten natriumarme<br />
Kost, d.h. ohne Kochsalz. Was<br />
er allerdings nicht wusste, ist, dass der<br />
Körper einen Regelungskreislauf hat,<br />
der den Natriumgehalt im Blut konstant<br />
hält. Wenn der Mensch zu viel Natrium<br />
zu sich nimmt, dann wird dieses über<br />
die Nebennieren wieder ausgeschieden,<br />
umgekehrt wird der Natriumgehalt konstant<br />
gehalten, wenn man durch Schwit-<br />
zen sehr viel Natrium verliert. Neben dem<br />
Natrium im Gewebewasser (über dessen<br />
Druck sich übrigens niemand Gedanken<br />
machte) ist Natrium auch in den Knochen<br />
als Vorrat eingelagert.<br />
Dieser Regelungsmechanismus funktioniert<br />
sehr gut, nur bei sehr großen Natriumverlusten<br />
oder extremer Zufuhr<br />
versagt er. So entzieht Meerwasser dem<br />
Körper Wasser, weil es mehr Natrium<br />
enthält als der Körper im Gewebe. Heute<br />
weiß man, dass die Aufnahme von Natrium<br />
keinen Einfluss auf den Bluthochdruck<br />
hat. Diese Erkenntnis ist nicht neu,<br />
schon in den 70er Jahren hatte sie sich bei<br />
den Ernährungswissenschaftlern durchgesetzt,<br />
in den 80ern auch bei den Ärzten.<br />
Nur bei der Bevölkerung ist dieses<br />
Vorurteil nicht auszurotten.<br />
Cholesterin verursacht<br />
Arteriosklerose<br />
Das Cholesterin durchläuft also einen<br />
Kreislauf im Körper. Nun gibt es eine<br />
Reihe von Krankheiten, bei denen dieser<br />
Kreislauf gestört ist. Hier ist die Produktion<br />
von Cholesterin erhöht, oder die<br />
Rezeptoren, welche das Cholesterin in<br />
die Zellen einschleusen, tun dies nicht im<br />
normalen Maße. Als Folge davon ist die
7 - Juni-August 2013 <strong>Sweetie</strong><br />
Konzentration von Cholesterin im Blut<br />
dauerhaft erhöht. (Genauer gesagt, die eines<br />
Transportkomplexes aus Cholesterin,<br />
Protein und Fett). Dann kann es zu den<br />
Ablagerungen kommen, die man als Arteriosklerose<br />
kennt. Diese Krankheit nennt<br />
man Hyperlipoproteinämie. Inzwischen<br />
spricht sogar das Bundesamt für gesundheitliche<br />
Aufklärung von einem „Wissensdefizit<br />
bei vielen Ärzten“ und warnt<br />
vor pauschalem Anwenden des 200 mg/<br />
dl-Grenzwertes. Wenn Sie über diesem<br />
liegen: Trösten Sie sich, das tun 90 % der<br />
Bevölkerung. Ginge es nach der Pharmaindustrie,<br />
so wären wir alle behandlungsbedürftig.<br />
Da wundert es nicht, dass das<br />
umsatzstärkste Medikament in Deutschland<br />
ein Cholesterinsenker ist.<br />
Kaffee entwässert<br />
Der Wasserhaushalt des Körpers wird<br />
durch eine Reihe von Hormonen gesteuert.<br />
Der Körper versucht dabei, die Austrocknung<br />
des Körpers zu vermeiden.<br />
Dieses Gleichgewicht ist durch eine Reihe<br />
von Stoffen störbar. Jeder kennt die<br />
harntreibende Wirkung von Kaffee und<br />
Alkohol. Während Alkohol als „Kulturdroge“<br />
gesellschaftsfähig ist, meinen<br />
viele Apostel, den Kaffee zu verteufeln<br />
zu müssen. Der Kaffee wirke „austrocknend“<br />
auf den Körper. Die Wasserzufuhr<br />
durch Kaffee dürfte bei der täglichen Wasseraufnahme<br />
nicht berücksichtigt werden.<br />
Zudem mache das Coffein im Kaffee nervös<br />
und zittrig.<br />
Nun natürlich forciert Kaffee die Ausscheidung<br />
von Wasser, er wirkt harntreibend.<br />
Das heißt, das Wasser verlässt den<br />
Körper schneller als normal. Der Körper<br />
verliert aber kein Wasser. Es wird also<br />
nicht mehr Wasser ausgeschieden, als im<br />
Kaffee enthalten ist. Sonst würden ganze<br />
Berufsgruppen wie Programmierer (die<br />
für ihren reichen Kaffeekonsum bekannt<br />
sind) längst als ausgetrocknete Mumien<br />
durch die Gegend laufen. Auch der Ansatz,<br />
dass Wasser im Kaffee nicht zu der<br />
Gesamtaufnahme zu rechnen sei, ist darum<br />
falsch: Bei Personen, die viel Kaffee<br />
trinken, ist die Restaufnahme von Wasser<br />
durch andere Getränke und Nahrungsmittel<br />
in manchen Fällen so gering, dass diese<br />
nach medizinischen Maßstäben längst verdurstet<br />
sein müssten. Weiterhin schwemmt<br />
auch Kaffee Abbaustoffe des Stoffwechsels<br />
nach außen. Dabei muss die Niere sogar<br />
weniger arbeiten, da die Ausscheidung<br />
forciert ist. Natürlich kann man Kaffee<br />
nicht mit Wasser vergleichen, doch ihn zu<br />
verteufeln, entspricht nicht dem Kenntnisstand<br />
der Medizin.<br />
Vor allem aber ist Kaffee ja nicht das einzige<br />
Nahrungsmittel, das harntreibend<br />
wirkt. Alkohol tut dies auch und viele<br />
Nahrungsmittel wie z.B. Melonen. Ja, es<br />
gibt sogar harntreibende Heilwässer und<br />
Tees! Mal ist also ein und derselbe Tatbestand<br />
toleriert (oder gewünscht), mal ein<br />
Gesundheitsrisiko.<br />
Das zweite, was man Kaffee vorwirft, ist,<br />
dass das Coffein hyperaktiv, nervös mache<br />
und das Einschlafen behindere. Nun ist<br />
unbestritten, dass Coffein eine kurzzeitige<br />
Wirkung hat, es belebt, macht wach. Doch
<strong>Sweetie</strong> Juni-August 2013 - 8<br />
selbst bei einer 7-Jahres-Studie bei einer<br />
Berufsgruppe mit hohem Kaffee Konsum<br />
(ServiererInnen in Cafés) mit einem<br />
durchschnittlichen Konsum von 7 bis 13<br />
Tassen Kaffee pro Tag konnte keines der<br />
Vortuteile bestätigt werden. Ein Dauerkonsum<br />
macht weder nervös, noch zittrig,<br />
noch beeinflusst es Blutdruck oder Reaktionsfähigkeit.<br />
Die Wirkung klingt auch<br />
bei Dauerkonsum genauso ab, wie bei<br />
einer Tasse, es gibt sogar eine leichte Gewöhnung<br />
an das Coffein, so dass es nicht<br />
so stark wirkt wie bei seltenem Konsum.<br />
Man kann mit Diäten abnehmen<br />
Obgleich jedes Jahr eine neue Frühjahrsdiät<br />
