Projektbeschreibung Lehrkraft - WaldWert eV
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Wald-Ideen-Reichtum<br />
Schulwettbewerb des Landes Niedersachsen<br />
Idee, Projekt und pädagogischer Anspruch<br />
Die Marienschule in Lingen beteiligt sich mit der Klasse H7b an dem<br />
landesweiten Schulwettbewerb Wald-Ideen-Reichtum. Die Klasse 7b<br />
des Hauptschulzweiges der Marienschule setzt sich zusammen aus 10<br />
Schülerinnen und 7 Schülern im Alter von 12 – 15 Jahren.<br />
Ziel des Projektes soll sein, die nachhaltige Bedeutung des Waldes zu<br />
erkennen und den bislang eintönigen Schulhof durch einen schrittweise<br />
naturnahen Umbau attraktiver für die Schülerinnen und Schüler der<br />
Marienschule zu gestalten. Weitere Aktionen und Projekte müssen sich<br />
anschließen um im Laufe der Zeit den Schulhof mit Materialien aus der<br />
Natur abwechslungsreicher anzulegen. Daher wurde im Rahmen des Projektes<br />
in der Schülerzeitung eine Umfrage geschaltet, wie sich die<br />
Schüler ihren Schulhof wünschen 1 . Ein Ergebnis dieser Umfrage wird<br />
eventuell noch bis zum Ende des Projektes vorliegen. Der Fragebogen<br />
und ein Teilergebnis der Umfrage innerhalb der Klasse H7b sind im Anhang<br />
beigefügt.<br />
Folgende Ziele sollen durch dieses Projekt verfolgt werden:<br />
! Sensibilisierung der Schüler für die Belange der Natur<br />
! Lernen, um Vorausschauend zu denken und zu handeln<br />
! Gemeinsame Planung und Handlung<br />
! Beteiligung an Entscheidungsprozessen<br />
! Motivierung anderer, aktiv zu werden<br />
! eigene Motivation, aktiv zu werden.<br />
1 Quelle: AuGaLa Ausbildungsförderwerk Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V.; Naturnahes<br />
Schulgelände, Unterrichtsmaterialien Planung
Die Umsetzung des Projektes findet im Rahmen der teiloffenen Ganztagsschule<br />
statt, die die Marienschule seit Beginn des zweiten Halbjahres<br />
2007/2008 eingeführt hat. Außerdem werden folgende Fächer<br />
durch spezielle Wissensvermittlung mit eingebunden:<br />
" Deutsch: Texte für die Projektmappe entwerfen, selber schreiben,<br />
korrigieren, Rechtschreibung üben<br />
" Mathe: Berechnung von Umfang und Inhalt eines Körpers zur Ermittlung<br />
des Materialbedarfs, Umrechnung von Maßstäben<br />
" Technik/Werken: Erstellen einer technischen Zeichnung und Bauen<br />
eines maßstabsgetreuen Modells, Verwendung von Holzsorten<br />
für Bau im Außenbereich<br />
" Biologie: Aufbau eines Baumstammes, Wälder in Deutschland<br />
" Kunst: Gestaltung der Präsentation<br />
Thema und Lernziele<br />
Die Infrastruktur der Schule zwingt zu der Überlegung, den Schulhof<br />
naturnah und schülergerecht zu gestalten. Ziel ist, einen lebendigen<br />
Schulhof und ein Klima des Wohlbefindens gemeinsam zu schaffen. Die<br />
Umsetzung erfolgt in projekt- und handlungsorientiertem Unterricht,<br />
teilweise im Rahmen der offenen Ganztagsschule. Durch die Einbindung<br />
in den offenen Ganztagsschulbereich verbringen die Schüler mehr Zeit<br />
in der Schule und lernen Schule auch mal von einer anderen Seite kennen.<br />
Durch die Anregung aller Sinne fällt den Schülern die Umsetzung<br />
nicht schwer und sie haben Spaß daran.<br />
