Textile Zeichen setzen - textil ...e.V., Wissenschaft
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„<strong>Textile</strong> <strong>Zeichen</strong> <strong>setzen</strong>“<br />
fünfter Schülerwettbewerb: Gestalten mit <strong>textil</strong>en Materialien in Rheinland-Pfalz<br />
Einundzwanzig Preisträgerinnen und Preisträger<br />
waren am 7. Juni 2006 zur Siegerehrung in den<br />
großen Sitzungssaal des Ministeriums für<br />
Bildung, Frauen und Jugend nach Mainz<br />
eingeladen. In Begleitung ihrer betreuenden<br />
Lehrerinnen und Lehrern warteten alle<br />
gespannt, welchen Preis die Jury ihrer Arbeit<br />
zuerkannt hat. Die ausgestellten Werkstücke im<br />
großen Sitzungssaal verrieten noch nichts über<br />
die Platzierung. Bildungsstaatssekretär Michael<br />
Ebling gratulierte mit folgenden Worten: „<strong>Textile</strong><br />
<strong>Zeichen</strong> <strong>setzen</strong> – dieses Motto des mittlerweile<br />
fünften Schülerwettbewerbs: Gestalten mit <strong>textil</strong>en Materialien<br />
- in Rheinland-Pfalz haben die mehr als 500 teilnehmenden<br />
Schülerinnen und Schüler sehr einfallsreich und eindrucksvoll<br />
umgesetzt. Das Ergebnis ist eine wirklich tolle Palette von<br />
kunsthandwerklichen Arbeiten.“<br />
Die Wettbewerbteilnehmer hatten allein oder in Teamarbeit in<br />
unterschiedlichen Techniken verschiedene Stoffe zu kleinen<br />
oder größeren <strong>textil</strong>en Kunstwerken verarbeitet. Insgesamt<br />
beteiligten sich landesweit 42 Schulen mit 113 Einzel- oder<br />
Gruppenarbeiten an dem Wettbewerb, der von der „Initiative<br />
Handarbeit e.V.“ Jahr für Jahr in wechselnden Bundesländern<br />
organisiert und in<br />
Rheinland-Pfalz etwa alle<br />
fünf Jahre gemeinsam mit<br />
dem Bildungsministerium<br />
und dem Landesfachverband Textilunterricht e.V.<br />
durchgeführt wird. Der Bildungsstaatssekretär betonte,<br />
dass in den Arbeiten der Preisträgerinnen und<br />
Preisträger nicht nur sehr hohes handwerklichtechnisches<br />
Know-how zum Ausdruck kommt, sondern<br />
auch künstlerisch-kreative Kompetenz. So wurden auf<br />
sehr originelle Art und Weise nach vorgegebenen<br />
Kunstwerken der Malerei Wandteppiche und Collagen<br />
gefertigt oder Selbstbildnisse in verschieden <strong>textil</strong>en<br />
Techniken fantasievoll zu bunten Bildern gestaltet.<br />
Weiterhin wurden Landschaften in<br />
Stick-, Knüpf-, Webe-, Strick- oder Häkeltechniken zu<br />
bunten Impressionen gefügt oder originelle Accessoires<br />
aus abgelegten Kleindungsstücken hergestellt. Am Schluss seiner Einführungsrede<br />
bedankte sich Herr Ebling bei den Ausrichtern,<br />
den Organisatoren, der Jury, der ausrichtenden<br />
Schule in Rheinzabern und bei den Betreuern des<br />
Wettbewerbs für ihre erfolgreiche Arbeit und gab<br />
das Wort weiter an Herrn Gert Eberhardt von der<br />
Initiative Handarbeit.<br />
Als Organisator des Wettbewerbs wertete Herr<br />
Eberhardt die Beteiligung am Wettbewerb als<br />
Erfolg. Haben sich doch rund 10 % der<br />
angeschriebenen Schulen am Wettbewerb<br />
beteiligt. Seit Jahren engagiert sich die Initiative<br />
1
Handarbeit für den Erhalt des <strong>Textile</strong>n Gestaltens an den Schulen. Das freie Gestalten mit<br />
<strong>textil</strong>en Techniken ist äußerst wichtig für die motorische und geistige Entwicklung der Kinder<br />
und Jugendlichen, zumal Gestalten mit <strong>textil</strong>en Materialien beidhändig erfolgt, hohe<br />
