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Lehr- und Forschungsgebiet für Öffentliche Verkehrs

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<strong>Lehr</strong>- <strong>und</strong> <strong>Forschungsgebiet</strong> <strong>für</strong> <strong>Öffentliche</strong> <strong>Verkehrs</strong>- <strong>und</strong><br />

Transportsysteme - Nahverkehr in Europa<br />

Bahnverkehr:<br />

Weichen <strong>und</strong> Kreuzungen<br />

Vorlesung am 19.07.2013<br />

Dr.-Ing. Volker Albrecht<br />

Folie 1


<strong>Lehr</strong>- <strong>und</strong> <strong>Forschungsgebiet</strong> <strong>für</strong> <strong>Öffentliche</strong> <strong>Verkehrs</strong>- <strong>und</strong><br />

Transportsysteme - Nahverkehr in Europa<br />

Überblick<br />

• Definitionen <strong>und</strong> Begriffe<br />

• Darstellungsweise<br />

• Weichenbauteile<br />

• Bauarten<br />

(Einfache Weichen, Bogenweichen, Doppelweichen, Kreuzungen, Kreuzungsweichen)<br />

• Betriebliche <strong>und</strong> planerische Aspekte<br />

(Befahren von Weichen, Anordnung von Weichen, Weichenfolgen, Gleiswechsel)<br />

Folie 2


<strong>Lehr</strong>- <strong>und</strong> <strong>Forschungsgebiet</strong> <strong>für</strong> <strong>Öffentliche</strong> <strong>Verkehrs</strong>- <strong>und</strong><br />

Transportsysteme - Nahverkehr in Europa<br />

Definitionen <strong>und</strong> Begriffe<br />

Weiche<br />

Oberbaukonstruktion, die einem Schienenfahrzeug den Übergang<br />

von einem Gleis in ein anderes ohne Fahrtunterbrechung<br />

ermöglicht.<br />

Kreuzung<br />

Oberbaukonstruktion, bei der sich zwei Gleise höhengleich<br />

schneiden.<br />

Kreuzungsweiche<br />

Abzweigende Fahrten von einem Kreuzungsgleis auf das andere<br />

sind möglich.<br />

Auch Drehscheiben <strong>und</strong> Schiebebühnen sind Gleisverbindungen.<br />

Hierbei ist jedoch eine Fahrtunterbrechung nötig.<br />

Folie 3


<strong>Lehr</strong>- <strong>und</strong> <strong>Forschungsgebiet</strong> <strong>für</strong> <strong>Öffentliche</strong> <strong>Verkehrs</strong>- <strong>und</strong><br />

Transportsysteme - Nahverkehr in Europa<br />

Definitionen <strong>und</strong> Begriffe<br />

Wichtige Begriffe der Weichengeometrie:<br />

Folie 4


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Transportsysteme - Nahverkehr in Europa<br />

Darstellungsweise<br />

Das Fahrkantenbild mit allen<br />

Fahrkanten <strong>und</strong> zur Spurführung<br />

notwendigen Bauteilen<br />

Das Linienbild stellt nur die Achse<br />

des geraden Gleises <strong>und</strong> Tangente<br />

am Ende des gekrümmten Gleises<br />

dar (sowie Weichenanfang,<br />

Weichenende <strong>und</strong> Weichentangentenschnittpunkt).<br />

Folie 5


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Transportsysteme - Nahverkehr in Europa<br />

Weichenbauteile<br />

Folie 6


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Transportsysteme - Nahverkehr in Europa<br />

Weichenbauteile<br />

(1) Weichenzunge<br />

(2) Backenschiene<br />

Die Zunge wird unterschieden nach der Gestaltung des<br />

Drehpunktes: Gelenkzunge (Gz), Federzunge (Fz)<br />

Federschienenzunge (Fsch) – Fz <strong>und</strong> Fsch ohne<br />

Unterbrechung der Fahrkante<br />

Die Zungenspitze müsste sehr spitz anliegen, dies<br />

jedoch birgt die Gefahr des Ausbrechens. Deshalb setzt<br />

die Zunge zunächst unterhalb des Schienenkopfes an<br />

<strong>und</strong> übernimmt nur die horizontale Führung. Von dort<br />

aus wird sie breiter.<br />

Folie 7


<strong>Lehr</strong>- <strong>und</strong> <strong>Forschungsgebiet</strong> <strong>für</strong> <strong>Öffentliche</strong> <strong>Verkehrs</strong>- <strong>und</strong><br />

