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Einblick in die Dokumentation - max bottini

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Aus dem Tisch! Auf den Tisch!<br />

E<strong>in</strong> Projekt von Max Bott<strong>in</strong>i <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit dem Naturmuseum Thurgau


Die E<strong>in</strong>ladungskarte<br />

3


Projektdokumentation · «Aus dem Tisch! Auf den Tisch!»<br />

22. Februar bis 25. August 2012<br />

Inhalt<br />

E<strong>in</strong>leitung · Dr. Hannes Geisser · Direktor Naturmuseum Thurgau .......................................................................... 6<br />

Ökologie versus Ökonomie? · Max Bott<strong>in</strong>i · Kunstschaffender .................................................................................... 8<br />

Die Vorbereitungen · 22. Februar bis 14. Mai 2012 .............................................................................................................. 10<br />

Übersicht der auf Tisch und im Garten angepflanzten Kulturpflanzen .................................................................. 12<br />

Aus dem Tisch! · Marcel Sprenger · Unterhalt Museumsgarten .................................................................................. 14<br />

Das Wachstum der Pflanzen ..................................................................................................................................................................... 16<br />

Die Kochaktion ..................................................................................................................................................................................................... 18<br />

Die Köch<strong>in</strong>nen und Köche .......................................................................................................................................................................... 20<br />

Die E<strong>in</strong>richtung der Arbeitsplätze ......................................................................................................................................................... 21<br />

Gedanken zur Kochaktion · Max Bott<strong>in</strong>i .......................................................................................................................................... 21<br />

Berichte von zwei an der Kochaktion beteiligten Köch<strong>in</strong>nen ......................................................................................... 22<br />

Bei Max Bott<strong>in</strong>i kommt Nahrung von nah · Dieter Langhart · Redaktor Kultur TZ ....................................... 24<br />

Das Gemüse ........................................................................................................................................................................................................... 25<br />

Impressionen und Stilleben ........................................................................................................................................................................ 26<br />

Menschen ................................................................................................................................................................................................................. 30<br />

Impressum ................................................................................................................................................................................................................ 34<br />

4<br />

5


E<strong>in</strong>leitung<br />

Hannes Geisser · Direktor Naturmuseum Thurgau<br />

Dass e<strong>in</strong> Museum für Archäologie und e<strong>in</strong> Naturmuseum unter demselben Dach beheimatet s<strong>in</strong>d, ist<br />

<strong>in</strong> der Schweizer Museumslandschaft selten und mag auf den ersten Blick erstaunen. Doch eigentlich<br />

ist das Nebene<strong>in</strong>ander von Menschheits- und Naturgeschichte Tür an Tür naheliegend, denn seit<br />

je s<strong>in</strong>d Mensch und Natur aufs Engste mite<strong>in</strong>ander verbunden.<br />

E<strong>in</strong> auch ausserhalb der Museumsmauern sichtbares Zeichen <strong>die</strong>ser Verbundenheit ist der archäobotanische<br />

Museumsgarten an der Promenadestrasse <strong>in</strong> Frauenfeld. Seit se<strong>in</strong>er Gründung im Jahr<br />

1996 erhalten <strong>die</strong> Besuchenden auf e<strong>in</strong>er Fläche von rund 300 Quadratmetern im Garten <strong>E<strong>in</strong>blick</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>die</strong> Geschichte und <strong>die</strong> Vielfalt unserer Kultur- und Nutzpflanzen. Hier wachsen alte Getreide neben<br />

<strong>in</strong> Vergessenheit geratenen Gemüsesorten, Eiweiss und Öl liefernde Pflanzen, Mediz<strong>in</strong>al- und<br />

Gewürzkräuter und Vieles mehr. Während der Gartensaison können Hunderte von Pflanzen bestaunt<br />

werden und bieten Düfte, Formen und Farben e<strong>in</strong> Fest für <strong>die</strong> S<strong>in</strong>ne - und das an e<strong>in</strong>er der am stärksten<br />

befahrenen Verkehrsachsen mitten <strong>in</strong> Frauenfeld. Der Museumsgarten ist somit auch e<strong>in</strong>e der<br />

grössten, öffentlichen Grünflächen der Stadt. Für se<strong>in</strong> Projekt «Aus dem Tisch! Auf den Tisch!» hätte<br />

sich Max Bott<strong>in</strong>i kaum e<strong>in</strong>en besseren Ort aussuchen können: Der Garten bietet <strong>in</strong>haltlich den perfekten<br />

Rahmen für se<strong>in</strong>e Aktion (wie er später selber noch erläutern wird), gibt se<strong>in</strong>er Installation mit<br />

dem acht Meter langen Holztisch und den 24 Stühlen und Gedecken den nötigen Raum, sorgt auf<br />

