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Nachrichten Mai 2012 - Bibliotheksgesellschaft Celle

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<strong>Mai</strong> <strong>2012</strong><br />

<strong>Nachrichten</strong> aus der<br />

Mitgliederversammlung <strong>2012</strong><br />

Am 15. <strong>Mai</strong> <strong>2012</strong> fand in <strong>Celle</strong> in Kunst &<br />

Bühne unsere diesjährige Mitgliederversammlung<br />

statt. Jürgen Brandes<br />

berichtete als 1. Vorsitzender insbesondere<br />

über die breitgefächerten<br />

Veranstaltungen aus Anlass des 25-<br />

jährigen Bestehens der <strong>Bibliotheksgesellschaft</strong><br />

im ganzen Landkreis, die<br />

Mitgliederfahrt, den Bücher-Flohmarkt<br />

mit Rekordergebnis und wies auf die<br />

im laufenden Jahr stattfindenden Projekte<br />

Lese-Experten <strong>2012</strong> und 11. Jugendbuchwoche<br />

hin.<br />

Über die Tätigkeit der Stadtbibliothek,<br />

der Kreisfahrbücherei und aller<br />

weiteren Büchereien berichteten Dagmar<br />

Behrens und Johannes von<br />

Freymann. Allen Bibliotheken im<br />

Landkreis dankte Jürgen Brandes für<br />

hervorragende Arbeit.<br />

Die finanzielle Situation der <strong>Bibliotheksgesellschaft</strong><br />

beschrieb Schatzmeister<br />

Lothar Haas wiederum als solide<br />

und dankte für zahlreiche Spenden.<br />

Der Vorstand erhielt Entlastung.<br />

Dann wurde einstimmig ein neuer<br />

Vorstand gewählt. Elke Nießler und<br />

Hans-Hagen Nolte schieden aus persönlichen<br />

Gründen aus, Renate Dera<br />

und Dr. Gunter Thies wurden erstmals<br />

gewählt. Dem Vorstand gehören jetzt<br />

an: Jürgen Brandes (1. Vors.), Erika<br />

Trichterborn (2. Vors.), Dr. Lothar Haas<br />

(Schatzmeister), Renate Dera, Dr. Elke<br />

Haas, Dr. Siegfried G. Lion, Sabine<br />

Richter, Dr. Gunter Thies; hinzukommen<br />

die Ehrenmitglieder des Vorstands<br />

Margarete Seil und Dr. Reinhard<br />

Schubert. Als Rechnungsprüfer wurden<br />

Erika Buchhagen und Ulf Trichterborn<br />

einstimmig gewählt.<br />

Das Protokoll der Mitgliederversammlung<br />

wird demnächst zu finden<br />

sein unter: www.bg-celle.de/<br />

downlads.htm.<br />

Literarisches Kabarett von Manfred Hausin<br />

Vor Jahrzehnten hatte in <strong>Celle</strong> ein junger<br />

Mann, Schüler noch, die Erwachsenen<br />

und seine Lehrer mit frechen Texten<br />

und ungewohnten Aktionen irritiert.<br />

Heute ist er, Manfred Hausin, ein seit<br />

langem anerkannter Schriftsteller, auch<br />

Mitglied des PEN. Anschließend an unsere<br />

Mitgliederversammlung veranstaltete<br />

er jetzt bei vollem Haus sein<br />

Literarisches Kabarett.<br />

Hausin ist ein Meister der kurzen<br />

Form: Aphorismen, komprimierte<br />

Sprüche, Widersprüche, Sprachspielerisches.<br />

Er nennt diese Form auch<br />

Hausinaden und behauptet, sie seien<br />

in Wahrheit gekürzte Romane. Damit<br />

bereitet er den Zuhörern großes<br />

Vergnügen, gerade dann, wenn sie<br />

einen Augenblick brauchen, um den<br />

Gehalt aufzunehmen.<br />

Geboren wurde Manfred Hausin in<br />

Hildesheim, wuchs zunächst bei Hildesheim<br />

auf und lebt dort auch heute.<br />

