29.11.2014 Aufrufe

Sauberkeit für wenig Geld - K-Tipp

Sauberkeit für wenig Geld - K-Tipp

Sauberkeit für wenig Geld - K-Tipp

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

SmArtPhoNES: So verhindert man teure Downloads Seite 6<br />

Bioprodukte<br />

Preisvergleich: Bei Aldi<br />

und Lidl ist es meist am<br />

günstigsten Seite 2<br />

D. SCHÜTZ<br />

Nr. 4 27. Februar 2013 Redaktion: 044 266 17 17 Abo-Service: 044 253 90 90 www.ktipp.ch redaktion@ktipp.ch Fr. 3.50<br />

EIN M TEURER<br />

Migros-Märtkonzept<br />

mit höheren Preisen 4<br />

THINKSTOCK/RF<br />

ISTOCK/RF<br />

<strong>Sauberkeit</strong> für<br />

<strong>wenig</strong> <strong>Geld</strong><br />

Chromstahlreiniger: Das teure Eurofix hinterliess im Test Kratzspuren,<br />

das günstige und schonende Potz erhielt gute Noten Seite 12<br />

ENERGIEETIKETTE<br />

Kaum mehr eine Hilfe<br />

für die Konsumenten 5<br />

Potz<br />

Preis: Fr. 1.16*<br />

Note: «Gut»<br />

Eurofix<br />

Preis: Fr. 8.40*<br />

Note: «Genügend»<br />

STEUERERKLÄRUNG<br />

Experten beantworten<br />

die Fragen der Leser 23<br />

GRATIS-<br />

RECHTS-<br />

BERATUNG<br />

044 253 83 83<br />

* pro Deziliter Inhalt<br />

D. SCHÜTZ/ISTOCK/MONTAGE<br />

Spezialnahrung für Kinder: Unnötig,<br />

ungesund und viel zu teuer Seite 15


AKTUELL<br />

Migros<br />

Teures «Märt-Konzept»<br />

in Zürichsee-Läden 4<br />

Energieetikette<br />

Immer <strong>wenig</strong>er<br />

Aussagekraft 5<br />

Smartphones<br />

So verhindert man<br />

teure Downloads 6<br />

Sex-Hotline<br />

Bundesgericht verurteilt<br />

die Betreiber 7<br />

Kindernahrung<br />

Unnötig und zu süss 15<br />

Solarstrom<br />

Teure Investition,<br />

ungewisse Rendite 16<br />

Nature-Joghurt<br />

Gezuckerte Produkte 19<br />

Steuertelefon<br />

Experten beantworten<br />

Leserfragen 23<br />

TGV-Billette<br />

Zeitlich limitierte<br />

«Normalangebote» 26<br />

Posttarife<br />

Der Preisüberwacher<br />

wird aktiv 26<br />

Poststellen<br />

Der Abbau geht weiter 27<br />

TESTS<br />

Drucker<br />

Nur <strong>wenig</strong>e sind<br />

Multitalente 11<br />

Weitere Tests<br />

Lippenstifte, Fritteusen,<br />

E-Reader 11<br />

Chromstahlreiniger<br />

Das teuerste Produkt<br />

hinterliess Kratzer 12<br />

Dosenöffner<br />

Gutes Produkt für<br />

nur 7 Franken 14<br />

RUBRIKEN<br />

Ärger/Aufsteller 9<br />

Persönlich 14<br />

Aufgespiesst 16<br />

Beratung 20<br />

Leserbriefe 28<br />

Hochpreisinsel 30<br />

Impressum 31<br />

PRISMA<br />

Bio: Günstig bei Aldi und Lidl<br />

Wer auf den Preis<br />

schaut, kann auch<br />

bei Bio-Produkten<br />

viel <strong>Geld</strong> sparen.<br />

100 Gramm Bio-<br />

Rauchlachs kosten bei<br />

Aldi Fr. 3.99. Coop<br />

und Migros verlangen<br />

mehr als das Doppelte:<br />

Fr. 8.60. Dasselbe gilt<br />

für Manor (Fr. 9.83).<br />

Das ist kein Einzelfall:<br />

l Ein Pfund Bio-Spaghetti<br />

kosten bei Aldi<br />

und Lidl Fr. 1.29, bei<br />

Coop Fr. 2.10, in der<br />

Migros Fr. 2.40 und<br />

bei Manor sogar Fr.<br />

3.50. Also fast das<br />

Dreifache.<br />

l Rüebli kosten bei<br />

Coop, Manor und Migros rund 25 Prozent mehr<br />

als bei Aldi und Lidl. Kartoffeln ebenfalls.<br />

l Auch Randen sind bei Coop und Migros rund<br />

25 Prozent teurer.<br />

l Eistee sogar 26 bis 46 Prozent.<br />

l Milch kostet bei den drei Schweizer Detailhändlern<br />

im Schnitt fast 15 Prozent mehr.<br />

l Eier 20 Prozent.<br />

Kleine Velofahrerin: Auf<br />

Hauptstrassen nur zusammen<br />

mit einer Aufsichtsperson<br />

Bio-Spaghetti: Bei Lidl (Bild) und Aldi<br />

viel günstiger als bei Coop und Migros<br />

Kleinkinder auf Hauptstrassen<br />

Neuerdings dürfen Kinder<br />

unter sechs Jahren auf Hauptstrassen<br />

Velo fahren – aber<br />

nur in Begleitung.<br />

KEYSTONE<br />

Bei allen zwölf ver -<br />

glichenen Produkten<br />

zeigt sich dasselbe Bild:<br />

Aldi oder Lidl ist am<br />

günstigsten. Nur beim<br />

Nature-Joghurt halten<br />

Coop und Migros mit.<br />

Coop sagt, man verkaufe<br />

nur Bio-Ware,<br />

die nach den Richt -<br />

linien von Bio Suisse<br />

produziert wird (Knospen-Label).<br />

Bei Manor<br />

heisst es zudem: «Wir<br />

lassen unsere Bio-Produkte<br />

bevorzugt von<br />

kleinen Produzenten<br />

herstellen, da so die<br />

Einhaltung der Richt -<br />

linien besser gewährleistet<br />

werden kann.»<br />

Doch auch ein Teil der<br />

Aldi- und Lidl-Produkte<br />

hat Knospen-Qualität. Vor drei Jahren zeigte<br />

der «Kassensturz» auf, dass etliche Hersteller,<br />

die nach den Richtlinien von Bio Suisse produzieren,<br />

auch Aldi und Lidl beliefern. Doch diese<br />

dürfen die Knospe nicht aufdrucken.<br />

Übrigens: Die Migros nahm gegenüber dem<br />

K-<strong>Tipp</strong> nicht Stellung. Aber sie senkte letzte Woche<br />

die Preise von 100 Bio-Produkten. (mdb)<br />

«Kinder im vorschulpflichtigen<br />

Alter dürfen nicht radfahren.»<br />

So strikt war das Strassenverkehrsgesetz<br />

bisher formuliert.<br />

Seit Anfang Jahr tönt es anders:<br />

«Kinder unter sechs Jahren dürfen<br />

auf Hauptstrassen nur unter<br />

Aufsicht einer mindestens 16<br />

Jahre alten Person radfahren.»<br />

Dies hat das Parlament im<br />

Zusammenhang mit dem Verkehrssicherheitsprogramm<br />

Via<br />

sicura beschlossen.<br />

Kleinkinder auf Hauptstrassen<br />

– dient das wirklich der Sicherheit?<br />

«Die Neuregelung betont<br />

das Prinzip der Selbstverantwortung<br />

der Eltern», erklärt<br />

Thomas Rohrbach vom Bundesamt<br />

für Strassen. «Sie kann<br />

der Sicherheit dienen, weil die<br />

Kinder bereits früher die Gelegenheit<br />

erhalten, sich in einer<br />

geschützten Umgebung ans<br />

Radfahren zu gewöhnen.»<br />

Alleine dürfen noch nicht<br />

Schulpflichtige weiterhin mit<br />

Kindervelos auf Trottoirs und<br />

Fusswegen, in Fussgänger -<br />

zonen und Wohnstrassen fahren.<br />

In Begleitung eines Erwachsenen<br />

auch auf Rad -<br />

wegen, in Tempo-20- und<br />

Tempo-30-Zonen sowie auf<br />

gewissen Nebenstrassen. (mdb)<br />

2 K-<strong>Tipp</strong> Nr. 4 27. Februar 2013


«Game over»<br />

vor Spielbeginn<br />

Velo und Auto vor Salzwasser schützen<br />

Kaum zu glauben: Die neuste<br />

Spielkonsole von Nintendo wird<br />

ohne Netzteil verkauft.<br />

Christophe Moret aus Bex VD<br />

kaufte im Media Markt für rund 250<br />

Franken die Spielkonsole Nintendo<br />

3DS XL. Beim Auspacken stellte er<br />

fest, dass das Netzteil fehlte. Um<br />

mit der Konsole spielen zu können,<br />

musste er deshalb nochmals<br />

28 Franken fürs Netzteil ausgeben.<br />

Tatsache ist: Nintendo liefert<br />

diese Spielkonsole prinzipiell ohne<br />

Netzteil aus. Bei anderen Modellen<br />

hingegen wie zum Beispiel der kleineren<br />

3DS-Konsole ist das Lade -<br />

gerät dabei. Dem K-<strong>Tipp</strong> ist kein<br />

anderes Elektronikprodukt be kannt,<br />

bei dem das Netzteil nicht fix da -<br />

zugehört.<br />

Nintendo erklärt, auf der Ver -<br />

packung werde auf das fehlende<br />

Netzteil hingewiesen.<br />

(cb)<br />

Salz und Feuchtigkeit<br />

setzen Autos und<br />

Velos zu. Der K-<strong>Tipp</strong><br />

sagt, wie man Schäden<br />

vorbeugen kann.<br />

Beim Velo sind im Winter folgende<br />

Punkte wichtig:<br />

l Abwaschen: Salzrückstände<br />

mit Wasser abspülen.<br />

l Schutzbleche: Vor hochspritzendem<br />

Salzwasser schützen<br />

breite, tiefgezogene Schutzbleche<br />

effizient. Empfehlenswert:<br />

ein Spritzschutzlappen am<br />

Ende des vorderen Schutzblechs.<br />

Er hält Wasser und Salz<br />

von Tretlager, Kette und Schuhen<br />

fern.<br />

l Nachölen: Kette während<br />

des Winters mehrmals ölen.<br />

l Rostschutz: Nach dem Reinigen<br />

bieten Hartwachs oder<br />

Hockdruckreiniger: Streusalz<br />

regelmässig entfernen<br />

Anti-Rost-Mittel zusätzlichen<br />

Schutz.<br />

Beim Auto gilt:<br />

l Feuchtigkeit im Wagen -<br />

innern: Zwischen Teppich und<br />

Boden und in der Reserveradmulde<br />

kann sich Feuchtigkeit<br />

ablagern. In solchen Fällen<br />

muss das Auto vollständig ausgetrocknet<br />

werden.<br />

Kettenpflege: Im Winter<br />

mehrmals nachölen<br />

l Streusalz an der Karosserie:<br />

An Radkästen, Stahlfelgen,<br />

Seitenschwellern und Unter -<br />

teilen sammelt sich das Salz.<br />

Diese Teile müssen in der<br />

Waschanlage gründlich mit<br />

dem Hochdruckreiniger geputzt<br />

werden. In der Waschstrasse<br />

sollte man ein Programm<br />

mit Unterbodenwäsche wählen.<br />

GETTYIMAGES, R. YUE/ALAMY<br />

Günstiger Speicherplatz<br />

für unterwegs<br />

USB-Sticks im Test: Grosse Unterschiede gibts<br />

bei der Kopiergeschwindigkeit.<br />

USB-Sticks sind praktisch, weil man damit schnell<br />

und einfach grosse Dateien von einem zum anderen<br />

Computer bringen kann. Die Online-Ausgabe der<br />

deutschen Fachzeitschrift «Chip» hat 20 USB-Sticks<br />

mit mindestens 32 Gigabyte (GB) Speicherplatz<br />

getestet. Darauf können problemlos mehrere Tausend<br />

Urlaubsfotos und Filme abgelegt werden. Test -<br />

kriterien waren Kopiergeschwindigkeit und Zusatzfunktionen.<br />

Das sind die besten drei Sticks unter<br />

70 Franken:<br />

l SanDisk Cruzer Extreme 64 GB<br />

(Fr. 68.50 bei Techmania)<br />

l Kingston DataTraveler Ultimate G3 32 GB<br />

(Fr. 36.– bei Digitec, Bild)<br />

l Sharkoon Flexi-Drive<br />

Accelerate Duo 64 GB<br />

(Fr. 66.– bei Digitec)<br />

Gut zu wissen: Dieselben Sticks gibts auch mit<br />

<strong>wenig</strong>er Speicherplatz, dafür aber deutlich günstiger.<br />

So kostet etwa die 16-GB-Version des SanDisk-<br />

Modells bei Techmania nur Fr. 27.30.<br />

(cb)<br />

K-<strong>Tipp</strong> Nr. 4 27. Februar 2013<br />

GUT UND GRATIS BERATEN!<br />

Konsumenten-Hotline<br />

Tel. 044 266 17 17<br />

E-Mail: info@ktipp.ch<br />

Für Fragen und Hinweise rund<br />

um den Konsumentenalltag,<br />

Montag bis Freitag, von 8.30 bis<br />

12 Uhr und von 13.30 bis 17 Uhr<br />

Rechtsberatung<br />

Tel. 044 253 83 83<br />

E-Mail: beratung@ktipp.ch<br />

Montag bis Freitag, von 9 bis 13 Uhr<br />

Pestizide in Champignons<br />

Der «Gesundheitstipp» hat getrocknete Champignons und<br />

Dörrbohnen aus China im Labor untersuchen lassen. Hintergrund:<br />

In China spritzen Bauern ihre Produkte viel stärker als<br />

in der Schweiz. Das Resultat: In erster Linie Pilze sind stark<br />

mit Pestiziden belastet – ein Produkt enthielt gleich fünf verschiedene.<br />

Das Labor fand auch Stoffe, die in der Schweiz<br />

verboten sind. Die getesteten Dörrbohnen schnitten deutlich<br />

besser ab. Nur in einem Produkt hatte es drei Pestizide.<br />

Der «Gesundheitstipp» ist für Fr. 3.50 am Kiosk erhältlich.<br />

Weitere Telefonnummern auf Seite 31<br />

Tests/News/Archiv<br />

www.ktipp.ch<br />

Fürs Archiv geben Sie Kunden -<br />

nummer (siehe Rückseite der<br />

Zeitschrift) und Nachnamen ein<br />

<strong>Geld</strong>beratung<br />

www.ktipp.ch<br />

Unter %Beratung %Ihre Anfrage<br />

E-Mail: kgeldservice@kgeld.ch<br />

K-<strong>Tipp</strong> und Kassensturz sind zwei unabhängige Redaktionen.<br />

Fragen und Hinweise, die den Kassensturz betreffen, sind direkt<br />

an die Kassensturz-Redaktion zu richten: Tel. 044 305 61 11<br />

3


Süsskartoffeln, Offenverkauf: In der normalen Migros-Filiale in Bülach kostet das Kilo Fr. 5.60, in der «Märt»-Filiale in Küsnacht 50 Rp. mehr<br />

Gleiches Gemüse, höherer Preis<br />

Migros: Die gleichen Früchte und Gemüse sind am Zürichsee teurer als in ländlichen Märkten<br />