Grund se<strong>in</strong>er zentralen Lage für e<strong>in</strong>en anhaltenden Zuschauerfluss - und damit für Aufmerksamkeit<br />

- und garantiert dank des hauseigenen Gärtners Marcel Sprenger das unverzichtbare gärtnerische<br />

Knowhow und den notwendigen sorgfältigen Unterhalt für das Gel<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>es solchen Projektes.<br />

Aus Sicht des Kunstschaffenden ist der Ort also gut gewählt. Doch wieso bietet umgekehrt e<strong>in</strong><br />

Naturmuseum <strong>die</strong> Plattform für e<strong>in</strong> Kunstprojekt, das auf den ersten Blick kaum weiter entfernt se<strong>in</strong><br />

könnte von se<strong>in</strong>em Kernthema, dem Sammeln, Erforschen, Ausstellen und Vermitteln der e<strong>in</strong>heimischen<br />

Natur?<br />

Genau <strong>die</strong>se Voraussetzungen erfüllt Max Bott<strong>in</strong>is Projekt «Aus dem Tisch! Auf den Tisch!» <strong>in</strong> hohem<br />

Masse und zeichnen damit <strong>die</strong> Qualität se<strong>in</strong>er Arbeit aus. Se<strong>in</strong>e gedeckten Tische und Stühle stehen<br />

e<strong>in</strong>fach nur da. Langsam, ganz langsam wachsen <strong>die</strong> zahlreichen Gemüsesorten aus den Tellern,<br />

ranken sich <strong>die</strong> Holzstäbe hoch, jeden Tag e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Bisschen mehr. Und trotzdem - oder vielleicht<br />

gerade deswegen? - unterbrechen Fussgänger ihren gehetzten Schritt, strömen Menschen <strong>in</strong> solcher<br />

Zahl <strong>in</strong> den Garten, dass der Museumsgärtner ob der vielen Gespräche nicht mehr zur Gartenarbeit<br />

kommt oder spähen Teenager spätabends durchs Gartengitter und fragen den Museumsleiter,<br />

der kurz nach dem Rechten schaut höflich, ob sie denn noch <strong>in</strong> den Garten kommen dürfen. Und<br />

am nächsten Tag s<strong>in</strong>d sie wieder hier, <strong>die</strong>ses mal ausgerüstet mit Kamera und Stativ und fotografieren,<br />

was der Datenchip ihrer Kamera hergibt Bott<strong>in</strong>is Tische und Stühle - wie so Viele vor ihnen<br />

und nach ihnen (im Sommer 2012 war <strong>die</strong> Installation von Max das wohl am meisten fotografierte<br />

Objekt <strong>in</strong> Frauenfeld). All <strong>die</strong> zahlreichen Gartenbesucher<strong>in</strong>nen und -besucher nahmen sich <strong>die</strong> Zeit<br />

zum Betrachten der Installation, lasen vielleicht den diskret platzierten erklärenden Text, suchten das<br />

Gespräch untere<strong>in</strong>ander (oder mit dem Museumsgärtner), nahmen vielleicht gar an der Kochaktion<br />

teil und verliessen den Museumsgarten wieder. Wenn nicht als e<strong>in</strong> wenig besser aufgeklärte Konsumenten,<br />

dann immerh<strong>in</strong> mit e<strong>in</strong>em Lächeln im Gesicht.<br />

Wieder e<strong>in</strong>mal hatte ich das Vergnügen, mit Max Bott<strong>in</strong>i zusammen e<strong>in</strong> Projekt realisieren zu dürfen,<br />

das unser Naturmuseum auf vielfältige Art und Weise bereichert hat. Dafür danke ich ihm von ganzem<br />

Herzen. Und ich b<strong>in</strong> mir sicher, dass früher oder später e<strong>in</strong>e nächste geme<strong>in</strong>same Aktion folgen<br />

wird – sobald denn <strong>die</strong> Zeit dafür reif ist.<br />

E<strong>in</strong> (Natur)Museum ist <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie e<strong>in</strong> öffentlich zugängliches Gebäude mit Sammlungs- und<br />

Ausstellungsräumen, Archiv und Bibliothek sowie Forschungs-, Präparations- oder Restaurationse<strong>in</strong>richtungen.<br />