Transportsysteme - Nahverkehr in Europa<br />

Weichenbauteile<br />

Der Weichenantrieb bringt über die Zungenverbindungsstange die<br />

Zungenvorrichtung in die beiden möglichen Weichenstellungen.<br />

Folie 8


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Transportsysteme - Nahverkehr in Europa<br />

Weichenbauteile<br />

(4) Fahrschiene (weist keine Fahrkantenunterbrechung auf)<br />

(5) Herzstück<br />

(6) Radlenker<br />

Am Herzstück kommt es zu einer Fahrkantenunterbrechung.<br />

Um ein Anlaufen an die Herzstückspitze zu verhindern <strong>und</strong> die<br />

Führung des Schienenfahrzeuges zu sichern, wird gegenüber<br />

dem Herzstück der Radlenker angeordnet.<br />

Durch bewegliche Herzstückspitzen lassen sich<br />

Fahrkantenunterbrechungen vermeiden <strong>und</strong> Radlenker werden<br />

überflüssig. Sie sind jedoch mit hohem Konstruktionsaufwand<br />

verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> werden nur im HGV eingesetzt.<br />

Folie 9


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Transportsysteme - Nahverkehr in Europa<br />

Weichenbauteile<br />

Die Unterschwellung erfolgt am Weichenbeginn mit 2,60 m langen<br />

Schwellen (Regelschwellen).<br />

In Schritten von 10 cm wachsen die Schwellen bis zum Weichenende bis<br />

zu einem Maß von 4,70 m an.<br />

Nach der letzten durchgehenden Schwelle (ldSch) unter beiden sich<br />

verzweigenden Gleisen werden Kurzschwellen (2,20 m bis 2,50 m)<br />

verwendet, bis der Gleisabstand wieder 2,60 m lange Regelschwellen<br />

zulässt.<br />

Folie 10


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Transportsysteme - Nahverkehr in Europa<br />

Bauarten<br />

Folie 11


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Bauarten<br />

Folie 12


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Bauarten<br />

Bezeichnung der Weichen:<br />

(Die Zahl entspricht dem Gewicht der Schiene pro Meter)<br />

Folie 13


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Transportsysteme - Nahverkehr in Europa<br />

Bauarten: Einfache Weiche<br />

Die einfache Weiche (EW) besteht aus einem gerade Stammgleis <strong>und</strong><br />

einem gekrümmten Zweiggleis <strong>und</strong> ermöglicht zwei Fahrtmöglichkeiten:<br />

gerade <strong>und</strong> gekrümmt.<br />

Der Zweiggleisbogen kann entweder vor dem Herzstück enden – dann<br />

wird ein gerades Herzstück verwendet. Oder der Zweiggleisbogen ist bis<br />

zum Weichenende gekrümmt, dann wird ein Bogenherzstück<br />

verwendet.<br />

Folie 14


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Transportsysteme - Nahverkehr in Europa<br />

Bauarten: Einfache Weiche<br />

Es gibt tabellierte Gr<strong>und</strong>formen einfacher Weichen (nach DB AG-Norm).<br />

Bei Straßenbahnen (Rillenschienen), die sich der Linienführung der<br />

Straßen anpassen müssen, sind Halbmesser von 25 m, 50 m, 100 m <strong>und</strong><br />

150 m sowie Weichenneigungen zwischen 1:2,7 <strong>und</strong> 1:9 üblich.<br />

Folie 15


<strong>Lehr</strong>- <strong>und</strong> <strong>Forschungsgebiet</strong> <strong>für</strong> <strong>Öffentliche</strong> <strong>Verkehrs</strong>- <strong>und</strong><br />

Transportsysteme - Nahverkehr in Europa<br />

Bauarten: Bogenweichen<br />

Bogenweichen besitzen ein gekrümmtes Stammgleis <strong>und</strong> ein gekrümmtes<br />

Zweiggleis.<br />

Unterschieden wird nach<br />

• Innenbogenweichen (IBW, zwei gleichsinnig gekrümmte Gleise)<br />

• Außenbogenweichen (ABW, zwei entgegengesetzt gekrümmte Gleise)<br />

Folie 16


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Transportsysteme - Nahverkehr in Europa<br />

Bauarten: Bogenweichen<br />

Man wählt einen Radius <strong>für</strong> den Hauptfahrweg sowie eine<br />

Weichengr<strong>und</strong>form. Daraus lässt sich lässt sich der Radius des<br />

abzweigenden Gleises wie folgt ermitteln:<br />

r Z = Radius des Zweiggleises (stärker gekrümmtes Gleis)<br />

r 0 = Radius der Zweiggleises der Weichengr<strong>und</strong>form<br />

r S = Radius des Stammgleises (schwächer gekrümmtes Gleis)<br />

Folie 17


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Transportsysteme - Nahverkehr in Europa<br />