In einzelnen Migros-Filialen gilt das «Märt -<br />

konzept». Früchte und Gemüse sind dort<br />

bis zu 10 Prozent teurer. Dieses Verkaufs -<br />

konzept gibts zurzeit nur in einigen Läden<br />

rund um den Zürichsee.<br />

Der K-<strong>Tipp</strong> machte Anfang<br />

Jahr publik, dass<br />

Konsumenten in kleineren<br />

Migros-Filialen meist ein<br />

teureres Gesamtsortiment<br />

angeboten wird als in grösseren<br />

(Ausgabe 1/2013).<br />

Grund: In vielen kleineren<br />

Läden fehlen die günstigsten<br />

Produkte, vor allem<br />

solche der Billiglinie M-<br />

Budget. Gleiches gilt üb -<br />

rigens für Coop.<br />

Bisher ging man aber davon<br />

aus, dass zumindest<br />

gleiche Waren in kleinen<br />

und in grossen Migros-<br />

Märkten gleich teuer sind.<br />

Doch dem ist nicht so,<br />

wie eine K-<strong>Tipp</strong>-Strichprobe<br />

zeigt: In 8 der 100<br />

Läden, die zur Genossenschaft<br />

Migros Zürich gehören,<br />

liegen die Preise für<br />

die gleichen Frischpro -<br />

dukte im Offenverkauf<br />

höher – etwa in Egg, Zumikon,<br />

Erlenbach, Küsnacht,<br />

Stäfa, Rüschlikon,<br />

alwil und in der Migros<br />

City an der Zürcher Löwenstrasse.<br />

Einige Beispiele (siehe<br />

auch Tabelle):<br />

l Birnen Abate Fêtel aus<br />

Italien, 1. Klasse, kosten<br />

normalerweise Fr. 5.90 pro<br />

Kilo. In den Zürichsee-<br />

Filialen zahlt man Fr. 6.40,<br />

also 50 Rappen mehr.<br />

l Süsskartoffeln aus den<br />

USA: Normalpreis proKilo<br />

Fr. 5.60, Zürichsee-Preis:<br />

Fr. 6.10.<br />

l Fenchel aus Italien:<br />

Der Normalpreis ist Fr.<br />

4.20 pro Kilo, der Zürichsee-Preis<br />

Fr. 4.50.<br />

Migros-Sprecher Rolf<br />

Fuchs sagt, die Preisunterschiede<br />

würden «nur<br />

4 Prozent des Gesamtsor -<br />

timents» betreffen. Grund<br />

für den Aufschlag sei das<br />

Märt-Konzept, das dort<br />

umgesetzt worden sei:<br />

«Der Kunde erlebt eine<br />

Marktatmosphäre.» So sei<br />

die Ware «attraktiver,<br />

grosszügiger und aufwendiger<br />

präsentiert». Zudem<br />

sei das Sortiment grösser.<br />

Doch ein Vergleich mit<br />

den beiden Filialen in<br />

Bülach ZH macht deutlich:<br />

Die Ware wird dort<br />

nicht anders präsentiert,<br />

und das Sortiment ist auch<br />

nicht spürbar kleiner.<br />

Zudem: In Märt-Filialen<br />

wird gemäss Fuchs «mehr<br />

und speziell ausgebildetes<br />

Personal» eingesetzt. Das<br />

verhinderte jedoch nicht,<br />

dass in der Märt-Filiale<br />

Erlenbach von 20 Produkten<br />

deren 4 mit falschen<br />

Preisen angeschrieben<br />

waren. Dies ergab die<br />

K-<strong>Tipp</strong>-Stichprobe.<br />

Zur grösseren Attrakti -<br />

vität in den Märt-Filialen<br />

trage, so Rolf Fuchs, auch<br />

«die bessere Beleuchtung»<br />

bei. Der K-<strong>Tipp</strong> hat die<br />

Helligkeit in den Filialen<br />

Küsnacht, Erlenbach und<br />

Stäfa mit einem Luxmeter<br />

gemessen und mit Bülach<br />

verglichen. Fazit: In Erlenbach<br />

und Stäfa war es teilweise<br />

erheblich dunkler als<br />

in der Zürcher Unter -<br />

länder Normal-Filiale.<br />

<strong>Tipp</strong>: Wer in einer Märt-<br />

Filiale nicht zu viel zahlen<br />

will, hält sich am besten<br />

an die Aktionen. Diese<br />

sind sowohl in normalen<br />

wie auch in Märt-Filialen<br />

gleich teuer. Auch das<br />

zeigte die K-<strong>Tipp</strong>-Stichprobe.<br />

Daniel Jaggi<br />

Gemüse und Obst: In «Märtkonzept»-Filialen teurer<br />

Früchte und Gemüse<br />

im Offenverkauf<br />

Preis/kg in<br />

normaler<br />

Filiale 1<br />

Preis/kg in<br />

Filialen mit<br />

Märtkonzept 1<br />

Bülach Küsnacht, Erlen -<br />

bach, Stäfa<br />

Differenz<br />

in Rappen<br />

Birnen Abate Fêtel Italien, Kl. 1 5.90 6.40 50 8%<br />

Süsskartoffeln USA 5.60 6.10 50 9%<br />

Pflaumen rot Südafrika 4.90 5.30 40 8%<br />

Äpfel Gala Schweiz, Kl. 1 3.40 3.70 30 9%<br />

Grapefruit rosa USA 3.20 3.50 30 9%<br />

Gurken Nostrano Spanien 4.20 4.50 30 7%<br />

Fenchel Italien 4.20 4.50 30 7%<br />

Zwiebeln gelb Schweiz 2.10 2.30 20 10 %<br />

Rüebli Schweiz 2.30 2.50 20 9%<br />

Bananen Chiquita Costa Rica 2.80 3.– 20 7%<br />

1 Preiserhebung: 6. Februar<br />

Differenz<br />

in Prozent<br />

4 K-<strong>Tipp</strong> Nr. 4 27. Februar 2013


Auszeichnung für Stromfresser<br />

Energieetiketten: Für Konsumenten kaum noch eine Hilfe<br />

Die Energieetiketten<br />

werden immer ver -<br />

wirrender. Inzwischen<br />

gibt es so viele<br />

Sonderfälle, dass<br />

ihre Aussagekraft<br />

nur noch gering ist.<br />

Der K-<strong>Tipp</strong> gibt<br />

einen Überblick.<br />

Als das System mit den<br />

Energieetiketten aufkam,<br />

war die Sache für<br />

umweltbewusste Konsumenten<br />

noch klar: Links<br />

auf der Etikette hatte es<br />

sieben Pfeile – von A bis G<br />

beziehungsweise von Grün<br />

bis Rot. Und rechts war<br />

ein schwarzer Pfeil mit einem<br />

Buchstaben platziert.<br />

«B» bedeutete zum Beispiel<br />

sinngemäss: Das entsprechende<br />

Gerät ist recht<br />

sparsam, aber es gibt noch<br />

sparsamere Modelle.<br />

Inzwischen gibt es aber<br />

so viele Ausnahmen, dass<br />

die Energieetiketten mehr<br />

Verwirrung als Klarheit<br />

schaffen. Drei Beispiele:<br />

Kühlschränke: A++ ist<br />

heute die schlechteste<br />

Note<br />

LAIF<br />

Energieetikette<br />

für Kühlgeräte<br />

Die Hersteller von Kühlund<br />

Gefriergeräten haben<br />

ihre Modelle in den letzten<br />

Jahren verbessert.<br />

Deshalb hätten heute<br />

praktisch alle Geräte die<br />

Bestnote A.<br />

Damit eine Unterscheidung<br />

noch möglich ist,<br />

gibt es inzwischen die<br />

noch besseren Noten A+,<br />

A++ und A+++. Abgeschafft<br />

sind dagegen die<br />

Noten E bis G.<br />

In der Schweiz dürfen<br />

nur noch Geräte der Effizienzklassen<br />

A++ und<br />

A+++ verkauft werden –<br />

sowie Ladenhüter der Effizienzklasse<br />

A+, wenn sie<br />

vor dem 1. Januar importiert<br />

oder in der Schweiz<br />

produziert worden sind.<br />

Das Problem: Wer ein<br />

Gerät mit der Note A++<br />

kauft, meint, er erwerbe<br />

ein sehr sparsames Gerät.<br />

In Wirklichkeit ist A++<br />

für Kühlgeräte heute die<br />

schlechteste Note.<br />

Energieetikette<br />

für Tumbler<br />

Bei den Wäschetrocknern<br />

gelten nach wie vor die<br />

ursprünglichen Effizienzklassen<br />

A bis G. Aber in<br />

der Schweiz dürfen nur<br />

noch Geräte mit der Note<br />

A verkauft werden. Die<br />

Noten B bis G sind sinnlos.<br />

Das Problem: Alle Geräte<br />

im Verkauf gehören<br />

der Effizienzklasse A an.<br />

Die Folge: Der Kunde<br />

kann nicht mehr zwischen<br />

Stromfressern und spar -<br />

samen Tumblern unterscheiden.<br />

Selbst die<br />

grösste Stromschleuder<br />

ist noch als A-klassig eingestuft.<br />

Energieetikette<br />

für Autos<br />

Die Notenskala reicht<br />

zwar unverändert von A<br />

bis G. Allerdings werden<br />

die Anforderungen<br />

an die einzelnen Effizienzklassen<br />

Jahr für<br />

Jahr verschärft. Weil die<br />

Skala bei den Personenwagen<br />

jedes Jahr angepasst<br />

wird, sind Überklassen<br />

wie A+ (siehe<br />

Kühl- und Gefrierschränke)<br />

nicht nötig.<br />

Und es gibt immer noch<br />

Fahrzeuge aller Effizienzklassen.<br />

Das Problem: Die<br />

Auto-Energieetikette ist<br />

die einzige, bei der die<br />

Anforderungen nach<br />

und nach verschärft<br />

werden. Das hat verwirrende<br />

Folgen. Beispiel:<br />

Der Skoda Roomster<br />

mit 1,2-Liter-Motor und<br />

86 PS war 2011 noch B-<br />

klassig, 2012 war er C-<br />

klassig, und jetzt ist er<br />

nur noch D-klassig –<br />

bei gleichem Verbrauch.<br />

Hintergrund: Neue<br />

Energieklassen wie<br />

A+++ gibt es laut Philipp<br />

Schwander vom<br />

Bundesamt für Energie,<br />

weil «das der europäische<br />

Standard ist und<br />

die Schweiz nachgezogen<br />

hat». Die EU wiederum<br />

hatte die Überklassen<br />

A+, A++ und<br />

A+++ auf Druck der Industrie<br />

geschaffen.<br />

Bei den Personen -<br />

wagen sieht es anders<br />

aus: Hier gibt es keine<br />

einheitliche EU-<br />

Energie etikette. Die<br />

Schweiz ist daher in der<br />

Gestaltung freier. Und<br />

deshalb ist es bisher bei<br />

der Einteilung A bis G<br />

geblieben.<br />

K-<strong>Tipp</strong> Nr. 4 27. Februar 2013<br />

5


Smartphones: Kostenfalle<br />

Automatischer Download von Daten – Guthaben von Prepaid- und Abo-Kun<br />

Neue iPhone-Funktionen können teuer werden:<br />

Sie laden grosse Datenmengen aus dem Internet<br />

herunter, ohne dass der Besitzer es weiss.<br />

Der K-<strong>Tipp</strong> zeigt, wie man dies verhindert.<br />

Das<br />

iPhone-Konzept<br />

lautet: kinderleicht,<br />

mit einer Fingerspitze bedienen<br />

– und für den Besitzer<br />

läuft alles auto -<br />

matisch ab. Das ist zwar<br />

praktisch, kann aber teure<br />

Folgen haben. Denn das<br />

iPhone lädt im Hintergrund<br />

Daten aus dem<br />

Internet herunter – ohne<br />

Zutun des Benutzers.<br />

Das belegen mehrere<br />

Fälle, die dem K-<strong>Tipp</strong> vorliegen.<br />

Bei einem Prepaid-<br />

Handy können besonders<br />

hohe Zusatzkosten anfallen.<br />

Typisch ist das Beispiel<br />

von Anna Vogel aus Zuchwil<br />

SO: Jede Nacht verband<br />

sich ihr iPhone von<br />

allein mit dem Internet.<br />

Ein Grund: Das iPhone<br />

suchte nach Wettervorhersagen<br />

und Börsenkursen.<br />

Diese werden in der «Mitteilungszentrale»<br />

angezeigt.<br />

Diese Info-Dienste müssen<br />

ausgeschaltet werden, sofern<br />

man sie nicht will.<br />

«Ich habe eine Prepaid-<br />

SIM-Karte. Die nächt -<br />

lichen Aktivitäten meines<br />

Handys im Netz kosten<br />

jedesmal bis zu 2 Franken»,<br />

beschwert sich Vogel.<br />

Ein anderes Beispiel<br />

sind die sogenannten Dia -<br />

iPhone: So verhindern Sie versteckte Downloads<br />

Die versteckten Datenfresser beim iPhone<br />

kann man deaktivieren. So geht man vor:<br />

1. Datenzugriff ganz ausschalten<br />

Wer mit seinem iPhone nur sporadisch ins Internet<br />

geht, sollte den Datenzugriff bei Nichtgebrauch<br />

ganz abschalten.<br />

Verhindern unter: Einstellungen % Allgemein<br />

% Mobiles Netz. Dort «3G aktivieren» und<br />

«Mobile Daten» ausschalten.<br />

So stellt das Handy garantiert keine Ver -<br />

bindung zum Internet übers Handynetz her.<br />

Weitere positive Folge dieser Einstellungen ist<br />

eine längere Batterielaufzeit. Nachteil: Man<br />

kann keine SMS mit Bildern (MMS) mehr empfangen.<br />

2. Diagnosedaten nicht senden<br />

Wer bei Inbetriebnahme seines iPhones den<br />

Menüpunkt «Diagnosedaten» nicht ausgeschaltet<br />

hat, sendet im Hintergrund Daten über sein<br />

Nutzungsverhalten an Apple.<br />

Verhindern unter: Einstellungen % Allgemein<br />

% Info % Diagnose und Nutzung % Nicht senden.<br />

3. Mitteilungszentrale<br />

Mit dem Finger vom oberen Fensterrand nach<br />

unten wischen – und das iPhone zeigt unter anderem<br />

den Wetterbericht und die Aktienkurse.<br />

Sie werden mehrmals täglich aktualisiert.<br />

Verhindern unter: Einstellungen % Mitteilungen<br />

% Mitteilungszentrale % Wetter- bzw.<br />

Aktienkurs-Widget ausschalten.<br />

4. Datenabgleich<br />

Das iPhone gleicht viele Daten automatisch ab,<br />

bei manchen Funktionen gar unnötig viele.<br />

Verhindern unter: Einstellungen % Allgemein<br />

% Mobiles Netz % Mobile Daten verwenden.<br />

Sowie unter Einstellungen % Appstore % Automatische<br />

Downloads.<br />

5. Hungrige Apps identifizieren<br />

Einige Handy-Apps laden mehr Daten herunter<br />

als andere. So verbrauchen zum Beispiel Facebook<br />

und «Tages-Anzeiger» deutlich mehr Guthaben<br />

als «Samsch tig-Jass». Mit Programmen<br />

wie «Onavo count» (gratis) kann man die datenhungrigsten<br />

Apps feststellen und gezielt ausschalten.<br />

6 K-<strong>Tipp</strong> Nr. 4 27. Februar 2013


Internet<br />

den geplündert<br />

Betreiber von<br />

Sex-Hotline verurteilt<br />

Bundesgerichtsentscheid: Anrufer müssen nicht zahlen<br />

gnosedaten über die Telefon-Funktion.<br />

Damit werden<br />

anonymisierte Daten<br />

über die Handy-Nutzung<br />

an den Hersteller gesendet.<br />

Das können u.a. Standort<br />

und Anzahl SMS sein. Der<br />

Besitzer weiss davon nichts<br />

– und merkt es erst beim<br />

Verlust von Down load -<br />

K-<strong>Tipp</strong> Nr. 4 27. Februar 2013<br />

Guthaben. Je nach Gebrauch<br />

sind das täglich<br />

mehrere Kilobyte oder<br />

noch mehr. Darko Cetojevic/<br />

Christian Birmele<br />

Weitere <strong>Tipp</strong>s: Ktipp.ch !<br />

Merkblätter ! Computer +<br />

Telefon ! Handy-<br />

Download verhindern<br />

So klappts bei Android-Handys<br />

Bei Android-Geräten<br />

sind die Einstellungen<br />

je nach Hersteller und<br />

Modell an unterschiedlichen<br />

Orten zu finden:<br />

1. Datenzugriff<br />

ganz ausschalten<br />

Einstellungen % Drahtlos<br />

und Netzwerke. Dort auf<br />

«Datenverbrauch» tippen<br />

% Mobilfunk % «Aus»<br />

wählen.<br />

Gut zu wissen: Am<br />

unteren Bildschirmrand<br />

zeigt eine Liste alle Programme<br />

an, die via<br />

Handynetz aufs Internet<br />

zugegriffen haben. So<br />

kann man problematische<br />

Apps feststellen<br />

und gezielt abschalten.<br />

2. Diagnosedaten<br />

Auch Google sammelt<br />

Daten übers Nutzungsverhalten.<br />

Verhindern: Einstellungen<br />

% Standort % Standortdienste<br />

von Google.<br />

3. Widgets<br />

Mit kleinen Programmen,<br />

den Widgets, kann man<br />

sich auf dem Startbildschirm<br />

das aktuelle Wetter,<br />

Börsenkurse, Facebook-Meldungen<br />

usw.<br />

anzeigen lassen.<br />

Verhindern: Lange mit<br />

dem Finger aufs Widget<br />

drücken und es dann in<br />

den Papierkorb ziehen.<br />

4. Datenabgleich<br />

Das automatische Herunterladen<br />

von E-Mails, Kalenderdaten<br />

oder Nach -<br />

richten muss nicht sein.<br />

Verhindern: Einstellungen<br />

% Konten und Synchronisierung.<br />

Dort neben<br />

dem Menüpunkt<br />

«Autom. Synchronisierung»<br />

auf «Off» tippen.<br />

Die Sex-Hotline Men Mobile verlangte von<br />

Anrufern statt der inserierten 7,5 Rappen<br />

pro Minute 135 Franken für ein Abo. Nun<br />

hat das Bundesgericht das Urteil gegen<br />

die ehemaligen Geschäftsführer bestätigt.<br />

Die Men Mobile<br />

Entertainment Network<br />

GmbH in Au SG<br />

warb in Inseraten für ihre<br />

Hotlines zum Tiefstpreis:<br />

Für nur 7,5 Rappen pro<br />

Minute könne man mit<br />

einer «vernachlässigten<br />

Frau» oder einem «blonden<br />

Girl» sprechen. Bei<br />

den angegebenen Nummern<br />

schien es sich um<br />

private Anschlüsse zu<br />

handeln – nicht um teure<br />

906er-Nummern. Wer<br />

anrief, erhielt jedoch von<br />

Men Mobile eine Rechnung<br />

über 135 Franken –<br />

für ein «30-tägiges Abo».<br />

Das Staatssekretariat<br />

für Wirtschaft (Seco)<br />

hatte die irreführende<br />

Preis angabe bereits vor<br />

sechs Jahren beanstandet.<br />

Damals empfahl der<br />

K-<strong>Tipp</strong>: Rechnung nicht<br />

zahlen und bei einer<br />

allfälligen Betreibung<br />

Rechtsvorschlag erheben.<br />

Das Seco verlangte,<br />

Men Mobile müsse in<br />

Inseraten den Preis von<br />

135 Franken als Erstes<br />

nennen. Daran hielt sich<br />

die Firma <strong>wenig</strong>e Monate.<br />

Doch ab September<br />

2008 stellte sie wieder<br />

den tiefen Minutenpreis<br />

voran, etwa in Inseraten<br />

im «Blick». Deshalb<br />

reichte das Seco Ende<br />

2008 Straf anzeige ein.<br />

Am 23. März 2011 verurteilte<br />

das Kreisgericht<br />

Rheintal in Altstätten SG<br />

die beiden damaligen<br />

Geschäftsführer und<br />

Firmenin haber wegen<br />

mehr facher Übertretung<br />

des Gesetzes gegen<br />

un lau teren Wettbewerb.<br />

Der eine wurde mit<br />

12 000 Franken gebüsst,<br />

seine Kollegin mit 6000<br />

Franken. Dies bei einem<br />

monatlichen Umsatz von<br />

50000 bis 80000 Franken<br />

und rund 25 Prozent<br />

Nettogewinn.<br />

«Preis muss sofort<br />

erkennbar sein»<br />

Begründung: Das Angebot<br />

von Men Mobile sei<br />

ein telefonischer Mehrwertdienst.<br />

Laut Preis -<br />

bekanntgabeverordnung<br />

muss der Betreiber den<br />

zu zahlenden Preis unmissverständlich<br />

angeben.<br />

Die Preisangabe sei<br />

jedoch am Telefon und<br />

in den Inseraten «ungewöhnlich<br />

bzw. unklar<br />

formuliert». Ein weiterer<br />

Verstoss: Die Anrufer<br />

wurden ohne weiteren<br />

Tastendruck verbunden.<br />

Bei Mehrwertdiensten<br />

mit fixen Gebühren von<br />

mehr als 10 Franken<br />

schreibt die Verordnung<br />

das jedoch vor.<br />

Gegen dieses Urteil<br />

wehrten sich die Verurteilten<br />

beim Kantonsgericht<br />

St.Gallen und beim<br />

Anruf auf Hotline: Men<br />

Mobile schickte daraufhin<br />

eine Abo-Rechnung<br />

Bundesgericht – erfolglos.<br />

Die Bundesrichter<br />

stellten im Urteil vom 21.<br />

Januar 2013 klar: Gerade<br />

weil Men Mobile Dienstleistungen<br />

über gewöhnliche<br />

Telefonnummern<br />

angeboten habe, müsse<br />

der Preis sofort erkennbar<br />

sein.<br />

Trotzdem: Men Mo -<br />

bile warb Mitte Februar<br />

auf Privat-telefonsex.ch<br />

noch immer prominent<br />

mit dem Minutenpreis<br />

von 7,5 Rappen. Nun ist<br />

auch eine andere Firma<br />

mit der gleichen Masche<br />

am Werk: Die Televox<br />

AG in Hünenberg ZG<br />

inserierte Mitte Februar<br />

im «Blick» Erotikdienste<br />

für 9 Rappen pro Minute,<br />

die tatsächlich 162 Franken<br />

pro Monat kosten.<br />

<strong>Tipp</strong>: Wer eine überhöhte<br />

«Abo»-Rechnung<br />

erhält, muss nicht zahlen<br />

und kann auf das<br />

Bundesgerichtsurteil ver -<br />

weisen.<br />

Beatrice Walder<br />

7<br />

PRISMA


10CFWMrQ7DMAyEnyjRXWxnTg2rsmpgGjeZhvf-aElZwX3g_s4zrOLSfjzfxysIqhYhTVt0Yx3dGa6s7mNYgMI2sU2awM1vkwKIKZCrU8BpJ1lWnEp374-krJNcB2j19_n-ASMtt-iGAAAA<br />