E<strong>in</strong> Museum hat aber auch - und <strong>in</strong> der heutigen Zeit vielleicht immer mehr - e<strong>in</strong>e klar<br />

sichtbare Haltung zu vertreten über <strong>die</strong> Art und Weise, wie <strong>die</strong> im Museum aufgegriffenen Themen<br />

vermittelt werden. E<strong>in</strong> Museum darf, ja muss Stellung beziehen, se<strong>in</strong>e Me<strong>in</strong>ung Kund tun, auf Sachverhalte<br />

h<strong>in</strong>weisen und sich zu Themen äussern, <strong>die</strong> von öffentlichem Interesse s<strong>in</strong>d. Dies gilt nicht<br />

zuletzt für Themen, deren Bedeutung zwar allgeme<strong>in</strong> unbestritten ist, denen im Alltag aber oftmals<br />

nicht <strong>die</strong> Aufmerksamkeit zukommt, <strong>die</strong> ihnen eigentlich zustehen würde. Max Bott<strong>in</strong>is Aktion greift<br />

e<strong>in</strong> solches Thema auf: Den alltäglichen Wahns<strong>in</strong>n der modernen Nahrungsmittelproduktion, bei der<br />

<strong>die</strong> Qualität der Produkte und deren genussvolles Konsumieren völlig <strong>in</strong> den H<strong>in</strong>tergrund treten, ja<br />

oftmals sogar als Störfaktor angesehen werden, da sie der ökonomischen Gew<strong>in</strong>n<strong>max</strong>imierung der<br />

nahrungsmittelproduzierenden Industrie verme<strong>in</strong>tlich im Wege stehen. Max Bott<strong>in</strong>is Aktion ist aber<br />

gleichzeitig auch humorvoll und ungewöhnlich, <strong>in</strong>haltlich tiefgründig und formal äusserst ästhetisch.<br />

Damit steht sie stellvertretend für <strong>die</strong> Haltung, mit der das Naturmuseum Thurgau <strong>in</strong> den letzten<br />

10 Jahren immer wieder Themen aufgreift und auf ungewohnte, mitunter überraschende Weise zu<br />

vermitteln versucht.<br />

Zentral <strong>in</strong> vielen Projekten von Max Bott<strong>in</strong>i ist der Faktor Zeit. Se<strong>in</strong>e Aktionen erfordern Zeit zur<br />

Vorbereitung, Zeit zur Durchführung - und Zeit zum Geniessen. Das Projekt «Aus dem Tisch! Auf<br />

den Tisch!» wurde zusammen mit den Mitarbeitenden des Naturmuseums über Wochen geplant und<br />

vorbereitet, konnte im Museumsgarten über Monate wachsen und gedeihen, und am Tag der abschliessenden<br />

Kochaktion wurde während Stunden gekocht, gegessen und geplaudert. Damit ist<br />

se<strong>in</strong> Projekt für mich als Museumsverantwortlicher nicht zuletzt auch e<strong>in</strong>e augenzw<strong>in</strong>kernde, tiefs<strong>in</strong>nige<br />

Metapher gegen den hektischen Aktivismus, wie er heute immer mehr auch <strong>in</strong> Museen grassiert.<br />

Die sorgfältige <strong>in</strong>haltliche Aufarbeitung, <strong>die</strong> vertiefte Reflexion und <strong>die</strong> achtsame ausstellerische<br />

Umsetzung e<strong>in</strong>es Themas erfordern Zeit, Sorgfalt und mitunter auch Zurückhaltung.<br />

6<br />

E<strong>in</strong>leitung<br />

E<strong>in</strong>leitung<br />

7


Übersicht der auf dem Tisch und im archäobotanischen Garten des Naturmuseums und Museums für Archäologie Thurgau angepflanzten Kulturpflanzen<br />

Max Bott<strong>in</strong>i · Planskizze · Ende Mai 2012<br />

Übersicht der auf dem Tisch und im archäobotanischen Garten des Naturmuseums und Museums für Archäologie Thurgau angepflanzten Kulturpflanzen<br />

Projekt «Aus dem Tisch!» und Aktion «Auf den Tisch!» | Max Bott<strong>in</strong>i | Ende Mai 2012<br />

