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Schulprofil - Marianum

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<strong>Schulprofil</strong><br />

des <strong>Marianum</strong>s<br />

Fulda<br />

2. fortgeschriebene Auflage


MARIANUM AUS DER VOGELPERSPEKTIVE<br />

Luftbild des <strong>Marianum</strong>s<br />

[Foto: Rudolf Karpe]


“Wir unterrichten, um zu erziehen.”<br />

<strong>Schulprofil</strong><br />

des <strong>Marianum</strong>s<br />

Fulda<br />

[Pater Wilhelm Josef Chaminade]


4<br />

Impressum<br />

Schulleitung des <strong>Marianum</strong>s<br />

Stefan Zeier Dr. Lothar Schöppner Jürgen Weber<br />

Leiter Realschule Schulleiter Leiter Oberstufe<br />

[Foto: Arno Westerhoff]<br />

“Wir unterrichten, um zu erziehen”<br />

<strong>Schulprofil</strong> des <strong>Marianum</strong>s Fulda<br />

Herausgeber: <strong>Marianum</strong> Fulda<br />

Anschrift: <strong>Marianum</strong> Fulda<br />

Brüder-Grimm-Str. 1<br />

36037 Fulda<br />

Telefon: 0661-969120<br />

Staatlich anerkannte<br />

Realschule und gymnasiale Oberstufe<br />

Redaktion: Kollegium und Schulleitung<br />

Layout: Arno Westerhoff<br />

Titelbild: Wiebke Lange<br />

Herstellung: Druckerei Vogel Neuhof<br />

Auflage: 500 Exemplare<br />

2. Auflage: 2006


1. Wir unterrichten, um zu erziehen<br />

2. Kernaussagen christlich-marianistischer<br />

Erziehungsideale<br />

Erziehung zur Bildung im Glauben<br />

Ganzheitliche wertvolle Erziehung<br />

Erziehung zu Familiengeist<br />

Erziehung zu Hilfebereitschaft, Gerechtigkeit<br />

und Frieden<br />

Erziehung zu Anpassung und Veränderung<br />

3. Was die Schulgemeinde prägt<br />

Kognitive Bildung<br />

Ästhetisch-musische Bildung<br />

Religiös-soziale Bildung<br />

4. Wege zur Profilbildung des <strong>Marianum</strong>s<br />

Methodenkompetenz<br />

Neue Medien<br />

Fächer- und schulformübergreifende<br />

Zusammenarbeit<br />

Werteerziehung<br />

Berufsorientierung<br />

5. Ein Ausblick auf die Bildungssituation<br />

Die Sinnfrage<br />

Probleme der Bildungsdiskussion<br />

Welche Vorstellungen von Schule brauchen wir<br />

also?<br />

Stellenwert profilierender Maßnahmen in der<br />

Schule<br />

Pädagogische Zukunftsreflexionen<br />

6. Schule und Gesundheit<br />

(Fortschreibung 2006)<br />

Die Andockstelle<br />

Ein Blick auf die Wirklichkeit<br />

Schulentwicklung<br />

Konkretionen<br />

7. Der Ist-Zustand im Überblick<br />

8. Fortbildungsplan<br />

9. Mitarbeit am <strong>Schulprofil</strong><br />

Inhalt<br />

6<br />

7<br />

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8<br />

9<br />

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40<br />

42<br />

43<br />

48<br />

5


6<br />

1. Wir unterrichten, um zu erziehen<br />

Wenn heute von Schule in Politik und Gesellschaft gesprochen wird,<br />

dann ist der Begriff weitgehend negativ besetzt und steht für<br />

Misserfolg, Lustlosigkeit, Enttäuschung und “burn out”.<br />

In Abgrenzung dazu verstehen wir uns am <strong>Marianum</strong> als eine persönliche<br />

Schule, die personell, methodisch und konzeptionell diesem<br />

allgemeinen Trend entgegenwirken will.<br />

Das <strong>Marianum</strong> stärkt Menschen, indem es Kinder und Jugendliche<br />

ernst nimmt in ihrer Neugierde, ihren Talenten und Bedürfnissen,<br />

sie aber gleichzeitig unterstützt,<br />

Lernerfolge auszubauen und Lernschwierigkeiten<br />

zu minimieren. Für uns<br />

ist Schule mehr als die bloße<br />

Vermittlung von Kenntnissen,<br />

Fähigkeiten und Fertigkeiten, denn<br />

Menschsein bedeutet nach unserem<br />

Verständnis vor allem, Mitmensch und<br />

Mitgeschöpf zu sein. Ausgehend von<br />

einem ganzheitlichen Menschenbild<br />

wollen wir das Bedürfnis der Schülerinnen<br />

und Schüler nach Bindung aufgreifen<br />

und in einer komplexen globalisierten<br />

Welt Hilfen zur Orientierung<br />

anbieten, und zwar durch:<br />

• praktiziertes Christentum,<br />

• gelebte Toleranz zwischen Lehrern<br />

und Schülern,<br />

• Respektierung der Freiheit bei<br />

gleichzeitiger Verantwortung für<br />

Mitmensch und Schöpfung,<br />

• Vermittlung von Hoffnung statt<br />

Kapitulation vor einer Welt, die den<br />

Menschen zum Objekt ökonomischer<br />

und politischer Interessen<br />

macht.<br />

Bereits der Ordensgründer der Marianisten, Pater Wilhelm Josef<br />

Chaminade, hat unser Proprium mit den eingängigen Worten “wir<br />

unterrichten, um zu erziehen” formuliert.<br />

Das <strong>Marianum</strong> Fulda ist eine katholische Schule in freier Trägerschaft.<br />

Ihre staatliche Anerkennung bedeutet, dass sie ihren<br />

Schülern die gleichen Schulabschlüsse wie staatliche Schulen vermittelt.<br />

Das bedeutet, die Abiturprüfung führt genauso wie das


Abitur an staatlichen Regelschulen zur vollgültigen allgemeinen<br />

Hochschulreife, die ein Studium an jeder deutschen Hochschule<br />

ermöglicht.<br />

Organisatorisch gesehen besteht das <strong>Marianum</strong> aus zwei Schulen -<br />

der Realschule (Klassen 5-10) und der gymnasialen Oberstufe<br />

(Klassen 11-13) -, die aber fachlich und personell eng miteinander<br />

verzahnt sind. Diese in Hessen einmalige Konstruktion bietet den<br />

wesentlichen Vorteil, dass den Schülerinnen und Schülern Zeit zum<br />

Reifen gegeben wird, ohne dass auf dem Weg zu dem angestrebten<br />

Bildungsabschluss (mittlere Reife oder Abitur) Zeit verloren<br />

geht.<br />

Das kompetente und engagierte Lehrerkollegium des <strong>Marianum</strong>s<br />

hat eine langjährige Erfahrung in der Förderung seiner Schüler, die<br />

letztlich zu einem hohen Prozentsatz die allgemeine Hochschulreife<br />

erwerben. Als einzige Realschule in Fulda bietet das <strong>Marianum</strong> den<br />

Schülern, die sich für eine zweite Fremdsprache entscheiden, die<br />

Möglichkeit, ab der 7. Klasse zwischen Französisch und Latein zu<br />

wählen.<br />

2. Kernaussagen christlichmarianistischer<br />

Erziehungsideale<br />

Es kommt nicht von ungefähr, dass ehemalige Schüler dem<br />

<strong>Marianum</strong> die Bezeichnung “persönliche Schule” verliehen haben:<br />

