Jahresbericht 2008 - Institut fÃ¼r Sozialarbeit und SozialpÃ¤dagogik eV

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14 ISS · Jahresbericht 2008 Migration und Integration Der Stellenwert der Einwanderungspolitik in Deutschland nimmt weiter zu. Dies ist nicht zuletzt auf den demographischen Wandel zurückzuführen, der sich u.a. in sinkenden Geburtenziffern und einem sich allmählich abzeichnenden Fachkräftemangel bemerkbar macht. Allerdings scheint Deutschland als Einwanderungsland – gerade für höher Qualifizierte – nur bedingt interessant zu sein. Eine sinnvolle Steuerung der Einwanderung wird daher von verschiedenen Seiten verstärkt gefordert. Vor allem aber wird in der Politik der Integration der Zuwandernden und bereits Zugewanderten immer mehr Beachtung geschenkt. Die Bedeutung, die der Integration der hier lebenden Personen mit Migrationserfahrung oder -hintergrund auf politischer Ebene zugemessen wird, äußerte sich 2008 in der Durchführung des nunmehr dritten Integrationsgipfels sowie der positiven Beurteilung des im Jahr zuvor verabschiedeten Nationalen Integrationsplanes durch die Staatsministerin und Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration. Augenblicklich ist in der Integrationsdebatte ein Paradigmenwechsel zu beobachten: War lange Zeit die sog. „Defizitperspektive“ vorherrschend, die Migranten als eine sozial besonders belastete Bevölkerungsgruppe einstufte, ist jetzt die „Potentialbetrachtung“ vorherrschend, die dem Aufenthalt von ZuwanderInnen in der deutschen Mehrheitsgesellschaft in demografischer, ökonomischer und kultureller Hinsicht einen Nutzenzuwachs zuschreibt. Diese Potentiale können jedoch nur dann nutzbar gemacht werden, wenn der Integrationsprozess als ein Sich-Aufeinanderzubewegen von Einheimischen und Zugewanderten begriffen wird, nicht aber als Vorgang der Assimilierung. Die Anforderungen an eine moderne Integrationspolitik sind vielfältig. Zentrale Handlungsfelder sind u.a. frühkindliche Bildung und Sprachförderung, Bildung, Ausbildung, Arbeitsmarktintegration, soziale Integration und Einkommen, gesellschaftliche Integration und Beteiligung, Wohnen, Gesundheit, Demografie, Gewalt und Fremdenfeindlichkeit. Es zeigt sich, dass Integrationspolitik in den Kommunen erfolgreich ist, in denen die Akteure aus Politik und Verwaltung sie als Querschnittsaufgabe begreifen. Eine weitere Voraussetzung für eine erfolgreiche Integrationspolitik ist die bereits seit Jahren geforderte interkulturelle Öffnung der Verwaltung durch Abbau von Zugangsbarrieren, durch die Schaffung eines Angebotes, das an den Bedürfnissen der ZuwanderInnen orientiert ist, und durch den verstärkten Einsatz von Personal mit interkulturellen Kompetenzen. Vor dem Hintergrund der geschilderten Entwicklungen führte das ISS-Frankfurt a. M. im Bereich Migration und Integration 2008 mehrere Projekte durch. Darunter die wissenschaftliche Begleitung des Projektes „Unterstützung und Betreuung von türkischsprachigen Familien mit behinderten Angehörigen“ der Behindertenhilfe Hamburg, eine Bedarfsanalyse zu Inhalt und Formen der Familienbildung in den Soziale-Stadt- Fördergebieten in Koblenz, die Erstellung eines Integrations- und Gesundheitsführers für den Kreis Gütersloh und die Migrationsberatung des Diakonischen Werks. Die vom ISS- Frankfurt a. M. seit Jahren herausgegebene Zeitschrift Migration und Soziale Arbeit bot auch 2008 ein wichtiges Diskussionsforum zu migrations- und integrationsrelevanten Themen, beispielsweise zu den Themenkomplexen „Differenzierung der Migrationsprozesse“ und „Qualifizierung und Beschäftigung“.
ISS · Jahresbericht 2008 15 Projekte Wissenschaftliche Begleitung und Evaluation des Projektes „Unterstützung und Betreuung von türkischen Familien mit behinderten Angehörigen“ Auftraggeber BHH Behindertenhilfe Hamburg Projektlaufzeit November 2007 – April 2010 Ansprechpartnerin Dr. Ingrid Wilkens * ingrid.wilkens@iss-ffm.de 069 / 957 89-138 Erstellung eines Integrations-/Gesundheitsführers Auftraggeber Landkreis Gütersloh Projektlaufzeit September 2008 – Februar 2009 AnsprechpartnerIn Ludger Stallmann * ludger.stallmann@iss-ffm.de 069 / 957 89-133 Zeitschrift Migration und Soziale Arbeit Auftraggeber Eigenprojekt des ISS-Frankfurt a. / M. Herausgeber Projektlaufzeit laufend Ansprechpartnerin Tina Alicke * tina.alicke@iss-ffm.de 069 / 957 89-154 Migrationsberatung Interkulturelle Familienbildung Auftraggeber Stadt Koblenz Projektlaufzeit Mai 2008 – November 2008 AnsprechpartnerIn Ludger Stallmann * ludger.stallmann@iss-ffm.de 069 / 957 89-133 Evaluation dreier interkultureller Zentren in Moers Auftraggeber Stadt Moers Projektlaufzeit Oktober 2008 – Februar 2009 AnsprechpartnerIn Ludger Stallmann * ludger.stallmann@iss-ffm.de 069 / 957 89-133 Auftraggeber Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland, Stuttgart Projektlaufzeit Februar 2008 – Mai 2008 AnsprechpartnerIn * info@iss-ffm.de 069 / 957 89-0
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