Trinknahrung
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Ernährungsempfehlungen für Patienten<br />
mit Kau- und Schluckstörungen<br />
• Resource® ThickenUp<br />
• Resource® ThickenUp Clear<br />
• Resource® Creme<br />
• Resource® Dessert Fruit<br />
• Resource® Thickened Drink<br />
• Resource® Aqua<br />
• Resource® Mix HP<br />
• Resource® 7-Korn InstantBrei<br />
• Resource® Mehrkorn FrüchteBrei<br />
• Resource® Instant Reisbrei<br />
Anwendungsgebiete<br />
Das Schlucken flüssiger Lebensmittel bereitet Patienten mit Kau-<br />
und Schluckstörungen häufig Probleme. Daher wurden spezielle<br />
Lebensmittel entwickelt, die in verschiedenen, leicht schluckfähigen<br />
Konsistenzen erhältlich sind, bzw. schnell zubereitet werden<br />
können. Zum Teil zählen sie zu den diätetischen Lebensmitteln für<br />
besondere medizinische Zwecke (Bilanzierte Diäten), zum Teil sind<br />
es normale Lebensmittel. Sie liefern Nährstoffe in unterschiedlicher<br />
Zusammensetzung und sind in pikanten, fruchtigen und sü ßen Geschmacksrichtungen<br />
erhältlich. Bei der Verwendung von speziellen<br />
Getränken oder Suppen tragen diese Lebensmittel auch zur Flüssigkeitszufuhr<br />
bei, da das gebundene Wasser im Organismus freigesetzt<br />
werden kann und somit dem Körper zur Verfügung steht.<br />
Je nach Produktzusammensetzung können Spezialnahrungen bei<br />
Kau- und Schluckstörungen sowohl zur ausschließlichen Ernährung<br />
verwendet werden, als auch zur ergänzenden Ernährung. Logopäden<br />
setzen diese Produkte auch im Rahmen der Therapie als Unterstützung<br />
des Schlucktrainings ein.<br />
Indikationen<br />
• Akute oder chronische Kau- und Schluckbeschwerden<br />
(z.B. in der Neurochirurgie, Neurologie, Kieferchirurgie,<br />
Geriatrie, Psychiatrie)<br />
• Zur Flüssigkeitsversorgung bei Schluckstörungen<br />
• Zur Unterstützung des Schlucktrainings<br />
• Ältere Menschen, insbesondere bei Mangelernährung, die<br />
aufgrund ihrer eingeschränkten Lebensmittelauswahl<br />
nährstoffangereicherte Lebensmittel benötigen, um ihren<br />
täglichen Bedarf zu decken<br />
• Personen mit schlechtem Zahnstatus, Zahnverlust oder<br />
schlecht sitzenden Zahnprothesen<br />
• Patienten mit neurologischen Erkrankungen (z.B. senile<br />
Demenz, Morbus Alzheimer)<br />
• Patienten mit Muskellähmungen (nach Apoplex oder bei<br />
Erkrankungen des zentralen Nervensystems)<br />
• Patienten mit konsumierenden Erkrankungen<br />
• Bestehende oder drohende Mangelernährung infolge von<br />
Appetitverlust und unzureichender Nahrungsaufnahme<br />
Kontraindikationen<br />
Spezialnahrungen bei Kau- und Schluckstörungen sollten nicht eingesetzt<br />
werden bei allen Krankheiten oder Zuständen, bei denen<br />
eine orale Nahrungsaufnahme kontraindiziert ist, z.B.:<br />
• Ileus, Dünndarmatonie<br />
• Akutes Abdomen<br />
• Peritonitis<br />
• Akute Stoffwechselentgleisungen (z.B. akute Pankreatitis,<br />
Leberkoma)<br />
• Anhaltende Unverträglichkeiten gegenüber einem der<br />
enthaltenen Inhaltsstoffe<br />
Wechselwirkungen mit Arzneimitteln<br />
Arzneimittel können die Aufnahme von Nährstoffen aus der Nahrung<br />
beeinflussen, andererseits können aber auch Lebensmittelinhaltsstoffe<br />
die Bioverfügbarkeit von Arzneistoffen verändern. Durch<br />
