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Leistungsbericht Borealis Central Europe

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www.borealisgroup.com<br />

Miteinander Verantwortung tragen<br />

<strong>Leistungsbericht</strong><br />

<strong>Borealis</strong> <strong>Central</strong> <strong>Europe</strong><br />

I 00


2 I <strong>Leistungsbericht</strong> I <strong>Borealis</strong> <strong>Central</strong> <strong>Europe</strong> I www.borealisgroup.com<br />

Philippe Roodhooft<br />

General Manager <strong>Borealis</strong> <strong>Central</strong> <strong>Europe</strong><br />

Kaum ein Begriff wird im aktuellen<br />

Sprachgebrauch unserer Gesellschaft so<br />

oft verwendet wie „nachhaltige Entwicklung“<br />

oder kurz „Nachhaltigkeit“. Nicht<br />

überraschend ist daher, dass auch die<br />

Industrie zum nachhaltigen Wirtschaften<br />

immer häufi ger befragt wird. Es wird<br />

vorausgesetzt, dass wir Kundenerfordernisse<br />

erkennen, wirtschaftlich erfolgreich<br />

agieren, ressourcenschonend produzieren,<br />

unsere Emissionen kontinuierlich<br />

senken, mit kommunalen Einrichtungen<br />

und Anrainern zusammenarbeiten, für<br />

unsere Mitarbeiter und Partnerfi rmen<br />

sichere Arbeitsplätze garantieren und die<br />

Verantwortung<br />

bei Gesundheit, Sicherheit und<br />

Umwelt, als Nachbarn und in Bezug auf<br />

ethische Business-Standards.<br />

Vorwort Geschäftsführer<br />

Zufriedenheit aller gewährleisten. Darüber<br />

hinaus ist es erforderlich, schon bei der<br />

Planung und Entwicklung unserer Produkte<br />

soziale und ökologische Auswirkungen<br />

mit zu berücksichtigen. Ein breites Betätigungsfeld<br />

mit hohen Anforderungen.<br />

Es ist uns daher als Kunststoffproduzent<br />

ein Anliegen, Ihnen unsere Aktivitäten<br />

in diesen Bereichen vorzustellen. Wir<br />

richten diesen Bericht in erster Linie an<br />

unser lokales Umfeld wie zum Beispiel<br />

Gemeinden, Behörden und Anrainer,<br />

unsere Mitarbeiter und Kunden.<br />

Bei der Erstellung dieses <strong>Leistungsbericht</strong>es<br />

haben wir uns an den Vorgaben<br />

der „Global Reporting Initiative“ (siehe<br />

auch http://www.globalreporting.org/<br />

Home) orientiert.<br />

Besonderes Augenmerk haben wir auf<br />

bereits realisierte Erfolge und Errungenschaften<br />

gelegt, da diese das Fundament<br />

für weitere Verbesserungen bilden.<br />

Ergänzend haben wir verschiedene<br />

Respekt<br />

und Aufrichtigkeit gegenüber allen Mitmenschen,<br />

Hilfsbereitschaft im täglichen<br />

Umgang miteinander. Wir sind „ein Unternehmen“<br />

dessen Kraft in der Vielfalt liegt.<br />

persönliche Einzelgespräche zu aktuellen<br />

Themen mit Vertretern von internen und<br />

externen Interessensgruppen geführt, um<br />

aufzuzeigen in welchem Spannungsfeld<br />

wir uns bewegen. Darüber hinaus wollen<br />

wir den Blick auf zukünftige, für uns<br />

relevante Entwicklungen lenken.<br />

Eindrucksvoll haben sich auch unsere<br />

wichtigsten Kennzahlen entwickelt, die<br />

Sie in einer Kurzfassung im Zahlenspiegel<br />

am Ende des Berichtes fi nden.<br />

Unser grundsätzliches Bekenntnis zum<br />

nachhaltigen unternehmerischen<br />

Handeln manifestiert sich unter anderem<br />

an folgenden Ereignissen und Ergebnissen<br />

im Jahr 2006 (im Vergleich zu 2000):<br />

minus 35% an VOC-Emissionen<br />

minus 32% an Energieverbrauch<br />

pro Tonne Produkt<br />

minus 20% an Abfällen<br />

Auszeichnung unseres 24h-Care-<br />

Programmes mit dem Zukunftspreis<br />

Höher hinaus<br />

durch Engagement und<br />

Innovation, mit Fokus auf<br />

den Erfolg der Kunden.<br />

Im Interesse des Textfl usses und der Leserfreundlichkeit werden die Bezeichnungen „Mitarbeiter“, „Kunden“, „Anrainer“, „Kontraktor“, „Partner“ usw. durchgehend als geschlechtsneutrale Termini<br />

verwendet und beziehen somit jeweils die weibliche Form mit ein. Kennzahlen zu den Abschnitten Unternehmensprofi l, Lokales Umfeld und Mitarbeiter beziehen sich – sofern nicht anders angegeben<br />

– auf <strong>Central</strong> <strong>Europe</strong> und auf den Zeitraum 2000 bis 2007. Die im Produktteil präsentierten Daten und daraus abgeleiteten ökologischen Effekte umfassen die gesamte <strong>Borealis</strong>-Gruppe.<br />

HSEQ steht für „Health, Safety, Environment and Quality“ und wird im Bericht als Synonym für Umwelt, Sicherheit, Gesundheit und Qualität verwendet.


des Landes Oberösterreich<br />

<strong>Borealis</strong> Gesundheitsprogramm als<br />

Basis für die regionale Gesundheitsplattform<br />

Schwechat<br />

1,3 Total Recordable Injuries / 1 Mio<br />

Arbeitsstunden – der Durchschnitt<br />

in Österreich und Deutschland liegt<br />

bei 30<br />

Nur Transparenz und konstruktiver,<br />

intensiver Dialog kann Vertrauen<br />

stärken und zeigt auf, in welchen<br />

Bereichen noch Herausforderungen in<br />

der Zukunft liegen. Ich lade Sie ein, sich<br />

selbst ein Bild von unseren Aktivitäten<br />

und unserem Umgang mit ökologischen,<br />

sozialen und ökonomischen<br />

Aspekten zu machen. Ich hoffe, dass<br />

dieser <strong>Leistungsbericht</strong> Ihr Interesse<br />

fi ndet und wünsche Ihnen viel Spaß<br />

beim Lesen.<br />

Nimblicity<br />

Philippe Roodhooft<br />

bedeutet nimble und simple –<br />

fl ink und einfach. Schnell und fl exibel<br />

Chancen nützen und nach intelligenten<br />

und einfachen Lösungen suchen.<br />

Vorwort Betriebsrat<br />

<strong>Borealis</strong> hat sich zum Ziel gesetzt, auch<br />

im Bereich Umwelt, Sicherheit und Gesundheit<br />

ein führendes Unternehmen<br />

zu werden. Die Verleihung des Dupont-<br />

Awards hat gezeigt, dass wir uns dabei<br />

auf dem richtigen Weg befi nden. Um<br />

dieses Bewusstsein bei allen Mitarbeitern<br />

zu erhalten, ist es nicht nur erforderlich,<br />

alle notwendigen Mittel dafür<br />

zur Verfügung zu stellen und geeignete<br />

Regeln und Vorschriften aufzustellen;<br />

vielmehr ist es auch notwendig, dass<br />

die Mitarbeiter selbst ein Gefühl für<br />

Sicherheit und Verantwortung entwickeln<br />

und das nicht nur am Arbeitsplatz,<br />

sondern auch im Alltag.<br />

Der Betriebsrat fordert oft nicht ohne<br />

Grund Präventivmaßnahmen, die weit<br />

über den Kollektivvertrag hinausgehen.<br />

Die dadurch erzielten Verbesserungen<br />

sind fast immer ein Gewinn für beide<br />

Seiten und ein weiterer Schritt zur Verbesserung<br />

unserer Ergebnisse. Dabei<br />

darf aber niemals vergessen werden,<br />

dass auch jeder Mitarbeiter selbstverantwortlich<br />

handeln und denken muss<br />

und nicht in ein Korsett gepresst werden<br />

darf, das ihm keinen Freiraum zur<br />

Selbstverantwortung mehr lässt.<br />

Robert Holzmann<br />

Hannes Poperl<br />

Helmut Stieglbauer<br />

Hartmut Krüger<br />

Robert Holzmann<br />

Angestelltenbetriebsrat Schwechat<br />

Hannes Poperl<br />

Arbeiterbetriebsrat Schwechat<br />

Helmut Stieglbauer<br />

Betriebsrat Linz<br />

Hartmut Krüger<br />

Betriebsrat Burghausen<br />

I 3


4 I <strong>Leistungsbericht</strong> I <strong>Borealis</strong> <strong>Central</strong> <strong>Europe</strong> I www.borealisgroup.com<br />

<strong>Borealis</strong>-Gruppe<br />

Vision<br />

Shaping the Future with Plastics.<br />

Unsere Mission<br />

DER führende Anbieter von innovativen,<br />

hochwertigen Kunststoffen zu<br />

sein.<br />

www.borealisgroup.com/public/about/<br />

ethics/ethics.html<br />

Inhalte der Ethik-Politik:<br />

Einhaltung geltender Gesetze<br />

Wir wir Wettbewerb betreiben<br />

Bestechung<br />

Geschenke und Vergnügungen<br />

Interessenskonfl ikte<br />

Verwendung von Vermögenswerten des Unternehmens<br />

Schutz wichtiger Informationen<br />

Politisches Engagement und Beiträge<br />

Anwendung von Menschenrechtsnormen<br />

Unsere Verantwortung für die Umwelt<br />

Sonstige Themen<br />

Vision, Mission, Strategie<br />

und Ziele<br />

Wir werden<br />

unser Geschäft im Bereich Infrastruktur, Automobil sowie<br />

bei hochwertigen Verpackungen ausbauen<br />

unseren Abu Dhabi Standort erweitern, um im Nahen Osten und<br />

Asien Wachstum zu schaffen<br />

unsere Europäische Basis stärken, indem wir Kostenwettbewerbsfähigkeit<br />

von den Rohstoffen bis zu den Kunden sicherstellen<br />

nach Potential suchen, mit dem wir unser Basis-Chemikalien Geschäft<br />

erweitern können<br />

nach Operational Excellence streben und dabei immer die Sicherheit<br />

im Auge behalten<br />

einen step change in Innovation erreichen<br />

unseren Kunden ein Höchstmaß an Leistungen mit Fokus auf Qualität<br />

und zuverlässige Abwicklung bieten<br />

Interkulturelle Fähigkeiten und Potenzial für die Organisation aufbauen<br />

Wir werden fi nanziell hervorragend abschneiden …<br />

11% PLUS Kapitalrendite (ROCE) nach Steuern.<br />

40–60% Verschuldungsgrad<br />

Ethik<br />

<strong>Borealis</strong> hat eine eigene Ethik-Politik entwickelt. Diese enthält umfassende Richtlinien<br />

zu vielen Fragen, wie zum Beispiel Menschenrechte und Umwelt, und bietet unseren<br />

Mitarbeitern Anhaltspunkte für ihr Handeln.<br />

Die Ethik-Politik gilt für alle Mitarbeiter der <strong>Borealis</strong> und alle in unserem Auftrag<br />

handelnden Personen<br />

Die Ethik-Politik hat ihre Wurzeln in unseren Werten:<br />

Verantwortung; Respekt; Höher hinaus und Nimblicity<br />

Alle Mitarbeiter müssen mit der Ethik-Politik vertraut sein und sie in ihrer<br />

täglichen Arbeit anwenden<br />

Wenn sich ein Mitarbeiter der <strong>Borealis</strong> nicht entsprechend der <strong>Borealis</strong> Ethik-<br />

Politik verhält, kann dies zu Disziplinarmaßnahmen und, falls angemessen, sogar<br />

zu einer Entlassung führen<br />

Mitarbeiter der Stufen 4 bis 7 oder vergleichbare Mitarbeiter, sowie sonstige<br />

vom CEO bestimmte Personen, müssen einmal im Jahr die Einhaltung der Ethik-<br />

Politik bestätigen<br />

Mitarbeiter müssen unethisches Verhalten sowohl dem jeweiligen Vorgesetzten<br />

als auch der Rechtsabteilung melden<br />

Das Einholen von Rat und das Erstatten von Meldungen sind auch über<br />

Tel. +32 1547 9090 oder unter ethics@borealisgroup.com möglich<br />

Alle Meldungen über Verletzungen der Ethik-Politik werden, soweit dies<br />

zweckmäßig ist, vertraulich behandelt<br />

<strong>Borealis</strong> wird keine Vergeltungsmaßnahmen gegenüber Mitarbeitern dulden,<br />

weil diese in gutem Glauben eine Meldung über ernsthaft vermutete Verstöße<br />

gegen oder Verletzungen der Ethik-Politik erstattet haben


Inhaltsverzeichnis<br />

06 Unternehmensprofil – <strong>Borealis</strong> <strong>Central</strong> <strong>Europe</strong><br />

08 Lokales Umfeld<br />

20 Mitarbeiter<br />

32 Produkte und Innovationen<br />

37 Unabhängige Validierungsbestätigung<br />

38 Zahlenspiegel<br />

39 Schlusskommentare<br />

Herausgeber: <strong>Borealis</strong> Polyolefi ne GmbH, Danubiastraße 21-25, A-2320 Schwechat - Austria, Tel +43 1 70 111 0,<br />

Fax +43 1 70 111 41 00, www.borealisgroup.com<br />

Grafi k: :wanted Werbeagentur GmbH, Europaplatz 7, A-4020 Linz – Austria, Tel +43 732 77 999 00, Fax +43 732 77 999 099,<br />

www.wanted.co.at, offi ce@wanted.co.at<br />

Fotorechte: <strong>Borealis</strong> Polyolefi ne GmbH, Stadtgemeinde Schwechat, :wanted Werbeagentur GmbH<br />

Lithografi e: Colour & Point KEG, Paul-Hahn-Straße 1, 4020 Linz | Druck: hs druck, Gadering 30, 4921 Hohenzell bei Ried<br />

Ausgabe: Neuaufl age Juni 2007<br />

I 5


6 I <strong>Leistungsbericht</strong> I <strong>Borealis</strong> <strong>Central</strong> <strong>Europe</strong> I www.borealisgroup.com<br />

Standort Schwechat (A)<br />

Schwechat hat seinen Besuchern viel zu bieten. Die<br />

Stadt, gleich angrenzend an Wien, ist über die Auto bahn<br />

leicht zu erreichen und liegt nahe dem Landschaftsschutzgebiet<br />

Donauauen mit seiner einzig artigen Tierund<br />

Pflanzenwelt.<br />

Schwechat ist einer der erfolgreichsten Standorte in<br />

der gesamten Polymerindustrie. 534 Mit ar beiter sind<br />

Standort Burghausen (D)<br />

Burghausen, unmittelbar an der Grenze zu Österreich<br />

gelegen, ist eine malerische ehemalige bayrische<br />

Herzogsstadt.<br />

Der Standort beschäftigt rund 168 Mitarbeiter. Die<br />

Stärken von Burghausen sind hohe Produktivität<br />

<strong>Borealis</strong> <strong>Central</strong> <strong>Europe</strong><br />

<strong>Borealis</strong> ist ein führender Anbieter von<br />

innovativen, hochwertigen Kunststoffen<br />

mit mehr als 40 Jahren Erfahrung in der<br />

Entwicklung, Produktion und Vermarktung<br />

von Polyethylen (PE) und Polypropylen<br />

(PP). <strong>Borealis</strong> produziert jährlich mehr<br />

als drei Millionen Tonnen Polyethylen<br />

und Polypropylen und verfügt über Produktionsstandorte<br />

in der ganzen Welt.<br />

Wir konzentrieren uns auf Produkte für<br />

Anwendungen in den Bereichen Infra-<br />

hier in den Bereichen Produktion, Instandhaltung,<br />

Sicherheit und Umwelt, Qualitäts kontrolle, Logistik,<br />

Ein kauf, Finanz, Kommunikation und Personal<br />

be schäftigt.<br />

Herzstück sind die weltweit erste Borstar PP-Anlage<br />

und eine neue Borstar PE-Anlage. Borstar ® ist die<br />

Bezeich nung für die patentierte, eigene Poly ole fin-<br />

durch schlanke Strukturen, ein hochwertiges<br />

Personalentwicklungssystem und kurze interne<br />

Kommunikationswege für rasche Entscheidungen.<br />

Dazu kommen ein konsequentes Kostenmanagement<br />

und modernste, leistungsoptimierte Prozessanlagen<br />

struktur, Automobil und anspruchsvolle<br />

Verpackungen. Mit unserer Technologie<br />

entstehen Kunststoffprodukte, die einen<br />

wesentlichen Beitrag zum Lebensstandard<br />

unserer Gesellschaft leisten.<br />

„Wir fühlen uns unserem Leitgedanken<br />

verpfl ichtet, mit Kunststoffen die Zukunft<br />

aktiv zu gestalten – ‘Shaping the<br />

Future with Plastics’.<br />

<strong>Borealis</strong> Polyolefine GmbH<br />

Mitarbeiter 534<br />

Produktionsanlagen 8<br />

Produktion PE / to 500.000<br />

Produktion PP / to 435.000<br />

Produktion Compounds / to<br />

Anwendungsbereiche<br />

90.000<br />

Folien, Rohre, Spritzguss (z.B. Flaschen),<br />

Automobile und Haushaltsgeräte<br />

technologie der <strong>Borealis</strong>, die weltweit richtungsweisend<br />

in der Polyolefinproduktion ist.<br />

Die Borstar-Anlagen ermöglichen es, Produkte zu<br />

produzieren, die in den verschiedensten Anwendungsbereichen<br />

zu innovativen Lösungen führen.<br />

<strong>Borealis</strong> Polymere GmbH<br />

Mitarbeiter 168<br />

Produktionsanlagen 2<br />

Produktion PE / to 175.000<br />

Produktion PP / to 240.000<br />

Aufgrund der starken Nachfrage nach Kunststoffen<br />

für hochwertige Verpackungen<br />

werden die PP-Kapazi täten um 330.000 t/<br />

Jahr, nach unternehmenseigener Borstar-<br />

Technologie, bis Ende 2007 erweitert.<br />

Anwendungsbereiche<br />

Folien, Rohre, Spritzguss (z.B. Flaschen)<br />

und Logistikeinrichtungen sowie ein ausgereiftes<br />

Qualitäts- und Umweltmanagementsystem.