Wichtige Jugendjahre hat er aber in<br />

<strong>Celle</strong> verbracht und am Hölty-<br />

Gymnasium das Abitur gemacht.<br />

Schon in dieser Zeit hat er geschrieben<br />

und veröffentlicht. Wie er selbst sagt,<br />

stammten die ersten Gedichte, die er<br />

zum Druck gab, von seinem Bruder.<br />

Rasch aber erkannte er, dass Texte etwas<br />

bewirken können, schrieb selbst<br />

und begann ein Werk , das seit mehr als<br />

vier Jahrzehnten lebendig ist.<br />

Hausin trug hier nicht nur seine<br />

Texte vor. Er band sie ein, indem er aus<br />

den Stationen seines Lebens erzählte<br />

und von Erfahrungen berichtete,<br />

etwa über die Arbeit mit Verlagen<br />

und über die Gründung eines Verlages<br />

(„Davids Drucke“). Die Anfänge<br />

in <strong>Celle</strong> spielten eine wichtige Rolle.<br />

Mit Vergnügen schilderte er, wie er,<br />

nachdem er schon mit 18 Jahren Mitglied<br />

im Verband deutscher Schriftsteller<br />

geworden war, seine Lehrer<br />

dadurch verunsicherte, dass er Schriftstellerkollegen<br />

in die Schule einlud.<br />

Viele kurze Texte trug Hausin mit<br />

unbewegtem Gesicht vor:<br />

Die Mutter<br />

Voll Liebe<br />

Der Vater<br />

Volljurist<br />

(aus: BETTELN UND HAUSIN VERBOTEN)<br />

Längere Texte fehlten ebenso wenig,<br />

etwa als Hausin zum großen Vergnügen<br />

der Zuhörer die Satire von den<br />

<strong>Celle</strong>r Juristen in der Rolle von Mitwirkenden<br />

der Hengstparade bot.<br />

Manfred Hausin hat im Laufe der<br />

Jahrzehnte mehr als 30 eigene Bücher<br />

herausgebracht und eine Vielzahl von<br />

Gedichten, Geschichten, kurzen und<br />

kürzesten Texten geschrieben, die auch<br />

in Zeitungen, Zeitschriften, Magazinen,<br />

Anthologien und Schulbüchern<br />

veröffentlicht sind. Mehrere sei-<br />

ner Bücher sind in etlichen Auflagen<br />

erschienen, immer wieder angereichert<br />

durch neue Texte. Manches hat sich<br />

dabei verwandelt. Zu seinem 60. Geburtstag<br />

2011 wurden etwa neu aufgelegt<br />

Liebe für immer: Die 111 schönsten<br />

und frechsten Liebesgedichte des<br />

Manfred Hausin und Vorsicht an der<br />

Bahnsteigkante!: Zugige Verse und Geschichten.<br />

Auch durch diese Neuauflagen<br />

bot Hausin einen Streifzug<br />

und trug auch noch eine neue, sehr<br />

aktuelle Hausinade vor:<br />

VON DER WEISHEIT<br />

Als es abwärts ging<br />

Mit der kleinen Stadt<br />

Fassten die Mitglieder des Rates<br />

Einstimmig den weisen Entschluss<br />

Ein Gutachten erstellen zu lassen<br />

Dies kam zu der Folgerung<br />

Die einzige Chance der Stadt-<br />

Entwicklung liege in der Kultur<br />

Als der Gutachter bezahlt war<br />

War auch dafür kein Geld mehr da<br />

Schließlich erinnerte Hausin daran,<br />

dass er vor Jahren auch in <strong>Celle</strong> mehrfach<br />

die von ihm erfundene Lange<br />

Nacht der Poesie zusammen mit anderen<br />

Künstlern veranstaltet hatte. Er<br />

fragte, ob es dieses Ereignis in <strong>Celle</strong><br />

nicht wieder einmal geben sollte. Das<br />

Publikum, das dem Literarischen Kabarett<br />

mit großem Vergnügen gefolgt<br />

war, schien an einer positiven Antwort<br />

interessiert zu sein.