in „Brigitte“, „Freundin“, „Cosmopolitan“<br />
und wie sie noch alle heißen erscheint,<br />
ist sich heute die Wissenschaft<br />
einig, dass Diäten nur bedingt nützlich<br />
sind. Vor längerer Zeit hatte man noch<br />
ein recht maschinenorientiertes Bild unseres<br />
Körpers: Er benötigt × Kalorie Joule<br />
Energie jed en Tag, und wenn man weniger<br />
als × Kalorie Joule zu sich nimmt,<br />
dann nimmt man automatisch ab. Diäten<br />
sollten sich nur darin unterscheiden, wie<br />
sie die Versorgung mit den essentiellen<br />
Nährstoffen und Vitaminen und Mineralien<br />
gewährleistet. (Und nebenbei dem<br />
Abzunehmenden das Abnehmen auch<br />
einfach macht). Die ersten Berichte über<br />
Foto: DAK Gesundheit<br />
den Jo-Jo-Effekt (man erreicht nach Beenden<br />
der Diät das Ursprungsgewicht wieder<br />
oder mehr) wurden als Schwäche derer interpretiert,<br />
welche die Diät machten. Sie<br />
hätten einfach später zuviel gegessen.<br />
Doch mittlerweile ist eine Ernüchterung<br />
eingetreten. Der Jo-Jo-Effekt ist auch bei<br />
Personen vorhanden, die nach der Diät<br />
nicht mehr Energie zu sich nahmen, als<br />
normal wäre. Viele stehen dem Phänomen<br />
ratlos gegenüber; denn die einzige Vermeidung<br />
des Jo-Jo-Effektes scheint eine<br />
lebenslange Ernährung mit weniger Energie<br />
als normal zu sein. Inzwischen weiß<br />
man durch die Genetik, dass die Einlagerung<br />
von Fett genetisch bedingt ist. Dies<br />
ist nicht ein einzelner Faktor, sondern es<br />
sind viele. Einige sind untersucht, wie<br />
die Kontrolle des Hungergefühls durch<br />
das Hormon Leptin, doch viele sind noch<br />
nicht vollständig bekannt. Sicher ist, dass<br />
zwei Personen, welche die gleiche Menge<br />
an Nahrungsmitteln zu sich nehmen und<br />
denselben Energieverbrauch haben, unterschiedlich<br />
an Gewicht zunehmen. Der<br />
Jo-Jo-Effekt ist nach Ansicht vieler Wissenschaftler<br />
eine Regulation des Körpers:<br />
Dieser weiß ja nichts von der Intention<br />
des Gehirns abzunehmen. Er interpretiert<br />
dies als eine Hungersnot. Was macht<br />
man nach einer Hungersnot? Erst mal das<br />
Sollgewicht wieder erreichen und dann<br />
Vorräte für die nächste anlegen! Und das<br />
tut er. Der Körper kann dies auch relativ<br />
einfach, denn bei nicht stark körperlich<br />
arbeitenden Menschen macht der Grundumsatz<br />
(den man hat, wenn man schläft)<br />
2/3 bis 3/4 des Gesamtenergieverbrauchs<br />
aus. Diese gesamte Energie dient letzten<br />
Endes nur dazu, die Körpertemperatur<br />
konstant zu halten. Wird die Wärmeabgabe<br />
etwas gesenkt, so spart der Körper ge-
9 - Juni-August 2013 <strong>Sweetie</strong><br />
nug Energie für Fettpolster für die nächste<br />
Hungersnot.<br />
Noch besser trainieren kann man den<br />
Körper, indem man regelmäßig eine<br />
Diät macht, z.B. jeden Frühling die neue<br />
„Brigitte“-Diät. Dann lernt unser Körper<br />
was dazu: „Aha, die Hungersnot kommt<br />
in regelmäßigen Intervallen, da muss ich<br />
mich mit dem Anlegen der Fettpolster<br />
sputen! Außerdem weiß ich ja von der<br />
letzten Hungersnot noch, wie ich am besten<br />
verhindere, dass ich zu viel wertvolle<br />
Energie verliere“. Das Resultat: Die entsprechenden<br />
Betroffenen nehmen nicht<br />
mehr ab, sondern mit jeder Diät zu. Der<br />
Körper stellt bei der Diät seinen Energieverbrauch<br />
auf Sparflamme um und<br />
legt verstärkt nach der Diät neue Fettpolster<br />
an.<br />
Das erstaunlichste Ergebnis ergab aber<br />
mittlerweile eine Auswe rtung der Unterlagen<br />
von Krankenversicherungen, die<br />
eine Prämienreduktion gewährten, wenn<br />
Übergewichtige abnahmen. Danach wurden<br />
Personen, die es schafften, ihr Normalgewicht<br />
danach zu halten, nicht älter<br />
als ihre übergewichtigen Kollegen. Sie<br />
starben nur an anderen Krankheiten, deren<br />
Risiko anscheinend durch das Abnehmen<br />
und Gewichthalten gestiegen ist.<br />
Die Lebenserwartung beider Gruppen lag<br />
signifikant unter deren, die nie Probleme<br />
mit dem Gewicht hatten. Was schließen<br />
wir daraus? Es lohnt sich nicht einmal die<br />
Schinderei! Man stirbt nur statt an Herzinfarkt<br />
an Krebs oder anderen Krankheiten,<br />
die in irgendeiner Weise mit dem<br />
Immunsystem zusammenhängen. Für<br />
dieses müssen die Diäten offensichtlich<br />
ziemlich stressig sein.<br />
Wie kann man nun am besten abnehmen?<br />
Nun, es scheint kein Allgemeinrezept<br />
zu geben, doch die besten Resultate<br />
bekommt man, wenn:<br />
• man vor allem auch viel Sport betreibt<br />
und so den Energieverbrauch erhöht,<br />
• man den Energieverbrauch nicht zu<br />
stark, sondern moderat absenkt,<br />
• man vornehmlich dadurch abzunehmen<br />
versucht, dass man stark sättigende Lebensmittel<br />
isst wie Vollkornprodukte, Gemüse,<br />
aber auch Käse und Fleisch und auf<br />
Leichtverdauliches wie Süßigkeiten und<br />
Nudeln verzichtet,<br />
• man die Diät lange betreibt und dabei<br />
insgesamt seine Ernährung umstellt.<br />
Fazit<br />
Sie wundern sich wahrscheinlich, warum<br />
diese Irrtümer heute noch verbreitet<br />
sind. Manches hören sie auch heute<br />
noch in Fernsehsendungen von Köchen,<br />
Diätassistenten und leider oft auch von<br />
Ärzten. Daran sind zwei Dinge beteiligt.<br />
Zum einen müssen Lebensmittelchemiker<br />
Werbung und Aufmachung von Produkten<br />
beurteilen. Dazu müssen sie natürlich<br />
wissen, was Stand der wissenschaftlichen<br />
Erkenntnis ist, und wo der Hersteller Dinge<br />
behauptet, die nicht beweisbar sind.<br />
Dieser Zwang sich laufend auf dem Neuen<br />