10CAsNsjY0MDQx0TU2NDQ1MQIAa7aatw8AAAA=<br />

SCHULTHESS Waschmaschinen<br />

Die richtige Wahl<br />

für Ihr Zuhause<br />

A+++<br />

Wir leisten unseren Beitrag, damit heutige und künftige Generationen<br />

in einer intakten Umwelt leben können. Die Schulthess-Geräte werden<br />

mit viel Stolz und Engagement in Wolfhausen im Zürcher Oberland<br />

produziert! Schulthess steht für:<br />

• Äusserst leise im Betrieb<br />

• Sehr einfache Bedienung<br />

• Schnellste CH-Waschprogramme<br />

• Robuste Bauweise und Langlebigkeit<br />

Sie finden uns im Fachhandel oder unter www.schulthess.ch


Ärger der Woche<br />

Aufsteller der Woche<br />

D. SCHÜTZ<br />

D. SCHÜTZ<br />

Tobias Bettkober: Musste in einer 70er-Jahre-Wohnung nächtigen<br />

Heidi Stuhlmann: Erhielt ohne Kaufbeleg ein neues Hemd<br />

Grand Hotel mit Klappbett<br />

Modegeschäft mit Stil<br />

Statt in einer luxuriösen Suite logierte Familie Bettkober im<br />

Grand Hotel Regina Grindelwald in einer alten Wohnung.<br />

Tobias Bettkober aus Feusisberg<br />

SZ fieberte mit seiner<br />

Familie dem Besuch in Grindelwald<br />

BE entgegen. Zwei seiner<br />

Kinder waren dort Anfang Feb -<br />

ruar fürs Grand-Prix-Skirennen<br />

der Migros angemeldet. Der dreifache<br />

Vater hatte im Fünf-Sterne-<br />

Grand-Hotel Regina Grindelwald<br />

gebucht: ein Apartment mit zwei<br />

Zimmern für 778 Franken pro<br />

Nacht.<br />

«Wir freuten uns auf das schöne<br />

Hotel mit den luxuriösen<br />

Zimmern.» Nach dem Check-in<br />

die Ernüchterung: «Man hatte<br />

uns in einem Nebengebäude untergebracht.<br />

In einer Ferienwohnung<br />

aus den 70er-Jahren», so<br />

Bettkober. Das heisst: Dunkelbraun-grüne<br />

Einrichtung, ein<br />

kleiner Röhren-TV – und ein<br />

Klappbett im Campingstil für die<br />

Eltern. Als Bettkober reklamierte,<br />

bot man ihm gerade mal 10 Prozent<br />

Preisnachlass an. Für Bett -<br />

kober viel zu <strong>wenig</strong>, um den<br />

Ärger wettzumachen.<br />

Die Stellungnahme des «Regina»<br />

gegenüber dem K-<strong>Tipp</strong>: Man<br />

habe die Familie auf den Stil des<br />

Appartments hingewiesen und<br />

bedaure, dass der Aufenthalt der<br />

Familie nicht gefallen habe. (bw)<br />

Die Zürcher Filiale von Gant hat gratis ein Hemd ersetzt.<br />

Obwohl Heidi Stuhlmann es in Deutschland gekauft hatte.<br />

Heidi Stuhlmann aus Winkel<br />

ZH wollte ihrem Mann eine<br />

Freude machen und kaufte ihm<br />

im Modegeschäft Gant im deutschen<br />

Düsseldorf ein edles Hemd<br />

aus reinem Leinen. Als sie es nach<br />

der ersten Wäsche aus der Maschine<br />

nahm, erlebte sie allerdings<br />

eine böse Überraschung: «Das<br />

Hemd hatte Schaden genommen.<br />

Eine Naht zwischen Ärmel und<br />

Rücken war zerrissen.»<br />

Stuhlmann brachte das Hemd<br />

zur Schneiderin. Flicken wäre<br />

aber teurer gewesen als ein neues<br />

Hemd. Deshalb wandte sich<br />

Stuhlmann an eine Gant-Filiale<br />

in Zürich, wo sie den Vorfall<br />

schilderte. «Ich hoffte, man würde<br />

mir ein <strong>wenig</strong> entgegen -<br />

kommen, auch wenn ich keinen<br />

Beleg mehr hatte.»<br />

Und tatsächlich: Das Mode -<br />

geschäft ersetzte ihr das in<br />

Deutschland gekaufte Hemd<br />

ohne Umschweife. Eine neunstellige<br />

Nummer auf der Etikette<br />

reichte als Beweis, dass es sich bei<br />

dem Stück um ein Gant-Modell<br />

handelt. Die Verkäuferin riet Heidi<br />

Stuhlmann, die heiklen Leinenhemden<br />

künftig im Wäschesäckchen<br />

zu waschen. Diesen Rat<br />

befolgt Stuhlmann seither. (bud)<br />

Gefreut oder geärgert? Schreiben Sie uns: K-<strong>Tipp</strong>, Postfach 431, 8024 Zürich, oder redaktion@ktipp.ch<br />

NEULICH IM BRIEFKASTEN<br />

Die Post begegnet uns auf Augenhöhe<br />

Marco<br />

Diener<br />

Redaktor<br />

Da ich ein Lohnkonto bei<br />

der Post habe, erhielt ich<br />

kürzlich die Broschüre<br />

«Das sind wir, Postfinance<br />

auf einen Blick». Mit einem<br />

Blick war es aber nicht<br />

getan: Die Broschüre ist<br />

ziemlich umfangreich.<br />

Die Postfinance-Leute<br />

erklären darin, wie sie<br />

ihren Kunden begegnen<br />

wollen: «Auf Augenhöhe.»<br />

Der Ausdruck macht ihnen<br />

so viel Freude, dass sie<br />

ihn gleich wiederholen:<br />

«Auf Augenhöhe.» Und<br />

nochmals: «Auf Augenhöhe.»<br />

Damit wirs nicht<br />

vergessen: «Auf Augenhöhe.»<br />

Und für alle, die es<br />

immer noch nicht kapiert<br />

haben: «Auf Augenhöhe.»<br />

Ich habe mitgezählt –<br />

fünfmal auf vier Seiten.<br />

Bei der Postfinance geht<br />

alles «einfach» (fünfmal),<br />

der Kontakt zur Firma<br />

ist «unkompliziert» (dreimal),<br />

die Angebote sind<br />

«verständlich» (dreimal).<br />

Später war ich auf Postfinance.ch.<br />

Ich las vom<br />

«E-Cockpit», von «Anlage -<br />

universen», «Investment-<br />

Grade-Obli gationen»,<br />

«Composite-Indices»,<br />

«Portfolio-Turnover-<br />

Raten» und vom «Com -<br />

mitment-Ansatz II».<br />

Ich verstand gar nichts<br />

davon. Die Postfinance-<br />

Leute wahrscheinlich auch<br />

nicht. Sie sind ja mit<br />

mir «auf Augenhöhe».<br />

K-<strong>Tipp</strong> Nr. 4 27. Februar 2013<br />

9


100 % Schweizer Rindfleisch<br />

100 % Nestlé-Qualität<br />

Natürlich ein Genuss<br />

Ihr Anspruch ist unser Anspruch:<br />

100% natürlich gut – der pure Genuss<br />

Frisch gemachter Teig<br />

Saftiges Schweizer Rindfleisch<br />

Innerschweizer Käse<br />

Hergestellt in der Schweiz


TEST<br />

Nur <strong>wenig</strong>e Alleskönner<br />

Drucker: Viele Geräte drucken entweder Fotos oder Text in Spitzenqualität<br />

Ein Test zeigt: Wer oft<br />

Fotos ausdruckt, sollte<br />

ein anderes Modell<br />

wählen als jemand,<br />

der den Drucker vor<br />

allem für Textseiten<br />

benötigt.<br />

Die englische Kon -<br />

sumenten-Zeitschrift<br />

«Which?» hat 20 Drucker<br />

getestet. Welche Geräte<br />

drucken Fotos sehr gut<br />

aus, welche sind Spitze bei<br />

Dokumenten – und welche<br />

schaffen problemlos<br />

beides in guter Qualität?<br />

Ergebnis:<br />

Der Tintenstrahldrucker<br />

Brother MFC-J6910DW<br />

druckt Fotos sehr gut.<br />

Beim Drucken von Text<br />

lässt die Qualität jedoch zu<br />

wünschen übrig. Wer vor<br />

allem Texte ausdruckt,<br />

kauft sich besser einen Laserdrucker,<br />

zum Beispiel<br />

den HP LaserJet Pro<br />

M1217nfw, den Samsung<br />

ML-2165W oder den Samsung<br />

SCX-3405W. Der<br />

HP-Drucker ist zugleich<br />

ein Faxgerät.<br />

Die besten Resultate bei<br />

Text und Grafiken erzielt<br />

man mit dem HP LaserJet<br />

Pro 400 M401dw und<br />

dem HP Officejet Pro<br />

8600 Plus. Allerdings<br />

könnte die Druckqualität<br />

bei Fotos besser sein. Am<br />

schnellsten aerbeitet der<br />

HP Laserjet Pro P1102. (tis)<br />

Diese «guten» Drucker<br />

gibts auch in der Schweiz:<br />

l Brother MFC-<br />

J6910DW (Fr. 489.–)<br />

l HP LaserJet Pro<br />

M1217nfw (Fr. 235.–)<br />

l Samsung ML-2165W<br />

(Fr. 99.–)<br />

l Samsung SCX-3405W<br />

(Fr. 159.–)<br />

l HP LaserJet Pro 400<br />

M401dw (305.–)<br />

l HP Officejet Pro 8600<br />

Plus (198.–)<br />

l HP Laserjet Pro P1102<br />

(Fr. 129.–)<br />

Quelle: «Which», Ausgabe 2/2013,<br />

www.which.co.uk<br />

Samsung ML-2165W:<br />

Mit 99 Franken der günstigste<br />

gute Drucker<br />

WEITERE TESTS<br />

Lippenstifte<br />

Das deutsche Konsumentenmagazin<br />

«Öko-Test» hat<br />

18 Lippenstifte auf pro -<br />

blematische Stoffe untersucht.<br />

Fazit: Nur die<br />

Naturkosmetik-Lippenstifte<br />

kann man ohne Bedenken<br />

auftragen. Die Lippenstifte<br />

aller übrigen Hersteller<br />

waren nur «befriedigend»<br />

oder gar «ungenügend».<br />

Sie enthalten heikle<br />

Farbpigmente, Paraffine,<br />

überflüssige UV-Filter und<br />

Duftstoffe, die eine Allergie<br />

auslösen können.<br />

Diese «sehr guten» Produkte<br />

sind auch in der Schweiz erhältlich:<br />

l Lavera Trend Sensitiv Lippenstift (Fr. 14.50, Bild)<br />

l Logona Lipstick (Fr. 23.80)<br />

l Sante Pure Colors of Nature Lipstick (Fr. 19.90)<br />

Quelle: «Öko-Test», Ausgabe 2/2013, www.oekotest.de<br />

Fritteusen<br />

Das deutsche «ETM-Testmagazin»<br />

hat neun Fritteusen<br />

bezüglich Betrieb und<br />

Sicherheit geprüft. Die<br />

Geräte von Moulinex und<br />

Philips lassen sich leicht<br />

reinigen, bräunen die<br />

Lebensmittel gleichmässig<br />

und bieten eine gute<br />

Sicherheit. Allerdings heizt<br />

sich die Fritteuse Moulinex<br />

Super Uno mit rund 9 Minuten<br />

deutlich schneller auf,<br />

das Philips-Gerät benötigt<br />

12 Minuten.<br />

«Gute» Fritteusen:<br />

l Moulinex Super Uno<br />

AM3021 (Fr. 149.–)<br />

l Philips HD6158<br />

(Fr. 152.40)<br />

Quelle: «ETM-Magazin», Ausgabe<br />

2/2013, www.etm-testmagazin.de<br />

E-Reader<br />

E-Reader bieten mehr Lesekomfort<br />

als Tablet-Computer.<br />

Das zeigt ein «Saldo»-Test.<br />

Die Lesegeräte überzeugen<br />

mit einem lesefreundlichen<br />

Display und langer Akkulaufzeit.<br />

Geprüft wurden die<br />

Qualität des Displays, die<br />

Handhabung, das Laden von<br />

Büchern und die Akkulaufzeit.<br />

Der Testsieger erreichte das Gesamturteil «sehr gut»:<br />

l Amazon Kindle Paperwhite<br />

(zirka Fr. 175.–, Bild, www.amazon.com)<br />

Diese Geräte schnitten im Test «gut» ab:<br />

l Bookeen Odyssey Frontlight HD<br />

(Fr. 165.–, Buchhandel)<br />

l Sony PRS-T2 (Fr. 169.–, Buchhandel)<br />

l Amazon Kindle (zirka Fr. 115.–, www.amazon.com)<br />

l Bookeen Cybook Odyssey Edition 2013<br />

(Fr. 119.–, Buchhandel)<br />

Quelle: «Saldo» 3/2013, für Fr. 4.– am Kiosk oder per Tel. 044 253 90 90<br />

K-<strong>Tipp</strong> Nr. 4 27. Februar 2013<br />

11


TEST<br />

Beim Kalk hatten ei<br />

Chromstahlreiniger: Aggressive Mittel<br />

Der günstigste Chromstahlreiniger im Test<br />

erzielte die beste Gesamtnote. Der teuerste<br />

Reiniger hingegen verkratzte als einziger<br />

den Stahl und landet auf dem letzten Platz.<br />

Wirklich sauber sieht<br />

Chromstahl nur aus,<br />

wenn er frisch geputzt ist.<br />

Zur Beseitigung von Fettund<br />

Kalkflecken gibt es<br />

deshalb viele verschiedene<br />

Edelstahlreiniger.<br />

Der K-<strong>Tipp</strong> wollte wissen,<br />

wie wirksam und materialschonend<br />

diese Mittel<br />

sind. Dazu kaufte er zwölf<br />

der meistverkauften Produkte<br />

bei Detailhändlern<br />

und Baumärkten ein und<br />

schickte sie ins Testlabor.<br />

Ergebnis: Die aggressiven<br />

Reiniger haben alle ein<br />

gutes Testergebnis erzielt.<br />

Aber es geht auch sanfter,<br />

wie das Beispiel von Potz<br />

zeigt. Das weder ätzende<br />

noch reizende Mittel ist<br />

gut und günstig (Kauftipp).<br />

Testsieger ist Planet<br />

C von Hornbach. Es kostet<br />

nur 49 Rappen pro<br />

Deziliter, erzielte aber ein<br />

sehr gutes Ergebnis bei der<br />

Kalk- und Fettentfernung.<br />

Planet C schont auch das<br />

Material sehr gut. Der<br />

Nachteil des Mittels: Der<br />

ätzende Reiniger darf nicht<br />

mit der Haut in Kontakt<br />

kommen. Der Hersteller<br />

empfiehlt denn auch, das<br />

Mittel nur mit Schutzbrille<br />

und Handschuhen zu verwenden.<br />

Die Gesamtnote «gut» teilt<br />

sich Planet C mit acht weiteren<br />

Produkten, die alle<br />

mit guten Reinigungs -<br />

ergebnissen glänzen. Einzig<br />

die Produkte von Coop<br />

Qualité & Prix und M-<br />

Classic von der Migros<br />

hatten Mühe bei der Kalkentfernung.<br />

Dazu Ramón Gander<br />

von Coop: «Ein Fettlöser<br />

muss alkalisch sein und<br />

kann daher nicht stark<br />

gegen Kalk wirken.» Monika<br />

Weibel von der Migros<br />

argumentiert ähnlich:<br />

«Der M-Classic- Reiniger<br />

ist ein materialschonendes<br />

Scheuermittel auf alkalischer<br />

Basis.» Für Kalk -<br />

entfernung sei eine saure<br />

Formulierung nötig.<br />

Auch der Grill- und Küchenreiniger<br />

BBQ-Clean<br />

von König schnitt bei der<br />

Kalkentfernung nur «ungenügend»<br />

ab. Dazu Laurent<br />

Voirol von Hersteller<br />

DKB: «Kalkrückstände<br />

entstehen nicht auf einem<br />

schmutzigen Grill.» Allerdings<br />

war auch die Fettentfernung<br />

des Reinigers im<br />

Marke Planet C Blink Potz<br />

Bezeichnung Edelstahlreiniger 4 Edelstahl- und<br />

Chromreiniger 5<br />

Spezialreiniger für Chromstahl<br />

und Glaskeramik<br />

Eingekauft bei Hornbach Müller Migros<br />

Ebenfalls erhältlich bei _ – –<br />

GETTYIMAGES<br />

Chromstahl: Das teuerste Mittel hinterliess Kratzer<br />

Bezahlter Preis in Franken 4.90 1.90 2.90<br />

Preis pro Deziliter –.49 –.76 1.16<br />

Reinigungsleistung 60 % 1 5,8 5,2 5,3<br />

Fettentfernung (50 %) 2 6 5,5 5<br />

Kalkentfernung (50 %) 2 5,5 4,8 5,5<br />

Materialschonung 20 % 1 6 5,7 5,7<br />

Scheuerspuren (70 %) 2 6 6 6<br />

Abperleffekt (30 %) 2 5,9 4,9 4,9<br />

Handhabung 20 % 1 3,4 4,5 4,4<br />

Auftragen (50 %) 2 3 5 4,8<br />

Entfernen (50 %) 2 3,7 4 4<br />

Gesamtnote 3 5,4 5,2 5,2<br />

Gesamturteil Gut Gut Gut<br />

1 Gewichtung für die Gesamtnote 2 Gewichtung innerhalb Teilkriterium 3 Bei gleicher Gesamtnote Rangierung nach<br />

12 K-<strong>Tipp</strong> Nr. 4 27. Februar 2013


TEST<br />

nige Produkte Mühe<br />

reinigen gut, aber es geht auch sanfter<br />

Vergleich zur Konkurrenz<br />

nicht gerade herausragend.<br />

Bei Sigolin 2 in 1, das<br />

sich für Edelstahl und<br />

Glaskeramik eignet, liess<br />

der Abperleffekt zu wünschen<br />

übrig. Das aufgesprühte<br />

Wasser lief im Test<br />

nicht gut ab. Es blieben<br />

kleine Wassertröpfchen zurück,<br />

die zu Kalkflecken<br />

führten. Irina Jermann von<br />

Hersteller Henkel sagt,<br />

man habe bewusst auf den<br />

Einsatz von gesundheitlich<br />

bedenklichen Silikonen<br />

oder Paraffin-Derivaten<br />

verzichtet. Diese Zusätze<br />

seien für ein optimales Abperlen<br />

aber nötig.<br />

Fiesta kleckerte bei der<br />

Anwendung und verteilte<br />

sich schlecht. Dietger<br />

Leyendecker von Hersteller<br />

Fripoo sagt: «Wir werden<br />

einen anderen Sprüh -<br />

kopf suchen.»<br />

Schlusslicht des Tests ist<br />

die Profipflege von Eurofix.<br />

Das mit Fr. 8.40 pro<br />

Deziliter teuerste Produkt<br />

hinterliess als einziges<br />

Scheuerspuren.<br />

Gertrud Rall<br />

Das Stuttgarter Ipi-<br />

Institut für Produktmarktforschung<br />

hat die<br />

Chromstahlreiniger<br />

nach folgenden Kriterien<br />

untersucht:<br />

So wurde getestet<br />

l Reinigung: Edelstahl -<br />

flächen wurden mit Fett<br />

und Kalk verschmutzt.<br />

Anschliessend trugen die<br />

Experten die Reiniger<br />

gemäss Gebrauchsanweisung<br />

auf und zogen mit<br />

1 Kilogramm Druck ein<br />

Putztuch über die Fläche.<br />

Nach Abspülen und Trocknen<br />

beurteilten die Experten<br />

das Putzergebnis.<br />

l Materialschonung: Erst<br />

gaben die Fachleute den<br />

Reiniger auf den Chromstahl.<br />

Darauf kam ein<br />

feuchtes Vliesputztuch,<br />

das mit einem 10 Kilo<br />

schweren Gewicht beschwert<br />

und 20-mal auf<br />

dieser Fläche hin und her<br />

gedreht wurde. Danach<br />

suchten die Experten nach<br />

Scheuerspuren und prüften,<br />

wie gut das Wasser<br />

abperlt.<br />

l Handhabung: Wie regelmässig<br />

lassen sich die<br />

Reiniger auftragen, wie<br />

gut wieder entfernen?<br />

Mellerud Fiesta Sipuro Coop<br />

Qualité & Prix<br />

K-<strong>Tipp</strong> Nr. 4 27. Februar 2013<br />

Sigolin 2 in 1 M-Classic Migros Plus König Eurofix<br />

Chrom Top Chromstahl 5 Super Clean<br />

Sanitär- und<br />

Chromstahl- und Cremereiniger, Oeco-Power BBQ Clean Profipflege<br />

Chromreiniger 5 Chromstahlreiniger Glaskeramikreiniger Orange Putzstein<br />

für Edelstahl<br />

Jumbo Jumbo Coop Coop Müller Migros Migros Fust Hornbach<br />

Coop Bau & _<br />

Spar, Volg, Müller, – Manor, Coop, – – Media Markt, Obi<br />

Hobby, Obi,<br />

Bauhaus<br />

Jumbo, Manor, Obi<br />

Jumbo, Spar<br />

Coop, Manor<br />

11.95 3.95 3.95 4.90 5.20 2.50 7.80 14.90 10.50<br />

1.20 –.79 1.76 1.96 2.08 –.50 1.95 2.98 8.40<br />

5,5 5,2 5,2 4,8 5 4,8 4,4 4,2 4,5<br />

5,5 5,3 4,8 5,8 5 6 4,8 4,8 4,5<br />

5,5 5 5,5 3,8 5 3,5 4 3,5 4,5<br />

5,6 5,6 5,4 6 5,3 5,6 5,7 6 4,3<br />

6 6 6 6 6 6 6 6 3,5<br />

4,5 4,6 4 6 3,8 4,6 4,9 6 6<br />

3,8 4,3 4,5 5,1 4,5 4 4,3 4,6 4,3<br />

3,5 3,7 4,8 4,8 5 3,8 4,3 4,5 4,3<br />

4 4,8 4,2 5,3 4 4,2 4,2 4,7 4,2<br />

5,2 5,1 5,1 5,1 5 4,8 4,6 4,6 4,4<br />

Gut Gut Gut Gut Gut Gut Genügend Genügend Genügend<br />

Preis 4 Ätzend 5 Hautreizend Notenskala: 5,5 bis 6 = sehr gut 4,8 bis 5,4 = gut 4,0 bis 4,7 = genügend 2,5 bis 3,9 = ungenügend Unter 2,5 = schlecht<br />

