Jahresbericht - Alterspflegeheim Burgdorf
Jahresbericht - Alterspflegeheim Burgdorf
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<strong>Alterspflegeheim</strong><br />
Region <strong>Burgdorf</strong><br />
2012<br />
<strong>Jahresbericht</strong>
Inhalt<br />
Editorial<br />
Pflege im APH<br />
Palliative Pflege oder Komfortpflege<br />
Interdisziplinäre Zusammenarbeit in<br />
der palliativen Pflege<br />
Aktivierungstherapie in der Palliativpflege<br />
Seelsorge im <strong>Alterspflegeheim</strong><br />
Rehabilitative Pflege<br />
Spezialisierte Physiotherapie<br />
Aus- und Weiterbildung in der Pflege<br />
Berufsbild<br />
Stiftung<br />
Führungsteam<br />
Zahlen und Fakten<br />
Spenden<br />
Impressum<br />
Älterwerden als Herausforderung<br />
Vielfältige Alterspflege<br />
Bestmögliche Lebensqualität gewährleisten<br />
Alterspflege heisst verzahnt arbeiten<br />
Das Wohlbefinden im Zentrum<br />
Leben bis zuletzt<br />
Die neue Selbständigkeit<br />
Training fördert das Potenzial<br />
Teamorientierte Lernkultur<br />
Pflege: ein Traumberuf?<br />
Kompetenz weiter ausbauen<br />
Organisation der Stiftung<br />
Das APH-Führungsteam<br />
Betten und Pflegetage<br />
Heimbewohnerinnen und Heimbewohner<br />
Erfolgsrechnung<br />
Bilanz<br />
Anhang zur Jahresrechnung<br />
Revisionsbericht<br />
Danke den Spenderinnen und Spendern<br />
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Zum Titelbild:<br />
Wer als Bewohnerin oder als Bewohner ins <strong>Alterspflegeheim</strong> kommt, hat unterschiedliche Wünsche<br />
und Bedürfnisse. Eines ist allen gemeinsam: Sie erwarten eine fürsorgliche und bedürfnisgerechte Pflege.<br />
Sei es, um nach einem unfall- oder krankheitsbedingten Ereignis wieder Tritt im normalen Leben zu<br />
fassen, sei es, um den letzten Lebensabschnitt in Würde zu verbringen. Der diesjährige <strong>Jahresbericht</strong><br />
vermittelt einen vertieften Einblick in die Pflegephilosophie des <strong>Alterspflegeheim</strong>s Region <strong>Burgdorf</strong>.<br />
Dabei wird eines besonders deutlich: Im APH sind Mitarbeitende am Werk, die nicht nur mit enormem<br />
Fachwissen am Werk sind, sondern den Bewohnerinnen und Bewohnern auch viel Herzlichkeit und<br />
menschliche Wärme vermitteln.
Editorial<br />
Älterwerden als Herausforderung<br />
Die Lebenserwartung bei Geburt in der Schweiz<br />
ist eine der höchsten der Welt. Seit 1900 hat<br />
sie sich fast verdoppelt. Das zunehmende Älterwerden<br />
ist einerseits erfreulich, stellt die Gesellschaft<br />
aber auch vor grosse Herausforderungen.<br />
Denn länger leben, heisst nicht unbedingt länger<br />
gesund leben. Die Gesundheit älterer Menschen,<br />
– insbesondere der Menschen zwischen 60 und<br />
80 Jahren – wird zwar immer besser, aber jenseits<br />
des 80. Lebensjahrs nehmen chronische<br />
Erkrankungen deutlich zu. Mit fortschreitendem<br />
Alter und zunehmender Pflegebedürftigkeit kann<br />
die Pflege zu Hause rasch zur Überforderung der<br />
Angehörigen führen und der Eintritt in eine Pflegeeinrichtung<br />
wird deshalb manchmal unumgänglich.<br />
Für viele Personen ist der Schritt ins Pflegeheim<br />
ungewollt und schwierig. Nicht selten leben die<br />
Bewohnenden in der Gemeinschaft jedoch wieder<br />
auf, geniessen die Zuwendungen und die<br />
verschiedenen Aktivitäten und können dem Leben<br />
im Heim auch Positives abgewinnen. Das<br />
APH bietet seinen Bewohnenden mit seiner herzlichen<br />
und kompetenten Pflege und Betreuung<br />
und seiner Infrastruktur ein würdiges Umfeld<br />
und bestmögliche Lebensqualität.<br />
Ich danke meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
sowie den freiwilligen Helferinnen und Helfern<br />
für ihren grossen Einsatz und freue mich,<br />
dass ein Beruf in der Pflege für viele eine Berufung<br />
geblieben ist.<br />
Alex Fuchs, Direktor<br />
Lassen Sie sich auf den folgenden Seiten von unseren<br />
Fachkräften erklären, was unter palliativer<br />
und rehabilitativer Pflege zu verstehen ist, welche<br />
neben der spezifischen Pflege von Menschen<br />
mit Demenz ebenfalls stattfinden. Unser Leitbild<br />
«Die Jahre mit Leben füllen und nicht lediglich<br />
dem Leben Jahre hinzufügen» ist eine wichtige<br />
Kernaussage, insbesondere in Bezug auf die palliative<br />
Pflege.<br />
Die Aus- und Weiterbildung und das kontinuierliche<br />
Lernen haben seit Langem einen hohen<br />
Stellenwert im APH, wie der diesjährige <strong>Jahresbericht</strong><br />
ebenfalls aufzeigt, denn die Vielfalt an<br />
Beschwerden und Krankheiten der Heimbewohnenden<br />
erfordern vom Pflegepersonal hohe Pflegekompetenz<br />
und Fachwissen – Qualitäten und<br />
Fähigkeiten, die dank der jahrelangen Bildungsarbeit<br />
im APH vorhanden sind.<br />
1
Pflege im APH<br />
Vielfältige Alterspflege<br />
Neben der spezifischen Pflege von Menschen<br />
mit Demenz bietet das <strong>Alterspflegeheim</strong><br />
Region <strong>Burgdorf</strong> zwei weitere charakteristische<br />
Arten von Pflege an: Zum<br />
einen die palliative Pflege, zum anderen<br />
die rehabilitative Pflege.<br />
Die palliative Pflege ist nicht mehr auf die<br />
Heilung einer Krankheit ausgerichtet, sondern<br />
nimmt sich der Linderung von Begleitsymptomen<br />
wie Schmerzen, Angst oder Atemnot an.<br />
Im Gegensatz dazu steht bei der rehabilitativen<br />
Pflege ein realistisches Ziel im Zentrum, etwa<br />
nach einem Oberschenkelhalsbruch das Laufen<br />
wieder zu erlernen.<br />
Eine Kernaussage des APH-Leitbildes lautet:<br />
«Die Jahre mit Leben füllen und nicht lediglich<br />
dem Leben Jahre hinzufügen». Dieses Motto<br />
beinhaltet auch im Bezug auf die palliative Pflege<br />
eine Kernaussage. Konkret im Heimalltag<br />
bedeutet dies folgendes: Wenn Bewohnende<br />
ausdrücklich verlangen, auf lebensverlängernde<br />
Massnahmen zu verzichten, berücksichtigen wir<br />
diesen Wunsch und respektieren ihren Willen.<br />
So kann der Fall eintreten, dass jemand bei einer<br />
Lungenentzündung keine Antibiotika mehr<br />
einnehmen möchte oder ganz einfach das Essen<br />
verweigert. Das macht den Pflegealltag nicht immer<br />
einfach. Umso wichtiger ist es, dies im Team<br />
zu thematisieren.<br />
Rehabilitation nach speziellen Ereignissen<br />
Eine weitere Gruppe von Menschen, die wir im<br />
APH pflegen und betreuen, benötigt eine ganz<br />
andere Art von Hilfe. Sie kommen vorübergehend<br />
ins APH, weil sie sich nach einem Schlaganfall,<br />
einem Oberschenkelhalsbruch oder nach<br />
einem anderen krisenhaften Geschehnis erholen<br />
und sich wieder auftrainieren möchten, um im<br />
besten Fall wieder nach Hause zu gehen oder<br />
z.B. in ein betreutes Wohnen zu wechseln. Hier<br />
sprechen wir von rehabilitativer Pflege und Betreuung.<br />
Es kommt oft vor, dass Bewohnende, die eigentlich<br />
nur für einen Kurzaufenthalt ins APH<br />
eingetreten sind, dann doch bleiben möchten.<br />
Sie leben in der Gemeinschaft wieder auf und<br />
geniessen die Zuwendungen und die verschiedenen<br />
Aktivitäten. Dafür nehmen sie sogar ein Bett<br />
im Viererzimmer in Kauf.<br />
So hat zum Beispiel Frau Capelli nach dem Standortgespräch<br />
erfahren, dass sie bei uns bleiben<br />
darf, worauf sie sagte: «Das ist für mich wie ein<br />
Sechser im Lotto!» Dennoch ist für viele Bewohnende<br />
der Schritt ins Heim ein eher ungewollter,<br />
oft auch ein überraschender und schwieriger.<br />
Viele unserer Bewohnenden kommen heute aus<br />
den Akutspitälern der Umgebung. Sie werden innert<br />
weniger Tage nach einem Spitalaufenthalt<br />
mit dem Austritt konfrontiert, sind aber oft noch<br />
nicht in der Lage, sich selber zu versorgen. Betroffen<br />
von dieser Tatsache ist nicht nur der Bewohnende,<br />
sondern das ganze familiäre Umfeld,<br />
das unter enormen Handlungsdruck kommt.<br />
Vernetzte Zusammenarbeit<br />
Hier steht das APH bereit, diesen Patienten rasch<br />
und unkompliziert zu helfen. Wir arbeiten vernetzt<br />
mit unseren Zubringern. Im Normalfall laufen alle<br />
Anfragen über unsere Sozialberatung. Anschliessend<br />
klärt der Pflegesupport ab, ob der Patient<br />
vom pflegerischen und betreuerischen Inhalt zu<br />
unserer Zielgruppe gehört und ob wir einen entsprechenden<br />
Platz für ihn haben.<br />
Es ist wichtig, rechtzeitig zu wissen, in welchem<br />
Zustand der Bewohnende zu uns kommt und ob<br />
wir seinen Bedürfnissen gerecht werden können.<br />
Einen verwirrten Bewohnenden können wir<br />
nicht auf einer offenen Abteilung aufnehmen,<br />
das würde unweigerlich zu Problemen führen.<br />
Auch das Organisieren spezieller Medikamente,<br />