Die Kernaussagen christlich-marianistischer Erziehungsvorstellungen<br />

lassen sich wesentlich in den drei Prinzipien der katholischen<br />

Soziallehre wiederfinden: Personalität, Solidarität, Subsidiarität.<br />

Die “Leitlinien Marianistischer Erziehung” (Rom 1996) erweitern die<br />

oben genannte Trias und nennen fünf Aspekte einer marianistischen<br />

Erziehungsphilosophie:<br />

1. Erziehung zur Bildung im Glauben (= Vertrauen)<br />

2. ganzheitlich wertvolle Erziehung<br />

3. Erziehung zu Familiengeist<br />

4. Erziehung zu Hilfsbereitschaft, Gerechtigkeit und Frieden<br />

5. Erziehung zu Anpassung und Veränderung<br />

Erziehung zur Bildung im Glauben<br />

Christen leben auch gegenwärtig in einer Welt voller Widerwärtigkeiten,<br />

haben aber dennoch eine grundsätzlich positive Grundhaltung<br />

gegenüber der Welt aus dem Geist des Evangeliums und projizieren<br />

damit eine Vision von Vertrauen in die Gesellschaft. Die<br />

Reich-Gottes-Botschaft kennt schon immer die Dynamik von “schon<br />

jetzt und noch nicht”: Viele positive Ansätze sind und waren schon<br />

7


Pädagogischer Tag zum Thema “Werteentwicklung”<br />

mit Pater Anselm Grün<br />

[Foto: Jürgen Weber]<br />

8<br />

immer zu finden, ihre Vollendung steht aber noch aus, weil sie<br />

Sache Gottes ist. Wenn wir bereit und offen sind, uns dem anderen<br />

zuzuwenden, wird das Evangelium im alltäglichen Leben unserer<br />

Schule spürbar.<br />

Gen 1,27 beschreibt den Menschen als ein Abbild Gottes. Wir haben<br />

als Erzieher daher die Individualität des Menschen ernst zu nehmen,<br />

seine gottgegebenen Anlagen zu fördern und zu entfalten.<br />

Wir dürfen den jungen Menschen nicht in ein Korsett zwängen.<br />

Personsein (lat. persona: Rolle) ist mehr als eine Rolle spielen,<br />

heißt auch sich selbst annehmen, seine Fähigkeiten und Stärken<br />

kennen zu lernen, aber auch seine Schwächen und<br />

Unzulänglichkeiten zu akzeptieren und damit umzugehen. Beide<br />

Aspekte fordern dazu auf, einen Beitrag zur Identitätsbildung zu leisten.<br />

Das geschieht durch die Einübung in die freie Entscheidung und<br />

Herausbildung eines Standpunktes, weil nur er echte Toleranz<br />

ermöglicht.<br />

In völliger Freiheit, die von Gott geschenkt ist, darf der Mensch auf<br />

den Anspruch seines Schöpfers antworten, das heißt<br />

Verantwortung übernehmen. Die Antwort des Einzelnen vor Gott<br />

setzt die freie Zustimmung der Einzelperson, den personalen<br />

Glauben, voraus. Dieser Glaube ist nicht machbar, sondern<br />

Geschenk Gottes.<br />

Wir wollen das Suchen und Fragen unserer Jugendlichen anregen<br />

und begleiten, so wie es der Ordensgründer Pater Chaminade auch<br />

tat.<br />

Ganzheitlich wertvolle Erziehung<br />

Die Schulen der Marianisten erziehen die ganze Person und entwickeln<br />

die physischen, psychischen, intellektuellen, moralischen<br />

und schöpferischen Begabungen. Unsere Schüler sollen ihre persönlichen<br />

Talente pflegen und angeregt werden, jene Fähigkeiten<br />

zu entwickeln, durch die sie lebenslang Lernende bleiben.<br />

So schreibt Federico Mayor in seinem Aufsatz “Bildung, der<br />

Schlüssel für die Zukunft”: “Bildung ist mehr als die Gewährung<br />

von Erziehung und Unterricht. Sie ist die Erweckung des schöpferischen<br />

Potentials des Menschen; sie ist die Entwicklung der<br />

Fähigkeiten von innen heraus; sie schafft Haltungen der Toleranz<br />

und des Verstehens; sie stattet den Einzelnen mit der Fähigkeit<br />

aus, sein Schicksal zu meistern.” [in: UNESCO-Courier, Dez. 1994, S.35]<br />

Die Würde des Menschen ruht in ihm selbst, weil er sich als Abbild<br />

Gottes verstehen darf, und hängt nicht von seiner Beschäftigung<br />

und seinem Erfolg ab. Mit Intelligenz und Freiheit begabt wird derjenige<br />

mehr Mensch, der der Gemeinschaft dient und sie liebt.<br />

Der Mensch ist also nicht nur ein Individuum, sondern auch ein


Wesen der Gemeinschaft, also Person im sozialen Gefüge. Deshalb<br />

braucht es eine Erziehung mit Kopf, Herz und Hand. Haltungen und<br />

echte Wertorientierungen können nur aus einer “Kultur des<br />

Herzens” erwachsen, die wir fördern wollen. Erziehung kann nur<br />

gelingen, wenn der Mensch mit seinen Anlagen, Sehnsüchten,<br />

Wünschen als Einheit von Körper, Geist und Seele ernst genommen<br />

und gefördert wird, wie dies auch die Hessische Verfassung in<br />

Artikel 62a fordert.<br />

Der angemessene Umgang mit Gottes guter Schöpfung und die<br />

Solidarität mit den Benachteiligten brauchen Menschen, die sich<br />

ihre Aufmerksamkeit bewahrt haben. Selbstbescheidung<br />

(Einfachheit) und Nächstenliebe sind also die Antworten auf die<br />

wesentlichen Fragen unserer Zeit. Diese Grundeinstellung gegenüber<br />

der menschlichen Person sollte alles erzieherische Tun beseelen.<br />

Erziehung zu Familiengeist<br />

Familiengeist ist mehr als ein Schlagwort; er ist eine Lebensform,<br />

die beseelt. Indem er ein Klima des Angenommenseins, der<br />

Disziplin und der Liebe erzeugt, wird die Schule<br />

gleichsam zur zweiten Familie, die menschliches<br />

Wachstum und Leistung begünstigt. Aus den<br />

Normen, Anschauungen, Werten, Haltungen und<br />

Fähigkeiten aller Schüler, Eltern und Lehrer entsteht<br />

eine Schulkultur: dynamische Harmonie.<br />

Alle nehmen an der Verantwortung teil, eine Welt<br />

zu schaffen und zu erhalten, in welcher<br />

Schönheit, Einfachheit, Disziplin und Kreativität<br />

gedeihen können.<br />

Menschliche Beziehungen, in welcher Offenheit,<br />

Achtung, Integrität und Dialog herrschen, bedürfen<br />

der ständigen Pflege und Aufmerksamkeit<br />

aller Beteiligten: Eine fruchtbare Zusammenarbeit verlangt offene<br />

Aussprache, Abgrenzung der Befugnisse und Beachtung der<br />

Subsidiarität. Die Zusammenarbeit von Schulleitung, Lehrkräften,<br />

Eltern und Schülern sollte von Teamgeist bestimmt sein.<br />

Erziehung zu Hilfsbereitschaft, Gerechtigkeit<br />

und Frieden<br />

“Unsere Erziehungseinrichtungen müssen vermeiden, Menschen<br />

heranzubilden, die aus mangelndem kritischen Geist die Fortdauer<br />

einer ungerechten Ordnung unterstützen oder die eine Elite schaffen<br />

wollen, die ihre angesehene Stellung mehr zu ihrem Vorteil verwenden<br />

als für die notwendigen Dienste zur Entwicklung der<br />

9


Altarbild der Kapelle in der Bildungstätte Greisinghof - Österreich<br />

[Foto: Jürgen Weber]<br />

10<br />

Gesellschaft.” [Generalkapitel der Marianisten, Rom 1996]<br />

Gerade die Zeichen der Zeit kritisch zu analysieren und gegebenenfalls<br />

als konstruktive Kritiker und Anwälte der Veränderung im<br />

Sinne des Evangeliums aufzutreten, bedarf selbstverständlich der<br />

eigenen sozialen und beruflichen Absicherung. Deshalb muss auch<br />

der beruflichen Orientierung unserer Schüler und Schülerinnen der<br />

notwendige Raum gewährt werden. Sie sind so auf die Berufswelt<br />

und -wahl und die jeweiligen Ansprüche vorzubereiten.<br />

Auch deswegen müssen unsere Schüler zu eigenständigem Denken<br />

angeleitet werden, insbesondere bei der selbstverständlichen<br />

Nutzung moderner Kommunikationsmittel.<br />

“Neue Zeiten verlangen neue Methoden”, formulierte Pater<br />

Chaminade und mahnte damit eine kluge Offenheit, Aufmerksamkeit<br />

und Kreativität gegenüber dem sozialen und kulturellen<br />

Wandel in der Welt an. Dabei muss stets die dienende Funktion aus<br />

dem marianistischen Erziehungsauftrag gesehen werden.<br />

Erziehung zu Anpassung und Veränderung<br />

Für Chaminade war der Glaube Mariens sowohl Glaube des Herzens<br />

wie auch der Zustimmung des Verstandes: Erziehung will Zukunft<br />

gestalten.<br />

Unsere Schule hat abzuwägen zwischen Anpassung und Übernahme.<br />

Es kann nicht unsere Absicht sein, Zukunftsbilder einfach zu<br />

übernehmen, Veränderungen sind vielmehr<br />

bewusst wahrzunehmen und zu beurteilen. Wir<br />

betrachten die Zeichen der Zeit und öffnen uns<br />

ihren Möglichkeiten. Erziehung hat die Menschen<br />

zu befähigen, dass sie Unterschiede in der pluralen<br />

Gesellschaft zur Kenntnis nehmen und angemessen<br />

darauf reagieren.<br />

Das Kollegium wendet neue Formen des Lehrens<br />

und Lernens und - wie oben erwähnt - neue<br />

Technologien an, um Leitung und Unterricht zu<br />

intensivieren.<br />

Pädagogische Konzepte und Profile haben von<br />

einheitlichem Aufbau und zielgerichteter Ausrichtung<br />

zu sein. Besonders die Lehrerinnen und<br />

Lehrer unserer Schule haben deswegen ihre<br />

beruflichen Fähigkeiten zu entwickeln und ständig<br />

weiterzubilden. Alle konzeptionellen wie praktischen<br />

Anstrengungen müssen unternommen werden<br />

zur Gestaltung und Bewältigung der einen<br />

Zukunft aller Menschen.<br />

Zugang zur Technologie in der Erziehung ist für unsere Schülerinnen<br />

und Schüler eine Frage der Gerechtigkeit und ein hilfreicher


Schritt auf ihrer Suche nach Lernen und Verstehen. Sie lernen<br />

jedoch die Technologie als ein Instrument zu betrachten, das nützlich<br />

ist und im Dienst an der Menschheit steht. Es darf kein<br />

Missbrauch damit geschehen. Indem wir die Sorge um den<br />

Einzelnen und um die Umwelt in die Theorie und Praxis unserer<br />

Erziehung aufnehmen, anerkennen wir den Wert allen Lebens und<br />

drücken unseren Willen aus, zur Erhaltung der Schöpfung Gottes<br />

beizutragen.<br />

Als Bindeglied zur Gesellschaft versuchen wir, die Schülerinnen und<br />

Schüler auf die Anforderungen der Gegenwart in Ausbildung und<br />

Beruf vorzubereiten und zur Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung<br />

zu befähigen.<br />

Die skizzierte marianistische Tradition fordert Schülerinnen und<br />

Schüler heraus, durch ihr persönliches Beispiel für das einzutreten,<br />

was als gut und richtig erkannt wurde.<br />

Die Übereinstimmung von Schülern, Eltern und Lehrern in der<br />

Anerkennung der hier angedeuteten Grundlagen von Erziehung und<br />

Bildung am <strong>Marianum</strong> Fulda ist notwendige Voraussetzung für die<br />

Verwirklichung der genannten Ziele.<br />

[Vgl. Grundordnung für katholische Schulen in freier Trägerschaft im Lande Hessen,<br />

§2, 7-9]<br />

Wie - so stellt sich nun die Frage - sieht der Schulalltag einer<br />

Schule mit den genannten Zielvorstellungen konkret aus? Sind<br />

diese hehren Ziele überhaupt im Schulalltag umsetzbar?<br />

Sicher ist, dass das <strong>Marianum</strong> nicht um seiner selbst willen existiert.<br />

Die an der Schulfamilie Beteiligten verfolgen vielmehr<br />

gemeinsam das Ziel der “Menschwerdung des Menschen” [Adolf<br />

Exeler]. So wurden und werden am <strong>Marianum</strong> auf vielfältigste<br />

Weise Anstrengungen unternommen, den uns anvertrauten<br />

Schülern als Person gerecht zu werden. Die Heraushebung des<br />

Menschen als einzigartiges Abbild des Schöpfers ist das ursprünglichste<br />

Motiv biblischen Denkens und fordert uns daher als christlich<br />

geprägte Schule heraus. Jedes christliche Erziehungskonzept<br />

setzt ehrliches Interesse am “Du” voraus.<br />

Christliche Erziehung wird nicht dadurch schon erreicht, dass eine<br />

Schule eine Vielzahl ausgesprochen religiöser Veranstaltungen aufzuweisen<br />

hat. Vielmehr sollte versucht werden, den jungen<br />

Menschen im Schulalltag Erfahrungen zu vermitteln, die ihnen klar<br />

werden lassen, dass sie sich von Gott angenommen wissen dürfen.<br />

Die konfessionelle Prägung liefert einen Beitrag zur<br />

Identitätsfindung der jungen Menschen.<br />

Neben den religiösen, sittlichen und sozialen Dimensionen der<br />

Person müssen kognitive, kreative, ästhetische und musische<br />

Fähigkeiten entwickelt werden. Sowohl im verpflichtenden<br />

Unterricht der Stundentafel als auch in besonderen Akzenten des<br />

pädagogischen Alltags sollen die genannten Dimensionen erfahrbar<br />

werden.<br />

11


Lehrerband “Pier 17”<br />

Darstellendes Spiel<br />

[alle Fotos: Arno Westerhoff]<br />

12<br />

3. Was die Schulgemeinde prägt<br />

Die folgende Übersicht enthält zusätzliche Aktivitäten und<br />

Angebote, die über die vorgegebene Stundentafel hinausgehen.<br />

Kognitive Bildung<br />

Projektarbeit<br />

• Projekttage<br />

(klassen- und fächerübergreifendes Lernen, besondere<br />

pädagogische Schwerpunkte)<br />

• Das Lernen lernen<br />

• Jgst. 5: Selbstständige Organisation von Lernprozessen<br />

• Jgst. 7: Lernpsychologische Hilfestellungen<br />

• Jgst. 9: Informationsbeschaffung und<br />

Präsentation<br />

• Jgst.11: Spezielle Vorbereitung auf die besonderen<br />

Anforderungen der gymnasialen Oberstufe<br />

• Forum <strong>Marianum</strong><br />

• Vorträge und Diskussionen zu aktuellen Fragen<br />

Ästhetisch-musische Bildung<br />

• Musik<br />

• Knabenchor (ca.170 Sänger: Schüler, Eltern,<br />

Lehrer, ehemalige Schüler mit internationalen<br />

Chorfreundschaften in Deutschland, Italien, Polen,<br />

Norwegen, Ungarn, Österreich, Schweiz, USA)<br />

• Bläserklassen in den Jahrgangsstufen 5 und 6<br />

sowie Jugendblasorchester mit insgesamt ca. 170<br />

Instrumentalisten<br />

• Lehrer- und Schülerband<br />

• Theater<br />

• Theater-Arbeitsgemeinschaft (Schüler, Lehrer und<br />

ehemalige Schüler erarbeiten gemeinsame Aufführungen)<br />

mit internationalen Kontakten<br />

(England, Österreich)<br />

• Darstellendes Spiel


Religiös-soziale Bildung<br />

• Religiöser Schwerpunkt<br />

• katholische und evangelische Schulgottesdienste<br />

zu besonderen Festtagen des Kirchenjahres und<br />

Klassengottesdienste in der Fasten- und<br />

Adventszeit; jährliche Gedenkveranstaltungen<br />

anlässlich des Todestages des Gründers der<br />

Marianisten, Pater Wilhelm J. Chaminade<br />

• Tage religiöser Orientierung der Jahrgangsstufen<br />

8 und 11<br />

• Maiandacht und Kreuzweg<br />

• Marianistische Apostolatsgruppe (MAG): Zusammenschluss<br />

gleichgesinnter Laien zur Pflege marianistischer<br />

Spiritualität<br />

• Sozialer Schwerpunkt<br />

• Sozialpraktikum zum Projekt “Compassion” für<br />

Schüler in der Jahrgangsstufe 10<br />

• Aktionen zugunsten Bedürftiger<br />

• Sozialprojekt “Kamerunhilfe”<br />

• andere Aktionen zu aktuellen Anlässen z.B. für<br />

Geschädigte des Hochwassers in Ostdeutschland<br />

im Jahre 2002 mit Open-Air-Konzert, Kuchenverkauf,<br />

Sammlungen, Schulmusikabend etc.<br />

• Patenschaften von Schüler für Schüler<br />

• Begegnungen<br />

• Wanderwoche/Studienfahrten für die Jahrgangsstufen<br />

7, 10 und 13<br />

• Schüleraustausch mit befreundeten Schulen in<br />

Frankreich, England (in Planung), Polen und<br />

Australien<br />

• Kennenlerntage der Jahrgangsstufe 5 (für Schüler,<br />

Eltern und Lehrer)<br />

• Schüler-Lehrer-Elternseminar(e): Pädagogische<br />

Reflexion aller an Erziehung beteiligter Gruppen<br />

• Schulfest/Patronatsfest<br />

• Seminar für Schülervertreter: Reflexion der SV-<br />

Arbeit als Plattform innerschulischer politischer<br />

Willensbildung und damit wichtige Vorbereitung<br />

für ein weiteres politisches und gesellschaftliches<br />

Engagement außerhalb der Schule.<br />

• Internetplattform für die gesamte Schulgemeinde,<br />

auch Ehemalige: www.marianum-netzwerk.de<br />

• Ehemaligentreffen<br />

13<br />

Konzert des Knabenchors im Bergwerk<br />

Merkers [Foto: Josef Gossenreiter]<br />

Impressionen vom Benefizkonzert zu<br />

Gunsten der Hochwasseropfer in<br />

Dresden<br />

[Fotos: Arno Westerhoff]


Schülerinnen und Schüler des <strong>Marianum</strong>s bei der<br />

DELF-Prüfung am Institut Français in Mainz<br />

[Foto: Cornelia Thiessen-Westerhoff]<br />

Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 13<br />

musizieren im “Abichor” zur Entlassfeier<br />

[Foto: Arno Westerhoff]<br />

14<br />

• Berufsorientierung<br />

• Bewerbertraining der Jahrgangsstufe 11 in Zusammenarbeit<br />

mit regionalen Wirtschaftsunternehmen<br />

• Betriebspraktika für die Jahrgangsstufen 9 und 12<br />

• Betriebsbesichtigungen<br />

• Arbeitsgemeinschaften (nach Aufgabenfeldern geordnet)<br />

• Rhetorik, Video, Kunst<br />

• Geschichte<br />

• Chemie<br />

• Computer schreiben in 4 Stunden<br />

• Angewandte Informatik<br />

• Schülerzeitung<br />

• Tischtennis<br />

• Fußball<br />

• Volleyball<br />

• Teilnahme an Wettkämpfen und Wettbewerben<br />

• Mathematik-Wettbewerb des Landes Hessen: 2.<br />

und 6. Platz bei den Landessiegern Realschule<br />

2005/06 sowie Auszeichnungen für eine mehrjährige<br />

überdurchschnittlich erfolgreiche Teilnahme<br />

der Schule an der Endrunde des Mathematikwettbewerbs<br />

in den Jahren 2003 und 2006<br />

• Schülerzeitung “<strong>Marianum</strong> Magazin” mit erfolgreicher<br />

Platzierung beim FZ-Schülerzeitungswettbewerb<br />

• Englisch: Wettbewerbe des “European Youth<br />

Parliament” und Qualifikationen für die nationale<br />

Auswahltagung u.a.<br />

• Zusätzliches Angebot<br />

• DELF - eine qualifizierte international anerkannte<br />

französische Abschlussprüfung<br />

4. Wege zur Profilbildung des <strong>Marianum</strong>s<br />

In Anbetracht der gesellschaftlichen Veränderungen und unter<br />

Berücksichtigung der besonderen Struktur und bewährten Tradition<br />

unserer Schule halten wir die Entwicklung der pädagogischen<br />

Arbeit in folgenden fünf Bereichen für wesentlich:<br />

1. Methodenkompetenz<br />

2. Neue Medien<br />

3. Fächer- und schulformübergreifender Unterricht


4. Werteerziehung<br />

5. Berufsorientierung<br />

6. Schule und Gesundheit (Fortschreibung 2006)<br />

Methodenkompetenz<br />

Zu den zentralen Aufgaben von Schule gehört nicht nur die<br />

Vermittlung von Kenntnissen, sondern auch die Erziehung zu<br />

Mündigkeit und Eigeninitiative, denn unter Lernen wird nicht ausschließlich<br />

