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Verbandszeitung - erholung 27 fuerth ev

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Bayerischer<br />

Theaterspiegel<br />

VERBAND<br />

BAYERISCHER<br />

AMATEURTHEATER e.V.<br />

2 / 2013<br />

29. Jahrgang


Die neuesten Komödien<br />

Martha Carmen<br />

Heidi Faltlhauser<br />

Frang Gruppe<br />

Pflegeleichte Ehefrau gesucht<br />

Boul<strong>ev</strong>ardkomödie in 3 Akten für 5 Damen – 3 Herren – 2 Deko’s<br />

(K)ein) Kaktus zum Verlieben<br />

Eine fantastische Komödie in 3 Akten für 4 Damen – 3 Herren – 1 Deko<br />

Durchgangsverkehr<br />

Komödie in 3 Akten für 4 Damen – 4 Herren – 1 Deko<br />

Hans-Joachim Preil Kamasutras will gelernt sein<br />

Ein Lust-spiel in 3 Akten für 3 Damen – 3 Herren – 1 Deko<br />

Die neuesten Volksstücke<br />

Monika Nitschke<br />

Helmut Schmidt/<br />

Christoph Bredau<br />

Christof Wehking<br />

Christof Wehking<br />

Da braut sich was zsamm<br />

Volkskomödie in 3 Akten für 5 Damen – 5 Herren – 1 Deko<br />

Vier Hände für ein Euter/<br />

Lustspiel in 3 Akten für 5 Damen – 3 Herren – 1 Deko<br />

Kilian, jetzt bist du dran<br />

Lustspiel in 3 Akten für 3 Damen – 6 Herren – 1 Deko<br />

Schwarze Minorkas<br />

Bauernschwank in 3 Akten für 3 Damen – 6 Herren – 1 Deko<br />

Suchen Sie ein passendes Stück für Ihre Betriebs-,<br />

Weihnachts- Jubiläums- oder Famiienfeier?<br />

Wir führen auch eine große Auswahl an entsprechenden Einaktern und Sketches.<br />

Fordern Sie unseren Gesamtkatalog an oder besuchen Sie uns auf unserer Homepage<br />

www.mundart-verlag.de. Oder rufen Sie uns einfach an, wir beraten Sie und helfen Ihnen<br />

gerne, das für Ihre Bühne richtige Stück zu finden.


Impressum<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Herausgeber:<br />

Verband Bayerischer<br />

Amateurtheater e.V.<br />

Innstraße 2a<br />

83022 Rosenheim<br />

Verantwortlich:<br />

Präsident Horst Rankl<br />

Telefon: 0 80 31/ 3 26 74<br />

Telefax: 0 80 31/ 3 47 83<br />

E-Mail: info@amateurtheater-bayern.de<br />

Internet: www.amateurtheater-bayern.de<br />

Geschäftszeiten:<br />

Montag bis Freitag 8.30 - 11.30 Uhr<br />

Meine Meinung........................................................................4<br />

Wir gratulieren zum Jubiläum..................................................5<br />

Herzlich Willkommen...............................................................7<br />

Aktuelle Bühnenstücke............................................................8<br />

Neuvorstellung........................................................................9<br />

Verband Aktuell - Nachruf Sepp Beil.....................................10<br />

Verband Aktuell - Lehrgänge Dramaturgie und Regie...........11<br />

E-Mail:<br />

redaktion@amateurtheater-bayern.de<br />

Zuschriften/Beiträge bitte ausschließlich<br />

an diese Adresse!<br />

Die Zeitschrift erscheint dreimal<br />

jährlich (April, August, Dezember).<br />

Redaktionsschluss<br />

15. Februar, 15. Juni und 15. Oktober.<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge decken<br />

sich nicht unbedingt mit der Meinung<br />

der Redaktion bzw. der des Verbandes Bayerischer<br />

Amateurtheater e.V. Der Redaktion<br />

überlassene Unterlagen werden nur<br />

zurückgesandt, wenn dies vom Einsender<br />

ausdrücklich verlangt wird. Nachdruck mit<br />

Quellenangabe und gegen Übersendung<br />

eines Belegexemplars an die Redaktion<br />

gestattet. Die Zeitschrift wird den Mitgliedsbühnen<br />

(je 2 Exemplare) kostenlos<br />

zugestellt.<br />

Einzelabonnements zum Selbstkostenpreis<br />

zuzüglich Versandkosten.<br />

Verband Aktuell - Professioneller Anspruch und<br />

das Amateurtheater von M. Bassenhorst..............................14<br />

Verband Aktuell - Interview mit Vera Rumpel........................16<br />

Berichte aus den Bezirken<br />

Oberbayern...........................................................................18<br />

Berichte aus den Bezirken<br />

Niederbayern.........................................................................32<br />