Die <strong>Borealis</strong>-Gruppe erwirtschaftet mit<br />

4.600 Mitarbeiter einen Umsatz von<br />

5,7 Milliarden € und betreibt Innovation<br />

Centres, Customer Service Centres<br />

und Produktionsstätten in Europa und<br />

im Nahen Osten; die Konzernzentrale<br />

befi ndet sich in Wien.<br />

Weitere Verkaufsbüros und Niederlassungen<br />

befi nden sich in Asien sowie<br />

in Nord- und Südamerika. Die <strong>Borealis</strong><br />

steht im Eigentum der International<br />

Petroleum Investment Company (IPIC)<br />

<strong>Borealis</strong> Polyolefine GmbH<br />

Mitarbeiter 215<br />

Pilotanlage für die Entwicklung<br />

technischer Compounds 1<br />

Eines der drei Innovation Centres:<br />

Forschungs- und Entwicklungszentrum<br />

für Polymer Design, Akkreditierte Labors<br />

für Forschung und Materialprüfung<br />

Linz, Hauptstadt von Oberösterreich, liegt an beiden<br />

Ufern der Donau und ist eine interessante und lebendige<br />

Stadt. Historische Bürgerhäuser finden sich hier<br />

genauso wie moderne Architektur. Der Standort Linz<br />

wird bis zum Jahr 2011 zum Zentrum der internationalen<br />

<strong>Borealis</strong> Forschung und Entwicklung ausgebaut.<br />

Am Standort sind derzeit 215 Mitarbeiter beschäftigt.<br />

<strong>Borealis</strong> Italia S.p.A<br />

Mitarbeiter 72<br />

Produktionsanlagen 1<br />

Produktion / to 30.000<br />

Compounding Unit<br />

spezieller PP-Werkstoffe für die<br />

Automobilindustrie<br />

In Monza betreibt <strong>Borealis</strong> mit 72 Mitarbeiter<br />

eine Compounding Unit, die auf kundenspezifische<br />

Produkte vor allem für die italienische<br />

Automobilindustrie spezialisiert ist.<br />

mit 65% und der OMV AG mit 35%.<br />

Die Standorte Linz, Schwechat und<br />

Burghausen, die alle auf eine über<br />

Jahrzehnte gewachsene Tradition in<br />

der Kunststoffi ndustrie zurückblicken,<br />

wurden 2005 gemeinsam mit Monza<br />

(Italien) zur Einheit <strong>Central</strong> <strong>Europe</strong> zusammengeschlossen.<br />

Standort Linz (A)<br />

Den zentralen Schwerpunkt bilden das Forschungs- und<br />

Entwicklungszentrum für Polymer Design mit Fokus auf<br />

Polypropylen sowie Aktivitäten bei Polyethylen. Weiters<br />

befindet sich in Linz ein staatlich akkreditiertes Labor für<br />

Forschung und Materialprüfung sowie eine Pilotanlage<br />

für die Ent wicklung technischer Compounds, die vorrangig<br />

im Auto-/Elektrobereich eingesetzt werden.<br />

Standort Monza (I)<br />

Unternehmensprofil<br />

<strong>Borealis</strong> <strong>Central</strong> <strong>Europe</strong><br />

I 7<br />

Kernbereiche bilden Produkt- und Materialentwicklung<br />

sowie Marketing und Vertrieb in den Segmenten<br />

Automotive & Appliance (Automobil- und Haushaltsgeräteanwendungen)<br />

sowie Folie und Faser. Die Kunden<br />

der <strong>Borealis</strong> in Österreich, der Schweiz und großteils<br />

Osteuropa werden über das Customer Service Centre<br />

in Linz betreut.


8 I <strong>Leistungsbericht</strong> I <strong>Borealis</strong> <strong>Central</strong> <strong>Europe</strong> I www.borealisgroup.com<br />

„<strong>Borealis</strong> Investitionen kurbeln<br />

die regionale Wirtschaft an.“<br />

Status<br />

KR Franz Therner<br />

Obmann der regionalen Wirtschaft,<br />

Bezirk Schwechat<br />

KR Therner zur <strong>Borealis</strong>:<br />

„Die <strong>Borealis</strong> als internationaler<br />

Konzern ist für unsere Region ein ganz<br />

bedeutender Wirtschaftsfaktor. Nicht<br />

nur als Abgaben- und Steuerzahler,<br />

auch als Arbeitgeber für über 500<br />

Beschäftigte und Ausbilderbetrieb für<br />

Jugendliche ist der Betrieb besonders<br />

wichtig.<br />

Die positiven Auswirkungen bei Lieferanten,<br />

Zulieferfi rmen und vielen Kleinund<br />

Mittelbetrieben verschiedener<br />

Branchen in unserer Region sind zu<br />

erwähnen. Aktiv gelebte Firmenphilosophie<br />

betreffend ständige Aus- und<br />

Weiterbildung, Qualitätssicherung,<br />

ArbeitnehmerInnenschutz und Sicherheit<br />

tragen zum guten Betriebsklima<br />

bei. Rücksichtnahme auf die Umwelt,<br />

trotz ständiger Expansion des<br />

Unternehmens, ist ebenfalls positiv<br />

zu erwähnen. Darüber hinaus ist die<br />

<strong>Borealis</strong> ständig bemüht, Aktivitäten<br />

in den verschiedensten Bereichen zu<br />

unterstützen und sich somit in unserer<br />

Region als bodenständiges Unternehmen<br />

einzubringen.“<br />

Wirtschaftliche Bedeutung<br />

in der Region<br />

Arbeitsplätze sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.<br />

An den Standorten Burghausen,<br />

Linz und Schwechat beschäftigte<br />

das Unternehmen im Jahr 2006<br />

etwa 900 Mitarbeiter, davon 520 in<br />

Schwechat, 200 in Linz und 130 in<br />

Burghausen.<br />

Zusätzlich zur eigenen Belegschaft arbeiten<br />

für die <strong>Borealis</strong> <strong>Central</strong> <strong>Europe</strong> eine<br />

Vielzahl von Partnerunternehmen und<br />

Kontraktoren. Im Jahr 2006 waren<br />

dies rund 800 zusätzlich Beschäftigte,<br />

wobei wegen der Großprojekte und<br />

der Großabstellung rund 500 Mitarbeiter<br />

von Partnern und Kontraktoren im<br />

Einsatz waren. Das Einzugsgebiet für<br />

<strong>Borealis</strong>-Mitarbeiter ist vorwiegend<br />

lokal und regional, aber auch national<br />

und international. <strong>Borealis</strong>-Partnerfirmen<br />

kom men großteils aus KMUs der<br />

Region. Die <strong>Borealis</strong> hilft Arbeitsplätze<br />

bei ihren Partnern und Lieferanten in<br />

der Re gion zu sichern. Dazu zählen die<br />

Raffine rien (Rohstoffe), die Zulieferer<br />

von Hilfs- und Betriebsmitteln als auch<br />

die jeweils lokale Wirtschaft (Hotellerie<br />

und Gastronomie, Lebensmittelhandel,<br />

Wohnungsmarkt,...)<br />

<strong>Borealis</strong> investiert gezielt in die Ausund<br />

Weiterbildung seiner Mitarbeiter<br />

und trägt damit wesentlich zur Entwicklung<br />

von Humankapital und Qualifikation<br />

in der Region bei (siehe Kapitel<br />

Mitarbeiter).<br />

Zur Sicherung ihrer wirtschaftlichen<br />

Konkurrenzfähigkeit tätigt <strong>Borealis</strong><br />

wesentliche Investitionen in die Standorte.<br />

Ein wesentlicher Teil der Gewinne<br />

der Gruppe wurde in <strong>Central</strong> <strong>Europe</strong><br />

investiert (siehe PE4, PP5). Wir kurbeln<br />

dadurch die regionale Wirtschaft an<br />

und sichern bestehende und zukünftige<br />

hochwertige Arbeitsplätze.<br />

Die <strong>Borealis</strong> ist ein wichtiger Steuerzahler<br />

für Staat, Land und Gemeinde,<br />

daneben fließen aber auch große Summen<br />

an Sponsor- und Spendengeldern<br />

an verschiedenste regionale und lokale<br />

Organisationen und Aktivitäten, so zum<br />

Beispiel an Sportvereine, Kulturveranstaltungen<br />

sowie Bildungs- und Sozialeinrichtungen.<br />

Mit einer Wertschöpfung von 120 Mio €<br />

im Jahr 2006 leistet <strong>Borealis</strong> einen<br />

wesentlichen Beitrag zur Wirtschaft an<br />

den Standorten. Eine Wertschöpfung in<br />

ähnlichem Ausmaß wird darüber hinaus<br />

durch unsere Partnerunternehmen und<br />

Lieferanten in der Region erzielt.<br />

Mit einer Exportrate von mehr als 80%<br />

leistet die <strong>Borealis</strong> <strong>Central</strong> <strong>Europe</strong> einen<br />

positiven Beitrag zur Handelsbilanz. Die<br />

Hauptmärkte sind dabei Deutschland,<br />

Italien und Frankreich.<br />

Die gesamte <strong>Borealis</strong>-Gruppe hat im<br />

Jahr 2005 198 Patente angemeldet<br />

und 64 neue Produkte auf den Markt<br />

gebracht. Eine wesentliche Voraussetzung<br />

für diese enorme Innovationskraft<br />

des Unternehmens sind funktionierende<br />

Partnerschaften mit Universitäten und<br />

wissenschaftlichen Instituten.<br />

Das Innovationszentrum in Linz wird<br />

derzeit zu einem globalen Zentrum in<br />

der Polypropylenforschung ausgebaut;<br />

eine weltweit wettbewerbsfähige<br />

Forschungszentrale als tragende Säule<br />

eines globalen Konzerns. Hier wird nicht<br />

nur für unsere Kunden und Partner<br />

in Österreich, sondern für die ganze<br />

Welt Forschung gemacht. Die Zahl der<br />

Forscher wird im Endausbau an die 280<br />

Personen umfassen.


Durch die Investitionen in die neuen Anlagen PP5 und PE4 wurde der<br />

Standort Schwechat einer der modernsten Kunststoffstandorte weltweit<br />

<strong>Borealis</strong> <strong>Central</strong> <strong>Europe</strong> hat in den<br />

vergangenen Jahren rund 500 Mio €<br />

in die Modernisierung des Standortes<br />

Schwechat investiert. Im Jahr 2000<br />

wurde die weltweit erste Borstar Polypropylen-Anlage<br />

in Betrieb genommen.<br />

2005 erfolgte die Inbetriebnahme der<br />

Borstar Polyethylen-Anlage mit einer<br />

Produktionskapazität von 350.000 Jahrestonnen.<br />

Schwechat ist heute mit<br />

seinen Anlagen im Herzen Europas und<br />

einer Produktionskapazität von mehr<br />

als 1.000.000 Jahrestonnen einer der<br />

modernsten und wettbewerbsfähigsten<br />

Standorte weltweit.<br />

Dank der neuen Technologien und durch<br />

Investitionen in den Umweltschutz kann<br />

der Standort auf eine vorbildliche Umweltperformance<br />

verweisen. Die VOC-<br />

Emissionen wurden um 35% und die<br />

Abfallmengen um 20% reduziert, der<br />

Wasserverbrauch weiter gesenkt und<br />

die Energieeffi zienz deutlich gesteigert.<br />

Philippe Roodhooft, General Manager<br />

<strong>Borealis</strong> <strong>Central</strong> <strong>Europe</strong>, erklärt:<br />

„Diese Investitionen stärken nicht nur<br />

den Standort, sondern die <strong>Borealis</strong> insgesamt;<br />

sie ermöglichen es uns, hochqualitative<br />

Produkte auf den Markt zu<br />

bringen und damit mehr Wert für unsere<br />

Kunden und Eigentümer zu schaffen.“<br />

Der Markt für hochwertige Kunststoffe<br />

wird in den nächsten Jahren schneller<br />

wachsen als die Wirtschaft selbst.<br />

Mit unsere Anlagen sind wir für die<br />

steigende Nachfrage in Zentraleuropa<br />

gerüstet. Dank unserer Borstar PE-2G-<br />

Technologie* können wir mit der PE4<br />

den steigenden Bedarf am hochwertigen<br />

Verpackungsmarkt befriedigen, für<br />

LLD-PE (linear low density PE) erwarten<br />

wir eine Wachstumsrate in Europa von<br />

6–8% bis 2010.<br />

Höhere Performance bei gleichem<br />

Materialeinsatz, gute Verarbeitbarkeit,<br />

verbesserte Steifi gkeit, mehr Flexibilität,<br />

festere, dünnere Folien mit<br />

besserer Transparenz sowie wirtschaftliche<br />

Werkstoffl ösungen – all das sind<br />

Anforderungen, die heute oftmals nur<br />

Kunststoffe erfüllen können.<br />

Borstar PE4-Anlage Borstar PP5-Anlage<br />

Weiterer Ausbau des<br />

Standortes Burghausen<br />

Um auch in Zukunft die steigende Nachfrage<br />

nach hochwertigen Produkten zu<br />

befriedigen, werden die PP-Kapazitäten<br />

um 330.000 Tonnen/Jahr, nach unternehmenseigener<br />

Borstar-Technologie,<br />

erweitert. Der Ausbau der PP Anlage erhöht<br />

die Kapazität des Produktionsstandortes<br />

Burghausen um 80 % auf 745.000<br />

Tonnen/Jahr.<br />

Lokales Umfeld<br />

Wirtschaftliche Bedeutung<br />

I 9<br />

Borstar ®<br />

ist die Bezeichnung für die patentierte, eigene<br />

Polyolefintechnologie der <strong>Borealis</strong>, die weltweit<br />

rich tungsweisend in der Polyolefinproduktion ist.<br />

* Borstar 2G-Technologie (second generation)<br />

= zweite Generation


10 I <strong>Leistungsbericht</strong> I <strong>Borealis</strong> <strong>Central</strong> <strong>Europe</strong> I www.borealisgroup.com<br />