zu halten haben Ärzte nicht. Man weiß<br />
nicht einmal, ob das was sie in der Ausbildung<br />
vermittelt bekommen haben der<br />
aktuelle Stand der Wissenschaft ist, denn<br />
dies gilt natürlich auch für die Lehrenden.<br />
Dazu kommt, dass Ernährung nicht gerade<br />
ein Hauptfach für Ärzte ist. Sie sind ja<br />
auch dazu da Krankheiten zu behandeln,<br />
indem sie operieren oder Medikamente<br />
verschreiben. Für Fragen der Ernährung<br />
sind eigentlich Ökotrophologen (Ernährungswissenschaftler)<br />
zuständig. Nur<br />
wohin geht man zuerst? Zum Arzt! Und
<strong>Sweetie</strong> Juni-August 2013 - 10<br />
verweist dieser einen dann zu einer Ernährungsberatung,<br />
wenn er erkennt, dass<br />
er hier nicht zuständig ist? (Wenn er es<br />
überhaupt erkennt). Im Fernsehen kommen<br />
die meisten Ernährungstipps meist<br />
nicht von Fachleuten sondern Köchen<br />
die bei der Zubereitung von Essen noch<br />
betonen wie gesund dieses ist. Man kann<br />
nur sagen, das meiste ist Unsinn. Manch<br />
einer hat noch nicht einmal bemerkt, dass<br />
seit 1978, also seit mehr als 25 Jahren, die<br />
gesetzliche Einheit für Energie nicht die<br />
Kalorie, sondern das Joule ist. Wer Ihnen<br />
heute also noch Energiegehalte in „Kilokalorien“<br />
verkaufen will, hat sich seit 25<br />
Jahren nicht weitergebildet!<br />
Der zweite Grund ist, dass die Ärzte nach<br />
ein „mechanisches“ Bild des menschlichen<br />
Körpers haben. Wie man eine Maschine<br />
reparieren kann, so kann man auch<br />
den Körper reparieren. Krebs wird herausgeschnitten,<br />
Blutgefäße durch Röhren<br />
ersetzt, Knochen durch Titan. Selbst<br />
der „Motoraustausch“ (Herztransplantation)<br />
ist möglich. Wirkungsbeziehung<br />
waren alle hier vorgestellten Beispiel logisch:<br />
Zu viel Natrium? Bluthochdruck.<br />
Doch der Mensch ist keine Maschine. Er<br />
kann wichtige Parameter konstant halten,<br />
auch wenn der Input variiert. Gerade bei<br />
der Nahrung ist dies wichtig, denn diese<br />
schwankt nicht nur in der Menge sondern<br />
auch in der Zusammensetzung. Man muss<br />
nur einmal um den Globus reisen um festzustellen<br />
wie unterschiedlich sich verschiedene<br />
Völker ernähren. Manche fast<br />
pflanzlich (viele Völker in Asien fast nur<br />
von Reis und Gemüse), manche vor allem<br />
von Fisch (Japaner, Eskimos), andere vor<br />
allem von Fleisch (Massai, Nomaden in<br />
der Taiga). Der Körper kann alle diese Unterschiede<br />
auffangen. Das dieses Weltbild<br />
falsch ist, zeigt sich auch an anderer Stelle<br />
in der Medizin, z.B. bei psychosomatischen<br />
Krankheiten die keine organische<br />
Grundlage haben.<br />
Im Gegenteil. Man vermutet inzwischen,<br />
dass der Verdauungstrakt, der mit 100 Millionen<br />
Nervenzellen fast schon 1 % der<br />
„Kapazität“ des Gehirns hat, eine zweite<br />
unwillkürliche Steuerung von vielen Körperfunktionen<br />
darstellt. Jeder kennt die Situation,<br />
wenn Darm und Magen in Stresssituationen<br />
einem übel mitspielen. Aber<br />
viele Wissenschaftler vermuten auch,<br />
das hier Regelungskreisläufe unabhängig<br />
vom Gehirn arbeiten. Regelungskreisläufe<br />
die merken, wenn am Gaumen Aromastoffe<br />
vollmundige Nahrung versprechen<br />
und im Darm nur Light-Food ankommt.<br />
Regelungskreisläufe, welche Diäten als<br />
regelmäßige Hungersnöte interpretieren<br />
und mit dem vermehrten Anlegen von<br />
Fettpolstern reagieren. Offensichtlich ist<br />
unser Darm intelligenter als die Ernährungsindustrie.<br />
Joule (Aussprache Dschul) ist die Einheit<br />
für Energie. Sie ersetzt seit 1977 die<br />
Einheit Kalorien. Ab 2010 darf laut EU-<br />
Richtlinie der Energiegehalt von Lebensmitteln<br />
nur noch in der Einheit Joule angegeben<br />
werden.<br />
Im allgemeinen Sprachgebrauch wird besonders<br />
bei Nährwertangaben immer noch<br />
häufig die Einheit Kalorien verwendet,<br />
wobei häufig Kilokalorien = 1.000 Kalorien<br />
zu Kalorien verkürzt werden.<br />
1 Joule (J) entspricht 1 Wattsekunde (Ws)<br />
oder 1 Newtonmeter (Nm).<br />
1 Joule ist die Energie, die benötigt wird,<br />
um 100 g Masse 1 Meter nach oben zu<br />
bewegen.<br />
4,1868 Joule = 1 Kalorie<br />
1 Joule = 0,2388 Kalorien
11 - Juni-August 2013 <strong>Sweetie</strong><br />
Senioren bekommen das Falsche zu essen<br />
Alte Menschen kennen noch Zeiten, in denen das Essen vom Feld und nicht<br />
aus dem Supermarkt kam. Wenn sie gepflegt werden müssen, ist ihre Ernährung<br />
aber oft mangelhaft.<br />
„Schmeckt wie bei Muttern“, „Nach Omas<br />
Rezept frisch gebacken“: In der Lebensmittelwerbung<br />
wird vor allem älteren Frauen<br />
gern die Rolle der Garantin für unverfälschte<br />
Produktqualität und bewährte Rezepte<br />
zugeteilt. Doch wie gut essen Senioren tatsächlich,<br />
vor allem im hohen Alter, wenn<br />
sie nicht mehr rüstig genug sind, um für<br />
sich selbst zu sorgen? Mit dieser Frage beschäftigen<br />
sich der 12. Ernährungsbericht<br />
der Deutschen Gesellschaft für Ernährung<br />
(DGE).<br />
Im Schnitt waren die Teilnehmer 81 Jahre<br />
alt und pflegebedürftig. Viele von ihnen<br />
brauchten auch beim Essen und Trinken Hilfe,<br />
ob nun beim Kleinschneiden oder auch<br />
nur beim Öffnen von Flaschen oder Dosen.<br />
Fast 30 % hatten mindestens einen Schlaganfall<br />
hinter sich, die Mehrheit war durch<br />
Herz-Kreislaufleiden geschwächt. Und jeder<br />
von ihnen hatte mehrere Erkrankungen,<br />
im Schnitt nahmen sie sieben Medikamente.<br />
Jeder Zweite gab an, dass es mit dem Kauen<br />
Probleme gebe, viele litten unter Schluckbeschwerden<br />