Ausdauer und Geduld verlangt, strukturbildend wirkt und nicht zuletzt eine tief in unserer<br />
Gesellschaft verankerte Ausdrucksweise ist.<br />
Bildungsexperten wie auch Eltern sind gefordert, den Kindern alle Möglichkeiten zu bieten,<br />
ihre Lernpotentiale zu nutzen. Der Beitrag des <strong>Textile</strong>n Gestaltens hierzu wird häufig<br />
unterschätzt. Es darf nicht aus den Lehrplänen gestrichen werden. Um sich zu vernetzen<br />
oder zu verknoten, sich in Verstrickungen zu bewegen, sich einfädeln zu können sind<br />
sinnbildlich gesprochen komplexe Fähigkeiten, nicht nur <strong>textil</strong>technischer Art notwendig.<br />
Anschließend verliehen Staatssekretär Michael Ebling und Herr Gert Eberhardt die<br />
Urkunden, Geld und Sachpreise unter Assistenz von Dr. Klaus Sundermann (Ministerium für<br />
Bildung, Frauen und Jugend) und Angela Probst-Bajak (Initiative Handarbeit) an die<br />
folgenden Preisträgerinnen und Preisträger:<br />
Grundschulen<br />
Einzelarbeiten:<br />
1. Preis:<br />
Julia Asbach, Ahrbach-Grundschule,<br />
Niederahr, Klasse 4<br />
Werkstück: „Strick-Schweißband“<br />
Beurteilungstexte der Jury – Angela Probst-Bajak<br />
Eine Anfängerstrickarbeit, die <strong>textil</strong>e <strong>Zeichen</strong> für<br />
ihre Pop-Gruppe setzt. Ein modisches Accessoire,<br />
das die Jury überzeugte.<br />
2. Preis: Vanessa Krutsch, Pestalozzi Schule,<br />
Zweibrücken, Klasse 3<br />
Werkstück: „Zerstörtes Land“ /<br />
Stick-Mal-Bild<br />
Ein Bild, das eine Flächenorganisation auf hohem<br />
bildnerischem Niveau zeigt. Die Verbindung von<br />
Malerei und einfacher Stickerei wurde gekonnt<br />
dargestellt.<br />
Gruppenarbeiten<br />
1. Preis<br />
Haidwaldschule, Maxdorf, Klasse 4<br />
Lehrerin: Frau Carola Kassel,<br />
Werkstück: „Unsere Klasse“<br />
Ein Wandbild, das kindgerecht gestaltet ist,<br />
ausdrucksstark, ein <strong>Zeichen</strong> der Gemeinschaft,<br />
unverbogen und expressiv. Lebensgefühl wird<br />
durch Farbigkeit widergespiegelt, angenehme<br />
Haptik und hervorragende Dokumentation.<br />
2. Preis Lambrecht Schule, Lambrecht, Klasse<br />
3 und 4, Lehrerin: Frau N. Ihring<br />
Werkstück: „Baum“<br />
3. Preis: Pestalozzi Schule, Zweibrücken,<br />
Klasse 3, Lehrerin: Frau Ursula Reich<br />
Werkstück: „Landschaft mit gelben<br />
Vögeln“<br />
Ein gefasstes Grundkonzept, das einen breiten<br />
Spielraum der Ausgestaltung erlaubt und die<br />
Akzeptanz aller Lösungen zulässt. Sehr vielfältig<br />
in der Art der Stickereien, die Arbeit wurde jedem<br />
Kind gerecht, so die Meinung der Jury.<br />
Die Vorlage des Malers Klee wurde erkannt, aber<br />
kindgerecht umgesetzt. Die Farben wurde für die<br />
Arbeit selbst gemischt, der Prozess des<br />
Unterrichts konnte man am Produkt sehr gut<br />
ersehen und nachvollziehen.<br />
2
Sekundarstufe I<br />
Einzelarbeiten<br />
1. Preis<br />
Katharina Kneip Bischöfl. Angela-<br />
Merici Gymnasium, Trier, Klasse 9, ,<br />
Werkstück. „Falte als Gestaltelement“<br />
Beurteilungstexte der Jury – Angela Probst-Bajak<br />
Ein Anschauungselement traditioneller <strong>textil</strong>er<br />
Technik, wie Falten und Aufdröseln von Fäden<br />
werden hier eingesetzt und in einen<br />
anspruchsvollen, abstrakten Bildzusammenhang<br />
gebracht.<br />
2. Preis Lena Kaufmann, RGS Untermosel,<br />
Kobern-Gondorf, Klasse 7,<br />
Werkstück: „Strickexperimente<br />
3. Preis Veronika Still, Bischöfl. Angela-Merici<br />
Gymnasium, Trier, Klasse 9,<br />
