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Plakat zum Sendschotter Umgang 2010 - Kirchspiel-drolshagen.de

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Wallfahrt<br />

<strong>2010</strong><br />

zur Muttergottes<br />

von Sendschotten<br />

Sehr geehrte Damen und Herren<br />

beson<strong>de</strong>rs in <strong>de</strong>n Ortschaften Sendschotten, Hützemert, Hustert, Wegeringhausen,<br />

Schlenke, Scheda, Junkernhöh, Germinghausen, Köbbinghausen und Essinghausen!<br />

Samstag,<br />

Äußere Feier <strong>de</strong>s Festes<br />

Mariae Heimsuchung<br />

3. Juli <strong>Sendschotter</strong> <strong>Umgang</strong><br />

05.00 Uhr Hochamt in <strong>de</strong>r Kapelle<br />

06.00 Uhr Auszug <strong>de</strong>r Prozession<br />

06.30 Uhr Stationsfeier in Hützemert<br />

07.15 Uhr Stationsfeier in Wegeringhausen<br />

08.00 Uhr Stationsfeier in Scheda<br />

09.00 Uhr Stationsfeier in Germinghausen<br />

10.00 Uhr Stationsfeier in Essinghausen<br />

10.30 Uhr Hochamt vor <strong>de</strong>r Kapelle<br />

Zelebrant/Predigt: Monsignore Andreas Kurte, Pa<strong>de</strong>rborn<br />

17.00 Uhr Festandacht / Wallfahrerandacht<br />

in <strong>de</strong>r St. Clemens-Pfarrkirche, Drolshagen<br />

4. Juli Sonntag<br />

09.00 Uhr Pilgermesse vor <strong>de</strong>r Kapelle<br />

mit <strong>de</strong>n Wallfahrern aus Belmicke<br />

11.00 Uhr Familiengottesdienst vor <strong>de</strong>r Kapelle<br />

für das <strong>Kirchspiel</strong> Drolshagen<br />

18.00 Uhr Wallfahrerandacht in <strong>de</strong>r Kapelle<br />

Zur Mitfeier la<strong>de</strong>n wir herzlich ein.<br />

Kath. Pfarramt St. Clemens, Kirchplatz 5, 57489 Drolshagen, Tel. 02761/71124<br />

Pünktlich <strong>zum</strong> <strong>Sendschotter</strong> <strong>Umgang</strong> kehrt das alte <strong>Sendschotter</strong> Gna<strong>de</strong>nbild nach längerer<br />

Zeit in die Kapelle zurück.<br />

Am Donnerstag, 24. Juni, <strong>de</strong>m Fest <strong>de</strong>s hl. Johannes <strong>de</strong>s Täufers, feiern wir um 19.30 Uhr<br />

mit einem festlichen Hochamt die Rückkehr <strong>de</strong>s altehrwürdigen Marienbil<strong>de</strong>s in <strong>de</strong>r<br />

<strong>Sendschotter</strong> Kapelle.<br />

Das wertvolle, 700 Jahre alte Gna<strong>de</strong>nbild ist in <strong>de</strong>n letzten Monaten aufwendig restauriert<br />

wor<strong>de</strong>n und zeigt sich nun in neuer Schönheit.<br />

Die bisherige Aufstellung <strong>de</strong>s Bil<strong>de</strong>s in <strong>de</strong>r Kapelle wur<strong>de</strong> häufig beklagt. Deshalb fin<strong>de</strong>t<br />

die Marienfigur nun im ebenfalls restaurierten und umgestalteten Hochaltar <strong>de</strong>r Kapelle,<br />

an zentraler Stelle Aufstellung.<br />

Ich meine, die Restaurierung <strong>de</strong>r altehrwürdigen Marienfigur und <strong>de</strong>s wun<strong>de</strong>rschönen<br />

<strong>Sendschotter</strong> Barockaltares sind sehr gelungen. Der Besuch in <strong>de</strong>r Kapelle lohnt sich, mehr<br />