Übung 1<br />

Im Zuge eine Beschleunigungsprogramms soll ein<br />

Trassierungsabschnitt <strong>für</strong> eine Geschwindigkeit v = 130 km/h<br />

(Abzweiggeschwindigkeit v = 80 km/h) ausgelegt werden.<br />

Die Berechnung (in Hinblick auf die angestrebte<br />

Geschwindigkeiten <strong>und</strong> zulässige Überhöhung) ergab einen<br />

Mindestradius <strong>für</strong> das Zweiggleis von 328,35 m.<br />

Es wird geprüft, ob bei dem gegebenen Radius des<br />

Hauptfahrweges von 1000 m die Weichengr<strong>und</strong>form<br />

EW 500 – 1:12 geeignet ist.<br />

Der Zweiggleishalbmesser errechnet sich wie folgt:<br />

1000<br />

r<br />

Z<br />

1000<br />

r<br />

S<br />

1000<br />

r<br />

0<br />

1000<br />

r<br />

Z<br />

1000<br />

1000<br />

1000<br />

500<br />

r<br />

Z<br />

333,33m<br />

328,35 m<br />

r<br />

min<br />

Folie 18


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Übung 2<br />

Auf einer mit v = 130 km/h befahrenen Eisenbahnstrecke soll in<br />

einem Bogen mit dem Halbmesser r=1100 m eine<br />

Außenbogenweiche der Gr<strong>und</strong>form EW 500 – 1:12 eingebaut<br />

werden. Der Radius <strong>für</strong> das Zweiggleis ist zu ermitteln.<br />

1000<br />

r<br />

Z<br />

1000<br />

r<br />

0<br />

1000<br />

r<br />

s<br />

1000<br />

r<br />

Z<br />

1000<br />

500<br />

1000<br />

1100<br />

r<br />

Z<br />

916,66 m<br />

Folie 19


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Transportsysteme - Nahverkehr in Europa<br />

Bauarten: Doppelweichen<br />

Doppelweichen bestehen aus zwei ineinander geschobenen einfachen<br />

Weichen. Somit besitzen sie ein Stammgleis <strong>und</strong> zwei Zweiggleise.<br />

Man unterscheidet<br />

• Einseitige Doppelweichen (Zweiggleise in gleiche Richtung gekrümmt)<br />

• Zweiseitige Doppelweichen (Zweiggleise entgegengesetzt gekrümmt)<br />

Folie 20


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Transportsysteme - Nahverkehr in Europa<br />

Bauarten: Kreuzungen<br />

Kreuzungen (Kr) dienen nicht der Verbindung, sondern dem<br />

höhengleichen Kreuzen zweier Gleise. Ein Wechseln des Fahrweges ist<br />

also nicht möglich.<br />

Regelkreuzungen haben eine Neigung von 1:9.<br />

Da sich die Schienen an vier Stellen schneiden, ist die Anordnung von<br />

Herzstücken <strong>und</strong> Radlenkern erforderlich.<br />

Folie 21


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Bauarten: Kreuzungsweichen<br />

Kreuzungsweichen (KW) sind Kreuzungen, bei denen (durch den Einbau<br />

von Zungenvorrichtungen) Verbindungen zwischen den sich kreuzenden<br />

Gleisen hergestellt werden. Unterschieden werden:<br />

• Einfache Kreuzungsweichen (3 Fahrtmöglichkeiten)<br />

• Doppelte Kreuzungsweichen (4 Fahrtmöglichkeiten)<br />

• Einfache Bogenkreuzungsweichen (EIBKW, EABKW)<br />

• Doppelte Bogenkreuzungsweichen (DBKW)<br />

Folie 22


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Betriebliche <strong>und</strong> planerische Aspekte<br />

Befahren von Weichen<br />

Es wird unterschieden:<br />

spitz befahrene Weiche (Weichenanfang Weichenende)<br />

stumpf befahrene Weiche (Weichenende Weichenanfang)<br />

Wird eine Weiche in falscher Stellung stumpf befahren, so ist vom<br />

Auffahren der Weiche die Rede. Hierbei stellt ein<br />

Klammerspitzenverschluss sicher, dass die Weichenzungen entriegelt<br />

<strong>und</strong> durch den Anpressdruck umgestellt werden können.<br />

Ist eine Weiche nicht <strong>für</strong> das Auffahren ausgelegt, entsteht dadurch eine<br />

