Ausgabe Nr. 20, Sommer 2004 - Bernischer Elektrizitätsverband

Nr. 20
Sommer
2004
Neue BKW-Vertriebspartner-Verträge und
Ablösung der bisherigen electra-Tarife durch
ein modulares und ausbaubares Produkt!
Die BKW FMB Energie AG
gerät auch von Seiten der
Energieversorgungsunternehm
ungen zunehmend unter
Druck. Nachdem die BKW
schon vor einiger Zeit eine
Preissenkung für
Verteilunternehmungen ab
diesem Herbst angekündigt
hat, wird die
Anpassung der bisherigen
electra-Tarife für die
bernischen EVU’s nun
langsam konkret.
Impressum:
Informationsblatt des Bernischen
Elektrizitätsverbandes, Geschäftsstelle:
Wasserweg 3, 3114 Wichtrach
Tel: 031 782 02 07, Fax: 031 782 02 09
E-Mail: elnet@bluewin.ch
Internet: www.bev-bern.ch
Redaktion:
Urs Gnehm, Fritz Uhlmann
Inhalt:
Seite:
Neue Verträge & Preise
der BKW 1
(Fortsetzung von Seite 1) 2
BEV Mitglieder stellen sich vor 3
Kurzberichte und Mitteilungen 4
In den vergangenen Jahren ist Bewegung in den Schweizer
Strommarkt gekommen. Die BKW Energie AG zeigt mit der
Mitbegründung der Youtility AG und der Lancierung
partnerschaftlicher Endkundenprodukte, wie sie sich auf
diese Herausforderung einstellt.
In diesem Zusammenhang plant die BKW für den Herbst
dieses Jahres die Anpassung der Vertragsstrukturen und
danach die Ablösung der bisherigen electra-Tarife durch ein
modulares und ausbaubares Produkt.
Ausgangslage
In der Ausgabe des bev aktiv vom Herbst 2003 hat die BKW die
Grundlagen für die neuen Vertragsstrukturen für Vertriebspartner
vorgestellt. Es wurde darauf hingewiesen, dass mit diesen neuen
Verträgen die Voraussetzung zur Ablösung der electra-Tarife
geschaffen werden soll.
Im Verlauf der letzten Monate wurden die neuen
Vertragsstrukturen und die Entwicklung eines neuen Produkts für
Vertriebspartner parallel vorangetrieben. Nach der Fertigstellung
der neuen Verträge – welche in diesen Tagen an die
Vertriebspartner ausgeliefert werden – ist es nun an der Zeit, das
neue Produkt kurz vorzustellen.
Weshalb eine Ablösung der electra-Tarife?
Im Schweizerischen Elektrizitätsmarkt sind Veränderungen im Gang
– die Branche steuert auf die Marktöffnung zu. Damit steigen auch
die Anforderungen an die Energieversorgungsunternehmen, resp.
deren Produkte für die Kunden.
Die Produkte müssen modular nach Energie, Netz sowie integrierten
und wählbaren Dienstleistungen aufgebaut sein. Sie sollten zudem
laufend weiterentwickelt und ausgebaut werden können.
Und nicht zuletzt werden sie kurz- bis mittelfristig dem nationalen
Benchmark standhalten können.
1

Neue BKW-Vertriebspartner-Verträge ... (Fortsetzung von Seite 1)
Die Verhandlungen über die
Preisgestaltung der BKW werden
traditionellerweise vom Vorstand
des BEV für alle BEV-Mitglieder
gemeinsam geführt. Die ersten
Sitzungen fanden Ende Juni
statt, die neuen Preise sollten
noch diesen Herbst bekannt
gegeben werden.
Wie sieht das neue Produkt aus?
In Erwartung der kommenden Marktöffnung und deren
Rahmenbedingungen wird das Produkt etappenweise entwickelt. Als
Steuergrössen dienen der BKW die Bedürfnisse der Vertriebspartner,
die technischen Möglichkeiten und die allgemeine Marktentwicklung.
So bleibt die notwendige Flexibilität erhalten. Nachfolgend sind die
Leistungen des neuen Produkts, welche in der ersten Etappe
angeboten werden stichwortartig aufgeführt:
• Energielieferung (Volllieferung), Netz- und Dienstleistungen
• Ökostrom als Zusatzmodul
• Lastgang-Monitoring als Zusatz-Service
Zudem:
• Transparenz bei Leistungen und Verträgen
• Erweiterung des NT-Fensters (neu: 21.00 - 07.00 Uhr)
• Jahrespreis
Einführung des Produkts
Die Einführung des Produkts erfolgt in 2 Phasen: In der ersten Phase
(Juni bis August 2004) werden die Vertriebspartner-Betreuer bzw.