1<br />

2<br />

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A B C D E F G H<br />

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30<br />

29<br />

28<br />

27<br />

NR. Gemüse Sorte<br />

NR. Gemüse Sorte<br />

NR. Gemüse Sorte<br />

NR. Gemüse Sorte<br />

NR. Gemüse Sorte<br />

1 Kohlrabi Trero<br />

13 Radicchio<br />

29 Roter Feurio<br />

45 Tomate Ampeltomate<br />

A Tomate Moneymaker<br />

2 Broccoli Costal<br />

14 Kopfsalat grün<br />

30 Gurke Russische Gurke (3 Stk.)<br />

46 Salate Radicchio<br />

B Tomate Dattelwe<strong>in</strong><br />

3 Auberg<strong>in</strong>e Bamb<strong>in</strong>o<br />

15-17 Fenchel Perfection<br />

31 Salate Radicchio<br />

47 Kopfsalat grün<br />

C Tomate Pomodor<strong>in</strong>i di Sardegna<br />

4 Rotonda bianca sfumata di rosa<br />

18 Blumenkohl Nektarperle<br />

32 Kopfsalat grün<br />

48 Lollo rosso<br />

D<br />

Feuerbohnen / Erbsen<br />

Pla<strong>in</strong>ted Lady / Gloriosa<br />

5 Chilli Rote Teufelchen<br />

19 Auberg<strong>in</strong>en Fengyuan<br />

33 Lollo rosso<br />

49 Zucchetti Verte de Marachair<br />

E Tomate Baslebieter Röteli<br />

6 Paprika Tequila sunrise<br />

20 Rotonda bianca sfumata di rosa<br />

34-35 Zwiebel Birnenförmige<br />

F Feuerbohnen Fasöi dalla m<strong>in</strong>estra da Dumenga<br />

7 Wiener Calvill<br />

21-23 Erdbeeren Monatserdbeeren<br />

36 Artischocke Violette von Chioggia<br />

G Tomate Bianca<br />

8 Spitzkabis Château Renard<br />

24 Salate Kopfsalat grün<br />

37 Salat Radicchio<br />

H Tomate Cherry Sweet<br />

9 Walderdbeere<br />

25 Lollo rosso<br />

38 Kopfsalat grün<br />

10 Erdbeere Ner<strong>in</strong>a<br />

26 Radicchio<br />

39 Eichblattsalat<br />

11 Ruccola<br />

27 Zuckermelone Noir des Carmes<br />

40-41 Bohnen Buschbohnen<br />

12 Salat Lolo rosso<br />

28 Stielmangold Bright yellow<br />

42-44 Zwiebeln Birnenförmige<br />

Bemerkungen zur Kochaktion<br />

Für <strong>die</strong> Zubereitung der Speisen sollen im Verlaufe der<br />

Kochaktion alle «aus dem Tisch» gewachsenen Pflanzen<br />

verwendet werden. Der Tisch soll am Ende des Anlasses<br />

abgeerntet se<strong>in</strong>.<br />

Die auf dem Tisch vorhandenen Pflanzen sowie e<strong>in</strong> erweitertes<br />

Angebot (Beeren, Kräuter) s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> reichlicher Menge<br />

im umliegenden Garten zu f<strong>in</strong>den.<br />

Die zubereiteten Speisen werden portionenweise <strong>in</strong> Schalen<br />

verteilt und dem anwesenden Publikum zur Verkostung<br />

angeboten. Dabei stehen weniger <strong>die</strong> Quantität denn <strong>die</strong><br />

vielfältigen Möglichkeiten der Zubereitungen der vorhandenen<br />

Gemüsesorten im Vordergrund.<br />

Gemüse Garten<br />

Artischocke<br />

Auberg<strong>in</strong>e<br />

Blumenkohl<br />

Broccoli<br />

Buschbohnen<br />

Chilli / Perperonc<strong>in</strong>i<br />

Erbsen<br />

Fenchel<br />

Feuerbohnen<br />

Gurke<br />

Kabis<br />

Kartoffeln<br />

Knoblauch<br />

Kohlrabi<br />

Melonen<br />

Paprika<br />

Ra<strong>die</strong>schen<br />

Sorten<br />

Violette von Chioggia<br />

Bamb<strong>in</strong>o, Rotonda bianca sfumata di rosa<br />

Necktarperle<br />

Costal<br />

Oktoberli, Marona, Marché de vuily, Hockeni<br />

Rote Teufelchen, Cornetti, Gelbe Kirschen, Kirschenförmige<br />

Gloriosa, Blauwschokker<br />

Perfection<br />

Pla<strong>in</strong>ted Lady, Fasöi dalla m<strong>in</strong>estra da Dumenga<br />