Herausforderungen<br />

Hannes Fazekas<br />

Bürgermeister Schwechat<br />

Rathaus Schwechat<br />

Daniela Scharer (Kommunikation),<br />

Hannes Fazekas und Wolfgang Haider<br />

(HSEQ und Energie) beim Interview<br />

Im Dialog mit dem Bürgermeister<br />

Fr. Scharer: Herr Fazekas, was verbinden<br />

Sie persönlich mit der <strong>Borealis</strong> und wie<br />

nehmen Bürgermeister und Bevölkerung<br />

die <strong>Borealis</strong> als Arbeitgeber wahr?<br />

Hr. Fazekas: Dieses Unternehmen prägt seit<br />

vielen Jahr zehnten nachhaltig unser Stadtbild<br />

und ist ein integrati ver Bestandteil unseres<br />

Gemeinwesens. Aus meinem Be kanntenund<br />

Verwand ten kreis arbeiten sehr viele in<br />

der <strong>Borealis</strong>, sie identifizieren sich mit der<br />

Industrie stadt Schwechat, sie ist wichtiger<br />

Teil ihres Lebens und sie sind stolz darauf,<br />

hier arbeiten zu können. Wir alle sehen die<br />

<strong>Borealis</strong> als ein sehr modernes und fortschrittliches<br />

Unternehmen. Ich habe viel mit maßgeblichen<br />

Vertre tern der <strong>Borealis</strong> zu tun und<br />

verfolge ihren Werdegang sehr genau. Für die<br />

Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt<br />

ist die <strong>Borealis</strong> ein Arbeitgeber, der sichere,<br />

moderne und vor allem auch anspruchsvolle<br />

Arbeits plätze bietet.<br />

Fr. Scharer: Welche Themen sollte die<br />

<strong>Borealis</strong> als nächstes in Angriff nehmen?<br />

Hr. Fazekas: Klarerweise ist ein Unter nehmen<br />

dieser Größe auch immer ein „Garant“ für<br />

kleinere Friktionen. Daher ist eine transparente<br />

Informationspolitik und ein gemeinsames<br />

Kommunizieren mit den Anrainern<br />

sehr wichtig. Ich glaube, darauf legt auch das<br />

Manage ment großen Wert. Wir versuchen<br />

hier ein funktionierendes Miteinander zwischen<br />

der Bevölkerung von Manns wörth, dem<br />

Unternehmen und der Gemeindeverwaltung<br />

zu leben. Freilich habe ich als Bürgermeister in<br />

Vertre tung der hier lebenden Menschen auch<br />

immer wieder Wünsche. Zum Beispiel bei der<br />

Lehrlingspolitik. Hier könnte noch ein bisschen<br />

mehr getan werden.<br />

Hr. Haider: Seit 2005 stellt <strong>Borealis</strong><br />

Lehrlinge ein und wird das auch weiterhin<br />

tun.<br />

Hr. Fazekas: Die hohe Jugendar beits losigkeit<br />

ist auch in unserer Stadt ein großes Thema;<br />

obwohl die Stadt über 18.000 Arbeitsplätze<br />

verfügt. Als Bürgermeister habe ich die<br />

Möglichkeit, die Konzern- und Betriebsleiter<br />

auf dieses Problem hinzuweisen, was ich<br />

auch tue. Die Entscheidung, Lehrlinge einzustellen,<br />

fällt aber oft nicht vor Ort, sondern auf<br />

Konzernebene bzw. im Aufsichts rat. Ich sehe<br />

daher meine Aufgabe als Kommunikator zwischen<br />

Bevölkerung und Unternehmen.<br />

Hr. Haider: Für uns als Unternehmen ist<br />

eine offene und transparente Kommunikation<br />

sehr wichtig. Kommt das in der<br />

Bevölkerung auch so an?<br />

Hr. Fazekas: Es ist wichtig, dass die Kontakte<br />

zwischen der <strong>Borealis</strong> und der Stadt funktionieren;<br />

wenn der Leiter Ihres Unternehmens<br />

den Bürgermeister anruft, wissen wir, dass<br />

auch Ihnen viel an einer funktionie ren den<br />

Informationsschiene liegt. Ich kann als Bürgermeister<br />

hier natürlich einen speziellen Beitrag<br />

leisten.<br />

Fr. Scharer: Für die <strong>Borealis</strong> ist Sponsoring<br />

zur Unter stützung von Gemeindeaktivitäten<br />

sehr wichtig. Wie sehen Sie hier die<br />

Rolle von <strong>Borealis</strong>?<br />

Hr. Fazekas: Die <strong>Borealis</strong> nimmt ihren gesellschaftlichen<br />

Auftrag innerhalb der Gemeinde<br />

vorbildlich wahr. Sie lebt mit sehr vielen<br />

Projekten mitten unter uns, man kommt<br />

nicht an ihr vorbei. Man sieht, dass sich das<br />

Management bei diesen Aktivitäten etwas<br />

denkt, zum Beispiel beim <strong>Borealis</strong> Stadtlauf,<br />

wo es um die Umsetzung der Gesundheitspolitik<br />

geht. Die <strong>Borealis</strong> gehört einfach<br />

zu uns, und ehrlich, ich erwarte mir das<br />

auch. Leider gibt es Firmen, die sich da völlig<br />

zurückziehen und sagen, wir zahlen eh unsere<br />

Kommunalsteuer, das muss reichen.<br />

Fr. Scharer: <strong>Borealis</strong> hat vor sieben<br />

Jahren im Unter neh men ein Gesund -<br />

heits pro gramm installiert, auch Ausgangspunkt<br />

für die Gesund heits plattform<br />

Schwechat. Gibt es noch andere Bereiche<br />

für eine Zusammenarbeit?<br />

Hr. Fazekas: Das Gesundheitsprogramm<br />

der <strong>Borealis</strong> war ausschlaggebend für die<br />

Gründung der Gesundheits plattform in der


Region Schwechat. Ein Unternehmen wie die<br />

<strong>Borealis</strong> verursacht Verkehr. Hier brauchen<br />

wir Lösungen. Die Stadtverwaltung ist für<br />

Ideen seitens der Firmen dankbar. Da sehe ich<br />

Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit. Und<br />

bei Lärmemissionen ist es wichtig zu sagen,<br />

warum. Die Bevölkerung ist mündiger geworden,<br />

sie will Erklärungen.<br />

Hr. Haider: Die Lösung dieser Probleme ist<br />

uns ein großes Anliegen. Wir haben unser<br />

Werksgelände hier in Schwechat vollständig mit<br />

Bahnanschlüssen ausge rüs tet. Leider ist heute<br />

die Bahn noch nicht attraktiv genug, um diese<br />

Vorhaben in großem Stil realisieren zu können.<br />

Fr. Scharer: Sehen Sie noch zusätzliche<br />

Herausfor de rungen, die jetzt im regionalen<br />

Umfeld auf die <strong>Borealis</strong> zukommen werden?<br />

Hr. Fazekas: Wenn ein Unternehmen wachsen<br />

will, bringt das Herausfor de run gen für die<br />

gesamte Region. Die Schienenanschlüsse<br />

sind ein wesentlicher Beitrag zur Schadstoffminimierung.<br />

Ebenso die Verwendung<br />

von Filter sys temen. Man muss auch mit<br />

Rücksicht auf die Bevölkerung über zukünftige<br />

Erweiterungen des Unternehmens reden.<br />

Hr. Haider: Für <strong>Borealis</strong> haben Gesund heit,<br />

Sicherheit und Umwelt höchste Priorität.<br />

Wir haben hier 2005 das bisher beste<br />

Ergebnis erzielt und können uns weltweit<br />

messen. Wie nimmt dies eigentlich die<br />

Stadtgemeinde wahr?<br />

Hr. Fazekas: Wenn ich in das Unternehmen<br />

hineingehe, sehe ich, welch hohen<br />

Stellenwert die HSE-Politik in der <strong>Borealis</strong><br />

einnimmt.<br />

Frau Scharer: Was möchten Sie den<br />

Mitarbeitern und Partnern von <strong>Borealis</strong><br />

gerne sagen?<br />

Hr. Fazekas: Kein Unternehmen darf vergessen,<br />

dass alle Gewinne einem wesentlichen<br />

Faktor zu verdan ken sind – seinen Menschen.<br />

Die <strong>Borealis</strong> hat exzel lente Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter mit hervorragenden Qualifikationen.<br />

Ich wünsche mir, dass das so<br />

bleibt und gratuliere ihnen, weil ich sehr<br />

viele persönlich kenne und weiß, welche<br />

Qualitäten sie haben. Ich hoffe, dass die<br />

Zusammenarbeit weiterhin so blendend funktioniert.<br />

Und wenn es Probleme gibt, ist es<br />

wichtig, dass wir darüber reden und gemeinsam<br />

auch an die Bevölkerung herantreten.<br />

Daher dieser Umweltbeirat aus Vertretern des<br />

Unter neh mens und der Bürger. Dort wird klar<br />

Schiff geredet. Manchmal ein bisschen unangenehm,<br />

aber immer sehr ergebnis orientiert.<br />

Und wenn ich das Gefühl habe, dass etwas im<br />

Unternehmen nicht so funktioniert, kritisiere<br />

ich das. Das erwartet auch die Bevölkerung<br />

von mir.<br />

Herr Bayer, wie erleben Sie <strong>Borealis</strong> als<br />

Nachbar?<br />

Ich wohne bereits seit mehr als 20 Jahren<br />

in Mannswörth und nehme <strong>Borealis</strong> als ein<br />

umweltbewusstes Industrieunternehmen<br />

wahr. Früher war es eher ein Nebeneinanderleben,<br />

ohne einander zu verstehen, heute ist<br />

die Beziehung geprägt durch gegenseitige<br />

konstruktive Dialogbereitschaft. Ein regelmäßiges<br />

Zusammenkommen ist sicherlich<br />

durch die unmittelbare Nachbarschaft unverzichtbar,<br />

damit die Anrainer die Möglichkeit<br />

haben, auf ihre Fragen zu bestimmten<br />

Ereignissen auch eine Antwort zu erhalten.<br />

Was hat sich in den letzten Jahren entscheidend<br />

verbessert?<br />

Als wesentlichste Veränderung habe ich<br />

wahrgenommen, dass <strong>Borealis</strong> lärmtechnische<br />

Maßnahmen zur Reduktion des<br />

Lärmpegels beim Transport von Granulat in<br />

die Silos durchgeführt hat und die Anzahl der<br />

Entspannungsvorgänge zurückgegangen<br />

ist. Positiv ist weiters die Bereitschaft der<br />

<strong>Borealis</strong> in einen konkreten Dialog mit den<br />

I 11<br />

Lokales Umfeld<br />

Im Dialog mit dem Bürgermeister<br />

Im Dialog mit den Anrainern<br />

Daniela Jäger-Bergaus im Gespräch<br />

mit Anrainer Josef Bayer<br />

Im Dialog mit den Anrainern<br />

Anrainern zu treten und auf unsere Fragen<br />

und Ängste einzugehen. Als Beispiel<br />

dafür möchte ich den gemeinsam mit der<br />

Stadtgemeinde Schwechat eingerichteten<br />

Umweltbeirat anführen.<br />

Hatten Sie unangenehme Erlebnisse<br />

mit <strong>Borealis</strong>?<br />

In den letzten Jahren kann ich mich an<br />

keine negativen Erlebnisse erinnern. In<br />

früherer Zeit gab es häufiger Ereignisse,<br />

wie zum Beispiel zischende Geräusche<br />

durch Entspannungsvorgänge, die die<br />

Frage aufgeworfen haben, was geht bei<br />

<strong>Borealis</strong> vor sich.<br />

Wo muss sich aus Ihrer Sicht noch<br />

etwas ändern?<br />

Es geht in erster Linie darum, die Anliegen<br />

der Anrainer weiterhin ernst zu nehmen und<br />

den Dialog aufrechtzuerhalten. Daher halte ich<br />

es für sinnvoll, wieder einmal einen „Tag der<br />

offenen Tür“ für die Menschen in Mannswörth<br />

zu organisieren und die geplanten Maßnahmen<br />

zur Lärmreduktion durchzuführen.


12 I <strong>Leistungsbericht</strong> I <strong>Borealis</strong> <strong>Central</strong> <strong>Europe</strong> I www.borealisgroup.com<br />

„Wir sind gute Nachbarn,<br />

wo immer wir tätig sind."<br />

Status<br />

Umweltmaßnahmen<br />

Die Inbetiebnahme der neuen Polyethylenanlage PE4 und die Wiederinbetriebnahme<br />

der übrigen Anlagen nach dem TÜV-Stop, führten zu höheren Fackelgas- und<br />

CO2-mengen. Die Verringerung dieser Mengen hat für das Jahr 2007 aber oberste<br />

Priorität. Dies gilt auch für Lärmdämmungsmaßnahmen, die im Jahr 2006 evaluiert<br />

und geplant wurden und im Jahr 2007 implementiert werden. Ein weiterer Schwerpunkt<br />

im Jahr 2006 und auch im Jahr 2007 ist es, die Anlagen in Bezug auf Energie<br />

und Abfall weiter zu optimieren.<br />

Fackelgasmengen und CO 2<br />

Fackelgasmengen in Schwechat entstehen<br />

zum überwiegenden Teil durch<br />

kontinuierlich in die Fackel geleitete<br />

Fackelgasmengen<br />

(Tonnen)<br />

4.752<br />

Kohlenwasserstoffmengen und bei<br />

Anlagenstörungen. Neben der Optimierung<br />

der Betriebsführung unserer<br />

Anlagen konzentrierten wir uns zusätzlich<br />

auf die Verminderung der kontinuierlichen<br />

Stoffströme.<br />

Zwei am Standort Schwechat durchgeführte<br />

Projekte tragen dieser Zielsetzung<br />

Rechnung: Mischgasströme, die<br />

beim Reinigen des Polypropylenpulvers<br />

ent stehen, werden durch die Installation<br />

neuer Behälter getrennt. Das so gewonnene<br />

reine Propylen wird nicht mehr in<br />

der Fackel verbrannt, sondern als Rohstoff<br />

dem Prozess wieder zugeführt.<br />

Zusätzlich transferieren wir seit 2005<br />

ethylen- und propylenreiche Ströme<br />

über eine Rückleitung zum Cracker in<br />

die Raffi nerie Schwechat. Durch den<br />

Umbau können nun Ethan, Ethylen,<br />

Propan und Propylen in der Gasaufbe-<br />

reitung des Crackers wiedergewonnen<br />

werden. Damit wurde eine Verminderung<br />

der Fackelgasmengen um 30% erreicht.<br />

CO 2<br />

(Kilotonnen)<br />

Durch Verbrennung verursachen Fackelgase<br />

rund drei Viertel unserer CO2-Emissi onen. Ein weiteres Viertel stammt aus dem<br />

Betrieb der regenerativen thermischen<br />

Nachverbrennung in Schwechat.<br />

Der Standort Burghausen verfügt über<br />

keine eigene Fackelanlage. Im Notfall zu<br />

entsorgende Mengen werden in die Fackel<br />

der Raffi nerie geleitet. In der <strong>Borealis</strong><br />

anfallende Kohlenwasserstoffe werden<br />

zuerst in das Heiz gasnetz der OMV-Raffi<br />

nerie geführt und zur Erzeugung von<br />

Energie eingesetzt und ersetzen somit<br />

Erdgas bzw. Erdöl. Erst bei Überschreitung<br />

von festgeleg ten Betriebsparametern im<br />

Sammelbe hälter erfolgt eine Verbrennung<br />

von minimalen Mengen in der Fackel der<br />

Raffi nerie. Diese anfallenden Kohlenwasserstoffe<br />

sind sehr gering (15,8 t im Jahr<br />

2006).


Abfall<br />

Wir sind bestrebt, Abfälle von vornherein<br />

zu vermeiden. Ist dies nicht möglich,<br />

werden Wege zur möglichst vollständigen<br />

stoffl ichen oder thermischen Verwertung<br />

von Abfällen gesucht. Deponieraum<br />

wird dadurch kaum beansprucht.<br />

Dank neuer Anlagen konnten wir unsere<br />

Abfälle je produzierter Tonne um rund<br />

30% reduzieren.<br />

Abfallmenge<br />

(Tonnen)<br />

2.134<br />

2.293<br />

Wasserverbrauch und Abwasser<br />

Die Wasserversorgung in Schwechat<br />

erfolgt über betriebseigene Brunnen.<br />

In Linz und Burghausen sind wir an das<br />

Versorgungsnetz des Chemieparks bzw.<br />

der Raffi nerie angeschlossen. Aufgrund<br />

nicht separat erfasster Wasserverbräuche<br />

in Burghausen bezieht sich die<br />

dargestellte Menge ausschließlich auf<br />

Schwechat und Linz.<br />

Unser Abwasser besteht aus zwei<br />

Strömen: Prozessabwässer und Sanitärabwässer.<br />

Die Abwassermenge enthält<br />

nur geringe Verunreinigungen.<br />

In Burghausen schafften wir es, seit<br />

2001 die Menge an nicht gefährlichen<br />

Abfällen um mehr als die Hälfte zu<br />

verringern.<br />

Auch unsere Entsorgungskosten sind in<br />

<strong>Central</strong> <strong>Europe</strong> aufgrund konsequenter<br />

Trennung und Optimierung in Kooperation<br />

mit einem Generalunternehmen<br />

stetig gesunken.<br />

Entsorgungskosten<br />

(Tausend Euro)<br />

Trotz der Expansionen und einer noch<br />

bestehenden Durchlaufkühlung wurde<br />

der spezifi sche Wasserverbrauch in<br />

Schwechat nicht erhöht.<br />

Auch in Burghausen enthalten die Abwässer<br />

nur geringe Mengen an Verunreinigungen<br />

und werden kontinuierlich<br />

der Abwasseraufbereitungsanlage der<br />

benachbarten Raffi nerie zugeführt. Seit<br />

1995 konnte durch gezielte Maßnahmen<br />

der spezifi sche Anfall von Abwasser<br />

ständig reduziert werden.<br />

105<br />

55<br />

Lokales Umfeld<br />

Umweltmaßnahmen<br />

Die Entsorgungsfacharbeiter Heinz Guga und<br />

Peter Rutner bei der Arbeit<br />

Entsorgungswege<br />

Recycling<br />

thermische Verwertung mit<br />

Energierückgewinnung<br />

Deponie<br />

chemischphysikalische<br />

Vorbehandlung<br />

mit anschließender<br />

thermischer<br />

Verwertung<br />

Wasserverbrauch<br />

(1.000 m 3 )<br />

I 13<br />

5.281


14 I <strong>Leistungsbericht</strong> I <strong>Borealis</strong> <strong>Central</strong> <strong>Europe</strong> I www.borealisgroup.com<br />