und hatten, auch als Nebenwirkung<br />
von Medikamenten.<br />
Untergewicht haben wenige<br />
Trotz dieser erschwerten Bedingungen hatten<br />
nur 4 % der zu Hause gepflegten Senioren<br />
Untergewicht. Eine Vorgänger-Untersuchung<br />
in Pflegeheimen hatte einen deutlich<br />
höheren Prozentsatz ergeben. Erstaunlich,<br />
dass der Body Mass Index (BMI, Gewicht<br />
in Kilo geteilt durch Größe in Metern im<br />
Quadrat) der Teilnehmer mit 28 im Bereich<br />
des Übergewichts lag. Ein Drittel von ihnen<br />
hatte mit einem BMI von über 30 sogar eine<br />
Adipositas. Nicht erstaunlich allerdings,<br />
dass das Gewicht mit zunehmender Pflegebedürftigkeit,<br />
vor allem mit zunehmender<br />
Demenz und im ganz hohen Alter abnahm.<br />
Gewichtsverluste seien im Alter dagegen<br />
kritisch zu bewerten, schon weil sie praktisch<br />
immer mit einem Verlust an Muskelmasse<br />
einhergehen. Mangel droht vor allem<br />
beim Vitamin D, für das der Körper das Sonnenlicht<br />
braucht, und beim ebenfalls für die<br />
Knochen wichtigen Kalzium. Unterversorgt<br />
seien viele Pflegebedürftige auch mit Ballaststoffen,<br />
die Stoffwechsel und Verdauung<br />
fördern, und bei Obst und Gemüse. 13 %<br />
hätten solche Defizite in der Versorgung mit<br />
Nährstoffen. Dafür komme zu viel Fleisch<br />
auf den Tisch.<br />
Zu wenig Obst und Gemüse<br />
Wenn es beim Angebot des „Essens auf Rädern“<br />
heute an etwas hapert, dann nicht an<br />
der Größe der Fleischportionen, eher beim<br />
Gemüse und beim Obst und bei der Schnelligkeit<br />
des Transports. Den hohen Fleischkonsum<br />
moniert die DGE auch beim aktuellen<br />
Ernährungsverhalten der jüngeren<br />
Deutschen, vor allem der Männer: 1.100 g<br />
Fleisch- und Wurstwaren sind es bei ihnen<br />
pro Woche nach Ergebnissen der repräsentativen<br />
Nationalen Verzehrsstudie II, für die<br />
mehr als 19.000 Personen über Ernährungsgewohnheiten<br />
befragt wurden. Die Frauen<br />
liegen mit durchschnittlich 590 g am oberen<br />
Rand der DGE-Empfehlung.<br />
Wenn die Ernährungsweisen der DGE trotzdem<br />
empfehlen, das Schnitzel solle lieber<br />
weniger, die Beilagen dafür mehr Platz auf<br />
dem Teller beanspruchen, so hat das vor allem<br />
mit Menge und Art des Fetts in Fleisch,<br />
Panade und Saucen zu tun.
<strong>Sweetie</strong> Juni-August 2013 - 12
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<strong>Sweetie</strong> Juni-August 2013 - 14<br />
Geschichten von Menschen mit <strong>Diabetes</strong><br />
Gudrun J. (53) - Cortisonopfer<br />
Als die in Ahlen lebende Gudrun J. im November<br />
2003 eine Treppe hinaufstürzt und<br />
sich eine schmerzhafte Oberarmfraktur zuzieht,<br />
ahnt sie nicht, dass dieser Tag ihr Leben<br />
nachhaltig verändern wird. Eine Fehlhaltung<br />
des gebrochenen Arms bedingt eine<br />
noch schlimmere Fehlhaltung im Rücken;<br />
die Schmerzen sind nun im ganzen Körper.<br />
Erste Orthopädische Maßnahme: Cortisonspritze.<br />
Zweite orthopädische Therapie: Cortisonspritze.<br />
Dritte Stufe: Schmerztropf im<br />
Krankhaus. Vierte Stufe: noch eine Cortisonspritze,<br />
dann Koma.<br />
Gudrun J. fällt während mit dem Auto auf<br />
dem Weg zu ihrem Orthopäden ist, um sich<br />
die nächste Cortisonspritze abzuholen, ins<br />
Koma. Sie gerät auf die Gegenfahrbahn,<br />
überlebt schwer verletzt mit einem Schädeltrauma.<br />
Wie durch ein Wunder kommt<br />
kein Mensch zu Tode. Die Frage nach der<br />
Ursache stellt im Krankenhaus keiner. Wieso<br />
fällt eine Frau, deren orthopädischen Allerweltsleiden<br />
mit Cortison behandelt wird,<br />
von einer zur anderen Sekunde ins Koma.<br />
Erst der Hausarzt bringt nach der Entlassung<br />
Licht ins Dunkel: Er misst bei Gudrun J. einen<br />
Blutzuckerwert von 585 mg/dl, das ist<br />
mehr als viermal so hoch als er sein sollte:<br />
Diagnose: <strong>Diabetes</strong> Typ 2. Gudrun J. war,<br />
wie sie sich selber bezeichnet „Dunkelzifferdiabetikerin“,<br />
als der Unfall passierte.<br />
Experten gehen davon aus, dass ca. 3 Mio.<br />
Menschen in Deutschland mit einem unentdeckten<br />
<strong>Diabetes</strong> leben. Denn <strong>Diabetes</strong><br />
ist tückisch, er kommt schleichend und<br />
tut nicht weh. Das kann, wie im Falle von<br />
Gudrun J., die nichts von ihrer chronischen<br />
Krankheit ahnte, lebensbedrohlich sein. Es<br />
ist erwiesen, dass Cortison den Blutzuckerspiegel<br />
anhebt. Gesunde Menschen verkraften<br />
eine Cortisontherapie in der Regel gut,<br />
für Diabetiker kann dies fatale Folgen haben.<br />
Die Überzuckerung löste letztendlich<br />
bei Gudrun J. das Koma aus, das ihr Leben<br />
veränderte. Noch heute leidet sie unter den<br />
Spätfolgen des Unfalls: es wurde eine durch<br />
den Unfall hervorgerufene Epilepsie diagnostiziert,<br />
seit 2005 ist sie mit 70 % Schwerbehinderung<br />
erwerbsunfähig.<br />
Aber Gudrun J. ist keinesfalls politikunfähig.<br />
Das, was sie erlebt hat, soll eine Ausnahme<br />
bleiben. Ihre Forderung an Ärzte und<br />
Krankenhäuser: Kein Cortison ohne Blutzuckertest.<br />
Dafür geht Gudrun J. auf die Straße:<br />
zusammen mit ihrer Hausarztpraxis führt<br />
sie 4 -5 Mal im Jahr kostenlose Blutzuckermessaktionen<br />
in der Ahlener Fußgängerzone<br />
durch. Mindestens 3 neu entdeckte Diabetiker<br />
sind immer dabei. Nicht auszumalen,<br />
wenn denen dasselbe widerfahren würde<br />
wie ihr. um ihre Forderungen einer breiteren<br />
Öffentlichkeit bekannt zu machen.<br />
Haben Sie eine interessante Geschichte mit<br />
<strong>Diabetes</strong> erlebt, so schreiben Sie uns.