Berichte aus den Bezirken<br />

Schwaben..............................................................................39<br />

Berichte aus den Bezirken<br />

Franken.................................................................................44<br />

Rechtsfragen - Recht für Autoren..........................................47<br />

Anzeigenpreise 2012/2013:<br />

1/1 Seite: 200,00 Euro, 1/2 Seite: 100,00<br />

Euro, 1/4 Seite: 65,00 Euro, Sonderrabatte<br />

für Dauerinserenten auf Anfrage.<br />

Mitgliedsbühnen wird ein Preisnachlass<br />

von 20 v.H. gewährt.<br />

Layout und Satz:<br />

Sybille Evers, Geschäftsstelle<br />

Druck: Druckerei Kolbeck, Rott a. Inn<br />

Titelbild: Das geht nur im Freien: Loderndes Feuer und die Hexe (Elfriede<br />

Kern) mittendrin bei der Aufführung „Der Hexenjäger“ .<br />

Foto: Peter Bauchersachs<br />

Der Verband Bayerischer Amateurtheater e.V.<br />

wird gefördert durch Mittel des Freistaats Bayern,<br />

der Bezirke Oberbayern, Niederbayern,<br />

Mittelfranken und Unterfranken.<br />

Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 3


Meine Meinung<br />

Liebe Theaterfreunde,<br />

Wenn der Trend anhält, so scheinen Papier und Bleistift, Printmedien<br />

und Bücher, zumindest wenn es nach unsere Jugend geht, bald Auslaufmodelle<br />

zu sein.<br />

Erstaunlich schnell wendet sich die Jugend, i-pad, i-phone, mail, facebook<br />

und all den anderen elektronischen Kommunikations- und Lesemedien<br />

zu. Diese sind heute schon in milliardenfachen Ausführungen<br />

weltweit in Betrieb. So bleibt uns im Verband kaum eine Alternative, als<br />

auch auf diesen Zug aufzuspringen und der neuen Technik zu folgen.<br />

Wir wollen nicht hinterher hinken, sondern mit dem Zug der Zeit fahren<br />

und deshalb bemühen wir uns, den Ansprüchen an die Moderne gerecht zu werden. So beschäftigen<br />

uns seit geraumer Zeit die Fragen, wie erreichen wir unsere Mitglieder noch schneller und<br />

ohne größere Umwege, wie können technische Hürden überwunden werden und andererseits,<br />

wie kann ein Interessent auch uns schnell und problemlos erreichen? Und deshalb steht hierbei<br />

die Frage im Vordergrund, wie können wir die Hauptnutzer dieser neuen Technik, unsere Theaterjugend,<br />

erreichen?<br />

Kurzum, wir wollen die Verfügbarkeit unseres Verbandes steigern.<br />

Da ist an erster Stelle der Internetauftritt zu nennen, sozusagen das Basismedium und gleichzeitig<br />

Aushängeschild des Verbandes. Daran wird zurzeit gearbeitet, denn unsere Webseite braucht<br />

mehr Aktualität und Modernität. Hinzu kommt, dass unser Provider ab August 2013 seine Dienste<br />

für uns eingestellt hat und wir deshalb in nächster Zeit nicht mehr über eine eigene Webseite<br />

erreichbar sein werden. Unser Ziel ist es aber, so schnell als möglich einen neuen Internetauftritt<br />

mit einem modernen und ansprechenden Erscheinungsbild zu finden. Das braucht natürlich Zeit.<br />

Doch nach kurzer Unterbrechung der Internetpräsenz, voraussichtlich bis Ende Oktober 2013,<br />

steht dann der neue Internetauftritt unseres Verbandes zur Verfügung.<br />

Nun haben wir aber zwischenzeitlich unser Augenmerk auf das sehr verbreitete soziale Netzwerk<br />

Facebook gelegt und sind unter www.facebook.com/VerbandBayerischerAmateurtheater<br />

ab sofort erreichbar. Dieser Facebook-Auftritt soll aber nicht nur als Übergangslösung bis zum<br />

Erscheinen unserer neuen Webseite gelten, sondern in Zukunft diese ergänzen.<br />