Melotria (mexikanische M<strong>in</strong>igurke), Russische<br />

Spitzkabis Chateau Renard<br />

Lauterbrunnen, Blaue St.Galler, Appell<br />

Cledor<br />

Trero, Blauer Delikatess<br />

Noir des Carmes, Cavaillon<br />

Tequila sunrise, Wiener Calvill, Oro gelb, Violette Ungarn<br />

Flamboyant 2, Eiszapfen<br />

Gemüse Garten<br />

Ra<strong>die</strong>schen<br />

Salate<br />

Schnittmangold<br />

Sp<strong>in</strong>at<br />

Steckzwiebeln<br />

Stielmangold<br />

Tomaten<br />

Zucchetti<br />

Beeren Garten<br />

Brombeere<br />

Himbeere<br />

Rote Johannisbeeren<br />

Schwarze Johannisbeeren<br />

Weisse Johannisbeeren<br />

Erdbeeren<br />

Sorten<br />

Flamboyant 2, Eiszapfen<br />

Eichblatt (Pasha), Kopfsalat (Attraktion, Gloire des Nantes),<br />

Lollo rosso, Schnitt- und Pflücksalat (Mischung), Ruccola<br />

Butterfly<br />

Stuttgarter Riese, Birnenförmige<br />

Golden, Bright Yellow, Roter, Feurio<br />

Ampeltomate<br />

Verte de Marachair<br />

Sorte<br />

Kittatimy, Taylors Fruchtbare<br />

W<strong>in</strong>klers Säml<strong>in</strong>g<br />

Rote Holländische, Gloire de Sablont<br />

Silvergieters<br />

Weisse aus Jülerborg<br />

Monatserdbeeren, Walderdbeeren (Ner<strong>in</strong>a)<br />

Kräuter Garten<br />

Andorn<br />

Baldrian, Gebräuchelicher<br />

Be<strong>in</strong>wurz<br />

Bohnenkraut<br />

Boretsch<br />

Currykraut<br />

Eberraute<br />

Gartenthymian<br />

Gewürzfenchel<br />

Goldmelisse<br />

Johanniskraut, Geme<strong>in</strong>es<br />

Kamille, Echte<br />

Küchenschelle, Gewöhnliche<br />

Kümmel<br />

Lavendel, Echter<br />

Liebstöckel<br />

Majoran, Wilder<br />

Kräuter Garten<br />

M<strong>in</strong>ze, Ananas<br />

M<strong>in</strong>ze, Englische<br />

Muskatsalbei<br />

Orangenthymian<br />

R<strong>in</strong>gelblume<br />

Taubnessel, Weisse<br />

Waldmeister, Echter<br />

We<strong>in</strong>raute<br />

Wundklee, Geme<strong>in</strong>er<br />

Ysop<br />

Zitronenmelisse<br />

Zitronenthymian<br />

12<br />

Übersicht der gepflanzten Kulturpflanzen<br />

13


Das Wachstum der Pflanzen auf dem Tisch<br />

16. Mai bis 3. September 2012<br />

16.05.2012 · Frost! 22.05.2012 · Der Rasen keimt<br />

24.05.2012 · Pflanzung der Tomatenstöcke<br />

27.05.2012 06.06.2012<br />

06.06.2012 07.06.2012<br />

11.06.2012<br />

16.06.2012 25.06.2012<br />

25.06.2012 11.07.2012 · Nach Hagelschlag<br />

18.07.2012 25.07.2012<br />

25.07.2012 14.08.2012<br />

22.08.2012 03.09.2012 · Abbau<br />

16<br />

Das Wachstum der Pflanzen auf dem Tisch<br />

17


Die Köch<strong>in</strong>nen und Köche<br />

E<strong>in</strong>richtung von zwei Arbeitsplätzen für <strong>die</strong> Kochaktion<br />

Max Bott<strong>in</strong>i · 25. August 2012<br />

Marktstand Werkhof Frauenfeld > E<strong>in</strong>richtung zweier Arbeitsplätze für <strong>die</strong> Kochaktion «Auf den Tisch!» | 25. August 2012 | Max Bott<strong>in</strong>i<br />

Massstab 1:10<br />

8<br />

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5 6<br />

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Carlo Nägeli · Frauenfeld<br />