<strong>de</strong>nn je. Die Kapelle mit <strong>de</strong>m Bild <strong>de</strong>r Gottesmutter lädt nun wie<strong>de</strong>r zur Wallfahrt und<br />

<strong>zum</strong> stillen Gebet ein.<br />

Sie können sich <strong>de</strong>nken, dass so eine Maßnahme auch Geld kostet. Auch wenn das Erzbistum<br />

aus Kirchensteuermitteln einen großen Teil dazu getan hat, so bleiben 7.500 EUR<br />

zu finanzieren. Ich möchte an die Spen<strong>de</strong>nfreundlichkeit <strong>de</strong>r Gläubigen, beson<strong>de</strong>rs in <strong>de</strong>n<br />

<strong>Umgang</strong>sdörfern appellieren.<br />

Seit Jahrhun<strong>de</strong>rten wird das <strong>Sendschotter</strong> Gna<strong>de</strong>nbild durch die Dörfer getragen. Das alte<br />

Bild ist nun so hergerichtet und gesichert, damit es auch für viele weitere Jahre beim<br />

<strong>Umgang</strong> durch unsere Ortschaften getragen wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Herzlich möchte ich Sie um eine Spen<strong>de</strong> für die<br />

Restaurierung <strong>de</strong>r <strong>Sendschotter</strong> Gottesmutter bitten.<br />

Unsere Bankverbindung:<br />

Sparkasse Drolshagen BLZ 462 500 49 Konto 502 72 63<br />

Volksbank Drolshagen BLZ 462 618 22 Konto 319 783 04<br />

Verwendungszweck: <strong>Sendschotter</strong> Madonna<br />

Gerne stellen wir eine Spen<strong>de</strong>nquittung aus.<br />

Am Samstag, 3. Juli <strong>2010</strong>, feiern wir wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n <strong>Sendschotter</strong> <strong>Umgang</strong>, wie<br />

wir es seit 305 Jahren tun. Feiern Sie mit uns!!!! Herzliche Einladung!<br />

Ein aufrichtiges Wort <strong>de</strong>s Dankes gilt allen, die auch in diesem Jahr wie<strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n Schmuck<br />

<strong>de</strong>s Prozessionsweges und die Herrichtung unserer Dörfer sorgen! Ebenso gilt mein Dank<br />

<strong>de</strong>n Musikfreun<strong>de</strong>n Schreibershof und allen, die die Dienste bei <strong>de</strong>r Prozession übernehmen,<br />

beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>n jungen Damen, die das Gna<strong>de</strong>nbild tragen. DANKE!!!<br />

Einen schönen Festtag wünscht Ihnen allen<br />

Ihr Pfarrer<br />

Markus Leber


Zur Geschichte <strong>de</strong>s <strong>Sendschotter</strong> <strong>Umgang</strong>s<br />

Zur Restaurierung <strong>de</strong>r Sendschottener Madonna<br />

Pfarrer Udo Linke schreibt 1978 im Liedheft für <strong>de</strong>n <strong>Umgang</strong>: Das<br />

Fest »Mariä Heimsuchung« ist für das <strong>Kirchspiel</strong> Drolshagen seit<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rten ein hoher Festtag. An ihm wird <strong>de</strong>r »<strong>Sendschotter</strong><br />

Ümmegang« gefeiert, die große Prozession über die Orte Sendschotten<br />

- Hützemert - Hustert - Wegeringhausen - Schlenke - Schedaer<br />

Berg - Scheda - Junkernhöh - Germinghausen – Köbbinghausen<br />

und Essinghausen. Früher zog die Prozession über Hützemert -<br />

Junkernhöh - Ostert - Herpeler Kreuz - Essinghausen zurück nach<br />

Sendschotten. Als die Schreibershofer Kapelle gebaut wur<strong>de</strong> (1869),<br />

ist die Station hinter <strong>de</strong>r Ostert nicht mehr gehalten wor<strong>de</strong>n.<br />