Wir im Verband sind bestrebt, schnell und vorbehaltlos den elektronischen Angeboten zu entsprechen<br />

und zeitnah die Umsetzungen oder Fortschreibungen vorzunehmen.<br />

In diesem Sinne eine schöne Urlaubs- und Ferienzeit<br />

Euer<br />

Horst Rankl<br />

Präsident<br />

4 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013


Wir gratulieren zum Jubiläum<br />

Goldene Ehrennadel<br />

des VBAT<br />

Goldene Ehrennadel<br />

des BDAT<br />

Silberne Ehrennadel<br />

des BDAT<br />

Heinz Dietz<br />

Theater am Stadtwald - Volksspielbühne<br />

des ASV Dachau<br />

Silberne Ehrennadel<br />

des VBAT<br />

Brigitte Garhammer<br />

Otto Peter<br />

Theatergruppe Schönberg e.V.<br />

Goldene Ehrennadel<br />

des BDAT<br />

Irmgard Ramsberger<br />

Münchner Heimatbühne e.V.<br />

Therese Schussmann<br />

Heimatbühne Gernlinden<br />

Josef Berger<br />

Anton Lechner<br />

Bartholomäus Wegmann<br />

Peter-Paul Wegmann<br />

Theaterverein Taukirchen/Vils<br />

Brigitte Beron<br />

Franz Beron<br />

Manfred Gstatter<br />

Marianne Gstatter<br />

Franz Ismann<br />

Gertraud Ismann<br />

Anneliese Reichl<br />

Hans Reichl<br />

Barbara Schmidt<br />

Josef Winkelbeiner<br />

Franz Zeller<br />

Adam Zimmer<br />

Sophie Zimmer<br />

Theaterbühne Manching e.V.<br />

Johannes Brenninger<br />

Adolf Paptistella<br />

Theatergesellschaft Simmerberg e.V.<br />

Helmut Niedermeier<br />

Peter Nowak<br />

Brigitte Zippert<br />

Inntaler Bauernbühne Rosenheim e.V.<br />

Karl-Heinz Klose<br />

Heimatbühne Gernlinden<br />

Klaus Mitterer<br />

Theatergruppe „Enzian“ Töging<br />

Georg Fischer<br />

Josef Prax<br />

Hildegard Scheck<br />

Wilma Walter<br />

Johanna Winzek<br />

Bauerntheater Prien e.V.<br />

Hans Kastner<br />

Gabi Plenk<br />

Konrad Scharf<br />

Angela Schnellinger<br />

Chrisoph Wörnle<br />

Bauerntheater Eisenärzt e.V.<br />

Edelgard May<br />

Wolfgang Paintner<br />

Georg Weber<br />

Theaterverein Schöngeising e.V.<br />

Silberne Ehrennadel<br />

des BDAT<br />

Hans-Peter Gebhardt<br />

Albert Hartung<br />

Mariele Hartung<br />

Ralf Kürzinger<br />

Martin Lutz<br />

Xaver Schlamp<br />

Helmut Schlierf<br />

Manuela Schweiger<br />

Langenbrucker Theaterbühne e.V.<br />

Sebastian Zehentmaier<br />

Theatergruppe Obing<br />

Brigitte Ittner<br />

Jürgen Kolb<br />

Naturbühne Trebgast e.V.<br />

Marianne Liebl<br />

Martin Unterreitmaier<br />

Rebecca Wegmann<br />

Theaterverein Taufkirchen/Vils<br />

Barbara Söllner<br />

Freudenberger Bauernbühne e.V.<br />

Franz Grießl<br />

Elisabeth Hartmann<br />

Richard Martl<br />

Monika Reiß<br />

Martin Ruhstorfer<br />

Conny Stadler<br />

Hans Stadler<br />

Volksbühne Rosenheim<br />

St. Nikolaus e.V.<br />

Markus Döppner<br />

Georg Jackl<br />

Jutta Jackl<br />

Karin Hasselberger<br />

Bibiane Kastner<br />

Inge Mayer<br />

Peter Scheck jun.<br />

Bauerntheater Eisenärzt e.V.<br />

Susanne Grömer<br />

Edmund Grömer<br />

Rainer Jahn<br />

Rudi Köstler<br />

Brigitte Lugert<br />

Hans Prechtel<br />

Gerlinde Schmidt<br />

Alexandra Voit<br />

Brandenburger Kulturstadl e.V.<br />

Roswitha Pförtsch<br />

Theaterverein Schöngeising e.V.<br />

Dieter Illek<br />

Ursula Kirschbaum<br />

Martina Nicolai<br />

Theaterverein Isen 1983 e.V.<br />

Gedlek Dieter<br />

Gedlek Inge<br />

Habermeier Harald<br />

Houben Anneliese<br />

Houben Peter<br />

Müller Brigitte<br />

Speer Anita<br />

Theaterverein Volksbühne Oberndorf<br />

e.V.<br />

Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 5


Wir gratulieren zum Jubiläum<br />

