Weidetiere in der Landschaftspflege - Naturpark Solling-Vogler
Weidetiere in der Landschaftspflege - Naturpark Solling-Vogler
Weidetiere in der Landschaftspflege - Naturpark Solling-Vogler
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Auswirkungen<br />
R<strong>in</strong><strong>der</strong> weiden gleichmäßiger als Pferde. Daher ist die Vegetationsstruktur<br />
auf e<strong>in</strong>er R<strong>in</strong><strong>der</strong>weide nicht so unterschiedlich<br />
wie auf Pferdeweiden. Geme<strong>in</strong>sam mit Pferden s<strong>in</strong>d R<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
ausgesprochen effektive Landschaftsgestalter. Im <strong>Naturpark</strong><br />
wird daher häufig die Komb<strong>in</strong>ation bei<strong>der</strong> Tierarten gewählt.<br />
Schafe und Ziegen werden zur Pflege trockener und mit Gehölzen<br />
bestandener Magerrasen e<strong>in</strong>gesetzt. Für R<strong>in</strong><strong>der</strong> und Pferde<br />
gibt es hier oft nicht mehr genügend Nahrung und an den<br />
steilen Hängen wären zu starke Trittschäden zu erwarten.<br />
Ohne Beweidung verbuschen diese Flächen und werden langfristig<br />
wie<strong>der</strong> zu Wald.<br />
Die vierbe<strong>in</strong>igen <strong>Landschaftspflege</strong>r sorgen im <strong>Naturpark</strong> für<br />
die Pflege e<strong>in</strong>er traditionellen Mittelgebirgsregion.<br />
Die Region schmecken! Qualitätsf leisch<br />
aus<br />
dem <strong>Naturpark</strong> Soll<strong>in</strong>g-<strong>Vogler</strong><br />
Die meisten Tiere <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>in</strong>dustriellen Landwirtschaft existieren<br />
<strong>in</strong> großer Enge bei künstlichem Licht und erhalten wachstumsför<strong>der</strong>nde<br />
Ernährung. Im <strong>Naturpark</strong> Soll<strong>in</strong>g-<strong>Vogler</strong> leben die<br />
<strong>Weidetiere</strong> im E<strong>in</strong>klang mit <strong>der</strong> Natur: Die extensive und artgerechte<br />
Weidehaltung auf den kräuterreichen Weiden ergibt e<strong>in</strong>e<br />
vorzügliche Fleischqualität.<br />
Die Verarbeitung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er traditionellen Landschlachterei vor Ort<br />
garantiert kurze Transportwege. Durch den Verzehr dieser Produkte<br />
tragen Sie als Verbraucher zum Erhalt <strong>der</strong> seltenen Rassen<br />
und <strong>der</strong> strukturreichen Landschaft bei.<br />
E<strong>in</strong>ige Landwirte aus <strong>der</strong> <strong>Naturpark</strong>-Region haben zur Vermarktung<br />
von regionalen Produkten aus <strong>der</strong> <strong>Landschaftspflege</strong> die<br />
Weidegenossenschaft „Weideland eG“ gegründet.<br />
Die Mitglie<strong>der</strong> verpflichten sich zu:<br />
· e<strong>in</strong>er extensiven Beweidung mit ger<strong>in</strong>ger Besatzdichte<br />
· Verzicht auf M<strong>in</strong>eraldünger und Pflanzenschutzmittel<br />
· saisonalem Weidegang und tiergerechter Stallhaltung<br />
· Verzicht auf Wachstumsför<strong>der</strong>er (Soja, Hormone, etc.)<br />
Wo können Sie die Produkte erhalten?<br />
· Fleisch und Wurstwaren über die Weidegenossenschaft<br />
„Weideland eG“ <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geschäftsstelle des <strong>Naturpark</strong>s, siehe unten<br />
· Landfleischerei Schafft, Querstr. 8, 37194 Bodenfelde,<br />
Tel.: 05572 1810<br />
· Auf <strong>der</strong> saisonalen Speise-<br />
karte <strong>der</strong> regionalen Gastro-<br />
nomie (z. B. Ochsenwochen<br />
Sept.- Oktober und an<strong>der</strong>e<br />
Vermarktungsaktionen)<br />
· Weitere Infos unter: www.<br />
naturpark-soll<strong>in</strong>g-vogler.de/<br />