Geräte und Materialien gehört dazu, damit wir<br />
den Bewohnenden sofort nach Eintritt lückenlos<br />
versorgen können. Die enge interdisziplinäre<br />
Zusammenarbeit im APH gewährleistet den Bewohnern<br />
grösstmögliche Sicherheit und Wohlbefinden.<br />
Lucia Schenk,<br />
Leiterin Pflegedienst<br />
2
Elisabeth Wüthrich, Fachfrau Gesundheit, und Jeanette Capelli: Pflege heisst auch eine Beziehung aufbauen.<br />
3
Palliative Pflege oder Komfortpflege<br />
Bestmögliche<br />
Lebensqualität gewährleisten<br />
Palliative Pflege umfasst die Betreuung<br />
und die Behandlung von Menschen mit unheilbaren,<br />
lebensbedrohlichen und/oder<br />
chronisch fortschreitenden Krankheiten.<br />
Sie beginnt, wenn eine Heilung der Krankheit<br />
nicht mehr das primäre Ziel ist oder<br />
nicht mehr als möglich erachtet wird. Dem<br />
Bewohner wird eine seiner Situation angepasste,<br />
bestmögliche Lebensqualität bis<br />
zum Tode gewährleistet.<br />
Palliative Pflege beugt Leiden und Komplikationen<br />
vor. Sie schliesst medizinische Behandlungen,<br />
pflegerische Massnahmen sowie psychologische,<br />
soziale und spirituelle Unterstützung<br />
mit ein. Palliative Pflege für ältere oder lebensbedrohlich<br />
erkrankte Menschen heisst nicht nur<br />
Symptomlinderung, sondern auch dem Leben<br />
bis zuletzt einen Sinn geben. Ganz nach dem<br />
schon erwähnten Motto «Die Jahre mit Leben<br />
füllen, nicht lediglich dem Leben Jahre hinzufügen».<br />
Dazu ist eine umfassende interdisziplinäre<br />
Betreuung unter Einbezug der Angehörigen notwendig.<br />
Wie alle medizinischen Disziplinen ist die Palliativmedizin<br />
dem Leben verpflichtet, versucht<br />
aber das Sterben als natürlichen Vorgang in den<br />
menschlichen Lebens- und Krankheitsprozess<br />
einzubinden. Die palliative Lebensphase kann<br />
unterschiedlich lange dauern, die Beschwerden<br />
oder das Leiden können individuell empfunden<br />
werden oder vorhanden sein. So können die Bewohner<br />
unter Umständen recht lange am Heimleben<br />
teilhaben und Kontakte zu ihren Angehörigen<br />
pflegen. In dieser Zeit ist es wichtig, Raum<br />
für die persönliche Entwicklung zu schaffen,<br />
Unerledigtes aufzugreifen, Beziehungsfragen zu<br />
klären, Raum auch für die religiöse Rückbesinnung,<br />
für die biographische Reflexion, für das<br />
Abschiednehmen. Was davon für den einzelnen<br />
Menschen noch möglich und realisierbar ist,<br />
steht nicht in der Macht der Betreuenden.<br />
Bestmöglich Lebensqualität erhalten<br />
Während des Sterbeprozesses setzen wir alles<br />
daran, eine bestmögliche Lebensqualität zu erhalten,<br />
eine ruhige Atmosphäre zu schaffen und<br />
belastende Symptome mit geeigneten Mitteln<br />
und Massnahmen zu lindern. Diese Symptome<br />
können in drei Bereiche eingeteilt werden:<br />
Zum ersten Bereich gehören die Schmerzen. Eine<br />
erfolgreiche Schmerztherapie steht oft schon am<br />
Anfang einer Palliativbetreuung. Den zweiten<br />
Bereich stellen die internistischen Symptome<br />
dar, allen voran die Atemnot und Symptome im<br />
Magen-Darm-Bereich (Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung,<br />
Durchfall, Darmverschluss etc.). Der<br />
dritte Bereich umfasst die neuropsychiatrischen<br />
Symptome. Im Vordergrund stehen die Depressionen<br />
und die Verwirrtheitszustände bis hin zu<br />
den deliranten Syndromen, die in der Endphase<br />
auftreten können und für Bewohner, Familie und<br />
Team eine Belastung darstellen und eine Sedierung<br />
notwendig machen.<br />
Wenn die Sterbephase eintritt, ist aus pflegerischer<br />
Sicht eine gute Hautpflege und regelmässiges<br />
Positionieren wichtig, um Folgeschäden zu<br />
vermeiden. Da das Bedürfnis nach Essen und<br />
Trinken in den Hintergrund tritt, ist eine gute<br />
Mundpflege unerlässlich. Dabei können Flüssigkeiten<br />
verwendet werden, die der Bewohner<br />
schätzt, z.B. Pfefferminztee, Rivella, Bier.<br />
Das Wohlfühlen fördern<br />
Ein ebenso wichtiger Aspekt in dieser Zeit ist<br />
die Gestaltung der unmittelbaren Umgebung<br />
des Bewohners. Er soll sich wohlfühlen, sich mit<br />
vertrauten Gegenständen umgeben und sich an<br />
wohlklingender Musik nach seinem Geschmack<br />
erfreuen können. Ein ätherisches Öl aus einer<br />
Duftlampe kann beruhigend, entspannend, umhüllend<br />
wirken und diese spezielle Lebensphase<br />
unterstützen. Der Duft soll für den Sterbenden<br />
eine Bedeutung haben und ihn an etwas Schönes<br />
erinnern, sei es an den Vanillepudding, der<br />
an hohen Festtagen als Dessert serviert wurde,<br />
an das Rosenbeet im Garten, an den Lavendelduft<br />
von Mutters Parfüm oder an den Duft von<br />
Heu oder frisch geschlagenem Holz.<br />
Das folgende Beispiel zeigt, wie die palliative<br />
Pflege – oder Komfortpflege – im APH aussehen<br />
kann. Das Spital meldet uns Frau H. an. Sie lei-<br />
4<br />
Fortsetzung Seite 6
5<br />
Asma Mete, Fachmann Gesundheit, und Leni Iseli: Gespräch und<br />
Kontakte gehören unabdingbar zur Pflege.
Palliative Pflege oder Komfortpflege<br />
Bestmögliche<br />
Lebensqualität gewährleisten<br />
det an einer Tumorerkrankung und ist Tag und<br />
Nacht auf Pflege angewiesen. Die Angehörigen<br />
haben sie schon längere Zeit betreut und unterstützt.<br />
Nun wird die Pflege zu intensiv und ist<br />
auch mit der Hilfe der Spitex nicht mehr zu bewältigen.<br />
Frau H. wird im APH aufgenommen.<br />
Bei Eintritt kann sie noch einige Stunden in den<br />
Rollstuhl mobilisiert werden und am Abteilungsgeschehen<br />
teilnehmen. Sie isst und trinkt mit Unterstützung<br />
der Pflegenden, spricht noch wenige<br />
verständliche Sätze. Frau H. hat regelmässig Besuch<br />
von ihren Angehörigen. Diese machen bei<br />
schönem Wetter Spaziergänge um das APH oder<br />
trinken im Tea Room einen Kaffee mit ihr. Frau<br />
H. freut sich jeweils sehr. Für die Angehörigen ist<br />
die Situation schwierig, sie sind deshalb dankbar<br />
für die Gespräche mit der Sozialberaterin und<br />
der Abteilungsleiterin. Die Aktivierungstherapeutin<br />
geht mit Frau H. und deren Tochter die Lebensgeschichte<br />
durch. Die Angehörigen werden<br />
gebeten, einige persönliche Gegenstände mitzubringen,<br />
die Frau H. wichtig waren. So kann das<br />
Zimmer mit einem schönen Bild und der Wolldecke,<br />
die Frau H. selber gestrickt hat, persönlicher<br />
gestaltet werden. Das Foto mit Ehemann und<br />
Kindern ist für sie ebenfalls sehr wichtig. Frau<br />
H. nimmt die Einladungen zu abteilungsinternen<br />
Aktivitäten gerne an. Vor allem am Vorlesen hat<br />
sie grosse Freude. Frau H. kann selber bestimmen,<br />
wie sie den Tag gestalten möchte. Da sie<br />
schnell ermüdet, ist sie froh, wenn sie sich in ihr<br />
Zimmer zurückziehen kann.<br />
Nach ein paar Wochen verschlechtert sich der<br />
Allgemeinzustand. Frau H. kann nun nicht mehr<br />
verständlich sprechen, döst oft im Bett und kann<br />
nur noch für ganz kurze Zeit in den Rollstuhl gesetzt<br />
werden. Sie isst und trinkt nur noch wenig.<br />
Mit den Angehörigen wird das Vorgehen für die<br />
nächste Zeit besprochen. Sie können ihre Wünsche<br />
bezüglich Information und Besuchszeiten<br />
mitteilen und ihren Bedürfnissen anpassen.<br />
Angehörige in Pflege integrieren<br />
Der Zustand von Frau H. verschlechtert sich weiter.<br />
Sie isst und trinkt nun nichts mehr. Gemeinsam<br />
wird entschieden, die Medikamente abzusetzen.<br />
Frau H. erhält ein Pflegeangebot, das<br />
ihrem Bedürfnis angepasst ist. Die Angehörigen<br />
sind täglich bei Frau H. und werden auf ihren<br />
Wunsch in die Pflege integriert. In der übrigen<br />
Zeit sitzen sie bei Frau H., halten ihre Hand, lesen<br />
vor oder erzählen aus der Familie. Die Angehörigen<br />
und die Pflegenden respektieren den<br />
Wunsch von Frau H. nach Ruhe.<br />
Aus der Biographie ist bekannt, dass Frau H. gerne<br />
klassische Musik gehört und im eigenen Garten<br />
Rosen gepflegt hat. Noch kann sie ihre Wünsche<br />
signalisieren. So können wir zwischendurch<br />
leise Mozartmusik laufen lassen und der Bewohnerin<br />
ein mit Rosenöl beträufeltes Taschentuch<br />
in die Hand geben. Auf diese Weise kann sie selber<br />
bestimmen, wie oft sie daran riechen möchte<br />
oder wie nah sie es zur Nase nehmen will. Ein<br />
wichtiger Gegenstand ist die gestrickte Wolldecke.<br />
Sie gibt der Bewohnerin Geborgenheit und<br />
darf in ihrem Bett nicht fehlen.<br />
Frau H. hat zunehmend Atemnot und wird unruhig.<br />
Über eine Nasensonde wird ihr Sauerstoff<br />
verabreicht. Gegen die Unruhe erhält sie Morphin.<br />
Die Angehörigen sind nun abwechselnd<br />
