DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Das Draghi-Murmeltier
Die Marktmeinung aus Stuttgart: Das Draghi-Murmeltier Michael Beck Stuttgart, 26. November 2014
Die Marktmeinung aus Stuttgart:
Das Draghi-Murmeltier
Michael Beck
Stuttgart, 26. November 2014
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Presseinformation<br />
Stuttgart, 26. November 2014<br />
von Michael Beck<br />
Die Marktmeinung aus Stuttgart<br />
<strong>Das</strong> <strong>Draghi</strong>-<strong>Murmeltier</strong><br />
Vor einer Woche war an dieser Stelle vom Wald-<strong>Murmeltier</strong> Phil<br />
die Rede, das alljährlich im beschaulichen US-Örtchen<br />
Punxsutawney den Fortgang des Winters weissagt (oder<br />
weiterschläft) und in einer wiederkehrenden Wiederholzeitschleife<br />
landet. Damals im Zusammenhang mit der drohenden<br />
wiederkehrenden Blockade des US-Etats. Diese Woche geht es<br />
um ein europäisches <strong>Murmeltier</strong> – das „<strong>Draghi</strong>-<strong>Murmeltier</strong>“.<br />
Zumindest im übertragenen Sinne, denn auch hier wiederholt<br />
sich seit einigen Jahren ein Szenario. Der Präsident der<br />
Europäischen Zentralbank Mario <strong>Draghi</strong> wird wohl als größter<br />
Unterstützer der internationalen Aktienmärkte in die Geschichte<br />
eingehen. Seit dem denkwürdigen Londoner Interview, in dem er<br />
den Euro-Short-Spekulanten Paroli geboten hat und eine<br />
Quasibestandsgarantie für die Währung abgegeben hat, erfreut<br />
er die Aktienmärkte regelmäßig mit seinen Interviews. Der Inhalt<br />
dieser Interviews wiederholt sich seitdem unter nur leichten<br />
Abwandlungen. Herr <strong>Draghi</strong>, also die EZB, „wird alles tun ...“, um<br />
irgendetwas zu garantieren. Diesmal die Bekämpfung der<br />
schädlichen Deflation durch Stimulierung von inflationären<br />
Tendenzen. Der jeweils gleiche Kern besteht in der Tatsache,<br />
dass die EZB ankündigt, ihre Geldschleusen noch ein bisschen<br />
weiter aufzudrehen, und damit die liquiditätsbasierte<br />
Aktienhausse anfeuert. Dies funktionierte auch letzten Freitag,<br />
als die Aktienmärkte in Reaktion auf das jüngst freigelassene<br />
.<br />
.
<strong>Draghi</strong>-<strong>Murmeltier</strong> um circa drei Prozent haussierten. Unterstützt<br />
wurde der Kursanstieg durch den ersten Anstieg des ifo-<br />
Geschäftsklimaindex seit April dieses Jahres. Entgegen der<br />
Erwartung der meisten Marktakteure schickt sich der Dax also<br />
an, seine alten Höchststände doch noch dieses Jahr zu<br />
erreichen. Saisonale und technische Gründe könnten dies weiter<br />
befeuern. So wurde durch den jüngsten Kurssprung die 200-<br />
Tage-Linie des Dax durchbrochen und die von vielen<br />
herbeigesehnte und antizipierte Jahresendrally könnte sich<br />
dadurch durchaus selbst erfüllen. Aufgrund des schleppenden<br />
Weltwirtschaftswachstums ist kaum mit einer deutlichen<br />
Steigerung der Unternehmensgewinne zu rechnen. Inwieweit die<br />
jüngste Hausse mit Substanz unterlegt ist und weiteres Potential<br />
für 2015 aufweist, wird die spannende Frage Anfang des neuen<br />
Jahres sein.<br />
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70174 Stuttgart<br />
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