Der Tod kommt oft aus "heiterem Himmel" - Trauerreden | Sonja ...
Der Tod kommt oft aus "heiterem Himmel" - Trauerreden | Sonja ...
Der Tod kommt oft aus "heiterem Himmel" - Trauerreden | Sonja ...
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BUTTENWIESEN | ZUSAMTAL | HOLZWINKEL | LECHTAL UND DIE REGION<br />
Wertingen<br />
...<br />
Gottmannshofen<br />
P<strong>aus</strong>enspiele für die<br />
Schüler Seite 30<br />
Volkstrauertag<br />
Erinnerungen an das Kriegsende<br />
in Binswangen Seite 31<br />
Videos<br />
Von lokalen Events<br />
I Bei uns im Internet<br />
Kultur<br />
Hingabe an<br />
die Musik Seite 26<br />
SAMSTAG, 16. NOVEMBER 2013 NR. 265 www.wertinger-zeitung.de<br />
25<br />
Wertingen im zauberhaften Reich Märchenprinzen<br />
Er kam gestern zu später Stunde, der Märchenprinz, der Rapunzel<br />
<strong>aus</strong> ihrer Gefangenschaft im Pappenheimerschloss in<br />
Benefizkonzert<br />
In fünf Wochen<br />
„Zauber der<br />
Weihnacht“<br />
Kartei der Not: Karten<br />
für Konzert unserer<br />
Zeitung jetzt sichern<br />
Wertingen/Binswangen Morgen in<br />
fünf Wochen feiern die Christen den<br />
vierten Advent. Am Vorabend können<br />
Sie sich, liebe Leserinnen und<br />
Leser, nach all der Hektik in der<br />
Vorweihnachtszeit so richtig zurücklehnen<br />
und sich auf die bevorstehenden<br />
Feiertage freuen. Unter<br />
dem Motto „Zauber<br />
der Weihnacht“<br />
singen und musizieren<br />
am Samstagabend,<br />
21. Dezember,<br />
ab 19 Uhr in<br />
der Mehrzweckhalle<br />
in Binswangen<br />
(Am Sportplatz)<br />
Kurt Pascher<br />
und seine<br />
Weisenbläser, der Dreigesang Gerti<br />
Kröner sowie die Binswanger Klarischnättra<br />
für die Kartei der Not, das<br />
Leserhilfswerk unserer Zeitung.<br />
<strong>Der</strong> an Donau, Lech und Zusam bekannte<br />
Geschichtenzähler Josef Regensburger<br />
bereichert die Benefizveranstaltung<br />
mit besinnlichen und<br />
humorvollen Beiträgen <strong>aus</strong> seiner<br />
vielfältigen literarischen Sammlung.<br />
Seit Kurzem hat der Vorverkauf<br />
für die „Zauber der Weihnacht“ begonnen.<br />
Wer einen unvergesslichen<br />
Abend in voller Vorfreude auf das<br />
Weihnachtsfest erleben möchte, der<br />
ist am 21. Dezember in Binswangen<br />
sicherlich am richtigen Ort und sollte<br />
sich schon jetzt sein Ticket sichern.<br />
Auf die Besucher wartet ein<br />
zauberhafter Abend mit tollen<br />
Künstlern <strong>aus</strong> der Region. (WZ)<br />
O Karten zum Preis von 13,50 Euro gibt<br />
es in den Medien-Centern der Wertinger<br />
Zeitung (Marktplatz 6 in Wertingen),<br />
der Donau-Zeitung (Große Allee 47 in<br />
Dillingen) und der Augsburger Allgemeinen<br />
(Bahnhofstraße 8 - 10 in Gersthofen).<br />
Ferner in den Zweigstellen der Kreisund<br />
Stadtsparkasse Dillingen (Königstraße<br />
36 in Dillingen), Holzheim (Augsburger<br />
Straße 1), Buttenwiesen<br />
(Hauptstraße 9) sowie in den Rathäusern<br />
von Altenmünster und Biberbach, bei<br />
Schuh Alexandra in Welden (Bahnhofstraße<br />
5) und bei Renate´s Truhe in Meitingen<br />
(Schlossstraße 7).<br />
VON BIRGIT ALEXANDRA HASSAN<br />
Wertingen/Allmannshofen Ein Arbeitsunfall<br />
riss seinen Vater ganz<br />
plötzlich <strong>aus</strong> dem Leben. <strong>Der</strong> <strong>Tod</strong>,<br />
das Sterben, die Trauer sind mit einem<br />
Mal ganz nah. Wertingens<br />
Stadtpfarrer Rupert Ostermayer erinnert<br />
sich klar an den Tag, der ihn<br />
sehr verändert hat. Damals war er<br />
als Diakon in Ausbildung in Memmingen.<br />
Heute profitiert er von der<br />
Erfahrung, die dar<strong>aus</strong> gewachsen<br />
ist.<br />