Unternehmer Werbetechnik<br />

Benjam<strong>in</strong> Stuber · Frauenfeld<br />

Kochlehl<strong>in</strong>g 2. Lehrjahr<br />

Felipe Mart<strong>in</strong>ez · Mettlen<br />

Koch<br />

23<br />

Nr<br />

Was<br />

Nr<br />

Was<br />

1 Zwei-fl ammiges Gasrechaud<br />

2 Paar W<strong>in</strong>dschütze für Gasrechauds<br />

3 Stabfeuerzeug<br />

4 Schutzunterlage Gasrechaud / Tisch > Holz oder Karton<br />

5 Kochtopf 5 l, mit Deckel<br />

6 Stielpfanne 2 l, mit Deckel<br />

7 Hochrand-Bratpfannen ø 24 cm, mit Deckel (Glas)<br />

8 Schöpfkelle<br />

9 Holzkelle<br />

10 Holzspatel<br />

11 Sparschäler<br />

12 Salzgefäss<br />

13 Pfeffermühle<br />

14 Schneideunterlage 44 x 33 cm/PP<br />

15 Schneidemesser<br />

16 Rüstmesserchen<br />

17 Litermass<br />

18 kle<strong>in</strong>es Plastikbecken für Tischabfälle<br />

19 Torchon (Topfl appen)<br />

20 Kochschürze<br />

21 Schwamm<br />

22 Küchentüchle<strong>in</strong><br />

23 Kehrrichtsack<br />

Stk Zusätzliche Kochutensilien für alle Kochstellen<br />

4 Büchsenöffner<br />

6 Brotmesser<br />

4 Schw<strong>in</strong>gbesen<br />

4 Allzweckraffeln<br />

4 Knoblauchpressen<br />

4 Küchensiebe kle<strong>in</strong><br />

4 Küchensiebe gross<br />

Teller / Besteck etc. als Kochhilfe<br />

Haushaltpapier<br />

Diese Kochutensilien befi nden sich auf e<strong>in</strong>em separaten Tisch.<br />

Auf <strong>die</strong>sem Tisch ist e<strong>in</strong> Stromanschluss für <strong>die</strong> Benützung von Küchengeräten<br />

sowie e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Kühlschrank vorhanden.<br />

Andrea Haefely · Zürich<br />

Redaktor<strong>in</strong><br />

Anna Bürkli · Rüttenen (SO)<br />

Kunsthistoriker<strong>in</strong><br />

Gedanken zur Kochaktion<br />

Max Bott<strong>in</strong>i<br />

Kathar<strong>in</strong>a Portmann · Frauenfeld<br />

Arbeitsagog<strong>in</strong> und Künstler<strong>in</strong><br />

Eva Roost · Basad<strong>in</strong>gen<br />

Lehrer<strong>in</strong> für handwerkliches Gestalten<br />

Sieben Personen bereiteten während e<strong>in</strong>er vierstündigen Kochaktion zu, was aus Tisch und Garten<br />

gewachsen war. Ihr geme<strong>in</strong>sames Merkmal ist <strong>die</strong> Leidenschaft für das Kochen. Darunter fanden<br />

sich professionelle Köch<strong>in</strong>nen und Köche wie auch Amateure. Kochen wurde im Zusammenhang<br />

mit <strong>die</strong>ser Aktion als existenzieller Akt der Alltagsbewältigung demonstriert. Geboten wurde also<br />

ke<strong>in</strong>e Show- oder Dekorations-Kocherei. Gefragt war eher e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>facher und kreativer Umgang mit<br />

Produkten, <strong>die</strong> von e<strong>in</strong>em «rohen» <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en essbaren Zustand übergeführt werden mussten. Dabei<br />

spielte das handwerkliche Element für <strong>die</strong> Zubereitung der Speisen e<strong>in</strong>e wesentliche Rolle. Nichts<br />

desto trotz musste das Scheitern oder Missl<strong>in</strong>gen der Zubereitung erlaubt se<strong>in</strong>. Die Aktion stellte also<br />

<strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er Art und Weise e<strong>in</strong>en Anspruch auf <strong>die</strong> Beherrschung der Kochkunst, sondern wollte - im<br />

Gegenteil - e<strong>in</strong> «künstlerisches Kochen» vorstellen, dessen Absicht nur se<strong>in</strong> konnte, <strong>die</strong> Ungewissheit<br />

über deren Ausgang als Antrieb für «neu Entstehendes» wahrzunehmen.<br />

20<br />

Die Kochaktion<br />

Die Kochaktion<br />

21


Berichte von zwei an der Kochaktion beteiligten Köch<strong>in</strong>nen<br />

Kathar<strong>in</strong>a Portmann<br />

Anna Bürkli<br />

Gemüse als Hauptakteur – das hat mich schon Wochen vor der Kochaktion mit Max Bott<strong>in</strong>i im Garten<br />

des Naturmuseums beschäftigt! Was esse ICH eigentlich im Alltag? Ist es nur Beigemüse oder darf<br />

es auch Hauptgang se<strong>in</strong>? Was kommen für andere Zutaten <strong>in</strong> Frage, wenn ich das Fleisch weglasse?<br />

Ich kaufe mir das Kochbuch «Genussvoll vegetarisch» von Yotam Ottolenghi 1 und f<strong>in</strong>de dar<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Fülle von Rezepten, welche ich ausprobieren kann.<br />

Mit zwei Taschen Material stehe ich am Samstagmorgen um 9 Uhr vor der Installation mit Tischen<br />

und Stühlen, voll mit gewachsenem Gemüse! E<strong>in</strong>e Tasche mit Gewürzen, diversen Ölen und Aceto<br />