Die Schreibershofer hatten sich ausbedungen, dass die Prozession<br />

so ziehen sollte, dass die Muttergottesstatue in <strong>de</strong>n »Grund« sehen<br />

könne - darum <strong>de</strong>r Umweg über Scheda. Böllerschüsse kün<strong>de</strong>n am<br />

Vortag zusammen mit <strong>de</strong>m Festgeläut <strong>de</strong>r Pfarrkirche und Kapellen<br />

<strong>de</strong>n Festtag an; Häuser und Straßen wer<strong>de</strong>n festlich geschmückt.<br />

Zahlreich sind die Besucher, die aus nah und fern kommen.Der<br />

Festtag beginnt um 5.00 Uhr in <strong>de</strong>r Kapelle von Sendschotten mit<br />

<strong>de</strong>r hl. Messe, um 6.00 Uhr zieht die Prozession mit <strong>de</strong>m Allerheiligsten<br />

und <strong>de</strong>r altehrwürdigen Muttergottesstatue aus. Nach <strong>de</strong>r Rückkehr<br />

gegen 11.00 Uhr wird das Festamt mit <strong>de</strong>m Te Deum vor <strong>de</strong>r Kapelle<br />

in Sendschotten gefeiert. Auf <strong>de</strong>m Wege von Essinghausen nach<br />

Sendschotten wird - in einer beson<strong>de</strong>ren Stiftung erneut festgelegt<br />

- die Lauretanische Litanei gesungen. Die Geschichte <strong>de</strong>r Kapelle<br />

Sendschotten und <strong>de</strong>s »Ümmeganges« berichtet Josef Hesse anhand<br />

<strong>de</strong>s Pfarrarchivs in Drolshagen: 1684 wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>n Eheleuten Peter<br />

Rahrbach und seiner Ehefrau Maria, geb. Schönenberg auf eigene<br />

Kosten eine Kapelle in Sendschotten zu Ehren Gottes und <strong>de</strong>r hl.<br />

Jungfrau Maria unter <strong>de</strong>m Patronat <strong>de</strong>s hl. Erzengels Michael erbaut<br />

u. vom Kölner Weihbischof und Generalvikar J. H. Anethan genehmigt.<br />

Die Kapelle wur<strong>de</strong> mit Liegenschaften und Renten ausgestattet und<br />

so dafür gesorgt, dass sie nach <strong>de</strong>m To<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Stifter in »Bau und<br />

Esse« erhalten wer<strong>de</strong>n konnte. Der jeweilige Besitzer <strong>de</strong>s Stammhauses<br />

trug als »Kapellenprovisor« die Verantwortung für die Unterhaltung<br />

<strong>de</strong>r Kapelle, und hatte jährlich <strong>de</strong>m Drolshagener Pastor Rechnung<br />

zu legen. So ist es bis heute geblieben.<br />

1980 berichtete die Tageszeitung:<br />

Seit über 250 Jahren <strong>Sendschotter</strong> <strong>Umgang</strong><br />

Drolshagen/Sendschotten. Auf eine Tradition von mehr als 250 Jahren<br />

blickt <strong>de</strong>r <strong>Sendschotter</strong> <strong>Umgang</strong> zurück, <strong>de</strong>r am kommen<strong>de</strong>n<br />

Samstag von vielen Dörfern <strong>de</strong>s <strong>Kirchspiel</strong>s Drolshagen in althergebrachter<br />

Weise gefeiert wird.<br />

Die Geschichte <strong>de</strong>s <strong>Sendschotter</strong> Gna<strong>de</strong>nbil<strong>de</strong>s geht weit zurück:<br />