„Ich kann unbefangen auf Trauernde<br />
zugehen“, sagt der 45-jährige<br />
Pfarrer. Er spricht bewusst kein<br />
Beileid <strong>aus</strong>: „Denn der Gestorbene<br />
ist – wenn wir wirklich glauben –<br />
gut aufgehoben.“ Stattdessen nimmt<br />
sich der katholische Pfarrer Zeit für<br />
die Hinterbliebenen, versucht in<br />
diesem Ausnahmezustand an Alltägliches<br />
anzuknüpfen und gleichzeitig<br />
den Trauerprozess zu begleiten.<br />
„Mir ist wichtig, dass sich die<br />
Trauernden angemessen verabschieden<br />
können.“ Johannes Schuster,<br />
Wertingens evangelischer Pfarrer,<br />
weiß, wie schwierig für viele<br />
Menschen der Umgang mit dem<br />
<strong>Tod</strong> ist. Er versucht zu verhindern,<br />
dass die Hinterbliebenen vor lauter<br />
Unsicherheit alles wegdrängen. „Es<br />
ist ein Irrtum, dass dann möglichst<br />
schnell alles weg ist.“<br />
Neben Gesprächen helfen symbolhafte<br />
Rituale (siehe Info). Schuster:<br />
„Das Absenken des Sarges halte<br />
ich dabei für das allerwichtigste.“<br />
Ihm ist klar, dass dieser dramatische<br />
Zeitpunkt für viele hart ist. „Er<br />
zeigt, dass der Mensch nicht mehr<br />
auf dieser Erde, weg ist – und genau<br />
darum geht es.“<br />
Trauerrituale, die parallel zu jeder<br />
Religion zu finden sind, machen<br />
für <strong>Sonja</strong> Fischer absoluten Sinn.<br />
Die 40-jährige Allmannshofenerin<br />
ist seit vielen Jahren hauptberuflich<br />
Märchenerzählerin. Seit diesem Jahr<br />
gestaltet sie auch offiziell Beerdigungen,<br />
tritt als Trauerrednerin an<br />
die Öffentlichkeit (www.trauerreden-sf.de).<br />
Bereits als 13-Jährige<br />
hatte sie angefangen, Beerdigungen<br />
von Verwandten und Bekannten<br />
mitzugestalten, zu singen und zu erzählen.<br />
In der Kinderkrebsstation<br />
erzählte sie nach ihrer Ausbildung<br />
als Erzieherin jahrelang ehrenamtlich<br />
Märchen und leistete wertvolle<br />
Trauerarbeit.<br />
<strong>Sonja</strong> Fischer betrachtet sich weder<br />
besser oder schlechter, noch von<br />
der Kirche distanziert, arbeitet sowohl<br />
alleine als auch gemeinsam mit<br />
Pfarrern. „Ich habe gelernt, flexibel<br />
auf Bedürfnisse einzugehen und die<br />
Religionen zu achten.“ <strong>Sonja</strong> Fischer<br />
lebt Spiritualität, achtet die<br />
Gestorbenen, die Hinterbliebenen<br />
und das, was größer ist. Sie will<br />
Raum schaffen, dass jede(r) seine<br />
Art des Abschiednehmens und<br />
Trauerns wahrnehmen und <strong>aus</strong>leben<br />
kann.<br />
Von klein auf war <strong>Sonja</strong> Fischer<br />
mit zwei Dingen ständig konfrontiert:<br />
Märchen und <strong>Tod</strong>. Verschiedene,<br />
teils schwere Unfälle und<br />
Krankheiten führten sie selbst sieben<br />
Mal an den Rand des eigenen<br />
Wertingen erlöste... Von der schönen Holden war am Ende<br />
nur noch ihr langer Zopf zu sehen, der vom Turm herab baumelte.<br />
Mehr über die Lichter-Märchennacht lesen Sie auf<br />
»Seite 27 Foto:: Hertha Stauch<br />
<strong>Der</strong> <strong>Tod</strong> <strong>kommt</strong> <strong>oft</strong><br />
<strong>aus</strong> „<strong>heiterem</strong> Himmel“<br />
Trauer Wenn Worte fehlen, kommen wir an unsere eigenen Grenzen<br />
Trauerrituale begleiten den Abschied<br />
● Erde Mit dem Absenken des Sarges<br />
wird klar: <strong>Der</strong> Gestorbene ist nicht<br />
mehr auf dieser Erde, er hat sein irdisches<br />
Leben verlassen. Indem sie<br />
eine Schaufel Erde auf den Sarg werfen,<br />
Lebens. Mit 40 Jahren sagt sie voller<br />
Überzeugung: „Ich habe keine<br />
Angst mehr vor dem <strong>Tod</strong>, wenn wir<br />
loslassen, wird’s wunderschön<br />