Betriebsstörung.<br />

Das Zweiggleis darf nur mit eingeschränkter Geschwindigkeit befahren<br />

werden:<br />

Das Ergebnis wird durch die nächste durch 10 teilbare Zahl abger<strong>und</strong>et.<br />

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Betriebliche <strong>und</strong> planerische Aspekte<br />

Grenzzeichen<br />

Die Stelle des Gleisachsabstandes von 3,50 m zweier zusammenlaufender<br />

Gleise eine Weiche, Kreuzung oder Kreuzungsweiche wird durch das<br />

Grenzzeichen markiert. Bis dorthin können die Gleise mit Fahrzeugen ohne<br />

gegenseitige Gefährdung besetzt werden.<br />

Das Grenzzeichen ist ein rot-weißer Pflock zwischen den Gleisen.<br />

Kennzeichnung im Lageplan wie folgt:<br />

Folie 24


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Betriebliche <strong>und</strong> planerische Aspekte<br />

Weichenfolgen<br />

Regeln <strong>für</strong> Weichen, deren Anfänge gegeneinander verlegt sind:<br />

Bilden die Zweiggleise zusammen<br />

einen Gegenbogen, so ist eine<br />

Zwischengerade einzubauen<br />

l g = 0,1v (mind. 6 m)<br />

Ebenso wenn eine Weiche mit dem<br />

Weichenanfang oder Weichenende<br />

an einen gegensinnig gekrümmten<br />

Gleisbogen stößt<br />

Sind die Bögen jedoch gleichgesinnt,<br />

ist keine Zwischengerade erforderlich:<br />

Folie 25


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Betriebliche <strong>und</strong> planerische Aspekte<br />

Weichenfolgen<br />

Regeln <strong>für</strong> Weichen, deren Anfänge in gleicher Richtung verlegt sind:<br />

Hier ist zu beachten, dass die Zungenvorrichtung der Folgeweiche nicht<br />

auf den durchgehenden Schwellen der vorhergehenden Weiche zu<br />

liegen kommt. Dies ist gegeben, wenn am zweiten Weichenanfang ein<br />

Gleisabstand von 2,50 m bzw. folgender Anschlusspunkt eingehalten<br />

wird:<br />

Folie 26


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Betriebliche <strong>und</strong> planerische Aspekte<br />

Gleiswechsel<br />

Ein einfacher Gleiswechsel entsteht, wenn zwei<br />

parallel laufende Gleise durch zwei Weichen<br />

miteinander verb<strong>und</strong>en werden.<br />

Faustregel: Je kürzer die Entwicklungslänge, desto<br />

kleiner die mögliche Geschwindigkeit im Zweiggleis.<br />

Da innerhalb eines Gleiswechsels ein Gegenbogen<br />

auftritt, ist zwischen den beiden Weichenenden der<br />

Zweiggleise eine Zwischengerade vorzusehen.<br />

Bei Weichen mit geradem Herzstück besitzen diese<br />

bereits einen geraden Zweiggleisabschnitt, der auf die<br />

Länge der erforderlichen Zwischengerade<br />

angerechnet wird.<br />

Folie 27


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Betriebliche <strong>und</strong> planerische Aspekte<br />

Gleiswechsel<br />

Doppelte Gleiswechsel können als<br />

Weichenkreuz oder als aufgelöste bzw.<br />

versteckte Kreuzung ausgebildet werden.<br />

Folie 28


Betriebliche <strong>und</strong> planerische Aspekte<br />

Gleiswechsel<br />

Weichenstraße: Folge mehrerer Gleiswechsel, bei denen mindestens<br />

drei Gleise miteinander verb<strong>und</strong>en werden. Meist in Gleisvorfeldern<br />

von Bahnhöfen.<br />

Folie 29


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Übung 3<br />

Welcher Gleisabstand ist<br />

erforderlich, um eine<br />

Gleisverbindung zwischen<br />

zwei geraden, parallelen<br />

Gleisen mit Weichen der<br />

Bauart EW 300 – 1:9<br />

herzustellen?<br />

l WTS = l t + l z + l t<br />

l t ist der Tabelle zu entnehmen,<br />

l z ist zu berechnen<br />

Folie 30


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Transportsysteme - Nahverkehr in Europa<br />

Übung 3<br />

(Weichen sind nach Möglichkeit nicht überhöht einzubauen.)<br />

Folie 31


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Übung 3<br />

Folie 32

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