15 - Juni-August 2013 <strong>Sweetie</strong><br />
Genuss ohne Verdruss<br />
Gut essen bei erhöhtem Cholesterin<br />
Gut essen und dabei noch ganz nebenbei den Cholesterin wert senken:<br />
wie einfach und vor allem genuss voll das geht, stellt die Stiftung Warentest<br />
in ihrem neuen Ratgeber „Gut essen bei erhöhtem Cholesterin“ vor.<br />
Ernährung, Lebens weise, Veranlagung: es wird erklärt, was die Cholesterin werte in die Höhe<br />
treibt und wie man gegen steuern kann. Erhöhte Cholesterin werte bereiten keine Beschwerden.<br />
Und werden oft spät erkannt. Gerade am Anfang kann man schon viel mit einem gesunden<br />
Mix aus Ernährung und Bewegung erreichen. Denn ein zu hoher Cholesterin wert ist noch<br />
keine Krankheit. Mit den mehr als 80 Rezept ideen aus diesem Buch werden schlechte Fette<br />
gegen gute ersetzt und der Cholesterinspiegel damit auf Dauer gesenkt.<br />
Kartoffel rösti, Putenröll chen mit Spargel, knusp riges Apfel-Nuss-Crumble oder Nuss-Maronen-Mousse<br />
- cholesterin arme Rezepte können so vielfältig sein: Die Rezept ideen reichen von<br />
schnellen Gerichten für den Alltag bis zum Sonn tags braten. Daneben gibt es einen fundierten<br />
Ratgeber teil, in dem steht, was man über hohe Cholesterin werte wissen muss, wie man sie<br />
wieder in den Griff bekommt, welche Medikamente wirk lich Sinn machen und auf welche<br />
man besser verzichtet.<br />
„Gut essen bei erhöhtem Cholesterin“ hat ist zum Preis von 16,90 Euro im Handel erhältlich<br />
oder kann online bestellt werden unter www.test.de/essen-cholesterin<br />
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Diabetiker Typ 1/Typ 2?<br />
Wissenschaftliches Institut für <strong>Diabetes</strong>forschung sucht Studienteilnehmer/<br />
-innen mit erhöhten Blutzuckerwerten.<br />
BIS ZU 4.500,- EURO AUFWANDSENTSCHÄDIGUNG<br />
Voraussetzungen: Sie sind zwischen 18 und 65 Jahre alt und behandeln<br />
ihren Blutzucker mit Diät, Tabletten und/oder Insulin (Diabetiker Typ 1 und<br />
Typ 2, männlich/weiblich). Wir garantieren ärztliche und persönliche Betreuung<br />
während der gesamten Studie.<br />
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<strong>Sweetie</strong> Juni-August 2013 - 16<br />
<strong>Diabetes</strong>-OP: Weniger Magen wagen<br />
Fast acht Millionen Deutsche leiden an <strong>Diabetes</strong> - Tendenz steigend. Das<br />
Heidelberger Universitätsklinikum erprobt nun eine OP-Methode, bei der<br />
durch eine Magenverkleinerung <strong>Diabetes</strong> Typ 2-Patienten geheilt und Folgeerscheinungen<br />
verhindert werden sollen.<br />
Die zehnjährige DiaSurg-2-Studie mit<br />
400 nur mäßig übergewichtigen Diabetikern<br />
(BMI: 26-35 kg/m²) zwischen 18<br />
und 65 Jahren untersucht unter Federführung<br />
der Chirurgischen Uniklinik Heidelberg<br />
mit fünf weiteren chirurgischen<br />
Kliniken (Frankfurter Krankenhaus Sachsenhausen,<br />
Münchner Klinikum Bogenhausen,<br />
Berliner Charité, Chirurgische<br />
Uniklinik Dresden, Klinikum Karlsruhe<br />
sowie Kooperationspartnern in Memmingen,<br />
Kiel und Düsseldorf), ob ein Magenbypass,<br />
bei dem der größte Teil des<br />
Magens ausgeschaltet wird, den Blutzuckerspiegel<br />
und die Stoffwechselfunktion<br />
Foto: DAK Gesundheit<br />
normalisieren und dadurch Spätschäden<br />
der <strong>Diabetes</strong> zu verhindern kann. 200 Patienten<br />
erhalten eine Magenbypass-OP,<br />
200 Patienten werden nach den aktuellen<br />
Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für<br />
<strong>Diabetes</strong> durch medikamentöse Therapie<br />
behandelt.<br />
Positive Ergebnisse<br />
bisheriger Studien<br />
Die neue DiaSurg-2-Studie baut auf den<br />
positiven Ergebnissen bisheriger Untersuchungen<br />
auf. Bei übergewichtigen Patienten<br />
führte ein Magenbypass nicht nur<br />
zur Gewichtsreduktion, sondern in vielen<br />
Fällen auch zur Heilung oder Besserung<br />
der <strong>Diabetes</strong>, sodass kein Insulin mehr<br />
gespritzt werden musste. Eine Heidelberger<br />
Pilotstudie - die DiaSurg-1-Studie<br />
- an der 20 nur mäßig übergewichtige<br />
Diabetiker teilgenommen haben, hat<br />
bereits erfolgsversprechende Ergebnisse<br />
erzielt. Internationale Studien haben<br />
darüber hinaus ergeben, dass der Blutzucker<br />
bei Übergewichtigen und Diabetikern<br />
durch die Operation normalisiert<br />
werden konnte.<br />
Veränderte<br />
Hormonausschüttung im Darm<br />
In Deutschland leiden fast acht Millionen<br />
Menschen an Typ 2-<strong>Diabetes</strong>, von<br />
denen zwei Millionen mit Insulin be-
17 - Juni-August 2013 <strong>Sweetie</strong><br />
Magenbypass-Operation<br />
< Speiseröhre<br />
verbleibender Magen ><br />
< obere Dünndarmverbindung<br />
< verbleibender Magen<br />
untere Dünndarmverbindung ><br />
handelt werden. Nach Schätzungen liegen<br />
die Behandlungskosten pro Patient<br />
bei 6.000 Euro im Jahr. Vielen Patienten<br />
drohen langfristig schwere Gefäßschäden<br />
an Nieren, Augen und Herz. „Die Zahl<br />
der Diabetiker steigt nach wie vor“, sagte<br />
Peter Nawroth, Ärztlicher Direktor der<br />
Abteilung Endokrinologie und Klinische<br />
Chemie am Universitätsklinikum Heidelberg.<br />
„Trotz optimaler medikamentöser<br />
Therapie können wir Langzeitschäden<br />
häufig nicht verhindern.“ Warum die<br />
Bypass-OP wirkt, ist derzeit noch nicht<br />
bekannt. An den um 80 Prozent verringerten<br />
„Rest-Magen“ schließen die Chirurgen<br />
direkt den um 1,5 Meter verkürzten<br />
Dünndarm an.<br />
Die Verkleinerung des Magens und die<br />
Verkürzung der Verdauungsstrecke im<br />
Magen-Darm durch Umleitung des Nahrungsbreis<br />
sorgen dafür, dass weniger<br />
Nahrungsbestandteile aufgenommen<br />
und verwertet werden. So gelangt durch<br />
die Umgehung des Zwölffingerdarms<br />
vergleichsweise unverdauter Nahrungsbrei<br />
in die unteren Dünndarmabschnitte.<br />
Diese Umleitung ist Auslöser der<br />
Hormonausschüttung im Darm. Bei der<br />
DiaSurg-2-Studie soll der Wirkmechanismus<br />
untersucht werden - ohne OP<br />
- zugeordnet werden. „Das könnte ein<br />
Meilenstein werden“, sind die Heidelberger<br />
Mediziner auf die ersten Studienergebnisse<br />
gespannt, die in einem Jahr<br />
vorliegen sollen.