sein.“ In ihrer Arbeit erfährt sie immer<br />
wieder: „Im Angesicht des <strong>Tod</strong>es<br />
erfährst du alles und noch viel<br />
mehr.“ Höchstens ein Zehntel davon<br />
verwendet sie für ihre <strong>Trauerreden</strong>,<br />
verlässt sich dabei auf ihr eigenes<br />
Gespür, was offen gesagt werden<br />
will.<br />
Die 40-Jährige weiß ebenso wie<br />
die beiden Pfarrer, dass der <strong>Tod</strong> bei<br />
vielen noch immer ein großes Tabu<br />
ist. Johannes Schuster bedauert,<br />
dass er nur selten zu einer Krankensalbung<br />
gerufen wird: „Das ist kein<br />
Sterbesakrament, sondern die Möglichkeit,<br />
nochmals wirklich Kontakt<br />
aufzunehmen.“ Ein wichtiger<br />
Aspekt im Sterben und Trauern ist<br />
für den 49-Jährigen das Annehmen<br />
der Wahrheit. „Wenn wir die Ambivalenz<br />
sehen, die jedem Menschen<br />
innewohnt, seine guten und bösen<br />
Seiten wahrnehmen können, ist das<br />
ein wichtiger Schritt, mit dem <strong>Tod</strong><br />
fertig zu werden“, sagt Johannes<br />
Schuster in seiner vielfachen Erfahrung<br />
als begleitender Seelsorger.<br />
Gleichzeitig gesteht er offen: „Ich<br />
weiß nicht, wie ich selbst reagieren<br />
werde.“ Sowohl seine Eltern als<br />
auch alle weiteren engen Familienmitglieder<br />
leben noch.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Tod</strong> <strong>kommt</strong> <strong>oft</strong> sehr plötzlich.<br />
„Aus <strong>heiterem</strong> Himmel“ muss<br />
ein Pfarrer dann mehrere Stunden<br />
für den <strong>Tod</strong> reservieren. Und sowohl<br />
bei dem Gespräch mit den Angehörigen<br />
als auch bei der Trauerfeier<br />
versagen selbst den „Profis“<br />
zwischendurch die Stimmen. „Als<br />
eine Mutter – schwanger mit ihrem<br />
fünften Kind – bei einem Autounfall<br />
ums Leben gekommen, blieb mir<br />
bei der Predigt für zehn Sekunden<br />
komplett die Stimme weg.“ In solch<br />
einem Moment kann und will Rupert<br />
Ostermayer seine Tränen nicht<br />
verbergen. Sie sind Zeichen seines<br />
Mitgefühls. Ebenso wie Pfarrer<br />
Schuster nur dasitzen und mittrauern<br />
konnte, als ein krankes Kind inmitten<br />
der Tauffeier verstarb. Und<br />
<strong>Sonja</strong> Fischer den Schmerz einer<br />
Mutter miterlebte, deren beiden<br />
Kinder beim Spielen im Dachboden<br />
erstickt waren. Wenn Worte fehlen<br />
– Pfarrer Johannes Schuster bringt’s<br />
auf den Punkt: „Dann kommen wir<br />
an unsere eigenen Grenzen.“<br />
»Wochennotiz<br />
Volkstrauertag<br />
Zu ihrem Alltag gehören das Sterben und der <strong>Tod</strong>. Als Seelsorger begleiten sie Menschen am Rande des Lebens, trösten und trauern<br />
mit den Hinterbliebenen: Wertingens evangelischer Pfarrer Johannes Schuster, die Märchenerzählerin und Trauerrednerin<br />
<strong>Sonja</strong> Fischer und Wertingens Stadtpfarrer Rupert Ostermayer (von links). Fotos: Birgit Hassan/privat<br />
Kontakt<br />
verstärken Pfarrer und Trauernde die<br />
Handlung und Symbolik.<br />
● Wasser Weihwasser erinnert die<br />
Christen an die Taufe. Tränen, die<br />
helfen die Trauer zu durchleben.<br />
● Luft <strong>Der</strong> Weihrauch ist vom Ursprung<br />
her ein göttliches Symbol. Er galt<br />
schon in Urzeiten als wertvolle Opfergabe<br />
und steht für die Leichtigkeit, mit<br />
der die Seele sich erhebt.<br />
● Feuer Eine tief greifende Wandlung<br />
steht an. Kerzen symbolisieren das<br />
Feuer und schenken Licht in schweren<br />
und dunklen Zeiten. Sie leuchten den<br />
Weg.<br />
Wochennotiz<br />
VON BIRGIT ALEXANDRA HASSAN<br />
Zum Lebensende<br />
» redaktion@wertinger-zeitung.de<br />
Im Leben mit<br />