Besondere<br />

Verbandsehrungen<br />

Besondere<br />

Verbandsehrungen<br />

Besondere<br />

Verbandsehrungen<br />

10 Jahre<br />

Günther Kavelar<br />

Adalbert Mader<br />

Maria Mader<br />

Andreas Preuß<br />

Annemarie Proffert<br />

G´fildner Bühne Lohhof e.V.<br />

Achim Gabriel<br />

Susanne Thullner<br />

Theatergruppe Musikforum Blutenburg<br />

e.V.<br />

Christian Braunmüller<br />

Walter Schicker<br />

Theatergesellschaft „Fidelio“ Augsburg<br />

e.V.<br />

15 Jahre<br />

Anna Ausfelder<br />

Georg Ausfelder<br />

Hans Lothring<br />

G´fildner Bühne Lohhof e.V.<br />

Hildegard Mitterer<br />

Roman Schober<br />

Theatergruppe „Enzian“ Töging<br />

20 Jahre<br />

Josef Eberl<br />

Maria Glashauser<br />

Theatergruppe Schönberg e.V.<br />

„Fidelio“ Augs-<br />

Jürgen Kühnel<br />

Rudolf Sandner<br />

Theatergesellschaft<br />

burg e.V.<br />

Andrea Fürthner<br />

Theatergruppe „Enzian“ Töging<br />

22 Jahre<br />

Erna Reinl<br />

Inntaler Bauernbühne Rosenheim e.V.<br />

Sieglinde Plank<br />

Theatergruppe Schönberg e.V.<br />

25 Jahre<br />

„Fidelio“ Augs-<br />

Ermelinde Goldner<br />

Theatergesellschaft<br />

burg e.V.<br />

30 Jahre<br />

Herbert Thomanek<br />

G´fildner Bühne Lohhof e.V.<br />

Sebastian Zehentmaier<br />

Theatergruppe Obing<br />

„Fidelio“ Augs-<br />

Alfred Streidl<br />

Theatergesellschaft<br />

burg e.V.<br />

50 Jahre<br />

Heinz Böhm<br />

Theater im Turm<br />

Günter Decker<br />

Lydia Neumayer<br />

Manfred Neumayer<br />

Volkstheater „Thalia“ Augsburg e.V.<br />

Wilma Walter<br />

Bauerntheater Prien e.V.<br />

Marianne Geiselmann<br />

Franz Pertl<br />

Bauerntheater Eisenärzt e.V.<br />

Johannes Brenninger<br />

Adolf Paptistella<br />

Theatergesellschaft Simmerberg e.V.<br />

53 Jahre<br />

Helmut Ries<br />

Theatergesellschaft Hüttenbach 1913<br />

e.V.<br />

56 Jahre<br />

Josef Zitzmann<br />

Theatergesellschaft Hüttenbach 1913<br />

e.V.<br />

58 Jahre<br />

Leonhard Haas<br />

Theatergesellschaft Hüttenbach 1913<br />

e.V.<br />

60 Jahre<br />

Kaspar Illauer<br />

Theatergesellschaft Hüttenbach 1913<br />

e.V.<br />

Maria Müller<br />

Theatergruppe „Enzian“ Töging<br />

65 Jahre<br />

Hildegard Scheck<br />

Bauerntheater Prien e.V.<br />

70 Jahre<br />

Gretl Maier<br />

Bauerntheater Prien e.V.<br />

Hinweis:<br />

Anträge zu Ehrungen<br />

sind immer rechtzeitig<br />

zu stellen. Spätestens<br />

vier Wochen vor dem<br />

Verleihdatum.<br />

6 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013


Herzlich willkommen<br />

Neue Bühnen im Verband Bayerischer Amateurtheater e.V.<br />

Neue Bühnen<br />

Bühnenjubiläum<br />

Bezirk<br />

Oberbayern<br />

Heimatbühne St. Bonifatius Haar<br />

Vors. Hans-Peter Siebler<br />

Email: hpsiebler@web.de<br />

Theaterverein Apfeldorf e.V.<br />

Grenztheater Ludwigs Erben<br />

Vors. Florian Urban<br />

http://ludwigserben.wordpress.com/<br />

Bezirk<br />

Niederbayern<br />

Kolpingfamilie Eggenfelden<br />

Vors. Karlheinz Treml<br />

www.kolping-eggenfelden.de<br />

Bezirk<br />

Schwaben<br />

Moskitoldies e.V.<br />

Vors. Martin Valdés-Stauber<br />

www.moskitoldies.de<br />

Theaterverein Tussenhausen e.V.<br />

Vors. Johann Geiger<br />

Bezirk<br />

Franken<br />

Tollhaus-Theater Goldbach<br />

Vors. Günter Thünemann<br />

www.tollhaus-theater.de<br />

BOVARIA e.V.<br />

Vors. Franz Grundler<br />

www.bovaria.de<br />

40 Jahre<br />

Inntaler Bauernbühne Rosenheim e.V.<br />

Volksbühne Rosenheim St. Nikolaus<br />

e.V.<br />

Theaterbühne Manching e.V.<br />