13<br />

D. SCHÜTZ


PERSÖNLICH<br />

Gery<br />

Schwager<br />

Redaktor<br />

Ein guter Aufschneid<br />

«Kassensturz»: Drei Typen von Dosenöff<br />

Die dargebotene Hand der<br />

Reiseverkäufer<br />

Es ist jedes Jahr dasselbe: Ski, Snowboard<br />

und Schlitten sind noch nicht mal richtig<br />

eingemottet, und schon startet die Reisebranche<br />

ihre Sommeroffensive. Wir werden<br />

überhäuft mit Angeboten für Badeferien<br />

am Mittelmeer, Trekkings in Asien und Motorhome-Reisen<br />

durch die USA. Auch an<br />

Vorschlägen für Städtetrips, Safaris und<br />

Velotouren herrscht kein Mangel.<br />

Doch dieses Jahr sorgen einige Reisever -<br />

käufer nicht einfach nur für «Sun und Fun» –<br />

sie sorgen sich auch um unsere Gesundheit.<br />

So lädt etwa die Kreuzfahrten-Reederei MSC<br />

im Mai zur «Dukan-Diät-Kreuzfahrt»: Auf der<br />

«MSC Preziosa» können Übergewichtige –<br />

begleitet von einem Ernährungsberaterteam –<br />

durch die Wellen des Mittelmeers pflügen und<br />

nach der Methode des französischen Arztes<br />

Pierre Dukan fernab der kulinarischen Versuchungen<br />

des Festlandes abmagern.<br />

Den Versuchungen des Alltags zu entfliehen,<br />

hilft auch Wimdu.de, eine Internet-Plattform<br />

zur Vermittlung von Ferienunterkünften.<br />

Sie hat offenbar bestürzt zur Kenntnis ge -<br />

nommen, dass ganz viele Menschen unter<br />

der Belastung durch die Dauererreichbarkeit<br />

via Smartphone, Tablet und Notebook leiden.<br />

Darum hat sie flugs ein Sortiment an buch -<br />

baren «Offline-Unterkünften» zusammengestellt<br />

– vom Hüttchen im schottischen<br />

Hochland übers Chalet in der Schweizer<br />

Bergwelt bis hin zum Baumhaus in Frankreich.<br />

Darin können sich diese bedauerns -<br />

werten Menschen dank fehlendem Handyempfang<br />

und Internetanschluss völlig «auf<br />

Natur, Menschen und sich selbst» besinnen.<br />

Diät-Kreuzfahrten für Übergewichtige,<br />

Offline-Unterkünfte für Online-Geschädigte –<br />

da muss man fast schon froh sein, dass die<br />

Reisebranche ihren plötzlich erwachten<br />

Helfertrieb nicht noch an weiteren Bedürf -<br />

tigen auslässt. Zum Beispiel mit Klostertagen<br />

für Sexsüchtige, Angelferien für Gestresste<br />

oder Wandertouren für Berufschauffeure.<br />

Das Büchsenöffnen von<br />

Hand ist mit vielen<br />

Geräten ein Murks und<br />

birgt Verletzungs -<br />

gefahr. Ein Praxistest<br />

zeigt auch: Mit dem<br />

teuren Elektro-Öffner<br />

gehts nicht besser.<br />

Es gibt drei Typen von<br />

Dosenöffnern:<br />

l Flügelschrauben: Durch<br />

die Drehbewegung treiben<br />

gezackte Räder ein Schneiderad<br />

durch den Dosen -<br />

deckel und trennen ihn ab.<br />

l Zangen- oder Seitenrandöffner:<br />

Sie trennen den<br />

Deckel nicht innerhalb, sondern<br />

seitlich unterhalb des<br />

Dosenrands ab.<br />

l Safety-Systeme: Sie öffnen<br />

die Dose von oben. Ihr<br />

grösster Vorteil: Die Deckelkanten<br />

sind <strong>wenig</strong>er scharf.<br />

Der «Kassensturz» hat zwölf<br />

der meistverkauften Dosenöffner<br />

getestet. Geprüft<br />

wurde: Wie gut liegt der<br />

Öffner in der Hand (Ergonomie)?<br />

Wie leicht lässt er<br />

sich bedienen (Abrutsch -<br />

gefahr, Kraftaufwand)? Wie<br />

hoch ist das Verletzungs -<br />

risiko?<br />

Ergebnisse des Praxistests<br />

durch fünf Experten: Die<br />

simplen Dosenöffner mit<br />

Flügelschrauben gibts zwar<br />

schon für Fr. 4.50. Nur<br />

schneiden sie tendenziell<br />

deutlich schlechter ab als die<br />

anderen Typen mit Zangenund<br />

Safety-System.<br />

Grösster Mangel bei den<br />

mit «ungenügend» bewer -<br />

Gut und das günstigste der getesteten Geräte: Der<br />

Zangen-Dosenöffner Cucina & Tavola von der Migros<br />

teten Produkten: Für das<br />

Öffnen braucht man zu viel<br />

Kraft. Und die Geräte rutschen<br />

leicht ab.<br />

Zum Vergleich wurde<br />

auch ein elektrischer Büchsenöffner<br />

getestet. Resultat:<br />

Gesamturteil «ungenügend»<br />

– dies zu einem Preis von<br />

Fr. 55.–.<br />

Immerhin: Gute Dosenöffner<br />

ohne Stromunterstüt-<br />

D. SCHÜTZ/123RF<br />

14 K-<strong>Tipp</strong> Nr. 4 27. Februar 2013


er für Fr. 7.20<br />

nern im Praxistest<br />

zung müssen nicht teuer<br />

sein (siehe unten). Sie sind<br />

einfach zu bedienen und<br />

schneiden das Blech ohne<br />

grossen Kraftaufwand.<br />

Diese Produkte erhielten<br />

die Gesamtnote «gut»:<br />

l Oxo Good Grips<br />

Dosenöffner<br />

(Typ: Zangenöffner,<br />

gekauft bei Globus,<br />

Fr. 19.80)<br />

l Kuhn Rikon<br />

Dosenöffner Safety<br />

(Coop City, Fr. 18.90)<br />

l Zyliss<br />

Dosenöffner Safety<br />

(Coop/Manor,<br />

Fr. 26.90/24.90)<br />

l Cucina & Tavola<br />

Zangen-Dosenöffner<br />

(Migros, Fr. 7.20)<br />

Nur für den Notfall: Der Dosenöffner des<br />

Sackmessers hinterlässt scharfe Kanten<br />

K-<strong>Tipp</strong> Nr. 4 27. Februar 2013<br />

Übrigens: Dosen lassen<br />

sich auch mit dem Schweizer<br />

Taschenmesser öffnen.<br />

Nur: Der Umgang damit<br />

will geübt sein, wie ein<br />

K-<strong>Tipp</strong>-Praxistest eindrücklich<br />

veranschaulichte<br />

(siehe Ausgabe 5/2007).<br />

Der Dosenöffner am<br />

Taschenmesser erzeugte<br />

einen unsauberen Schnitt.<br />

Am Deckelrand mit seinen<br />

scharfen Zacken kann man<br />

sich deshalb leicht eine<br />

schmerzhafte Schnittverletzung<br />

holen. Zudem<br />

können beim Her aus -<br />

säbeln ein zelne Metall -<br />

stücke in die Dose fallen.<br />

Fazit: Sackmesser sollten<br />

fürs Dosenöffnen unterwegs<br />

höchstens im Notfall<br />

eingesetzt werden. (arb)<br />

Bebivita Pfirsich-Maracuja: Das Baby-Joghurt enthält gut vier Stück Zucker<br />

Kindernahrung: Unnötig,<br />

ungesund, teuer<br />

Spezielle Lebensmittel für Kleinkinder: Experten raten ab<br />

Gesunde Kinder brauchen keine<br />

Spezial nahrung, sagen Experten. Lebens -<br />

mittelhersteller werben dennoch mit<br />

frag würdigen Aussagen für Kindermilch,<br />

Babymenüs und Trinkbreie.<br />

Mit Omega-3-Fett -<br />

säuren, wichtig für<br />

Gehirn und Nervenzellen.»<br />

So wirbt Lebensmittelherstellerin<br />

Hipp für<br />

ihre Kleinkinder-Menüs.<br />

Auch andere Produzenten<br />

preisen Babynahrung mit<br />

fragwürdigen Aussagen<br />

an. Oft sind die Produkte<br />

mit Vitaminen oder Mineralien<br />

angereichert.<br />

Allerdings: Kinder<br />

brauchen keine spezielle<br />

Nahrung. Das sagt die<br />

deutsche Verbraucherzentrale.<br />

Die Experten haben<br />

für Kleinkinder hergestellte<br />

Lebensmittel geprüft.<br />

Fazit: Unnötig,<br />

ungesund, teuer.<br />

Die Verbraucherzen -<br />

trale ist mit ihrem Urteil<br />

alles andere als allein. Die<br />

Konsumenten-Zeitschriften<br />

«Test», «Öko-Test»<br />

und «Gesundheitstipp»<br />

(Ausgabe 10/2011) kommen<br />

zum gleichen<br />

Schluss. Hier typische<br />

Beispiele aus Schweizer<br />

Läden:<br />

Kindermilch<br />

Unnötig und teuer. Beispiel:<br />

1 Liter «Junior Milk<br />

1+» von Nestlé kostet Fr.<br />

4.45 (Coop), 1 Liter normale<br />

teilentrahmte Milch<br />

Fr. 1.20.<br />

<strong>Tipp</strong>: Einjährige Kinder<br />

vertragen problemlos<br />

fettarme Kuhmilch.<br />

Früchte- und<br />

Getreideriegel<br />

Auch wenn auf der Ver -<br />

packung «ohne Zuckerzusatz»<br />

steht, enthalten<br />

die Riegel viel Zucker.<br />

Beispiel: Laut Stiftung<br />

Warentest sind es beim<br />

Apfel-Banane-Riegel von<br />

Bebivita 50 Prozent.<br />

<strong>Tipp</strong>: Geben Sie Ihrem<br />

Kind besser mundgerechte<br />

Fruchtstückchen.<br />

Trinkbreie und<br />

Milchspeisen<br />

Ein Test von «Öko-Test»<br />

zeigt: Breie und Joghurts<br />

enthalten oft viel Zucker.<br />

Beispiel: Im 190-Gramm-<br />

Glas Bebivita Joghurt<br />

Pfirsich-Maracuja stecken<br />

viereinhalb Zuckerwürfel.<br />

Müsli<br />

Frühstücksflocken be -<br />

stehen bis zu einem Drittel<br />

aus Zucker («Gesundheitstipp»<br />

6/2011).<br />

Smoothies und<br />

Fruchtpüree<br />

Während der Herstellung<br />

gehen Nährstoffen verloren.<br />

<strong>Tipp</strong>: Frisches Obst<br />

und Gemüse vorziehen.<br />

Beat Camenzind<br />

15<br />

ISTOCK/RF


Diese Berge. Diese Weite. Dieses Licht!<br />

Geniessen Sie traumhaftes Ski- und Snowboardvergnügen auf 350 hochklassig präparierten<br />

Pistenkilometern mit dem einzigartigen Angebot «Hotel Skipass inklusive».<br />

Gültig vom 20.10.12 - 20.5.13. Mit der 2. Hotelübernachtung erhalten Sie den Skipass<br />

f 68 8 4 8 6) 8* : 69) -8, -# 8 % 58& / 6: -# 8 / 6: 685: 9% + 2: -8 , : -2/ % ( 29# % , : 64<br />

Wenn es um Pionierleistungen geht, war Engadin St. Moritz schon immer ganz vorne mit dabei: 1864 wurde hier<br />

der Wintertourismus geboren. 1878 ging hier das erste elektrische Licht der Schweiz an. 1929 eröffnete hier die<br />

erste Skischule der Schweiz. Und diesen Winter überraschen wir unsere Gäste wieder mit einer absoluten Premiere:<br />

# : + 8 ) 2: ( 8" ; % 998; - ( , 9; : 8+ ; 28# : 68 48 ) 2: ( : 6-% 0/ 2, -58 68 8 4 8 6) 8* : 69) -8, -# 8 % 58 68# ; : 8< % , : 68 / 6: 98<br />

Aufenthalts in über 100 teilnehmenden Hotels. Gültig für die ganze Wintersaison.<br />