regionales<br />
HM<br />
239<br />
Bodenwer<strong>der</strong><br />
Polle<br />
Höxter<br />
Boffzen<br />
83<br />
Bevern<br />
Holzm<strong>in</strong>den<br />
Projektpartner:<br />
497<br />
Beverungen<br />
Bad<br />
Karlshafen<br />
KS<br />
240<br />
64<br />
Silberborn<br />
Neuhaus<br />
Schönhagen<br />
Amelith<br />
W e s e r<br />
240<br />
Diemel Eschershausen<br />
L<strong>in</strong>denstraße 6<br />
37603 Holzm<strong>in</strong>den<br />
OT Neuhaus<br />
Telefon 05536 1313<br />
Fax 05536 999799<br />
e-mail: <strong>in</strong>fo@naturpark-soll<strong>in</strong>g-vogler.de<br />
www.naturpark-soll<strong>in</strong>g-vogler.de<br />
Stadtoldendorf<br />
Dassel<br />
Uslar<br />
241<br />
Natur erleben <strong>in</strong><br />
Nie<strong>der</strong>sachsen<br />
Fotos: NP, J. Borris, J. Mitzkat · Text: B. Czyppull · Gestaltung: www.reuter-grafikdesign.de<br />
Gedruckt auf Recycl<strong>in</strong>g-Papier<br />
H<br />
GÖ<br />
3<br />
NOM<br />
241<br />
Hardegsen<br />
Touristik-Information<br />
Uslarer Land<br />
Lange Str. 1, 37170 Uslar<br />
Tel. 05571 92240<br />
www.uslarer-land.de<br />
Touristik-Information<br />
Hochsoll<strong>in</strong>g<br />
L<strong>in</strong>denstr. 6,<br />
37603 Holzm<strong>in</strong>den/<br />
Neuhaus<br />
Tel. 05536 1011<br />
www.hochsoll<strong>in</strong>g.de<br />
Landschaft genießen,<br />
schmecken und schützen<br />
<strong>Weidetiere</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Landschaftspflege</strong>
Willkommen bei R<strong>in</strong>d, Pferd, Schaf und Ziege!<br />
Wer kennt sie noch, die vielen alten Nutztierrassen? Durch ihre<br />
regionale Herkunft s<strong>in</strong>d sie hervorragend an die Landschaft<br />
und das Klima angepasst. Lei<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d sie heutzutage <strong>in</strong> vielen<br />
Gegenden verschwunden. Die mo<strong>der</strong>ne Landwirtschaft hält<br />
die genormten Hochleistungsr<strong>in</strong><strong>der</strong> überwiegend im Stall.<br />
Die alten Rassen jedoch s<strong>in</strong>d robust, genügsam und anspruchslos<br />
und können meist das ganze Jahr über im Freien<br />
leben. Sie werden im <strong>Naturpark</strong> Soll<strong>in</strong>g-<strong>Vogler</strong> vielfältig<br />
e<strong>in</strong>gesetzt und pflegen ganz unterschiedliche Standorte. So<br />
weiden zum Beispiel am Rande des Hochmoores Exmoorponys,<br />
auf den Silberborner Bergwiesen das Rote Höhenvieh, <strong>in</strong><br />
den Eichen-Hutewäl<strong>der</strong>n am Reiherbach die Auerochsen und<br />
auf den Magerrasen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Rühler Schweiz Schafe und Ziegen.<br />
Extensiv gehaltene <strong>Weidetiere</strong> tragen zum Erhalt e<strong>in</strong>er reich<br />
strukturierten Landschaft bei!<br />
Rotes Höhenvieh<br />
Galloway Buntes Bergschaf<br />
Exmoorpony Deutsche Edelziege<br />
E<strong>in</strong>f uss <strong>der</strong> Tiere auf die Landschaft:<br />
Wer frisst was?<br />
R<strong>in</strong><strong>der</strong> fressen überwiegend Gras, aber auch Kräuter und Gehölzteile.<br />
Insgesamt benötigen sie e<strong>in</strong>e qualitativ höhere Nahrung.<br />
„Heu auf dem Halm“, also überständiges Gras, führt bei ihnen<br />
eher zu Problemen als bei Pferden.<br />
Pferde fressen hauptsächlich<br />
Gras, auch raufaserreiches Schilf,<br />
Pfeifengras, Landreitgras und<br />
überständiges (älteres) Gras<br />
außerhalb <strong>der</strong> Vegetationszeit.<br />
Zusätzlich nehmen Pferde<br />
kle<strong>in</strong>e Mengen hochwertiger<br />
und prote<strong>in</strong>reicher Nahrung<br />
wie Wurzeln, R<strong>in</strong>de, Zweige und<br />