Um das Jahr 1100 wur<strong>de</strong> im Dörpetal im benachbareten Wie<strong>de</strong>nest<br />

die nun evangelische Pfarrkirche gebaut. Zu diesem Gotteshaus, in<br />

<strong>de</strong>ssen Nähe <strong>de</strong>r „Heilige Brunnen“ spru<strong>de</strong>lt, wallfahrteten im Mittelalter<br />

die Gläubigen von nah und fern, bis in <strong>de</strong>n Jahren 1570 bis<br />

1580 die Reformation in Wie<strong>de</strong>nest ihren Einzug hielt. Bis dahin<br />

befand sich in dieser Kirche eine alte Madonnenfigur, ein 70 cm<br />

hohes Schnitzwerk mit Jesuskind., Zepter und gol<strong>de</strong>ner Krone. Es<br />

stammt aus <strong>de</strong>m 13. Jahrhun<strong>de</strong>rt. Diese Marienstatue war ein Geschenk<br />

<strong>de</strong>r Kölner Laurentiuskirche an <strong>de</strong>n oberbergischen Wallfahrtsort.<br />

Infolge <strong>de</strong>r neuen Lehre wur<strong>de</strong> das Marienbild aus <strong>de</strong>r Kirche<br />

entfernt und führte seit<strong>de</strong>m in irgen<strong>de</strong>iner Ecke ein verstaubtes und<br />

vergessenes Dasein. Eines Nachts, so wird berichtet, wur<strong>de</strong> diese<br />

Marienbild von Belmickern, die katholisch geblieben waren, geholt<br />

und auf <strong>de</strong>r Belmicke versteckt gehalten. Als dann 1694 in <strong>de</strong>m<br />

benachbarten kurkölnischen Dorf Sendschotten eine Kapelle erbaut<br />

1688 wur<strong>de</strong> vom Schreinermeister und Bildschnitzer Wilhelm Fehrenholt<br />

aus Attendorn <strong>de</strong>r Altar in <strong>de</strong>r Kapelle angefertigt. Über <strong>de</strong>n<br />

Beginn <strong>de</strong>r Prozession liegen ein<strong>de</strong>utige Nachrichten nicht vor. Die<br />

ehrwürdige Muttergottesstatue - auf geheimnisvollen Wegen von<br />

Köln an <strong>de</strong>n Wallfahrtsort Wie<strong>de</strong>nest gekommen – kam im Laufe<br />

<strong>de</strong>r Religionswirren nach Sendschotten. Noch heute wallfahren die<br />

Gläubigen <strong>de</strong>r Pfarrei Belmicke (zu <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>nest kirchlich gehört)<br />

alljährlich nach Sendschotten.<br />

Aus einer Notiz <strong>de</strong>s Jahres 1705 geht hervor, dass die Prozession in<br />

diesem Jahr <strong>zum</strong> erstenmal statt-gefun<strong>de</strong>n hat, und zwar »mit Bildnissen«.<br />

Der Sohn <strong>de</strong>s Kapellenstifters hat dann am <strong>Umgang</strong>stag -<br />

das war <strong>de</strong>r Mariä Heimsuchungstag am 2. Juli - eine hl. Messe vor<br />

ausgesetztem Allerheiligsten gestiftet. Es liegt <strong>de</strong>shalb die Vermutung<br />

nahe, dass das Allerheiligste mitgetragen wur<strong>de</strong>, obwohl die kirchliche<br />

Behör<strong>de</strong> noch später einen entsprechen<strong>de</strong>n Antrag <strong>de</strong>s Drolshagener<br />

Pastors ablehnte mit <strong>de</strong>r Begründung, dass Sakramentsprozessionen<br />

nur aus Pfarrkirchen ausziehen könnten.<br />

Im Jahre 1871 wur<strong>de</strong> die Kapelle wegen Baufälligkeit abgerissen<br />

und die jetzige Kapelle nach Plänen <strong>de</strong>s Pa<strong>de</strong>rborner Dombaumeisters<br />