AUFGESPIESST<br />

16<br />

Aktions-Salat bei der Migros<br />

Teurer als ohne Reduktion<br />

Fr. 4.90 hätten die<br />

200 g Nüsslisalat<br />

als Aktion kosten<br />

sollen. Weil der<br />

Salat nahe am<br />

Verfallsdatum war,<br />

reduzierte die Migros<br />

den Preis um<br />

weitere 25 Prozent.<br />

Er hätte<br />

demnach noch Fr. 3.70 gekostet. Doch K-<strong>Tipp</strong>-<br />

Leser Georg von Wiese (Name ge ändert) zahlte<br />

Fr. 5.85 (Bild). Also nicht 25 Prozent <strong>wenig</strong>er,<br />

sondern 20 Prozent mehr.<br />

Auf Nachfrage des K-<strong>Tipp</strong> entschuldigte sich<br />

die Migros und erstattete dem Leser die Differenz.<br />

Nur: Solche Fehler werden sich wieder -<br />

holen. Am Montag war die Aktion zu Ende. Am<br />

Dienstag lagen noch immer Aktions-Packungen<br />

im Regal. Doch die Kassen waren schon auf den<br />

Normalpreis programmiert, und sie können Ak -<br />

tionspackungen nur während des Aktionszeitraums<br />

erkennen. Deshalb wurden die 25 Prozent<br />

vom Normalpreis abgezogen.<br />

(mdb)<br />

Oberengadiner Hotels<br />

Teures Sonderangebot<br />

«Mit der 2. Hotelübernachtung<br />

erhalten Sie den<br />

Skipass für CHF 25.– pro<br />

Person und Tag während<br />

Ihrer gesamten Aufenthaltsdauer.»<br />

So werben<br />

die Oberengadiner Touristiker<br />

in 111 Hotels für ihre<br />

Aktion (Bild). Das freut die<br />

HOTEL SKIPASS<br />

INKLUSIVE<br />

WINTER 2012/13<br />

einen. Und ärgert die anderen – zum Beispiel<br />

Andreas Gut (Name geändert): Er war eine<br />

Woche in Silvaplana zum Langlaufen. Mitte der<br />

Woche wäre er gerne zwei Tage Ski fahren<br />

gegangen. Doch als er im Hotel einen Skipass<br />

kaufen wollte, gabs nur ein Kopfschütteln.<br />

Gut war erstaunt. Er hatte nämlich gedacht,<br />

dass er die Skipässe «während der ganzen Aufenthaltsdauer»<br />

kaufen könne. Die Touristiker finden<br />

hingegegen, dass ihre Gäste die Skipässe<br />

«während der ganzen Aufenthaltsdauer» kaufen<br />

müssen. «Wir schreiben überall ‹für die Dauer<br />

des Aufenthalts›, weil man den Skipass eben<br />

nicht für einzelne Tage beziehen kann», sagt<br />

Sara Roloff von der örtlichen Tourismusorganisation.<br />

Gut musste schliesslich einzelne Tagespässe<br />

kaufen – für 73 Franken pro Tag. (mdb)<br />

Solarstrom loh<br />

Eine Solaranlage auf<br />

dem Dach des Privathauses<br />

zu installieren<br />

setzt viel Idealismus<br />

voraus. Das merkt,<br />

wer nüchtern rechnet.<br />

Billig ist die Sache nicht:<br />

26214 Franken soll die<br />

Installation der Solaranlage<br />

laut Voranschlag kosten,<br />

die Markus Fromm (Name<br />

geändert) auf dem Dach<br />

seines Einfamilienhauses<br />

in Domat/Ems GR betreiben<br />

möchte. Sie hat 6 Kilowatt<br />

(kW) Leistung und<br />

könnte jährlich im Durchschnitt<br />

5640 Kilowattstunden<br />

(kWh) Sonnenstrom<br />

produzieren. Das<br />

entspricht ziemlich genau<br />

dem Elektrizitätsverbrauch<br />

von Fromms Haushalt.<br />

«Zahlt sich die Installa -<br />

tion der Anlage aus?»,<br />

wollte Fromm natürlich<br />

wissen – und begann zu<br />

rechnen:<br />

l Der Preis ab Netz: Zunächst<br />

taxierte er, wie hoch<br />

die Kosten wären, wenn er<br />

auf die Solaranlage verzichtete<br />

und seinen<br />

Strom weiterhin beim örtlichen<br />

Versorger Rhii -<br />

energie bezöge. Resultat:<br />

Einen Strompreisanstieg<br />

von durchschnittlich rund<br />

1,3 Prozent pro Jahr vor -<br />

ausgesetzt, zahlte Fromm<br />

bei einem jährlichen Verbrauch<br />

von 5640 kWh innert<br />

10 Jahren 9915 Franken,<br />

innert 20 Jahren<br />

21218 und innert 30 Jahren<br />

34106 Franken.<br />

l Das KEV-System: Beantragt<br />

Fromm für seine<br />

Anlage die kostendeckende<br />

Einspeisevergütung (KEV),<br />

muss er von einer rund<br />

drei Jahre dauernden Wartezeit<br />

ausgehen. Die KEV<br />

wird aus einem Fördertopf<br />

ausgerichtet, den alle<br />

Schweizer Konsumenten<br />

über eine Abgabe auf dem<br />

Strompreis füllen.<br />

Fromm würde im KEV-<br />

System seine gesamte Solarstromproduktion<br />

(5640<br />

kWh pro Jahr) ins Netz<br />

einspeisen und dafür eine<br />

Vergütung von 33,2 Rappen<br />

pro kWh erhalten. So<br />

viel bekäme er auch schon<br />

Sonnenstrom: Gesetzesän<br />

während<br />

der Wartezeit –<br />

dank eines entsprechenden<br />

Förderprogramms von<br />

Rhiienergie. Den Strom<br />

für seinen Haushalt bezöge<br />

er ab Netz, und zwar zum<br />

normalen Tarif. Dieser<br />

liegt unter dem KEV-<br />

Niveau. Deshalb würde<br />

Fromm aus dem Geschäft<br />

von Stromeinspeisung und<br />

-bezug jedes Jahr durchschnittlich<br />

450 Franken<br />

Gewinn machen. Unter<br />

dem Strich würde sich<br />

die Investition von 26214<br />

Franken in die Solaranlage<br />

so nach knapp 18 Jahren<br />

lohnen. Denn ohne Anlage<br />

hätte er für Strom schon<br />

gut 18800 Franken ausgegeben.<br />

l Unsichere Zukunft:<br />

Kleine Solaranlagen bis<br />

10 kW dürften allerdings<br />

bald nicht mehr mittels<br />

KEV gefördert werden,<br />

sondern neu durch einen<br />

einmaligen Beitrag von<br />

maximal 30 Prozent der<br />

K-<strong>Tipp</strong> Nr. 4 27. Februar 2013


nt sich erst nach 18 Jahren<br />

derungen könnten Privaten einen Strich durch die Rechnung machen<br />

Solaranlage für Privathäuser:<br />

Teure Investition mit<br />

ungewisser Rendite<br />

Investitionskosten.<br />

Die entsprechende<br />

Vorlage hat im<br />

Parlament sehr gute Chancen,<br />

sodass die 30-Prozent-Regelung<br />

schon 2014<br />

in Kraft treten könnte.<br />

Für die Solarstromproduzenten<br />

würde dann auch<br />

das Eigenverbrauchsprinzip<br />

gelten. Sie müssten<br />

ihre Stromproduktion also<br />

nicht mehr vollumfänglich<br />

ins Netz einspeisen.<br />

«Eine ernüchternde<br />

Bilanz»<br />

Unter der 30-Prozent-<br />

Regelung würden sich<br />

Fromms Investitionskosten<br />

von 26214 auf 18350<br />

Franken reduzieren. Er<br />

müsste aber trotz Eigenverbrauchsprinzip<br />

wohl<br />

rund<br />

80 Prozent seiner<br />

Stromproduktion ins<br />

Netz einspeisen. Laut<br />

Swissolar, dem Schweize -<br />

rischen Fachverband für<br />

Sonnenenergie, kann ein<br />

Privathaushalt ohne Batteriespeicher<br />

nämlich nur<br />

etwa 20 Prozent des eigenen<br />

Sonnenstroms selber<br />

konsumieren. Denn Solaranlagen<br />

erzeugen relativ<br />

viel Strom zu Zeiten, in<br />

denen Privathaushalte eher<br />

<strong>wenig</strong> brauchen.<br />

Fromm bekäme die von<br />

ihm ins Netz eingespeiste<br />

Elektrizität zu einem Tarif<br />

vergütet, der tiefer ist als<br />

der Preis, den er für seinen<br />

Strombezug ab<br />

Netz zahlen müsste.<br />

Er schriebe deshalb<br />

jedes Jahr Verlust. Dieser<br />

wäre aber kleiner als die<br />

Stromkosten, die er ohne<br />

eigene Solaranlage zu bezahlen<br />

hätte. Deshalb<br />

lohnte sich die Anlage<br />

trotzdem – allerdings erst<br />

nach fast 36 Jahren.<br />

«Das ist ernüchternd»,<br />

zieht Fromm Bilanz. Ob er<br />

die Anlage dennoch rea -<br />

lisiert, hat er noch nicht<br />

entschieden.<br />

Die Einführung der 30-<br />

Prozent-Regelung droht<br />

Investitionen in kleine Solaranlagen<br />

eher zu bremsen,<br />

statt sie zu fördern.<br />

«Der Bund vertritt heute<br />

die Haltung, man könne<br />

die Fördergelder für kleine<br />

Solarstromproduzenten<br />

kürzen, weil man von<br />

ihnen mehr<br />

ideelles Engagement<br />

erwarten dürfe»,<br />

so David Stickelberger,<br />

Geschäftsleiter von<br />

Swisssolar. «Mit der Einmalvergütung<br />

erhalten die<br />

kleinen Stromprodzenten<br />

zwar schneller, aber <strong>wenig</strong>er<br />

<strong>Geld</strong>.» Und darum<br />

gehe es deutlich länger als<br />

mit der KEV, bis sich eine<br />

kleine Anlage auch wirtschaftlich<br />

lohne.<br />

Unkomplizierte Anlage<br />

rentiert früher<br />

Allzu schwarz will Stickelberger<br />

trotzdem nicht<br />

malen: Der Preis, zu dem<br />

Markus Fromm die 6-kW-<br />

Anlage offeriert be kom -<br />

men habe, sei ziemlich<br />

hoch. Laut Swissolar kosten<br />

solche Anlagen in<br />

unkomplizierten Fällen<br />

zurzeit etwa 5000 Franken<br />

<strong>wenig</strong>er. Und wenn man<br />

Fromms Rechnung mit<br />

Investitionskosten von<br />

21 000 statt 26 214 Franken<br />

macht, zahlt sich die<br />

Anlage immerhin vier<br />

Jahre früher aus.<br />

Ebenfalls verkürzen liesse<br />

sich die lange Amortisa -<br />

tionsdauer, wenn kleine<br />

Solarstromhersteller ihre<br />

Elektrizität zum gleichen<br />

Preis ins Netz einspeisen<br />

könnten, zu dem sie Strom<br />

aus dem Netz beziehen.<br />

Swissolar fordert vehement,<br />

dass dieses Prinzip<br />

parallel zur 30-Prozent-<br />

Regelung eingeführt wird.<br />

Markus Fromms 26 000-<br />

Franken-Investition zum<br />

Beispiel würde sich damit<br />

schon nach 25 statt erst<br />

nach 36 Jahren lohnen.<br />

Gery Schwager<br />

ISTOCK/RF(2)<br />

K-<strong>Tipp</strong> Nr. 4 27. Februar 2013<br />

17


Sie haben die Fragen.<br />

Wir die Antworten.<br />

R AT G E B E R<br />

Mehr Durchblick.<br />

neu<br />

Wer muss für die Nebenkosten<br />

aufkommen?<br />

Wie lange lebt ein<br />

Dampfabzug?<br />

Was ist ein «zumutbarer<br />

Ersatzmieter»?<br />

Wann ist eine Kündigung<br />

missbräuchlich?<br />

Wo gibt es Erste Hilfe<br />

in Rechtsfragen?<br />

Welches Gericht ist<br />

wofür zuständig?<br />

Wie verpasst man<br />

keine Fristen?<br />

Was braucht es für eine<br />

korrekte Strafanzeige?<br />

Das Mietrecht im Überblick<br />

4. Auflage, 134 Seiten, Fr. 27.–<br />

(Nichtabonnenten Fr. 32.–)<br />

So kommen Sie zu Ihrem Recht<br />

1. Auflage, 212 Seiten, Fr. 27.–<br />

(Nichtabonnenten Fr. 32.–)<br />

Bestellen Sie die Ratgeber auf Seite 24 oder über Tel. 044 253 90 70, Fax 044 253 90 71,<br />

ratgeber@saldo.ch oder www.saldo.ch Preis inkl. Versand (Inland) und MwSt.<br />

Alles gratis im Internet?<br />

Wer zockt wen ab?<br />

Künstler treffen Konsumenten<br />

Donnerstag, 14. März 2013, 19.30 Uhr<br />

PROGR, Aula, Speichergasse 4<br />

(Eingang über den Hof), 3011 Bern<br />

Freier Eintritt<br />

Das digitale Zeitalter stellt die ganze Gesellschaft vor neue Möglichkeiten und Herausforderungen.<br />

Dabei ist der Umgang mit dem Urheberrecht zentral. In vier Veranstaltungen beleuchten<br />

und diskutieren wir die verschiedenen Aspekte und laden Sie dazu herzlich ein. Die Diskussions -<br />

veranstaltungen sind öffentlich.<br />

19.30 Vorführung: Streaming und Download aus illegalen Quellen per Internet (Grossprojektion) –<br />

Markus Näf und Lorenz Haas (Twentieth Century Fox)<br />

19.50 Drei Dialoge zwischen Urhebern und Konsumenten in kleineren Gruppen – Urheber:<br />

Ruth Schweikert, Werner Swiss Schweizer, Marie-Jeanne Urech – Konsumenten: Florence<br />

Bettschart (Fédération romande des consommateurs, FRC), Michel Rudin (Konsumentenforum),<br />

Marlis Koller-Tumler (Präsidentin der Eidgenössischen Kommission für Konsumentenfragen, EKK)<br />

20.30 Podiumsgespräch mit Urhebern, Konsumenten und Verwertungsgesellschaften:<br />

Ruth Schweikert (Autorin), Werner Swiss Schweizer (Filmemacher), Florence Bettschart (FRC),<br />

Michel Rudin (Konsumentenforum), Fabian Niggemeier (Suisa)<br />

Moderation: Ueli Schmezer (SRF, «Kassensturz»), mit Simultanübersetzung d/f<br />

Musikalischer Abschluss: MatterLive (Michel Poffet, Ueli Schmezer, Mats Küpfer, Lucas Stähli)


Zucker im «Nature»-Joghurt<br />

Nestlé spart beim griechischen Joghurt am Rahm<br />

Ein extra gezuckertes «Nature»-Joghurt?<br />

Niemand rechnet damit. Aber Nestlé verkauft<br />

es seit letztem Herbst.<br />

Das «Joghurt nach griechischer<br />

Art» von<br />

Nestlé ist ungewohnt mild.<br />

Ja, fast ein bisschen süss.<br />

Warum? Das bleibt vorerst<br />

unklar. Denn es ist nur mit<br />

dem Schriftzug «Nature»<br />

beschriftet. Erst der Blick<br />

auf die Zutatenliste zeigt:<br />

Es enthält Zucker. Und<br />

nicht zu knapp: Es sind<br />

zwei Würfel pro 150-<br />

Gramm-Becher.<br />

Von Natur aus enthält<br />

jedes Joghurt ein bisschen<br />

Zucker – aber nur Milchzucker.<br />

Im fertigen Joghurt<br />

sind das je nach Rezept<br />

4 bis 5 Prozent. Das «Joghurt<br />

nach griechischer<br />

Art» von Nestlé enthält<br />

hingegen doppelt so viel<br />

Zucker: 9,1 Prozent. 5 Prozent<br />

sind zugesetzter Kristallzucker.<br />

Vorteil für den<br />

Hersteller: Zucker ist billiger<br />

als Rahm.<br />

Seine cremige Konsistenz<br />

und den milden Geschmack<br />

verdanken griechische<br />

Joghurts dem<br />

Rahm, der normalerweise<br />

zugesetzt wird. Nestlé gibt<br />

ihnen nur <strong>wenig</strong> Rahm<br />

bei, dafür >noch Zucker.<br />

Konsumenten wollen<br />

Zucker im Joghurt<br />

Nestlé-Sprecherin Cassandra<br />

Buri sieht darin kein<br />

Problem: Es sei dennoch<br />

ein Nature-Joghurt, «weil<br />

keine Frucht grundstoffe<br />

und Aromen zugegeben<br />

werden». Nestlé menge<br />

dem Joghurt den Zucker<br />

bei, weil die Konsumenten<br />

das so wünschten. Die<br />

Ersparnis beim Rahm sei<br />

«nicht relevant».<br />

Einträglich dürfte der<br />

Verkauf des Joghurts trotzdem<br />

sein. Es kostet 83<br />

Rappen pro 100 g. Das<br />

Konkurrenzprodukt der<br />

Migros gibt es für 47 Rappen<br />

pro 100 g. Und es ist<br />

erst noch ungezuckert.<br />

Lästig am Nestlé-Joghurt<br />

ist der Kristallzucker vor<br />

allem dann, wenn man das<br />

Joghurt als Zutat für ein<br />

salziges Gericht verwenden<br />

Nature-Joghurt nach<br />

griechischer Art:<br />

Enthält pro Becher<br />

zwei Stück Zucker<br />

möchten – etwa Tsatsiki –<br />

und zu spät merkt, dass es<br />

dafür unbrauchbar ist.<br />

Immerhin: Nestlé hat<br />

dem K-<strong>Tipp</strong> versprochen,<br />

das Joghurt künftig mit<br />

«leicht gezuckert» zu kennzeichnen.<br />

(mdb)<br />

Joghurt: Andere Länder, andere Regeln<br />

Schweizer Hersteller machen ihre Joghurts<br />

mit Milchprotein cremiger. In Deutschland<br />

dürfen diese Produkte deswegen nur als<br />

«Joghurt-Erzeugnisse» verkauft werden.<br />

Eigentlich braucht es für<br />

ein Joghurt nur Milch<br />

und Milchsäurebakterien.<br />

Doch in fast allen industriell<br />

hergestellten Schweizer<br />

Joghurts hat es zusätzlich<br />

Milchprotein und oft<br />

auch Magermilchpulver<br />

drin.<br />

So wird das Joghurt dicker<br />

und fester. In manchen<br />

Produkten stecken auch<br />

Stärke oder Gelatine tierischer<br />

Herkunft (Eiweiss<br />

aus Bindegewebe). Steht<br />

auf der Zutatenliste nur<br />

«Gelatine», handelt es sich<br />

um Schweinegelatine.<br />

Alle diese Verdickungs -<br />

mittel sind in der Schweiz<br />

erlaubt. «Sofern sie sauber<br />

deklariert sind», schränkt<br />

Urs Ackermann, Kantons -<br />

chemiker-Stellvertreter des<br />

Kantons Bern, ein.<br />

Anders in Deutschland:<br />

Sobald ein Joghurt solche<br />

Zusätze enthält, darf es<br />

nicht mehr als Joghurt,<br />

sondern nur noch als Joghurt-Erzeugnis<br />

bezeichnet<br />

werden. Das hat Konsequenzen<br />

für Schweizer<br />

Joghurts, die im Nachbarland<br />

verkauft werden: Die<br />

Migros muss auf allen<br />

Joghurtsorten, die sie auch<br />

in deutschen Filialen verkauft,<br />

die Zutatenliste anpassen.<br />

Sogar die Schweizer Bio-<br />

Unternehmen fügen ihren<br />

Joghurts Milchprotein und<br />

Magermilchpulver hinzu.<br />

Laut Regula Bickel vom<br />

Forschungsinstitut für biologischen<br />

Landbau erwartet<br />

angeblich die Mehrzahl<br />

der Konsumenten, dass<br />

Bio-Joghurts so cremig<br />

und fest sind wie konventionelle<br />

Joghurts.<br />

Einzig der Demeter-<br />

Verband für biologischdynamische<br />

Landwirtschaft<br />

setzt auf natürliches<br />

Joghurt. «Milchproteine<br />

sind stark verarbeitete<br />

Produkte. Wir setzen sie<br />

deshalb nicht ein», ver -<br />

sichert Verbandssprecherin<br />

Susanna Küffer.<br />

(edm)<br />

K-<strong>Tipp</strong> Nr. 4 27. Februar 2013<br />

19


BERATUNG<br />

PENSIONSKASSE<br />

Muss ich Gesundheitsfragen<br />

beantworten?<br />

VERSICHERUNGEN<br />

Konkubinat: Policen<br />

zusammenlegen?<br />

«Ich habe den Job gewechselt. Die Pensionskasse<br />

meines neuen Betriebes verlangt jetzt<br />

in einem Fragebogen Auskunft über meinen<br />

Gesundheitszustand. Muss ich den Frage -<br />

bogen ausfüllen?»<br />

Ja. Sofern Sie künftig in<br />

der Pensionskasse über das<br />

Obligatorium hinaus versichert<br />

sind. Gesundheitsfragen<br />

und Aufnahme unter<br />

Vorbehalt sind nur erlaubt,<br />

wenn die Kasse<br />

überobligatorische Leistungen<br />

bietet. Für den Bereich<br />

des Obligatoriums<br />

hingegen sind Gesundheitsfragen<br />

nicht erlaubt,<br />

Vorbehalte ebenso <strong>wenig</strong>.<br />

In der Praxis kennen die<br />

meisten Pensionskassen<br />

überobligatorische Leistungen.<br />

Zum Beispiel bei<br />

der Invalidenrente, wenn<br />

die versicherte Person während<br />

des Arbeitsprozesses<br />

wegen Krankheit oder<br />

Unfall invalid wird. Viele<br />

Pensionskassen zahlen in<br />

einem solchen Fall be -<br />

deutend mehr, als das<br />

Gesetz vorschreibt, zum<br />

Beispiel 50 oder 60 Prozent<br />

des letzten versicherten<br />

Lohns.<br />

Sparen Versicherte in der<br />

Pensionskasse höhere Altersbeiträge<br />

an als gesetzlich<br />

vorgeschrieben, gilt:<br />

Diese kommen ebenfalls<br />

ins Überobligatorium –<br />

weil auch das wiederum<br />

die Invalidenrente über das<br />

gesetzlich verlangte Minimum<br />

hinaus anhebt.<br />

Daraus folgt: Weil das<br />

oben Gesagte höchstwahrscheinlich<br />

auch auf Ihre<br />

Pensionskasse zutrifft,<br />

müssen Sie den Gesundheitsfragebogen<br />

ausfüllen.<br />

Sollten Sie ein bestehendes<br />

Leiden haben, kann<br />

die Pensionskasse für den<br />

überobligatorischen Bereich<br />

einen Gesundheitsvorbehalt<br />

anbringen, also<br />

etwa ein Rückenleiden<br />

ausschliessen. Im Ernstfall<br />

würden Sie dann nicht die<br />

volle Rente gemäss Reglement<br />

erhalten, sondern<br />

nur die mickrige obli -<br />

gatorische Invalidenrente.<br />

Bei einem Monatslohn<br />

von 4500 Franken zum<br />

Beispiel wären das monatlich<br />

700 statt 2400 Franken.<br />

Ein solcher Gesundheitsvorbehalt<br />

fällt ge -<br />

mäss Gesetz nach fünf<br />

Jahren weg. Allerdings sehen<br />

einige Pensionskassen<br />

im Reglement eine längere<br />

Frist vor.<br />

(bg)<br />

BUCHTIPP<br />

Der «Saldo»-Ratgeber<br />

«Gut vorsorgen: Pen -<br />

sionskasse, AHV und<br />

3. Säule» zeigt auf,<br />

wie das Drei-Säulen-<br />

Konzept funktioniert,<br />

was Sie die Vorsorge<br />

kostet und wie viel Sie<br />

später erhalten.<br />

Be stellen Sie das Buch<br />

(16. Auflage, 230 Seiten)<br />

auf Seite 24.<br />

«Ich ziehe mit meiner Freundin in eine gemeinsame<br />

Wohnung. Zurzeit haben wir beide je eine<br />

Privathaftpflicht- und eine Hausratversicherung.<br />

Wir haben beide langjährige Verträge. Kann<br />

ich – oder meine Freundin – die Versicherungen<br />

dennoch kündigen?»<br />

Ja. Das Vorgehen ist ganz<br />

einfach und führt in der<br />

Regel nicht zu Problemen.<br />

Entscheiden Sie zuerst, bei<br />

welcher der beiden Gesellschaften<br />

sie künftig gemeinsam<br />

versichert sein<br />

wollen. Dann schreiben<br />

Sie dieser Versicherung,<br />

dass Sie zusammenziehen<br />

und nur noch eine Police<br />

wünschen. Alles Weitere<br />

regeln die beteiligten Gesellschaften<br />

untereinander.<br />

Das heisst, der nicht mehr<br />

gewünschte Vertrag wird<br />

gemäss Usanz der Gesellschaften<br />

aufgelöst. Danach<br />

haben Sie eine Familien -<br />

police bei der von Ihnen<br />

ausgewählten Gesellschaft,<br />

was günstiger ist als zwei<br />

separate Versicherungen.<br />

Die Zusammenlegung<br />

erfolgt auf den Zeitpunkt,<br />

an dem die Prämie der -<br />

jenigen Gesellschaft fällig<br />

würde, die auf eine Weiterführung<br />

der Police verzichtet.<br />

Beispiel: Die Mobiliar-<br />

Police des Mannes läuft<br />

Mitte Jahr ab, die Allianz-<br />

Police der Frau Ende Jahr.<br />

Wenn sich das Paar entscheidet,<br />

bei der Mobiliar<br />

zu bleiben, erfolgt die Zusammenlegung<br />

auf Ende<br />

Jahr.<br />

Konkubinatspaare sollten<br />

übrigens auch eine allfällig<br />

vor handene Rechts -<br />

schutzver sicherung oder<br />

die Jahres-Reiseversicherung<br />

zus am men legen. Hier<br />

sind Verträge üblich, die<br />

jedes Jahr gekündigt werden<br />

können. Deshalb<br />

braucht es hier auch kein<br />

freiwilliges Einlenken einer<br />

der beiden beteiligten Ver -<br />

sicherungen.<br />

<strong>Tipp</strong>: Achten Sie bei der<br />

neuen gemeinsamen Police<br />

darauf, dass beide Partner<br />

versichert bzw. im Vertrag<br />

erwähnt sind. (ms)<br />

GRATIS-RECHTSBERATUNG & 044 253 83 83<br />

Stephan<br />

Heiniger<br />

Nadja<br />

Burri<br />

Rasmus<br />

Dwinger<br />

Bruno<br />

Gisler<br />

Claudia<br />

Hürlimann<br />

Barbara<br />

Schenker<br />

Corina<br />

Schuppli<br />

Michael<br />

Stalder<br />

Alex<br />

Zehnder<br />

Die Juristinnen und Juristen stehen Abonnentinnen und Abonnenten täglich<br />

während vier Stunden für telefonische Anfragen zur Verfügung: jeweils von 9 bis 13 Uhr.<br />

