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Bürgerinitiative wwvW „Weiter weg von Windkraftanlagen“ Arfrade:12.12.2010
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Offener Brief
an den Innenminister des Landes Schleswig-Holstein
Sehr geehrter Herr Innenminister Schlie,
wir wenden uns heute mit diesem offen Brief an Sie, sehr geehrter Herr Minister, weil in
Ihrem Hause der Landesentwicklungsplan fortgeschrieben, die Regionalpläne entwickelt
und fortgeschrieben werden und Sie die Kommunalaufsicht ausüben; zugleich wenden wir
uns an Sie als Abgeordneten des Landtages von Schleswig-Holstein.
Einleitend wollen wir hervorheben, dass wir keine Gegner alternativer Energien sind,
insbesondere auch nicht der Windenergie!
Wir, das sind besorgte und betroffene Einwohner der Dörfer Dissau, Obernwohlde,
Krumbeck, Eckhorst und Arfrade, alle gelegen in der Gemeinde Stockelsdorf und
angrenzenden Dörfern und Gemeinden wie Mönkhagen, Langniendorf, Cashagen und
Dakendorf die von den gemeindlich und privat geplanten Großwindkraftanlagen betroffen
sind.
Die Gemeinde Stockelsdorf plant mit der insolventen Stadt Lübeck über ihre
privatrechtlichen Gemeindewerke auf einer Fläche von etwa 200 ha reichend von Arfrade
bis Dissau, in weiterer Zusammenarbeit mit privaten Investoren etwa 28 Windmühlen mit
einer Höhe von 150 m errichten zu lassen, um aus dem Verkauf von Strom, auch über die
Gemeindegrenzen hinaus, finanziellen Gewinn zu erzielen.
Die über den Regionalplan von der Gemeinde in diesem Umfang erstrebte Ausweisung
des Gebietes als Eignungsgebiet dürfte kaum in Einklang zu bringen sein mit dem
Runderlass vom 4. Juni 1995, seiner Ergänzung vom 25. November 2003, mit Anlage 5
der Auswahlkriterien sowie der Stellungnahmen des Landtages und der
Umwelteinrichtungen.
Wir gehen davon aus, vorbehaltlich einer rechtlichen Überprüfung, dass Sie
rechtsfehlerfrei und sachgemäß entscheiden werden.
Wir weisen daraufhin, dass solche Windkraftanlagen die von Monokultur verschonte
Landschaft mit ihrer Vielfalt an Pflanzen und Tieren sowie das erhaltene dörfliche Gepräge
der Ortschaften nachhaltig negativ beeinträchtigen.
Unser Protest und die damit verbundenen Aktionen sind ausschließlich und allein von der
Verantwortung getragen, jedwede von dem Projekt nachweislich ausgehende
gesundheitliche Beeinträchtigungen für jeden einzelnen betroffenen Bürger zu verhindern
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sowie von der Absicht getragen, den Verlust der einzigartige Kulturlandschaft in dem
beabsichtigen Errichtungsgebiet nicht hinzunehmen.
Wir überreichen Ihnen zu diesem Zweck eine Liste mit über 400 Unterschriften, geleistet
von besorgten Bürgern der Dorfschaften Arfrade, Dissau, Eckhorst, Krumbeck und
Obernwohlde, mit der Aufforderung, dass
die Windräder auch bei uns, den allgemein empfohlenen Mindestabstand von
1500m zu unserem Lebensraum (Grundstücksgrenzen) einzuhalten haben
und die Höhen und die Anzahl der Windkraftwerke beschränkt werden.
Wir stellen fest, dass die von der Gemeinde angemeldeten Flächen unter die zu
unterlassenen "Splitterbauvorhaben" fallen und dass die Ausweisung als
Windeignungsgebiete dem Willen vieler Bewohner der angrenzenden und auch
umliegenden Dörfer widerspricht, also keinesfalls konfliktfrei ist.
Wir erwarten, dass das von der Gemeinde Stockelsdorf aufgegebene Gutachten, das die
Eignung der gemeldeten Flächen verneint hat, zur Grundlage Ihrer Entscheidung gemacht
wird.
Wir verlangen, dass das Abstimmungsverfahren des Gemeinderates wegen der Besorgnis
der Befangenheit einer Rechtmäßigkeitsprüfung unterzogen wird. Einzelne Mitglieder des
Gemeinderates agieren in einer Doppelfunktion, zum einen als Bürgervertreter und zum
anderen mit wirtschaftlichen Interessen als Aufsichtsrat der neu gegründeten
Energiegesellschaft, die sich als künftiger Betreiber des Windparks aufstellt.
Legen Sie diesen Brief und die Unterschriftenlisten dem Landtag und den
entscheidungsbefugten Gremien vor. Diese Listen zeigen unmissverständlich, dass die
von der Gemeinde Stockelsdorf an Sie gemeldeten Flächen nicht konfliktfrei und damit
keine Eignungsflächen im Sinne der Landesvorgaben sind.
Uns wurde in diesem Verfahren bisher kein Gehör gewährt. In keiner der
Informationsveranstaltungen (Dorfschaftsversammlungen/Parteiveranstaltungen usw.)
haben die Verantwortlichen die Fakten mit uns ausgetauscht und auch nur ansatzweise
versucht unsere Befürchtungen auszuräumen.
Wir waren zur eigenen Interessenwahrung veranlasst am 02.12.2010 die Bürgerinitiative
„Weiter weg von Windkraftanlagen“ kurz „wwvW „ zu gründen, mit dem Ziel fundierte
Informationen zu sammeln und gemeinsam unseren Interessen Gehör zu verschaffen.
Neben einer Vielzahl weiterer Aktionen werden wir die Rahmenbedingungen durch unsere
Juristen einer eingehenden rechtlichen Überprüfung unterziehen lassen. Wir werden
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nötigenfalls jeden rechtlichen Weg bestreiten, um die zwingend notwendige
Abstandsregelung durchzusetzen.
Weitere Informationen zu unseren Aufgaben und Zielen finden Sie auf unsere
Internetseite: http://www.wwvW1500.de
Die Unterschriftenlisten erhalten Sie in Kopie. Die Originale verwahren wir zum Schutz vor
dem Zugriff Unberechtigter. Die Listen stehen im Original jederzeit zur Einsicht zur
Verfügung. Mit gleicher Post senden wir diesen Brief an die öffentlichen Medien. Eine
Veröffentlichung auf den Webseiten der Bürgerinitiative erfolgt ebenfalls.
Mit besorgten und entschlossenen Grüßen im Auftrage der "wwvW"
Bürgerinitiative „Weiter weg von Windkraftanlagen“
Arfrade 12.12.2010
Detlef Thee
Stefan Mest
Bürgerinitiative wwvW
23617 Arfrade
Hauptstr. 47
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