<strong>Sweetie</strong> Juni-August 2013 - 18<br />
Gefährliche Ignoranz<br />
<strong>Diabetes</strong>, die schleichende Epidemie!<br />
Die Folgen der Krankheit sind dramatisch.<br />
Dennoch wissen viele Patienten und Mediziner<br />
zu wenig über <strong>Diabetes</strong>. Die hohen<br />
Behandlungs- und Folgekosten belasten<br />
zunehmend das Gesundheitssystem,<br />
sprengen es sogar, sagen Experten.<br />
Dabei ließe sich die Krankheit in vielen<br />
Fällen vermeiden, denn Hauptursachen<br />
beim <strong>Diabetes</strong> Typ 2 sind Übergewicht<br />
und Fettleibigkeit. In Dänemark setzt das<br />
Gesundheitssystem dagegen mehr auf Prävention.<br />
Dort sinkt die Zahl der Erkrankungen,<br />
während sie in Deutschland von<br />
Jahr zu Jahr steigt.<br />
Wissenschafter sprechen bereits von einer<br />
Epidemie: Gerade einmal 0,6 Prozent der<br />
Deutschen litten 1960 an der so genannten<br />
Zuckerkrankheit - heute ist schon jeder<br />
Zehnte erkrankt. Bis 2013 soll die Zahl<br />
der Diabetiker sogar auf zehn Millionen<br />
steigen, das sind mehr als 12 Prozent der<br />
Bevölkerung.<br />
Kosten belasten<br />
Gesundheitssystem<br />
<strong>Diabetes</strong> verringert die Lebenserwartung.<br />
Folgen der Krankheit können Erblindung,<br />
Nierenversagen und die Amputation von<br />
Gliedmaßen sein. Die hohen Behandlungs-<br />
und Folgekosten könnten das Gesundheitssystem<br />
kollabieren lassen. Schon<br />
jetzt belaufen sie sich nach Angaben des<br />
DDB auf bis zu 30 Milliarden Euro.<br />
Dabei könnte jeder Betroffene zumindest<br />
beim <strong>Diabetes</strong> Typ 2 - das ist der so genannte<br />
„Altersdiabetes“ - mit einfachen<br />
Mitteln dafür sorgen, der Erkrankung vorzubeugen:<br />
mit gesunder Ernährung und regelmäßigem<br />
Sport. Schon eine halbe Stunde<br />
täglicher körperlicher Bewegung und<br />
eine Gewichtsabnahme von nur wenigen<br />
Kilo würde das Risiko um die Hälfte senken,<br />
darin sind sich Mediziner einig.<br />
Überforderung und Unwissenheit<br />
„Ja, das hat wohl der Hausarzt gesagt.<br />
Aber er hat nicht gesagt, wie oder was.<br />
Als Laie weiß man doch zu wenig Bescheid<br />
darüber“, sagt sie. Wie Ursula Dittli<br />
geht es vielen Betroffenen. Sie fühlen sich<br />
überfordert und mit der Krankheit alleine<br />
gelassen. Umgekehrt klagen Mediziner<br />
und Apotheker über mangelnde Selbstdisziplin<br />
der Patienten.<br />
Anders in Dänemark: Dort wurde die<br />
Therapie von <strong>Diabetes</strong> ganz neu organisiert.<br />
Neben der qualitativ hochwertigen<br />
Behandlung steht die Prävention im Vordergrund.<br />
Patienten sollen früh schon so<br />
therapiert werden, dass die Folgen der<br />
Krankheit gemildert werden.<br />
Dänisches System erfolgreich<br />
Vor allem sinkt die Zahl der erblindeten<br />
Patienten ganz wesentlich. Die Weiterbildung<br />
der Hausärzte spielt dabei eine<br />
wichtige Rolle. Die Mediziner bekommen<br />
außerdem ein Zusatzhonorar, wenn sie die<br />
Ziele der <strong>Diabetes</strong>-Therapie einhalten. Damit<br />
hat das dänische System Erfolg: Es<br />
gibt weniger Fälle von Amputationen von<br />
Zehen, Füßen, eventuell ganzen Beinen -<br />
und vor allem sinkt die Zahl der erblindeten<br />
Patienten ganz wesentlich.<br />
In Deutschland setzt man bei der Prävention<br />
immer noch auf Einsicht und Freiwilligkeit<br />
und unterstützt damit auch die<br />
Sorglosigkeit vieler Betroffenen. Ein ge-
19 - Juni-August 2013 <strong>Sweetie</strong><br />
Foto: Deutsches Zentrum für <strong>Diabetes</strong>forschung e.V.<br />
Die Messung des Taillenumfangs gibt<br />
Aufschluss über die Menge der eingelagerten<br />
Fettmenge im Bauchraum, die<br />
das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
und Typ-2-<strong>Diabetes</strong> beeinflusst.<br />
fährlicher Irrtum, der das Leiden vieler<br />
Patienten vergrößert und das deutsche<br />
Gesundheitssystem Milliarden kostet -<br />
jedes Jahr.<br />
<strong>Diabetes</strong> mellitus. Dieser Begriff steht für<br />
mehrere Störungen des Stoffwechsels, die<br />
dazu führen, dass das körpereigene Insulin<br />
teilweise oder gar nicht mehr produziert<br />
wird. Das führt zu erhöhten Blutzuckerwerten,<br />
der Volksmund spricht daher<br />
von der „Zuckerkrankheit“.<br />
Beim <strong>Diabetes</strong> Typ 1 kommt es zu keiner<br />
körpereigenen Insulinproduktion mehr,<br />
weil die entsprechenden Zellen der Bauspeicheldrüse<br />
zerstört sind. Die Betroffenen<br />
müssen sich darum ihr Leben lang<br />
Insulin spritzen.<br />
Vom <strong>Diabetes</strong> Typ 2, früher auch „Altersdiabetes“<br />
genannt, sind etwa 95 Prozent<br />
aller Diabetiker betroffen. Diese Form ist<br />
auf die so genannte Insulinresistenz zurückzuführen.<br />
Das Hormon ist zwar zunächst<br />
ausreichend vorhanden, aber die<br />
Körperzellen reagieren nicht mehr darauf.<br />
Deshalb produziert die Bauchspeicheldrüse<br />
immer mehr Insulin, um dann<br />
später zu kollabieren. So wird im Verlauf<br />