Tag und Nacht bei ihr. Die Pflegenden schauen<br />
häufig nach der Bewohnerin und sind auch für<br />
die Angehörigen wichtige Ansprechpartner. Frau<br />
H. kann friedlich einschlafen.<br />
Heidi Vogel,<br />
Pflegesupporterin<br />
«Sie sind wichtig, weil Sie eben Sie sind.<br />
Sie sind bis zum letzten Augenblick Ihres<br />
Lebens wichtig, und wir werden alles<br />
tun, damit Sie nicht nur in Frieden<br />
sterben, sondern auch leben können<br />
bis zuletzt.» Cicely Saunders (englische<br />
Ärztin, 1918-2005, gilt als Gründerin<br />
der Palliativpflege)<br />
6
7<br />
In der Endphase des<br />
Lebens tragen Düfte<br />
zum Wohlbefinden bei.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit in der palliativen Pflege<br />
Alterspflege heisst<br />
verzahnt arbeiten<br />
Bei einer allfälligen Verschlechterung des<br />
Gesundheitszustandes ist es für die APH-<br />
Bewohnenden, ihre Angehörigen und die<br />
APH-Mitarbeitenden von zentraler Bedeutung,<br />
über Informationen zum gewünschten<br />
Vorgehen und zu den persönlichen<br />
Wünschen zu verfügen.<br />
Beim Eintritt klärt der Sozialdienst juristische<br />
und umfeldbezogene Fragen wie Vorsorgeauftrag,<br />
Verfügung und Ansprechpersonen aus dem<br />
persönlichen Umfeld ab. Die eintretenden Bewohnenden<br />
und ihre Angehörigen werden über<br />
das medizinische Behandlungskonzept des APH<br />
informiert. Gestützt auf diese Informationen<br />
entscheiden sie innerhalb von zwei Wochen, ob<br />
sie im Falle einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes<br />
eine intensive medizinische Behandlung<br />
im Spital, eine lebenserhaltende (z.B.<br />
Antibiotikatherapie) oder eine leidenslindernde<br />
Behandlung im APH wünschen. Bei dieser Entscheidungsfindung<br />
werden sie vom Heimarzt<br />
und den Pflegefachpersonen beratend unterstützt.<br />
Wichtige biografische Daten<br />
Um die Palliativpflege professionell und individuell<br />
gestalten zu können, werden auf der Abteilung<br />
weitere Informationen zum medizinisch/<br />
pflegerischen Vorgehen erfragt und festgehalten,<br />
z.B. Reaktionen auf Medikamente, Massnahmen<br />
zur Schmerzlinderung wie Wickel oder Positionen<br />
im Rollstuhl und Bett. Dazu gehören auch<br />
Essgewohnheiten, Freizeitbeschäftigung, Umgebungsgestaltung,<br />
bevorzugter Musikstil etc. Dies<br />
geschieht wenn möglich in direktem Gespräch<br />
mit den Bewohnenden und/oder den Angehörigen.<br />
Parallel dazu erarbeiten Mitarbeiterinnen<br />
der Aktivierungstherapie biografische Daten. Alle<br />
diese Angaben sind freiwillig, die Bewohnenden<br />
und/oder die Angehörigen entscheiden über die<br />
Weitergabe persönlicher Informationen. Viele<br />
biografische Ereignisse werden erst im Verlauf<br />
des Aufenthaltes thematisiert und entsprechend<br />
dokumentiert.<br />
Biografiearbeit erhält eine zentrale Bedeutung,<br />
weil sich ein dementer Mensch je nach Schädigung<br />
des Kurzzeitgedächtnisses nur noch an<br />
weit zurückliegende Geschehnisse erinnert. Die<br />
Pflege- und Betreuungspersonen können biografische<br />
Informationen in die Pflege, Kommunikation<br />
und Alltagsgestaltung einfliessen lassen und<br />
den Betroffenen dadurch Sicherheit und Stabilität<br />
vermitteln. Unerlässlich ist Fachwissen über<br />
nonverbale Kommunikation, um beispielsweise<br />
Schmerzen, Hunger, Durst oder das Bedürfnis<br />
nach Geborgenheit zu erkennen und diesem<br />
Rechnung zu tragen. Wichtig sind in dieser Situation<br />
Arbeitsinstrumente wie beispielsweise<br />
ein Schmerzerfassungsprotokoll für Personen,<br />
die sich nicht verbal ausdrücken können. Die gesammelten<br />
Informationen über lieb gewordene<br />
Gegenstände, Bilder, Fotos, Zeichnungen, Farben,<br />
Musik, Düfte etc. werden in die Betreuung<br />
und Pflege einbezogen, um den Bewohnenden<br />
Ruhe und Geborgenheit zu vermitteln.<br />
Essen und Trinken spielen eine zentrale Rolle in<br />
der Palliativpflege. Die Küchencrew erfüllt wenn<br />
möglich individuelle Essenswünsche. So kann<br />
der Duft einer Lieblingsspeise den Appetit anregen<br />
und zum Essen motivieren. Um einer Mangelernährung<br />
vorzubeugen, kann das Essen mit<br />
verschiedenen Komponenten angereichert werden<br />
(z.B. Eiweiss, Nahrungsfasern). Wenn der<br />
Bewohnende weder essen noch trinken möchte,<br />
respektieren wir diesen Wunsch. Allfälligen Problemen<br />
wie Mundtrockenheit oder Wundliegen<br />
beugen wir mit pflegerischen Massnahmen vor.<br />
Durch einen regelmässigen oder spontanen Informationsaustausch<br />
aller Beteiligter versuchen<br />
wir, dem Betroffenen diesen Lebensabschnitt so<br />
angenehm wie möglich zu gestalten.<br />
Madlen Graber,<br />
stellvertretende Pflegedienstleiterin<br />
Bei dementen Bewohnenden sind Informationen<br />
aus dem persönlichen Umfeld wichtig. Die<br />
8
Das Umfeld muss stimmen: Beim Heimeintritt spielen die Wünsche und Bedürfnisse<br />
der Bewohnenden eine zentrale Rolle.<br />
9
Aktivierungstherapie in der Palliativpflege<br />
Das Wohlbefinden im Zentrum<br />
Palliativpflege ist die internationale Bezeichnung<br />
für palliative Medizin, Pflege<br />
und Begleitung. Sie meint die aktive, umfassende<br />
Begleitung von Patienten ab dem<br />
Zeitpunkt, da ihre Krankheit nicht mehr<br />
auf eine heilungsorientierte Behandlung<br />
anspricht. Palliativpflege kann sich über<br />
Tage, Wochen, Monate und Jahre hinweg<br />
ziehen.<br />
Die diplomierte Aktivierungsfachfrau HF bzw.<br />
der diplomierte Aktivierungsfachmann HF kann<br />
Menschen, die zu uns ins Heim kommen, durch<br />
verschiedene Konzepte und Methoden ganzheitlich,<br />
würdevoll und respektvoll begleiten und<br />
betreuen. Das körperliche, soziale, geistige und<br />
seelische Wohlbefinden der Bewohnerinnen und<br />
Bewohner steht im Mittelpunkt. Der Vertrauensaufbau<br />
und die biografischen Angaben der betreffenden<br />
Menschen sind dabei von grosser<br />
Bedeutung. Der ganzheitlichen Begleitung und<br />
Betreuung gilt es besonders in der letzten Lebensphase,<br />
die nötige Beachtung zu schenken.<br />
Der Mensch im Mittelpunkt<br />
Als Mitarbeitende des interprofessionellen Teams<br />
bringen wir unsere Fähigkeiten, Ressourcen und<br />
unser Wissen gezielt ins Team ein. Im Mittelpunkt<br />
der Palliativphase steht der Mensch. Er<br />
soll nach seinen Wünschen und Bedürfnissen betreut<br />
werden können. Er soll so weit wie möglich<br />
das eigene Leben und Sterben mitgestalten, Beziehungen<br />
pflegen und aufnehmen, Erfahrungen<br />
über sich und die Umwelt machen können. Für<br />
den sterbenden Menschen heisst dies Lebensqualität<br />
(oder Qualität im Sterben). Er soll am<br />
Leben teilhaben bis zuletzt.<br />
Bei unruhigen Bewohnenden kann es wichtig<br />
sein, mit Anwesenheit und Berührung zu begleiten,<br />
Ruhe, Sicherheit und Geborgenheit zu vermitteln.<br />
Vielleicht können wir jemanden über das<br />
Ohr erreichen, mit Musik, oder es kann wichtig<br />
sein, einen Ehepartner oder Angehörigen in die<br />
Betreuung einzubeziehen. Für die Mundpflege<br />
setzen wir Nahrung oder Getränke ein, die sich<br />
nach den Wünschen und Bedürfnissen des Bewohnenden<br />
richten, wobei wir dem veränderten<br />
Geschmacks- und Geruchssinn Rechnung tragen.<br />
Wir können veränderte visuelle Anreize im Zimmer<br />
bieten, mit zarten Farben lässt sich eine<br />
wohltuende Atmosphäre schaffen. Düfte können<br />
in der Palliativ-Phase angenehm wirken. Es können<br />
dazu ätherische Öle verwendet werden oder<br />
natürliche Düfte wie Blumen, Tannäste oder<br />
Holz.<br />
Bei jeder Begleitung gilt es immer wieder neu<br />
herauszufinden, was der Mensch in der Palliativ-Phase<br />
bevorzugt. Wichtig ist, die Biographie<br />
zu kennen, mit den Angehörigen in Kontakt zu<br />
treten, um das Beste für den Sterbenden zu ermöglichen.<br />
Um alle Bedürfnisse von Bewohnenden in der<br />
palliativen Phase wahrzunehmen und abzudecken,<br />
braucht es ein gut funktionierendes interprofessionelles<br />
Team. Unser Ziel ist es, dem<br />
Sterbenden zu helfen, seinen eigenen Weg zu<br />
gehen.<br />
Anni Gygax,<br />
Aktivierungstherapeutin<br />
In der Palliativ-Phase ist die Basale Stimulation<br />
eine Möglichkeit, Bewohnende über die Sinne<br />
anzusprechen und zu erreichen. Die Basale Stimulation<br />
ist eine erweiterte nonverbale Kommunikation,<br />
ein «In-Beziehung-treten» mit einem<br />
Mitmenschen, der in seiner Wahrnehmung verändert<br />
ist.<br />
10
11<br />
Leonore Gerber, Aktivierungstherapeutin, und<br />
Frieda Schmid: Regelmässige Aktivierung als<br />
wichtiger Bestandteil der Palliativpflege.