dem <strong>Tod</strong><br />
anfreunden<br />
Jedes Leben ist ein Märchen und<br />
jedes Märchen ist ein Leben,<br />
sagt <strong>Sonja</strong> Fischer. Sie ist als Märchenerzählerin<br />
und Trauerrednerin<br />
ständig konfrontiert mit dem<br />
<strong>Tod</strong>. Er steckt in (fast) jedem Märchen<br />
und wartet am Ende jedes Lebens.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Tod</strong> kann alle noch so<br />
gut kalkulierten Pläne über den<br />
Haufen werfen. Er kann ganz<br />
plötzlich inmitten aller Lebendigkeit<br />
auftauchen. Und er kann den<br />
Terminkalender eines Pfarrers wie<br />
jedes Hinterbliebenen durcheinanderwirbeln.<br />
Ein kurzer Anruf genügt,<br />
und nichts ist mehr so, wie es<br />
war. „Ein deutliches Zeichen, dass<br />
Leben und <strong>Tod</strong> zusammengehören“,<br />
sagt Wertingens Pfarrer Rupert<br />
Ostermayer.<br />
Märchen haben viel mit Überleben<br />
zu tun, mit Veränderungen<br />
und Transformationen. Und auch<br />
wir Menschen sind dazu aufgefordert,<br />
uns selbst kennen, annehmen<br />
und schätzen zu lernen. Wir müssen<br />
dafür an unsere Grenzen gehen,<br />
diese erweitern und überwinden.<br />
Manchmal fühlen wir uns dabei todmüde<br />
und todtraurig, nehmen etwas<br />
todernst oder finden es todlangweilig,<br />
sind todkrank, todunglücklich<br />
und todstill.<br />
Irgendwann taucht in dieser Leere<br />
todsicher der Impuls auf, todesmutig<br />
wieder zu handeln. Verschwunden<br />
ist die <strong>Tod</strong>esbleiche.<br />
Mit der Farbe kehrt die Lebendigkeit<br />
in unseren Körper zurück.<br />
„Man muss leben, um sich mit<br />
dem <strong>Tod</strong> anfreunden zu können –<br />
glaube ich. Trallallaaaaa!!!!!!!“, sagte<br />
die im Alter von 94 Jahren verstorbene<br />
Kinderbuchautorin Astrid<br />
Lindgren.<br />
Auf das Leben!<br />
Polizeireport<br />
EMERSACKER<br />
Traktor mit Gülleanhänger<br />
stößt gegen Auto<br />
Am Donnerstagnachmittag war ein<br />
79-Jähriger mit dem Traktor samt<br />
Güllewagen auf der Emersackerer<br />
Hauptstraße unterwegs. Als ihm<br />
ein gleichartiges Gespann entgegenkam,<br />
versuchte er <strong>aus</strong>zuweichen.<br />
Er verschätzte sich aber mit dem<br />
Abstand zu einem geparkten Auto.<br />
Es wurde niemand verletzt, an dem<br />
Traktor entstand kein Sachschaden.<br />
<strong>Der</strong> geparkte Wagen wurde<br />
hinten links komplett beschädigt,<br />
die Polizei schätzt den Schaden auf<br />
etwa 4500 Euro. (eisl)<br />
Morgen im Lokalteil<br />
Die WZ berichtet <strong>aus</strong> der Wertinger<br />
Region.<br />
Lokalredaktion Wertingen<br />
Telefon: (0 82 72) 99 43 - 40 bis - 47<br />
Telefax: (0 82 72) 99 43 - 49<br />
redaktion@wertinger-zeitung.de<br />
Anzeigen-Service:<br />
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NUMMER 265 SAMSTAG, 16. NOVEMBER 2013<br />
26 Die Samstagsseite<br />
Den Kindern auch etwas zutrauen<br />
Helikoptereltern Kindergartenleiterinnen <strong>aus</strong> Gundelfingen sehen das Phänomen mit Sorge<br />
Gertraud Godde (links) und Heidemarie Hitzler kennen das Phänomen der Helikoptereltern<br />
und sehen es mit Sorge.<br />
Foto: Gaugenrieder<br />
VON KATHARINA GAUGENRIEDER<br />
Gundelfingen Eigentlich wäre die<br />
Wanderstrecke beim Kindergarten<strong>aus</strong>flug<br />
für den Dreikäsehoch ein<br />
Klacks. <strong>Der</strong> Bub freut sich sogar<br />
schon darauf. Doch die Mutter ist da<br />
anderer Ansicht. Sie befürchtet,<br />
dass der Kleine nicht so weit laufen<br />
kann, und regt an, dass er mit dem<br />
Buggy mit<strong>kommt</strong>.<br />
Helikoptereltern<br />
nennt man solche<br />