der Krankheit auch beim <strong>Diabetes</strong> Typ 2<br />
die Insulinproduktion komplett eingestellt.<br />
Auslöser für die Erkrankung sind häufig<br />
fettreiche Nahrung, Übergewicht und<br />
Bewegungsmangel. Betroffene können<br />
zumindest zu Beginn der Krankheit die<br />
Blutzuckerwerte durch eine gesunde Lebensweise<br />
oder durch die Einnahme von<br />
Tabletten beeinflussen.<br />
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<strong>Sweetie</strong> Juni-August 2013 - 20<br />
Lachen ist die beste Medizin<br />
»Sagt der Sohn zum Vater: „Hier hast Du Deine Steuererklärung -<br />
sie ist fertig. Und wie weit bist Du mit meinen Hausaufgaben?“<br />
»Ein Russe, ein Franzose und ein Manta-Fahrer müssen für 15 Jahre ins Gefängnis.<br />
Am ersten Tag kommt eine gute Fee und sagt: „Im Grunde seid Ihr ja alle gute<br />
Männer, Ihr habt jeder einen Wunsch frei“. Sagt der Russe:“ Also ich hätte gerne<br />
jeden Tag ´ne Flasche Wodka“. Sagt der Franzose: „Ich hätte dann jeden Tag gerne<br />
eine Frau“. Sagt der Manta-Fahrer: „Ganz klar: jeden Tag eine Schachtel Marlboro“.<br />
Nach 15 Jahren werden die drei entlassen. Sagt der Russe: „Also, jeden Tag eine<br />
Flasche Wodka, so konnte man es eigentlich ganz gut aushalten“.<br />
Sagt der Franzose: „Also, jeden Tag eine Frau war aber auch nicht schlecht“.<br />
Was sagt der Manta-Fahrer? „Ey, hasse ma Feuer“?<br />
»Was ist das kleinste Teil des Mantas? Das Hirn des Fahrers.<br />
»Der Chef der Baufirma kommt auf die Baustelle und sieht einen Arbeiter mit<br />
leerer Schubkarre hin und her fahren.<br />
Er spricht den Mann an: „Warum fahren Sie mit leerer Schubkarre herum?“<br />
Darauf antwortet der Arbeiter: „Akkord Chef, keine Zeit zum Laden.“<br />
»Hast Du von der Blondinen gehört, die einen Pfeil in den Himmel schoss?<br />
Sie hat ihn verfehlt.<br />
»Der Name Handy wurde übrigens von einem Schwaben erfunden: Als er so ein<br />
Ding zum ersten Mal sah, fragte er ganz erstaunt: „Handie koi Schnur dran?“<br />
Ȇbrigens, das Dicksein liegt am Vererben eines schlechten Gens.<br />
Es wird bezeichnet als „Zum-Kühlschrank-Gen“.<br />
»Drei Kollegen im Gespräch: „Ich habe meiner Frau einen Porsche gekauft, mit<br />
dem ist sie in 6 Sekunden von null auf hundert.“ Darauf der zweite: „Ich meiner einen<br />
Ferrari. Mit dem ist sie in 5 Sekunden von null auf hundert.“ Darauf der dritte:<br />
„Mit meinem Geschenk ist die meinige in zwei Sekunden von null<br />
auf hundert.“ - „Was hast du ihr denn gekauft?“ - „Eine Waage!“<br />
»Drei Gründe warum Jesus ein Student war:<br />
1. Er hatte lange Haare. 2. Er wohnte bei seinen Eltern.<br />
3. Und wenn er was getan hat, dann war es ein Wunder.
21 - Juni-August 2013 <strong>Sweetie</strong><br />
Durch Online-Verkauf mehr gefälschte Arzneimittel per Post<br />
Arzneimittelfälschungen machen mehr<br />
als zwei Drittel aller Waren aus, die im<br />
Postverkehr vom Zoll an den EU-Außengrenzen<br />
beschlagnahmt werden.<br />
Ein vom EU-Kommissar für Steuern<br />
und Zollunion für 2010 vorgelegter Bericht<br />
betont, „dass der Online-Verkauf<br />
eine spektakuläre Erhöhung der Sicherstellungen<br />
im Postverkehr verursacht<br />
hat“. Demnach haben sich die Postbeschlagnahmen<br />
seit 2009 verdreifacht.<br />
Laut EU-Zollstatistik 2010 stammen<br />
93 Prozent der Arzneimittelfälschungen<br />
aus Indien, 5 Prozent aus China<br />
und 1 Prozent aus Hongkong. In rund<br />
1.800 Beschlagnahmungsfällen an den<br />
EU-Außengrenzen wurden 3,2 Mio.<br />
gefälschte Arzneimittel aufgegriffen,<br />
deren Originalwert mit rund 26,6 Mio.<br />
Euro beziffert wird.<br />
„Gefälschte Arzneimittel von dubiosen<br />
Webseiten aus aller Welt sind<br />
ein echtes Problem für Verbraucher“,<br />
sagt Heinz-Günter Wolf, Präsident der<br />
ABDA - Bundesvereinigung Deutscher<br />
Apothekerverbände und des Zusammenschlusses<br />
der Apotheker in der Europäischen<br />
Union (ZAEU). „Zollkontrollen<br />
von Postsendungen sind nur ein<br />
Mittel im Kampf gegen Medikamentenfälschungen,<br />
der europaweit geführt<br />
werden muss. Die Apotheke um<br />
die Ecke bleibt die sicherste Quelle für<br />
geprüfte Qualität.“<br />
ABDA<br />
Praxis<br />
für Podologie<br />
Inhaberin<br />
Sarah Pretzer und<br />
Elke Pech-Zendler<br />
Alles Gute für die Füße...<br />
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Telefon 02271-5 66 61<br />
Foto: Klosterfrau
<strong>Sweetie</strong> Juni-August 2013 - 22<br />
Ortsgruppe Bergheim<br />
Treffpunkt: Maria-Hilf Krankenhaus, Bergheim, Klosterstraße um 19.00 Uhr<br />
11. Juni Wissenschaftliche Erkenntnisse der Zellvitalstoffe bei <strong>Diabetes</strong><br />
Ref. Frau Christel Krehl, Gesundheitsberaterin<br />
09. Juli Gesunde Ernährung mit Genuss<br />
Ref. Frau Faßbender<br />
13. August Was hat <strong>Diabetes</strong> mit Krebs zu tun?<br />
von Prof. Dr. Dr. Kurt S. Zänker, Onkologie<br />
Ortsgruppe Elsdorf<br />
Treffpunkt: Josefsheim, Mittelstr., jeden 4. Dienstag im Monat - 19.00 Uhr<br />
25. Juni Vorsicht! Wechselwirkungen bei Medikamenten<br />