die rezeptive Wissensvermittlung verstanden, sondern<br />

auch die selbstständige Planung und Steuerung des eigenen<br />

Lernens, was im Folgenden als Methodenkompetenz bezeichnet<br />

wird.<br />

Unter Methodenkompetenz verstehen wir die Fähigkeit der Schüler,<br />

sich selbstständig Wissen anzueignen, vorhandenes Wissen anzuwenden,<br />

es im Gedächtnis zu speichern und ihren Lernalltag eigenverantwortlich,<br />

vorausschauend und kompetent zu gestalten.<br />

Gerade in einer Schule wie dem <strong>Marianum</strong>, die zwei Schulformen<br />

beherbergt und sich bemüht, den Übergang zwischen Realschule<br />

und Gymnasium so reibungslos wie möglich zu gestalten, erlangt<br />

die Methodenkompetenz der Schüler eine große<br />

Bedeutung, wobei die zu entwickelnden Fähigkeiten<br />

nicht ausschließlich auf die Bewältigung des<br />

aktuellen schulischen Alltags vorbereiten, sondern<br />

schulüberdauernd die Schüler befähigen sollen,<br />

auch im Beruf oder Studium Eigeninitiative zu entwickeln.<br />

Um den Schülern diese Ziele näher zu bringen und<br />

ihnen im Schulalltag mehr Gewicht zu verleihen,<br />

wurden zunächst für die Jahrgangsstufen 5, 7 und<br />

9 Projekte zusammengestellt, die den Anspruch<br />

haben, auf Besonderheiten des Lernens hinzuweisen,<br />

das eigene Verhalten bewusst zu machen und<br />

richtiges Lernverhalten zu trainieren, das dann in<br />

der folgenden Zeit verstärkt im Unterricht angesprochen<br />

wird.<br />

Der behandelte Stoff wird in der Jahrgangsstufe<br />

11 der gymnasialen Oberstufe im Rahmen einer Schreibworkshop mit der Arleser Autorin Virginie Lou<br />

[Foto: Arno Westerhoff]<br />

Projektwoche “Besser lernen” teilweise wieder aufgenommen<br />

und vertieft.<br />

Die Projekte in den Jahrgangsstufen 5 und 7 sind zweistündig und<br />

werden mit jeweils der Hälfte der Klasse parallel durchgeführt.<br />

Das Projekt der Jahrgangsstufe 9 wird teilweise als Block durchgeführt,<br />

teilweise in den Schulalltag integriert.<br />

15


Foyer Haus Lioba als Arbeitsraum für die Oberstufe<br />

[Foto: Arno Westerhoff]<br />

16<br />

1. Ziele des Profils (Globalziel)<br />

• Schulung nützlicher Arbeitsmethoden zur Bewältigung<br />

des Lernalltags<br />

2. Lernziele<br />

Die Schüler sollen<br />

in der Jahrgangsstufe 5<br />

• die häusliche Arbeit organisieren lernen<br />

• den eigenen Lerntyp kennen lernen und das<br />

Lernverhalten darauf abstimmen<br />

• unterschiedliche Möglichkeiten des Vokabellernens kennen<br />

und anwenden<br />

• ein Gedicht sinnerfassend lesen und vortragen können<br />

in der Jahrgangsstufe 7<br />

• Strategien zur Verbesserung der mündlichen Leistungen<br />

entwickeln<br />

• die häusliche Arbeitszeit organisieren und<br />

sinnvoll planen<br />

• eine sachliche Diskussion führen lernen<br />

in der Jahrgangsstufe 9<br />

• Recherchekompetenz erwerben<br />

• Kenntnisse des parallelen EDV-Unterrichts<br />

anwenden<br />

• rhetorische Fähigkeiten anwenden<br />

in der Jahrgangsstufe 11<br />

• Methoden der Texterschließung kennen<br />

und anwenden<br />

• eine fremde Textstruktur erkennen,<br />

• einen eigenen Text gliedern<br />

• Regeln für den mündlichen Vortrag kennen<br />

und anwenden<br />

• einen selbstverfassten Text frei vortragen,<br />

• eigenes und fremdes Rednerverhalten analysieren<br />

• in einer Podiumsdiskussion die eigene<br />

Position vertreten,<br />

• eine Podiumsdiskussion leiten<br />

3. Exemplarische Inhalte<br />

Jahrgangsstufe 5: Lernen, aber richtig<br />

• Organisation des Arbeitsplatzes<br />

• Planung der Hausaufgaben (Uhrzeit/Reihenfolge der<br />

Arbeiten/Gestaltung)


• Kennenlernen von drei unterschiedlichen Lerntypen<br />

• Durchführung eines Lerntypentests<br />

• Auswertung des Tests<br />

• Vorbereitung auf Klassenarbeiten<br />

• Analyse und Vortrag eines Gedichtes<br />

• Kennenlernen grundlegender Regeln zum Vokabellernen<br />

• Anwendung unterschiedlicher Methoden (Lernkartei/Wortfelder/Verbindungen<br />

herstellen usw.)<br />

Jahrgangsstufe 7: Arbeit optimieren<br />

• Analyse des eigenen Verhaltens im Unterricht<br />

• Erstellen von Regeln zur mündlichen Mitarbeit<br />

• Möglichkeiten zur Selbstkontrolle der Regeln (Beobachtungsbogen)<br />

• Berücksichtigung von Lerntipps<br />

• Analyse der Lernzeit<br />

• Einbindung der Lernzeit in den Tagesablauf<br />

• Erstellen von langfristigen Terminplänen<br />

Jahrgangsstufe 9: Eigenständig lernen<br />

• Formulierung von Zielen<br />

• Erstellen einer ersten fragmentarischen<br />

Lösung<br />

• Möglichkeiten der Informationsbeschaffung<br />

• Schriftliche Zusammenstellung von Referaten<br />

• Vorbereitung von Präsentationen<br />

• Möglichkeiten der visuellen Unterstützung<br />

• Regeln zur Gestaltung der freien Rede<br />

• Erstellen eines Thesenpapiers<br />

Jahrgangsstufe 11: Besser lernen<br />

• Bearbeitung und Erschließung wissenschaftlicher/literarischer<br />

Texte<br />

• Vorbereitung eines Einzelvortrages<br />

• Durchführung einer Podiumsdiskussion<br />

Neue Medien<br />

Angesichts des Zugangs der Menschen zu zahllosen<br />

Wissensquellen, der steigenden Komplexität in nahezu allen<br />

Wissensbereichen und der damit verbundenen Verunsicherung für<br />

den Einzelnen werden die Fähigkeit zum Wissensmanagement und<br />

Jugendblasorchester und Knabenchor im Bergwerk Merkers<br />

[Foto: Rudolf Karpe]<br />

17


Leistungskurs PW 13 beim Gestalten des Siegerplakates für den<br />

Wettbewerb “Fulda lebt bunt”<br />

[Foto: Arno Westerhoff]<br />

18<br />

zum emanzipierten Umgang mit den so genannten Neuen Medien<br />

zum notwendigen Rüstzeug für das Leben und Lernen in der<br />

modernen Wissensgesellschaft.<br />

Heinz Mandl und Gabi Reinmann-Rothmeier vom Institut für<br />

Pädagogische Psychologie der Universität München leiten vor dem<br />

Hintergrund dieser Entwicklung eine Reihe von Kompetenzen ab,<br />

die für das Leben und Überleben in der Wissens- und<br />

Informationsgesellschaft des 21. Jahrhunderts unabdingbar sind:<br />

• Technische Kompetenz - Fähigkeit zu problemlosem<br />

Umgang mit neuen Technologien als Grundqualifikation.<br />

• Kompetenz zum Wissensmanagement - Fähigkeit,<br />

Informationen nach Inhalt, Bedeutung und Nutzen zu<br />

selektieren, zu bewerten und daraus Wissen zu konstruieren,<br />

um in der Dynamik der Wissensexplosion Überblick,<br />

Orientierung und kritische Bewertung zu bewahren.<br />

• Soziale Kompetenz - Fähigkeit zu Kommunikation und<br />

Kooperation mit anderen - sowohl auf direktem als auch<br />

auf elektronischem Wege (Teamarbeit).<br />

• Demokratische Kompetenz - Verantwortungsbewusstsein,<br />

Solidarität, Toleranz und Konsens in ethischen<br />

Wertvorstellungen sind Erfordernisse für das Zusammenleben<br />

in einer Gesellschaft.<br />

[nach: Klippert, H., Pädagogische Schulentwicklung, Weinheim/Dasel<br />

2000, S.25f]<br />

Alle Untersuchungen und Befunde, die sich mit<br />

einer Sichtung des deutschen Bildungswesens<br />

befassen, zwingen uns zu einer Verbesserung der<br />

Unterrichtsqualität an unseren Schulen, die auch<br />

den Anforderungen der viel beschworenen<br />

Wissens- oder Informationsgesellschaft standhält.<br />

Aus diesen Überlegungen ergeben sich Konsequenzen<br />

für Schule im 21. Jahrhundert, die wir<br />

z.T. in unserem Netzwerk <strong>Marianum</strong> angehen wollen.<br />

Es geht dabei um die Einbeziehung neuer<br />

Informationstechnologien in den normalen Fachund<br />

Kursunterricht der Mittel- und Oberstufe, wie<br />

dies auch explizit von den neuen hessischen<br />

Lehrplänen gefordert wird. Ebenso bekommen<br />

Präsentationen, natürlich auch computergestützte<br />

Präsentationen, sowohl bei Realschulabschlussprüfungen<br />

als auch im Abitur einen besonderen<br />

Stellenwert.<br />

Etwa 70% unserer Schüler stammen aus Fuldaer<br />

Realschulen. Der oft schwere Übergang von der<br />

Mittelstufe zur gymnasialen Oberstufe erfordert -


wie an anderer Stelle dargelegt - ein verbessertes pädagogisches<br />

Konzept, das Reibungsverluste möglichst gering hält und die<br />

Schüler auf die Anforderungen der Qualifikationsphase vorbereitet,<br />

damit sie in der Lage sind, im Abitur gleichwertige Leistungen wie<br />

traditionelle Gymnasiasten zu erbringen.<br />

Gleichzeitig erhoffen wir uns durch verbesserte Methodenkenntnisse<br />

und Einbeziehung moderner Medien motiviertere Schüler und<br />

Lehrer, sodass mittelfristig auch Entlastungspotenziale freigesetzt<br />

werden, die dem “burn out” entgegenwirken.<br />

An unserer Schule benutzen wir seit Jahren den Begriff “Netzwerk<br />

<strong>Marianum</strong>”. Er meint aber nicht nur die technische Seite, also die<br />

Vernetzung von Computern in einem Intranet und seine Anbindung<br />

an das weltweite Internet. Wenn man den Begriff der Vernetzung<br />

weiter fasst, so lassen sich damit auch die persönlichen Strukturen<br />

an unserer Schule beschreiben, die neben dem reinen Erwerb von<br />

Wissen und Kenntnissen auch menschliche Wärme, Geborgenheit<br />

und Orientierung bieten. “Jede Schule der Marianisten hat das Ziel,<br />

eine echte Gemeinschaft zu werden”, heißt es dazu in der<br />

Ordensregel der Marianisten.<br />

Nicht zuletzt bilden auch die marianistischen Schulen und<br />

Erziehungseinrichtungen sowie die katholischen<br />

Schulen auf allen Kontinenten untereinander ein<br />

Netzwerk, an dem Seelsorger und Pädagogen mit<br />

ähnlichen Zielen und Orientierungen arbeiten.<br />

Initiativen und Angebote führen oft dazu, dass<br />

zwar die technische Ausstattung der Schulen verbessert<br />

wird, dass sich aber sonst nichts<br />

Wesentliches ändert. Der PC wird dann dort eingesetzt,<br />

wo er laut Lehrplan hingehört, nämlich im<br />

Informatikunterricht. Er findet aber keinen<br />

Eingang in den unterrichtlichen Alltag. Deshalb<br />

bleiben die eigentlichen Potenziale der neuen<br />

Medien, ihre Einsatzmöglichkeiten im Projektunterricht,<br />

die Chance, mit ihrer Hilfe Kommunikationsfähigkeit,<br />

Kreativität und eigenständiges<br />

Lernen zu trainieren, häufig ungenutzt.<br />

Am <strong>Marianum</strong> gehen wir einen Weg, der den kon-<br />

kreten Unterrichtsbezug des Netzwerkes und der<br />

Neuen Medien in Fächern wie Deutsch, Englisch,<br />

Mathematik, Politik und Wirtschaft, Geschichte,<br />

Musik etc. fördert und der trotzdem all das zur Verfügung stellt,<br />

was man von einem modernen Intranet mit Zugang zum Internet<br />

erwarten kann.<br />

Die Grundidee des Netzwerks <strong>Marianum</strong> basiert darauf, eine Art<br />

kollektives Gedächtnis für unsere Schule zu schaffen, eine für<br />

Schüler und Lehrer gemeinsame, jederzeit zugängliche Infor-<br />

Intel-Kurs: LehrerInnen pauken Computerwissen<br />

[Foto: Arno Westerhoff]<br />

19


mationsbasis, die technisch durch das Netzwerk repräsentiert wird,<br />

Wissen bereitstellt und aufnimmt, den Zugang zum Internet und<br />

seinen Diensten herstellt und weltweite<br />

Kommunikationsmöglich-keiten schafft.<br />

Bildhaft gesprochen bietet das Netzwerk drei virtuelle<br />

Räume, die intern und extern von Schülern<br />

und Lehrern genutzt werden können: einen<br />

Rechercheraum, der Wissen aller Art multimedial<br />

aufbereitet und repräsentiert, einen<br />

Präsentationsraum, wo Schüler/Lehrer die Ergebnisse<br />

ihrer Recherchen anderen zugänglich<br />

machen können und einen Kommunikationsraum,<br />

der weltweite Verständi-gung ermöglicht.<br />

Die Möglichkeiten des Netzwerkes stehen allen<br />

Schülern über das Internet auch zu Hause zur<br />

Verfügung. Es gibt einen EDV-Raum, zwei<br />

Interneträume und einen Multimediaraum, die für<br />

Unterricht, Recherche und Präsentation genutzt<br />

werden können.<br />

Jeder Schüler hat eine individuelle passwortge-<br />

oben: Vernetzung physikalisch<br />

schützte Nutzerkennung, mit der er sich in das<br />

unten: Vernetzung menschlich - Dr. Erös (Kinderhilfe Afghanistan) Netzwerk einloggen kann. Nur dann stehen die<br />