Erfolgsgeschichten<br />

Werner Bilina<br />

Anlagenleiter PE4<br />

Peter Rüger<br />

Umweltbeauftragter Burghausen<br />

Im Dialog<br />

mit unseren Mitarbeitern<br />

VOC-Emissionen (flüchtige organische Verbindungen)<br />

Werner Bilina war am Standort in Schwechat<br />

für die Durchführung des VOC-Reduktionsprojektes<br />

verantwortlich.<br />

Werner, warum wurde dieses Projekt<br />

durchgeführt?<br />

Im Jahr 1996 betrugen die VOC-Emissionen<br />

am Standort Schwechat mehr<br />

als 1600 t. Zwischen 1998 und 2000<br />

wurde daher ein umfassendes Konzept<br />

zur Reduktion dieser Abgase umgesetzt.<br />

Dieses umfasste die Rückgewinnung<br />

von Ethylen im Bereich PE mit den<br />

Schwerpunkten Siloabluft, Extruder und<br />

Verdichter. Der Rest der anfallenden Kohlenwasserstoffe<br />

wurde gesammelt und<br />

in einer thermischen Nachverbrennungsanlage<br />

entsorgt (RTNV). Im Bereich PP<br />

Peter Rüger ist Umwelt- und Immissionsschutzbeauftragter<br />

in Burghausen.<br />

Peter, wie hoch sind die VOC-Emissionen<br />

in Burghausen?<br />

Die Anlagen in Burghausen wurden<br />

1989 bis 1990 gebaut und unterliegen<br />

den strengen Anforderungen der TA<br />

Luft, so sind z.B. Pumpen mit doppelten<br />

Gleit ringdichtungen ausgestattet.<br />

Aufgrund dieses hohen Anlagenstan-<br />

Vergleich VOC-Emissionen<br />

der Propylenaufbereitung wurden die<br />

Abdichtungssysteme der Kompressoren<br />

auf den neuesten Stand gebracht bzw.<br />

einige Komponenten durch neue ersetzt.<br />

Wie hoch ist die damit erzielte Verminderung<br />

der VOC-Emissionen?<br />

In Summe konnten die VOC-Emissionen<br />

durch diese Aktivitäten mit einem<br />

Investitionsvolumen von 5,9 Mio € um<br />

ca. 900 t, also mehr als die Hälfte, verringert<br />

werden. Mit der Inbetriebnahme<br />

der PP5 2000 und der PE4 2005 – beide<br />

werden mit der unternehmenseigenen<br />

Borstar-Technologie betrieben – und der<br />

gleichzeitigen Stilllegung von älteren Anlagen<br />

konnten die VOC-Emissionen seit<br />

1996 um rund 70 % verringert werden.<br />

dards fallen diffuse Emissionen nur bei<br />

Flanschen oder Armaturen an. Somit<br />

liegen die gesamten VOC-Emissionen in<br />

Burghausen bei rund 26 t.<br />

Wie liegen wir hier im<br />

internationalen Vergleich?<br />

Eine Gegenüberstellung der Produktionsanlagen<br />

in Burghausen und Schwechat<br />

mit anderen in Europa betriebenen<br />

Anlagen zeigt, dass unsere Prozesse in<br />

<strong>Central</strong> <strong>Europe</strong> über dem Europäischen<br />

Durchschnitt liegen. Speziell unser<br />

unternehmenseigener Borstar-Prozess<br />

liegt hier in einer TOP-Position und gilt<br />

als „best in class“-Verfahren.<br />

< Benchmark auf Basis des "Draft Reference<br />

Document on Best Available Techniques in the<br />

Production of Polymers", April 2005, Verfahren<br />

LLDPE, zu finden unter<br />

http://eippcb.jrc.es/pages/FActivities.htm


Energie<br />

Christopher Zachhuber und Peter Rüger<br />

sind als Energiebeauftragte für die<br />

Entwicklung und Verfolgung von Optimierungsmaßnahmen<br />

in <strong>Central</strong> <strong>Europe</strong><br />

verantwortlich.<br />

Peter, welche Aktivitäten wurden in<br />

den letzten Jahren realisiert?<br />

In allen Anlagen in CE wurden Energiestudien<br />

durchgeführt. Durch den<br />

Austausch der gewonnenen Erfahrungen<br />

konnte die Energieeffi zienz<br />

gesteigert und unsere Kostenposition<br />

verbessert werden. Konkret haben<br />

wir in Burghausen durch die Installation<br />

eines neuen Wärmetauschers und einer<br />

verbesserten Temperaturregelung im<br />

Pulvertrockner maßgebliche Einsparungen<br />

bei voll entsalztem Wasser und<br />

Dampf realisiert. Hervorzuheben ist,<br />

dass wir hier nicht nur die spezifi schen<br />

Kennzahlen reduziert haben, sondern<br />

trotz erhöhter Produktion auch die<br />

absoluten Verbräuche verringern konnten.<br />

Christopher, worauf lag der Fokus in<br />

Schwechat?<br />

In Schwechat wurden bereits 2003<br />

Energieeffi zienzanalysen in allen Polyolefi<br />

n-Anlagen durchgeführt, wobei der<br />

Ist-Zustand aufgenommen und Verbesserungspotentiale<br />

aufgezeigt wurden.<br />

So konzentrierten wir uns in den letzten<br />

Jahren auf die Optimierung von einzelnen<br />

großen Stromverbrauchern,<br />

wie z.B. Extruder oder Kompressoren,<br />

und arbeiteten an der Optimierung der<br />

Wärmebilanzen. In Summe konnten wir<br />

durch gezieltes Energiemanagement<br />

über 800.000 € an Betriebsmittel- und<br />

Energiekosten in <strong>Central</strong> <strong>Europe</strong> jährlich<br />

einsparen. Unser Schwerpunkt liegt nun<br />

im Bereich Infrastruktur. Aufbauend auf<br />

einer Studie wurden Projekte vorgeschlagen.<br />

Diese umfassen Investitionen<br />

in Kühlwasser- und Brunnenwasserpumpen<br />

oder der Instrumentenluftversorgung.<br />

Christopher, wie erfolgt die übergreifende<br />

Energiekoordination in <strong>Central</strong><br />

<strong>Europe</strong>?<br />

Sämtliche Maßnahmen in Richtung<br />

Energieeffi zienzsteigerung und Energiezukauf<br />

werden von einem eigens<br />

installierten Team koordiniert.<br />

Energieverbrauch zu Produktionsmengen<br />

inkl. Prognose 2006/2007<br />

Produktion SW [kt] Produktion BGH [kt]<br />

VOC-Emissionen (t) ab 1996<br />

517<br />

Lokales Umfeld<br />

Im Dialog<br />

mit unseren Mitarbeitern<br />

Christopher Zachhuber<br />

Energie und Umwelt<br />

I 15


16 I <strong>Leistungsbericht</strong> I <strong>Borealis</strong> <strong>Central</strong> <strong>Europe</strong> I www.borealisgroup.com<br />

„Wir hören nie auf, uns<br />

ständig zu verbessern.“<br />

Herausforderungen<br />

Zukünftige Aktivitäten<br />

Energie<br />

Vor dem Hintergrund eines EU-weiten<br />

Emissionshandels und der stetig steigenden<br />

Energie- und Rohstoffpreise,<br />

stellt der Umgang mit Energie eines der<br />

wichtigsten Themen für die Zukunft dar.<br />

Unsere Energielieferanten sind ebenfalls<br />

vom Emissionshandel betroffen<br />

und geben daher daraus resultierende<br />

Preiserhöhungen direkt an uns weiter.<br />

So untersuchen wir derzeit alle Möglich-<br />

Lärm<br />

Europaweit ist eine Sensibilisierung hin -<br />

sichtlich Lärm festzustellen, da Lärmbelastungen<br />

in industrialisierten Bereichen<br />

ständig zunehmen. Der Gesetzgeber<br />

fordert auf längere Sicht strengere<br />

Anforderungen hinsichtlich des Umgebungslärms<br />

ein.<br />

Obwohl wir geltende Grenzwerte einhalten,<br />

werden wir im Interesse unserer<br />

Anrainer Aktivitäten in Richtung Reduktion<br />

des Lärmpegels in den an die<br />

Werksgrenze anliegenden Wohngebie-<br />

keiten zur ganzheitlichen Optimierung<br />

von OMV-Raffi nerie und <strong>Borealis</strong> in<br />

Schwechat.<br />

In Burghausen wird der schon seit vielen<br />

Jahren bestehende enge Verbund<br />

zwischen OMV und <strong>Borealis</strong> auf dem<br />

Energiesektor ebenfalls in enger Kooperation<br />

laufend verbessert.<br />

ten am Standort Schwechat setzen.<br />

Konkret umfasst das Projekt<br />

die Ermittlung der Hauptemittenten in<br />

Form von „Lärmzonenkarten“, in denen<br />

die Lärmbelastung visualisiert wird,<br />

sowie die Implementierung von Ziel<br />

gerichteten Reduktionsmaßnahmen<br />

an den wichtigsten (lautesten) Quellen.<br />

Der Hauptnutzen dieser Lärmzonenkarten<br />

liegt in der Sensibilisierung und<br />

Bewusstseinserhöhung der Mitarbeiter.<br />

Zusätzlich lässt sich anhand des<br />

Vergleichs der Lärmsituation vorher<br />

zu nachher der Erfolg von realisierten<br />

Lärmreduktionsmaßnahmen eindeutig<br />

und einfach darstellen. Die in den<br />

Genehmigungsbescheiden festgesetzten<br />

Lärmgrenzwerte werden von den<br />

Burghausener Anlagen unterschritten,<br />

wodurch eine Beeinträchtigung der<br />

Nachbarschaft ausgeschlossen ist.<br />

Auch mit den in Bau befi ndlichen Erweiterungen<br />

wird man unter den Grenzwerten<br />

bleiben. Lärmkataster liegen für<br />

die bestehenden Anlagen in Burghausen<br />

bereits vor. Diese werden mit zukünftigen<br />

Expansionen ebenfalls aktualisiert.


Fackelgasmenge<br />

Aufgrund des optimierten Designs des<br />

Fackelsystems in Burghausen, erfolgt<br />

keine kontinuierliche Verbrennung von<br />

Kohlenwasserstoffen. Nur diskontinuierliche<br />

Mengen werden bei Überschreitung<br />

bestimmter Parameter in die<br />

Raffi nerie geleitet. Im Gegensatz dazu<br />

werden in Schwechat kontinuierliche<br />

Mengen in die Fackel geführt.<br />

Abwasser-Abscheidesysteme<br />

Aufgrund der Expansionen der letzten<br />

Jahre werden wir in Schwechat über<br />

die nächsten drei Jahre insgesamt<br />

750.000 € in unsere Reinigungsanlagen<br />

investieren.<br />

Damit sind wir in der Lage, bei unseren<br />

Polymerabscheidern in Bezug auf<br />

Abscheideleistung und Wartungsaufwand<br />

unsere über die gesetzlich hinaus<br />

gehenden internen Anforderungen<br />

weiterhin zu erfüllen.<br />

Erfahrungen weitergeben<br />

Wir stehen mit namhaften Institutionen<br />

und Unternehmen in regelmäßiger Verbindung<br />

zu Themen wie zum Beispiel<br />

Risikomanagement, integrierte Managementsysteme<br />

und Near-Miss-Reporting<br />

und sind auch weiterhin bestrebt diese<br />

Dialoge zur Sicherstellung von best<br />

practice aufrecht zu erhalten.<br />

Daher werden wir uns auch zukünftig<br />

mit einer weiteren Minimierung beschäftigen.<br />

An konkreten technischen Maßnahmen<br />

zur Rückführung weiterer Stoffströme<br />

in die Raffi nerie Schwechat zur Stromproduktion<br />

wird derzeit gearbeitet.<br />

Nach Außerbetriebnahme zweier<br />

Systeme in der LDPE Ende 2007 wird<br />

der Standort nur mehr über Kreislaufkühlsysteme<br />

verfügen, was sich positiv<br />

auf den Wasserverbrauch auswirken<br />

wird.<br />

Die Abscheider in Burghausen sind<br />

im Bezug auf ihr derzeitiges Rückhaltevermögen<br />

für die Abwasserströme<br />

zur Raffi neriekläranlage ausreichend.<br />

Zukünftige höhere Anforderungen sind<br />

dabei noch nicht betrachtet.<br />

Lokales Umfeld<br />

Zukünftige Aktivitäten<br />

I 17


18 I <strong>Leistungsbericht</strong> I <strong>Borealis</strong> <strong>Central</strong> <strong>Europe</strong> I www.borealisgroup.com<br />

„Wir sind gute Nachbarn,<br />

wo immer wir tätig sind."<br />

Herausforderung<br />

Gerhard Ertler<br />

Prozesssicherheit<br />

Informationsbroschüre Burghausen<br />

Erfassung<br />

Gefahrenquellen und Ursachen<br />

Informationsbroschüre Schwechat<br />

Krisenmanagement<br />

Gerhard Ertler erläutert, welche konkreten Maßnahmen <strong>Borealis</strong> zum Thema Anlagensicherheit<br />

und Krisenmanagement setzt:<br />

„<strong>Borealis</strong> betreibt an seinen Standorten gefahrengeneigte Anlagen zur Herstellung von<br />

Polyethylen und Polypropylen. Nach EU-Richtlinie 96/82 EG zur Beherrschung der Gefahren<br />

bei schweren Industrieunfällen mit gefährlichen Stoffen sind wir verpfl ichtet, einen<br />

Sicherheitsbericht der Behörde vorzulegen. In diesem Bericht werden alle störfallverhindernden<br />

Notmaßnahmen beschrieben.<br />

Jeder Standort hat weiters einen internen Notfallplan erarbeitet, der die Aufbau- und<br />

Ablauforganisation im Krisenfall beinhaltet. Die Notfallpläne werden in regelmäßigen<br />

Abständen in Zusammenarbeit mit den Behörden geübt. Jedes Jahr fi nden zumindest vier<br />

Großübungen mit Beteiligung aus allen Betriebsbereichen statt. Die interne Betriebsfeuerwehr<br />

stellt die zentrale Ersthilfe bei Störfällen dar.<br />

Zur Information unserer Anrainer wurden Informationsbroschüren über richtiges Verhalten<br />

im Notfall erstellt und verteilt. Diese können in Schwechat unter dem grünen Telefon<br />

+43 1 70111 4666 und in Burghausen unter www.borealisgroup.com/burghausen in der<br />

Rubrik „wir über uns“ bezogen werden. Für die Koordination der Einsatzkräfte im Notfall<br />

ist eine Werkseinsatzleitung zuständig. Die Kommunikation mit externen Körperschaften<br />

und Medien wird in solchen Fällen von einer zentralen Pressestelle aus geleitet.<br />

<strong>Borealis</strong> verwendet bei der Realisierung seiner Projekte eine mehrstufi ge Sicherheitsanalyse.<br />

Dabei erfolgt eine detaillierte Untersuchung der Anlagen und Komponenten mit<br />

einer systematischen und kritischen Erfassung von Gefahrenquellen und Ursachen, die<br />

Feststellung ihrer Wirksamkeit sowie die Ableitung von Maßnahmen zur Beherrschung<br />

der Gefahren.“<br />

Feststellung<br />

Eintrittswahrscheinlichkeit und<br />

mögliches Schadensausmaß<br />

Ableiten<br />

von Maßnahmen<br />

Und Gerhard Ertler weiter: „Diese Gefahrenanalyse umfasst sowohl den Normalbetrieb<br />

als auch alle davon abweichenden Phasen des Betriebes, wie An- und Abfahrvorgänge.<br />

Die Analyse erfolgt bereits ab der Planung, nach Abschluss der Inbetriebsetzung, bei wesentlichen<br />

Änderungen, bei bedeutenden Vorfällen und Unfällen und vor Ablauf der Frist<br />

zur wiederkehrenden Überprüfung.<br />

Bei Änderung von Anlagenteilen wird sichergestellt, dass alle involvierten Bereiche erfasst<br />

werden, die Einfl uss auf Gesundheit, Sicherheit und Umweltschutz haben. Bei Bedarf<br />

wird eine Gefahrenanalyse durchgeführt und die Änderung dokumentiert. Dieses standardisierte<br />

Management von Änderungen gewährleistet den sicheren Betrieb der Anlagen,<br />

auch nach wesentlichen Änderungen des Prozessdesigns.“


Lokales Umfeld<br />

Krisenmanagement<br />

I 19


20 I <strong>Leistungsbericht</strong> I <strong>Borealis</strong> <strong>Central</strong> <strong>Europe</strong> I www.borealisgroup.com<br />