Ref. Frau Ilona Weiß, Apothekerin<br />
23. Juli Ermutige Methoden trotz chronischer Erkrankung<br />
durch Imaginationstechniken*<br />
Einen Workshop mit Frau Anke Schäfer<br />
27. August Bluthochdruck - der heimliche Killer*<br />
*da es sich um eine über die Grenzen des <strong>Diabetes</strong> SHG B.B.E.e.V. hinausgehende Veranstaltung handelt,<br />
beträgt für die Teilnehmer der Eintritt 4,- Euro (Mitglieder unserer <strong>Diabetes</strong> SHG B.B.E.e.V. FREI)<br />
<strong>Diabetes</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Erftkreis</strong><br />
<strong>Diabetes</strong> SHG B.B.E.e.V.<br />
Postfach 1501 - 50105 Bergheim<br />
Telefon: 02271-6 33 58<br />
E-Mail: <strong>Diabetes</strong>-<strong>Rhein</strong>-<strong>Erftkreis</strong>@web.de<br />
Vereinskontakte<br />
Sofia Bischof: Telefon 02274-906 987, Leonhard Schmitz: Telefon 02271-63358<br />
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Dann melden Sie sich unter www.<strong>Diabetes</strong>-<strong>Rhein</strong>-<strong>Erftkreis</strong>.de an!<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Leonhard Schmitz (V.i.S.d.P.)<br />
Postfach 1501 · 50105 Bergheim · Telefon 02271-6 33 58<br />
E-Mail: <strong>Diabetes</strong>-<strong>Rhein</strong>-<strong>Erftkreis</strong>@web.de<br />
Layout und Anzeigen:<br />
Werk | 2 Werbeagentur<br />
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23 - Juni-August 2013 <strong>Sweetie</strong><br />
„<strong>Diabetes</strong> STOPPEN - jetzt!“<br />
heißt unsere Kampagne.<br />
Doch was bedeutet „<strong>Diabetes</strong> STOPPEN“?<br />
Bislang ist <strong>Diabetes</strong> nicht heilbar. Als<br />
chronische Erkrankung begleitet der <strong>Diabetes</strong><br />
die Betroffenen ein Leben lang.<br />
Und doch gibt es viel, was wir alle - Sie,<br />
wir, unsere Politiker, die Medien - tun<br />
können, um diese schreckliche Krankheit<br />
oder wenigstens die Folgeerkrankungen<br />
aufzuhalten, die für viele Menschen in<br />
Deutschland viel Leid bedeuten.<br />
Zum Beispiel Werner S: Werner ist amputiert.<br />
In Deutschland gibt es 40.000 diabetesbedingte<br />
Amputationen pro Jahr.<br />
Durch gute Versorgung könnten die meisten<br />
dieser Fälle verhindert werden. Sogar<br />
die Erkrankung an <strong>Diabetes</strong>-Typ-2 selbst<br />
ist nicht gottgegeben, auch wenn die genetische<br />
Veranlagung eine große Rolle<br />
spielt. Doch sogar wer die entsprechenden<br />
Gene hat, kann durch ausreichend<br />
Bewegung und gesunde Ernährung viel<br />
dazu beitragen, dass der <strong>Diabetes</strong> nicht<br />
oder erst spät ausbricht. Er muss nur wissen<br />
wie.<br />
Oder Diana D: Diana ist erblindet. 2.000<br />
Menschen in Deutschland erblinden jedes<br />
Jahr aufgrund von <strong>Diabetes</strong>. Wie<br />
Diana D. sind viele von ihnen seit frühester<br />
Kindheit an Typ-1-<strong>Diabetes</strong> erkrankt.<br />
Doch anstatt Menschen wie ihr<br />
alle Möglichkeiten zu geben, so gut wie<br />
möglich mit ihrem <strong>Diabetes</strong> und den Folgeerkrankungen<br />
klarzukommen, verweigern<br />
die Krankenkassen die Bezahlung<br />
von Hilfsmitteln wie einem CGM, einem<br />
kontinuierlichen Blutzuckermessgerät,<br />
das das Leben der Betroffenen erleichtern<br />
und weitere Folgekrankheiten verhindern<br />
könnte.<br />
Im Extremfall geht es ihnen wie Horst K.<br />
(Name geändert). Horst ist tot, gestorben<br />
an <strong>Diabetes</strong>. Pro Stunde sterben 3 Menschen<br />
in Folge des <strong>Diabetes</strong>.<br />
Wir wollen nicht länger hinnehmen, dass<br />
es Menschen in Deutschland ergeht wie<br />
Werner, Diana und Horst.<br />
Darum fordern wir:<br />
<strong>Diabetes</strong> STOPPEN - jetzt!<br />
1. Bestmögliche Versorgung sichern<br />
2. Gesunden Lebensstil fördern<br />
3. Selbsthilfe stärken<br />
Machen Sie mit!<br />
Damit die Kampagne „<strong>Diabetes</strong> STOP-<br />
PEN - jetzt!“ Erfolg hat, brauchen wir<br />
Ihre Hilfe. Gemeinsam können wir es<br />
schaffen, die Politiker auf das Thema <strong>Diabetes</strong><br />
aufmerksam zu machen. So können<br />
wir dafür sorgen, dass sich endlich<br />
etwas ändert.<br />
Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten,<br />
wie Sie dazu beitragen können, <strong>Diabetes</strong><br />
zu stoppen. Entscheiden Sie selbst!<br />
E-Mail: stop@diabetesde.org - Deutsche <strong>Diabetes</strong> Hilfe<br />
www.<strong>Diabetes</strong>-<strong>Rhein</strong>-<strong>Erftkreis</strong>.de
Unabhängige <strong>Diabetes</strong> Selbsthilfegruppen B.B.E. e.V.<br />
Postfach 1501 - 50105 Bergheim<br />
Aufnahmeantrag zur Mitgliedschaft<br />
m als Einzelmitglied (mindestens 24,- Euro pro Jahr) im <strong>Diabetes</strong> SHG B.B.E.e.V.<br />
m mit unser Selbsthilfegruppe als Gruppenmitglied (4,00 Euro pro Jahr) zusätzlich<br />
für <strong>Diabetes</strong>DE - Deutsche <strong>Diabetes</strong> Hilfe -<br />
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www.<strong>Diabetes</strong>-<strong>Rhein</strong>-<strong>Erftkreis</strong>.de