beim Vortrag im <strong>Marianum</strong><br />

Netzwerkdienste sowie die Möglichkeiten der<br />

[Fotos: Arno Westerhoff]<br />

neuen Internetplattform www.marianum24.de zur<br />

Verfügung. Derzeit sind ca. 1100 User in unserem System angemeldet.<br />

[Vgl. dazu auch das neue Ehemaligen-Netzwerk, S.13]<br />

20<br />

1. Ziele des Profils (Globalziele)<br />

• technische Kompetenz<br />

• Kompetenz zum Wissensmanagement<br />

• soziale Kompetenz<br />

• demokratische Kompetenz<br />

2. Lernziele<br />

Die Schüler sollen<br />

• gängige Officeprogramme alters- und jahrgangsstufenangemessen<br />

beherrschen<br />

• Internetsoftware (Browser, Mailprogramme) alters- und<br />

jahrgangsstufenangemessen beherrschen<br />

• Grundlagenkenntnisse in Umgang und Nutzung serverbasierter<br />

Netzwerke erwerben<br />

• im Internet recherchieren können<br />

• Kommunikation und Kooperation im Team erlernen<br />

• relevante Inhalte multimedial präsentieren können<br />

• Informationen kritisch hinterfragen und bewerten<br />

• sich im “Datenmeer” orientieren können


3. Exemplarische Inhalte<br />

• Fächerhomepage<br />

Dokumentation von Eigenheiten, Arbeitsweisen und<br />

Anforderungen des jeweiligen Faches, Stoff- und<br />

Materialsammlungen, News, Lehrpläne, Prüfungsanforderungen,<br />

Bewertungskriterien können zugänglich gemacht<br />

werden.<br />

• CALL - Computergestützter Englischunterricht<br />

Einsatz des Netzwerkes und geeigneter Software für die<br />

Unterstützung des Fremdsprachenunterrichts. Autorenprogramme<br />

bieten die Möglichkeit, dass der Lehrer zugeschnitten<br />

auf spezielle Bedürfnisse seiner Schüler Dateien<br />

erstellen kann. Parallel zum Unterricht besteht für den<br />

Schüler die Möglichkeit, eigenständig - oder durch<br />

Hinweise des Lehrers - z.B. grammatische Strukturen<br />

und Wortfelder zielgerichtet zu wiederholen oder zu üben<br />

und so individuell seine Schwächen zu beheben und seine<br />

Fertigkeiten auszubauen; Vernetzung der Unterrichtsinhalte<br />

auf der Fachhomepage Englisch.<br />

• Notensatz und Sequenzerprogramme im Musikunterricht<br />

Kleine Kompositionen werden am PC<br />

erdacht und gleich darauf über den<br />

Lautsprecher angehört; Klänge können<br />

über Mikrofon, Midi (z.B. Keyboard) oder<br />

“Line In” aufgezeichnet und dann beliebig<br />

bearbeitet werden. Die Ergebnisse<br />

werden per e-Mail ausgetauscht.<br />

• Derive im Mathematikunterricht<br />

So wie der Taschenrechner schnellere<br />

und genauere Rechnungen zulässt, so<br />

kann der Computer mit einem<br />

Programm wie DERIVE die Möglichkeiten<br />

für den Unterricht stark erweitern: Die<br />

schnelle Möglichkeit, den Graphen einer<br />

Funktion oder auch das richtige Ergebnis<br />

einer komplexeren Rechnung per<br />

Mausklick zu erhalten, lässt entdeckendes<br />

Lernen auch für die Schüler zu, die<br />

ansonsten durch rechentechnische oder<br />

zeichnerische Mängel benachteiligt sind.<br />

• Mailprojekte<br />

ermöglichen themenbezogene Zusammenarbeit und<br />

Kommunikation zwischen Schülern unterschiedlicher<br />

Fest zum Ende des Schuljahres<br />

[Foto: Arno Westerhoff]<br />

21


Projekt “Die fünfziger Jahre” mit Wolfgang Blum<br />

[Foto: Jürgen Weber]<br />

Internetauftritt: www.marianum24.de<br />

22<br />

Schulen.<br />

• multimediale Lernumgebungen<br />

Das Teilchenmodell in der Stufe 8 macht<br />

die Schüler z.B. mit Begriffen wie Atom,<br />

Molekül und chemische Reaktion bekannt,<br />

visualisiert entsprechende Modelle, bietet<br />

eine Plattform für selbstständiges<br />

Experimentieren und schafft eine<br />

Vorstellung von der submikroskopischen<br />

Ebene.<br />

• Mailinglisten<br />

sind ein ideales Medium, um auf einfache<br />

Weise Informationen an einen Kreis interessierter<br />

Personen zu verteilen und<br />

besonders geeignet für die Unterstützung<br />

des Unterrichts in geisteswissenschaftlichen<br />

Fächern.<br />

• Präsentation von Schülerarbeiten<br />

• <strong>Marianum</strong>24 mit Typo3<br />

Durch die Einrichtung eines schulinternen<br />

Netzwerkes (Intranet) mittels eines modernen<br />

Contentmanagementsystems werden<br />

Fächerinhalte entsprechend den Lehrplänen<br />

und schulinternen Curricula für jeden<br />

Schüler und Lehrer zu Hause zugänglich<br />

gemacht. Gleichzeitig können von jedem<br />

autorisierten Nutzer Inhalte in das System<br />

eingestellt werden. Das “Netzwerk<br />

<strong>Marianum</strong>” wird sich damit einem weiteren<br />

Nutzerkreis öffnen und bietet komfortable<br />

Möglichkeiten des nutzerspezifischen<br />

Informationsaustausches und der<br />

Vorbereitung auf das Landesabitur.<br />

Fächer- und schulformübergreifende<br />

Zusammenarbeit<br />

Die besondere Struktur des <strong>Marianum</strong>s (Realschule/gymnasiale<br />

Oberstufe) veranlasst uns, daran zu arbeiten, den Übergang von<br />

der einen zur anderen Schulform möglichst reibungslos zu gestalten.<br />

Ein weiteres Ergebnis dieses Prozesses ist der<br />

Qualifikationsunterricht in Englisch/EDV (Jgst. 9), in Deutsch-<br />

/Geisteswissenschaften und in Mathematik/Naturwissenschaften


(Jgst.10). Diese Fachbereiche wurden gewählt, da wir die<br />

SchülerInnen qualifizieren wollen, ähnliche Probleme in den jeweils<br />

"verwandten" Fächern leichter lösen zu können.<br />

Textbearbeitung und -wiedergabe, Analyse und Interpretation sind<br />

nicht nur Aufgaben des Deutschunterrichts, sondern genauso der<br />

Fächer Politik und Wirtschaft, Geschichte und Religion. Für den<br />

naturwissenschaftlichen Unterricht und Mathematik lassen sich<br />

ebenfalls viele Parallelen finden, die ein fächerübergreifendes<br />

Arbeiten sinnvoll erscheinen lassen. Das Erstellen von tabellarischen<br />

Übersichten und Graphiken, das Finden von Lösungsansätzen<br />

sowie das Ausführen von Berechnungen sind Bestandteile aller<br />

Naturwissenschaften und sollten intensiv geübt werden.<br />

Englisch nimmt unter den eben genannten Gesichtspunkten insofern<br />

eine Sonderstellung ein, als es im Qualifikationsunterricht dieses<br />

Faches ausschließlich um die vertiefende Arbeit in der ersten<br />

Fremdsprache geht. Die in den beiden zuvor genannten<br />

Fächergruppen zu erzielenden Synergieeffekte sind hier nicht zu<br />

erwarten.<br />

Der Qualifikationsunterricht findet ergänzend zum Regelunterricht<br />

statt, unterscheidet sich von diesem aber in folgenden Punkten:<br />

• Nur ca. 15 Schüler bilden eine Lern- und Arbeitsgruppe,<br />

was eine intensive Betreuung erlaubt<br />

• Der Qualifikationsunterricht wird jeweils<br />

halbjährig in den angegebenen<br />

Jahrgangsstufen und Fachbereichen<br />

erteilt<br />

• Es handelt sich weder um Nachhilfe für<br />

schwache Schüler noch um die<br />

Fortsetzung der Arbeit am Stoffplan -<br />

vielmehr geht es um die intensive Arbeit<br />

mit komplexen Texten und offenen<br />

Aufgaben<br />

• Der Unterricht in der Fremdsprache will<br />

Sprechanlässe fördern, den Wortschatz<br />

erweitern und die Ergebnisse ansprechend<br />

verschriftlichen<br />

Folgende Chancen und Möglichkeiten bietet der Qualifikationsunterricht im Fach Mathematik<br />