Mütter und Väter,<br />
die gleich einem<br />
Hubschrauber<br />
ständig um ihre<br />
Kinder herumschwirren und sie dabei<br />
gleichzeitig in Watte packen. Ein<br />
Phänomen, das auch Gertraud Godde,<br />
Leiterin des Landkindergartens<br />
in Peterswörth, und Heidemarie<br />
Hitzler, Leiterin des Montessori-<br />
Kinderh<strong>aus</strong>es in Gundelfingen, kennen.<br />
Wenn auch beide glauben, dass<br />
es im ländlichen Raum nicht so stark<br />
<strong>aus</strong>geprägt ist, wie in städtischen<br />
Gebieten. Die Gründe für das Phänomen<br />
sind nach Ansicht der Erzie-<br />
„Sie wollen es besonders gut<br />
machen, lesen viel.“<br />
Heidemarie Hitzler<br />
herinnen, die gemeinsam 70 Jahre<br />
Berufserfahrung aufzuweisen haben,<br />
vielfältig. Zum einen, sagt Heidemarie<br />
Hitzler, seien Eltern heute<br />
zunehmend verunsichert, was die<br />
Erziehung anbelangt. „Sie wollen es<br />
besonders gut machen, lesen viel.“<br />
Insbesondere Mütter, die erst später<br />
ihre Kinder bekommen und vielleicht<br />
nur ein Kind haben liefen<br />
dann Gefahr, dieses zu einem Projekt<br />
zu machen, hohe Erwartungen<br />
in es zu setzen und es auf der einen<br />
Seite zu überbehüten, auf der anderen<br />
Seite aber einem hohen Leistungsdruck<br />
<strong>aus</strong>zusetzen. In besonders<br />
schlimmen Fällen könne dies<br />
dann dazu führen, dass sich das<br />
Kind dem Druck durch Krankheiten<br />
entzieht oder aber zum Schulverweigerer<br />
wird. Ganz entscheidend,<br />
sagt Gertraud Godde, sei in<br />
der Erziehung vor allem das Zutrauen.<br />
„Man muss dem Kind einen<br />
Vertrauensvorschuss entgegenbringen.<br />
Es auch mal allein in den Garten<br />
gehen lassen. Es versuchen lassen,<br />
selbst die Schuhe anzuziehen.“<br />
Oder ihm aber zutrauen, wenn es<br />
später in die Schule geht, selbst dort<br />
hinzulaufen. „Nur so können <strong>aus</strong><br />
„Man muss Kinder noch<br />
Kinder sein lassen.“<br />
Gertraud Godde<br />
Kindern selbstständige Menschen<br />
werden, die auch mit Konflikten<br />
umgehen können“, ergänzt Hitzler.<br />
Ein Weg, den Maria Montessori<br />
schon vor mehr als 100 Jahren formuliert<br />
habe. Auch Gertraud Godde<br />
hält nichts davon, wenn Eltern den<br />
Stundenplan ihrer Kinder überfrachten,<br />
um sie möglichst früh zu<br />
fordern und zu fördern. „Man muss<br />
Kinder noch Kinder sein lassen.<br />
Wenn sie zwischen der Ballettstunde,<br />
dem Musikunterricht und<br />
Sportkurs nicht mehr mit anderen<br />
Kindern spielen können, dann ist<br />
das schade.“ Denn im Grunde, das<br />
sagen beide Erzieherinnen, hätten<br />
sich die Bedürfnisse der Kinder in<br />
den vergangenen Jahrzehnten nicht<br />
geändert und seien erstaunlich simpel.<br />
„Man muss bei ihnen verweilen.“<br />
Verändert hätten sich aber die<br />
Anforderungen, die heute an Kinder<br />
gestellt würden. Und auch die, die<br />
die Gesellschaft an die Kindergärten<br />
stellt. Über verschiedenste Programme<br />
wurden über die Jahre Aufgaben<br />
auf die Einrichtungen abgewälzt.<br />
Sie sollen heute mit den Kindern<br />
die ersten Ausflüge in die Welt<br />
des Rechnens und Schreibens unternehmen.<br />
Und am besten gleich auch<br />
noch mit der ersten Fremdsprache<br />
beginnen.<br />
Gertraud Godde und Heidemarie<br />
Hitzler sehen diese Entwicklung<br />
kritisch und setzen in ihren Kindergärten<br />
weiter auf Herzensbildung<br />
und Lernen durch Erfahrung anstelle<br />
der schulischen Didaktik. Denn<br />
mit der seien die Kinder früh genug<br />
konfrontiert.<br />
Paula spitzt die Ohren<br />
Für unsere kleinen Leser Senioren lasen in Höchstädt den Kindern vor<br />