60 Jahre<br />

Naturbühne Trebgast e.V.<br />

100 Jahre<br />

Theatergesellschaft Hüttenbach 1913<br />

e.V.<br />

Erfolgreiche Weiterbildung<br />

Grundlagen des Theaterspiels<br />

Dagmar Stern-Lachmann<br />

Uwe Zaske<br />

Neufinsinger Theaterkastl<br />

Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 7


Aktuelle Bühnenstücke<br />

DIE VERFLIXTE WEIHNACHTSFEIER<br />

Eine heitere Weihnachtsgeschichte in 3 Akten<br />

von J. Meindl und Chr. Muggenthaler<br />

Besetzung: 4 D, 5 H, 1 Deko<br />

Spieldauer: ca. 100 Min.<br />

In Besendorf herrscht helle Aufregung. Nicht nur<br />

dass der Männerverein „Die Bett-schoner“ zu seiner<br />

diesjährigen Weihnachtsfeier eine Stripperin engagiert<br />

hat und dadurch die Empörung des Wallfahrtsfrauenvereins<br />

heraufbeschwört, in dieser Nacht<br />

wurde auch im Garten der Familie Fichtner eine<br />

preisgekrönte Tanne umgesägt und entwendet. Um<br />

das Maß vollzumachen, hat ein Unbekannter aus<br />

dem Kripperl der Kirche auch noch das Christkindl<br />

gestohlen. Hans Engel und sein Sohn Johannes sind<br />

arg in der Bredouille. Waren sie doch beide auf der<br />

ominösen Weihnachtsfeier und sind irgendwie in die<br />

Vorkommnisse verstrickt. Und auch Kathi, die Tochter<br />

des Hauses hat in dieser Angelegenheit so ihre<br />

Geheimnisse und sitzt ebenfalls gehörig in der Tinte.<br />

Was wäre da die Familie wieder einmal ohne die tatkräftige<br />

Einmischung von Hertha, der Ehefrau und<br />

Mutter…<br />

SCHLÜSSELFERTIG<br />

Realsatire in 3 Akten von Reinhard Seibold<br />

Besetzung: 3 D, 5 H, 2 Deko’s<br />

Spieldauer: ca. 100 Min.<br />

Die Familie Funk möchte ihr Haus umbauen lassen.<br />

Da Peter Funk zwei linke Hände hat, übergibt<br />

er alles dem Bauträger Scherz, der es in acht Wochen<br />

schlüsselfertig zu haben verspricht. Um dem<br />

Umbau-Chaos zu entgehen, fahren Peter und seine<br />

Frau Stupsi solange in die Toskana und freuen sich<br />

darauf, Weihnachten bereits im neu umgestalteten<br />

Heim mit Oma, Tochter und Enkelkind feiern zu können.<br />

Scherz besorgt „Top-Leute“, unter anderem<br />

einen Fachbetrieb für die Heizungs- und Wasserinstallation.<br />

Dieser schickt seinen besten Mann, nämlich<br />

Karl mit seinem ausländischen Gehilfen Smirko.<br />

Auch Maler Sepp ist ein hochgradiger „Fachmann“,<br />

der in seinem Leben schon so manche Wand gemalert<br />

und dabei so manche Dämpfe eingeatmet hat…<br />

Als Peter und Stupsi in das erhoffte „schnuckelige<br />

neue Heim“ zurückkehren, trifft sie schier der Schlag!<br />

Ein Realsatire, die das Publikum köstlich amüsiert<br />

und unterhält, besonders wenn es am Ende mit der<br />

Familie Funk etwas anders wie gewohnt „Oh du fröhliche“<br />

feiert.<br />

Elfriede Wipplinger-Stürzer<br />

Hochreit 14, 85617 Aßling<br />

Tel. 08092/853716<br />

Fax 08092/853717<br />

wipplinger@mundart-verlag. de<br />

www.mundart-verlag.de<br />

…UND OBEN WOHNEN ENGEL<br />

Lustspiel in 3 Akten von Jens Exler und Silke Keim<br />

Besetzung: 4 D, 3 H, 1 Deko<br />

Spieldauer: ca. 120 Min.<br />

Die im obersten Stockwerk eines Mietshauses wohnenden<br />

ältlichen Schwestern Helene und Elvira heißen<br />

zwar Engel, benehmen sich aber keineswegs<br />

wie solche. Helene unterjocht nicht nur ihre Schwester<br />

Elvira, sie terrorisiert auch die unter ihr wohnende<br />

Familie Heinzel, indem sie durch allerlei störenden<br />

Unfug das Haus in ein Spukhaus verwandelt.<br />

Hat sie sich doch in den Kopf gesetzt, die unter ihr<br />

liegende Wohnung für sich zu bekommen und setzt<br />