[Foto: Arno Westerhoff]<br />

Qualifikations-unterricht Lehrern und Schülern:<br />

• Die Chance, ohne Zeitdruck und Stofffülle neue Wege zu<br />

gehen<br />

• Die Möglichkeit zur inneren Differenzierung durch kleine<br />

Lerngruppen<br />

• Die Chance der persönlichen Verbesserung durch Übernahme<br />

des Gelernten in die tägliche Unterrichts- und<br />

Hausarbeit<br />

23


24<br />

• Vorbereitung auf Arbeitsweisen und Themen der<br />

Oberstufe<br />

• Durch eine verbesserte Methodenkompetenz bieten sich<br />

Schulabgängern größere Chancen auf dem Arbeitsmarkt.<br />

• Die Chance zu mehr Eigenverantwortung und Selbstständigkeit<br />

1. Ziele des Profils (Globalziel)<br />

• Schlüsselqualifikationen in den Kernfächern erwerben<br />

und sie vertiefen<br />

2. Lernziele<br />

Qualifikationsunterricht Englisch der Jahrgangsstufe 9<br />

Die Schüler sollen in intensiver Form<br />

• den selbstständigen Umgang mit dem zweisprachigen<br />

Wörterbuch trainieren<br />

• auf der Basis von reading stories - beispielsweise “Catch<br />

a Thief”-Inhaltsangaben einzelner Geschichten anfertigen<br />

können<br />

• Inhalte aus subjektiver Sicht darstellen und kommentieren<br />

können<br />

• Interviewtechniken einüben und anwenden können,<br />

• Fragetechniken üben, um Inhalte und Meinungen zu<br />

erfahren, wiederzugeben und zu kommentieren<br />

Qualifikationsunterricht Mathematik/Naturwissenschaften<br />

der Jahrgangsstufe 10<br />

Die Schüler sollen in intensiver Form<br />

• durch problemorientiertes Lernen mathematisch-naturwissenschaftliche<br />

Denkweisen einüben<br />

• Lösungsstrategien kennen lernen, die ihnen auch in<br />

anderen Naturwissenschaften helfen können<br />

• erkennen, dass unterschiedliche Lösungswege zum Erfolg<br />

führen<br />

• Diagramme und Schaubilder auswerten können<br />

Qualifikationsunterricht Deutsch/Geisteswissenschaften<br />

der Jahrgangsstufe 10<br />

Die Schüler sollen in intensiver Form<br />

• Methoden der Textbearbeitung kennen und anwenden<br />

können<br />

• unterschiedliche Interpretationsansätze kennen lernen<br />

• Bewertungen abgeben und Interdependenzen aufzeigen<br />

können<br />

• Bildinhalte, Graphiken und Statistiken verbalisieren können


3. Exemplarische Inhalte<br />

• Jahrgangsstufe 9 (Englisch)<br />

• Schaffung von Redeanlässen<br />

• Lesen und Bearbeiten längerer Texte<br />

• Wortfeldarbeit (z.B. work, politics, environment,<br />

crime, youth)<br />

• freie Textproduktion (z.B. summary, retold, comment)<br />

• Rollenspiele zu unterschiedlichen Themen<br />

• Umgang mit und Erschließung von Material aus<br />

dem Internet<br />

• Jahrgangsstufe 10 (Mathematik/Naturwissenschaften)<br />

• Grundlagen:<br />

• lineare, proportionale, antiproportionale,<br />

quadratische Funktionen<br />

• Satzgruppe des Pythagoras<br />

• Folgen und Reihen<br />

• Wahrscheinlichkeitsrechnung<br />

• Anwendungen:<br />

• Lineares Optimieren<br />

• Berechnungen an Körpern (Verpackungen,<br />

evtl. Zeichnung und Bau von Körpern)<br />

• Populations- und Wachstumsaufgaben<br />

• Berechnungen zum Thema Straßenverkehr<br />

• Thema “Geld” (Tarifvergleiche von Handys,<br />

Internet, Ratenkauf, Leasing)<br />

• Jahrgangsstufe 10 (Deutsch/Geisteswissenschaften)<br />

• Textwiedergabe: Das Zeitalter der Entdeckungen<br />

• Textbearbeitung: Nationale Symbole der Deutschen<br />

• Interpretationsansätze: Der Aufstieg des Menschen<br />

zur Hochkultur, Karikaturen<br />

• Bewertungen: Das Auto im Jahr 2000<br />

• Interdependenzen: Generationenkonflikt<br />

25


Tage religiöser Orientierung der Klasse 11<br />

[Foto: Michael Klüppel]<br />

Impressionen von den Einkehrtagen der Stufe 11 im Asmussen-<br />

Haus/Dalherda<br />

[Foto: Arno Westerhoff]<br />

26<br />

Werteerziehung<br />

Kinder und Jugendliche wachsen heute in einer Welt auf, die von<br />

einer Veränderung der traditionellen Werte geprägt ist. Die<br />

Individualisierung und damit einhergehend eine Mentalität, die vorwiegend<br />

auf die Befriedigung der eigenen<br />

Bedürfnisse gerichtet ist, hat stark zugenommen.<br />

Soziale Regeln, Sitten, Normen und Konventionen<br />

werden immer weniger akzeptiert, was am Ende<br />

zu Lasten eines mitmenschlichen, sozialverpflichtenden<br />

Umgangs geht.<br />

Außerdem werden sie mit einer Fülle von konkurrierenden<br />

Wert- und Sinnangeboten konfrontiert,<br />

die es ihnen schwer macht, sich in ihrem eigenen<br />

Wertempfinden zu orientieren und sich im<br />

Handeln verantwortlich zu binden.<br />

Angesichts solcher gesellschaftlicher Defizite hat<br />

unsere Schule den Auftrag, mit ihrer christlichen<br />

Erziehung und Bildung ein Gegengewicht zu setzen.<br />

Wir versuchen diesen Auftrag in unterschiedlichen Schwerpunkten<br />

umzusetzen: In dem Projekt “Soziales Lernen in Unterricht und<br />

Praxis - Compassion” sollen die Schüler für das<br />

“Mit-leiden” mit Menschen in schwierigen<br />

Lebenssituationen (Krankheit, Alter, Behinderung)<br />

sensibilisiert werden. Leid und Not der Menschen<br />

werden nicht nur theoretisch behandelt, sondern<br />

hautnah und handgreiflich erfahren.<br />

Grundlage ist das von der Deutschen<br />

Bischofskonferenz initiierte Projekt “Compassion”,<br />

eine Initiative für mehr Mitmenschlichkeit. “Sieh<br />

hin und du weißt!” Dieser Ausspruch des<br />

Philosophen Hans Jonas ist einer der Grundgedanken<br />

der Initiative. Das Unterrichtsprojekt<br />

will deshalb die Schulwelt auf Lebenswelten hin<br />

aufbrechen, die in der Schule nur in der Theorie,<br />

aber nicht in der Realität vorkommen: die Welt<br />

der alten Menschen, der Behinderten, Kranken,<br />

eventuell auch der Sterbenden. Die Schüler sollen<br />

begleitet die Chance bekommen, statt reiner<br />

Theorie prägende Erfahrungen zu machen, die<br />

unter Umständen sonst nicht möglich wären.<br />

Die kognitive Auseinandersetzung mit den Problemen und der Not<br />

dieser Mitmenschen, aber auch mit den Möglichkeiten und Grenzen<br />

des persönlichen Dienstes am Mitmenschen, geschieht im fächerübergreifenden<br />

Unterricht der Fächer Deutsch, Politik und


Wirtschaft sowie den Religionslehren.<br />

In einem zweiwöchigen Sozialpraktikum sollen die Schüler die<br />

Lebenswirklichkeit der hilfsbedürftigen Menschen erfahren und<br />

reflektieren. Die Schüler dürfen sich ihren Praktikumsplatz selbst<br />

wählen und werden während des Praktikums von zwei Lehrern<br />

betreut.<br />

Nach dem Praktikum werden die Erfahrungen der Schüler erneut im<br />

fächerübergreifenden Unterricht der Fächer Deutsch, Politik und<br />

Wirtschaft und Religionlehre aufgearbeitet. “Compassion” lässt die<br />

beteiligten Schüler, Eltern und Lehrer Grenzen unmittelbar erfahren<br />

und fordert zur Auseinandersetzung heraus.<br />

In dem Projekt “Patenschaften für die Klassen 5” übernehmen<br />

Schüler der Klassen 10 ein Jahr lang Patenschaften für je eine 5.<br />

Klasse. Sie sind Ansprechpartner der Schulneulinge und sollen<br />

ihnen helfen, sich gerade am Schulbeginn besser in der Schule einzugewöhnen<br />

und zurechtzufinden. Auch bei Konflikten mit älteren<br />

Schülern können sie helfend und vermittelnd eingreifen. Die<br />

Schüler, die die Patenschaften übernommen haben, werden von<br />

zwei Lehrern betreut, mit denen sie sich bei Bedarf zum Gespräch<br />

treffen.<br />

Ein weiteres Projekt ist die Aktion “Schönste Klasse”. Dabei geht es<br />

wesentlich darum, die Schüler stärker dafür zu sensibilisieren, mit<br />

dem Eigentum der anderen respektvoll umzugehen. Dieser Prozess<br />

der Gewissensbildung soll durch die Aktion, die als Wettbewerb<br />

durchgeführt wird, unterstützt werden.<br />

Alle drei Projekte wurden bereits durchgeführt. Die Resonanz bei<br />

Schülern und Lehrern war überwiegend positiv, so dass es uns sinnvoll<br />

erscheint, sie als festen Bestandteil eines Schuljahres aufzunehmen.<br />

1. Ziel des Profils (Globalziel)<br />

• Einüben von “sozialem Lernen” in Ergänzung zum kognitiven<br />

Lernen<br />

2. Lernziele<br />

Die Schüler sollen<br />

• Gewaltbereitschaft und Aggression abbauen<br />

• intellektuelle Arroganz, persönliches Anspruchsdenken<br />

und Ichbezogenheit ablegen<br />

• Verantwortung verlässlich und ausdauernd übernehmen,<br />

• Eigeninitiative und Pflichtbewusstsein entwickeln<br />

• Nächstenliebe geduldig und behutsam praktizieren<br />

• uneigennützig helfen und Kontakte pflegen<br />

• Vertrauen aufbauen<br />

27


28<br />

3. Exemplarische Inhalte<br />

• Projekt Compassion - “Soziales Lernen in Unterricht und<br />

Praxis”:<br />

• Vorbereitung:<br />

• Unterrichtsbausteine Religion<br />

• Menschen und ihre Geschichte<br />

wahrnehmen (Biographie erfinden)<br />

• Mit Belastungen umgehen<br />

• Der barmherzige Samariter<br />

• Vorbereitende Reflexion von möglichen<br />

Schwierigkeiten und Belastungen<br />

während des Praktikums<br />

• Unterrichtsbaustein Deutsch<br />

• Lektüre (z.B. “Der alte Mann und<br />

das Meer”)<br />

• Unterrichtsbaustein Politik und Wirtschaft<br />

• Pflegeversicherung<br />

• Generationenvertrag<br />

• Durchführung des Praktikums<br />

• Auswahl und Bewerbung für den Praktikumsplatz<br />

• 14-tägiges Praktikum<br />

• Hilfestellung bei auftretenden Schwierigkeiten<br />

• Reflexion und Dokumentation<br />

• Feedback<br />

• Schriftliche Dokumentation (Praktikumsbericht)<br />

• Korrektur durch und Besprechung mit den<br />

Religionslehrern<br />

• Aktion “Schönste Klasse”<br />

• Patenschaften für die Klassen 5<br />

Berufsorientierung<br />

Schülern, die den mittleren Abschluss erreicht haben, stellt sich die<br />

Frage der Vorbereitung der eigenen Laufbahn. Entweder sie verlassen<br />

die Realschule und beginnen eine Lehre oder sie setzen ihre<br />

Ausbildung in der gymnasialen Oberstufe des <strong>Marianum</strong>s fort. Als<br />

Hilfe zur Entscheidungsfindung für den weiteren schulischen oder<br />

beruflichen Weg bietet das <strong>Marianum</strong> allen Schülerinnen und -schülern<br />

in der 9. Klasse ein dreiwöchiges Betriebspraktikum in den<br />

klassischen Ausbildungsberufen an.<br />

Den Schülerinnen und Schülern der gymnasialen Oberstufe stellt<br />

sich in dieser Zeit die Frage: “Abi - Was dann?” Sie drängt die meisten<br />

Schülerinnen und Schüler etwa zu Beginn der 13/2 zur


Entscheidung. Für den sofortigen Einstieg in das Berufsleben -<br />

einen Weg, den ein steigender Prozentsatz der Abiturienten wählt -<br />

ist es dann fast schon zu spät.<br />

Im Sinne einer Bildung, die auf Zukunftsfähigkeit abzielt, ist es<br />

daher sinnvoll, Jugendlichen frühzeitig Möglichkeiten und Impulse<br />

zu geben, sich mit der eigenen Berufswahl auseinander zu setzen.<br />

Schule muss in dieser Situation Entscheidungshilfen anbieten, um<br />

jungen Menschen die Tragweite der Berufswahlentscheidung zu<br />

verdeutlichen und eine qualifizierte Wahl zu ermöglichen.<br />

Wir haben aus diesem Grund ein Konzept erarbeitet, das<br />

Oberstufenschülerinnen und -schülern durch ein<br />

selbstbestimmtes Praktikum Einblicke in<br />

Studienberufe ermöglicht, die einen entsprechenden<br />

Schulabschluss voraussetzen bzw. Einblicke<br />

in Berufsfelder erlaubt, die ins Blickfeld von<br />

zukünftigen Abiturienten rücken.<br />

Zum Teil ergaben sich aus den Praktika weitreichende<br />

Beziehungen zwischen den Betrieben und<br />

den Praktikanten. Aber auch gegenteilige<br />

Erfahrungen wurden gemacht: Manche Schüler<br />

erkannten durch das Praktikum, dass sie sich falsche<br />

Vorstellungen von der Realität der Arbeit in<br />

ihren “Wunschberufen” gemacht hatten. Beides<br />

sind wichtige Erfahrungen.<br />

Vorbereitet und begleitet werden die Praktika<br />

Ansicht des <strong>Marianum</strong>s<br />

dabei im Rahmen eines Bewerberseminars, das [Foto: Arno Westerhoff]<br />

von erfahrenen Vertretern der Wirtschaft durchgeführt<br />

wird und den Schülerinnen und Schülern mehr Sicherheit<br />

besonders für das Bewerbungsschreiben und das Bewerbungsgespräch<br />

vermitteln soll. Selbstständigkeit, Selbstbewusstsein,<br />

Teamfähigkeit und vernetztes Denken zählen zu den Schlüsselqualifikationen,<br />

die hier trainiert werden können.<br />

Die überwiegend positive Resonanz hat uns dazu ermutigt, dieses<br />

Berufspraktikum in der Jahrgangsstufe 12 als festen Bestandteil<br />

eines jeden Schuljahres aufzunehmen.<br />

1. Ziele des Profils (Globalziel)<br />

• Einblicke in das Arbeits-, Berufs- und Wirtschaftsleben<br />

gewinnen<br />

2. Lernziele<br />

Die Schüler sollen<br />

• gängige Bewerbungstechniken beherrschen<br />

• Eigeninitiative bei der Suche und Auswahl eines<br />

Praktikumsplatzes entwickeln<br />

• sich selbstständig um eine Praktikumsstelle bewerben<br />

können<br />

29


30<br />

• eigene Erfahrungen im Arbeitsleben sammeln<br />

• ihre kommunikativen Fähigkeiten erweitern<br />

• die eigene Teamfähigkeit erfahren<br />

3. Exemplarische Inhalte<br />

• Berufsorientierungsseminar<br />

• Berufspraktikum:<br />

• Vorbereitung<br />

• Schriftliche Handreichungen<br />

• Suche eines geeigneten Praktikumsplatzes<br />

• Schriftliche Bewerbung<br />

• Durchführung<br />

• In Betrieben, Schulen und anderen<br />

Institutionen<br />

• Betreuung<br />

• Reflexion<br />

• Erfahrungsaustausch in Kleingruppen und<br />

im Plenum<br />

• Information der zukünftigen Praktikanten<br />

der Jgst. 11<br />

5. Ein Ausblick auf die Bildungssituation<br />

Es wird immer wieder notwendig sein, gesellschaftliche, politische,<br />

religiöse und ökonomische Vorgaben und Ansprüche an das<br />

Bildungssystem zu reflektieren, nur so können wir dem<br />

Selbstverständnis des <strong>Marianum</strong>s als Institution, die nicht das vordergründig<br />

Nützliche im Blick hat, gerecht werden.<br />

Immer wieder neu müssen wir uns als katholische und marianistische<br />

Schule fragen, was tragend, was sinnstiftend im Leben eines<br />

jungen Menschen sein soll.<br />

Die Sinnfrage<br />

Immer dann, wenn Lehrer und Schüler sich für die Zukunft einsetzen<br />

und engagieren, unterstellen sie dem Ganzen der Welt grundsätzlich<br />

einen Sinnhorizont. Wenn in der Wirklichkeit nicht schon<br />

Sinn läge, dann kann der Einzelne auch keinen Sinn machen. Er<br />

kann zwar tun, was nützlich ist und im Rahmen eines Zweckgefüges<br />

etwas bedeutet, aber Lebenssinn ergibt dies nicht. Was der<br />

Mensch tut, kann ihm bestenfalls Genugtuung liefern. Wenn der<br />

Sinn des Lebens in einem einzigen Wort ausgedrückt werden sollte,<br />

stünde hier das Wort Liebe. Das stärkste Bedürfnis des<br />

Menschen besteht wohl darin, Situationen der Einsamkeit und des


Getrenntseins zu vermeiden. Das Problem des Getrenntseins ist<br />

nicht mit Arbeit, Erfolg, Anpassung zu lösen, weil diese<br />

Befriedigungen nur vorübergehend sind. Der<br />

Mensch als Ebenbild Gottes aber ist einer, dessen<br />

innere Dynamik darauf angelegt ist, Liebe zu<br />

geben und Liebe zu empfangen. Sinn erschließt<br />

sich also im Verhalten des Nehmens und Gebens<br />

in einer Gemeinschaft, als Abbild des letzten<br />

Lebenssinns, der ewigen Gemeinschaft mit Gott.<br />

Eine in gleicher Weise schwierige wie unverzichtbare<br />

Aufgabe des Lehrers und Erziehers besteht<br />

aber darin, nach einer personalen Wirklichkeit zu<br />

suchen, die selbst durch Widerstände und<br />

Widersprüchlichkeiten hindurch die eigene Person<br />

trägt. In der Situation der Niederlage und des<br />

Misserfolgs kommt es umso mehr darauf an, dem<br />

jungen Menschen eine Perspektive zu eröffnen,<br />

die ihn nicht beschämt, das heißt, ihn nicht in seiner<br />

Würde herabsetzt.<br />

Leopold Hörbst (SM) - engagierter Seelsorger des <strong>Marianum</strong>s<br />