Die Schulhofaktion, insbesondere der Umgang mit heimischen Hölzern,<br />
bringt den Schülern den Wald vor Ort näher. Sie erfahren etwas über<br />
Berufe im Wald. Ihr Wissen über natürliche Abläufe und Arten wird<br />
erweitert. Durch einfache handwerkliche Tätigkeiten bei der Holzbearbeitung<br />
wird die Motorik trainiert. Sie lernen ein Modell zu erstellen<br />
und dieses auch umzusetzen.<br />
Weitere wichtige Lernziele in der Gruppenarbeit sind kommunikative<br />
Kompetenzen, Motivation, Verantwortungsbewusstsein, Durchhaltevermögen<br />
und die Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung. Durch<br />
die Einbindung von Seniorfachleuten lernen die Schüler alte Hand-
werkstechniken und die praktische Herangehensweise an handwerkliche<br />
Arbeiten kennen.<br />
Pädagogische Umsetzung<br />
Die Lehrpläne für Biologie an Hauptschulen in Niedersachsen geben vor,<br />
das Thema Ökosystem Wald im Unterricht zu behandeln. Vorgesehen<br />
ist dieses Themengebiet in der 7. Klasse. Daher verfügen die Schülerinnen<br />
und Schüler schon über ein Vorwissen und können dieses jetzt<br />
durch z.B. praktische Arbeiten bei der Holzernte im Wald vertiefen.<br />
Sie erleben den Wald, die Holzernte der Stämme für ihr „Baumauto“.<br />
Sie bekommen dabei wichtige Informationen zum Thema Wald, zu Bäumen<br />
und zur Forstwirtschaft. Sie lernen Berufe des Waldes „live“ kennen.<br />
Sie werden in die Holzbearbeitung (z.B. Entrinden der Stämme)<br />
eingebunden.
Diese Punkte sollen zu einer Bewusstseinserweiterung bei den Schülern<br />
führen. Sie sollen erfahren, dass der Wald wichtig ist für sie heute und<br />
für die Zukunft.<br />
Durch die praktischen Arbeiten machen die Schülerinnen und Schüler<br />
für sich die Erfahrung, dass sie etwas leisten können. Sie werden von<br />
anderen interessiert gefragt und stehen nicht im Abseits, sondern können<br />
durch Leistung glänzen. Dies kann das Selbstwertgefühl eines jeden<br />
stärken.<br />
Zeitbedarf<br />
Seit dem 15.04.08 verbringt die Klasse H7b einen Nachmittag bis 15:00<br />
Uhr in der Schule, um an dem Projekt zu arbeiten. Zusätzlich sind Vertretungsstunden,<br />
der „Zukunftstag“, verschiedene außerplanmäßige<br />
Nachmittage für Besorgungen und zum Abschluss ein Projekttag für die<br />
Fertigstellung des Baumautos veranschlagt worden. Insgesamt kommen<br />
wir dadurch auf ca. 40 Unterrichtsstunden. Außerdem fand eine fächerübergreifende<br />
Bearbeitung des Themas statt. So wurden z.B. in<br />
dem Fach Deutsch Texte für die Projektmappe entworfen, diskutiert<br />
und geschrieben.<br />
Finanzierung<br />
Die Kosten für das Projekt konnten dank verschiedener Spenden sehr<br />
gering gehalten werden. So kam das Holz aus den umliegenden Wäldern.<br />
Es wurde gegen eine Spendenquittung seitens des Forstamtes Ankum<br />
zur Verfügung gestellt. Größere Maschinen für die Holzbearbeitung<br />
kamen von einer ansässigen Firma. Auch diese rechnet es über eine<br />
Spendenquittung ab. Kleinteile mussten noch besorgt werden. Da belaufen<br />
sich die Gesamtkosten auf unter 200,--!.<br />
Hinzuzurechnen ist der ehrenamtliche Aufwand der Elternschaft und<br />
freiwilliger Helfer wie z.B. die Senioren.