VON BENJAMIN REIF<br />
Höchstädt Als Ente ist Paula Print ja<br />
eigentlich nicht empfindlich, was<br />
das Wetter angeht. Aber heute ist es<br />
schon ganz besonders scheußlich<br />
draußen. Windig, nass und so kalt,<br />
dass unserer Zeitungsente nur so der<br />
Schnabel klappert. Während sie Unmengen<br />
an heißem Tee in sich hineinschüttet,<br />
grübelt Paula, was bei<br />
diesem grauenhaften Novemberwetter<br />
eine schöne Tagesbeschäftigung<br />
wäre. Die Kollegen in der Redaktion<br />
helfen ihr auf die Sprünge:<br />
„Es ist bundesweiter Vorlesetag,<br />
und im Höchstädter Kindergarten<br />
Adolph Kolping lesen heute Senioren<br />
für die Kleinen Geschichten“,<br />
sagen die Kollegen. Oh, das ist genau,<br />
worauf Paula jetzt Lust hat.<br />
Sich bei scheußlichem Wetter im<br />
Warmen Geschichten vorlesen zu<br />
lassen, das ist so schön!<br />
In der Kindertagesstätte Adolph<br />
Kolping angekommen, wird Paula<br />
gleich von den Kindern der Bienengruppe<br />
freudig begrüßt. Theresia<br />
Tochtermann vom Seniorenheim<br />
der Arbeiterwohlfahrt hat es sich<br />
schon in der Gruppe gemütlich gemacht,<br />
und als Paula endlich aufgehört<br />
hat zu schnattern, beginnt sie<br />
mit ihrer Geschichte. Die heißt „Die<br />
Brillenschlange“ und handelt von<br />
einer Kobra, die sehr weise wird,<br />
weil sie die Menschen auf ihrer Insel<br />
dauernd beobachten<br />
kann. Deswegen<br />
kommen die<br />
Menschen nach einiger<br />
Zeit zu ihr,<br />
um sie nach Rat zu<br />
fragen. Die Schlange<br />
kann ihnen dann<br />
immer eine passende Geschichte erzählen.<br />
Paula hört gebannt zu und malt<br />
sich im Kopf ihre eigenen Bilder der<br />
Geschichte <strong>aus</strong>. Auch die Kinder der<br />
Bienengruppe l<strong>aus</strong>chen mit großen<br />
Augen der Erzählung von Theresia<br />
Tochtermann. „Warum heißt die<br />
Schlange denn ‘Brillenschlange’?“,<br />
will Christian wissen. Gruppenleiterin<br />
Birgit Ziegler erklärt: „Das<br />
<strong>kommt</strong> daher, dass Kobras Zeichen<br />
am Kopf haben, die wie Brillen <strong>aus</strong>sehen.“<br />
Bei den Kindern herrscht<br />
nach der Geschichte ein wenig Auf-<br />
regung, denn alle finden den Ausdruck<br />
„Brillenschlange“ eigentlich<br />
gar nicht schön. Die Geschichte fanden<br />
sie dafür umso besser.<br />
Zeitungsente will auch<br />
einmal Kindern vorlesen<br />
Auch Paula fand die Geschichte<br />
ganz toll. Sie nimmt sich vor, auch<br />
Geschichten zu sammeln, sodass sie<br />
sie später vielleicht auch einmal<br />
Kindern erzählen oder vorlesen<br />
kann. Theresia Tochtermann hat<br />
das Vorlesen auch Spaß gemacht:<br />
„Es war sehr schön zu sehen, dass<br />
die Kinder daran Freude haben“,<br />
sagt die Seniorin.<br />
Jetzt ist es aber Zeit zu gehen.<br />
Zum Abschied bekommen Paula<br />
und Frau Tochtermann noch ein<br />
Abschiedslied von der Bienengruppe<br />
gesungen. Beschwingt watschelt<br />
unser Entlein zum Ausgang. Hinter<br />
einer Tür hört sie noch, wie die Seniorin<br />
Erna Kr<strong>aus</strong> den Kindern einer<br />
anderen Gruppe vorliest. Und<br />
am Nachmittag soll auch noch der<br />
evangelische Pfarrer Jochen Eberhardt<br />
das Buch aufschlagen, um die<br />
Kinder mit Geschichten zu fesseln.<br />
Wie geht die Geschichte der Brillenschlange auf der Pazifikinsel wohl <strong>aus</strong>? Juleen, Florian, Paula und Leontina l<strong>aus</strong>chen gespannt,<br />
was Theresia Tochtermann ihnen vorliest.<br />
Foto: Reif<br />
<strong>Der</strong> <strong>Tod</strong> <strong>kommt</strong> <strong>oft</strong> <strong>aus</strong> „<strong>heiterem</strong> Himmel“<br />