Werkstück: „Blick in den Garten nach<br />
Gustav Klimt“<br />
Eine traditionelle Maschentechnik in Verbindung<br />
mit einem nicht <strong>textil</strong>en Material überschreitet<br />
Grenzen. Eine stimmige Montage passt zur<br />
Arbeit. Das subtile Objekt, das schweben muss,<br />
hat eine adäquate Präsentationsform erhalten.<br />
Der lapidare Blick in den Garten wurde<br />
unkonventionell und abstrakt umgesetzt. Die<br />
ausgezeichnete Stickqualität und die stimmige<br />
Präsentation überzeugten die Jury.<br />
Gruppenarbeiten:<br />
1. Preis<br />
Hauptschule Propstey St.Josef,<br />
Taben-Rodt, Klasse 9, Lehrerin:<br />
Sr. M. Antonia Gehle (SL),<br />
Werkstück: „Vorhang auf“<br />
Das außergewöhnliche Objekt als Bühnenvorhang<br />
in seiner Größe und Funktion, die Qualität der<br />
Flächengestaltung und die unkonventionelle und<br />
farblich eigenständige Umsetzung von<br />
Hundertwasser, begeisterten die Jury. Eine<br />
überzeugende Gruppenarbeit, die jedem<br />
Einzelnen Freiräume gelassen hat. Eine gute<br />
schülergerechte <strong>textil</strong>technische Bearbeitung!<br />
2. Preis Preis: Montessori-Schule, Landau,<br />
Klasse 5 und 6,<br />
Lehrerin: Frau Heike Fischer-<br />
Westerhaus,<br />
Werkstück:„Selbstbildnisse“<br />
3. Preis Cusanus-Hauptschule, Trier,<br />
Klasse 9, Lehrerin:<br />
Frau Ina Fischer-Girmscheid,<br />
Sonderpreis<br />
Werkstück: „Pfad der Bäume<br />
Loreleyschule, St. Goarshausen,<br />
Klasse 7 und 8,<br />
Lehrer: Herr Andreas Bruns,<br />
Werkstück:„Aus alten Hosen neue<br />
Accessoires“<br />
Außergewöhnliches Format, außergewöhnliche<br />
Technik und die Steigerung des malerischen<br />
Ausdrucks durch Quilten überzeugten die Jury.<br />
Der Stoff als Farbträger wirkt als Kontrast zum<br />
bemalten Stoff. Der Gegensatz von bemalten und<br />
unbemalten Stoff hat optischen, sinnlichen Reiz.<br />
Das Arrangement der Einzelarbeiten ist gelungen.<br />
Das Gesamtprojekt Kunst / Natur / Textil in<br />
Zusammenarbeit mit einer Künstlerin ist sehr<br />
überzeugend dokumentiert. Die Sinnerfahrung der<br />
Schüler ist sehr gut nachvollziehbar.<br />
Die gelungene und überzeugende Metamorphose<br />
eines Kleidungsstücks (Hose) in verschiedenste,<br />
funktionsfähige und neue Gebrauchsgegenstände<br />
haben gefallen. Überzeugende Dokumentation.<br />
3
Sekundarstufe II<br />
Einzelarbeit<br />
1. Preis<br />
Gruppenarbeit<br />
Kristin Schüler: Gymnasium,<br />
Nieder-Olm, Klasse 12<br />
Werkstück: „Landart“<br />
Gymnasium Nieder-Olm,<br />
Klasse 12,<br />
Lehrer: Herr Wolfgang Kirmair<br />
Werkstück: „Landart“<br />
Beurteilungstexte der Jury – Angela Probst-Bajak<br />
Die Aufgabenstellung – Kunst in der Landschaft –<br />
wurde sehr geschickt über Fotos dargestellt. Sehr<br />
gekonnt arrangiert, formenarme und triste<br />
Landschaft mit Farbtupfern versehen. Gute<br />
bildnerische Umsetzung.<br />
Die Vielfalt der möglichen Lösungen und Produkte<br />
wurde spannungsreich umgesetzt<br />
Förderschulen<br />
Einzelarbeiten<br />
1. Preis<br />
Belinda Antoni, Paul-Moor –Schule,<br />
Landau, Werkstufe<br />
Werkstück: „Malen auf Stoff“<br />
Zwei 2. Preise • Stefanie Stenzhorn<br />
• Dominik Scheidt<br />
Astrid Lindgren-Schule,<br />
Dohr/Cochem, 3 Klasse<br />
Gruppenarbeiten:<br />
1. Preis<br />
Werkstücke: “Trendtaschen aus Filz“<br />
Elisabethenschule, Ludwigshöhe,<br />
Werkstufe,<br />
Lehrerin: Frau B. Schneider-Bleistein,<br />
Werkstück: „Die wilden Sieben“<br />