Seelsorge im <strong>Alterspflegeheim</strong><br />
Leben bis zuletzt<br />
Andreas Schmocker, stellvertretender<br />
Heimseelsorger über die letzte Lebensphase<br />
im <strong>Alterspflegeheim</strong> und das Abschiednehmen.<br />
Wie reagieren die Bewohnerinnen und Bewohner<br />
auf den Seelsorger?<br />
Andreas Schmocker: Was den Menschen durch<br />
den Kopf geht, wenn sie das Wort Pfarrer hören,<br />
weiss ich nicht. Vielleicht denken sie: «Ist es so<br />
schlimm, dass ich den Pfarrer brauche? Muss ich<br />
mir fromme Worte, Gebete oder gar eine Kurzpredigt<br />
anhören?» Aber die Reaktionen auf meine<br />
Person sind fast immer positiv.<br />
Was erwarten die Bewohnerinnen/Bewohner<br />
von einem Seelsorger?<br />
Menschlichkeit, Anteilnahme, Ermutigung oder<br />
auch mal einen passenden Psalmvers oder ein<br />
Gebet. Ich versuche, die eigenen Kräfte oder<br />
die Ressourcen der Menschen zu mobilisieren,<br />
denn oft sind die Neueintretenden verunsichert.<br />
Der Eintritt ins APH ist mit vielen Verlusten verbunden,<br />
dem Verlust der vertrauten Umgebung,<br />
dem Verlust der eigenen Wohnung, dem Verlust<br />
lieber Menschen und oft auch dem Verlust der<br />
Gesundheit. Die Situation ist anders, wenn eine<br />
Person nur zur Rehabilitation ins Heim kommt.<br />
Wie gehen die Menschen im APH mit dem<br />
Thema Tod um?<br />
Der letzte Abschied löst Gefühle aus. Deshalb<br />
verdrängen wir im Alltag das Thema. Im Heim<br />
aber ist der Tod allgegenwärtig, ausgesprochen<br />
oder unausgesprochen.<br />
Wie sieht Ihr Alltag im APH konkret aus?<br />
Ich bin zur Zeit an zwei Halbtagen pro Woche<br />
im APH anwesend und begleite Menschen auf<br />
den sechs Abteilungen in regelmässigen Einzelgesprächen.<br />
Wenn ich ins Heim komme, schaue<br />
ich mir zuerst die Heimbewohnerliste an. Dann<br />
entscheide ich mich, welche Personengruppe,<br />
Neueintritte oder Langzeitbewohner ich besuche.<br />
Sterben heisst auch loslassen. Wie erleben<br />
Sie diesen Umstand im APH?<br />
Das Leben ist ein ständiges Loslassen. Nicht erst<br />
dann, wenn wir sterben, müssen wir Menschen,<br />
Besitz, Lebenspläne und das «Ideal Gesundheit»<br />
loslassen. Das Schwinden der Kräfte, wenn das<br />
Fortbewegen, die Sehkraft, das Hörvermögen<br />
oder die mentalen Kräfte nachlassen, bedeutet<br />
für die Bewohner einen ständigen Trauerprozess.<br />
Deshalb ist im Heim das Klagen erlaubt.<br />
Wie nahe geht Ihnen persönlich der Tod<br />
von Bewohnenden im APH?<br />
Nicht jeder Tod geht mir gleich nahe, weil die<br />
Aufenthaltsdauer sehr unterschiedlich ist. Aber<br />
ich empfinde es als einen heiligen Augenblick,<br />
wenn ein Leben mit all seinem Reichtum an Erfahrungen,<br />
Freuden und Leiden zu Ende geht.<br />
Im Tod verdichtet sich das Leben.<br />
Im APH ist die Seelsorge ein integrierender<br />
Bestandteil des Pflegeansatzes. Wie<br />
äussert sich das bei Ihrer Tätigkeit?<br />
Zusammen mit vielen Begleitern und Begleiterinnen<br />
versuche ich, dass die Bewohnerinnen und<br />
Bewohner in der neuen Umgebung ein Zuhause<br />
und Geborgenheit finden. Palliative Care heisst<br />
einem Menschen einen Schutzmantel umzulegen.<br />
Denn je älter wir werden, umso abhängiger,<br />
dünnhäutiger und verletzlicher werden wir.<br />
Wie können Angehörige ihre Verwandten<br />
im APH beim Sterbeprozess begleiten?<br />
Indem sie viel Nähe und Offenheit zeigen, Berührungen<br />
ermöglichen, wenn Worte in den<br />
Hintergrund treten. Indem sie dem sterbenden<br />
Menschen Dankbarkeit erweisen. Indem letzte<br />
Wünsche formuliert werden können. Indem Angehörige<br />
sich mit dem eigenen Sterben auseinander<br />
setzen.<br />
In helfenden Berufen ist die Gefahr vermehrt<br />
da, dass Begleiter ausbrennen. Was<br />
machen Sie für Ihre Psychohygiene?<br />
Ich setze mich nach einem Heimbesuch aufs<br />
Fahrrad. Ich tanze gerne und bewege mich viel<br />
im Freien.<br />
12
Andreas Schmocker, Heimseelsorger, und Martha Schieferdecker: In der Endphase des Lebens<br />
bekommt das Gespräch eine besondere Bedeutung.<br />
13
Rehabilitative Pflege<br />
Die neue Selbständigkeit<br />
Rehabilitative Pflege will Folgen und Auswirkungen<br />
eines plötzlichen Ereignisses,<br />
etwa die Behinderung nach einem Unfall<br />
oder infolge einer Krankheit, durch gezielte<br />
Angebote der Pflege so weit wie möglich<br />
beheben oder mildern.<br />
Durch die veränderte Spitalpolitik und den veränderten<br />
Leistungsauftrag an die Rehakliniken<br />
übernimmt das APH den Auftrag, Betroffene mit<br />
einer Einschränkung durch Unfall oder infolge einer<br />
Krankheit zu rehabilitieren. Die Ziele einer<br />
Rehabilitation und deren Dauer variieren von Fall<br />
zu Fall.<br />
Ein interdisziplinäres Team koordiniert die Pflege.<br />
Rehabilitation beginnt am Tag des Eintritts.<br />
Nur in Zusammenarbeit mit dem Betroffenen,<br />
den Angehörigen, dem Arzt, der Physiotherapie,<br />
den Aktivierungs- und Betreuungsfachpersonen,<br />
der Sozialberatung und der Pflege kann ein bestmögliches<br />
Resultat erzielt werden.<br />
Rehabilitation nach einer Operation<br />
Herr M. verliert auf der verschneiten Strasse das<br />
Gleichgewicht, fällt unglücklich und bricht sich<br />
beim Sturz den Oberschenkelknochen. Operativ<br />
wird der Knochen in Stellung gebracht und mittels<br />
Platte und Schrauben fixiert. Herr M. ist vorübergehend<br />
auf Unterstützung angewiesen, da<br />
er zurzeit das Bein nicht belasten darf. Deshalb<br />
kann er nicht nach Hause zurückkehren und tritt<br />
als Kurzaufenthalter ins APH ein.<br />
Herr M. fehlt es zu Beginn seines Aufenthalts im<br />
APH an Kraft, an der Technik und an der nötigen<br />
Feinmotorik, um sein Gleichgewicht zu organisieren.<br />
Die Physiotherapeutinnen instruieren Herrn<br />
M. im Umgang mit den Krücken. Er lernt, sich sicher<br />
fortzubewegen. Das tägliche Training führt<br />
zu einer grösseren Selbständigkeit. Die Pflegenden<br />
helfen wenn nötig bei den täglichen Aktivitäten,<br />
indem sie dem Patienten durch präsente<br />
Aufmerksamkeit körperliche Unterstützung und<br />
Sicherheit vermitteln. Sie unterstützen ihn auch<br />
psychologisch, indem sie ihn motivieren, ihm Erfolge<br />
aufzeigen und ihm nach Möglichkeit helfen,<br />
seine Bedürfnisse zu befriedigen. Im Verlauf des<br />
Aufenthalts nimmt die Belastungsfähigkeit des<br />
Beins zu. Die Art und Weise sich fortzubewegen,<br />
wird der körperlichen Situation angepasst. Herr<br />
M. fühlt sich sicher in der Fortbewegung und<br />
kann schliesslich nach Hause zurückkehren.<br />
Selbständig werden nach Hirnschlag<br />
Frau B. erleidet einen Hirnschlag. Nach einigen<br />
Tagen Aufenthalt im Spital wird sie ins APH zur<br />
Rehabilitation überwiesen. Frau B. hat eine inkomplette<br />
Lähmung der rechten Körperseite.<br />
Dadurch ist ihre Fähigkeit eingeschränkt, sich zu<br />
pflegen und zu kleiden. Die teilweise Lähmung<br />
der Gesichts- und Schluckmuskulatur führt zu<br />
einer Schluckstörung, dies führt zu Speichelfluss<br />
und behindert das Sprechen. Wegen der<br />
eingeschränkten Beweglichkeit kann Frau B. ihr<br />
Gleichgewicht auch im Sitzen noch nicht halten.<br />
Damit Frau B. keine Schulter- und Handschmerzen<br />
entwickelt, darf die betroffene Hand nicht<br />
längere Zeit herunterhängen, die Hand darf nicht<br />
zur Handinnenfläche abknicken und der venöse<br />
und lymphatische Rückfluss darf nicht behindert<br />
werden. Das Schultergelenk ist sehr gefährdet,<br />
sich auszurenken und muss sehr sorgsam bewegt<br />
und gelagert werden.<br />
Möglicherweise ist die Hirnschädigung zu ausgeprägt,<br />
um wieder selbständig zu Hause wohnen<br />
zu können. Aber auch hier im Heim kann das<br />
Ziel sein, eine grösstmögliche Selbständigkeit zu<br />
erreichen. Nie ist im Voraus absehbar, wie sich<br />