Telefonnummer: 044 253 83 83. Die Beratung ist gratis.<br />

Die Adresse für schriftliche Anfragen, bitte Abo-Nummer angeben:<br />

K-<strong>Tipp</strong>, «Beratung», Postfach 431, 8024 Zürich, oder<br />

beratung@ktipp.ch<br />

20 K-<strong>Tipp</strong> Nr. 4 27. Februar 2013


BERATUNG<br />

FINANZPROBLEME<br />

Hafte ich für die Schulden<br />

meiner Tochter?<br />

«Meine Tochter hat sich als Malerin selbständig<br />

gemacht. Den grossen Durchbruch hat sie<br />

allerdings noch nicht geschafft hat. Im Gegenteil<br />

– sie hat je länger, je mehr Schulden und bittet<br />

mich immer wieder um <strong>Geld</strong>. Hafte ich als<br />

Mutter für die Schulden meiner erwachsenen<br />

Tochter?»<br />

Nein. Jede alleinstehende<br />

erwachsene Person ist allein<br />

verantwortlich für<br />

Verträge, die sie eingeht.<br />

Entstehen daraus Schulden,<br />

haftet auch nur diese<br />

Person.<br />

Allerdings könnte es<br />

sein, dass Sie als Mutter im<br />

Rahmen der Verwandtenunterstützungspflicht<br />

belangt<br />

werden. Würde Ihre<br />

Tochter Sozialhilfe be -<br />

antragen, so würde die<br />

Behörde zuerst prüfen, ob<br />

Die Wahl des Verwalters<br />

erfolgt durch Beschluss der<br />

Stockwerkeigentümer. Je<br />

nach Reglement wird dabei<br />

die einfache oder die<br />

qualifizierte Mehrheit aller<br />

Eigentümer verlangt:<br />

l Bei der einfachen Mehrheit<br />

genügt die Mehrheit<br />

K-<strong>Tipp</strong> Nr. 4 27. Februar 2013<br />

STOCKWERKEIGENTUM<br />

Wie wird der Verwalter<br />

gewählt?<br />

«Der Verwalter unserer Stockwerkeigentümergemeinschaft<br />

ist kürzlich verstorben. Als Aktuarin<br />

habe ich angeboten, seine Aufgaben<br />

interimsmässig zu übernehmen. Ein Eigentümer<br />

ist damit aber nicht einverstanden. Wie muss<br />

ich vorgehen?»<br />

der an der Versammlung<br />

anwesenden bzw. vertretenen<br />

Stockwerkeigentümer.<br />

Es zählen also die Köpfe.<br />

l Bei der qualifizierten<br />

Mehrheit braucht es eine<br />

Mehrheit aller Eigentümer,<br />

die zugleich eine Mehrheit<br />

der Wertanteile halten.<br />

vermögende Verwandte in<br />

auf- oder absteigender Linie<br />

vorhanden sind, die die<br />

bedürftige Person finanziell<br />

unterstützen könnten.<br />

Voraussetzung dafür ist,<br />

dass sich Ihre Tochter in<br />

einer Notlage befindet.<br />

Das ist dann der Fall, wenn<br />

sie sich das zum Lebens -<br />

unterhalt Notwendige<br />

nicht mehr aus eigener<br />

Kraft beschaffen kann.<br />

Zudem müssen Sie als<br />

Mutter in günstigen finanziellen<br />

Verhältnissen leben.<br />

Um das zu prüfen, greifen<br />

die Sozialhilfebehörden<br />

meist auf die Richtlinien<br />

der Schweize rischen Konferenz<br />

für So zialhilfe<br />

(Skos) zurück. Doch das<br />

sind unverbindliche Richtlinien.<br />

Letztlich müsste ein<br />

Gericht entscheiden, falls<br />

Sie mit dem Entscheid der<br />

Behörde nicht einver -<br />

standen wären.<br />

Laut Skos-Richtli nien<br />

sollen bedürftige Personen<br />

allenfalls dann unterstützt<br />

werden, wenn die unterstützungspflichtige<br />

Person<br />

ein steuerbares Einkommen<br />

von jährlich mindestens<br />

120 000 Franken erzielt.<br />

Das gilt für Allein -<br />

stehende, bei Verheirateten<br />

liegt die Grenze bei<br />

180000 Franken. (bs)<br />

Wollen Sie nun die Auf -<br />

gaben des verstorbenen<br />

Verwalters übernehmen,<br />

müssen Sie sich wählen<br />

lassen.<br />

Anders sieht es bei<br />

dringlichen Massnahmen<br />

aus: Steht ein drohender<br />

Schaden bevor und ist<br />

kein Verwalter vorhanden<br />

oder erreichbar, kann jeder<br />

Stockwerkeigentümer<br />

ohne Ermächtigung durch<br />

die Versammlung aktiv<br />

werden. Beispiel: Der<br />

Ersatz zerstörter Fenster<br />

oder beschädigter Türen.<br />

(ms)<br />

NEUE GERICHTSURTEILE<br />

Überprüfung der Haus-Elektroinstallation<br />

Teures Nein zu einer Kontrolle<br />

Hausbesitzer müssen ihre elektrischen Instal -<br />

lationen alle 20 Jahre von einem anerkannten<br />

Kontrolleur überprüfen lassen. Wer dies mit<br />

dem Argument verweigert, die Hausbesichtigung<br />

stelle einen unzulässigen Eingriff in die<br />

Privatsphäre dar, kommt vor Gericht nicht<br />

durch.<br />

Ein Hausbesitzer erhielt vom Eidgenössischen<br />

Starkstrominspektorat (Esti) eine Verfügung:<br />

Wenn er die Kontrolle weiterhin verweigere, koste<br />

ihn das 5000 Franken Busse. Für diese Ver -<br />

fügung verlangte das Esti 600 Franken. Auch<br />

das hat das Bundesgericht abgesegnet. (em)<br />

Bundesgericht, Urteil 2C_86/2013 vom 29. 1. 2013<br />

Muskelfaserriss am Einkaufs-Förderband<br />

Kein Unfall an der Kasse<br />

Eine Kassiererin musste sich stehend über das<br />

Förderband bücken, um aus dem Einkaufs -<br />

wagen einer betagten Kundin einen 8 Kilo<br />

schweren Weinkarton aufs Förderband zu<br />

heben. Dabei erlitt sie einen Muskelfaserriss<br />

am rechten Bizeps.<br />

Das sei kein Unfall, sagt das Bundesgericht,<br />

also erhält die Betroffene auch keine Taggelder<br />

von der Unfallversicherung. Das Heben solcher<br />

Gewichte sei für Erwachsene «alltäglich» und<br />

kein «Geschehen mit einem gesteigerten<br />

Schädigungspotenzial».<br />

(em)<br />

Bundesgericht, Urteil 8C_705/2012 vom 17. 1. 2013<br />

Lohnpfändung und anrechenbare Wohnkosten<br />

Umzugsangst zählt nicht<br />

Bei einer Lohnpfändung darf das Betreibungsamt<br />

nur so viel wegnehmen, dass den Be -<br />

troffenen noch das Existenzminimum bleibt.<br />

Zum Existenzminimum gehört auch der Mietzins.<br />

Lebt die Person aber in einer zu teuren<br />

Wohnung, darf das Amt den anrechenbaren<br />

Mietzins kürzen, wodurch die pfändbare Lohnquote<br />

höher wird.<br />

Das tat das Amt auch bei einer Frau, deren<br />

Mietzins für ein Einfamilienhaus 2350 Franken<br />

betrug. Es setzte die anrechenbaren Wohn -<br />

kosten auf 1500 Franken herab. Das Argument<br />

der Frau, sie könne aus psychsischen Gründen<br />

nicht in einem Mehrfamilienhaus leben, überzeugte<br />

das Bundesgericht nicht. Es gebe keinen<br />

Anspruch, «aus Gründen des persön lichen<br />

Wohlbefindens auf Kosten der Gläubiger in<br />

einem Einfamilienhaus zu leben».<br />

(em)<br />

Bundesgericht, Urteil 5A_880/2012 vom 7. 1. 2013<br />

21


Im neuen Saldo:<br />

• Praktische E-Reader<br />

Test: Nur ein Gerät erhielt die Note «sehr gut»<br />

• Hoher SBB-Gewinn<br />

Bahnbillette: Kunden zahlen zu viel<br />

• Gute Speichermedien<br />

Von CDs bis USB-Sticks: Das sind die Vor- und Nachteile<br />

Jetzt am Kiosk oder<br />

Tel. 044 253 90 50<br />

Im neuen Gesundheitstipp:<br />

• Riskante Antibabypillen<br />

Verhütung: So gross ist das Thromboserisiko der verschiedenen Produkte<br />

• Unnötige Eingriffe<br />

Behandlungen: Irrtümer bei Kreuzbandrissen und Prostatatests<br />

• Wirksame Low-Fat-Diät<br />

Studie: Abnehmen mit <strong>wenig</strong>er Fett funktioniert<br />

Jetzt am Kiosk oder<br />

Tel. 044 253 90 80


BERATUNG<br />

«Kann ich für den Nebenerwerb<br />

etwas abziehen?»<br />

Steuererklärung: Drei Fachleute beantworten die Fragen der K-<strong>Tipp</strong>-Leserschaft<br />

Pensionierung<br />

«Ich wurde Ende 2012<br />

pensioniert. Meine dritte<br />

Säule löste ich noch im<br />

Dezember auf. Leider<br />

veranlasste mein Arbeitgeber<br />

die Auszahlung<br />

des Pen sionskassen -<br />

kapitals auch schon im<br />

Dezember. Werden nun<br />

alle diese Beträge zu -<br />

sammen gezählt, was mir<br />

eine höhere Progression<br />

bescheren würde?»<br />

Nein. Da Sie Ende Dezember<br />

pensioniert wurden<br />

und somit bis Ende Jahr<br />

versichert waren, wurde<br />

Ihre Pensionskasse erst am<br />

1. Januar 2013 fällig. Folglich<br />

zahlen Sie auf das Pensionskassengeld<br />

erst nächstes<br />

Jahr Steuern.<br />

Nebenerwerb<br />

«Ich wohne im Kanton<br />

Bern und beziehe eine<br />

AHV-Rente plus Ergänzungsleistungen.<br />

Daneben<br />

verdiene ich mit<br />

einem Nebenjob 3000<br />

Franken. Kann ich für<br />

diesen Nebenerwerb<br />

etwas abziehen?»<br />

Ja. Im Kanton Bern können<br />

Sie einen Neben -<br />

erwerbsabzug von 20 Prozent,<br />

mindestens aber 800<br />

Franken machen. Bei Ihnen<br />

ergeben 20 Prozent<br />

von 3000 Franken einen<br />

Betrag von 600 Franken,<br />

weshalb Sie den Mindestbetrag<br />

von 800 Franken als<br />

Berufsauslagen abziehen<br />

können.<br />

Steuerexperten am K-<strong>Tipp</strong>-Telefon: Remo Haudenschild, Christoph Hilligardt und<br />

Petra Keller (v. l.) vom VZ Vermögenszentrum<br />

Spenden<br />

«Ich wohne im Kanton<br />

Graubünden und spende<br />

jährlich einige Hundert<br />

Franken an gemeinnüt -<br />

zige Organisationen. Die<br />

Steuerbehörde hat mir<br />

gesagt, ich könne nur<br />

100 Franken abziehen.<br />

Ist das wirklich so?»<br />

Nein. Es können alle <strong>Geld</strong>spenden<br />

abgezogen werden,<br />

die an anerkannte gemeinnützige<br />

Organisationen<br />

gehen. Nach oben ist<br />

der abziehbare Betrag aber<br />

begrenzt – im Kanton<br />

Graubünden auf 20 Prozent<br />

des Nettoeinkommens.<br />

Leibrente<br />

«Ich habe eine Leibrente<br />

gekauft. Das <strong>Geld</strong> dazu<br />

stammt von meinem Einkommen,<br />

das bereits<br />

einmal besteuert wurde.<br />

Fallen nun erneut Steuern<br />

an, wenn mir diese<br />

Rente ausgezahlt wird?»<br />

Ja. Bei der Auszahlung der<br />

Leibrente wird wieder die<br />

Einkommenssteuer fällig.<br />

Solche Zahlungen sind jedoch<br />

nur zu 40 Prozent<br />

steuerpflichtig.<br />

Ausgleichszins<br />

«Für die Steuerperiode<br />

2010 erhielt ich erst<br />

Ende letztes Jahr eine<br />

defini tive Steuerrechnung.<br />

Daher hatte ich für<br />

diese Periode auch eine<br />

zu tiefe provisorische<br />

Steuerrechnung gezahlt.<br />

Nun verlangt die Steuerbehörde<br />

auf der Nachzahlung<br />

Ausgleichs -<br />

zinsen von 50 Franken.<br />

Zu Recht?»<br />

Ja. Als Steuerpflichtiger<br />

haben Sie eine Meldepflicht,<br />

wenn Sie eine zu<br />

tiefe Steuerrechnung erhalten.<br />

Da in Ihrem Fall eine<br />

Nachzahlung geschuldet<br />

ist, darf die Steuerbehörde<br />

auf diesem Betrag Ausgleichszinsen<br />

belasten.<br />

Scheidung<br />

«Kann ich die Kosten<br />

meiner Scheidung von<br />

den Steuern abziehen?»<br />

Nein. Diese Kosten sind<br />

nicht abzugsberechtigt.<br />

Heirat<br />

«Wir haben letztes Jahr<br />

geheiratet und wohnen<br />

im Kanton Zürich. Müssen<br />

wir für das Steuerjahr<br />

2012 eine gemein -<br />

same Steuererklärung<br />

einreichen?»<br />

Nein. Im Kanton Zürich<br />

gilt die Regelung, dass für<br />

das Jahr, in dem man geheiratet<br />

hat, jeder Ehegatte<br />

eine separate Steuererklärung<br />

einreichen muss.<br />

D. SCHÜTZ<br />

Schenkung<br />

«Meine Mutter beabsichtigt,<br />

bald ins Altersheim<br />

zu gehen. Vorher möchte<br />

sie ihr Haus verschenken<br />

– an die Kinder oder<br />

die Enkelkinder. Was<br />

empfiehlt sich aus steuerlicher<br />

Sicht?»<br />

Massgebend sind die Tarife<br />

der Schenkungssteuer im<br />

Kanton, in dem das Haus<br />

steht – bei Bargeld richtet<br />

sich die Regelung nach<br />

dem Kanton, in dem der<br />

Schenkende wohnt. Meist<br />

sind Schenkungen an direkte<br />

Nachkommen – und<br />

dazu gehören Kinder und<br />

Enkel – von der Schenkungssteuer<br />

befreit. Erkundigen<br />

Sie sich aber zur<br />

Sicherheit vorgängig bei<br />

der Steuerbehörde.<br />

Selbständigkeit<br />

«Wir wohnen im Kanton<br />

Aargau, und meine Frau<br />

hat ein Nagelstudio in<br />

Zürich. Nun haben wir<br />

von beiden Kantonen<br />

eine Steuererklärung<br />

erhalten. Was müssen<br />

wir tun?»<br />

Bei Selbständigkeit wird<br />

der Erwerb dort versteuert,<br />

wo diese Erwerbstätigkeit<br />

ausgeübt wird. Der gemeinsame<br />

Wohnort im<br />

Aargau bleibt jedoch Ihr<br />

Hauptsteuerdomizil. Sie<br />

müssen also die Steuer -<br />

erklärung des Kantons<br />

Aargau vollständig aus -<br />

füllen und dort auch den<br />

Nebenerwerb Ihrer Frau<br />

K-<strong>Tipp</strong> Nr. 4 27. Februar 2013 23


«Herzlichen Dank für Ihre vielen<br />

praktischen Themen und <strong>Tipp</strong>s!<br />

Das K-<strong>Tipp</strong>-Abonnement zahlt sich<br />

nicht nur aus – es ist Gold wert!»<br />

Clara Jörger, Zürich<br />

Da ich nicht Abonnent(in) von K-<strong>Tipp</strong>, Gesundheitstipp, Haus&Garten, K-<strong>Geld</strong>, Kulturtipp oder Saldo bin, zahle ich pro Ratgeber Fr. 5.– mehr.<br />

Absender<br />

Meine Adresse:<br />

Name<br />

Strasse<br />

Ratgeber: Bestellen, lesen, richtig entscheiden.<br />

Ich bestelle folgende K-<strong>Tipp</strong>-Ratgeber:<br />

Attraktive Stadthotels in Europa Fr. 27.–<br />

Umbauen und renovieren Fr. 27.–<br />

Weiterbildung: Dazulernen und profitieren Fr. 27.–<br />

Pensionierung richtig planen neu Fr. 27.–<br />

Hallo Schweiz: Handbuch für Einwanderer Fr. 27.–<br />

Schnäppchen: Mehr fürs <strong>Geld</strong> Fr. 27.–<br />

So sparen Sie Steuern neu Fr. 27.–<br />

Digital-Fotografie Fr. 27.–<br />

Die eigenen vier Wände Fr. 27.–<br />

<strong>Geld</strong>ratgeber für Eltern und Kinder Fr. 27.–<br />

<strong>Geld</strong> anlegen – gut und sicher Fr. 27.–<br />

So sind Sie richtig versichert Fr. 32.–<br />

Autoratgeber: So fahren Sie am günstigsten Fr. 27.–<br />

Erfolgreich als Kleinunternehmer Fr. 27.–<br />

Das Internet sinnvoll nutzen Fr. 27.–<br />

Ich bestelle folgende Gesundheitstipp-Ratgeber:<br />

Das hilft bei Depressionen Fr. 27.–<br />

Schöne und gesunde Zähne Fr. 27.–<br />

Arbeiten und gesund bleiben Fr. 27.–<br />

Erholsam und gesund schlafen Fr. 27.–<br />

Natürlich durch die Wechseljahre Fr. 27.–<br />

Essen und trinken (inkl. E-Nummern) Fr. 27.–<br />

Das hilft bei Kopfschmerzen und Migräne Fr. 27.–<br />

Vorname<br />

PLZ/Ort<br />

Besser leben im Alter Fr. 27.–<br />

95 Diäten im Test Fr. 27.–<br />

Das Kreuz mit dem Rücken Fr. 27.–<br />

Gesundheitsrisiko Elektrosmog Fr. 27.–<br />

Schön sein, gesund bleiben Fr. 27.–<br />

Fit im Alltag Fr. 27.–<br />

Gesunde Haut Fr. 27.–<br />

Alternative Heilmethoden Fr. 27.–<br />

Allergien: Erkennen und behandeln Fr. 27.–<br />

Besser sehen: Brillen, Linsen, Operationen Fr. 27.–<br />

Ich bestelle folgende saldo-Ratgeber:<br />

Die Rechte der Nachbarn Fr. 27.–<br />

Arbeitsrecht: Was Angestellte wissen müssen Fr. 27.–<br />

Erben und Vererben Fr. 27.–<br />

So kommen Sie zu Ihrem Recht Fr. 27.–<br />

Die Rechte der Patienten neu Fr. 27.–<br />

Die wichtigsten Verträge Fr. 27.–<br />

Das Handbuch zu Trennung und Scheidung Fr. 27.–<br />

Betreibung, Pfändung, Privatkonkurs neu Fr. 27.–<br />

Das Mietrecht im Überblick neu Fr. 27.–<br />

Pensionskasse, AHV, 3. Säule neu Fr. 27.–<br />

Unfall: Das sind Ihre Ansprüche Fr. 27.–<br />

Medienrecht für die Praxis Fr. 49.–<br />

Recherche in der Praxis neu Fr. 39.–<br />

Talon schicken an: K-<strong>Tipp</strong>-Aboservice, Postfach 431, 8024 Zürich, Telefon 044 253 90 70