2. Preis Medard-Schule, Trier, Lehrerinnen:<br />
Frau Pichota und Frau Lieser,<br />
Werkstück: „<strong>Textile</strong> Wandbilder“<br />
3. Preis Paul-Moor –Schule, Landau,<br />
Werkklasse, Lehrerinnen:<br />
Frau Walz und Frau Degner,<br />
Werkstück: „Stoff auf Stoff“<br />
3. Preis Wilhelm Hubert Cüppers Schule<br />
Kunst- und Näh-AG Grundschule<br />
Lehrerinnen: Susanne Bender und<br />
Adelheid Beyenburg-Weidenfeld<br />
Werkstück: „Angelspiel“<br />
Beurteilungstexte der Jury – Angela Probst-Bajak<br />
Faszinierend an dieser Arbeit war, dass der<br />
Entwicklungs- und Lernprozess nachvollziehbar<br />
war. Ein anspruchsvolles Bildergebnis, sowohl in<br />
farblicher als auch formaler Hinsicht, so die<br />
Meinung der Jury.<br />
Den „Trend“ haben beide gut beobachtet und<br />
umgesetzt.<br />
Begeisternd an der Sache ist, dass sich die<br />
Gruppe selbst dargestellt hat, gekoppelt mit<br />
unterschiedlichen <strong>textil</strong>en Techniken, die sehr<br />
sorgfältig und gekonnt ausgeführt wurden.<br />
Ergebnis ist ein überzeugendes Bild, bei dem die<br />
Ordnung sehr überlegt und die Farbgestaltung<br />
hoch differenziert ist. Der Nachvollzug des<br />
gesamten Prozesses war vorbildlich dargestellt.<br />
Die Vielfalt der Ergebnisse der Gruppenarbeit mit<br />
ihrer pädagogischen Wirkung und die Originalität<br />
jedes einzelnen Bildes mit stimmiger Farbgebung<br />
überzeugen. Handwerklich perfekt.<br />
Farblich sehr empfindsam. Eine feinsinnige und<br />
authentische Arbeit.<br />
Eine durchaus bekannte Spielidee wurde unter<br />
optimaler Einbringung <strong>textil</strong>er Materialien<br />
weiterentwickelt. Der Dokumentation sieht man<br />
an, dass es den Kindern sehr viel Spaß gemacht<br />
hat<br />
4
Gesamtsieger<br />
Schule<br />
1. Preis<br />
Elisabethenschule, Ludwigshöhe,<br />
Werkstufe,<br />
Lehrerin Frau B. Schneider-Bleistein,<br />
Werkstück: „Die wilden Sieben“<br />
Einen wertvollen Nähcomputer von Bernina erhält<br />
die Elisabethenschule, Ludwigshöhe als ersten<br />
Preis für ihre vorbildliche Arbeit.<br />
Voller Stolz nahmen die Preisträgerinnen und Preisträger der Primarstufe, Sekundarstufe I<br />
und II und der Förderschulen ihre wohlverdienten Preise entgegen.<br />
Mit einem Dank an alle Mitwirkenden schloss Herr Dr. Sundermann die Veranstaltung und<br />
wünschte allen eine gute Heimreise und aktive Teilnahme an weiteren Wettbewerben. Mit<br />
zufriedenen Gesichtern und bepackt mit den Sach- und Buchpreisen verließen die<br />
Schülerinnen und Schüler sowie ihre begleitenden Lehrerinnen und Lehrer den großen<br />
Sitzungssaal des Ministeriums, der durch die schrittweise Abnahme der Schüler Werke nach<br />
und nach von seinem <strong>textil</strong>en Flair verlor.<br />
Dorothea Didlaukies<br />
Amselpfad1<br />
55590 Meisenheim<br />
Quellenangabe:<br />
• Karle, Wolfgang-Jürgen: „Ebling: Schülerinnen und Schüler <strong>setzen</strong> ″<strong>textil</strong>e <strong>Zeichen</strong>″, Landessieger im<br />
Wettbewerb ″Gestalten mit <strong>textil</strong>em Material″ “, Ministerium Bildung , Frauen und Jugend Mainz,<br />
Pressedienst, 7.6.2006<br />
• Probst-Bajak Angela: Hintergrundinformation zu den Preisen, Initiative Handarbeit e.V.<br />
• Probst-Bajak, Angela: Presseinformation für Schulen „Schule …. gewinnt beim Schülerwettbewerb<br />
Gestalten mit <strong>textil</strong>en Materialien 2005/06“ Initiative Handarbeit e.V.<br />
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