Balsamico, vorgekochten Hülsenfrüchten, Eiern, Salzzitronen und Nüssen, <strong>die</strong> andere mit me<strong>in</strong>em<br />

Küchenwerkzeug, Couscous und Nudeln.<br />

Max und Hannes machen uns sieben Köch<strong>in</strong>nen und Köche mite<strong>in</strong>ander bekannt. Wir werden kurz<br />

unterwiesen, was wie wo zu f<strong>in</strong>den ist. Dann legen wir los! In den nächsten 4 Stunden gehen Suppen,<br />

Salate, E<strong>in</strong>töpfe, Frittiertes über den Kochtisch, werden Fragen zum Gekochten beantwortet, Tipps<br />

und Tricks ausgetauscht – <strong>die</strong> Zeit vergeht <strong>in</strong> angenehmer Weise! Noch liegen Berge von Sommergemüse<br />

da und wollen verarbeitet werden; mir fehlt der Lehrl<strong>in</strong>g, der mir das Grünzeug <strong>in</strong> der<br />

gewünschten Form vorbereitet, rüstet und hackt!<br />

Wir s<strong>in</strong>d schon am Aufräumen, als Beni und Felipe mit e<strong>in</strong>em Gemüsedessert aufwarten. Dieses leckere<br />

Gericht möchte ich euch nicht vorenthalten. Es soll Mut machen, sich mit dem zarten Gemüse<br />

auch an Süsses zu wagen!<br />

Beni`s und Felipe‘s Duett von Melone und Mangold mit e<strong>in</strong>em Vanillewölkchen<br />

· Butter und Zucker caramelisieren<br />

· mit Weisswe<strong>in</strong> ablöschen<br />

· Melonenstücke beigeben, dar<strong>in</strong> schwenken und leicht caramelisieren<br />

· auf Teller geben<br />

· <strong>in</strong> restlichem Caramel <strong>die</strong> Stiele vom Mangold (evtl. etwas Zucker beigeben, falls zu wenig Caramel<br />

vorhanden ist<br />

· ablöschen mit Weisswe<strong>in</strong><br />

· Blätter beigeben und kurz durchschwenken und zu den Melonen geben.<br />

· Schlagrahm mit Vanille süssen und e<strong>in</strong> Wölkchen dazugeben.<br />

Ich b<strong>in</strong> am Morgen des 25. Augusts im Zug von Solothurn nach Frauenfeld gefahren. Da ich mit<br />

möglichst wenig Gepäck reisen wollte, habe ich mich auf wenige Zutaten beschränkt, <strong>die</strong> ich mitgenommen<br />

habe. Max Bott<strong>in</strong>i <strong>in</strong>formierte uns im Voraus über das Vorhandene. Ich hatte ungefähr e<strong>in</strong>e<br />

Ahnung darüber, was ich zubereiten könnte, aber wollte mich auch überraschen lassen von dem, was<br />

ich vor Ort vorf<strong>in</strong>de. Auf e<strong>in</strong>em grossen Markt- Tisch lag allerlei frisch geerntetes Gemüse bereit. Der<br />

Garten des Naturmuseums ist mit diversen Kräutern bepflanzt und man konnte sich nach Herzenslust<br />

be<strong>die</strong>nen. Es war e<strong>in</strong> wunderschöner Tag, trotz der schlechten Wetterprognosen. Am Samstagmorgen<br />

f<strong>in</strong>det direkt vis-à-vis des Museums e<strong>in</strong> Wochenmarkt statt, auf dem es lokale Produkte zu<br />

kaufen gibt. Da ich wenige Zutaten bei mir hatte, kam <strong>die</strong>ser Markt natürlich wie gerufen. Ich habe mir<br />

Schafmilchjoghurt besorgt, noch ohne zu wissen, wo ich <strong>die</strong>sen später e<strong>in</strong>setzen würde.<br />

Ich stellte mich der Herausforderung, Gerichte zuzubereiten fast ausschliesslich mit den vorhandenen<br />

Zutaten. Die Zutaten für Zucch<strong>in</strong>iköfte hatte ich bei mir, Eier, Mehl, Olivenöl, und ich habe sie<br />

gleich zu Beg<strong>in</strong>n zubereitet. Sie s<strong>in</strong>d sehr praktisch <strong>in</strong> der Umsetzung, man braucht dazu wenige<br />

Gerätschaften. E<strong>in</strong>e Schüssel, e<strong>in</strong>e Raffel, e<strong>in</strong>e Kelle und e<strong>in</strong>e Bratpfanne reichen aus.<br />