zur Erreichung dieses Zieles unter Elvira’s tätiger<br />

Mithilfe alle erdenklichen Sabotage-Mittel ein, um<br />

die jeweiligen Mieter hinauszugraulen.<br />

Natürlich kann das auf Dauer nicht gut gehen und so<br />

gibt es früher oder später die Quittung für das Treiben<br />

der alten Damen…<br />

EINE VERHÄNGNISVOLLE NACHT<br />

Lustspiel in 3 Akten von Armin Vollenweider<br />

Besetzung: 5 D, 4 H, 1 Deko<br />

Spieldauer: ca. 90 Min.<br />

Wow, was war das für eine Nacht! Die beiden Lokalpolitiker<br />

Toni Singer und Erich Pfund wachen<br />

nach einer reichlich durchzechten Nacht im „Erotiktempel“<br />

aus ihrem Tiefschlaf auf. Der Tag beginnt<br />

jedoch mit einem Albtraum, der die beiden um ihre<br />

Ehre und vor allem um ihre Ehe bringen kann, denn<br />

plötzlich will sich die Tänzerin Olga bei Toni einquartieren,<br />

die Polizei ist im Haus und der üble Ganove<br />

Mario Brutelli will Geld aus Spielschulden mit Waffengewalt<br />

eintreiben. Nebenher nervt die immer im<br />

verfänglichsten Augenblick aufkreuzende Nachbarin<br />

Silvia, die es als ihre Aufgabe betrachtet, alle Neuigkeiten<br />

sofort unter die Leute zu bringen. Aller Turbulenzen<br />

ungeachtet setzt Toni’s Frau Frieda alle Hebel<br />

in Bewegung um „Frau Landrat“ zu werden. Die<br />

Gemeindeangestellte Renate Kern dagegen will nur<br />

eines: Das Toni anvertraute Geld aus der Gemeindekasse<br />

muss wieder her!<br />

Ein gefundenes Fressen für die auf eine sensationelle<br />

Story hoffende Journalistin Martina Baumann…<br />

8 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013


Neuvorstellung<br />

schauspiel<br />

aktuell<br />

Volksstücke &<br />

KOMÖDIEN<br />

seit<br />

1978<br />

2013<br />

seit 1978<br />

Stücke für Kinder und die ganze Familie<br />

Sonderausgabe Klassiker & Freilicht, große Stücke mit großer Besetzung<br />

EIN SOMMERNACHTSTRAUM für Kinder<br />

DES KAISERS NEUE KLEIDER<br />

von William Die Shakespeare schönsten Komödieni<br />

von Peer Raben, Libretto von Wilfrid Grote<br />

(A Midsummer Norman Night’s Barasch Dream) / Caroll - Bearbeitung Moore / Werner von Zeussel Jens BITTE Märchenoper KEINE BLUMEN! für Kinder nach Hans Christian Andersen<br />

Groß<br />

2 D, 3 6 D, H, 131 Dek. H (Doppelbes. (verfilmt mit Doris Day mögl.), und Rock Hudson) Wechseldeko<br />

4 D, 13 H, (Doppelbes. Ray Cooney mög.) u. John Gesamtdek.<br />

Chapman / Werner Zeussel EINMAL UA: Oper IST KEINMAL Dortmund, 17.06.2007 Sp. 2007/2008 ab<br />

5 D, 4 H, 1 Dek. Komödie<br />

Schauspiel für Kinder und Erwachsene<br />

20.08.2007, Regie: Aniara Amos<br />

Monika Hirschle / Eva Hatzelmann EINE SCHÖNE BESCHERUNG *SWR u. BR*<br />

4 D,<br />

Libretto<br />

4 H, 1 Dek.<br />

von<br />

Komödie<br />

Wilfrid Grote ausgezeichnet mit dem Siegfried-Lowitz-Preis.<br />

GUATN RUTSCH! Die einzige *SWR / Kinderoper, BR* die Fassbin-<br />

HELENA liebt Neue Monika DEMETRIUS. Stücke Hirschle / Werner HERMIA Zeussel liebt LYSANDER, AN<br />

und auch LYSANDER liebt HERMIA. Doch HERMIAs Va-ter will, dass DERseine WIDERSPENSTIGEN Tochter nicht ZÄHMUNG LYSANDER, von William sondern Shakespeare ben hat, wurde am 17.06.2007 an der Oper Dortmund<br />

D, der-Komponist 4 H, 1 Dek. Komödie Peer Raben ( gest. 21.01.2007) geschrie-<br />

Eva Hatzelmann DA WAR DOCH NOCH WAS Chiemgauer Volkstheater<br />

4 D, 4 H, 1 Dek. Komödie<br />

DEMETRIUS Neubearbeitung Eva zum Hatzelmann Mann nimmt. von u. Werner Wolf So flüchten E. Zeussel Rahlfsdie Verliebten IMMER (Titel: WIEDER Lausekerl SAMSTAGS und Schwindelfinger) uraufgeführt.<br />