Abschied Seelsorger und Trauerredner begleiten die Sterbenden und die Hinterbliebenen. Doch sie stoßen dabei immer wieder an ihre Grenzen<br />
VON BIRGIT ALEXANDRA HASSAN<br />
Daten & Fakten<br />
● Erde Mit dem Absenken des Sarges<br />
wird klar: <strong>Der</strong> Gestorbene ist nicht<br />
mehr auf dieser Erde, er hat sein irdisches<br />
Leben verlassen. Indem sie<br />
eine Schaufel Erde auf den Sarg werfen,<br />
verstärken Pfarrer und Trauernde<br />
die Handlung und Symbolik.<br />
● Wasser Weihwasser erinnert die<br />
Christen an die Taufe. Tränen, die<br />
helfen, die Trauer zu durchleben.<br />
● Luft <strong>Der</strong> Weihrauch ist vom Ursprung<br />
her ein göttliches Symbol. Er<br />
galt schon in Urzeiten als wertvolle Opfergabe<br />
und steht für die Leichtigkeit,<br />
mit der die Seele sich erhebt.<br />
● Feuer Eine tief greifende Wandlung<br />
steht an. Kerzen symbolisieren das<br />
Feuer und schenken Licht in schweren<br />
und dunklen Zeiten. Sie leuchten<br />
den Weg. (WZ)<br />
Wertingen/Allmannshofen Ein Arbeitsunfall<br />
riss seinen Vater ganz<br />
plötzlich <strong>aus</strong> dem Leben. <strong>Der</strong> <strong>Tod</strong>,<br />
das Sterben, die Trauer sind mit einem<br />
Mal ganz nah. Wertingens<br />
Stadtpfarrer Rupert Ostermayer erinnert<br />
sich klar an den Tag, der ihn<br />
sehr verändert hat. Damals war er<br />
als Diakon in Ausbildung in Memmingen.<br />
Heute profitiert er von der<br />
Erfahrung, die dar<strong>aus</strong> gewachsen<br />
ist. „Ich kann unbefangen auf Trauernde<br />
zugehen“, sagt der 45-jährige<br />
Pfarrer. Er spricht bewusst kein<br />
Beileid <strong>aus</strong>: „Denn der Gestorbene<br />
ist – wenn wir wirklich glauben –<br />
gut aufgehoben.“ Stattdessen nimmt<br />
sich der katholische Pfarrer Zeit für<br />
die Hinterbliebenen, versucht in<br />
diesem Ausnahmezustand an Alltägliches<br />
anzuknüpfen und gleichzeitig<br />
den Trauerprozess zu begleiten.<br />
„Mir ist wichtig, dass sich die<br />
Trauernden angemessen verabschieden<br />
können.“ Johannes Schuster,<br />
Wertingens evangelischer Pfarrer,<br />
weiß, wie schwierig für viele<br />
Menschen der Umgang mit dem<br />
<strong>Tod</strong> ist. Er versucht zu verhindern,<br />
dass die Hinterbliebenen vor lauter<br />
Unsicherheit alles wegdrängen. „Es<br />
ist ein Irrtum, dass dann möglichst<br />
schnell alles weg ist.“ Neben Gesprächen<br />
helfen symbolhafte Rituale<br />
(siehe Info). Schuster: „Das Absenken<br />
des Sarges halte ich dabei für das<br />
allerwichtigste.“ Ihm ist klar, dass<br />
dieser dramatische Zeitpunkt für<br />
viele hart ist. „Er zeigt, dass der<br />
Mensch nicht mehr auf dieser Erde,<br />
ist – und genau darum geht es.“<br />
Trauerrituale, die parallel zu jeder<br />
Religion zu finden sind, machen<br />
für <strong>Sonja</strong> Fischer absoluten Sinn.<br />
Die 40-jährige Allmannshofenerin<br />
ist seit vielen Jahren hauptberuflich<br />
Märchenerzählerin. Seit diesem Jahr<br />
gestaltet sie auch offiziell Beerdigungen,<br />
tritt als Trauerrednerin an<br />
die Öffentlichkeit (www.trauerreden-sf.de).<br />
Bereits als 13-Jährige<br />
hatte sie angefangen, Beerdigungen<br />
von Verwandten und Bekannten<br />
mitzugestalten, zu singen und zu erzählen.<br />
In der Kinderkrebsstation<br />
erzählte sie nach ihrer Ausbildung<br />
als Erzieherin jahrelang ehrenamtlich<br />
Märchen und leistete wertvolle<br />
Trauerarbeit.<br />
<strong>Sonja</strong> Fischer betrachtet sich weder<br />
besser oder schlechter, noch von<br />
der Kirche distanziert, arbeitet sowohl<br />