eine Situation entwickelt. In einer Rehabilitation<br />
gibt es kurzfristige und langfristige Ziele.<br />
Käthi Brand,<br />
Pflegesupporterin<br />
14
Käthi Brand, Pflegesupporterin, leitet Marie<br />
Bachmann beim Treppensteigen an.<br />
15
Spezialisierte Physiotherapie<br />
Training fördert das Potenzial<br />
Während in grossen Rehabilitationszentren<br />
verschiedenste Spezialisten und grosse<br />
Reha-Teams arbeiten und die Patienten<br />
täglich mehrere Therapieeinheiten erhalten,<br />
pflegt das APH einen eigenen Reha-<br />
Ansatz.<br />
Im <strong>Alterspflegeheim</strong> <strong>Burgdorf</strong> heisst Rehabilitation<br />
jeden Werktag mindestens eine halbe<br />
Stunde Physiotherapie. Als Physiotherapeutinnen<br />
kümmern wir uns zuweilen auch um Randgebiete.<br />
Wir organisieren über den Orthopädisten<br />
die Versorgung der Patientinnen und Patienten<br />
mit Hilfsmitteln und/oder lösen eine Rollstuhlversorgung<br />
aus. Wir trainieren mit den Betroffenen<br />
Handfunktion und Alltagsversorgungsaktivitäten.<br />
Wir haben uns mit Dysphagie-Kursen fit<br />
gemacht, um Abklärungen der Schluckfunktion<br />
zu machen und bei Schluck- und Essproblemen<br />
therapeutisch wirken zu können. Bei spezifischen<br />
Problemen können auch Ergo- oder Logotherapeutinnen<br />
und -therapeuten von auswärts<br />
zugezogen werden.<br />
Diese Form der Rehabilitation eignet sich gut für<br />
ältere Menschen, deren Belastungsfähigkeit eingeschränkt<br />
ist und die etwas länger brauchen,<br />
um Fortschritte zu erzielen. Oder auch für Menschen,<br />
die nach einer intensiven Rehabilitation<br />
noch mehr Zeit brauchen, um ihr Potenzial auszuschöpfen.<br />
Heute werden die Patientinnen und<br />
Patienten nach einem Unfall früh aus dem Spital<br />
entlassen, oft bevor sie sich zu Hause selbständig<br />
versorgen können. Auch sie profitieren hier<br />
von der intensiven Physiotherapie, bis sie wieder<br />
ihre Selbständigkeit erlangen.<br />
Frau A. muss zu Hause Treppen überwinden,<br />
Frau B. möchte selbständig die Toilette benutzen<br />
können, Herr C. möchte sicher am Rollator gehen<br />
können und für Herrn D. ist schon der Transfer<br />
in den Rollstuhl eine Herausforderung. Dann<br />
stellen wir mit der Untersuchung die Probleme<br />
fest, erkennen Ressourcen, setzen Prioritäten.<br />
Durch Tests werden die körperlichen Fähigkeiten<br />
bewertet, so dass sich später die Fortschritte<br />
messen lassen.<br />
Das Training ist meist recht anstrengend. Es ist<br />
bewundernswert, mit wie viel Lebenskraft und<br />
Ausdauer unsere Patientinnen ihre Ziele verfolgen.<br />
Die meisten sind im Pensionsalter, viele<br />
über 80-jährig, alle haben Schweres erlebt. Sie<br />
arbeiten an sich, freuen sich über Erfolge und<br />
müssen Misserfolge wegstecken. Nicht alle Ziele<br />
lassen sich erreichen. Manchmal ist eine Neuorientierung<br />
nötig.<br />
Die Physiotherapie ist nur ein kleiner Teil im Tageslauf.<br />
Darum ist es wichtig, dass die Ziele auch<br />
im Pflegealltag verfolgt werden. Ein intensiver<br />
Austausch mit der Pflege, mit der Aktivierungstherapie,<br />
mit der Sozialberatung und mit dem<br />
Arzt ist entscheidend. Zum Wohl unserer Reha-<br />
Patienten ziehen wir alle am gleichen Strick.<br />
Susanne Pfulg,<br />
Leiterin Physiotherapie<br />
Ressourcen erkennen<br />
Rehabilitation heisst, zielgerichtet eine Verbesserung<br />
der Funktion anzustreben. Die Menschen<br />
sind durch einen Unfall oder durch eine schwere<br />
Erkrankung aus ihrem Alltag herausgerissen.<br />
Am Anfang sind sie oft etwas orientierungslos<br />
und machen sich Sorgen um ihre Zukunft. Im<br />
Gespräch finden wir heraus, wie ihr Alltag früher<br />
war, ob sie noch gesund waren oder ob sie<br />
schon früher mit gewissen Einschränkungen leben<br />
mussten. Zusammen legen wir die Ziele fest.<br />
16
Bewegungspotenzial erhalten<br />
und antrainieren: Nathalie<br />
Iseli, dipl. Physiotherapeutin<br />
(links) mit Gertrud Stalder und<br />
Susanne Pfulg (Leiterin Physiotherapie)<br />
beim Gehtraining mit<br />
Rosa Schwarz.<br />
Links: Venera Krasniqi, Mitarbeiterin Physiotherapie (stehend) beim Physiotraining mit Gertrud Messer<br />
und Hans Scheidegger.<br />
Mitte: Heidi Krasniqi, dipl. Physiotherapeutin, mit Dora Hegg.<br />
Rechts: Nathalie Iseli, dipl. Physiotherapeutin, mit Gertrud Stalder.<br />
17
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Aus- und Weiterbildung in der Pflege<br />
Teamorientierte Lernkultur<br />
Mitarbeitende wissen heute viel genauer,<br />
in welchen Bereichen sie zusätzliche<br />
Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />
benötigen. Eine teamorientierte Lernkultur<br />
geht auf diese Bedürfnisse ein.<br />
Oft sind es ganz praktische Lernanliegen, die an<br />
Hedi Rusnak, Leiterin Bildung im APH, herangetragen<br />
werden. Die korrekte Anwendung eines<br />
Transfers vom Bett in den Rollstuhl, die Kommunikation<br />
mit Bewohnenden mit Demenz, das<br />
Handling mit einem Vakuumverband, das Durchführen<br />
von stimulierenden Waschungen sind nur<br />
einige solcher Anliegen. Alle Mitarbeitenden sollen<br />
gemäss ihren Fähigkeiten gefördert werden.<br />
«Es gilt, das passende Angebot für jeden Einzelnen<br />
zu finden», erklärt Hedi Rusnak.<br />
Vielfältiges Angebot<br />
Die Palette der Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
reicht von klassischen Kursangeboten<br />
über Instruktionen und Trainingsangebote<br />
am Arbeitsplatz bis hin zu kollegialer Beratung.<br />
Mitarbeitende aller Stufen stellen ihr Erfahrungsund<br />
Expertenwissen zur Verfügung. Das APH<br />
bietet Ausbildungsplätze für Lernende auf allen<br />
Bildungsstufen an. Dies reicht von der Anlehre<br />
über die Lehre bis zur höheren Fachschule, der<br />
Fachhochschule und dem Hochschulstudium. So<br />
vielfältig die verschiedenen Ausbildungen sind,<br />
so vielfältig ist auch die Lehrlingsbetreuung organisiert.<br />
Auf jeder Stufe unterstützen kompetente<br />
Ausbildnerinnen die Lernenden, ihre Ziele<br />
zu erreichen. Den praxisorientierten Ansatz weiss<br />
auch Charlotte Egli, FaGe im 3. Ausbildungsjahr,<br />
zu schätzen: «Lernen findet auf allen Ebenen<br />
statt. Mich beeindruckt und fasziniert, wie viel<br />
Fachwissen langjährige Mitarbeitende auf allen<br />
Ebenen mitbringen. Die Möglichkeiten, sich im<br />
APH weiterzuentwickeln, sind vielfältig.»<br />
es Heimbewohnenden wie Angehörigen, gute<br />
Lösungen zu finden. Diese sind immer massgeschneidert<br />
und verlangen von den Beteiligten<br />
viel Kreativität und Einfühlungsvermögen. Kurse<br />
werden deshalb vermehrt berufsübergreifend erarbeitet<br />
und vermittelt.<br />
Jahrelange kontinuierliche Bildungsarbeit<br />
Entwicklung braucht einen langen Atem. Sie ist<br />
möglich, wo sich Strategie und gemeinsam getragene<br />
Werthaltungen decken. Wo früher meist<br />
externes Expertenwissen eingekauft wurde,<br />
können heute vermehrt interne Expertinnen und<br />
Experten Inhalte vermitteln. Deshalb vermitteln<br />
interne Fachpersonen Themen wie Umgang mit<br />
Heimbewohnenden mit Demenz, Basale Stimulation,<br />
Aromatherapie, Wundmanagement<br />
und technische Verrichtungen. Dies ermöglicht<br />
eine viel höhere Flexibilität und ein individuelleres<br />
Coaching, da das Fachwissen permanent<br />
zur Verfügung steht. Eine offene, auf Vertrauen<br />
basierende Lernkultur muss erarbeitet werden.<br />
Dieser Ansatz lohnt sich und wird auch ausserhalb<br />
des APH wahrgenommen. Zunehmend kann<br />
das APH Dienstleistungen auch Externen anbieten.<br />
Davon profitieren alle: Der Betrieb, der Leistungen<br />
einkauft, das APH als Anbieter, die Mitarbeitenden,<br />
deren Kompetenz gefragt ist, und<br />
auch die Heimbewohnenden, die kontinuierlich<br />
von hochstehenden Dienstleistungen profitieren.<br />