„Vorbeugen statt Heilen.“<br />

Status<br />

Josef Rettensteiner,<br />

Dr. med., (Arbeitsmediziner)<br />

„Gesunde Mitarbeiter sind das größte Kapital“<br />

Gesundheit<br />

Die drei Säulen unseres Gesundheitsprogrammes<br />

1.<br />

Beitrag<br />

zur Senkung<br />

der Abwesenheitszeiten<br />

> Ernährung<br />

Seit 1999 bieten wir allen Mitarbeitern<br />

Frischküche sowie kostenloses Frischobst<br />

und Gemüse an und informieren<br />

sie, wie sie sich gesund ernähren<br />

können.<br />

> Vorsorgemedizin<br />

Regelmäßige Gesundheitschecks,<br />

Orthopädie, Seh- und Hörtests, Muskelfunktionstest,<br />

Wirbelsäulen-Screening,<br />

Back Check, Ergonomie.<br />

2.<br />

Nachhaltige<br />

3.<br />

Produktives<br />

> Körperliches und mentales Training<br />

Sportmedizinische Untersuchung<br />

mit Trainingsberatung, Fitnessraum,<br />

fi nanzielle Unterstützung bei Mitgliedschaften<br />

in externen Fitnessclubs,<br />

Förderung gemeinsamer sportlicher Aktivitäten<br />

durch Sportsektionen, jährlicher<br />

Schitag und regelmäßige Lauftreffs.<br />

> Arbeitsumfeld<br />

Nachtschichtreduktion für ältere Mitarbeiter.<br />

24h-Care-Programm<br />

Gesundheit darf nicht am Werkstor enden. Daher haben wir umfassende<br />

Maßnahmen entwickelt, die auch den privaten Bereich unserer Mitarbeiter<br />

abdecken:<br />

Präventive Physiotherapie<br />

Sicherheit beim Schifahren: Aktionen zur Einstellung der Schibindung<br />

Erhöhung des Nichtraucherschutzes: begleitende Maßnahmen und<br />

Unterstützung bei der Raucherentwöhnung<br />

Yoga-Kurse, Nordic Walking<br />

Steigerung der<br />

Lebensqualität<br />

Kostenlose Polio/Tetanus- und Grippeimpfung<br />

Älterwerden<br />

Für allgemeine Impfungen trägt <strong>Borealis</strong> die Arztkosten, der Impfstoff<br />

selbst wird vom Mitarbeiter bezahlt<br />

Gesundheitsplattform Schwechat:<br />

Die Gesundheitsplattform Schwechat wurde von<br />

<strong>Borealis</strong> initiiert und versteht sich als Pilotprojekt<br />

zur Zusammenarbeit von Stadtgemeinde Schwechat, regionalen<br />

Unternehmen aller Größenordnungen und der Sport-Vereinigung<br />

Schwechat rund um die Thematik Gesundheit und Bewegung


Arbeitszufriedenheit<br />

Das zentrale Element zur Sicherstellung der Arbeitszufriedenheit stellt für uns die<br />

Arbeitsplatzerhebung dar. Ziel ist die Steigerung des persönlichen Wohlbefi ndens<br />

durch eine kontinuierliche Verbesserung des Arbeitsumfeldes.<br />

Arbeitsplatzerhebung unter Einbeziehung eines Management- Feedbacks<br />

Gefährdungs- und Belastungsermittlung mit Maßnahmenverfolgung<br />

Weitestgehende Gleichstellung von Arbeitern und Angestellten<br />

Regelmäßiger Kontakt mit Mitarbeitern, die z.B. aus gesundheitlichen Gründen<br />

nicht am Arbeitsplatz sein können<br />

Gesundheitsprogramm<br />

Gespräch<br />

Arzt & Mitarbeiter<br />

Evaluierung der<br />

Arbeitsplätze<br />

Arbeits-<br />

platz-<br />

erhebung<br />

Mitarbeiter -<br />

gespräch<br />

Management<br />

Feedback<br />

Mitarbeiterbefragung<br />

(People Survey)<br />

Im Jahr 2006 betrug die krankenstandsbedingte Abwesenheit bei <strong>Borealis</strong> 2,9%.<br />

Krankenstände in % exkl. Krankenstände > 90 Tage<br />

2,8 2,9<br />

5,8<br />

Mitarbeiter<br />

Gesundheit<br />

Walter Hart im Spritzgusstechnikum<br />

bei der Probenkörperherstellung<br />

I 21


22 I <strong>Leistungsbericht</strong> I <strong>Borealis</strong> <strong>Central</strong> <strong>Europe</strong> I www.borealisgroup.com<br />

„If we can't do it safely,<br />

we don't do it at all!“<br />

Status<br />

Martin Gram<br />

(Sicherheit und Gesundheit)<br />

„Sicherheit leben ist das beste Training“<br />

Near-Miss im Vergleich zu TRI<br />

Near-Miss-Frequency:<br />

Near-Misses bezogen auf 1 Mio Arbeitsstunden<br />

TRI Frequency:<br />

TRI = Summe aus Unfällen ab 1 Ausfallstag,<br />

Schonarbeitsplätzen und Vorfällen mit ärztlicher<br />

Nachbehandlung bezogen auf 1 Mio Arbeitsstunden<br />

Sicherheit<br />

Unsere Arbeitsplätze sollen frei von Unfällen und Verletzungen sein.<br />

Wir sind kompromisslos in unserem Denken bezüglich Sicherheit<br />

und sind überzeugt, dass<br />

jeder Unfall vermeidbar ist<br />

wir uns kontinuierlich verbessern<br />

wir aus Vorfällen lernen<br />

wir uns gegenseitig unterstützen<br />

Near-Miss-System – dem Risiko auf der Spur!<br />

Werkzeuge zum Erfolg<br />

Observation Tours<br />

Mitarbeiter führen Rundgänge durch,<br />

wobei das persönliche Gespräch zu<br />

Sicherheitsaspekten im Vordergrund<br />

steht. Diese Tours werden mindestens<br />

zweimal im Monat in defi nierten Abteilungen<br />

und Anlagenteilen durchgeführt.<br />

Morgenbesprechung<br />

Ein Schwerpunkt liegt in der Anlagenund<br />

Prozesssicherheit. Es werden z.B.<br />

Near-Miss-Meldungen diskutiert und zur<br />

weiteren Analyse ausgewählt. An dieser<br />

bereichsübergreifenden Gesprächseinrichtung<br />

nehmen Produktionsleitung,<br />

Anlagenleiter, Techniker und Sicherheitsverantwortliche<br />

teil.<br />

TAKE 2<br />

„Erst denken, dann handeln!“<br />

„Zero Mindset“<br />

Unter einem Near-Miss verstehen wir<br />

das Melden und Aufzeigen von unsicheren<br />

Zuständen, unsicheren Handlungen,<br />

versteckten Gefahren, Risikopotentialen<br />

und Beinaheunfällen.<br />

Daraus werden Verbesserungen abgeleitet.<br />

Diese führen zu einem erhöhten<br />

Sicherheitsstandard.<br />

Anlagenrundgänge<br />

werden, basierend auf einem Jahresplan,<br />

wöchentlich vorgenommen, wobei<br />

jede Abteilung mindestens viermal pro<br />

Jahr unter unterschiedlichen thematischen<br />

Schwerpunkten betrachtet wird.<br />

Die Tours werden von den Bereichsverantwortlichen,<br />

der Geschäftsführung,<br />

der Sicherheitsfachkraft, den Sicherheitsvertrauenspersonen<br />

sowie dem<br />

Betriebsrat gemeinsam durchgeführt.<br />

Analyseteams<br />

werden bereichsspezifi sch zusammengestellt.<br />

Sie bewerten ausgewählte Near-<br />

Miss-Meldungen und defi nieren notwendige<br />

Maßnahmen zur Risikominimierung.


Partnerfirmen<br />

Gemeinsamkeiten / Unterschiede / Ethische Grundsätze<br />

Trotz oftmals unterschiedlicher Geschäftsinteressen,<br />

Firmenphilosophien,<br />

Strukturen und Vielfalt der angebotenen<br />

Leistungen und Güter legt <strong>Borealis</strong><br />

großen Wert darauf, dass unsere<br />

Partner im Hinblick auf Sicherheit und<br />

ethische Grundsätze hohe Standards<br />

aufweisen. So werden beispielsweise<br />

vor Abschluss von Verträgen mit neuen<br />

Lieferanten Selbstauskünfte mittels<br />

eingehender Fragebögen über Umwelt,<br />

Sicherheit und Qualität eingeholt und<br />

Zertifi kate angefordert. Rohstoffl ieferanten<br />

aus dem asiatischen Raum<br />

werden bei den Einkaufsverhandlungen<br />

zusätzlich auf ethische Grundsätze hingewiesen,<br />

wobei besonders das Thema<br />

Sicherheitsmanagement für Partnerfirmen:<br />

„Gemeinsam für Sicherheit“<br />

Einmal jährlich werden die Geschäftsführer<br />

und Führungskräfte unserer<br />

Part nerfi rmen zu einem HSE-Meeting<br />

eingeladen, um mit uns gemeinsam<br />

über unsere Werte, Ziele und Systeme<br />

zu diskutieren. Partnerfi rmen sind jene<br />

Unternehmen, die für uns operative<br />

Leistungen erbringen. Es wird dabei<br />

sowohl auf die gesetzliche Verantwortung<br />

als auch auf die ethisch-moralische<br />

Verpfl ichtung des Managements,<br />

Sicherheit als oberste Priorität zu sehen,<br />

hingewiesen.<br />

Anlässlich eines der letzten dieser<br />

Meetings im November 2006 in<br />

Schwechat wurden mit den etwa 30<br />

Teil nehmern unter dem Motto „Lernen<br />

von Vorfällen“ Near Miss und Unfälle<br />

aus der Praxis präsentiert. Schwerpunkt<br />

in der folgenden Diskussion waren<br />

Kinderarbeit hinterfragt wird. Dabei<br />

streben wir eine möglichst lückenlose<br />

Überprüfung an. Werden Zulieferer,<br />

zum Beispiel aus China, im Rahmen<br />

eines Audits überprüft, so sind unsere<br />

ethischen Grundsätze fester Bestandteil<br />

der Überprüfungen. Außerdem versenden<br />

wir in regelmäßigen Abständen<br />

einen HSE&Q-Brief an alle Lieferanten,<br />

in denen wir auf unsere moralischen<br />

Wertvorstellungen hinweisen.<br />

Nähere Informationen zu der <strong>Borealis</strong><br />

Ethik-Politik fi nden Sie auf unserer<br />

Homepage unter:<br />

www.borealisgroup.com/public/about/<br />

ethics/ethics.html<br />

insbesondere die aus diesen Vorfällen<br />

gewonnenen Erkenntnisse und Verbesserungen.<br />

Weiters wurde in einem Workshop in<br />

kleinen Gruppen erarbeitet, welche Aktivitäten<br />

bei den Partnerfi rmen im Bereich<br />

HSE bereits initiiert sind und welche für<br />

die Zukunft geplant sind.<br />

Einigkeit herrschte bei allen Teilnehmern<br />

darüber, dass eine herausragende Sicherheitsperformance<br />

nur gemeinsam zu<br />

erreichen ist. Darum wurde es auch als<br />

positiv empfunden, dass unsere Partnerfi<br />

rmen möglichst vollständig in unsere<br />

Systeme und Abläufe mit einbezogen<br />

werden.<br />

Als Follow up dieses Meetings übermittelten<br />

alle teilnehmenden Firmen ihre<br />

HSE relevanten Ziele und Programme<br />

für 2007.<br />

Mitarbeiter<br />

Sicherheit<br />

Partnerfirmen<br />

Status<br />

Sicherheitsperformance /<br />

SCC-Zertifizierungen*<br />

Johann Berger beim Partnerfirmen-Meeting<br />

„Sicherheit kommt zuerst“<br />

I 23<br />

<strong>Borealis</strong> <strong>Central</strong> <strong>Europe</strong> arbeitet<br />

über Rahmenverträge (Jahres- oder<br />

länger fristige Verträge) mit über<br />

200 Partnerfi rmen zusammen, von<br />

denen Waren, Dienst leistungen,<br />

technische Leistungen oder sonstige<br />

Services bezogen werden.<br />

Bei der Auswahl spielt neben den<br />

ökonomischen Aspekten die HSE-<br />

Performance eine wesentliche Rolle.<br />

Nahezu alle Partnerfi rmen können ein<br />

SCC-Zertifi kat oder ein gleichwertiges<br />

Sicherheitskonzept vorweisen.<br />

* SCC Sicherheits Certifikat Contraktoren:<br />

Mit dem Trend zum verstärkten Einsatz von<br />

Kontraktoren war man schon in den achtziger<br />

Jahren v.a. in den Niederlanden konfrontiert. Die<br />

petrochemische Industrie entwickelte deshalb ein<br />

einheitliches, normatives Dokument, welches in<br />

immer mehr Industriebereichen und letztlich zum<br />

Zertifizierungsmodell SCC avancierte. Heute ist SCC<br />

ein Zertifizierungsverfahren für Sicherheitsmanagementsysteme<br />

unter Berücksichtigung relevanter<br />

Gesundheits- und Umweltschutzaspekte.


24 I <strong>Leistungsbericht</strong> I <strong>Borealis</strong> <strong>Central</strong> <strong>Europe</strong> I www.borealisgroup.com<br />

Erfolgsgeschichten<br />

„Wir sind davon überzeugt, dass<br />

eine ausgezeichnete Performance in<br />

Gesundheit, Sicherheit und Umwelt<br />

eine Voraussetzung für unseren<br />

wirtschaftlichen Erfolg ist.“<br />

Wolfgang Haider (HSEQ und Energie)<br />

Erfolge und Auszeichnungen<br />

<strong>Borealis</strong> gewinnt internationalen DuPont Safety Award<br />

<strong>Borealis</strong> wurde mit dem internationalen<br />

Safety Award im Bereich „Business Im -<br />

pact“ (dt. Einfl uss auf Geschäftsprozesse)<br />

ausgezeichnet, der für bedeutende<br />

Projekte/Leistungen/Erfolge zum Thema<br />

Arbeitssicherheit verliehen wird. <strong>Borealis</strong><br />

konnte mit dem Projekt „How <strong>Borealis</strong><br />

managed its Step Change in Safety“ die<br />

internationale Expertenjury überzeugen.<br />

Die Verleihung fand im Rahmen des<br />

DuPont Leader Forums für Sicherheit<br />

und Performance im November 2005 in<br />

Genf statt. Diese Konferenz ist Teil eines<br />

Programms zur Förderung von mehr<br />

Sicher heit am Arbeitsplatz und im Privatbereich.<br />

Gastredner war unter anderem<br />

der Astronaut Neil Armstrong, der über<br />

Sicherheit in der Weltraumtechnik<br />

berichtete.<br />

Im Zuge des Leader Forums hat <strong>Borealis</strong><br />

die Safety Declaration unterschrieben,<br />

welche die globale Langzeitverpfl ichtung<br />

demonstriert, ein führendes verantwortungsvolles<br />

Unternehmen in der Industrie<br />

zu sein. Darüber hinaus sind die<br />

Mitwirkenden verpfl ichtet, auf dem im<br />

Jahr 2008 stattfi ndenden 18. Weltkongress<br />

für „Sicherheit und Gesundheit<br />

am Arbeitsplatz“ die Herausforderungen,<br />

Fortschritte und Erfolge zu präsentieren.<br />

<strong>Borealis</strong> ist mit weniger als zwei Un fällen<br />

auf eine Million Arbeitsstunden (Durchschnitt<br />

in Österreich und Deutschland<br />

beträgt 30 Unfälle) ein führendes Unternehmen<br />

in punkto Sicherheit.<br />

<strong>Borealis</strong>’ Weg zur führenden Sicherheitsperformance (<strong>Borealis</strong> Gruppe)<br />

Entwicklung Total Recordable Injuries (TRI)