Viermal haben wir letzthin Spenden an<br />

Bibliotheken übergeben, an die Stadtbibliothek<br />

<strong>Celle</strong> und die Kreisfahrbücherei<br />

sowie an zwei kleinere Ortsbüchereien.<br />

Das Geld dafür stammt<br />

aus den Einnahmen des letzten<br />

Bücher-Flohmarkts.<br />

Unsere 2. Vorsitzende<br />

Erika Trichterborn (re.)<br />

übergab der Leiterin der<br />

Spenden für Bibliotheken<br />

Stadtbibliothek, Petra<br />

Moderow, ein Notebook,<br />

einen Beamer<br />

und eine Leinwand.<br />

Damit kann z. B. für kleinere<br />

Kinder Bilderbuchkino<br />

vorgeführt werden<br />

und es sind Vorträge<br />

mit Lichtbildern oder<br />

Präsentationen möglich.<br />

Die neuen Hilfsmittel sind auch<br />

zur Einführung in die Internetnutzung<br />

dienlich. Die Stadtbibliothek modernisiert<br />

sich auf diese Weise weiter.<br />

Sechs neue bunte Rollkoffer und<br />

ein Paket Bücher übergab der Vorsitzende<br />

Jürgen Brandes (Mi.) in Anwesenheit<br />

von Erstem Kreisrat Matthias<br />

Krüger (li.) an den Leiter der Kreisfahrbücherei,<br />

Johannes von Freymann (re.).<br />

Die 6 Koffer sind für die Aktion Lesekoffer<br />

bestimmt und gehen, mit Büchern<br />

unterschiedlichen Inhalts gefüllt,<br />

auf die Reise zu Schulen für die<br />

Klassen 3 bis 8. Jede Klasse behält den<br />

Koffer vier Wochen, zur Projektarbeit<br />

oder zum individuellen<br />

Schmökern. Später<br />

gibt die Klasse den Lesekoffer<br />

an die nächste<br />

Klasse oder die nächste<br />

Schule weiter Die<br />

fabigen Rollkoffer ersetzen<br />

die bisherigen<br />

altersschwachen<br />

Koffer. Sie sind robust,<br />

und die Farbigkeit<br />

weckt die Neugier der<br />

Schülerinnen und<br />

Schüler.<br />

Je einen Scheck über 300 € erhielten<br />

die Büchereien in Lohheide und Beedenbostel.<br />

An der Übergabe nahmen<br />

neben den Büchereileiterinnen Ingeborg<br />

Mirow und Ruth Brederlow<br />

jeweils auch die politischen Spitzen<br />

teil, Bezirksvorsteher Hillrich Köster<br />

aus Lohheide und Bürgermeister<br />

Ulrich Lange aus Beedenbostel.<br />

In Lohheide wurden mit der Spende<br />

die Bemühungen gewürdigt, die Bücherei<br />

nach dem Umzug in die ehemalige<br />

Grundschule für die Leser noch<br />

attraktiver zu machen. Die Bücherei<br />

soll jetzt ein Ort der Kommunikation<br />

sein. In Beedenbostel sollte der Scheck<br />

dazu genutzt werden, Hörbücher<br />

für ältere Menschen anzuschaffen.<br />

Hillrich Köster und Ulrich Lange versprachen<br />

jeweils bei der Übergabe,<br />

ihre Bücherei weiterhin zu unterstützen.<br />

Leider ist die Gemeindebücherei<br />

Beedenbostel mittlerweile geschlossen<br />

worden, u.a. wegen eines Brandes.<br />

Nach Gesprächen, die die<br />

<strong>Bibliotheksgesellschaft</strong> dort geführt<br />

hat, soll jetzt nach Wegen gesucht<br />

werden, die Bücherei zu erhalten. Wir<br />

wollen die Gespräche fortsetzen.<br />

Catherine Atkinson: Charles Dickens und London<br />

Gemeinsam mit der Stadtbibliothek<br />

hatten wir aus<br />

Anlass des 200. Geburtstags<br />

von Dickens zu einem<br />

Vortrag von Dr. Catherine<br />

Atkinson über „Charles<br />

Dickens und das Viktorianische<br />

London“. eingeladen.<br />