Hedi Rusnak,<br />
Bildungsverantwortliche<br />
Interdisziplinäres Lernen hat an Bedeutung gewonnen.<br />
Gerade in der palliativen Pflege ist die<br />
interdisziplinäre Zusammenarbeit zentral. Die<br />
gemeinsame Ausrichtung von Arzt, Pflege, Betreuung,<br />
Therapien, Diätküche und Seelsorge<br />
mit dem Ziel der Leidenslinderung und der Erhaltung<br />
bestmöglichen Wohlbefindens ermöglicht<br />
20
Ausbildung vor Ort: Brigitte Siegenthaler, Lernberaterin, leitet Annick Jutzi beim<br />
Blutdruckmessen bei Ernst Brudermann an.<br />
21
Berufsbild<br />
Pflege: ein Traumberuf?<br />
Lucia Schenk, Leiterin Pflegedienst des<br />
APH, ist nicht nur stolz auf die vielen fähigen<br />
und motivierten Mitarbeitenden im<br />
Bereich Pflege und Betreuung, sondern<br />
auch dankbar. Nur dank ihnen kann das<br />
APH seinen Bewohnenden rund um die Uhr<br />
Sicherheit und Wohlbefinden ermöglichen.<br />
Gründe, in der Pflege zu arbeiten, gibt es<br />
viele, wie die folgende Umfrage zeigt.<br />
Ist eine Tätigkeit im Pflegebereich ein<br />
Traumberuf?<br />
Tamara Baumgartner, Pflegefachfrau HF: «Dies<br />
war schon immer mein Traumberuf. Ich wusste<br />
schon früh, was ich einmal werden möchte.»<br />
Nora Abazi, FaGe (Fachfrau Gesundheit): «Ich<br />
liebe die Abwechslung. Jeden Tag erlebe ich etwas<br />
anderes. Die Arbeit mit Menschen aus verschiedenen<br />
Berufen und Kulturen macht die Arbeit<br />
lebendig und ich bin glücklich dabei.»<br />
Stefanie Schnarwiler, Pflegefachfrau DN I (Diplomniveau<br />
1): «Pflegefachfrau ist mehr als ein<br />
Traumberuf, für mich ist es Berufung. Ich lerne<br />
dauernd Neues und es wird mir nie langweilig.»<br />
Welche Bedingungen müssen in der Pflege<br />
erfüllt sein?<br />
Heidi Vogel, Pflegefachfrau HF, Pflegesupporterin:<br />
«Freude macht mir die Arbeit, wenn ich mir<br />
für die Pflege der Bewohnenden genügend Zeit<br />
nehmen kann und ich die in jahrelanger Praxis<br />
und Theorie und nach allen Regeln der Kunst erlernte<br />
Pflege anwenden kann und dabei an der<br />
Mimik der Bewohnenden eine positive Wirkung<br />
erkenne, wie z.B. ein Lächeln.»<br />
Jessie Schär, FaGe: «Es macht Freude und ich<br />
fühle mich wertgeschätzt, wenn sich Bewohnende<br />
nach Pflegehandlungen bei mir bedanken.»<br />
Nora Abazi, Asma Mete (beide FaGe) und Anja<br />
Hadorn (HF): «Es braucht gute Teamarbeit, eine<br />
wertschätzende und fördernde Haltung bei Vorgesetzten<br />
und ein gutes Betriebsklima.»<br />
Tamara Baumgartner, Pflegefachfrau HF: «Mir<br />
macht der Beruf besonders Freude, wenn ich<br />
sehe, dass Bewohnende Fortschritte machen.<br />
Auch wenn sie noch so klein sind, sind sie wichtig.»<br />
Was macht die Faszination in der Langzeitpflege<br />
aus?<br />
Tamara Baumgartner, Pflegefachfrau HF: «Während<br />
meiner Ausbildung war ich in vielen verschiedenen<br />
Institutionen tätig. Im Spital erlebte<br />
ich eine Art Fliessbandpflege. Ich finde es schön,<br />
die Menschen kennenzulernen und eine gewisse<br />
Zeit mit ihnen zusammenzuarbeiten.»<br />
Madlen Graber, Pflegefachfrau HF, stellvertretende<br />
Pflegedienstleiterin: «Im Langzeitbereich wird<br />
Pflege längerfristig geplant, ausgeführt, überprüft<br />
und wieder angepasst. Die Beziehung zum<br />
Bewohnenden und seinen Angehörigen steht im<br />
Mittelpunkt. Es macht mich ganz einfach zufriedener,<br />
die Entwicklung pflegebedürftiger Menschen<br />
über einen längeren Zeitraum zu erleben<br />
und sie begleiten zu dürfen, ganz unabhängig<br />
davon, wohin jeweils der Weg führt.»<br />
Irene Hofmann, Pflegehelferin SRK: «Auch wenn<br />
die Abgrenzung wichtig ist, vermag ich eine Beziehung<br />
zu unseren Bewohnenden aufzubauen.<br />
Wir sind eine Art grosse Familie, kennen gegenseitig<br />
unsere Besonderheiten. Manchmal darf ich<br />
jemandem beim Sterben beistehen.»<br />
Wie hat sich der Beruf in den letzten Jahren<br />
entwickelt?<br />
Heidi Vogel, Pflegefachfrau HF, Pflegesupporterin<br />
(35 Jahre Pflegeerfahrung): «Der Beruf ist vielfältiger,<br />
aber auch anspruchsvoller geworden.<br />
Sorgen macht mir der zunehmende ‚Bürokrieg‘.<br />
Dennoch würde ich diesen tollen Beruf jederzeit<br />
wieder ergreifen.»<br />
Mete Asma, Fachmann Gesundheit: «Unser Beruf<br />
bietet sehr gute Möglichkeiten, um sich in<br />
verschiedene Richtungen weiterzuentwickeln<br />
und weiterzubilden.»<br />
22
Ein kompetentes Pflegeteam (v.l.):<br />
Mete Asma, Fachmann Gesundheit<br />
Stefanie Schnarwiler, Pflegefachfrau DN I<br />
Madlen Graber, stv. Pflegedienstleiterin<br />
Anja Hadorn, Pflegefachfrau HF<br />
Irene Hofmann, Pflegehelferin SRK<br />
Lucia Schenk, Pflegedienstleiterin<br />
23
Stiftung<br />
Kompetenz weiter ausbauen<br />
Wer ins <strong>Alterspflegeheim</strong> nach <strong>Burgdorf</strong> kommt,<br />
darf vor allem etwas erwarten: Eine optimale<br />
Betreuung. Dieser Verpflichtung kommen unsere<br />
Mitarbeitenden täglich nach. Alle konzentrieren<br />
sich auf das Wohl der Bewohnerinnen und Bewohner.<br />
Einen besonders engen und intensiven<br />
Kontakt haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
im Pflegebereich. Dass der diesjährige<br />
<strong>Jahresbericht</strong> das Schwergewicht auf die Pflege<br />
in all ihren Facetten legt, soll diese Leistung aufzeigen<br />
und anerkennen. Seit über drei Jahrzehnten<br />
beweist das APH-Team, dass es den Pflegeund<br />
Betreuungsauftrag kompetent, mit grosser<br />
Sorgfalt und mit menschlicher Wärme erfüllt.<br />
Das <strong>Alterspflegeheim</strong> <strong>Burgdorf</strong> pflegt einen<br />
ganzheitlichen Ansatz. Im Mittelpunkt steht der<br />
Mensch mit all seinen Bedürfnissen, Möglichkeiten,<br />
Hoffnungen, aber auch Einschränkungen<br />
und Ängsten. Darauf richtet das APH seine medizinischen<br />
und pflegerischen Leistungen aus;<br />
stets offen gegenüber allen Werthaltungen seiner<br />
Bewohner. Das APH will den Bewohnenden<br />
den Aufenthalt so angenehm wie möglich gestalten.<br />
Selbstbestimmung ist keine Worthülse, sondern<br />
tiefe Überzeugung. Gleichzeitig dürfen sich<br />
die Gäste darauf verlassen, dass gut ausgebildetes<br />
Personal immer in der Nähe ist, sollte der Fall<br />
eintreten, dass rasche Hilfe nötig ist.<br />
Unsere Gäste bekommen dabei stets massgeschneidert<br />
jene Unterstützung, die sie brauchen.<br />
Wichtig scheint mir, dass der Kontakt zu den Angehörigen<br />
nicht abbricht. Es braucht diesen Kontakt<br />
und die Sicht der «Aussenwelt». Wir leben<br />
nicht im Elfenbeinturm, sondern sind froh um<br />
den Input Dritter. In einem <strong>Alterspflegeheim</strong> ist<br />
auch das Sterben ein allgegenwärtiges Thema.<br />
Auch darauf geht der diesjährige <strong>Jahresbericht</strong><br />
ein, etwa in einem Interview mit Heimseelsorger<br />
Andreas Schmocker.<br />
Ich bin stolz auf das, was das APH in den vergangenen<br />
Jahrzehnten geleistet hat; dank seinen<br />
Mitarbeitenden und den Personen, die sich<br />
an vorderster Front dafür einsetzen. Dazu gehören<br />
die Führungspersonen und die Direktion,<br />
aber auch meine Kolleginnen und Kollegen im<br />
Stiftungsrat, die sich ehrenamtlich für die Ziele<br />
des <strong>Alterspflegeheim</strong>s einsetzen.<br />
Die Entwicklung – oder je nachdem der Zahn<br />
der Zeit – macht auch vor einem <strong>Alterspflegeheim</strong><br />
nicht halt. Neue Pflegekonzepte, neue Erkenntnisse<br />
in der Betreuung und Unterbringung<br />
veranlassen uns, bauliche Anpassungen vorzunehmen,<br />
um auch künftig eine ausgezeichnete<br />
Betreuung in einer möglichst wohnlichen Umgebung<br />
sicherstellen zu können. In einem ersten<br />
Schritt wollen wir das APH in den nächsten Jahren<br />
um zwei qualitativ hochstehende Wohnhäuser<br />
erweitern. Sie sollen versetzt auf der Südseite<br />