* SWR u. BR*<br />

nachts in den 3 D, Wald. 11 H, Wechseldek. Dort herrschen andere Gesetze als 4 D, 3 H, 1 Dek. Komödie<br />

in der Stadt: Harald Helfrich DIE VIER UNNAHBAREN *Chiemgauer Volkstheater*<br />

Stück OBERON, der Elfenkönig und seine Frau Während seine Untertanen in Lumpen durch die Straßen<br />

gehen, Wolf SO WIE E. ordert<br />

TITANIA befinden<br />

4 D, 6 H, 1 Dek. Komödie<br />

UA: Theater sich Koblenz in heftigem 07.06.2012, Eifersuchtsstreit. WA 2012/2013, Mit<br />

KOANE Regie: DU Rahlfs der KAISER jeden Tag neue Kleider<br />

dem Saft einer Wunderblume verzaubert OBERON seine - schöne Kleider, prächtige Kleider, teure Kleider. Sein<br />

3 D, 6 H, 1 Dek. Wirtshauskomödie mit Musik<br />

TITANIA, so LUCENTIO dass sie einem ist unsterblich Esel verfällt. verliebt Auch in BIANCA, seine Untertanen<br />

erfreuen zwei Mitbewerber: sich an der HORTENSIO Macht des UND Zaubersaftes: GREMIO. BAPTISTA 5 D, spüren. 3 H, 1 Dek. hat Die Moderne verfügt, Weber Komödie dass SCHWINDELFINGER die schöne, junge BIANCA und erst LAUSEdie<br />

A jüngere GANZ MINISTER NORMALE der beiden ist nur FAMILIE Töchter damit BAPTISTAS. beschäftigt, Doch<br />

*Chiemgauer Volkstheater* neues er hat Tuch noch aufzu-<br />

Elfen und heiraten Trolle Harald herrschen darf, Helfrich wenn / Isabella ihre nun ältere, über Leicht kratzbürstige die / Wünsche Schwester und SHAKESPEARES KERL KATHARINA sehen ihre WILDE unter große der WEIBER Haube Chance ist. LUCENTIO gekommen. neu! heckt Die beiden<br />

Dorothee Jordan<br />

3 D, 1 Dek. Komödie<br />

Träume der sogleich Menschen. mit seinen Erst Dienern als sich TRANIO OBERON und BIONDELLO und TI- perfiden einen Plan Betrüger aus – koste behaupten, es, was es die wolle, besten will er und edelsten<br />

Andreas Kern ENDLICH WIEDER WEIHNACHTEN neu!<br />

TANIA versöhnen, PETRUCHIO, finden einen auch Edelmann die Herzen aus Verona, der Menschen mit KATHARINA verkuppeln. Aber es kommt anders…<br />

3 D,<br />

Stoffe<br />

4 H, 1 Dek.,<br />

weit<br />

Volksstück<br />

und breit weben zu können. Doch so, wie sich<br />

ihren Frieden. Isabella Leicht GÖGERLE Raben, GEGEN der im GOLIATH Januar verstorbene Filmkomponist, neu!* auf<br />

Die Widerspenstige unterhält bestens. Rahlfs hat eine schnelle … Fassung der Shakespear´schen Komödie<br />

6 D, gestische 5 H, 1Dek., Musik Komödie verstand… wusste…<br />

über Jack die Popplewell beiden ungleichen / Eva Hatzelmann Schwestern Katharina und EIN Bianca SACK und VOLL deren FLÖHE gewollte, wie ungewollte Verehrer<br />

Neu an der Bearbeitung von Jens Groß ist der Kunstgriff, dass<br />

*Chiemgauer Volkstheater*<br />

die Elfen sich geschaffen… als Handwerker Zu lachen verkleiden gibt es viel. und somit ein hinrei-ßendes Spiel-im-Spiel Die erfolgreichsten entsteht. Klassiker, Stücke mit großer ein aktuelles Besetzung Librettogewand und fürs zu junge schneidern… Publikum<br />

D, 5 H, 1 Dek. Moderne Komödie<br />

Wilfrid Grote, dem zugrunde liegenden Andersen-Märchen…<br />

(RZKultur)<br />

AUFSTAND! von Günter Wagner, Musik von Konstantin Kräftiger Wecker Applaus... (NRZ)<br />

Die Sendlinger Mordweihnacht - Eine R<strong>ev</strong>oluzzer Oper<br />

Günther Wagner / Konstantin Wecker AUFSTAND! Die Sendlinger Bauernschlacht neu!<br />

BREMER WALD 3 D, 11 H (Doppelbes. mögl.) Simultandek. Eine R<strong>ev</strong>oluzzer Oper<br />

von Wilfrid UA: Grote Geretsrieder Kulturherbst, 6. Oktober 2012, 1 Regie: DIE SCHÖNE<br />