Deshalb ist das Herausholen aus Verstrickungen, [Foto: Arno Westerhoff]<br />

aus Vereinsamungen und aus Isolation eine drängende<br />

pädagogische Aufgabe. Ein christlich geprägter Bildungsund<br />

Erziehungsauftrag muss sich immer wieder daran messen lassen,<br />

wie weit es gelingt, allen Schülern einen Sinnhorizont zu<br />

erschließen, der einzuholen ist, das heißt, der<br />

erfahrbar und erlebbar wird.<br />

Wenn Lehrer und Erzieher jungen Menschen in der<br />

Schöpfung und im Geflecht der menschlichen<br />

Beziehungen Möglichkeiten eröffnen, die helfen,<br />

miteinander das Leben zu bestehen und die Welt<br />

und das Leben zu gestalten, dann erfüllt Bildung<br />

zumindest ihren öffentlichen Auftrag.<br />

Der Anspruch unserer Schule muss sich allerdings<br />

noch auf eine tiefer liegende Dimension beziehen.<br />

Es geht um die Öffnung des Blicks für die<br />

Dimension, die hinter und nach dieser Wirklichkeit<br />

liegt. Die unmittelbar erfahrbare Wirklichkeit muss<br />

den Blick auf eine sinnerfüllte transzendente<br />

Wirklichkeit lenken.<br />

Schule muss demzufolge die Wirklichkeit mehrdi-<br />

Abschlussgottesdienst - Entlassung der Klassen 10<br />

mensional erlebbar machen. Nicht oberflächliches<br />

[Foto: Arno Westerhoff]<br />

Umgehen mit der Wirklichkeit, sondern eine<br />

(neue) Achtsamkeit, die Achtung vor dieser Welt, ist angesagt, um<br />

Leben und damit Lebenssinn erfahrbar zu machen. Nicht oberfläch-<br />

31


liches Dahinleben, sondern das Wahr- und Annehmen von Grenzerfahrungen<br />

ermöglichen umfassendes Person-sein, also alle<br />

Erscheinungsformen der Welt und des Lebens mit Licht und<br />

Schatten, mit Lachen und Weinen, Wärme und Kälte, Güte und<br />

Boshaftigkeit in die personale Dimension zu integrieren.<br />

In diesem Sinne spielt heutzutage der Aspekt des rechten Umgangs<br />

mit der Zeit eine besondere Rolle: Die widernatürliche Erfahrung<br />

der Gleichzeitigkeit von Beschleunigung und Zeitmangel lässt den<br />

Lebenssinn des Einzelnen allenthalben aus dem Blick geraten. Auf<br />

der einen Seite werden in unserer Gesellschaft Lebensabläufe<br />

zunehmend beschleunigt, dass der Einzelne geistig, körperlich<br />

und/oder emotional überfordert ist, andererseits scheint die<br />

gewonnene Zeit vielen Zeitgenossen manchmal geradezu lästig zu<br />

sein: Man "schlägt die Zeit tot" mit Dingen, die die angemessene<br />

Sicht auf die Wirklichkeit und damit den Blick auf die tieferen<br />

Dimensionen versperren, indem man sich der Schnelllebigkeit<br />

anpasst oder die gewonnene Zeit mit wachsendem Aktionismus<br />

füllt. Hier muss Schule Räume der Muße schaffen.<br />

Probleme der Bildungsdiskussion<br />

In der Vergangenheit wurde die nie abreißende<br />

Diskussion um Bildung, Erziehung und Schule<br />

immer wieder neu akzentuiert. Sprach sich die<br />

pädagogische Diskussion der 70er Jahre noch für<br />

den Primat der Ziele aus, so folgte ihr eine deutliche<br />

Akzentuierung der Inhalte. Unverzichtbares<br />

galt es zu vermitteln. Bald rückte die Person des<br />

Vermittlers, also die Lehrkraft mit ihrem Sosein in<br />

den Mittelpunkt, um schließlich den Methoden und<br />

Medien Platz zu machen. Der Einsatz neuer<br />

Medien, der Erwerb von Methodenkompetenz, das<br />

Lernen zu lernen, das sind die Schlagworte<br />

gegenwärtiger Schulentwicklung. Auch wenn das<br />

<strong>Schulprofil</strong> am <strong>Marianum</strong> den zuletzt genannten<br />

Aspekt aufgreift, so doch in dem Bewusstsein,<br />

dass derartige Schwerpunktsetzungen relativ<br />

MdB Michael Brand im PolWi-Unterricht der Stufe 12<br />

sind. Sie sind nicht unwichtig, vor allem nicht in<br />

[Foto: Arno Westerhoff]<br />

einer hochbeschleunigten Gesellschaft [dazu: Leo<br />

O´Donovan, Berlin 2000], doch wir halten das Wohl des Kindes nach wie<br />

vor für die einzige überzeitliche Konstante. Das Kind, der<br />

Schüler/die Schülerin, hat stets im Mittelpunkt schulischen<br />

Arbeitens zu stehen. Gesellschaftliche Veränderungen bedürfen<br />

nach Pater Chaminade stets der Anpassung der Lehr- und<br />

32


Lernmethoden, doch geschieht Anpassung immer zum Wohl des<br />

Kindes, zu seiner Förderung.<br />

Jeder Mensch besitzt volle und uneingeschränkte Würde, wenn<br />

auch die kognitiven, motorischen und kreativen Leistungen einzelner<br />

unterschiedlich ausfallen. Das Leitwort “Wir unterrichten, um<br />

zu erziehen” nimmt die Lehrkräfte in die Pflicht, den jungen<br />

Menschen Wege aufzuzeigen, mit persönlichen und fremden<br />

Mängeln, Defiziten, Schwächen und Unzulänglichkeiten umgehen<br />

zu lernen.<br />

Jugendliche scheinen die Prozesse der Globalisierung, des “gläsernen<br />

Menschen”, der Beschleunigung in allen Lebensbereichen als<br />

Bedrohung des eigenen Ichs zu erfahren. Diffuse, aber auch konkrete<br />

Ängste machen sich breit. Was wird aus meiner Zukunft?<br />

Welchen Platz werde ich in einer zukünftigen Gesellschaft einnehmen?<br />

Hat unsere Welt angesichts drohender Katastrophen noch<br />

eine menschenwürdige Zukunft vor sich? Jugendliche erfahren,<br />

dass Kategorien der Möglichkeit (Konsum), der Selektion (Leistung)<br />

ein gesamtgesellschaftliches Anspruchsniveau darstellen, dem der<br />

Einzelne zunehmend weniger gerecht werden kann. Werden empirisch<br />

gewonnene Daten (PISA und ähnliche Studien) zunehmend<br />

instrumentalisiert, um die Interessen sachfremder Gruppen günstiger<br />

zu platzieren? Entwickelt sich aus einer breit angelegten Idee<br />

von Bildung zunehmend eine Vorbereitung auf Ausbildung? Lässt<br />

eine Ökonomisierung der Werte ihre Neudefinition vermuten? Wir<br />

sprechen heute lieber von Wettbewerb, statt von Solidarität, von<br />

Effizienz, statt von Sozialverpflichtung, und die Stärkung der<br />

Eigenverantwortlichkeit entpuppt sich allzu gern als Euphemismus,<br />

dessen schlichte Botschaft lautet: Jeder ist sich selbst der Nächste.<br />

Als Pädagogen an einer christlichen Schule katholischer Prägung<br />

haben wir alle Entwicklungen und Strömungen zumindest kritisch<br />

zu hinterfragen, damit wir Bildung und Erziehung der uns anvertrauten<br />

Schüler nicht aus den Augen verlieren. Die in den vorangegangenen<br />

Kapiteln eingeforderte ganzheitliche Bildung will dem<br />

Zeitgeist nicht erliegen, sondern ihn bestimmen.<br />

Gerade deshalb brauchen wir am <strong>Marianum</strong> nach eingehender<br />

Reflexion aktueller Bildungs- und Erziehungsfragen klare pädagogische<br />

Zielprojektionen.<br />

Welche Vorstellungen von Schule brauchen wir<br />

also?<br />

• Wir brauchen vor allem den echten Erzieher, der mit<br />

Hingabe und christlicher Grundhaltung einen<br />

Schülerinnen und Schülern von der Welt erzählt,<br />

Jugendliche begleitet und sie als Werdende versteht<br />

33


Impressionen aus dem <strong>Marianum</strong><br />

[Fotos: Arno Westerhoff]<br />

34<br />

• Wir brauchen eine Atmosphäre, die es ermöglicht, über<br />

das Leben selbst, nicht nur über die Oberfläche der<br />

Dinge, nachzudenken<br />

• Wir brauchen eine echte Offenheit und Aufmerksamkeit<br />

für die Fragen unserer Schülerinnen und Schüler<br />

• Wir brauchen als Schule den Konsens, dass Leistung<br />

abgerufen werden soll und muss, dass es für den jungen<br />

Menschen hilfreich sein kann, wenn Leistungsstandards<br />

festgeschrieben werden können<br />

• Schule darf sich aber nicht als Einrichtung begreifen,<br />

deren erste Aufgabe die Klassifikation der Schüler nach<br />

Leistungsmerkmalen ist. Lieblose Selektion ist zerstörerisch<br />

und daher wenig hilfreich - auch in gesellschaftlicher<br />

Hinsicht. In der Situation des Misserfolgs kommt<br />

es darauf an, jungen Menschen eine Perspektive zu eröffnen,<br />

die sie nicht beschämt<br />

Im Anschluss an die übergeordneten Zielvorstellungen (5.2.1.) will<br />

das <strong>Marianum</strong> in der konkreten täglichen Schulwirklichkeit mit<br />

besonderen Maßnahmen zur Förderung der jungen Menschen beitragen.<br />

Mit Profilakzenten, die sich aus einer mehrjährigen<br />

Profilentwicklungsarbeit der Schule herausgebildet haben, sollen<br />

die genannten aktuellen Standards in den Blick kommen.<br />

Stellenwert profilierender Maßnahmen in der<br />

Schule<br />

Wir sind der Auffassung, dass<br />

• neue Medien ein geeignetes Instrument darstellen, sich<br />

eine Vielzahl von Arbeiten zu erleichtern, sich Kenntnisse<br />

zu besorgen, die Präsentation eigener Gedanken zu<br />

unterstützen und Schüler zukunftsfähig auszubilden.<br />

• der Erwerb wichtiger Arbeitsmethoden wichtig ist, weil<br />

die Schule angesichts der Wissensexplosion kaum noch<br />

in der Lage ist, auf alles, was das Leben uns abverlangt,<br />

eine vorbereitende Antwort zu geben. Schüler müssen<br />

also mit einem methodischen Rüstzeug ausgestattet werden,<br />

um sich in einem lebenslangen Lernprozess behaupten<br />

zu können. Es gilt das Lernen zu erlernen.<br />

• die oben genannten Profile auf das Leben in Beruf und<br />

Ausbildung vorbereiten, den Schüler auch frühzeitig<br />

beraten, wo seine Stärken und Schwächen liegen. Hier<br />

können Praktika für Schüler eine Berufsorientierung<br />

bieten, sofern sie in ein Gesamtkonzept eingebunden<br />

sind und nicht ein singuläres Anhängsel des schulischen<br />

Alltags darstellen. Dennoch ist schulische Bildung mehr<br />

als Ausbildung.


• Schule etwas mit den Erfahrungen des Alltags zu tun<br />

hat. Erworbenes Wissen muss für den Schüler zur<br />

Erkenntnis werden, das heißt, es muss sich vernetzen<br />

und in einen Reflexionszusammenhang stellen lassen.<br />

Das will fächerübergreifender Unterricht leisten.<br />

• schulische Bildung - wie schon angedeutet - umfassender<br />

zu verstehen ist als eine Vorstufe für die Ausbildung.<br />

Eine Werterziehung zur Orientierung und zur<br />

Entfaltung der Persönlichkeit des jungen Menschen ist<br />

unverzichtbar, will man dem jungen Menschen gerecht<br />

werden.<br />

• es den Schülern und Mitarbeitern unserer Schule gut<br />

gehen soll. Darum unterstützen wir dementsprechend<br />

fördernde Maßnahmen (Ernährung, Bewegung,<br />

Entspannung) zur Gesunderhaltung, die dem Wohle<br />

aller dienen.<br />

Die aufgezeigten Profile wollen also zeigen, dass wir derzeit keine<br />

Bildungsinitiative in unserem Land brauchen, wie sie seit zwei<br />

Jahren immer wieder von Politikern und Vertretern der Wirtschaft<br />

gefordert wird, sondern eine Erziehungsinitiative, die den Schüler<br />

in den Mittelpunkt aller pädagogischer Bemühungen rückt. Die Trias<br />

aus Fordern, Fördern und Begleiten muss ein brauchbares<br />

Erziehungskonzept bestimmen.<br />

Pädagogische Zukunftsreflexionen<br />

Wenn Schule sich weiter entwickeln soll, müssen alle, die daran<br />

beteiligt sind, offen sein für innovative Ideen, für<br />

Verbesserungen im Bestehenden, aber auch für<br />

kritische Anfragen.<br />

Es wird zu überlegen sein,<br />

• wie sich unsere Arbeit in der Schule in<br />

künftigen Jahrgängen nachhaltig verbessern<br />

lässt<br />

• wie unsere Schule auf die wachsenden<br />

Ansprüche und Erwartung hinsichtlich<br />

einer ausgedehnteren, aber auch verantwortbaren<br />

Betreuung reagiert, was<br />

auch Überlegungen hinsichtlich einer<br />

Ganztagsschule/Ganztagsbetreuung einschließt<br />

• wie sich fächerübergreifendes Denken<br />

und Arbeiten trotz aller organisatorischer<br />

Probleme auch in der gymnasialen<br />

Oberstufe realisieren lassen<br />

Eltern-Lehrer-Seminar in der neuen Aula des <strong>Marianum</strong>s<br />

[Foto: Jürgen Weber]<br />

35


• ob außerunterrichtliche Veranstaltungen<br />

hier weiterhelfen können, ob sich beispielsweise<br />

religiöse Orientierungstage in der<br />

Jahrgangsstufe 11, das Berufspraktikum in<br />

der Jahrgangsstufe 12 sowie die<br />

Studienfahrt der Jahrgangsstufe 13 noch<br />

besser in den Bildungsprozess einbinden<br />

lassen und einen Beitrag zum vernetzenden<br />

Denken leisten können<br />

• wie außerunterrichtliche Lernprozesse<br />

nachhaltiger für den Fachunterricht fruchtbar<br />

gemacht und in den Reifeprozess des<br />

jungen Menschen eingebracht werden können<br />

• wie Schüler zu mehr eigenständigem<br />

Arbeiten angeregt werden können. In der<br />

gymnasialen Oberstufe könnten die<br />

“Besondere Lernleistung” und die<br />

Schüleraustausch mit Arles (auf den Felsen von Les Baux)<br />

Präsentation in beiden Schulformen dafür<br />

[Foto: Cornelia Thiessen-Westerhoff]<br />

ein Instrument darstellen<br />

• wie sich die Erziehung zu mehr Verantwortlichkeit für die<br />

Schulgemeinde realisieren lässt<br />

• wie die Kommunikation und Kooperation aller an Schule<br />

Beteiligten - Eltern, Lehrer und Schüler - als notwendige<br />

Voraussetzung für die Verwirklichung der genannten<br />

Ziele weiter verbessert werden kann<br />

• wie ein kritisches vernunftgeleitetes Wertebewusstsein<br />

entwickelt und hochgehalten werden kann<br />

• welche räumlichen und materiellen Verbesserungen zur<br />

Unterstützung des Unterrichtsgeschehens noch zu leisten<br />

sein werden<br />

• wie die Weiterqualifikation des Lehrpersonals im Sinne<br />

des <strong>Schulprofil</strong>s auszusehen hat,<br />

• wie das Bewährte erhalten, gefestigt und verinnerlicht<br />

werden kann<br />

Impressionen aus dem <strong>Marianum</strong><br />

[Fotos: Arno Westerhoff]<br />

36<br />

Die aufgeworfenen Fragen sind Puzzleteile einer pädagogischen<br />

Idee, die einer konsensfähigen Lösung zugeführt werden müssen.<br />

Sie wollen nicht nur unsere Vision von Schule beschreiben, sondern<br />

auch das vorhandene Selbstverständnis und die angebahnten<br />

Profillinien organisatorisch und thematisch im Sinne einer ganzheitlichen<br />

Bildung weiterführen.<br />

Insofern kommt das vorgelegte Profil an dieser Stelle nicht zu<br />

einem Abschluss, sondern nur zu einem vorläufigen Ende.