Im Dialog mit dem Betriebsrat<br />

Inwieweit wird in der <strong>Borealis</strong> die<br />

Personalvertretung in die Sicherheitspolitik<br />

eingebunden?<br />

Unserer Gesundheit, unserer Sicherheit<br />

und unserer Umwelt müssen wir alle einen<br />

sehr hohen Stellenwert, sowohl am<br />

Arbeitsplatz als auch im täg lichen Leben,<br />

einräumen. Die Regeln, die der Arbeitgeber<br />

vorgibt und die Hilfsmittel, die er<br />

zur Verfügung stellt, genügen jedoch<br />

nicht immer, um die angestrebten Ziele<br />

zu erreichen. Speziell im Berufsleben<br />

hat daher auch die Personalvertre tung<br />

die Pfl icht, die Anliegen der Mitar beiter<br />

in diesen Bereichen zu unterstützen und<br />

dabei zu helfen, die Arbeitsbedingungen<br />

zu verbessern. Das betrifft jetzt aber<br />

nicht nur den technischen Teil, vielmehr<br />

ist auch oft eine mentale Unterstützung<br />

erforderlich, um dem Mitarbeiter dieses<br />

Sicherheitsgefühl zu geben und dadurch<br />

ein Sicherheitsdenken zu entwickeln.<br />

Wo kann die Situation der Mitarbeiter<br />

noch verbessert werden?<br />

Durch die Einführung eines vom Betriebsrat<br />

geforderten 5-Schicht-Modells<br />

ist für die Mitarbeiter nicht nur eine<br />

Ver besserung der Schulungsmetho den<br />

möglich, durch die Verlagerung der Ruhezeiten<br />

wird auch mehr auf den Bio-Rhythmus<br />

der in Wechselschicht arbei tenden<br />

Mitarbeiter Rücksicht genommen. Die<br />

positive Annahme einer Verpfl egungsmöglichkeit<br />

aus eigens dafür aufgestellten<br />

Automaten für Schichtarbeiter auch<br />

außerhalb der Kantinenöffnungszeiten<br />

zeigt auch hier, dass die Richtung stimmt.<br />

Wie beurteilen die Mitarbeiter die<br />

Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge?<br />

Durch die Einbindung der Mitarbeiter<br />

bei der Auswahl der neuen Arbeitskleidung<br />

bekamen sie von Anfang an das<br />

Gefühl, an Entscheidungen beteiligt zu<br />

werden. Dies führte größtenteils zu einer<br />

sehr schnellen Akzeptanz der neuen<br />

Kleidung. Die jährlich angebotenen<br />

Untersuchun gen durch die Arbeitsmedizin<br />

mit ausgewählten Schwerpunkten<br />

haben auch zu einer positiven Einstellung<br />

zur Gesundheitsvorsorge geführt. Die<br />

sportmedizinische Untersuchung wird<br />

immer mehr angenommen und das nicht<br />

nur wegen der fi nanziellen Unterstützung<br />

beim Besuch eines Fitness Centers durch<br />

den Arbeitgeber. Es ist vielmehr das<br />

Bedürfnis nach einem gesünderen Leben<br />

entstanden, von dem sowohl Arbeitnehmer<br />

als auch Arbeitgeber profi tieren –<br />

eine klassische win-win-Situation für alle.<br />

Gibt es weitere Projekte in Bezug<br />

auf Sicherheit und Gesundheit am<br />

Arbeitsplatz?<br />

Es gibt ein gemeinsames Projekt von<br />

Management und Betriebsrat unter Einbeziehung<br />

von betroffenen Mitarbeitern<br />

mit dem Ziel, die Arbeitsplatzergonomie<br />

zu überprüfen und weiter zu verbessern.<br />

Damit werden Belastungen am Arbeitsplatz<br />

reduziert und selbst für Mitarbeiter<br />

mit einer Arbeitseinschränkung der<br />

Verbleib am Arbeitsplatz ermöglicht.<br />

HSE ist kein Thema, das ausschließlich<br />

nur vom Arbeitgeber oder dem Betriebsrat<br />

behandelt wird. Durch ein gemeinsames<br />

Vorgehen aller wird ein Ambiente<br />

für ein gesundes Sicherheitsempfi nden<br />

geschaffen. Mitarbeiter sollen gesund<br />

am Arbeitsplatz erscheinen und diesen<br />

auch wieder gesund verlassen können.<br />

I 25<br />

Mitarbeiter<br />

Erfolge und Auszeichnungen<br />

Im Dialog mit dem Betriebsrat<br />

Die <strong>Borealis</strong> <strong>Central</strong> <strong>Europe</strong> Betriebsräte:<br />

v.l.n.r. Helmut Stieglbauer, Leo Poschinger (seit<br />

1. Mai 2007 in Pension) und Hartmut Krüger<br />

nicht am Bild: Hannes Poperl, Robert Holzmann<br />

Christoph Schwarzer<br />

(Personal)<br />

„Eine starke Orientierung in Richtung<br />

Umwelt, Sicherheit und Gesundheit bewirkt<br />

aus Sicht von Human Resources:<br />

ein gesteigertes Vertrauen der<br />

Mitarbeiter in ihr Unternehmen.<br />

Die Mitarbeiter erkennen, dass es<br />

dem Unternehmen nicht einerlei ist,<br />

ob man bei seiner Arbeit und darüber<br />

hinaus gesund und unverletzt<br />

bleibt.<br />

dass die Mitarbeiter einen gemeinsamen<br />

Fokus entwickeln. Dieser<br />

unterstützt die Erreichung bzw. ermöglicht<br />

das Übertreffen persönlicher<br />

wie unternehmensbezogener<br />

Ziele.<br />

dass die Mitarbeiter auch die wirtschaftliche<br />

Bedeutung von Umwelt,<br />

Sicherheit und Gesundheit erkennen<br />

lernen.“


26 I <strong>Leistungsbericht</strong> I <strong>Borealis</strong> <strong>Central</strong> <strong>Europe</strong> I www.borealisgroup.com<br />

Status<br />

Die Anwendung der Personalentwicklungsinstrumente<br />

im Jahresablauf<br />

Leitsätze und Instrumente<br />

Wir wollen ein attraktiver und innovativer Arbeitgeber sein und haben dies auch in<br />

unseren Mitarbeitergrundsätzen festgehalten: <strong>Borealis</strong> …<br />

stellt einen sicheren, gesunden und professionellen Arbeitsplatz mit Raum für<br />

persönliche Entfaltung zur Verfügung<br />

gibt klare Ziele, Maßzahlen und Leistungserwartungen vor<br />

bietet die Möglichkeit, auf bedeutende Weise zum Erfolg unseres<br />

Unternehmens beizutragen<br />

bietet einen konkurrenzfähigen Grundgehalt/-lohn<br />

zahlt Gehälter und Bonusse, die sich nach den Beiträgen der Mitarbeiter und des<br />

Teams und nach dem Unternehmensergebnis richten<br />

bietet zeitgerechtes, ehrliches und direktes Feedback über Leistung und<br />

Karriere-/Arbeitsaussichten<br />

bietet die Möglichkeit, geschäftsspezifische Kenntnisse und Fähigkeiten<br />

weiterzuentwickeln<br />

unterstützt die Mitarbeiterselbstständigkeit<br />

bietet ein Arbeitsverhältnis, das auf den Bedürfnissen des Unternehmens und<br />

des Einzelnen sowie auf Leistung basiert<br />

arbeitet aktiv mit Mitarbeitern und Arbeitnehmervertretern zusammen<br />

Instrumente zur Personalentwicklung<br />

Management by Objectives (MbO)<br />

und <strong>Borealis</strong> Incentive Plan (BIP)<br />

Führen durch Zielvereinbarung ist eine<br />

unternehmensweite Führungsphilosophie.<br />

Diese ist darauf ausgerichtet,<br />

messbare Ziele für einzelne Mitarbeiter<br />

bzw. Teams zu erarbeiten und schriftlich<br />

zu vereinbaren.<br />

Mitarbeitergespräch<br />

Im jährlichen strukturierten Feedbackgespräch<br />

erhält jeder Mitarbeiter Rückmeldung<br />

über seine Leistung und sein Verhalten.<br />

Basis für dieses Gespräch sind<br />

die zuvor festgelegten Rollenprofi le.<br />

Management Feedback<br />

Auch Führungskräfte sollen die Chance<br />

erhalten, regelmäßig Feedback über ihr<br />

Verhalten und Wirken als Führungskraft<br />

zu bekommen. Bei <strong>Borealis</strong> erfolgt dies<br />

in Form eines strukturierten, anonymisierten<br />

Feedbacks über ein breites<br />

Spektrum an Führungsverhalten.<br />

Mitarbeiterbefragung<br />

Im Rahmen der jährlichen Mitarbeiterbefragung<br />

wird erhoben, wie zufrieden<br />

die Mitarbeiter mit und in der <strong>Borealis</strong><br />

sind. Folgende Themenbereiche werden<br />

mittels Fragebogen erfasst: Kooperation<br />

& Arbeitsbeziehungen, Zufriedenheit,<br />

Werte, Führung, Kundenfokus, Empowerment<br />

& Involvieren, direkte Führungskraft,<br />

persönliche Entwicklungsmöglichkeiten,<br />

Reaktionen auf den People Survey.<br />

Mitarbeitertag<br />

Der Mitarbeitertag ist eine mehrstufi ge<br />

Förderplattform für Mitarbeiter mit dem<br />

Ziel, eine möglichst geringe Lücke zwischen<br />

angebotenen und nachgefragten<br />

Fähigkeiten und Kompetenzen zu erreichen.<br />

Aus diesem Grund fokussiert der<br />

Mitarbeitertag zwei Kernpunkte:<br />

Erstellung von Nachfolgeplänen für<br />

Schlüsselpositionen und Entwicklungsplanung<br />

für Mitarbeiter mit hohem Potential.


Bester Arbeitgeber<br />

„Deutschlands beste<br />

Arbeitgeber 2005“<br />

In diesem Wettbewerb belegt <strong>Borealis</strong><br />

Polymere GmbH Burghausen Platz 8<br />

in der Kategorie der Unternehmen mit<br />

100 bis 500 Mitarbeitern unter allen 110<br />

teilnehmenden deutschen Unternehmen<br />

den Gesamtrang 20.<br />

„Österreichs beste<br />

Arbeitgeber 2004“<br />

Noch besser schneidet die <strong>Borealis</strong><br />

GmbH im Wettbewerb in Österreich ab,<br />

an dem 56 Unternehmen teilnehmen:<br />

Es winken der 3. Platz und zusätzlich der<br />

Sonderpreis für „Lebenslanges Lernen“.<br />

In beiden Fällen waren Vertrauen ins<br />

Management, Identifi kation mit der<br />

eigenen Tätigkeit und dem Unternehmen,<br />

Zusammenarbeit als Team ebenso<br />

Themen der Befragung wie Programme<br />

der Aus- und Weiterbildung, die interne<br />

Kommunikation bis hin zur Chancengleichheit.<br />

Unter den Top-Firmen befi ndet sich<br />

<strong>Borealis</strong> zudem sowohl in Deutschland<br />

als auch in Österreich in bester Gesellschaft.<br />

Immerhin zählen zum elitären<br />

Kreis der ausgezeichneten Arbeitgeber<br />

so klingende Namen wie der IT-Riese<br />

Microsoft, SAP, Procter & Gamble, Baumax,<br />

Hewlett Packard, Tchibo GmbH,<br />

DOUGLAS-Gruppe, 3M GmbH,<br />

HEXAL AG und viele andere.<br />

… die besten Arbeitgeber Österreichs<br />

betreiben durch die Bank ausgefeilte Weiterbildungsprogramme<br />

– <strong>Borealis</strong> (Rang 3)<br />

räumte den entsprechenden Sonderpreis<br />

für „Lebenslanges Lernen“ ab.<br />

<strong>Borealis</strong> Polymere Burghausen:<br />

Top-Arbeitgeber<br />

… die 150 <strong>Borealis</strong> Mitarbeiter schätzen<br />

besonders die Kommunikation und den<br />

Teamgeist in ihrer Unternehmenskultur,<br />

die gesundheitsfördernden Maßnahmen<br />

und den hohen Stellenwert der Arbeitssicherheit<br />

…<br />

(pnp / 15. 02. 05)<br />

Investors in People<br />

<strong>Borealis</strong> ist eines von nur sechs Unternehmen<br />

in Österreich, die das strenge<br />

Assessment gemäß dem Programm<br />

„Investors in People“ (IIP) – einem<br />

internationalen Qualitätssicherheitsstandard<br />

für systematische Personalentwicklung,<br />

der nachhaltige Erfolge in<br />

der Unternehmensentwicklung sichern<br />

hilft – erfüllt haben.<br />

Mitarbeiter<br />

Leitsätze und Instrumente<br />

Bester Arbeitgeber<br />

Erfolgsgeschichten<br />

Die Chemie stimmt<br />

Offene Kommunikation und klare<br />

Zielvereinbarungen sind die Zutaten<br />

für ein produktives Miteinander bei<br />

<strong>Borealis</strong> …<br />

I 27<br />

… Stolz – Die Mitarbeiterbefragung<br />

belegt die hohe Identifi kation und<br />

Loyalität der Belegschaft mit und zu<br />

ihrem Unternehmen. Herausragende<br />

97% der Befragten – 20 Prozentpunkte<br />

über dem Durchschnitt des<br />

Wettbewerberfeldes – ziehen in<br />

Betracht, bis zu ihrem Ruhestand bei<br />

<strong>Borealis</strong> zu arbeiten …<br />

… bestätigen 92% der Mitarbeiter,<br />

dass ihre Arbeit eine besondere Bedeutung<br />

für sie hat und nicht einfach<br />

nur ein „Job“ ist.<br />

(Frank Hausner/Tobias Schmidtner, Deutschlands<br />

beste Arbeitgeber – Arbeitsplatzkultur in ausgezeichneten<br />

Unternehmen; fi nanzbuchverlag)


28 I <strong>Leistungsbericht</strong> I <strong>Borealis</strong> <strong>Central</strong> <strong>Europe</strong> I www.borealisgroup.com<br />

Blick auf die Produktionsanlagen in Burghausen<br />

Josef Kain im Interview mit Helga Zittlau<br />

(Systeme und Trainings Burghausen)<br />

Im Dialog mit den Mitarbeitern<br />

Interview mit Josef Kain, Burghausen<br />

Josef Kain ist Vorarbeiter in der mechanischen<br />

Instandhaltung, verheiratet und<br />

hat zwei erwachsene Kinder.<br />

Sepp, kannst du uns etwas über deinen<br />

berufl ichen Werdegang mitteilen?<br />

Als gelernter Maschinenschlosser trat<br />

ich 1969 ins Unternehmen, damals<br />

die Raffi nerie Burghausen, ein. Später<br />

absolvierte ich die Ausbildungen zum<br />

Handwerksmeister Mechanik und Werkmeister.<br />

Im Laufe der Folgejahre war<br />

ich noch in verschiedenen Bereichen<br />

tätig, seit 1988 (Beginn der Bauphase<br />

PP4) bin ich ausschließlich im Bereich<br />

der Kunststoffanlagen tätig. Zudem<br />

bin ich bereits seit 1981 Mitglied des<br />

Betriebsrates, von 1995 bis 2002 als<br />

dessen Vorsitzender.<br />

Wir wissen, dass nicht nur dein<br />

Berufsleben ausgefüllt ist, sondern<br />

dass du auch ein begeisterter Sportler<br />

bist!<br />

Radfahren, Skilaufen und andere Sportarten<br />

haben mich immer begeistert. Da<br />

ich verschiedene Trainerausbildungen<br />

gemacht habe, werde ich immer wieder<br />

von Sportvereinen als Übungsleiter für<br />

Nordic-Sportarten eingeladen.<br />

Dein ehrenamtliches soziales Engagement<br />

ist uns auch nicht verborgen<br />

geblieben, was kannst du uns darüber<br />

erzählen?<br />

Zwölf Jahre lang war ich Angehöriger<br />

des 2. Löschzugs der Werksfeuerwehr<br />

OMV-D, bin seit 42 Jahren Mitglied der<br />

Freiwilligen Feuerwehr Hochburg-Ach<br />

und habe dabei mehrere Einsätze im<br />

Katastrophen- und Hochwasserdienst<br />

miterlebt. Seit 1987 bin ich Mitglied des<br />

Gemeinderates meines Heimatortes<br />

Hochburg-Ach, und bin ebenfalls Vorstandsmitglied<br />

im Grenzgängerverband.<br />

Welche Gründe gibt es für dich, bei<br />

<strong>Borealis</strong> zu arbeiten?<br />

Weder meine Berufswahl, noch die<br />

Entscheidung für meine jetzige Tätigkeit<br />

habe ich je bereut. Weil mir die<br />

Produktionsanlagen in Burghausen<br />

bereits seit der Bauphase vertraut sind,<br />

wurde mir auch immer ein entsprechender<br />

Freiraum bei meinen Tätigkeiten<br />

eingeräumt. Die Organisation mit<br />

wenig Hierarchieebenen ermöglicht ein<br />

schnelles Umsetzen von Ideen, Kenntnissen<br />

und Erfahrungen. <strong>Borealis</strong> ist ein<br />

innovatives, modernes, ziel- und marktorientiertes<br />

Unternehmen mit guten<br />

Zukunftsaussichten und bietet daher<br />

mir und meinen Kollegen einen sicheren<br />

Arbeitsplatz. Die vom Management<br />

vorgegebenen Ziele und Werte sind klar<br />

und für die Mitarbeiter nachvollziehbar.<br />

Ich bin stolz darauf, an der Verwirklichung<br />

dieser Ziele noch einige Zeit aktiv<br />

mitarbeiten zu können.