Key Account Manager den Vertriebspartnern die neue
Vertragsstruktur präsentieren. Das Ziel ist, gemeinsam eine saubere
Vertragsbasis zu schaffen. In der zweiten Phase (September 2004 bis
März 2005) wird der Vertragsinhalt auf Basis der neuen Leistungen
soweit als möglich auf die Bedürfnisse des Vertriebspartners
angepasst und ein neues Angebot erarbeitet. Dieses Angebot wird
dem Vertriebspartner anschliessend unterbreitet.
Abb. Die 2 Phasen der Produkteinführung
Offene Fragen?
Für Fragen zum Thema neue BKW-Verträge und/oder Ablösung der
electra-Tarife stehen Ihnen die BEV-Vorstandsmitglieder oder die
jeweiligen Vertriebspartner-Betreuer und die Key Account Manager
der BKW gerne zur Verfügung. Thomas Eggimann (BKW)/ Urs Gnehm
2

Von A wie Aarberg bis Z wie
Zwischenflüh – der BEV
nimmt Mitglieder unter
die Lupe. Die Auswahl ist
zufällig.
Interview
Auf welchem Weg sind Sie
in der Elektrizitätswirtschaft
gelandet?
Was ist in Ihren Augen die
grösste Herausforderung
für die
Elektrizitätsunternehmunge
n?
Sind Sie mit den Leistungen
des BEV zufrieden?
Könnten Sie sich ein Leben
ohne Strom vorstellen?
Wofür wenden Sie
persönlich am meisten
Energie auf?
Wo holen Sie sich Ihre
persönliche Energie für den
Alltag?
Wem wünschen Sie für die
Zukunft möglichst viel
Energie?
Der BEV stellt vor: Die Energieversorgung Büren AG
Die Elektrizitätsversorgung Büren an der Aare wurde im Jahre 1900 unter dem
Namen Licht-und Kraftversorgung Büren gegründet. Die Betriebsaufnahme erfolgte
am 1.Juli 1900. Die Anlagekosten im Gründungsjahr betrugen Fr. 39'022.45 und der
erste Vertragspartner war das Elektrizitätswerk Hagneck, Biel.
Im Hinblick auf die Liberalisierung wurden die Gemeindebetriebe Büren a.A. durch
den Souverän am 1.April 1999 in eine AG umgewandelt. Seit dem 1.April 1999 ist
neu die ENERGIEVERSORGUNG BUEREN AG operativ tätig.
Alphons Volken
28.04.1946
dipl. El. Ing. HTL/UL NDS
Techn. Leiter
Gemeindebetriebe 1998-
1999
Geschäftsführer der
EVB AG seit 1999
3
Die Einwohner von Büren an der Aare, 3189 an der
Zahl vorsorgen wir heute mit insgesamt 21'370’126
kWh elektrischer Energie.
Für die Sicherstellung der Energieversorgung sind
32 Transformatorenstationen, 113 Verteilkabinen,
15.4 km Mittelspannungs- und 25.997 km
Niederspannungsleitungen notwendig geworden.
Nach meiner Ausbildung als El. Ing. HTL bin ich nach einigen Wanderjahren im
Jahre 1973 in die Lonza Elektrizitätswerke als Projektingenieur eingetreten. Nach
10-jähriger Tätigkeit habe ich in Brig-Glis die Niederlassung Autophon AG/
Ascom aufgebaut und mir das Rüstzeug der Kommunikation durch aktives
Mitbauen von Funknetzen angeeignet. Nach einem kurzen Abstecher zu den
Städtischen Werken in Kloten, an deren Umgestaltung zu einer AG ich
wesentlich mitgewirkt habe, bin ich seit 1998 in Büren an der Aare tätig und
habe meine Erfahrungen mit anschliessender Geschäftsleiterfunktion in die neue
Firma der EVB AG einbringen können.
Das Präsentsein über 24 Stunden während 365 Tagen finde ich eine gewaltige
Herausforderung und nicht zuletzt darum, wenn man auf seine Mitarbeiter zählen
kann, wie dies für die EVB AG zutrifft. Auch die Verhandlungen mit den
Vorlieferanten Youtility AG und der BKW empfinde ich als eine anspruchsvolle
Herausforderung, was mich in den letzten Jahren in Härte und Durchhaltewille
geprägt hat.
Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben von den Dienstleistungen des
BEV’s nur profitieren können. Die Infoveranstaltungen und die Kurse sind ein sehr
gutes Zeugnis dafür.
Dazu möchte ich nur eine bescheidene Antwort geben. Wenn wir für die Zukunft
gegenüber unseren Ressourcen nicht das nötige Benutzergefühl aufbringen,
müssen wir in einer noch nicht voraussehbaren Zeit mit dem leben, was noch
übrig bleibt. Aus diesem Grunde ist die Weitsicht und das vernetzte Denken der
einzige gute Ansatz.