Gül<strong>de</strong>npfennig erbaut.<br />

Seit 1934 wird die hl. Messe nach <strong>de</strong>m »Ümmegang« wegen <strong>de</strong>r<br />

vielen Teilnehmer vor <strong>de</strong>r Kapelle gefeiert.<br />

Unter tatkräftiger Mithilfe <strong>de</strong>r Dorfbewohner konnte die Kapelle<br />

und <strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>m Jahre 1688 stammen<strong>de</strong> Altar renoviert wer<strong>de</strong>n,<br />

nach<strong>de</strong>m schon 1978 <strong>de</strong>r Sakristeivorbau fertiggestellt war.<br />

Bis 1977 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r <strong>Umgang</strong> immer am »Falltag« begangen, mit<br />

Ausnahme <strong>de</strong>s Samstag o<strong>de</strong>r Sonntag. Seither besteht, um eine<br />

stärkere Beteiligung zu ermöglichen, folgen<strong>de</strong> Regelung: Fällt <strong>de</strong>r<br />

2. Juli auf einen Samstag, wird <strong>de</strong>r <strong>Umgang</strong> am »Falltag« gehalten,<br />

fällt <strong>de</strong>r 2. Juli auf einen Sonntag, wird <strong>de</strong>r <strong>Umgang</strong> am Vortag<br />

gehalten, in allen an<strong>de</strong>ren Fällen wird <strong>de</strong>r <strong>Umgang</strong> am Samstag<br />

nach <strong>de</strong>m 2. Juli gefeiert.<br />

Der <strong>Umgang</strong> will ein Abbild unseres irdischen Pilgerweges sein, <strong>de</strong>n<br />

wir mit Christus in <strong>de</strong>r Fürsprache <strong>de</strong>r heiligen Jungfrau <strong>zum</strong> Vater<br />

gehen. »Herr, lass uns so durch die zeitlichen Güter gehen, dass wir<br />

darüber die ewigen Güter nicht aus <strong>de</strong>n Augen verlieren«.<br />

wor<strong>de</strong>n war, erhielt die altehrwürdige Marienfigur dort eine würdige<br />

Unterkunft und wur<strong>de</strong> bereits 1715 in einer Marienprozession mitgeführt.<br />

Die Belmicker fühlen sich <strong>de</strong>m Marienbild noch heute sehr<br />

verbun<strong>de</strong>n. Sei wallfahren Jahr für Jahr am Sonntag nach Mariae<br />

Heimsuchung nach Sendschotten.<br />

Es wird weiter berichtet, dass die ehemaligen Besitzer von Wie<strong>de</strong>nest<br />

dreimal versucht haben sollen, das Mareinheiligtum mit Gewalt<br />

zurückzuholen. Doch seien diese Versuche unter „eigenartigen<br />

Naturerscheinungen“ gescheitert.<br />

Wie <strong>de</strong>m auch sei, <strong>de</strong>r <strong>Sendschotter</strong> <strong>Umgang</strong> am Feste Mariae Heimsuchung<br />

und die traditionelle Wallfahrt <strong>de</strong>r Belmicker sind Zeugen<br />

dafür, dass die Überlieferung auf wirklichen Geschehnissen beruht.<br />

Das Mareinbild wird auch heute noch in <strong>de</strong>r 5stündigen Prozession<br />

von jungen Mädchen aus <strong>de</strong>n beteiligten Dörfer mitgetragen. Der<br />

<strong>Umgang</strong> – er berührt die Dörfer Hützemert, Hustert, Wegeringhausen,<br />