Zwei Anlagen – Ein Team<br />

Ihr bezeichnet euch als Team.<br />

Was bedeutet das für euch und<br />

was macht ein gutes Team aus?<br />

Ein gut funktionierendes Team hat<br />

ein gemeinsames Ziel, das von allen<br />

Mitgliedern angestrebt wird. In dieser<br />

Gruppe werden Probleme bewältigt,<br />

indem man sie erkennt und darauf<br />

eingeht. Gegenseitige Unterstützung<br />

ist dabei eine Selbstverständlichkeit.<br />

Wir sind durch unser Rotationsprinzip<br />

regelmäßig in beiden Anlagen eingesetzt.<br />

Gute Zusammenarbeit kann nur<br />

durch gegenseitige Rücksichtnahme<br />

und Hilfsbereitschaft erreicht werden.<br />

Dies ist uns besonders wichtig, weil<br />

Schichtarbeit oft auch eine physische<br />

und psychische Belastung darstellt.<br />

Der Zusammenhalt in unserem Team<br />

ist auch die Grundlage für unser gutes<br />

Betriebsklima. Oft setzen wir sogar in<br />

unserer Freizeit gemeinsame Aktivitäten.<br />

Max Rettenwander, Sie waren<br />

Operator in diesem Schichtteam,<br />

später Schichtmeister-Vertreter, dann<br />

Schichtmeister und seit Ende 2004<br />

Tagesmeister in der PP4-Anlage. Wie<br />

sehen Sie die Entwicklungsmöglichkeiten<br />

bei <strong>Borealis</strong>?<br />

Bestrebungen zur Weiterbildung werden<br />

in jeder Hinsicht gefördert. Auch<br />

neue Mitglieder haben bereits nach<br />

relativ kurzer Zeit durch die internen<br />

Kenntnisprüfungen die Möglichkeit zur<br />

Weiterentwicklung. Der Besuch der<br />

Meisterschule wird sowohl fi nanziell,<br />

als auch durch zeitweilige Freistellungen<br />

von Nachtschichten etc. gefördert.<br />

Dies ist eine große Hilfe und keineswegs<br />

eine Selbstverständlichkeit. Was<br />

mir während meiner Meisterausbildung<br />

von 1997 bis 2000 ebenfalls sehr geholfen<br />

hat, war die mir entgegengebrachte<br />

Unterstützung durch die Vorgesetzten.<br />

Welche guten Gründe sprechen dafür, bei <strong>Borealis</strong> zu arbeiten?<br />

Der Lohn- und Ausbildungsplan, d.h. die Aus- und Weiterbildungs -<br />

möglichkeit im Betrieb und die entsprechende Bezahlung nach<br />

Leistung und Können<br />

Gutes Betriebsklima<br />

Offene Kommunikation<br />

Positives Führungsverhalten<br />

Personalentwicklungsinstrumente wie Mitarbeitergespräch, etc.<br />

Der hohe Sicherheitsstandard und das gelebte Sicherheitsbewusstsein<br />

Kurze Wege zwischen Produktion und Management – schnelle<br />

Entscheidungen<br />

Bereitschaft aller Kollegen, eigenverantwortlich Aufgaben zu übernehmen<br />

I 29<br />

Mitarbeiter<br />

Im Dialog mit den Mitarbeitern<br />

Erfolgsgeschichten<br />

Schichtteam C der Produktionsanlagen<br />

Burghausen mit Max Rettenwander,<br />

Tagesmeister PP4


30 I <strong>Leistungsbericht</strong> I <strong>Borealis</strong> <strong>Central</strong> <strong>Europe</strong> I www.borealisgroup.com<br />

„Wir hören nie auf, uns<br />

ständig zu verbessern.“<br />

Herausforderungen<br />

Zukünftige Aktivitäten<br />

Behindertenarbeitsplätze<br />

<strong>Borealis</strong> erweist sich im Anlassfall als unkompliziert<br />

und fl exibel im Umgang mit<br />

der Errichtung von Behindertenarbeitsplätzen,<br />

wenn auch ein systematisches<br />

Programm in diesem Zusammenhang<br />

noch aussteht. Infrastrukturelle Maßnahmen,<br />

wie die Errichtung eines behindertengerechten<br />

WCs und Zutritts zu den<br />

Gebäuden in Linz, können in diesem<br />

Zusammenhang durchaus als Erfolgsstory<br />

genannt und als vorbildlich qualifi -<br />

ziert werden.<br />

Frauenquote<br />

Der Anteil an Frauen innerhalb <strong>Borealis</strong><br />

CE beträgt aktuell etwas über 14 %.<br />

Der Hauptgrund für den niedrigen Anteil<br />

liegt im bis 2002 geltenden gesetzlichen<br />

Nachtarbeitsverbot für Frauen. Dass die<br />

Rahmenbedingungen in diesem Bereich<br />

nach wie vor schwierig sind, zeigt<br />

sich auch im nur leichten Anstieg des<br />

Frauenanteils seit 2002 von 12 auf 14 %.<br />

Trotzdem versuchen wir, auch für Frauen<br />

ein attraktiver Arbeitgeber zu sein. In<br />

weniger produktionsorientierten Bereichen<br />

wie etwa in Linz können wir daher<br />

mit einem deutlich höheren Frauenanteil<br />

(28 %) aufwarten. Wir ermuntern alle<br />

Frauen, sich bei uns zu bewerben.<br />

Umgang mit älteren Mitarbeitern<br />

Der Umgang mit älteren Mitarbeitern<br />

wird nicht zuletzt wegen des steigenden<br />

Pensionsalters zur Herausforderung für<br />

jedes Unternehmen. Deshalb haben<br />

wir begonnen, älteren Schichtarbeitern<br />

Erleichterungen in der Arbeitszeit durch<br />

weniger Nachtschichten anzubieten.<br />

Außerdem werden gegenwärtig auch<br />

neue Rollen für ältere Mitarbeiter wie<br />

etwa Coaches, Mentoren oder interne<br />

Consultants diskutiert. <strong>Borealis</strong> untersucht<br />

zudem derzeit weltweit in einer Studie<br />

das Thema „Late Career Management“.<br />

Lehrlingsprogramm<br />

Lehrlinge sind gefragt in der <strong>Borealis</strong>.<br />

In Schwechat wurden 2006 Lehrlinge<br />

aufgenommen. In Linz werden bereits<br />

seit längerer Zeit Lehrlinge ausgebildet.<br />

Derzeit sind es dort 5, ein weiterer soll<br />

heuer im September folgen. Dass wir in<br />

diesem Bereich auf dem richtigen Weg<br />

sind, wird uns auch unternehmensextern<br />

bescheinigt: So wurden die beiden<br />

Linzer Lehrlinge, die gemeinsam mit<br />

654 Lehrlingen aus 99 Betrieben am<br />

Lehrlingswettbewerb 2006 der Sparte<br />

Industrie teilnahmen, mit der hervorragenden<br />

Note 2 bewertet.<br />

Förderung der Teambildung<br />

Teambildung ist in der <strong>Borealis</strong> seit nunmehr<br />

8 Jahren ein zentrales Thema der<br />

Personal- und Organisationsentwicklung.<br />

Inzwischen reichen die ca. 20–30<br />

Aktivitäten pro Jahr von der Etablierung<br />

von Teams über die Teamweiterentwicklung<br />

bis hin zu Konfl iktmanagement<br />

und Zusammenarbeit zwischen Teams.<br />

Besonders wichtig sind uns die permanente<br />

Weiterentwicklung der Teams,<br />

Vertrauen in den Trainer und konkreter<br />

Nutzen der vermittelten Themen für die<br />

Teammitglieder. Deshalb werden die<br />

Programme immer auf die Bedürfnisse<br />

des jeweiligen Teams zugeschnitten.<br />

Auch Partnerfi rmen werden vermehrt in<br />

Teambildungsmaßnahmen eingebunden.


Mitarbeiter<br />

Zukünftige Aktivitäten<br />

I 31


32 I <strong>Leistungsbericht</strong> I <strong>Borealis</strong> <strong>Central</strong> <strong>Europe</strong> I www.borealisgroup.com<br />

Status<br />

Der Lebensweg<br />

von Kunststoffen<br />

Öl- und Gasproduktion – Rohstoff<br />

Polyolefi ne entstehen aus Öl und Erdgas. Nur 4%<br />

dieser Energieträger werden zur Erzeugung von<br />

Kunststoffen verwendet. Der Großteil wird für die<br />

Energiegewinnung eingesetzt.<br />

Raffi nieren und Cracken – Olefi ne<br />

In der Raffi nerie wird das Öl-Gasgemisch durch<br />

Destillation in verschiedene Produkte (Fraktionen)<br />

getrennt. Das so entstandene Rohbenzin (Naphtha)<br />

wird dem Cracker zugeführt und zu den Gasen<br />

Ethylen und Polyethylen (Olefi ne) umgewandelt.<br />

Die Gase fungieren als Rohstoff für die Polymerisation<br />

zu PE und PP.<br />

Der Polymerisationsprozess – Polyolefi ne<br />

Polymerisation ist eine durch einen Katalysator<br />

verursachte chemische Reaktion, dank der die<br />

Polymerisationsanlagen eine breite Auswahl an<br />

Produkten für spezifi sche Anwendungen erzeugen<br />

können. <strong>Borealis</strong> produziert PE und PP in ihren<br />

Polymerisationsanlagen in Mitteleuropa. Es handelt<br />

sich dabei um Granulate, die in Säcken oder lose<br />

mit einem Silo-LKW transportiert werden.<br />

In einigen Fällen werden diese Materialien einer<br />

Compoundierung (Vermischung) unterzogen, bevor<br />

sie an andere Unternehmen geliefert werden.<br />

Kunststoffverarbeitung<br />

Unsere Kunden schmelzen das PE und PP und verarbeiten<br />

es zu Kunststoffprodukten weiter, die wir<br />

täglich nutzen: Verpackungen, Säcke, Folien, Seile,<br />

Fasern, Rohre, Draht- und Kabelummantelungen<br />

sowie Formteile für Autos, Haushaltsgeräte und<br />

medizinische Anwendungen.<br />

<strong>Borealis</strong> in der Kunststoff-<br />

Wertschöpfungskette<br />

Die hoch entwickelten Materialien sind leichter,<br />

dauerhafter und reduzieren dadurch den Verbrauch<br />

an Rohstoffen und ermöglichen die sparsame<br />

Nutzung von Ressourcen entlang der gesamten<br />

Wertschöpfungskette. Wir schaffen erhöhten<br />

Mehrwert, indem wir Lösungen entwickeln, die die<br />

Rückgewinnung oder die Wiederverwertung von<br />

gebrauchten wertvollen Kunststoffteilen steigern.<br />

Kunststoff in unserem Leben<br />

Die Wertschöpfungskette von Kunststoffen<br />

Rohstoff Olefi ne Polyolefi ne Verarbeiter Endverbraucher Konsumenten Verwertung<br />

Kunststoffe sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken<br />

Kunststoffe bilden einen essentiellen<br />

Teil unseres Lebens und werden in immer<br />

neuen Anwendungsgebieten eingesetzt.<br />

Die Nachfrage nach Kunststoffen<br />

nimmt ständig zu. Heute sind bereits<br />

mehr als die Hälfte der Kunststoffprodukte<br />

aus Polyethylen und Polyproyplen.<br />

Diese Werkstoffe ermöglichen unseren<br />

Kunden innovative Lösungen in einer<br />

breiten Palette von Anwendungen.<br />

Die Lebensdauer unserer Produkte<br />

Je nach Anwendungssegment haben<br />

die Endprodukte unterschiedlich lange<br />

Nutzungszeiten. Besonders hervorzuheben<br />

ist, dass Kunststoffl ösungen in den<br />

Bereichen „Rohrsysteme“und „Kabelisolationen“<br />

eine Lebensdauer von bis<br />

zu 100 Jahren garantieren müssen.<br />

Mit Kunststoffen lassen sich gewünschte<br />

Funktionen meist mit wesentlich<br />

weniger Materialaufwand bereitstellen<br />

als mit anderen Werkstoffen. Vergleicht<br />

man gleiche funktionelle Einheiten, wie<br />

zum Beispiel eine „1-l-Flasche“ oder ein<br />

„1-m-Rohr“, miteinander, so sind alternative<br />

Materialen im Durchschnitt fast<br />

Beispiele:<br />

Strom- und Telekabel<br />

Rohre für Wasser-, Gas- und<br />

Kanalnetze<br />

Autoteile<br />

Hochwertige Verpackungen für<br />

Lebensmittel, Industriegüter und<br />

Transport<br />

Medizinische Geräte<br />

Anwendungen in Haushalt und<br />

Industrie<br />

Verteilung des Produktion s -<br />

volumens auf die Nutzungsdauer<br />

der Endprodukte<br />

Kunststoffe ermöglichen ressourcenschonende Lösungen<br />

37%<br />

19%<br />

44%<br />

< 1 Jahr<br />

> 1–10 Jahre<br />

> 10 Jahre<br />

viermal so schwer. Die Produktionsenergie<br />

für ein Kunststoffprodukt ist daher<br />

oft niedriger als für ein vergleichbares<br />

Produkt aus anderen Materialien.<br />

Würde man <strong>Borealis</strong>-Kunststoffe durch<br />

alternative Werkstoffe substituieren, so<br />

würde um ca. 30 % mehr Energie verbraucht<br />

und doppelt so viele Treibhaus-


gase über den gesamten Produktlebenszyklus<br />

emittiert werden. Dies ist nicht<br />

nur auf die Produktion sondern auch auf<br />

die Nutzungsphase und die Verwertung<br />

Energieverbrauch Treibhausgase<br />

Borstar – die umweltfreundliche Technologie<br />

Unsere unternehmenseigene Borstar-<br />

Technologie benötigt weniger Produktionsenergie<br />

als andere Verfahren und<br />

ermöglicht aufgrund der speziellen Molekularstruktur<br />

von Borstar-Produkten<br />

in vielen Anwendungsbereichen, im<br />

Vergleich zu anderen Kunststoffen, eine<br />

Materialeinsparung von rund 20 % in der<br />

zurückzuführen (z.B. Treibstoffersparnis<br />

durch leichtgewichtige Kunststoffteile in<br />

Autos, hoher Heizwert von Kunststoffen<br />

in der thermischen Verwertung).<br />

Der Ersatz von Kunststoff würde den Materialaufwand, den Energieverbrauch und die CO 2-Emissionen steigern. 1<br />

Konventionelles<br />

LDPE<br />

Borstar<br />

PE<br />

Papier<br />

Folien für Tragetaschen (Öko-Effizienz-Studie, GUA)<br />

Kunststofftaschen aus Borstar-Material schneiden im<br />

Vergleich mit anderen Taschen besser ab. 2<br />

Verarbeitung, zum Beispiel bei Rohren<br />

und Tragetaschen. Dadurch können rund<br />

380 kg CO2 oder 20 GJ Energieaufwand<br />

pro erzeugter Tonne Borstar-Granulat vermieden<br />

werden. Zum Vergleich: Eine Person<br />

braucht in einem Jahr durchschnittlich<br />

25 GJ für Heizen und Warmwasser.<br />

Borstar Bimodales<br />

Rohrmaterial<br />

10 Bar Druck<br />

Durchmesser 400 mm<br />

Konventionelles<br />

Rohrmaterial<br />

Wasserrohre<br />

Große Durchmesser mit dünneren Wänden und<br />

geringer Durchbiegung.<br />

Dank des Einsatzes von Kunststoffen kann<br />

heute ein Auto um 40 kg leichter gestaltet<br />

werden. Dadurch verbraucht es innerhalb<br />

seiner durchschnittlichen Lebensdauer knapp<br />

200 Liter weniger Kraftstoff und emittiert<br />

auf diese Weise um 600 kg weniger<br />

CO2 (Quelle: GUA 1 ).<br />

I 33<br />

Produkte<br />

und Innovationen<br />

Kunststoff in unserem Leben<br />

Durch die in einer Kunststofftragetasche<br />

(30 g) enthaltene Energie kann eine 40-Watt-<br />

Glühbirne einen Raum über 8 Stunden<br />

erleuchten.<br />

1 Quelle: "The contribution of <strong>Borealis</strong> products to resource<br />

effi ciency and reduction in greenhouse gas emissions.<br />

Transformation of the results of a study for Plastics <strong>Europe</strong><br />

to the products of <strong>Borealis</strong>, GUA, May 2005"<br />

2 Quelle: "The role and benefi ts of Polyolefi ns in Eco-Effi ciency.<br />

Comprehensive assessment of products based on the<br />

concept of sustainable development, GUA, October 2001"<br />

Produkte aus Borstar-PE oder -PP reduzieren<br />

Kunststoffverbrauch, Energieaufwand und<br />

CO2-Emissionen um ca. 20%. (Quelle: GUA)


34 I <strong>Leistungsbericht</strong> I <strong>Borealis</strong> <strong>Central</strong> <strong>Europe</strong> I www.borealisgroup.com<br />