6. Schule und Gesundheit<br />

(Fortschreibung 2006)<br />

Ein <strong>Schulprofil</strong> muss nicht um seiner selbst willen fortgeschrieben<br />

werden, sondern deshalb, weil die Schule auf die jeweils veränderte<br />

Situation einer jeden Zeit angemessen reagieren muss, um die<br />

Schüler zu erreichen.<br />

1. “Die Andockstelle” - Wie es weiter geht<br />

Es entspricht ganz dem Ziel des vorliegenden <strong>Schulprofil</strong>s, den<br />

Menschen - hier den Schüler - in den Mittelpunkt<br />

aller Überlegungen zu stellen. Ihm soll es an der<br />

Schule ebenso gut gehen wie denen, die an ihm<br />

wirken - den Lehrerinnen und Lehrern. Weil es uns<br />

auf das Innere des Menschen ankommt (Pater<br />

Chaminade), müssen - wie bereits dargelegt - alle<br />

Bemühungen darauf abzielen, die gottgegebenen<br />

Anlagen zu fördern und zu entfalten (S. 8). Hier<br />

konkretisiert sich also wieder unser Leitbild: “Wir<br />

unterrichten (nur), um zu erziehen.”<br />

Die Schule der Marianisten erzieht nicht nur zu<br />

intellektueller, moralischer und schöpferischer<br />

Kompetenz, auch die physischen und psychische<br />

Ansprüche müssen mit den Vorgenannten in eine<br />

Balance gebracht werden. Die ganzheitliche<br />

Erziehung an Geist, Körper und Seele erfährt so<br />

ihre Akzentuierung.<br />

2. Ein Blick auf die Wirklichkeit - Was wir erleben<br />

Unzählige Studien belegen, dass Schüler aller Alterstufen erheblichen<br />

gesundheitlichen Gefahren ausgesetzt sind. Sie leben in<br />

einer Zeit mannigfaltiger Beeinflussungen und Verführungen, die<br />

sie durch ihre mediale Präsenz oft zu einem Verhalten veranlassen,<br />

das schädigende Wirkungen nach sich ziehen kann:<br />

• extensives Freizeitverhalten<br />

• ungesunde Ernährung<br />

• gewollte Reizgewöhnung<br />

• unkritischer Umgang mit Werbung<br />

Der Bielefelder Jugendforscher Karl Hurlemann definiert<br />

Gesundheit als einen Zustand des objektiven und subjektiven<br />

Befindens einer Person, der dann gegeben sei, wenn diese Person<br />

sich in physischen, psychischen und sozialen Bereichen ihrer<br />

Entwicklung im Einklang mit den eigenen Möglichkeiten und<br />

Zielvorstellungen befindet (2005). Daraus ergibt sich, dass wir im<br />

Sportunterricht Oberstufe: Mit dem Kanu auf der Fulda<br />

[Foto: Arno Westerhoff]<br />

37


38<br />

Rahmen der schulischen Möglichkeiten schwerpunktmäßig eine<br />

Verknüpfung von Unterricht, schulischen Angeboten und<br />

Gesundheit anstreben. Die “persönliche Schule” <strong>Marianum</strong> will mit<br />

ihrer besonderen Atmosphäre einer “emotionalen Verarmung”<br />

unserer Gesellschaft gegensteuern. Darüber hinaus verlangen drei<br />

Bereiche zur Gesunderhaltung der Schulfamilie nach verstärkter<br />

Beachtung:<br />

Gerade weil Eltern heute zunehmend weniger Einfluss auf die<br />

Tagesgestaltung und Ernährungsgewohnheiten ihrer Kinder nehmen,<br />

bedarf es eines Korrektivs, wenn Fehlentwicklungen abgewendet<br />

werden sollen. Unser Ziel ist es, Selbstisolation, soziale<br />

Inkompetenz und übersteuerten Aktivitätsdrang zu vermeiden bzw.<br />

diesem im Rahmen unseres Erziehungsauftrags entgegenzuwirken<br />

(1).<br />

[Anmerkung: Dies gilt auch für eine gezielte Selbsterziehung des Lehrerkollegiums].<br />

3. Schulentwicklung - Was wir uns vornehmen<br />

Wichtig erscheint uns ein Rahmen, der das Bildungsgefüge innerlich<br />

zusammenhält. Nur wenn sich Menschen im täglichen<br />

Arbeitsprozess wohl fühlen, sind sie in der Lage, das ihnen Gemäße<br />

zu leisten . Deswegen gilt der Satz: “Die Menschen sollen sich wohl<br />

fühlen.” Es stellt sich nun die Frage, was kann und was muss die


Schule tun, um diesem Ziel näher zu kommen? Wir halten - wie<br />

oben bereits angedeutet - einen Dreischritt für bedenkenswert, der<br />

folgende Aspekte umfasst: Bewegung, Ernährung und<br />

Entspannung. Selbstverständlich gilt er für Schüler und Lehrer<br />

gleichermaßen. Die Einheitlichkeit des dreigliedrigen Prinzips muss<br />

als Trias immer wieder in Elterngesprächen, Seminaren und<br />

Diskussionsforen (Forum <strong>Marianum</strong>) ins Bewusstsein des Einzelnen<br />

gerückt werden. Der von einigen Ernährungswissenschaftlern vertretene<br />

Ansatz, schon in einer Frühphase des menschlichen Lebens<br />

die Gesundheitskosten positiv beeinflussen zu können, scheint uns<br />

allerdings bereits eine Verzweckung von Schule zu sein. Vielmehr<br />

geht es uns in erster Linie um die Ausgewogenheit von geistiger,<br />

körperlicher und seelischer Beanspruchung, die für menschliches<br />

Wohlbefinden ausschlaggebend ist. Damit rückt der Mensch in den<br />

Mittelpunkt der Überlegungen nicht ein Kosten-Nutzen-Denken, wie<br />

es in der öffentlichen Gesundheitsdebatte oft anzutreffen ist.<br />

Auf dem Weg zur Umsetzung solcher Ideen scheinen drei<br />

Parameter einen Rahmen abzustecken, in dessen Grenzen ein<br />

Gestaltungsspielraum möglich erscheint (2). Die nun auszuführenden<br />

Konkretionen beschreiben einen mittelfristig angestrebten Ist-<br />

Zustand.<br />

(1) Gerade angesichts immer länger werdender Unterrichtsverpflichtungen<br />

(Klasse 9-10 bis zur 7. Std., in der GOS bis zur 11. Std.) ist Schule nicht<br />

nur ein Lern-, sondern auch ein Lebensraum. Es wird damit zunehmend<br />

wichtiger, dem Schüler geeignete Hilfen an die Hand zu geben, damit es den<br />

Menschen gut geht.<br />

(2) - Das Vorhaben muss machbar sein, d. h. die Arbeitsbelastung Einzelner und<br />

der Gruppen darf nicht überzogen werden.<br />

- Die Erwartungen dürfen nicht übersteuert werden. (Durch dieses Konzept<br />

wird keine künstliche Begabung vermittelt.)<br />

- Eine Zersplitterung in Einzelaktivitäten ist für die angestrebte Harmonie<br />

kontraproduktiv.<br />

39


40<br />

Konkretionen - Was realisierbar ist<br />

1. Bewegung und<br />

Sport<br />

• Bewegungsspiele<br />

• Geschicklichkeitsübungen<br />

• Ausdauerschulung<br />

• (Ball-)sport AGs:<br />

Fußball<br />

Volleyball<br />

Basketball<br />

Tischtennis<br />

Schwimmen<br />

• Lauf- bzw. Fahrradtreff<br />

1. Infra- und<br />

Geländestruktur<br />

• weitläufiges<br />

Schulgelände<br />

• Großfeld für Fußball<br />

• Minitore<br />

• Softballsport<br />

• Tischtennistafeln<br />

• Basketballkörbe<br />

• Kletterwand<br />

• Spielekisten für die<br />

Klassen 5<br />

2. Gesundheit und<br />

Ernährung<br />

• Ausgewogenes<br />

Speisenangebot in der<br />

Cafeteria<br />

• Veränderung der<br />

Pausenzeiten<br />

2. Beratungsstrukturen<br />

• Einbeziehung der<br />

Elternschaft<br />

• Senisibilisierung für<br />

das Problemfeld<br />

“Ernährung” durch<br />

Seminare<br />

•<br />

Beratungslehrerangebot<br />

• Bodytalk<br />

• Essstörungen<br />

• Gewicht im<br />

Griff<br />

• Schönheitsideale<br />

im<br />

Wandel der<br />

Zeit<br />

• Asthmaschulung<br />

• Antiraucherkampagne:<br />

Im Unterricht der<br />

Fächer Politik und<br />

Wirtschaft, Biologie,<br />

Kunst.<br />

3. Ent-spannung und<br />

Entschleunigung<br />

• Meditationen im Unterricht<br />

• Schulseelsorge:<br />

Trauer- und<br />

Angstbewältigung<br />

• Schulpsychologische<br />

Maßnahmen:<br />

gegen Depressionen,<br />

Mobbing, u.a.<br />

• Begegnungsmöglichkeiten<br />

• sinnvolle Gestaltung<br />

der Freistunden<br />

• musische Aktivitäten<br />

3. Begegnungs- und<br />

Raumstrukturen<br />

• Meditationsraum<br />

• Ruhezonen auf dem<br />

Pausengelände<br />

• Freiluftklasse<br />

• Cafeteria<br />

• Stillarbeitsräume<br />

• Bibliothek<br />

• ästhetisch gestaltete<br />

Räume<br />

• Sauberkeit<br />

Fazit: Das Angebot könnte in der Trias von<br />

• Bewegung und Sport<br />

• Gesundheit und Ernährung<br />

• Ent-spannung und Entschleunigung<br />

dazu beitragen, dass eine Atmosphäre der Konzentration und des<br />

Miteinanders entsteht, in der auch Grenzen durch Geschick und<br />

Ausdauer überwunden werden können. Dem Menschen sollte es<br />

gut gehen, dann kann er auch in belastenden Situationen standhafter<br />

handeln.


Pausenspiele<br />

[Foto: Arno Westerhoff]<br />

Eröffnung der neuen Cafeteria<br />

[Foto: Jürgen Weber]<br />

Entspannung unterm Ahornbaum<br />

[Foto: Arno Westerhoff]<br />

Bewegung und<br />

Sport<br />

Gesundheit und<br />

Ernährung<br />

Entspannung und<br />

Entschleunigung<br />

41


42<br />

Pflichtfächer<br />

• ITG<br />

• Werken<br />

• Qualifikationsunterricht<br />

in E, D,<br />

M und EDV<br />

Elternarbeit<br />

• Forum <strong>Marianum</strong><br />

• Lehrer-Elternseminar<br />

• Klassenzimmergestaltung<br />

• Cafeteriabetrieb<br />

7. Der Ist-Stand im Überblick - Was wir<br />

nun haben<br />

Projektarbeiten<br />

• Zeitmanagement (5)<br />

• Lerntypen (7)<br />

• Recherchieren und<br />

Referieren (9)<br />

• Erste Hilfe (10)<br />

• Sozialpraktikum(10)<br />

• Bewerbertraining (11)<br />

• Berufsorientierung (12)<br />

• Berufsberatung (12)<br />

• Gesunde Schule (5-13)<br />

Schulkonzept <strong>Marianum</strong><br />

Förderungen<br />

• Legasthenie<br />

• DELF-Lizenz Französisch<br />

• Schul-Sport-<br />

Verein<br />

• SV-Seminar<br />

Leitlinie:<br />

“Wir unterrichten,<br />

um zu erziehen.”<br />

Jahresthemen<br />

• Pädagogische<br />

Jahresthemen<br />

• Forum <strong>Marianum</strong><br />

(Gesprächsplattform)<br />

Wahlfächer<br />

• Sprachen: L, F<br />

• Arbeitslehre<br />

• EDV - Informatik<br />

• Darstellendes<br />

Spiel<br />

• AGs<br />

• Knabenchor und<br />

Bläserklassen<br />

Religiöses Leben<br />

• Stufengottesdienst<br />

• Schulgottesdienst<br />

• Besinnungstage<br />

• Frühschichten<br />

• Jugendkreuzweg<br />

• Chaminade-Tage<br />

• Pray-Net<br />

• Lehrerbesinnungstag<br />

• Maiandachten<br />

Fahrten<br />

• KLassenfahrten<br />

• Studienfahrten<br />

• Wintersporttag<br />

• Chorfahrt<br />

• Schüleraustausch


8. Fortbildungsplan am <strong>Marianum</strong> -<br />

zur Notwendigkeit von Fortbildungen<br />

Gesellschaftliche und schulische Veränderungen beeinflussen die<br />

Wirklichkeit von Schulen nachhaltig. Neben den stets zu<br />

verbessernden sachlichen Rahmenbedingungen ist die immer<br />

wieder neu zu erfassende Wahrnehmung der individuellen Situation<br />

des Schülers für das <strong>Marianum</strong> von besonderer Bedeutung. Lehrer<br />