den Einsatz von Spezialprodukten bei Kau- und Schluckstörungen<br />
sind keine besonderen Wechselwirkungen zu erwarten, die sich von<br />
denen mit Lebensmitteln des allgemeinen Verzehrs unterscheiden.<br />
Das Mischen von Arzneimitteln mit Spezialprodukten bei Kau- und<br />
Schluckstörungen ist aus Gründen möglicher Veränderungen der<br />
Konsistenz sowie des Geschmacks der Nahrung nicht zu empfehlen.<br />
Dosierung<br />
Die Dosierung der Spezialprodukte bei Kau- und Schluckstörungen<br />
richtet sich nach dem individuellen Energie- und Nährstoffbedarf<br />
des Patienten sowie nach Art und Schwere der Erkrankung. Für die<br />
ergänzende Ernährung reichen im Allgemeinen eine oder mehrere<br />
Portionen pro Tag aus.<br />
Der Energiebedarf liegt zwischen 25 und 30 kcal pro Kilogramm<br />
Körpergewicht. Bei konsumierenden Erkrankungen kann dieser auf<br />
35 bis 40 kcal pro Kilogramm Körpergewicht ansteigen. In den<br />
Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin werden<br />
als Richtwert für die tägliche Energiezufuhr gesunder, über<br />
65-jähriger Personen mit mittlerer körperlicher Aktivität 1.800<br />
bzw. 2.300 kcal (Frauen/Männer) angegeben (Akt Ernaehr Med<br />
2004; 29:190-197).<br />
Die Ernährungstherapie sollte immer an die individuellen Anforderungen<br />
eines Patienten angepasst sein und mit dem behandelnden<br />
Arzt abgestimmt werden.<br />
26 27<br />
Besondere Hinweise<br />
Herkömmlich hergestellte pürierte Speisen sind in der Regel eher<br />
eiweißarm sowie arm an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen.<br />
Spezialprodukte bei Kau- und Schluckstörungen sind<br />
meistens mit allen wichtigen Nährstoffen angereichert und helfen<br />
daher als Ergänzung zu den Haupt- und Zwischenmahlzeiten, eine<br />
Mangelernährung bei Personen mit Kau- und Schluckstörungen zu<br />
verhindern oder eine bereits bestehende Mangelversorgung auszugleichen.<br />
Aufgrund des ausgewogenen Nährstoffspektrums und der hohen<br />
Nährstoffdichte ist eine optimale Versorgung des Patienten auch<br />
mit kleinen Volumina möglich.<br />
Empfohlene tägliche Zufuhr<br />
Alter<br />
Energie in<br />
kcal/Tag<br />
Männer/Frauen<br />
Protein g/kg<br />
Körpergewischt<br />
Ballaststoffe<br />
1 bis unter 4 1.100/1.000 1 10 g/1000 kcal²<br />
4 bis unter 7 1.500/1.400 0,9 10 g/1000 kcal²<br />
7 bis unter 10 1.900/1.700 0,9 10 g/1000 kcal²<br />
10 bis unter 13 2.300/2.000 0,9 10 g/1000 kcal²<br />
13 bis unter 15 2.700/2.200 0,9 10 g/1000 kcal²<br />
15 bis unter 19 3.100/2.500 0,9–0,8 10 g/1000 kcal²<br />
19 bis unter 25 3.000/2.400 0,8 30 g/Tag<br />
25 bis unter 51 2.900/2.300 0,8 30 g/Tag<br />
51 bis unter 65 2.500/2.000 0,8¹ 30 g/Tag<br />
65 und älter 2.300/1.800 0,8¹ 30 g/Tag<br />
¹ In den Leitlinien der DGEM wird im Kapitel „Ernährungszustand, Energie- und<br />
Substratstoffwechsel im Alter“ darauf hingewiesen, dass für gesunde Ältere eine<br />
tägliche Protein-Zufuhr von 0,9–1,1 g/kg Körpergewicht als günstig angesehen<br />
wird (Akt Ernaehr Med 2004; 29:190-197).<br />
² Für Kinder gibt es keine Empfehlungswerte für Ballaststoffe in Gramm pro Tag. Die<br />
Deutsche Gesellschaft für Ernährung hält jedoch eine Gabe von 10 g pro 1.000<br />
kcal anwendbar für Kinder.<br />
Ernährungsempfehlungen für Patienten<br />
mit Kau- und Schluckstörungen