Manche <strong>Celle</strong>r erinnerten<br />

sich an Atkinson, die hier<br />

vor Jahren die Ausgrabung<br />

der Stadtbefestigung am<br />

Nordwall geleitet hatte.<br />

Sie stellte zunächst<br />

Dickens' Biografie dar. Als<br />

der Vater ins Schuldgefängnis geraten<br />

war, musste der Sohn als Zwölfjähriger<br />

in einer Schuhcremefabrik<br />

arbeiten. Später wurde er Schreiber bei<br />

einem Anwalt, dann Reporter einer<br />

Zeitung, war mit 17 Jahren Berichterstatter<br />

für Parlamentsdebatten.<br />

Mit zeitgenössischen<br />

Bildern und Karten erläuterte<br />

Atkinson die unkontrollierte<br />

Entwicklung Londons<br />

in der 1. Hälfte des 19.<br />

Jahrhunderts zur größten<br />

Stadt der Welt mit hygienischen<br />

Problemen, Sicherheitsdefiziten<br />

und Armut,<br />

aber auch mit technischem<br />

Fortschritt, Eisenbahnen<br />

und großer Architektur.<br />

Atkinson beschrieb, wie<br />

Dickens auf langen Spaziergängen<br />

durch London<br />

die Menschen beobachtet und seine<br />

einprägsamen Charaktere entwickelt<br />

habe, Mr. Pickwick etwa, Oliver Twist<br />

oder Scrooge, manche auch mit autobiografischen<br />

Zügen. Dickens' Sprachkraft<br />

hob sie hervor. Die Zuhörer dankten<br />

mit nachhaltigem Beifall.<br />

Herausgeber: <strong>Bibliotheksgesellschaft</strong> <strong>Celle</strong> in der Bibliotheksgesellschat Niedersachsen e.V.<br />

Geschäftsstelle: Breitscheidstraße 16, 29223 <strong>Celle</strong> • Tel. 05141-51925 • info@bg-celle.de • www.bg-celle.de<br />

Internetseiten für einzelne Projekte: www.jugendbuchwoche.de • www.lese-experten.de • www.buchstart-celle.de<br />

Vorstand: Jürgen Brandes, 1. Vors.; Erika Trichterborn, 2. Vors.; Dr. Lothar Haas, Schatzmeister; Renate Dera; Dr. Elke Haas;<br />

Dr. Siegfried G. Lion; Sabine Richter; Dr. Gunter Thies; Ehrenmitglieder: Margarete Seil; Dr. Reinhard Schubert<br />

Spendenkonto: Nr. 39099 Sparkasse <strong>Celle</strong> BLZ 257 500 01<br />

Redaktion, Layout und Satz: Dr. Lothar Haas<br />

Termine<br />

• 18.-22.JuniJugendbuchwoche<br />

Näheres: www.jugendbuchwoche.de<br />

• 18. Juni, 19.30 h, Salim Alafenisch<br />

erzählt: Die Nacht der Wünsche,<br />

Museumscafé <strong>Celle</strong><br />

• 19. Juni, 15.30 h, Papiertheater von<br />

Heike Ellermann, Bomann-Museum<br />

• 19. Juni,18h, Herbert Günther /<br />

Andreas Röckener: Buchvorstellung:<br />

Kann passieren - Wahre Geschichten von<br />

erfundenenTieren,CaféKiess,Gr.Plan<br />

• 20. Juni, 13.30 - 15 h Neue Straße der<br />

Gedichte: - Schülergruppen<br />

tragen öffentlichGedichtevor,<strong>Celle</strong>,NeueStraße<br />

• 20. Juni, 15.30 - 16.30 h, Till Eulenspiegel<br />

zieht mit Kindern ab 5 J. durch<br />

<strong>Celle</strong>, ab Brücke vor dem Schloss<br />

• 20. Juni, 19.30 h, Tilman Röhrig liest:<br />

„DerSonnenfürst“,Sternkopf&Hübel<br />

• 22. Juni, 15 - 17 h, Lese-Zelt auf dem<br />

Gr. Plan, <strong>Celle</strong>: Kurzlesungen<br />

• 22. Juni, 20 h, Klaus-Peter Wolf liest:<br />

„Ostfriesenangst“,Krimi,Decius<br />

• 14. Juli, 10-14hBücher-Flohmarkt<br />

vor<br />

der Stadtbibliothek <strong>Celle</strong> (Buchspenden<br />

können ab 3. Juli in der Stadtbibliothek<br />

abgegebenwerden)

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