müssen sich deshalb nicht nur fachlich und methodisch, sondern<br />

auch im Sinne eines ganzheitlichen Erziehungsauftrages fortbilden.<br />

Er erfordert „eine kluge Offenheit gegenüber dem sozialen und kulturellen<br />

Wandel in der Welt“ [Leitlinien der marianistischen Erziehung, 1996,<br />

S.7], um mit der anzutreffenden Wirklichkeit umgehen zu lernen.<br />

Deswegen sind Fortbildungen für Lehrkräfte notwendig. Sie sollen<br />

die Fähigkeiten der Lehrkräfte sichern, aber auch einen konstruktiven<br />

Beitrag zur Schulentwicklung leisten. Deswegen verpflichtet<br />

die KODA (vgl. § 4(1)) alle Lehrkräfte, sich um Fort- und Weiterbildung<br />

im eigenen Interesse und in dem der Schule zu bemühen.<br />

Es erscheint sinnvoll, wenn sich Lehrkräfte in allen Bereichen ihres<br />

beruflichen Handelns weiterqualifizieren. Hier sind folgende<br />

Kategorien explizit zu nennen:<br />

• fachliche Fortbildung<br />

• methodisch-didaktische Fortbildung<br />

• religiös-spirituelle Fortbildung<br />

• erziehungswissenschaftliche Fortbildung<br />

Fortbildung ist nicht nur Angelegenheit des jeweiligen Lehrers, sie<br />

muss vielmehr auch die anderen Ebenen umfassen, auf denen sich<br />

die Unterrichts- und Erziehungsprozesse vollziehen: Schüler,<br />

Schule, Elternhaus.<br />

Die Teilhabe dieser Erziehungsgemeinschaft (projet éducative) am<br />

katholischen Schulwesen (Makroebene) macht religiös-spirituelle<br />

und erziehungswissenschaftliche Fortbildungen unverzichtbar.<br />

Dem <strong>Marianum</strong> ist deswegen auch daran gelegen, ein an der Person<br />

des Schülers orientiertes Profil zu entwickeln bzw. zu schärfen.<br />

Fortbildungen zur dementsprechenden Weiterentwicklung der<br />

Schule müssen selbstverständlich sein (Mesoebene). Besonders<br />

Fortbildungen zu Fragen der Werteerziehung sind dabei hilfreich<br />

und profilstiftend. So ist der jüngst entwickelte Aspekt der Gesundheitsförderung<br />

in diesem Sinne Ergänzung des <strong>Schulprofil</strong>s.<br />

Auch auf der Mikroebene ist der Fortbildungsbedarf der Lehrkräfte<br />

zu ermitteln. Er soll die fachlichen und methodischen Kompetenzen<br />

ebenso berücksichtigen wie die Fähigkeiten der Lehrerinnen und<br />

Lehrer, die über das unterrichtliche Geschehen hinausgehen und<br />

die förderlich für das <strong>Marianum</strong> eingebracht werden können. So<br />

lassen sich Schwerpunkte der Schulentwicklung auf mehreren<br />

Ebenen realisieren.<br />

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44<br />

Um dem Rechnung zu tragen, stellt der Träger ein Fortbildungsbudget<br />

pro Schuljahr zur Verfügung. Der Fortbildungsplan dient als<br />

Grundlage für die Genehmigung von Fortbildungsmaßnahmen.<br />

Über diesen fächerbezogenen Fortbildungsplan unserer Schule hinaus<br />

werden Lehrkräfte, die neu am <strong>Marianum</strong> beginnen, in einer<br />

gesonderten Einführungsveranstaltung in besonderer Weise in die<br />

Spezifika einer katholischen Schule - insbesondere der marianistischen<br />

Erziehung – eingeführt.<br />

Die jeweiligen Fachkonferenzen hingegen haben den aktuellen<br />

Fortbildungsbedarf wie folgt zusammengestellt:<br />

Aufgabenfeld I<br />

Deutsch • Umgang mit Medien (z.B. PC und Lesen/Literatur)<br />

• oberstufenspezifische Schwerpunkte im<br />

Deutschunterricht<br />

• kreatives Schreiben, szenisches Interpretieren und<br />

szenisches Spiel<br />

• Landesabitur - mündliche/schriftliche Prüfungen und<br />

Präsentation<br />

• alternative Lernmethoden (z.B. Möglichkeiten von<br />

Stationenarbeit im DU)<br />

• Entwicklung fächerverbindender Projekte<br />

• neuere Didaktik/Methoden zur Textarbeit und<br />

Textinterpretation, Leseförderung und Lyrik<br />

• aktuelle Literatur für die Klassen 11-13<br />

• Erstellen von Modulen zum Lehrplan, die einen<br />

ganzheitlichen Zugang ermöglichen<br />

Englisch • altersgerechter und zielgruppenorientierter Fremdsprachenunterricht<br />

• neuere Didaktik (z.B. aktuelle Literatur)<br />

• neuere Methodik (Presentations, Darstellendes Spiel,<br />

kreatives Schreiben, Songs, Erstellen von Modulen zum<br />

Lehrplan, Stationenlernen etc.)<br />

• Englischunterricht und Internet / neuere Medien<br />

Möglichkeiten des Einsatzes im Unterricht<br />

• Differenzierung, Information und Entwicklung beispielhafter<br />

Aufgaben<br />

• fächerverbindende Projekte<br />

• Fortbildungsveranstaltungen in englischer Sprache zur<br />

Stärkung unserer eigenen Sprachkompetenz<br />

Französisch • Umgang mit den Lehrplänen (Lektüre, Prüfungen)<br />

• spielerische Annäherung an die französische Sprache im<br />

Anfangsunterricht<br />

• moderne französische Musik, aufbereitet für Schüler der<br />

Mittel- und Oberstufe


• Vorbereitung und Durchführung von DELF<br />

• Unterrichtsvorschläge zu aktueller französischer Kinderund<br />

Jugendliteratur<br />

• Vorstellung von Kurzfilmen und Videoclips und ihre<br />

Anwendung im Unterricht<br />

Latein • Umgang mit den Lehrplänen<br />

• Wortschatzarbeit<br />

• Methoden der Texterschließung, Übungsformen im LU,<br />

Lektüre<br />

• der PC im Lateinunterricht<br />

• Fortbildungen zu Themen wie: Rhetorik, Philosophie,<br />

römischer Alltag<br />

• Präsentationsprüfung in Latein, Mittelstufe und Abitur<br />

Kunst • der PC als kreatives Gestaltungselement im<br />

Kunstunterricht<br />

• Einführungsseminare in für Schüler geeignete<br />

Ausstellungen<br />

• Kunstgeschichte und Gestaltung<br />

• Didaktik und Methodik des Kunstunterrichtes<br />

• Sicherheitsbestimmungen<br />

• Probleme der Sicherung und Restauration<br />

• fächerübergreifende Unterrichtsprojekte<br />

Musik • musikalische Analyse<br />

• Didaktik und Methodik des Musikunterrichtes<br />

• Bläserklassenmethodik<br />

• „Profistudio“ – Dirigieren, Atem- und Ansatztechniken<br />

bei Blasinstrumenten<br />

• Stimmbildung<br />

Aufgabenfeld II<br />

ka. Religion • Lehrplanthemen der RS: z.B. biblische Botschaft,<br />

christlicher Glaube, Weltreligionen, Sinnfragen des<br />

Lebens etc.<br />

• Lehrplanthemen der GO: Christologie, Ekklesiologie,<br />

anthropologische Fragestellungen, Gottesbilder etc.<br />

• neue Medien und Methoden für den RU<br />

• themenbezogene Exkursionen, Ausstellungen etc.<br />

ev. Religion • Konkrete Ausarbeitung von Unterrichtseinheiten in<br />

Anlehnung an die im Lehrplan geforderten Themen und<br />

Inhalte<br />

• konfessionsübergreifender Unterricht<br />

• Arbeit mit Bildern und Symbolen (z. B. anhand von<br />

Werken Marc Chagalls)<br />

• Einflüsse religiöser Inhalte auf Medien (Filme, Werbung)<br />

• „Stationenlernen“<br />

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Geschichte • Präsentationen<br />

• Ausrichtung von Geschichte auf die fuldische Lokal- und<br />

Stadtgeschichte im Mittelalter<br />

• Umsetzung bzw. Realisierung des Lehrplans Geschichte<br />

für die Qualifikationsphase<br />

• Themenschwerpunkte: Geschichte Chinas und Japans<br />

• neue Medien und Unterrichtsmethoden unter<br />

Einbeziehung des Internets in den Geschichtsunterricht<br />

PolWi • Migration und Integration<br />

• Menschenrechte - Grundrechte - Rechtsstaat<br />

• Krieg - Frieden - Friedenssicherung<br />

• Geld- und Fiskalpolitik<br />

• internationale Wirtschaftsbeziehungen<br />

• aktuelle Konfliktregionen, Theorie der internationalen<br />

Beziehungen<br />

• neue Medien bzw. Methoden<br />

Erdkunde • Schwerpunktthema „Mensch-Natur-Strukturen”<br />

Bedeutung physischer, geographischer sowie klimatischer<br />

Gegebenheiten für wirtschaftliche Entwicklungen<br />

• Stadt- und Siedlungsgeographie - Bedeutung von<br />

Exkursionen<br />

• Klärung der Begriffe „Raumanalyse“ und „Nahraum“<br />

(vgl. Lehrplan), insbesondere Umsetzung im Unterricht<br />

• Europa und Russland als Schwerpunktthemen<br />

Arbeitslehre • Umgang mit Maschinen und Materialien - praktisch orientierte<br />

Unterrichtseinheiten<br />

• Globalisierung, Umweltschutz<br />

• Wirtschaft in der Region, betriebswirtschaftliche<br />

Zusammenhänge, Berufsausbildung, Unternehmensgründung/-führung<br />

• soziale Sicherungssysteme, Frauen in der Arbeitswelt,<br />

Mitbestimmung/Gewerkschaften<br />

• Verbraucherschutz<br />

• Rationalisierung - Humanisierung in der Arbeitswelt,<br />

Zukunft der Arbeit<br />

• Praktikumsvorbereitung und Evaluation<br />

• Betriebsbesichtigung planen und durchführen<br />

• Arbeitnehmer in der Geschichte<br />

Aufgabenfeld III<br />

Mathematik • Taschenrechner- und Computereinsatz im Geometrieund<br />

Mathematikunterricht (z.B. Derive)<br />

• Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung<br />

• Textaufgaben – verstehen und lösen<br />

• Umgang mit Abschlussprofilen der Jahrgangsstufen 10<br />

und 13 schulintern erstellen


• offener Unterricht, individuelle Förderung und Lernen<br />

an Stationen<br />

• Landesabiturabitur - Themenstellungen und Techniken<br />

der Vorbereitung<br />

• Differential- und Integralrechnung (Einführung; Lösen<br />

von schwierigen Integralen)<br />

Biologie und Chemie • Austausch und Weiterbildungen zu den<br />

Lehrplänen beider Fächer<br />

• Landesabitur - Themenstellungen und Techniken<br />

der Vorbereitung<br />

• neuere Entwicklungen im didaktisch-methodischen<br />

Bereich<br />

• Lernen an Stationen und Lernen im Kontext,<br />

SINUS-Fortbildung Biologie<br />

• analytische Methoden im Unterricht (z. B.<br />

Gaschromatographie)<br />

• Fortbildung zum Thema Ethologie, Soziobiologie,<br />

Gentechnik und klassische Genetik<br />

• Sexualerziehung und Abschlussprüfung<br />

• einfache Experimente in großen Klassen<br />

• Einsatz des Computers<br />

• biologische Exkursionen im Stadtbereich und<br />

Möglichkeiten des Besuchs med./biolog.<br />

Einrichtungen<br />

Physik • Lehrplanthemen<br />

• Landesabiturabitur - Themenstellungen und Techniken<br />

der Vorbereitung<br />

• E-Lehre Oberstufe, Quantenphysik<br />

• Simulationen<br />

• Energie<br />

Sport<br />

Sport • Tanzen, Rhythmische Sportgymnastik, Aerobic<br />

• Vermittlung von Techniken zum „Kämpfen“ (z.B. Ring-<br />

Zweikampf)<br />

• Schiedsrichtertätigkeit in den großen Spielen<br />

Basketball, Handball, Volleyball, Fußball<br />

• funktionelle Gymnastik<br />

• Leistungsdiagnostik im Sportunterricht der Oberstufe<br />

• Schriftliche Leistungskontrolle in den Grundkursen<br />

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9. Mitarbeit am <strong>Schulprofil</strong><br />

Koordinatoren<br />

für die AG-Methodenkompetenz Sabine Gustiné<br />

für die AG-Neue Medien Arno Westerhoff<br />

für die AG-Fächer- und schulformübergreifender Unterricht<br />

Normann Beaujean<br />

für die AG-Werteerziehung Karin Eskens<br />

für die AG-Berufsorientierung Wolfgang Koch<br />

Fortschreibung 2006<br />

für die AG-Schule und Gesundheit Normann Beaujean<br />

Stefan Mosthaf<br />

für den Schulelternbeirat Ursula Schwedler<br />

Schulleitung<br />

Realschulleiter (a.D.) Martin Schnorr<br />

Realschulleiter Stefan Zeier<br />

Oberstufenleiter Jürgen Weber<br />

Schulleiter Dr. Lothar Schöppner<br />

Beschlossen am 20. Februar 2003 und 4.10.2006 (Fortschreibung)<br />

von der Gesamtkonferenz des <strong>Marianum</strong>s und vom Träger genehmigt.

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