Im Kanton Bern sind die durchschnittlichen Strompreise relativ hoch. Aus diesem
Grunde mache ich mir ernsthaft Gedanken, wie wir unseren Kundinnen und
Kunden ein besseres Preisleistungsgefüge anbieten können. Durch die Youtility
AG haben wir einen Ansatz erreicht, dieser muss aber noch verbessert und mit den
Stromlieferanten härter und zu Gunsten unserer Kundschaft aufgearbeitet werden.
An den Wochenenden gehe ich öfters in meine Residenz nach Oberwald. Bei
guter Luft und ergiebigen Wanderungen im Sommer und bei Langlauf und
interessanten Schlittenfahrten von Gletsch nach Oberwald, mit meiner
Lebensgefährtin und meinen Kolleginnen und Kollegen im Winter, kann ich
reichlich Sauerstoff und gesellschaftliches Wohlbefinden pflegen und nicht zu guter
Letzt die nötige Energie auftanken.
Im hypothetischen Sinn vor allem der BKW, aber auch uns allen. Die BKW
Energie AG hat im Moment grosse Mühe sich in einer sozialen korrekten Welt
wohl zu finden. Aus diesem Grunde wünsche ich allen Betroffenen die
notwendige Kraft und die im Geschäftsleben nicht zu verachtende Einsicht gegen
Innen und Aussen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Mittelpunkt zu
stellen, denn Sie sind die Visitenkarte für den Alltag, die es uns erlaubt in der
Geschäftswelt korrekt, menschlich und finanziell bestehen zu können.

Musterreglement-
Elektrizitätsversorgung
Unzulässige Bestimmung
Durch den Entscheid eines
Regierungsstatthalteramtes hat das
Wasser- und Energiewirtschaftsamt
von einem unveröffentlichten
Verwatungs-gerichtsentscheid
Kenntnis bekommen, der für alle
EVU’s mit einem entsprechenden
Elektrizitätsversorgungsreglement
Folgen hat: Unzulässig ist Artikel
50 (Gebührenpflichtige Personen)
Absatz 3, zweiter Satz des
Musters:
wonach die Grundeigentümer
und die Mieterschaft solidarisch
für die Gebühren haften.
Diese Bestimmung sollte ab sofort
nicht mehr angewendet werden!
Es wird darauf hingewiesen, dass
das Muster-Elektrizitätsversorgungsreglement
1997 ab sofort nicht
mehr verfügbar ist, weil es
allenfalls grundlegend überarbeitet
werden müsste (vor allem wegen
der Änderung der Gesetzgebung
seit dem Erlass des Musters 1997).
Ein neuer Name
Die Energie und Wasserversorgung
Münsingen die sich 2001 in Form
einer öffentlich-rechtlichen
Gemeindeunternehmung
verselbständigt hat, tritt ab Frühjahr
2004 unter dem Namen InfraWerke
Münsingen auf.
Korrigenda
Sorry, uns ist ein Fehler passiert:
Das bev-aktiv vom Frühling 2004
sollte die Nr. 19 und nicht 18 haben.
Kurzberichte und Mitteilungen
28. Generalversammlung des BEV vom 25. Mai 2004
Die im Zweijahresturnus stattfindende Generalversammlung des
Bernischen Elektrizitätsverbandes konnte in diesem Jahr in den schmuck
dekorierten Räumlichkeiten der EWK Herzogenbuchsee AG durchgeführt
werden.
Nach der Begrüssung der 65 Mitglieder, Delegierten und Gäste erläuterte
Christoph Fankhauser, Gemeindepräsident von Herzogenbuchsee,
einleitend die interessante geschichtliche Entwicklung der Gemeinde und
das gegenwärtige Verhältnis zur EWK-AG, welche als 100%ige Tochter
der Gemeinde seit über vier Jahren selbständig operiert. Im Hauptteil
präsentierte Ernst Maurer, Präsident des BEV den statuarischen Teil der
GV und orientierte unter Mitwirkung von Daniel Menetrey, BKW-FMB
Energie AG, insbesondere über den Stand der neuen
Energielieferverträge mit den BKW. Die Inkraftsetzung dieser Verträge
ist ab Oktober 2004 vorgesehen.
Als zusätzliche Bereicherung der GV stellte Peter Hofer, Produktionsleiter
sämtlicher UFA-Produkte der fenaco-Gruppe, das zur Zeit modernste und
grösste Mischfutterwerk der Schweiz, in anschaulicher Art vor, unterstützt
von einer Filmdarbietung. Während und nach dem gemeinsamen
Nachtessen bot sich die nicht zu unterschätzende Gelegenheit zum
Gedankenaustausch und Probleme diskutieren oder sogar lösen. Für
diese gute Veranstaltung gebührt den Sponsoren, Mitwirkenden und
Beteiligten ein herzliches Dankeschön.
Fritz Uhlmann
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