Ich erwartete Top<strong>in</strong>ambur-Knollen und hatte vor, <strong>die</strong>se mit e<strong>in</strong>er Haselnusskräuterpesto zu vere<strong>in</strong>en.<br />

Eigentlich hätte ich wissen müssen, dass sie im August noch nicht ausgewachsen s<strong>in</strong>d. Sie waren<br />

noch sehr kle<strong>in</strong> und zart und das Rüsten nahm unglaublich viel Zeit <strong>in</strong> Anspruch. Das Resultat allerd<strong>in</strong>gs<br />

war unvergleichlich. Darauf folgten gebratene Auberg<strong>in</strong>en-Scheiben mit e<strong>in</strong>er Schafjoghurt-<br />

Melissen-Sauce. Auch gegen Schluss der Aktion waren immer noch viele Gemüse vorhanden, und<br />

dreierlei Sorten farbige Kartoffeln. Zudem waren <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er schon fast para<strong>die</strong>sischen Fülle Töpfe mit<br />

diversen Peperonc<strong>in</strong>i bewachsen. Also habe ich als Abschluss gebratene Kartoffeln mit Peperonc<strong>in</strong>i,<br />

Zwiebeln und Rosmar<strong>in</strong> zubereitet.<br />

Wir waren immer zu zweit an e<strong>in</strong>em Stand, auf dem jeweils zwei Herde aufgebaut waren. Ich konnte<br />

deshalb auch beobachten, wie me<strong>in</strong>e Nachbar<strong>in</strong> <strong>die</strong> Aufgabe ang<strong>in</strong>g. Die fünf anderen Köch<strong>in</strong>nen<br />

und Köche habe ich nur über <strong>die</strong> begeisterten Reaktionen der Besuchenden wahrgenommen. Mit<br />

den Besuchenden <strong>in</strong>s Gespräch zu kommen, ihre Fragen zu beantworten, sie probieren lassen, Auskunft<br />

geben darüber, wie etwas gemacht wird und sie zu ermuntern, selber zu Hause etwas nachzukochen,<br />

war e<strong>in</strong>e weitere spannende Herausforderung an <strong>die</strong>sem Morgen.<br />

Der Stichtag, der 25. August, wurde von Max Bott<strong>in</strong>i und dem Organisationsteam detailliert vorbereitet.<br />

So erhielten alle Kochenden e<strong>in</strong>e akribisch zusammengestellte Liste mit allen Gewächsen und<br />

Geräten, <strong>die</strong> vor Ort vorhanden waren. Zu e<strong>in</strong>em Künstlerkoch, der wie Max Bott<strong>in</strong>i e<strong>in</strong>en universellen<br />

Ansatz pflegt, gehört das Konzipieren m<strong>in</strong>destens eben so stark dazu wie das Ausführen. Es ist e<strong>in</strong><br />

Teil des Werkes, das nie als Ganzes wahrnehmbar ist. Das Skizzieren des Tisches, das Entscheiden,<br />

welche Gemüse gepflanzt werden, das Überwachen, <strong>die</strong> Bestandesaufnahme, das Planen der Kochstände,<br />

das Organisieren der Köch<strong>in</strong>nen und Köche oder das Begrüssen s<strong>in</strong>d ebenso gleichwertige<br />

Bestandteile der Aktion, wie das Kochen selber. Max Bott<strong>in</strong>i muss bei <strong>die</strong>ser Aktion nicht selber<br />

kochen. Das Kuratieren des Anlasses ist Teil des Werkes. Als Köch<strong>in</strong> b<strong>in</strong> ich e<strong>in</strong> Bestandteil des Ganzen.<br />

Die entstehenden Speisen s<strong>in</strong>d nicht Kunstwerke, sondern Elemente im Gesamtkunstwerk. Die<br />

Besuchenden erhalten kle<strong>in</strong>e Häppchen zum Probieren und werden damit mit ihrem Erleben wiederum<br />

Teil des Werkes. Wenn sie das Erlebte weitertragen, e<strong>in</strong> Rezept zu Hause selber ausprobieren,<br />

schreiben sie sich e<strong>in</strong>, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en nicht endenden Prozess.<br />

1 Yotmam Ottolenghi, Vegetarisch kochen, Verlag Dorl<strong>in</strong>g K<strong>in</strong>dersley, Ersche<strong>in</strong>ungsjahr 2001, ISBN 978-3-8310-1843-7<br />

22<br />

Die Kochaktion<br />

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Impressionen und Stilleben<br />

26<br />

Die Kochaktion<br />

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