Demenz-Wegweiser für den Kreis Coesfeld
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1. Die Pflege und Betreuung eines Menschen mit <strong>Demenz</strong><br />
1.1. Krankheitsbild und Krankheitsform<br />
▬▬<br />
Krankheitsbild und<br />
Krankheitsformen<br />
Ist Vergesslichkeit schon <strong>Demenz</strong>? Dies<br />
ist eine Frage, die sich häufig auch im normalen<br />
Alltag einschleicht. Wer kennt das<br />
nicht, dass das Namensgedächtnis nachlässt,<br />
dass Gegenstände verlegt wer<strong>den</strong><br />
oder einem ein bestimmter Begriff nicht<br />
einfällt. Eine <strong>Demenz</strong> geht über solche<br />
Schwächen hinaus. Die Krankheit führt<br />
dazu, dass Betroffene alltägliche Abläufe<br />
nicht mehr koordinieren und Zusammenhänge<br />
nicht mehr erkennen können.<br />
Bei vielen <strong>Demenz</strong>formen kommt es<br />
aber auch zu einer Veränderung der Persönlichkeit.<br />
<strong>Demenz</strong>erkrankungen gehören zu <strong>den</strong><br />
häufigsten Erkrankungen des Alters und<br />
sind mehr als eine Gedächtnisstörung.<br />
Sie treten überwiegend in der zweiten<br />
Lebenshälfte auf, meist nach dem 65. Lebensjahr.<br />
Der wichtigste Risikofaktor ist<br />
das Alter.<br />
Mit „<strong>Demenz</strong>“ wird eine Ansammlung<br />
verschie<strong>den</strong>er Symptome bezeichnet,<br />
die durch unterschiedliche Krankheiten<br />
verursacht wer<strong>den</strong> können. Die demenzielle<br />
Krankheit wird vor allem durch<br />
Gedächtnisstörungen und Beeinträchtigungen<br />
des logischen Denkvermögens<br />
gekennzeichnet.<br />
Menschen mit <strong>Demenz</strong> fällt es zunehmend<br />
schwerer, neue Informationen<br />
aufzunehmen, sich zu erinnern oder sich<br />
räumlich und zeitlich zurechtzufin<strong>den</strong>.<br />
Mit der Erkrankung geht häufig eine Persönlichkeitsveränderung<br />
einher. Betroffene<br />
können emotional labil, antriebsgemindert<br />
oder deprimiert sein. Auch<br />
ein sozialer Rückzug ist bei beginnender<br />
<strong>Demenz</strong> nicht selten.<br />
Von einer <strong>Demenz</strong> spricht man bei einer<br />
länger andauern<strong>den</strong> oder anhalten<strong>den</strong>,<br />
deutlichen Abnahme der geistigen und<br />
körperlichen Leistungsfähigkeit. Im Laufe<br />
der Erkrankung wird die selbständige Lebensführung<br />
beeinträchtigt und der Betroffene<br />
braucht in zunehmendem Maße<br />
Unterstützung in allen Lebensbereichen.<br />
Durch eine sorgfältige Diagnostik wer<strong>den</strong><br />
verschie<strong>den</strong>e Formen der <strong>Demenz</strong><br />
unterschie<strong>den</strong>.<br />
▬▬<br />
Die Alzheimer-Erkrankung<br />
Die Alzheimer-Erkrankung ist die häufigste<br />
aller <strong>Demenz</strong>erkrankungen. Sie ist<br />
nach dem Neurologen Alois Alzheimer<br />
benannt, der 1906 als erster diese Krankheit<br />
und die durch sie auftreten<strong>den</strong> Symptome<br />
beschrieb.<br />
Dabei handelt es sich um eine langsam<br />
fortschreitende Erkrankung. Betroffen<br />
sind gerade jene Areale des Gehirns, die<br />
<strong>für</strong> das Denkvermögen, die Sprache und<br />
die Orientierungsfähigkeit wichtig sind.<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
<strong>Demenz</strong> vom<br />
Alzheimer-Typ<br />
55-70 %<br />
▬▬<br />
Formen der <strong>Demenz</strong><br />
Vaskuläre<br />
<strong>Demenz</strong><br />
15 %<br />
Frontotempo.<br />
<strong>Demenz</strong><br />
10-15 %<br />
Vaskuläre <strong>Demenz</strong><br />
Die vaskuläre <strong>Demenz</strong> ist die zweithäufigste<br />
<strong>Demenz</strong>form. Sie tritt meist als<br />
Folge von Durchblutungsstörungen bei<br />
kleinen und häufig unbemerkten Schlaganfällen<br />
auf. Die Symptome können ganz<br />
plötzlich oder auch schleichend auftreten.<br />
Ähnlich wie bei der Alzheimer-Erkrankung<br />
kommt es zu Einbußen der<br />
geistigen Leistungsfähigkeit und häufig<br />
auch zu depressiven Verstimmungen.<br />
Lewy-Körper-<br />
<strong>Demenz</strong><br />
5 %<br />
Sontige<br />
<strong>Demenz</strong>formen<br />
10%<br />
Abb.: Die wichtigsten Ursachen der primären <strong>Demenz</strong> (aus: Möller HJ, Laux G, Deister A<br />
(2009) Psychiatrie und Psychotherapie: Duale Reihe. 4. Auflage. Thieme-Verlag: Stuttgart<br />
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