alleine als auch gemeinsam mit<br />
Pfarrern. „Ich habe gelernt, flexibel<br />
auf Bedürfnisse einzugehen und die<br />
Religionen zu achten.“ <strong>Sonja</strong> Fischer<br />
lebt Spiritualität, achtet die<br />
Gestorbenen, die Hinterbliebenen<br />
und das, was größer ist. Sie will<br />
Raum schaffen, dass jede(r) seine<br />
Art des Abschiednehmens und<br />
Trauerns wahrnehmen und <strong>aus</strong>leben<br />
kann.<br />
Keine Angst,<br />
sondern loslassen<br />
Von klein auf war <strong>Sonja</strong> Fischer mit<br />
zwei Dingen ständig konfrontiert:<br />
Märchen und <strong>Tod</strong>. Verschiedene,<br />
teils schwere Unfälle und Krankheiten<br />
führten sie selbst sieben Mal an<br />
den Rand des eigenen Lebens. Mit<br />
40 Jahren sagt sie voller Überzeugung:<br />
„Ich habe keine Angst mehr<br />
vor dem <strong>Tod</strong>, wenn wir loslassen,<br />
wird’s wunderschön sein.“ In ihrer<br />
Arbeit erfährt sie immer wieder:<br />
„Im Angesicht des <strong>Tod</strong>es erfährst<br />
du alles und noch viel mehr.“<br />
Höchstens ein Zehntel davon verwendet<br />
sie für ihre <strong>Trauerreden</strong>,<br />
verlässt sich dabei auf ihr eigenes<br />
Gespür, was offen gesagt werden<br />
will.<br />
Die 40-Jährige weiß ebenso, wie<br />
die beiden Pfarrer, das der <strong>Tod</strong> bei<br />
vielen noch immer ein großes Tabu<br />
ist. Johannes Schuster bedauert,<br />
dass er nur selten zu einer Krankensalbung<br />
gerufen wird: „Das ist kein<br />
Sterbesakrament, sondern die Möglichkeit,<br />
nochmals wirklich Kontakt<br />
aufzunehmen.“ Ein wichtiger<br />
Aspekt im Sterben und Trauern ist<br />
für den 49-Jährigen das Annehmen<br />
der Wahrheit. „Wenn wir die Ambivalenz<br />
sehen, die jedem Menschen<br />
innewohnt, seine guten und bösen<br />
Zu ihrem Alltag gehören das Sterben und der <strong>Tod</strong>. Als Seelsorger begleiten sie Menschen: Wertingens evangelischer Pfarrer Johannes<br />
Schuster, die Trauerrednerin <strong>Sonja</strong> Fischer und Wertingens Stadtpfarrer Rupert Ostermayer (von links). Fotos: Hassan/privat<br />
Seiten wahrnehmen können, ist das<br />
ein wichtiger Schritt, mit dem <strong>Tod</strong><br />
fertig zu werden“, sagt Johannes<br />
Schuster in seiner vielfachen Erfahrung<br />
als begleitender Seelsorger.<br />
Gleichzeitig gesteht er offen: „Ich<br />
weiß nicht, wie ich selbst reagieren<br />
werde.“ Sowohl seine Eltern als<br />
auch alle weiteren engen Familienmitglieder<br />
leben noch.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Tod</strong> <strong>kommt</strong> <strong>oft</strong> sehr plötzlich.<br />
„Aus <strong>heiterem</strong> Himmel“ muss<br />
ein Pfarrer dann mehrere Stunden<br />
für den <strong>Tod</strong> reservieren. Und sowohl<br />
bei dem Gespräch mit den Angehörigen<br />
als auch bei der Trauerfeier<br />
versagen selbst den „Profis“<br />
zwischendurch die Stimmen. „Als<br />
eine Mutter – schwanger mit ihrem<br />
fünften Kind – bei einem Autounfall<br />
ums Leben gekommen, blieb mir<br />
bei der Predigt für zehn Sekunden<br />
komplett die Stimme weg.“ In solch<br />
einem Moment kann und will Rupert<br />
Ostermayer seine Tränen nicht<br />
verbergen. Sie sind Zeichen seines<br />
Mitgefühls. Ebenso wie Pfarrer<br />
Schuster nur dasitzen und mittrauern<br />
konnte, als ein krankes Kind inmitten<br />
der Tauffeier verstarb. Und<br />
<strong>Sonja</strong> Fischer den Schmerz einer<br />
Mutter miterlebte, deren beiden<br />
Kinder beim Spielen im Dachboden<br />
erstickt waren. Wenn Worte fehlen<br />
– Pfarrer Johannes Schuster bringt’s<br />
auf den Punkt: „Dann kommen wir<br />
an unsere eigenen Grenzen.“