der bestehenden Gebäude errichtet und direkt<br />
an alle bestehenden Infrastrukturen angeschlossen<br />
werden. Die Volumina der beiden Gebäude<br />
passen sich dabei den vorhandenen Bauten an<br />
und stellen sicher, dass die Wohnlichkeit unseres<br />
Heims – auch und gerade durch die «menschlichen<br />
Dimensionen» – weiterhin gewährleistet<br />
bleibt.<br />
Später sollen in einem zweiten Schritt die bestehenden<br />
Zimmer umgebaut und die technische<br />
Infrastruktur des «Indermühle-Baus» – benannt<br />
nach dem in den 1970er Jahren beauftragten Architekturbüro<br />
– optimiert werden. Damit wollen<br />
wir sicherstellen, dass die Zimmer auch künftig<br />
in Grösse und Komfort die Vorstellungen und<br />
Wünsche unserer Bewohnerinnen und Bewohner<br />
erfüllen.<br />
Klaus R. Eichenberger, Stiftungsratspräsident<br />
24
Stiftung<br />
Organisation der Stiftung<br />
Stiftungsrat<br />
Präsident<br />
Vizepräsident<br />
Mitglieder<br />
Sekretär<br />
Rechnungsrevisor<br />
Klaus R. Eichenberger, Thun<br />
Dr. Hansjörg Schenker, Zollikofen<br />
Karin Jenni, Oberburg<br />
Hans Bracher, Kirchberg<br />
Mark Haldimann, <strong>Burgdorf</strong><br />
Dr. med. Ernst Schürch, <strong>Burgdorf</strong><br />
Lorenz Wacker, Kirchberg<br />
Elisabeth Zäch, <strong>Burgdorf</strong><br />
Alex Fuchs, Bern<br />
Gfeller & Partner AG,<br />
Hansjörg Dubach, Bern<br />
Baukommission<br />
Präsident<br />
Mitglieder<br />
Dr. Hansjörg Schenker, Zollikofen<br />
Daniel Eberhart, <strong>Burgdorf</strong><br />
Nadja Glarner, Küttigkofen<br />
Lucia Schenk, <strong>Burgdorf</strong><br />
André Baumann, Ersigen<br />
Alfred Binggeli, Lyss<br />
Thomas Buschor, <strong>Burgdorf</strong><br />
Klaus R. Eichenberger, Thun<br />
Alex Fuchs, Bern<br />
Hanspeter Kindler, <strong>Burgdorf</strong><br />
Finanzkommission<br />
Präsident<br />
Mitglieder<br />
Mark Haldimann, <strong>Burgdorf</strong><br />
Nadja Glarner, Küttigkofen<br />
Willy Schüpbach, Oberburg<br />
Alfred Binggeli, Lyss<br />
Alex Fuchs, Bern<br />
25
Führungsteam<br />
Das APH-Führungsteam<br />
Das APH-Führungsteam von links:<br />
Heinz Messerli<br />
Qualitäts- und Sicherheitsbeauftragter<br />
Alex Fuchs<br />
Direktor<br />
Lucia Schenk<br />
Pflegedienstleiterin<br />
Hanspeter Kindler<br />
Leiter Technischer Dienst<br />
Dr. med. Wolfgang Roth<br />
Heimarzt (bis 30. Juni 2012)<br />
Christina Estermann<br />
Leiterin Personalwesen<br />
Alfred Binggeli<br />
Leiter Ökonomie<br />
Stellvertretender Direktor<br />
Christine Bärtschi Borter<br />
Leiterin Sozialberatung<br />
Johanna Rettenmund<br />
Leiterin Therapien<br />
Nadja Glarner<br />
Leiterin Rechnungswesen<br />
Kleines Bild:<br />
Dr. med. Hans-Rudolf Messerli<br />
Heimarzt (seit 1. Juli 2012)<br />
26
Zahlen und Fakten<br />
Betten und Pflegetage<br />
Abt. A-2 Abt. B-1 Abt. B-2 Abt. C-2 Abt. D-1 Abt. D-2<br />
Bettenbelegung<br />
Heimbewohnerbetten<br />
24 21 26 24 22 26<br />
Betten für Kurzaufenthalter 0 1 1 0 1 1<br />
Durchschnittliche Belegung 99.3% 103.5% 98.8% 100.1% 98.2% 102.7%<br />
Total<br />
143<br />
4<br />
100.4%<br />
Pflegetage nach Stufen<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
Total<br />
Durchschnittliche Stufe<br />
0 0 0 0 0 0<br />
71 12 133 789 0 318<br />
0 0 0 0 0 0<br />
60 324 1 134 998 0 473<br />
137 3 166 348 0 201<br />
682 378 941 1 398 704 1 352<br />
32 0 301 0 0 466<br />
2 772 4 745 3 866 2 440 4 696 4 020<br />
3 681 2 106 1 695 2 218 2 660 2 548<br />
865 635 456 443 4 278<br />
391 111 1 045 139 181 352<br />
6 0 0 0 0 115<br />
8 697 8 314 9 737 8 773 8 245 10 123<br />
8.48 8.19 7.77 6.97 8.22 7.71<br />
0<br />
1 323<br />
0<br />
2 989<br />
855<br />
5 455<br />
799<br />
22 539<br />
14 908<br />
2 681<br />
2 219<br />
121<br />
53 889<br />
7. 8 7<br />
27
Zahlen und Fakten<br />
Heimbewohnerinnen und Heimbewohner<br />
Abt. A-2 Abt. B-1 Abt. B-2 Abt. C-2 Abt. D-1 Abt. D-2<br />
Total<br />
Heimbewohnende<br />
Stand 01.01.2012 24 23 27 25 23 28 150<br />
Eintritte 30 23 36 18 14 20 141<br />
Austritte 31 23 36 19 15 23 147<br />
Davon Todesfälle 12 7 23 11 8 9 70<br />
Heimbewohnende<br />
Stand 31.12.2012 23 23 27 24 22 25 144<br />
Davon Frauen 15 8 20 18 15 16 92<br />
Davon Männer<br />
Durchschnittsalter<br />
8 15 7 6 7 9<br />
84.64 83.23 84.24 86.94 82.21 82.87<br />
52<br />
84.02<br />
28
Zahlen und Fakten<br />
Erfolgsrechnung<br />
Betriebsertrag<br />
Pflegetaxen<br />
Medizinische Nebenleistungen<br />
Patientenleistungen<br />
Miet- und Kapitalzinserträge<br />
Personal und Dritte<br />
Sonstige Erträge<br />
Nebenbetriebe<br />
Auflösung Rücklagen<br />
Total Betriebsertrag<br />
2012<br />
18 068 325<br />
151 360<br />
132 108<br />
85 502<br />
69 032<br />
116 370<br />
92 610<br />
32 361<br />
18 747 668<br />
2011<br />
17 690 857<br />
153 558<br />
127 065<br />
82 977<br />
88 955<br />
109 160<br />
76 568<br />
1 497 949<br />
19 827 089<br />
Betriebsaufwand<br />
Besoldungen, Sozialleistungen<br />
Honorare<br />
Medizinischer Bedarf<br />
Lebensmittelaufwand<br />
Haushaltaufwand<br />
Unterhalt und Reparaturen<br />
Aufwand für Anlagenutzung<br />
Bildung Rücklagen für Investitionen<br />
Abschreibungen<br />
Energie und Wasser<br />
Verwaltungsaufwand<br />
Aufwand Heimbewohner<br />
Übriger Sachaufwand<br />
Kursverlust Wertschriften<br />
Total Betriebsaufwand<br />
13 570 839<br />
303 880<br />
491 861<br />
526 720<br />
436 602<br />
303 190<br />
301 834<br />
1 589 028<br />
318 860<br />
345 374<br />
353 670<br />
42 278<br />
144 388<br />
3 725<br />
18 732 247<br />
13 229 744<br />
287 368<br />
523 313<br />
536 625<br />
408 483<br />
263 814<br />
247 192<br />
1 574 471<br />
1 818 792<br />
315 677<br />
305 963<br />
50 558<br />
175 498<br />
25 203<br />
19 762 701<br />
Zusammenfassung<br />
Betriebsertrag<br />
Betriebsaufwand<br />
Betriebserfolg<br />
18 747 668<br />
18 732 247<br />
15 421<br />
19 827 089<br />
19 762 701<br />
64 388<br />
29
Zahlen und Fakten<br />
Bilanz<br />
Aktiven<br />
Umlaufvermögen<br />
Flüssige Mittel<br />
Heimbewohnerdebitoren<br />
Übrige Debitoren<br />
Vorräte<br />
Transitorische Aktiven<br />
Total Umlaufvermögen<br />
31.12.2012<br />
2 860 387<br />
2 002 422<br />
38 178<br />
6<br />
232 305<br />
5 133 298<br />
31.12.2011<br />
2 097 577<br />
1 533 813<br />
12 278<br />
6<br />
216 054<br />
3 859 727<br />
Anlagevermögen<br />
Sachanlagen<br />
Finanzanlagen<br />
Total Anlagevermögen<br />
2 286 131<br />
142 171<br />
2 428 301<br />
2 255 100<br />
846 336<br />
3 101 437<br />
Total Aktiven<br />
7 561 599<br />
6 961 164<br />
Passiven<br />
Fremdkapital<br />
Kurzfristiges Fremdkapital<br />
Langfristiges Fremdkapital<br />
Total Fremdkapital<br />
1 274 994<br />
0<br />
1 274 994<br />
2 560 170<br />
206 667<br />
2 766 837<br />
Eigenkapital<br />
Rücklagen 4 893 569 2 826 814<br />
Fonds und Legate<br />
302 402<br />
292 300<br />
Eigenkapital<br />
1 090 634<br />
1 075 213<br />
Total Eigenkapital<br />
6 286 605<br />
4 194 327<br />
Total Passiven<br />
7 561 599<br />
6 961 164<br />
30
Zahlen und Fakten<br />
Anhang zur Jahresrechnung<br />
Stiftung <strong>Alterspflegeheim</strong> Region <strong>Burgdorf</strong><br />
Stand 31.12.2012<br />
1 Erläuterung zur Geschäftstätigkeit<br />
Rechtsform<br />
Stiftung nach ZGB 81<br />
Zweck / Leistungsauftrag<br />
Die Stiftung bezweckt den Bau und Betrieb eines<br />
<strong>Alterspflegeheim</strong>es und ähnlichen der sozialen<br />
Altersfürsorge dienenden Zwecken.<br />
Die Institution stellt die mit der Gesundheitsund<br />
Fürsorgedirektion des Kantons Bern (GEF)<br />
vereinbarten Pflege- und Betreuungsleistungen<br />
sicher sowie bildet Lernende in Pflege- und<br />
Betreuung, Infrastruktur und nichtärztlichen<br />
Gesundheitsberufen aus.<br />
Der Stiftungsrat besteht aus Präsident, Vizepräsident,<br />