Erfolgsgeschichten<br />

Peter Niedersüß<br />

„Stärkere, dünnere und bessere Folien“<br />

Im Dialog mit den Mitarbeitern<br />

Innovative Polyolefin-Folien – Hochwertige Verpackungen mit Borpact<br />

Ein Beispiel, wie durch unsere Produkte<br />

ökologische und ökonomische Vorteile<br />

gemeinsam genutzt werden können,<br />

erklärt uns Peter Niedersüß, Product<br />

Development Engineer, Business Unit<br />

Film & Fibre:<br />

„Es war unser vorrangiges Ziel, bei<br />

der Entwicklung neuer Polyolefi ne für<br />

hochwertige Lebensmittelverpackungen<br />

eine Reduzierung der Foliendicke zu<br />

ermöglichen, die eine signifi kante Materialeinsparung<br />

zulässt – natürlich bei<br />

gleicher Qualität der Verpackung.<br />

Nicht zuletzt haben wir bei der Entwicklung<br />

der neuen PO-Typen neben den<br />

bereits genannten Vorteilen auch besonderes<br />

Augenmerk auf die Optimierung<br />

der gesamten Wertschöpfungskette<br />

gelegt.<br />

Die Verpackungen werden durch Materialeinsparung<br />

leichter, dadurch wird<br />

auch beim Transport das Verhältnis zwischen<br />

Nutzlast und Verpackung günstiger.<br />

Weiters erlauben unsere Innovationen<br />

die Herstellung von Verpackungen<br />

aus einem einzigen Material, wodurch<br />

bei der Entsorgung nach der Nutzung<br />

nicht nur durch die Materialeinsparung<br />

weniger Abfall anfällt, sondern auch<br />

durch Sortenreinheit sich dessen Entsorgung<br />

bzw. Bearbeitung wesentlich<br />

einfacher und problemloser gestaltet.“<br />

Laut Peter Niedersüß erfüllt die Produktlinie<br />

Borpact mit ihren vielfältigen Eigenschaften<br />

alle Kundenanforderungen und<br />

bietet den Konsumenten eindeutige Vorteile.<br />

Der neue Verpackungstyp ist extrem<br />

leicht zu handhaben, lässt sich<br />

einfach öffnen, hat eine gute Standfestigkeit<br />

und eignet sich auch für mikrowellentaugliche<br />

Lebensmittelbehälter.<br />

Diese Polyolefi n-Typen ersetzen auch<br />

andere, weniger umweltfreundliche<br />

Werkstoffe.<br />

Eigenschaften von Borpact-Folien<br />

Quelle: Business Unit Film & Fibre


Innovation: Drucklose Rohrleitungen aus Polyolefinen<br />

Karl Ebner, Application Marketing<br />

Manager, Business Unit Pipe spricht<br />

über die Innovationen im Bereich<br />

„Outdoor-Abwasserrohrsysteme“.<br />

Er nennt BorECO Polypropylen ein<br />

Musterbeispiel für zukünftige Anforderungen<br />

an drucklose Rohrleitungen.<br />

Dieser Kunststoff bietet ein Komplettsystem<br />

aus ein und demselben<br />

Material, das viele Vorteile aufweist:<br />

Es entsteht weniger Abfall und das<br />

Material kann sortenrein entsorgt bzw.<br />

weiter verwertet werden.<br />

Die Rohre lassen sich durch ihr signifi<br />

kant geringeres Gewicht leichter handhaben<br />

und einfacher transportieren. Sie<br />

sind fast doppelt so schnell zu verlegen<br />

wie Rohre aus Beton oder Steinzeug,<br />

haben einen geringen Wartungs- und<br />

Reparaturbedarf sowie eine exzellente<br />

chemische Beständigkeit.<br />

Neben der Kosteneinsparung bei<br />

Transport und Installation reduzieren die<br />

geringen Gewichte der Rohre vor allem<br />

auch die physische Belastung der Arbeiter.<br />

Gleichzeitig sinkt das Unfallrisko<br />

Defektrate innerhalb eines Rohrnetzwerkes (Mittel)<br />

und die Verletzungsgefahr auf der Baustelle.<br />

Nicht zuletzt hebt Karl Ebner die<br />

Verringerung der Umweltauswirkungen<br />

wegen der geringen Defektrate hervor,<br />

wobei Bauherren, Anrainer und Umwelt<br />

weniger lang durch Verlegearbeiten,<br />

Lärm und Staub beeinträchtigt werden.<br />

Material- und Installationskosten<br />

(€/Meter)<br />

Verlegegeschwindigkeit<br />

(Meter/Tag)<br />

Quelle: Rehling, R./Kunststoffrohrtage in Würzburg 2002<br />

„Einsatz von Kunststoffrohren (PP) und besteigbaren Schächten<br />

(HDPE) bei der Stadtentwässerung der Stadt Dortmund“<br />

Quelle: "<strong>Europe</strong>an study of the performance of various pipe systems, respectively pipe materials for municipial sewage systems under<br />

special consideration of the ecological range of effects during the service life", Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH, Germany, August 2005<br />

I 35<br />

Produkte<br />

und Innovationen<br />

Im Dialog mit den Mitarbeitern<br />

Karl Ebner


36 I <strong>Leistungsbericht</strong> I <strong>Borealis</strong> <strong>Central</strong> <strong>Europe</strong> I www.borealisgroup.com<br />

Rohrsysteme<br />

<strong>Borealis</strong> ist ein führender globaler Lieferant<br />

von Polyethylen- und Polypropylen-<br />

Lösungen für die Rohrindustrie. Unser<br />

breites Portfolio umfasst Produkte für<br />

Wasser- und Gasleitungssysteme, die<br />

Beschichtung von Stahlrohren, Abwasser-<br />

und Kanalisationssysteme, Warmund<br />

Kaltwasserleitungen in Gebäuden,<br />

Fußbodenheizungen, chemische und<br />

industrielle Systeme, Formteile und<br />

Ventile.<br />

Durch „Shaping the Future with<br />

Plastics“ beabsichtigt <strong>Borealis</strong> eine<br />

führende Rolle bei der Lösung globaler<br />

Probleme zu übernehmen, unter<br />

anderem den ungenügenden Zugang<br />

zu sauberem Wasser in vielen Teilen<br />

der Welt zu bekämpfen.<br />

Strom- und Kommunikationskabel<br />

<strong>Borealis</strong> ist ein führender Lieferant von<br />

Polyolefi n-Lösungen für die Draht- und<br />

Kabelindustrie. Anwendungen fi nden<br />

sich in Gebäuden und in der Automobilbranche,<br />

bei Daten- und Kommunikationskabeln,<br />

bei Niedrig-, Mittel- und<br />

Hochspannungskabeln sowie bei Stromverteilerkabeln.<br />

Fahrzeuge<br />

<strong>Borealis</strong> liefert ein breites Spektrum von<br />

Kunststoffl ösungen an die Kfz-Industrie,<br />

wie zum Beispiel Materialien für Armaturenbretter,<br />

Türverkleidungen, Front-<br />

Ends, Entlüftungsklappen, Stoßfänger<br />

und Bodenplatten. Kunststoffl ösungen<br />

der <strong>Borealis</strong> sind führend bei fugenlosen<br />

Materialien für Stoßfänger, offl ine<br />

lackierten Wandverkleidungen und<br />

kratzfesten Materialien für Kfz-Innenund<br />

Außenbereiche.<br />

Hochwertige Verpackungen<br />

Die überlegenen Eigenschaften und<br />

die Flexibilität der <strong>Borealis</strong>-Kunststoffe<br />

machen sie zu einem fortschrittlichen<br />

Verpackungsmaterial für unterschiedlichste<br />

Anwendungen, wie den Gesundheitsbereich,<br />

Reisetaschen, Lebensmittelverpackungen,<br />

fl exible und steife<br />

Transportverpackungen, Flaschen,<br />

Kisten, Schachteln, Tabletten, große<br />

Container und Paletten.<br />

Insbesondere der Einsatz von Borstar<br />

PE 2G gibt der <strong>Borealis</strong> Möglichkeit, die<br />

steigende Nachfrage nach fortschrittlichen<br />

Verpackungen zu befriedigen, indem<br />

sie damit minderwertige Produkte<br />

durch stärkere, dünnere und bessere<br />

Folien ersetzt.<br />

Die Hauptmärkte der <strong>Borealis</strong> werden<br />

Deutschland und Italien bleiben. Das<br />

Unternehmen ist aber auch bestens<br />

gerüstet, den schnell wachsenden<br />

zentral- und osteuropäischen Markt zu<br />

bedienen.


Responsible Care ®<br />

<strong>Borealis</strong> fühlt sich den Prinzipien<br />

von Responsible Care ®<br />

verpfl ichtet. Für uns haben<br />

Gesundheit, Sicherheit und<br />

Umwelt oberste Priorität.<br />

2006 wurde <strong>Borealis</strong> zum<br />

4. Mal, nach Responsible Care<br />

Standards, in Österreich zertifi<br />

ziert und feiert somit 10 Jahre<br />

RC-Auszeichnung.<br />

Borouge und <strong>Borealis</strong><br />

unterzeichen die<br />

Responsible Care ® Global<br />

Charter<br />

Borouge und <strong>Borealis</strong> unterzeichneten am<br />

17. Dezember 2006 beim Eröffnungsforum der<br />

Gulf Petrochemicals and Chemicals Association<br />

(GPCA) in Dubai, Vereinigte Arabische Emirate,<br />

die Responsible Care ® Global Charter. Dieses<br />

gemeinsame Vorgehen unterstreicht das<br />

Bestreben beider Unternehmen, die führende<br />

Position in den Bereichen Gesundheit,<br />

Sicherheit und Umwelt (HSE) auszubauen und<br />

Produktverantwortung und Nachhaltigkeit<br />

weiterzuentwickeln.<br />

Es ist der erste Fall, in dem zwei führende<br />

Unternehmen aus dem Nahen Osten und<br />

aus Europa partnerschaftlich bei der Entwicklung<br />

ihrer jeweiligen Responsible Care ® Aktivitäten<br />

vorgehen und sich über Best-practice-Modelle<br />

und den Zugang zu dem Thema austauschen.<br />

Borouge ist auch das erste Unternehmen der<br />

Golfregion, das sich der Charter unterwirft.<br />

I 37


38 I <strong>Leistungsbericht</strong> I <strong>Borealis</strong> <strong>Central</strong> <strong>Europe</strong> I www.borealisgroup.com<br />

Zahlenspiegel<br />

Unternehmen 1 Einheit 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />

Umsatz<br />

Wertschöpfung<br />

T€ 765.659 813.582 763.957 768.962 954.055 953.383 1.373.091<br />

2<br />

lt. OENB Defi nition<br />

Wertschöpfung<br />

T€ 48.541 39.831 58.989 58.497 122.926 69.212 118.133<br />

in Relation zum Umsatz<br />

Mitarbeiter<br />

% 6% 5% 8% 8% 13% 7% 9%<br />

Mitarbeiter<br />

Total Recordable Injuries<br />

Anzahl 893 853 827 818 833 854 990<br />

3<br />

(inkl. Kontraktoren) pro Mio Arbeitsstd. 4,1 3,0 0,9 1,8 1,1 0,7 4,0<br />

Near-Miss-Reports 4 Krankenstandsbedingte<br />

pro Mio Arbeitsstd. 771 820 978 1.220 1.361 1.103 3.350<br />

Abwesenheiten 5 % 3,1 2,8 2,8 2,7 2,6 2,8 2,9<br />

Fluktuationsrate 6 Produktion<br />

% 1,45 0,66 0,50 0,31 0,15 0,14 0,96<br />

Menge (inkl. Compounds)<br />

Ressourcenverbrauch<br />

Ethylen, Propylen,<br />

kt 882 1.056 1.062 1.078 1.132 1.019 1.264<br />

Co-Monomere kt 836 1.007 1.016 1.034 1.065 887 1.241<br />

Wasser 7 (Schwechat und Linz) 1.000 m3 5.798 6.286 7.002 7.477 7.202 6.101 5.281<br />

Elektrizität GWh 483 545 549 562 574 521 648<br />

Dampf<br />

Dampfverbrauch<br />

GWh 185 165 176 157 182 207 222<br />

inkl. Eigenproduktion GWh 279 275 277 263 289 283 234<br />

Heizgas (Schwechat)<br />

Luftemissionen<br />

VOC<br />

GWh 14 9 9 10 10 11 11<br />

8<br />

(Schwechat und Burghausen)<br />

CO2 t 776 543 518 518 518 511 517<br />

9<br />

(Schwechat und Burghausen)<br />

Abwasseremissionen<br />

CSB<br />

kt 19 18 13 14 16 14 19<br />

10<br />

(Schwechat und Linz)<br />

Abfälle<br />

t 107 136 90 174 80 74 118<br />

Gesamtmenge<br />

Menge gefährlicher Abfälle (Ö)<br />

bzw. besonders überwach-<br />

t 2.811 2.382 2.334 2.636 2.360 2.134 2.293<br />

ungsbedürftiger Abfälle (D) t 1.265 1.212 1.213 1.415 1.356 1.278 1.407<br />

Entsorgungskosten T€ 356 388 308 195 126 105 55<br />

1 2000 und 2005 Großabstellungen im Werk Schwechat | 2 Wertschöpfung gemäß OENB Defi nition: Betriebsleistung minus Aufwendungen exkl. Abschreibung | 3 Summe aus Unfällen ab 1 Ausfallstag, Schonarbeitsplätzen<br />

und Vorfällen mit ärztlicher Nachbehandlung bezogen auf 1 Mio Arbeitsstunden | 4 Dokumentierte Beinaheunfälle bzw. unsichere Handlungen, langfristig wird ein Niveau von 1000 Near-Miss-<br />

Reports/1 Mio h angestrebt | 5 ab dem ersten Krankenstandstag, <strong>Borealis</strong> liegt bei rund 50% des Durchschnitts in Österreich und Deutschland | 6 erfasst wurden Eigenkündigungen durch Arbeitnehmer | 7 In<br />

Burghausen erfolgt die Wasserversorgung zur Gänze über die benachbarte Raffi nerie, es werden keine eigenen Mengenmessungen durchgeführt | 8 VOC – Volatile Organic Compounds – fl üchtige organische<br />

Verbindungen, tragen im Zusammenwirken mit anderen Gasen zur Bildung von bodennahem Ozon bei – VOCs werden zum Teil gemessen, zum Teil anlagenspezifi sch errechnet | 9 CO2 – Kohlendioxid: entsteht<br />

durch Verbrennungsprozesse und reichert sich in der Luft an. Dadurch trägt es wesentlich zum Treibhauseffekt bei | 10 Chemischer Sauerstoffbedarf: Summenparameter zur Festlegung der oxidierbaren organischen<br />

Inhaltsstoffe in einer Abwasserprobe, Emissionen nach Reinigung in der Verbandskläranlage Mannswörth


Dieser <strong>Leistungsbericht</strong> wurde von Mitarbeitern aus Schwechat, Linz und Burghausen<br />

gestaltet. Wir wollen damit die Identifi kation all unserer Mitarbeiter mit<br />

den Inhalten des Berichtes erreichen und stellen gleichzeitig einen hohen Grad an<br />

Authentizität sicher. Zusätzlich haben wir zur Erhöhung der Berichtsqualität und<br />

zum Nachweis der Richtigkeit der Angaben eine Validierung durch Quality Austria<br />

durchgeführt. Es war unser vorrangiges Ziel, unseren Anrainern, den Gemeinden<br />

in denen wir tätig sind, aber auch unseren Mitarbeitern und Kunden eine Stimme<br />

zu verleihen, um jene Aspekte anzusprechen, die für ein konstruktives Miteinander<br />

von Bedeutung sind. Mein Dank gilt all jenen, die an der Erstellung dieses Berichtes<br />

mitgearbeitet haben. Ich sehe darin einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der<br />

Unternehmensziele von <strong>Borealis</strong> <strong>Central</strong> <strong>Europe</strong>.<br />

Als eines der vier Innovations-Zentren von <strong>Borealis</strong> sind wir in Linz stolz darauf,<br />

unseren Beitrag zur nachhaltigen positiven Entwicklung von <strong>Borealis</strong> <strong>Central</strong> <strong>Europe</strong><br />

leisten zu können. Bei der Entwicklung von neuen, innovativen Kunststoffl ösungen<br />

für Anwendungsbereiche wie Infrastruktur, Automobil und anspruchsvolle Verpackung<br />

steht über die gesamte Nutzungsdauer – von der Auswahl der geeigneten<br />

Rohstoffe über die Gebrauchsphase bis zur Wiederverwertung bzw. Entsorgung<br />

– der schonende Umgang mit Ressourcen jeder Art im Vordergrund unserer Aktivitäten.<br />

Die Kreativität und das Engagement unserer Mitarbeiter ist dabei eine wichtige<br />

Grundvoraussetzung und solide Basis um im internationalen Wettbewerb auch<br />

in Zukunft bestehen zu können.<br />

Der Leitspruch der <strong>Borealis</strong> „Shaping the Future with Plastics“ ist der Auftrag an<br />

unsere Mitarbeiter mit Energie und Innovationskraft zukunftsorientierte Herstellungsverfahren,<br />

Produkte und Serviceleistungen zu entwickeln und anzubieten. Zukunftsorientiert<br />

bedeutet, dass unser Streben und Handeln im Einklang mit unserer<br />

Umwelt auf den Nutzen unserer Kunden bedacht ist. Der vorliegende <strong>Leistungsbericht</strong><br />

zieht Bilanz über messbare Ergebnisse und Erfolge. Er ist aber gleichzeitig<br />

ein Bekenntnis zur Fortführung unserer Anstrengungen und soll zeigen, wie wichtig<br />

dabei der Dialog mit unseren Nachbarn und interessierten Freunden ist. Dieser<br />

Dialog ist notwendig, damit wir unsere Ziele und Schwerpunkte immer wieder hinterfragen,<br />

sinnvoll anpassen oder bestätigt fi nden.<br />

Zahlenspiegel<br />

Schlusskommentare<br />

Philippe Roodhooft<br />

General Manager Hub CE<br />

Claus Molin<br />

Standortleiter Linz<br />

Johann Berger<br />

Standortleiter Burghausen<br />

I 39


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