Samen auf.<br />
Schafe s<strong>in</strong>d an sorgfältige<br />
Selektion und beste Nutzung<br />
e<strong>in</strong>es ger<strong>in</strong>gen Futterangebotes<br />
angepasst. Zwar fressen auch sie<br />
hauptsächlich Gras, können aber<br />
<strong>in</strong> erheblichem Umfang auch<br />
Kräuter und Gehölze aufnehmen. Dies hängt von <strong>der</strong> Haltung ab:<br />
bei Koppelung wird alles gefressen, <strong>in</strong> freier Beweidung selektiv.<br />
Ziegen fressen bei Vorhandense<strong>in</strong> von Gehölzen wenig Gras<br />
und krautige Pflanzen. Eher werden von Büschen und jungen<br />
Bäumen Blätter, Zweige und R<strong>in</strong>de verzehrt. Unter den krautigen<br />
Pflanzen fressen sie sogar Riesen-Bärenklau, Goldrute o<strong>der</strong><br />
Drüsiges Spr<strong>in</strong>gkraut.<br />
Wiese o<strong>der</strong> Weide?<br />
Auerochse (Heckr<strong>in</strong>d) Vielfältige Vegetationsstrukturen<br />
<strong>Weidetiere</strong> haben seit <strong>der</strong> Eiszeit die Entstehung <strong>der</strong> Landschaft<br />
bee<strong>in</strong>flusst und offene baumfreie Flächen <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Wäl<strong>der</strong><br />
geschaffen. Auf beweideten<br />
Flächen herrscht e<strong>in</strong> großer<br />
Artenreichtum mit vielen verschiedenen<br />
Wechselwirkungen,<br />
z.B. leben Mistkäfer vom Dung<br />
<strong>der</strong> <strong>Weidetiere</strong>. Diese wie<strong>der</strong>um<br />
können Fle<strong>der</strong>mäusen als Nahrung<br />
dienen. Gemähte Wiesen<br />
gibt es erst seit Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong><br />
Stallhaltung vor ca. 200 Jahren.<br />
Bei <strong>der</strong> Beweidung gibt es ke<strong>in</strong>e<br />
starren Nutzgrenzen. Es bleiben<br />
Säume und Vegetationsmosaike, Mistkäfer auf Dung<br />
die die Artenvielfalt erhöhen.
Quelle: Auszug aus den Geobasisdaten <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>sächsischen Vermessungs- und Katasterverwaltung<br />
7<br />
2<br />
<strong>Weidetiere</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Landschaftspflege</strong><br />
1<br />
8<br />
1<br />
6<br />
4<br />
1<br />
5<br />
Geschäftsstelle<br />
NPSV<br />
9<br />
7<br />
3<br />
<strong>Weidetiere</strong> und die Flächen<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
Buntes Bergschaf +<br />
Deutsche Edelziege<br />
Rotes Höhenvieh-R<strong>in</strong>d<br />
Rotes Höhenvieh-R<strong>in</strong>d<br />
Galloway-R<strong>in</strong>d +<br />
Exmoorpony<br />
Rotes Höhenvieh-R<strong>in</strong>d<br />
Auerochse + Exmoorpony<br />
Auerochse + Exmoorpony<br />
Auerochse + Exmoorpony<br />
Auerochse + Exmoorpony<br />
Rühler Schweiz<br />
We<strong>in</strong>berg bei Rühle<br />
We<strong>in</strong>berg bei Holenberg<br />
Südliche Burgberghänge<br />
Kapenberg<br />
Reileifzen,<br />
südlicher Ortsrand<br />
Hellental<br />
Oberes Hellental<br />
Hochmoor Mecklenbruch<br />
Silberborn, östlich<br />
vom Hochmoor<br />
Soll<strong>in</strong>g-Bergwiesen<br />
Silberborn, Ortsausgang<br />
Richtung Dassel<br />
Soll<strong>in</strong>g-Bergwiesen<br />
zw. Neuhaus und Silberborn<br />
Steimketal<br />
Derental, Ortsausgang<br />
Richtung W<strong>in</strong>nefeld,<br />
B 241<br />
Hutewald<br />
Von Amelith Richtung<br />
Bodenfelde<br />
Weserumlauftal<br />
Wahmbeck,<br />
Ortse<strong>in</strong>gang rechts<br />
Auerochse = Heckr<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong>e Abbildzucht des Auerochsen<br />
Gasthäuser mit saisonalen Produkten aus <strong>der</strong> <strong>Landschaftspflege</strong><br />
www.naturpark-soll<strong>in</strong>g-vogler.de/regionales