6 Mitgliedern und 5 Beisitzern ohne<br />
Stimmrecht.<br />
Stiftungsratsausschüsse in Form von Finanzkommission<br />
und Baukommission.<br />
Der Stiftungsrat vertritt die Stiftung rechtsgültig<br />
nach aussen. Präsident und Vizepräsident zeichnen<br />
kollektiv zu zweien mit dem Sekretär.<br />
Revisionsstelle<br />
Gfeller + Partner AG, Bern<br />
Risikobeurteilung<br />
Der Stiftungsrat hat sich, basierend auf einer<br />
Risikoanalyse, mit den für das Unternehmen wesentlichen<br />
Risiken auseinandergesetzt. Die erforderliche<br />
Risikobeurteilung wurde vorgenommen<br />
und allfällig sich daraus ergebende Massnahmen<br />
eingeleitet, um zu gewähren, dass das Risiko<br />
einer wesentlichen Falschaussage in der Rechnungslegung<br />
als klein einzustufen ist.<br />
Organisation<br />
Stiftungsrat mit Stimmrecht<br />
Eichenberger Klaus R., Präsident, Thun<br />
Schenker Dr. Hansjörg, Vizepräsident, Zollikofen<br />
Bracher Hans, Kirchberg<br />
Haldimann Mark, <strong>Burgdorf</strong><br />
Jenni Karin, Oberburg<br />
Schürch Dr. med. Ernst, <strong>Burgdorf</strong><br />
Wacker Lorenz, Kirchberg<br />
Zäch Elisabeth, <strong>Burgdorf</strong><br />
ohne Stimmrecht<br />
Fuchs Alex, Sekretär, Bern<br />
Binggeli Alfred, Lyss<br />
Glarner Nadja, Küttigkofen<br />
Messerli Dr. med. Hans-Rudolf, <strong>Burgdorf</strong><br />
Schenk Lucia, <strong>Burgdorf</strong><br />
31
Stiftung<br />
Anhang zur Jahresrechnung<br />
2 Bilanzierungs- und Bewertungsrichtlinien<br />
Die Buchführungs-, Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze richten sich nach dem Obligationenrecht.<br />
Sachanlagen<br />
Investitionen werden gemäss allgemeingültigen Definitionen<br />
für Pflegeheime, Art. 8 VKL, und Handbuch „Forum stationäre<br />
Altersarbeit Schweiz“, bewertet.<br />
Brandversicherungswert Sachanlagen<br />
Gebäudeversicherungswert<br />
Die an den Kanton Bern zurückerstatteten Investitionsbeiträge<br />
beliefen sich auf insgesamt CHF 1‘200‘414 für Sanierungsarbeiten<br />
an den Immobilien. Die Bewertung dieser Aktivierungen<br />
erfolgt linear über die vom Kanton berechnete Restlaufzeit.<br />
(Stetigkeit der Bewertung)<br />
31.12.2012<br />
8‘250‘000<br />
32‘800‘000<br />
31.12.2011<br />
8‘250‘000<br />
32‘800‘000<br />
Finanzanlagen<br />
Der Fonds-Marktwert wurde angepasst um netto<br />
Für die Verwaltung und Anlage des Stiftungsvermögens hat der<br />
Stiftungsrat am 23.11.2011 ein Anlagereglement genehmigt.<br />
3‘092<br />
-23‘753<br />
Belastung von Aktiven zur Sicherung eigener<br />
Verpflichtungen<br />
Finanzanlagen - verpfändet<br />
0<br />
836‘711<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Vorsorgeeinrichtungen<br />
Verbindlichkeit 31.12.<br />
0<br />
67‘391<br />
Reglemente<br />
- Pensionär-Fonds vom 01.01.1991 - gültig bis 31.12.2012<br />
- Personal-Fonds vom 01.01.1991 - gültig bis 31.12.2012<br />
- Fondsreglement vom 30.11.2012 - gültig ab 01.01.2013<br />
- Anlagereglement vom 23.11.2011<br />
Fonds<br />
Total Fonds am 1.1.<br />
Heimbewohner-Fonds - Einlagen/Spenden/Zinsen<br />
Personal-Fonds - Einlagen/Spenden/Zinsen<br />
KITA-Fonds - Einlagen/Spenden/Zinsen<br />
Total Fonds am 31.12.<br />
206‘584<br />
8‘409<br />
1‘402<br />
108<br />
216‘503<br />
193‘167<br />
9‘845<br />
3‘572<br />
0<br />
206‘584<br />
Legate<br />
Legat Huber am 1.1.<br />
Zinsen gem. Fondsreglement ab 1.1.2012<br />
Legat Huber am 31.12.<br />
85‘717<br />
182<br />
85‘899<br />
85‘717<br />
0<br />
85‘717<br />
Stiftungskapital<br />
Kapital 1.1.<br />
Jahreserfolg 2012/2011<br />
Stiftungskapital 31.12.<br />
1‘075‘213<br />
15‘421<br />
1‘090‘634<br />
1‘010‘825<br />
64‘388<br />
1‘075‘213<br />
32
Zahlen und Fakten<br />
Revisionsbericht<br />
33
Spenden<br />
Danke den Spenderinnen und Spendern<br />
Naturalien<br />
Pensionärfonds<br />
Fritz Gertsch AG, Comestibles und<br />
Gourmet-Service, Thun<br />
Emmi Käse AG, Luzern<br />
Gavis-Service AG, Bern<br />
Hiestand Schweiz AG, Zürich<br />
Metzgerei Gygax, Lützelflüh-Goldbach<br />
Metzgerei Baumgartner, <strong>Burgdorf</strong><br />
Metzgerei Spahni AG, Zollikofen<br />
Nestlé Suisse SA, Vevey<br />
Unilever Schweiz GmbH, Knorr, Thayngen<br />
Personalfonds<br />
Fr. 30.– bis Fr. 200.–<br />
Irma Aegerter, <strong>Burgdorf</strong><br />
Nicole Bühler, Bern<br />
Annemarie Fischer-Jost, <strong>Burgdorf</strong><br />
Annemarie + Hansruedi Kindler, Kaltacker<br />
Marianne + Marcel Kopp, Lyssach<br />
Katharina Lehmann, Kirchberg<br />
Bruno Lehmann, <strong>Burgdorf</strong><br />
Eduard + Muguette Niederhauser, Schwanden<br />
Pauli Elektro AG, <strong>Burgdorf</strong><br />
Sylvia Schneider , <strong>Burgdorf</strong><br />
Schreinerei Werthmüller AG, <strong>Burgdorf</strong><br />
Thomas Theiler, Krauchthal<br />
Caterina Tschumi, <strong>Burgdorf</strong><br />
Fr. 20.– bis Fr. 99.–<br />
Katharina Grossen, Grosshöchstetten<br />
Therese Habegger, Heimiswil<br />
Lisbeth Jäger-Schmutz, Etzelkofen<br />
Jakob Steiner, Kaltacker<br />
Katharina Hofer Guggisberg, <strong>Burgdorf</strong><br />
Hermann Dür AG Handelsmühle, <strong>Burgdorf</strong><br />
Willi Ingold, Hasle b. <strong>Burgdorf</strong><br />
Paul Kiener, <strong>Burgdorf</strong><br />
Katharina Lehmann, Kirchberg<br />
Edith + Robert Lehmann, Bolligen<br />
Fritz + Dora Loosli-Jost, <strong>Burgdorf</strong><br />
Rosmarie + Christoph Münger, Kiesen<br />
Fritz Scheidegger, Kirchberg<br />
Rudolf Schenk, <strong>Burgdorf</strong><br />
Paul + Monika Wittwer, Oberburg<br />
Fr. 100.– bis Fr. 199.–<br />
Paul Aeschbacher, Kirchberg<br />
Dr. Martin Bachmann, Hindelbank<br />
Irma Aegerter, <strong>Burgdorf</strong><br />
Jiri Mandl, Bern<br />
Fr. 200.– bis Fr. 500.–<br />
Ev. Ref. Kirchgemeinde, <strong>Burgdorf</strong><br />
Kirchgemeinde Heimiswil, Heimiswil<br />
Christoph + Gabriela Wälchli-Heiniger, Oberburg<br />
Quartierverein Schlossmatt, <strong>Burgdorf</strong><br />
Elisabeth Zäch, <strong>Burgdorf</strong><br />
34
Spenden<br />
Huusblick<br />
Spenden im Gedenken an<br />
Fr. 12.– bis Fr. 200.–<br />
Yvonne Aeschlimann, <strong>Burgdorf</strong><br />
Johanna Aeschlimann, Ersigen<br />
Ruth Buergi-Stauffer, Kirchberg<br />
Heidi und Walter Dällenbach, <strong>Burgdorf</strong><br />
Klaus R. Eichenberger, Thun<br />
Ursula Eicher-Uhlmann, Ersigen<br />
Paul Geissbühler, <strong>Burgdorf</strong><br />
Katharina Grossen, Grosshöchstetten<br />
Therese Habegger, Heimiswil<br />
Vreni Hauert, Ersigen<br />
Lisbeth Häuselmann, <strong>Burgdorf</strong><br />
Verena + Otto Hegg-Nebiker, Köniz<br />
Elisabeth Hirschi, Hasle-Rüegsau<br />
Willi Ingold, Hasle b. <strong>Burgdorf</strong><br />
Rosette Kauz, <strong>Burgdorf</strong><br />
Verena und Paul Kiener-Pasche, <strong>Burgdorf</strong><br />
Hannelore Kunz, <strong>Burgdorf</strong><br />
Dora Meier, <strong>Burgdorf</strong><br />
Therese Mühlebach, Hasle b. <strong>Burgdorf</strong><br />
Renate Rudolf, Hettiswil<br />
Lucie Margrit Schachtler, <strong>Burgdorf</strong><br />
Rudolf Schenk, <strong>Burgdorf</strong><br />
Ruth Schmid, <strong>Burgdorf</strong><br />
Liliane Steiner, <strong>Burgdorf</strong><br />
Martine Wandfluh, Wynigen<br />
Cornelia und Bruno Wegmüller, Zäziwil<br />
Gretli Widmer, Heimiswil<br />
Theo Fischer, sel.<br />
Margarete Gerber, sel.<br />
Walter Gilgen, sel.<br />
Heinz Grossenbacher, sel.<br />
Franz Grossenbacher, sel.<br />
Walter Janz, sel.<br />
Johann Kellenberg, sel.<br />
Gertrud Kohler-Bigler, sel.<br />
Martha Kopp, sel.<br />
Jakob Lehmann, sel.<br />
Eduard Lehmann, sel.<br />
Miluska Mandl, sel.<br />
Alice Ryser, sel.<br />
Hans Schürch, sel.<br />
Margrit Schürch, sel.<br />
Ruth Tschumi, sel.<br />
Elisabeth Ursenbacher, sel.<br />
Klara Zürcher, sel.<br />
35
• Apéros • Bankette<br />
• Familienfeste • Konzerte<br />
• Grebt • Partyservice<br />
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