Scheda, Germinghausen, Junkerhöh und Essinghausen – beginnt<br />

um 5 Uhr in Sendschotten mit einer hl. Messe und en<strong>de</strong>t dort mit<br />

einem feierlichen Levitenamt im Freien<br />

Farbabplatzungen im Gesicht <strong>de</strong>r Sendschottener<br />

Madonna waren Anlass, die Skulptur <strong>de</strong>s 14. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />

eingehen<strong>de</strong>r zu untersuchen. Schon 1982<br />

hat die Restaurierungsabteilung <strong>de</strong>s Westfälischen<br />

Amtes für Denkmalpflege Untersuchungen zur Ermittlung<br />

älterer Fassungen vorgenommen. Unter min<strong>de</strong>stens<br />

vier Übermalungen konnte die erste originale<br />

Bemalung mit einigen Details festgestellt wer<strong>de</strong>n. So<br />

zeigte das Gna<strong>de</strong>nbild im ursprünglichen Zustand<br />

einen roten Mantel mit blauem Innenfutter und das<br />

Kleid, das Haar und die Schuhe waren vergol<strong>de</strong>t. Der<br />

Thron erschien ebenfalls in Rottönen mit Blattgoldauflagen<br />

an <strong>de</strong>n Profilen. Lei<strong>de</strong>r ist die erste Bemalung<br />

<strong>de</strong>r Skulptur nur fragmentarisch erhalten, so dass die<br />

Freilegung ein recht unvollständiges Bild ergeben<br />

wür<strong>de</strong>. Um weitere Erkenntnisse hinsichtlich <strong>de</strong>r<br />

ursprünglichen Holzsubstanz und <strong>de</strong>m verschlossenen<br />

Hohlraum zu erlangen, wur<strong>de</strong> die Skulptur mittels<br />

<strong>de</strong>r Computertomographie im St. Vincenz-Hospital<br />

in Pa<strong>de</strong>rborn untersucht. Die Schichtaufnahmen<br />

ermöglichen ein sehr <strong>de</strong>tailliertes Bild <strong>de</strong>s Holzkerns<br />

und somit aller späteren Ergänzungen wie<strong>de</strong>rzugeben.<br />

Neben <strong>de</strong>m Christuskind, das stilistisch schon als<br />

Zutat <strong>de</strong>s 19./20. Jahrhun<strong>de</strong>rts zu erkennen ist, sind<br />

zahlreiche Schnitzpartien nachträglich ergänzt wor<strong>de</strong>n.<br />

So sind bei<strong>de</strong> Hän<strong>de</strong> und die rechte Seite <strong>de</strong>r Hl.<br />

Maria in jüngerer Zeit neu hergestellt wor<strong>de</strong>n. Zu<strong>de</strong>m<br />

einige Details und Profile <strong>de</strong>s Throns. Im Hohlraum<br />

war ein flacher Gegenstand aus<strong>zum</strong>achen, <strong>de</strong>r sich<br />

nach <strong>de</strong>r Öffnung als Briefumschlag zeigte. Dieser<br />

enthält die Beschreibung eines Kirchenmalers, <strong>de</strong>r<br />

1966 wohl eine neue Bemalung aufgetragen hat.<br />

In Abstimmung mit <strong>de</strong>r Kirchengemein<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r Erzdiözese<br />

Pa<strong>de</strong>rborn und <strong>de</strong>m LWL-Amt für Denkmalpflege<br />

ist eine Neufassung <strong>de</strong>r Skulptur vorgesehen,<br />

die alle bekannten Elemente <strong>de</strong>r ursprünglichen<br />

Fassung aufgreift und diese in Form einer neuen<br />

Bemalung wie<strong>de</strong>r zeigt. Dazu haben die Restauratoren<br />

in schwierigen Teilfreilegungen unter <strong>de</strong>m Mikroskop<br />

weitere Details <strong>de</strong>r Fassung aufge<strong>de</strong>ckt. Z.B. eine<br />

gemalte Bordüre mit Silberauflage am Außenmantel<br />

Mariens.<br />

Andreas Ahlers ars colendi GmbH,<br />

Pa<strong>de</strong>rborn<br />

Bei <strong>de</strong>r Restaurierung in<br />

<strong>de</strong>r Pa<strong>de</strong>rborner Werkstatt

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