Pfarrkirche - St. Radegund
Pfarrkirche - St. Radegund
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<strong>St</strong>. <strong>Radegund</strong> ist ein Dorf am Ende der Uferterrasse zur Salzach mit ca. 580 Einwohnern,<br />
Seehöhe 460m.<br />
Die <strong>Pfarrkirche</strong> ist der hl. <strong>Radegund</strong>is geweiht.<br />
Zur Geschichte der Kirche:<br />
Im Jahr 1372 erfolgte die <strong>St</strong>iftung einer täglichen<br />
Messe in der <strong>St</strong>. <strong>Radegund</strong>is-Kapelle im Weilhart bei<br />
der Ettenau durch die Herzoge <strong>St</strong>efan den Älteren<br />
und seinen Sohn Johann mit 100 Pfund Pfennig zum<br />
Licht und zum Bau und zur Widmung des Grundes,<br />
„was ein Mann mit einem Wurfstein von den<br />
äußersten Zäunen scheibaus hingewerfen mag.“ Die<br />
Verwaltung der Kirche hatte der Abt von<br />
Raitenhaslach. Die Einweihung der Kirche erfolgte<br />
am 15. April 1422 durch Bischof Engelmar von<br />
Chiemsee. Das ursprünglich 4-jochige Mittelschiff<br />
wurde im Jahr 1560 durch 2 Seitenschiffe erweitert.<br />
Im Jahre 1788 wurde <strong>St</strong>. <strong>Radegund</strong> zur Pfarre<br />
erhoben. 1908 erfolgte der Anbau der Sakristei.<br />
Einrichtung der Kirche:<br />
Der um 1770 errichtete Hochaltar birgt in seiner Mitte die <strong>St</strong>atue der Muttergottes mit Kind,<br />
darüber befindet sich das Bild der hl. <strong>Radegund</strong>is, der Patronin von Ort und Kirche. Daneben<br />
sind die beiden Wetterheiligen Johannes und Paulus.<br />
Neben dem Altar sieht man die Bleiglasfenster der Heiligen <strong>St</strong>efanus und Laurentius. An der<br />
linken Wand neben dem Altar hängt ein Relief vom Abendmahl. Rechts über der Sakristeitür<br />
ist das Bild der büßenden Maria Magdalena befestigt. Im ersten Langhausjoch steht links der<br />
Seitenaltar mit einer Darstellung der Kreuzigung, darüber finden wir den büßenden Petrus.<br />
An der Wand gegenüber hängt der um 1730 erbaute und noch erhaltene Kanzelkorb mit den<br />
Bildern vom Guten Hirten und den Aposteln Petrus und Paulus.<br />
Im linken Seitenschiff ist eine <strong>St</strong>atue der hl. Anna Selbdritt, an der Säule gegenüber eine<br />
Figur des auferstandenen Heilands. An der Säule beim Eingang finden wir eine <strong>St</strong>atue der<br />
Schmerzhaften Muttergottes und an der Wand über dem<br />
Portal ist ein Pietà Gemälde. Über dem Eingang an der<br />
Außenseite sind die <strong>St</strong>atuen des hl. Leonhard, des hl. Isidor<br />
und der hl. Notburga. Auf der Empore befindet sich die<br />
Orgel, die von Fritz Mertel aus Salzburg im Jahre 1988 neu<br />
gestaltet wurde.<br />
Einige Daten aus der neueren Zeit:<br />
Am 26.12.1949 wurden die neuen Glocken geweiht. 1951<br />
wurde das neue Turmkreuz von Pfarrer Josef Karobath<br />
eingeweiht. 1967 wurden die Uhr und das Geläute elektrisch<br />
installiert. 1975 wurde der Innenraum der Kirche renoviert,<br />
1978 die Außenfassade.
Das Leben der hl. <strong>Radegund</strong>is:<br />
<strong>Radegund</strong>e war eine germanische Prinzessin, Tochter des<br />
Thüringer Königs Berthachar. Sie wurde um 518 geboren.<br />
Schon ihre Jugend stand im Zeichen gewalttätiger<br />
Verbrechen. Ihr Vater wurde von seinem eigenen Bruder<br />
erschlagen, ihre Mutter und Geschwister, bis auf einen<br />
Bruder, umgebracht. Als die Franken unter ihrem König<br />
Chlothar das Land eroberten, wurde die damals 13-jährige<br />
mit ihrem jüngeren Bruder als Beute nach Frankreich<br />
mitgeführt. Sie erhielt dort die Taufe und wurde von ihrem<br />
Lehrer, dem hl. Medardus, dem Christentum zugeführt.<br />
Im Jahre 540 musste sie eine Zwangsehe mit Chlothar<br />
eingehen. <strong>Radegund</strong>e führte als Königin ein Leben, das eher dem einer Nonne glich. Sie<br />
selbst lebte ein denkbar einfaches Leben, und ihre Wohltätigkeit für die Kranken und Armen<br />
kannte keine Grenzen. Sie ließ in Athies ein Hospital für Kranke und Arme bauen, für die sie<br />
selbst sorgte. Die kinderlose Ehe dauerte sechs Jahre. Nachdem Chlothar auch ihren jüngeren<br />
Bruder umbringen ließ, entschloss sie sich, ihren Mann zu verlassen. <strong>Radegund</strong>e floh nach<br />
Noyon und bat den hl. Medardus um den Schleier. Als dieser zögerte und die Edelleute des<br />
Königs in die Kirche eindrangen, um sie zurückzuholen, sagte sie zu Medardus, wenn er sich<br />
weigere ihrer Bitte zu entsprechen, werde Gott ihre Seele einst von ihm zurückfordern.<br />
Medardus weihte sie zur Diakonissin. Somit hatte Chlothar keinen Anspruch mehr auf sie. Sie<br />
gründete dann das Kloster zum hl. Kreuz, das eine Zufluchtstätte aller Armen und Bedrängten<br />
wurde. Sie starb mit 69 Jahren am 13. August 587. Das Grab der Heiligen ist heute ein<br />
beliebter Wallfahrtsort. (Fest: 13. August)<br />
Die Wetterheiligen Johannes und Paulus über dem Altar:<br />
Die beiden Brüder, geb. im 4 Jahrhundert, waren im alten Rom als Palastbeamte tätig.<br />
Als sie sich offen zum christlichen Glauben bekannten und somit dem Herrscher nicht zu<br />
Willen waren, wurden sie festgenommen und enthauptet. Das Todesjahr könnte um 362<br />
gelegen haben. (Fest: 26. Juni)<br />
Heiliger Laurentius:<br />
Er war Diakon in Rom unter Papst Sixtus II, wurde wegen seines Glaubens gefangen<br />
genommen und unter Kaiser Valerian im Jahre 258 auf einem glühenden Rost verbrannt.<br />
Er ist einer der am meist verehrten frühchristlichen Märtyrer. Dargestellt ist er auf dem<br />
Bleiglasfenster mit dem Rost und dem Evangelienbuch. (Fest: 10. August)<br />
Heiliger <strong>St</strong>ephanus:<br />
Er war Diakon der ersten christlichen Gemeinde in Jerusalem. Er wurde wegen seines<br />
Glaubens von seinen Gegnern gesteinigt. Dargestellt wird er mit der Märtyrerpalme und mit<br />
<strong>St</strong>einen.<br />
(Fest: 26. Dezember)<br />
Anna Selbdritt:<br />
(= Darstellung der Heiligen Anna mit Maria und dem Jesuskind)<br />
Anna und Joachim sind nach der Legende die Eltern der Gottesmutter Maria.<br />
(Fest der Heiligen Anna: 26. Juli)