BERATUNG<br />

deklarieren. Die Steuer -<br />

erklärung des Kantons<br />

Zürichs müssen Sie nicht<br />

ausfüllen. Eine Kopie der<br />

ausgefüllten Steuererklärung<br />

können Sie anschliessend<br />

an den Kanton Zürich<br />

schicken. Es wird<br />

dann eine Steuerausscheidung<br />

für die beiden Kantone<br />

erstellt.<br />

Spesen<br />

«Ich arbeite im Aussendienst<br />

und habe entsprechend<br />

viele Geschäftsauslagen.<br />

Dafür erhalte<br />

ich relativ hohe Tagespauschalen<br />

als Spesen.<br />

Werden diese als Einkommen<br />

versteuert?»<br />

Nein. Sie müssen aber belegen,<br />

dass die beruflichen<br />

Auslagen tatsächlich angefallen<br />

sind. Deshalb ist es<br />

wichtig, dass Sie alle Quittungen<br />

aufbewahren.<br />

Fahrtkosten<br />

«Mein Mann ist gehbehindert<br />

und muss deshalb<br />

regelmässig in die<br />

Therapie. Kann er die<br />

Fahrtkosten als Abzug<br />

geltend machen?»<br />

Nein. In solchen Fällen<br />

können Betroffene nur die<br />

eigentlichen Krankheitskosten<br />

in Abzug bringen.<br />

Büro zu Hause<br />

«Ich arbeite einen Tag<br />

pro Woche von zu<br />

Hause aus. Sind für<br />

mein Arbeitszimmer<br />

Steuer abzüge zulässig?»<br />

Wer regelmässig zu Hause<br />

arbeitet, darf im Prinzip<br />

die Kosten für das Arbeitszimmer<br />

beim Bund und in<br />

vielen Kantonen vom steuerbaren<br />

Einkommen abziehen.<br />

Voraussetzung ist<br />

allerdings, dass dieses Zimmer<br />

effektiv nur<br />

als Büro genutzt wird und<br />

es unzumutbar ist, die Arbeit<br />

am eigentlichen Arbeitsort<br />

zu erledigen – beispielsweise<br />

weil der Arbeitgeber<br />

keinen Arbeitsplatz<br />

zur Verfügung stellen kann<br />

oder der Arbeitsweg zu<br />

lang ist. Davon ist bei Ihnen<br />

aber eher nicht auszugehen,<br />

da Sie in der Regel<br />

im Büro arbeiten.<br />

Wäre ein Abzug für Ihr<br />

Büro zu Hause zulässig,<br />

könnten Sie dafür den<br />

Fahrweg zur eigentlichen<br />

Arbeitsstelle und die dort<br />

anfallenden Verpflegungskosten<br />

nur für vier statt für<br />

fünf Tage abziehen.<br />

Kinderabzug<br />

«Meine Tochter hat im<br />

Mai 2012 ihre Lehre abgeschlossen.<br />

Kann ich<br />

den Kinderabzug bis Mai<br />

2012 geltend machen?»<br />

Nein. Stichtag ist der<br />

31. Dezember 2012. Zu<br />

diesem Zeitpunkt war Ihre<br />

Tochter nicht mehr in der<br />

Lehre.<br />

Eigenmietwert<br />

«Für mein Haus bin ich<br />

im Rahmen des Eigenmietwerts<br />

steuerpflichtig.<br />

Letzten Sommer verursachte<br />

eine Baustelle<br />

in der unmittelbaren Umgebung<br />

viel Lärm. Vermindert<br />

sich dadurch der<br />

Eigenmietwert?»<br />

Nein. Eine vorüberge -<br />

hende Störung rechtfertigt<br />

keine Reduktion.<br />

<strong>Geld</strong>not<br />

«Nach ein paar Jahren<br />

Erwerbstätigkeit habe<br />

ich jetzt eine weitere<br />

Ausbildung in Angriff<br />

genommen. Leider ist<br />

es mir unter diesen<br />

Umständen nicht möglich,<br />

die Steuern auf<br />

einen Schlag zu zahlen.<br />

Was soll ich tun?»<br />

Am besten nehmen Sie<br />

persönlich Kontakt mit<br />

dem Steueramt auf und<br />

regeln die Zahlungsmodalitäten.<br />

In Frage kommt<br />

eine Ratenzahlungsvereinbarung,<br />

allenfalls sogar ein<br />

(Teil-)Steuererlass.<br />

Fristenaufschub<br />

«Wegen fehlender Unterlagen<br />

wird es mir nicht<br />

möglich sein, die Steuererklärung<br />

fristgerecht<br />

per 31. März einzureichen.<br />

Kann ich diese<br />

Frist verlängern?»<br />

Ja. Senden Sie den Steuerbehörden<br />

noch vor Ablauf<br />

des Termins ein begründetes<br />

Gesuch um Fristverlängerung<br />

zu. Das wird in der<br />

Regel anstandslos bewilligt<br />

– in einigen Kantonen<br />

jedoch nur gegen eine<br />

Gebühr.<br />

Arztrechnung<br />

«Die Rechnung für meine<br />

Darmspiegelung wird<br />

von der Krankenkasse<br />

nicht übernommen. Kann<br />

ich sie <strong>wenig</strong>stens von<br />

den Steuern abziehen?»<br />

Grundsätzlich können Sie<br />

alle selbst bezahlten<br />

Krankheitskosten, die medizinisch<br />

begründet sind,<br />

in der Steuererklärung angeben.<br />

Verwenden Sie<br />

hierfür das «Formular<br />

Krankheits- und Unfallkosten».<br />

Der Bund und die<br />

meisten Kantone lassen<br />

den Steuerabzug für<br />

Krankheitskosten aber erst<br />

zu, wenn diese im betreffenden<br />

Steuerjahr 5 Prozent<br />

des Reineinkommens<br />

übersteigen.<br />

Nachhilfe<br />

«Mein Kind bekommt<br />

Nachhilfeunterricht.<br />

Kann ich dafür einen<br />

Abzug in der Steuer -<br />

erklärung des Kantons<br />

Aargau machen?»<br />

Nein. Ausbildungskosten<br />

sind im Kanton Aargau<br />

und in den meisten anderen<br />

Kantonen nicht abziehbar.<br />

Erneuerungsfonds<br />

«Kann ich als Stockwerkeigentümer<br />

für meine<br />

Einzahlungen in den<br />

Erneuerungsfonds einen<br />

Steuerabzug geltend<br />

machen?»<br />

Ja. Solche Einzahlungen<br />

können im Rahmen des<br />

effektiven Liegenschaftsunterhaltes<br />

abgezogen<br />

werden – falls Sie die effektiven<br />

Kosten einzeln angeben<br />

und nicht die Pauschale<br />

geltend machen.<br />

Mieteinnahmen<br />

«Mein Freund zahlt mir<br />

die Hälfte meiner Wohnungsmiete.<br />

Muss ich<br />

BUCHTIPP<br />

diesen Betrag versteuern?»<br />

Nein. Dabei handelt es<br />

sich nicht um Einkommen.<br />

Anders sieht es aus,<br />

wenn man aus einem<br />

Mietverhältnis einen Gewinn<br />

erzielt. Das würde als<br />

Einkommen gelten.<br />

Leasingraten<br />

«Ich habe ein Auto geleast.<br />

Kann ich die Raten<br />

in der Steuererklärung<br />

abziehen?»<br />

Wenn Sie selbständigerwerbend<br />

sind, können Sie<br />

die Aufwendungen unter<br />

Umständen als geschäftlich<br />

begründeten Aufwand<br />

abziehen. Angestellte hingegen<br />

können Leasingkosten<br />

nicht abziehen.<br />

Auto<br />

«Meine Lebenspartnerin<br />

und ich haben ein gemeinsames<br />

Auto. Eingelöst<br />

ist es auf ihren Namen.<br />

Wie muss ich das<br />

Auto deklarieren?»<br />

Massgebend sind die<br />

Eigentumsverhältnisse. Da<br />

Sie beide je zur Hälfte<br />

Eigentümer sind, müssen<br />

Sie den aktuellen Wert des<br />

Autos je hälftig in beiden<br />

Steuererklärungen als Vermögen<br />

angeben.<br />

Ausgabe 2013<br />

Alles Wichtige zum Thema finden<br />

Sie im neu überarbeiteten K-<strong>Tipp</strong>-<br />

Ratgeber «So sparen Sie Steuern».<br />

Sie erfahren auf 140 Seiten, wie<br />

Steuerpflichtige <strong>Geld</strong> sparen – egal<br />

ob selbständigerwerbend oder<br />

angestellt. Checklisten und Musterformulare<br />

helfen beim Ausfüllen der Steuer erklärung.<br />

Dazu gibts viele <strong>Tipp</strong>s. Bestellen Sie das Buch auf<br />

Seite 24 oder unter www.ktipp.ch.<br />

K-<strong>Tipp</strong> Nr. 4 27. Februar 2013<br />

25


«Normalangebot»<br />

ist nicht normal<br />

Jugend-Billette für den TGV nur in beschränkter Zahl<br />

Vorsicht beim Kauf von TGV-Billetten auf<br />

www.sbb.ch: Nicht nur «Sparangebote» sind<br />

limitiert, sondern auch angebliche «Normal -<br />

angebote». Wer zu lange wartet, zahlt drauf.<br />

Der 22-jährige Lukas<br />

Johner (Name geändert)<br />

wollte im Februar<br />

nach Paris reisen. Ende Januar<br />

erkundigte er sich auf<br />

www.sbb.ch nach dem<br />

Preis für ein TGV-Billett<br />

Zürich–Paris retour. Es<br />

erschien ein «Normalangebot»<br />

für 176 Franken. Da<br />

die «Sparangebote» ohnehin<br />

alle schon weg waren,<br />

hatte es Lukas Johner mit<br />

der Buchung nicht eilig.<br />

Ein paar Tage später entschied<br />

er, tatsächlich nach<br />

Paris zu reisen. Er wollte<br />

auf www.sbb.ch buchen.<br />

Doch das «Normalangebot»<br />

kostete jetzt plötzlich<br />

280 Franken. Er wunderte<br />

sich: Innert <strong>wenig</strong>er Tage<br />

war es 104 Fanken teurer<br />

geworden.<br />

Johner ging der Sache<br />

nach und stellte fest: Die<br />

176 Franken waren der<br />

Preis fürs «Normal -<br />

angebot» für Jugendliche.<br />

Doch dieses war ausverkauft.<br />

Es gab nur noch das<br />

«Normalangebot» für Erwachsene.<br />

Dieses kostete<br />

280 Franken. Er reklamierte<br />

bei den SBB. Denn:<br />

«Wenn ich ‹Normalangebot›<br />

lese, dann gehe ich<br />

davon aus, dass es diese<br />

Billette gibt, solange nicht<br />

sämtliche Sitzplätze besetzt<br />

sind.»<br />

Doch bei den SBB sieht<br />

man das offenbar anders:<br />

TGV-Billette würden zum<br />

Marktpreis verkauft, bekam<br />

Johner zur Antwort.<br />

Die Preise könnten daher<br />

– je nach Buchungszeitpunkt<br />

– schwanken. Das<br />

stehe auch so auf der SBB-<br />

Homepage.<br />

<strong>Tipp</strong>: Der K-<strong>Tipp</strong> empfiehlt<br />

bei Reisen nach Paris<br />

grundsätzlich, vor der<br />

Schreiben Sie uns!<br />

Ihre Meinung<br />

interessiert uns<br />

Lange Wartezeiten,<br />

knappe Öffnungszeiten,<br />

schlechter Service:<br />

Was erleben Sie mit<br />

SBB und Post?<br />

Schreiben Sie an:<br />

Redaktion K-<strong>Tipp</strong><br />

«Service public»<br />

Postfach 431, 8024 Zürich<br />

redaktion@ktipp.ch<br />

oder www.ktipp.ch<br />

Buchung noch einen<br />

Blick auf www.voyagessncf.com<br />

zu werfen. Dort<br />

sind TGV-Tickets häufig<br />

günstiger als auf www.<br />

sbb.ch.<br />

Der beste Buchungszeitpunkt<br />

ist drei Monate vor<br />

der Abreise. Danach verschwinden<br />

die günstigsten<br />

Billette nach und nach.<br />

Bei der Buchung hat es<br />

immer einen Hinweis,<br />

falls von einer Kategorie<br />

nur noch <strong>wenig</strong>e Billette<br />

vorrätig sind.<br />

Gerne hätte der K-<strong>Tipp</strong><br />

von den SBB gewusst, warum<br />

sie den irreführenden<br />

Begriff «Normalangebot»<br />

verwenden. Doch die SBB<br />

verweigerten jegliche Stellungnahme<br />

– aus Protest<br />

gegen die Service-public-<br />

Initiative des K-<strong>Tipp</strong>.<br />

(mdb)<br />

Preisüberwacher untersucht<br />

überhöhte Posttarife<br />

Die Porti für Briefe und Pakete sind zu hoch,<br />

sagt der Preisüberwacher. Er hat deshalb ein<br />

Verfahren gegen die Post eröffnet. Doch im<br />

Monopolbereich bei den Briefen bis 50 Gramm<br />

sind ihm die Hände gebunden.<br />

Der Preisüberwacher hat<br />

Gewinn und Kosten<br />

bei der Post analysiert. Er<br />

kommt zu einem klaren<br />

Schluss: Die Kunden zahlen<br />

im Inlandverkehr zu<br />

viel Porto für Briefe und<br />

Pakete. Wie viel die Post<br />

zu viel einkassiert, konnte<br />

Stefan Meierhans gegenüber<br />

dem K-<strong>Tipp</strong> nicht<br />

beziffern.<br />

Die Post-Verantwortlichen<br />

lassen sich vom Preisüberwacher<br />

aber nicht be irren.<br />

Post-Chefin Susanne Ruoff<br />

hat sogar angekündigt, die<br />

Tarife zu erhöhen.<br />

Meierhans hat deshalb<br />

ein Verfahren gegen die<br />

Post eingeleitet. Dieses soll<br />

in der zweiten Jahreshälfte<br />

abgeschlossen sein. Bestätigt<br />

sich in diesem Ver -<br />

Stefan Meierhans:<br />

Hat ein Verfahren gegen<br />

die Post eingeleitet<br />

KEYSTONE<br />

fahren, dass gewisse Preise<br />

überhöht sind, kann der<br />

Preisüberwacher tiefere<br />

Posttarife anordnen. Das<br />

gilt aber nur bei Paketen<br />

und Briefen mit einem<br />

Gewicht von über 50<br />

Gramm. Ausgerechnet im<br />

Monopol bereich der Post<br />

(A- und B-Post-Briefe bis<br />

50 Gramm) kann er nur<br />

eine Preisempfehlung an<br />

die Adresse des Departements<br />

von Doris Leuthard<br />

richten. Dieses ist für die<br />

Aufsicht über die Post zuständig.<br />

Die Post gehört zu<br />

100 Prozent dem Bund.<br />

Dass die Preise teilweise<br />

überhöht sind, erstaunt<br />

nicht: Die Post machte in<br />

den letzten Jahren auf dem<br />

Rücken der Kunden<br />

Milliardengewinne (siehe<br />

K-<strong>Tipp</strong> 5/2012).<br />

Die K-<strong>Tipp</strong>-Volksini -<br />

tiative will diesen Zustand<br />

ändern: Ein guter Service<br />

für die Kunden soll bei den<br />

Bundesbetrieben wichtiger<br />

sein als der Profit. Dem<br />

Bund soll es untersagt werden,<br />

mit zu hohen Post-,<br />

SBB- und Swisscom-<br />

Tarifen indirekt Steuern zu<br />

erheben.<br />

(doe)<br />

26 K-<strong>Tipp</strong> Nr. 4 27. Februar 2013


Baar ZG: Poststelle Oberdorf<br />

(r.), beschönigendes<br />

Flugblatt zur Schliessung<br />

D. SCHÜTZ<br />

«Kundennaher»<br />

Poststellenabbau<br />

Post: Schlechte Argumente zu Schliessungen in Baar ZG und Döttingen AG<br />

Der Abbau im Poststellennetz geht weiter.<br />

Dennoch spricht die Post beschönigend von<br />

mehr Kundennähe. Zwei Beispiele.<br />

Modern und kundennah»:<br />

Mit diesen<br />

schön klingenden Worten<br />

versucht die Post, ihren<br />

Kunden in Baar ZG den<br />

Serviceabbau schmackhaft<br />

zu machen. K-<strong>Tipp</strong>-Leserin<br />

Vreni Bühler ärgert<br />

sich: «Auf dem Flugblatt<br />

an die Einwohner wird gesagt,<br />

wie toll das Angebot<br />

künftig sein werde. In Tat<br />

und Wahrheit wird es<br />

schlechter.»<br />

Tatsächlich: Die Poststelle<br />

Baar 2 beim Einkaufszentrum<br />

Oberdorf<br />

dürfte Ende August geschlossen<br />

werden. Dadurch<br />

wirds in der 23000<br />

Einwohner zählenden Gemeinde<br />

künftig nur noch<br />

eine einzige Poststelle geben.<br />

Die Schliessung von<br />

«Baar 2» wird von der Post<br />

mit rückläufiger Nachfrage<br />

begründet. Auf die Poststelle<br />

entfalle nur noch ein<br />

Drittel der Postgeschäfte.<br />

Um dem künftigen<br />

Kundenansturm gewachsen<br />

zu sein, soll «Baar 1»<br />

ausgebaut werden, sagen<br />

die Post-Verantwortlichen.<br />

«Geplant ist ein neuer, attraktiver<br />

Auftritt, zu dem<br />

nebst einem modernen<br />

Design insbesondere sechs<br />

offene Schalter sowie der<br />

Verzicht auf vergitterte<br />

Fenster und Türen gehören»,<br />

hält Postsprecher<br />

Mariano Masserini fest.<br />

Nur: Bereits heute verfügt<br />

die Poststelle über fünf<br />

Schalter.<br />

«Bedeutend vergrössert»<br />

werde auch der Kundenraum.<br />

Nur: Dieser würde<br />

heute mit über 50 Quadratmetern<br />

bei weitem<br />

ausreichen – würden nicht<br />

Regale mit postfremden<br />

Verkaufsartikeln den Platz<br />

versperren. Zudem bietet<br />

die Post im Zentrum nur<br />

sechs Parklätze an. Im<br />

Oberdorf sind es 26.<br />

«Zwei Poststellen<br />

wären gerechtfertigt»<br />

Für Gemeindepräsident<br />

Andreas Hotz ist die<br />

Schliessung von «Baar 2»<br />

unverständlich: «Für eine<br />

Gemeinde mit 23000 Einwohnern,<br />

die weiter wachsen<br />

wird, wären zwei Poststellen<br />

sicher gerechtfertigt.»<br />

Für ihn ist klar: «Für<br />

die Post ging es bei ihrem<br />

Entscheid vorwiegend um<br />

die Rentabilität.»<br />

Aus zwei Filialen mach<br />

eine – das gilt auch für<br />

die Aargauer Gemeinden<br />

Döttingen und Klingnau.<br />

Auch hier bezeichnet die<br />

Post die Schliessung der<br />

Klingnauer Poststelle als<br />

«kundennah». Pikant daran:<br />

Während in Baar das<br />

knappe Parkplatzangebot<br />

kein Hindernis dafür ist,<br />

die Postgeschäfte im Zentrum<br />

zu konzentrieren,<br />

wird die Zusammenlegung<br />

im Aargau unter anderem<br />

mit dem Mangel an Parkplätzen<br />

in Klingnau begründet.<br />

(dj)<br />

UNTERSCHRIFTENBOGEN<br />

Bestellen oder herunterladen<br />

Mit der Volksinitiative «Pro Service public» wollen der<br />

K-<strong>Tipp</strong> und «Saldo» dafür sorgen, dass Bundes -<br />

betriebe wie SBB, Post und Swisscom den Bürgern<br />

einen guten und bezahlbaren Service bieten.<br />

Unterschriftenbogen können Sie bestellen bei<br />

K-<strong>Tipp</strong>, «Pro Service public», Postfach 431, 8024<br />

Zürich, über Tel. 044 266 17 17 oder unter www.pro<br />

service public.ch herunterladen. Wichtig: Auf einem<br />

Bogen dürfen sich nur Stimm berechtigte der selben<br />

politischen Gemeinde eintragen.<br />

Senden Sie bitte auch<br />

nicht voll ausgefüllte Listen ein!<br />

K-<strong>Tipp</strong> Nr. 4 27. Februar 2013 27


durgol ® cuisine<br />

Ultra stark<br />

gegen<br />

LESERBRIEFE<br />

«Ein Reboard-Kindersitz<br />

ist das Sicherste»<br />

K-<strong>Tipp</strong> 3/13 über rückwärts<br />

montierte Kindersitze im Auto<br />

«Handybe<br />

Fett!<br />

·perfekt geeignet für<br />

Chromstahl-Oberflächen<br />

· streifenfreier Glanz<br />

· biologisch gut abbaubar<br />

Geprüft und<br />

geeignet für<br />

Der Artikel über die Reboard-<br />

Kindersitze war überfällig.<br />

Unsere Tochter (16 Monate<br />

alt) fährt in einem solchen<br />

Sitz gegen die Fahrtrichtung.<br />

Nachdem wir uns vorab wochenlang<br />

im Internet über diverse<br />

Sitze informiert hatten,<br />

war irgendwann klar: Es soll<br />

auf jeden Fall ein Reboardsitz<br />

sein.<br />

Wer sich etwas genauer mit<br />

dem Thema befasst und zum<br />

Beispiel die Unfallsta tistiken<br />

in Skandinavien studiert, wird<br />

sehr rasch zum Schluss kommen:<br />

Ein Re boarder ist das<br />

Sicherste für ein Kind unter<br />

drei Jahren. Es ist sehr schade,<br />

dass diese Sitze bei uns<br />

noch nicht bekannter sind.<br />

Im Übrigen gibt es neben<br />

dem neuen Reboard-Sitz<br />

Cybex Sirona etliche andere<br />

gute Modelle, etwa den Besafe<br />

Izi Combi X3 oder den<br />

Axkid Kidzofix. Mit etwas<br />

Aufwand findet sich auch der<br />

eine oder andere Händler.<br />

Hoffentlich werden diese<br />

Sitze bald in allen Babyfach -<br />

geschäften von geschultem<br />

Personal empfohlen. Re -<br />

board-Sitze sind etwas teurer<br />

als vorwärts gerichtete Sitze,<br />

aber die Sicherheit des eigenen<br />

Kindes sollte den Eltern<br />

so viel wert sein.<br />

Sarah Schmitz, Lyss BE<br />

Unser einjähriger Sohn fährt<br />

im Besafe Izi Combi X3. Wir<br />

kamen auf die Reboard-Sitze,<br />

weil wir uns als Neu-Eltern<br />

im Internet informiert hatten,<br />

ADRESSÄNDERUNGEN<br />

K-<strong>Tipp</strong> 3/13: «Die günstigsten<br />

Prepaid-Tarife»<br />

Beim Vergleich der Prepaid-<br />

Handy-Gebühren sollte man jeweils<br />

auch die Netzabdeckung<br />

von Swisscom, Orange und<br />

Sunrise berücksichtigen. Meine<br />

Tochter wohnt in Bangerten BE,<br />

und ihre Kinder gehen in Rapperswil<br />

BE zur Schule. An beiden<br />

Orten habe ich mit Sunrise<br />

keinen Empfang. Es gibt noch<br />

viele andere Beispiele. Besonders<br />

auf Wanderungen kommt<br />

man mit Orange und Sunrise immer<br />

wieder in Funklöcher.<br />

Jetzt bin ich wieder bei Swisscom<br />

– nicht wegen des Tarifs,<br />

sondern wegen der guten Verbindungen.<br />

Werner Baumgartner, Orpund BE<br />

Handybesitzer sollten mal überlegen,<br />

warum sie so <strong>wenig</strong><br />

welches die sicherste Art und<br />

Weise ist, unser Kind im Auto<br />

zu transportieren. In Schweden<br />

fahren fast alle Kinder in<br />

rückwärts gerichteten Sitzen,<br />

auch noch nach 24 Monaten.<br />

Mit einem Spiegel haben wir<br />

unseren Sohn immer im Blick.<br />

Den Sitz haben wir übrigens<br />

in Deutschland gekauft<br />

und an eine Adresse an der<br />

Grenze liefern lassen. Kostenpunkt:<br />

Fr. 561.15. In der<br />

Schweiz kann das gleiche<br />

Modell bis zu 800 Franken<br />

kosten. Allerdings sind diese<br />

Sitze recht gross. Man muss<br />

Adressänderungen bitte melden! Die Post leitet<br />

den Verlagen die neuen Adressen von Abonnenten nicht<br />

mehr weiter. Darum gilt beim Zügeln:<br />

Melden Sie die neue Adresse dem K-<strong>Tipp</strong> per E-Mail<br />

abo@ktipp.ch oder per Tel. 044 253 90 90.<br />

So erhalten Sie den K-<strong>Tipp</strong> ohne Unterbruch.<br />

Das Schweizer Original gegen Kalk<br />

28 K-<strong>Tipp</strong> Nr. 4 27. Februar 2013


LESERBRIEFE<br />

sitzer werden subventioniert»<br />

zahlen müssen. Der Grund<br />

liegt darin, dass sie von<br />

den Festnetzkunden sub -<br />

ven tioniert werden. Wenn<br />

mein Sohn mich von seiner<br />

deswegen zuerst abklären,<br />

ob genug Abstand zum<br />

Fahrer- bzw. Beifahrersitz<br />

vorhanden ist, denn sonst<br />

wird es vorne unbequem.<br />

Hanna Schumacher,<br />

Schmitten FR<br />

Vor drei Jahren las ich per<br />

Zufall im Internet, dass Kinder<br />

in Schweden rückwärts<br />

gerichtet fahren. Wir kauften<br />

deshalb den Besafe Izi<br />

Combi X3, der sich für Kinder<br />

bis 18 Kilo eignet. Wir<br />

sind sehr zufrieden und haben<br />

den Sitz erfolgreich<br />

weiterempfohlen.<br />

Es ist schon erstaunlich,<br />

dass es so lange dauert, bis<br />

auch die Schweizer und die<br />

meisten EU-Länder kapieren,<br />

dass rückwärts gerichtetes<br />

Fahren für Kleinkinder<br />

deutlich sicherer ist.<br />

Sonja Hübscher,<br />

Hünenberg See, ZG<br />

K-<strong>Tipp</strong> Nr. 4 27. Februar 2013<br />

079er-Nummer aus anruft,<br />

zahlt er 60 Rappen pro<br />

Stunde. Wenn ich ihn von<br />

meinem Festnetzanschluss<br />

aus anrufe, zahle ich meh -<br />

Die Regelung für den rückwärtsgerichteten<br />

Transport<br />

von Kindern bis 15 Monate<br />

enthält eine Übergangsfrist.<br />

Die existierenden Kindersitze<br />

werden also in den<br />

nächsten Jahren nicht verboten.<br />

Der TCS empfiehlt<br />

schon lange, Kinder bis<br />

mindestens 12 Monate, am<br />

besten bis 18 Monate, rückwärts<br />

zu transportieren,<br />

Prepaid-<br />

Gebühren:<br />

«Man sollte<br />

auch die Netzabdeckung<br />

der<br />

Anbieter be -<br />

rücksichtigen»<br />

rere Franken für die gleiche<br />

Zeit. Diese Strategie ist ein<br />

Riesen-Missstand.<br />

Heidi Fordjan,<br />

Bettenhausen BE<br />

denn das ist auch mit den<br />

Babyschalen möglich.<br />

Toni Keller, Leiter Technik und<br />

Wirtschaft TCS, Emmen LU<br />

Anmerkung der Redaktion:<br />

Das Bundesamt für Strassen<br />

bestätigt, dass nach heutigem<br />

Kennt nisstand vorwärts<br />

gerichtete Sitze «in einer längeren<br />

Übergangszeit weiterhin<br />

zugelassen» sein werden.<br />

Reboard-Sitz: «Zuerst abklären, ob nach der Montage<br />

genügend Platz für die Passagiere vorne bleibt»<br />

OBS/CYBEX INDUSTRIAL LTD.<br />

«Nur noch für die<br />

reichen Bewohner»<br />

K-<strong>Tipp</strong> 1/13:<br />

«Das grosse Geschäft mit<br />

den kleinen Läden»<br />

Schade! In der Migros Mühlegasse<br />

im Zürcher Niederdorf<br />

gibt es jetzt nur noch<br />

die teuren Artikel, M-Budget<br />

existiert praktisch nicht<br />

mehr. Man richtet sich<br />

offenbar neu nach den Touristen<br />

und den reichen Bewohnern<br />

aus. Acht Jahre<br />

lang gab es ein ausgewogenes<br />

Angebot. Jetzt gehe ich<br />

halt vermehrt in die Migros<br />

Löwenstrasse. Meine Bekannten<br />

machen es auch<br />

so. Urs Rösli, Zürich<br />

«Mein Kapital wurde<br />

auch nicht verzinst»<br />

K-<strong>Tipp</strong> 1/13: «Bundes-<br />

gericht stoppt Zinsklau»<br />

Ich wurde bei SR Technics<br />

am 30. 11. 2009 pensioniert,<br />

habe also noch elf Monate<br />

lang gearbeitet. Erst aufgrund<br />

des K-<strong>Tipp</strong>-Artikels<br />

habe ich festgestellt, dass<br />

die Pensionskasse mein<br />

Rentenkapital für diese elf<br />

Monate nicht verzinst hat.<br />

Der im Artikel erwähnte Rolf<br />

Boeni war zwölf Monate dabei<br />

und erhielt die nachträgliche<br />

Verzinsung. Eigentlich<br />

müssten all jene<br />

Mitarbeiter eine nachträgliche<br />

Verzinsung erhalten,<br />

die während des Jahres<br />

2009 ausgeschieden sind.<br />

Fridolin Steger, Kloten ZH<br />

«Finde kaum Worte für<br />

die Frechheit der SBB»<br />

K-<strong>Tipp</strong> 2/13 über<br />

dreckige Bahnhof-WCs<br />

In Ihrem interessanten Artikel<br />

gehen Sie leider nur am<br />

Rande auf die Abzockerei<br />

der SBB ein. So muss man<br />

in Lausanne fürs «kleine<br />

Geschäft» Fr. 1.50 zahlen.<br />

Und: In den Regionalzügen<br />

ab Lausanne sind keine Toiletten<br />

vorhanden! Für diese<br />

Frechheit der SBB finde ich<br />

kaum Worte.<br />

Paul Andermatt,<br />

Arnex-sur-Orbe VD<br />

«Tiefere Witwenrente –<br />

ein dicker Hund!»<br />

K-<strong>Tipp</strong> 2/13: Rechtsfrage<br />

«Darf Witwenrente sinken?»<br />

Ich bin Rentner. Letztes<br />

Jahr hat mir die Pensionskasse<br />

der SR Technics genau<br />

das mitgeteilt, was Sie<br />

im Beratungstext schildern:<br />

Künftig betrage die Witwenrente<br />

nicht mehr 85, sondern<br />

nur noch 60 Prozent<br />

meiner Altersrente.<br />

Das ist ein dicker Hund!<br />

Denn ich habe mich bei<br />

meiner Pensionierung für<br />

die Rente entschieden, um<br />

meiner Frau ein gutes Einkommen<br />

zu sichern, falls<br />

ich sterben sollte. Hätte ich<br />

jedoch gewusst, dass die<br />

Kasse kurz nach meiner<br />

Pensionierung die Spie l -<br />

regeln ändert, hätte ich mir<br />

einen Teil des Altersgut -<br />

habens auszahlen lassen<br />

und für meine Frau angelegt.<br />

Es ist stossend, dass<br />

bereits Pensionierte eine<br />

solche nachträgliche Änderung<br />

akzeptieren müssen.<br />

Felix Stössel, Kloten ZH<br />

KONTAKT<br />

Ihre Meinung<br />

interessiert uns<br />

Für Anmerkungen, Er -<br />

gänzungen, Kritik oder<br />

Lob – hier die Adresse:<br />

K-<strong>Tipp</strong>, Leserbriefe,<br />

Postfach 431,<br />

8024 Zürich, oder<br />

redaktion@ktipp.ch<br />

Bitte geben Sie auch<br />

in E-Mails Ihre vollständige<br />

Adresse und<br />

Ihre Telefonnummer an.<br />

29


10CFWMqw7DQBADv2hP9r5614VRWFRQlR-Jgvv_qElZgA1GHm9bRcM_y_r6rO8i6C5GHcnKYBvZy8kGdfQCDXrWE93TyO43QwALB-a1EVCUkyqhYjltPNxV53nBi1sYsn334wef-CfThgAAAA==<br />

10CAsNsjY0MDQx0TU2NLI0MwQA2dMKBw8AAAA=<br />

Isostar-Riegel 90 Prozent teurer<br />

Schweiz-Zuschlag: Weitere Beispiele der Leserinnen und Leser<br />

Auch Nahrung für Ausdauersportler ist in<br />

der Schweiz überteuert. So kostet ein Isostar-<br />

Riegel fast doppelt so viel wie im Ausland.<br />

Sportriegel:<br />

Isostar High Energy,<br />

Banana, 40 g<br />

Preis Deutschland (dm-<br />

Markt Jestetten): Fr. 1.–<br />

Preis Schweiz (SportXX):<br />

Fr. 1.90 (+90 %)<br />

Esswaren:<br />

Erasco Erbseneintopf<br />

Hubertus, 800 g<br />

Preis Deutschland<br />

(Neukauf, Jestetten),<br />

umgerechnet: Fr. 2.60 1<br />

Preis Schweiz (Migros):<br />

Fr. 4.90 (+88 %)<br />

Nagellack:<br />

Essie Nail Colors,<br />

15 ml<br />

Preis Deutschland (Müller,<br />

Oberstaufen): Fr. 8.35<br />

Preis Schweiz (Coop City):<br />

Fr. 19.90 (+138 %)<br />

Haarspray:<br />

Schwarzkopf Got2b<br />

Happy Hour, 300 ml<br />

Preis Deutschland<br />

(Aldi, Konstanz): Fr. 3.60<br />

Preis Schweiz<br />

(Manor, Zürich):<br />

Fr. 11.60 (+222 %)<br />

Riegel:<br />

Choc Ovo, 3x20 g<br />

Preis Deutschland<br />

(dm-Markt, Jestetten):<br />

Fr. 1.75<br />

Preis Schweiz (Coop):<br />

Fr. 3.20 (+82%)<br />

Zeitschrift:<br />

«Der Spiegel»,<br />

1 Exemplar<br />

Preis Deutschland<br />

(Kiosk): Fr. 4.40<br />

Preis Schweiz (Kiosk):<br />

Fr. 7.30 (+66%)<br />

Sportnahrung:<br />

Power-Gel Vanilla, 41 g<br />

Preis Deutschland<br />

(Drogerie-Markt,<br />

Radolfzell): Fr. 1.75<br />

Preis Schweiz (Ochsner<br />

Sport): Fr. 2.70 (+54%)<br />

Mantel:<br />

Webpelz, schwarz,<br />

Länge 110 cm, Gr. 46<br />

Preis Deutschland<br />

(Emilialay.de): Fr. 444.85<br />

Preis Schweiz<br />

(Emilialay.ch):<br />

Fr. 706.95 (+59%)<br />

Abfalleimer:<br />

Wesco Kickboy, 40 l,<br />

1 Stück,<br />

Preis Deutschland<br />

(Design-for-living.eu):<br />

Fr. 191.85<br />

Preis Schweiz<br />

(Trendversand.ch):<br />

Fr. 374.– (+95%)<br />

Kinderbuch:<br />

«Wer fährt heute mit?»,<br />

Ars-Edition, 1 Exemplar<br />

Preis Deutschland<br />

(Weltbild, Konstanz):<br />

Fr. 7.80<br />

Preis Schweiz<br />

(Migros, Köniz BE):<br />

Fr. 14.90 (+91%)<br />

1 1 € = Fr. 1.25, Preise<br />

mehrwertsteuerbereinigt<br />

Überrissene Preise?<br />

Ärgern Sie überhöhte<br />

Preise in der Schweiz?<br />

Beispiele – mit Beleg –<br />

bitte senden an: K-<strong>Tipp</strong>,<br />

«Hochpreisinsel», Postfach<br />

431, 8024 Zürich,<br />

oder redaktion@ktipp.ch<br />

JA<br />

ZUR KARTE OHNE<br />

JAHRESGEBÜHR!<br />

DIE GRATIS<br />

CUMULUS-MASTERCARD:<br />

keine Jahresgebühr, auch in den Folgejahren<br />

kostenlose Partnerkarte<br />

weltweit Cumulus-Punkte sammeln<br />

3000<br />

PUNKTE<br />

Beantragen Sie die Karte bis 31.3.2013 und<br />

sichern Sie sich 3000 Bonuspunkte. Unter cumulus-mastercard.ch,<br />

in Ihrer Migros oder unter Telefon 044 439 40 27.<br />

Herausgeberin der Cumulus-MasterCard ist die GE Money Bank AG.


Impressum<br />

Abos und Adressänderungen:<br />

K-<strong>Tipp</strong>, Postfach 431<br />

8024 Zürich<br />

Tel. 044 253 90 90<br />

Fax 044 253 90 91<br />

abo@ktipp.ch<br />

Verlag und Redaktion:<br />

Wolfbachstrasse 15<br />

Postfach 431, 8024 Zürich<br />

Tel. 044 266 17 17<br />

Fax 044 266 17 00<br />

redaktion@ktipp.ch, www.ktipp.ch<br />

REDAKTION<br />

Publizistische Leitung:<br />

René Schuhmacher (res.)<br />

Redaktionsleitung:<br />

Ernst Meierhofer (em),<br />

Thomas Vonarburg (arb)<br />

Redaktion:<br />

Christian Birmele (cb), Jeannette<br />

Büchel (jeb.), Nadja Burri (nb), Beat<br />

Camenzind (bc), Darko Cetojevic (cet),<br />

Marco Diener (mdb), Roger Doëlly<br />

(doe), Rasmus Dwinger (dw), Bruno<br />

Gisler (bg), Stephan Heiniger (sh),<br />

Claudia Hürlimann (ch), Daniel<br />

Jaggi (dj), Gertrud Rall (gr), Barbara<br />

Schenker (bs), Andreas Schildknecht<br />

(ask), Gery Schwager (gs), Michael<br />

Stalder (ms), Beatrice Walder (bw),<br />

Alex Zehnder (az)<br />

Produktion:<br />

Jürg Fischer (Leitung), Dave Köhler<br />

(Art Director), Monika Amann, Martin<br />

Bazzell, Jarmila Erne, Liss von Euw,<br />

Ulrich Nusko, Dominique Schütz,<br />

Zbigniew Sroga, Ester Unterfinger,<br />

Marcel Voekt, Julia Wyss<br />

Nicolas Bischof über Energie-Etiketten<br />

Im K-<strong>Tipp</strong> vom 13. März:<br />

> Color-Waschmittel im Test<br />

VERLAG<br />

Administration:<br />

Yvonne Keller (Leitung Verlag),<br />

Eva Siegenthaler Tschupp,<br />

Angelika Denzler<br />

Leserservice:<br />

Angela Frieden (Leitung),<br />

Clara D’Agnano, Afra Günther,<br />

Brigitta Manuzzi, Paula Marmo-Soto,<br />

Marcel Maulaz, Barbara Peter,<br />

Christine Wieland<br />

Marketing:<br />

Peter Salvisberg (Leitung),<br />

Senada Bilalovic<br />

Anzeigen:<br />

Thomas Stark (Key Accounting),<br />

Claudio di Gaetano, Roger Grossmann,<br />

Fabio Schoch<br />

Adresse:<br />

Ki Media GmbH<br />

Wolfbachstrasse 15<br />

Postfach 75, 8024 Zürich<br />

Tel. 044 253 83 53<br />

Fax 044 253 83 54<br />

www.kimedia.ch<br />

anzeigen@kimedia.ch<br />

DRUCK<br />

Ziegler Druck- und Verlags-AG<br />

Postfach, 8401 Winterthur<br />

Abo-Preise:<br />

Erscheinungsweise: 20-mal jährlich<br />

1-Jahres-Abo Fr. 37.50<br />

2-Jahres-Abo Fr. 69.–<br />

Herausgeberin:<br />

Konsumenteninfo AG, Zürich<br />

994 000 Leserinnen und Leser<br />

(Mach Basic 2012/2)<br />

Verkaufte Auflage: 244 233 Ex.<br />

(notariell beglaubigt, 10/2012)<br />

Massgebliche Beteiligung i. S.<br />

von Art. 322 StGB: Puls Media AG,<br />

Editions Plus GmbH<br />

Waschkraft, Fasern- und Farbschutz: Wie gut sind die Pulverprodukte?<br />

K-<strong>Tipp</strong> Nr. 4 27. Februar 2013<br />

31


R AT G E B E R<br />

Mehr Durchblick.<br />

Sie haben die Fragen.<br />

Wir die Antworten.<br />

Wie versichert man sich gegen<br />

Handwerkerpfusch?<br />

Wer haftet wofür, wenn der<br />

Anleger absäuft?<br />

Wo holt Bartli den Most für<br />

das Start-up her?<br />

Was tun, wenn die Heizung<br />

den Geist aufgibt?<br />

Was unterscheidet eigentlich<br />

Investoren von Tradern?<br />

Was muss in einem guten<br />

Stelleninserat stehen?<br />

AZA 8024 Zürich<br />

Wie viel spart man wirklich,<br />

wenn man selbst Hand anlegt?<br />

Wann ist es «High Noon»<br />

für einen Tapetenwechsel?<br />

Wann ist es höchste Zeit, die<br />

Notbremse zu ziehen?<br />

Weshalb soll man nicht alles<br />

in einen Topf werfen?<br />

Wann sollte man sich guten<br />

Rat von aussen holen?<br />

Warum kann ein Geschäftsjahr<br />

18 Monate dauern?<br />

Umbauen und renovieren<br />

1. Auflage, 171 Seiten, Fr. 27.–<br />

(Nichtabonnenten Fr. 32.–)<br />

<strong>Geld</strong> anlegen – gut und sicher<br />

1. Auflage, 212 Seiten, Fr. 27.–<br />

(Nichtabonnenten Fr. 32.–)<br />

Erfolgreich als<br />

Kleinunternehmer<br />

5. Auflage, 167 Seiten, Fr. 27.–<br />

(Nichtabonnenten Fr. 32.–)<br />

Bestellen Sie die Ratgeber<br />

auf Seite 24 oder über<br />

Tel. 044 253 90 70, Fax 044 253 90 71,<br />

ratgeber@ktipp.ch oder www.ktipp.ch<br />

Preis inkl. Versand (Inland) und MwSt.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!