D, 11 H, Harald Stat. Gesamtdek. Helfrich UND DAS TIER<br />

Stück mit Musik Wilhelm für Kinder Jacoby ab u. Carl 4 Jahren Laufs /<br />

PENSION von Mme SCHÖLLER Leprince de Beaumont<br />

1 D, 2 H, 1<br />

Historisch<br />

Dek. Rolf Heiermann zu den tragischen Bauern-Aufständen der 3 Geschichte D, Bearbeitung 6 H, 1 Dek. zählt Komödie von die Carsten berühmte Ramm „Sendlinger<br />

Bauernschlacht“, Brandon Thomas in der / Marcus sich Weihnachten Everding 1705 Bauern CHARLEY’S 2 des D, 2 bayerischen H, TANTE Wechseldeko, Oberlandes Stück gegen für die Kinder Truppen des<br />

Habsburger Kaisers erhoben, um Bayern für „ihren“ 3 Kurfürst D, 5 H, 1 Dek. Max Komödie<br />

Von ihren Herren Emanuel zurückzuerobern.<br />

Oscar verstoßen, Wilde / Marcus weil Everding sie nicht mehr jung und BUNBURY<br />

kräftig sind, Günter fliehen Wagner die KATZE, erzählt der in der HUND R<strong>ev</strong>oluzzeroper und der ESEL AUSGREIZT!<br />

Das Tier<br />

4 D, 5 H, 2 Dek. die<br />

RAOUL<br />

Komödie andere<br />

und<br />

Geschichte<br />

die schöne<br />

des missglückten<br />

ELISE sind den meisten<br />

in einen Wald, Brandon Thomas / Rolf Heiermann CHARLEY’S TANTE neu!<br />

Bauernaufstandes: wo sie sich über zufällig den armen begegnen. Bauern Während Kindern bekannt – aus dem Märchen, aus dem Comic-<br />

JAKOB KLINGER, der sich einen gütigen Monarchen träumt und in<br />

sie auf den<br />

5 H, 3 D, 1 Dek. Komödie<br />

der Hahn<br />

Franz Wirklichkeit warten,<br />

von Kobell davor kommt<br />

/ Andreas steht, es um zu Streitereien,<br />

Kern alles betrogen aber Strip, in einer Verfilmung, als Oper, als Hörspiel... kaum<br />

zu werden. DIE G’SCHICHT Wie viele VOM andere BRANDNER ist JAKOB, KASPER ein zutiefst friedlicher<br />

schließlich Mensch, erkennen davon sie, überzeugt, dass sie dass nur sich gemeinsam die Zustände stark ein Stoff, der so häufig und so vielfältig adaptiert wurde.<br />

ändern 2 D, 7 werden, H, Wechseldek. wenn Volksstück nur der Kurfürst MAX EMANUEL<br />

sind und machen wieder Alexandre aus sich seinem Dumas zusammen Brüsseler / Axel auf Plogstedt Exil den zurück Weg ist. zur Räuberhütte…<br />

4 D, wunschenen 5 H (23 Rollen) Wechseldek. Prinzen, der Komödie nur durch die vorurteilslose,<br />

Carsten Ramm erzählt die uralte Geschichte vom ver-<br />

DIE DREI MUSKETIERE<br />

Zunächst Carlo Goldoni unentschlossen, / Rolf Heiermann gerät er in einen Strudel der MIRANDOLINA ehrliche politischen Liebe Ereignisse, eines als Mädchens sich seine von Freunde seiner zur schrecklichen<br />

R<strong>ev</strong>olte<br />

zusammenschließen und der Kaiser mit seinen bayerischen 3 D, 4 H, Soldaten 1 Dek., Komödie<br />

Zentrales Thema von Grotes Adaption der „Bremer Stadtmusikanten“<br />

ist die Kaiserlichen Freundschaft Soldaten und der dringt Umgang in sein miteinander. Haus ein, um Da-<br />

seinen sion Sohn mit SEBASTIAN Musik und Tanz! zu rekrutieren und versucht dabei,<br />

Gestalt erlöst dagegen werden mobil kann, macht: in einer Einer der Sprechtheaterver-<br />

Louis St<strong>ev</strong>enson / Peter Derks<br />

DIE SCHATZINSEL<br />

1 D, 5 H, Gesamtdek. Stück für die ganze Familie<br />

bei geht es um seine Rudyard echte Frau und THERESE Kipling falsche / Wolf Freunde, zu vergewaltigen. E. Rahlfs um den Gewinn, Entsetzt um versucht DAS DSCHUNGELBUCH<br />

JAKOB, die Tat zu verhindern und erschlägt dabei<br />

die Gefährdung den Soldaten. und den Verlust Um den von Mord Freundschaften. zu vertuschen, Der schließt Autor 3 sich D, Zauberhaft 5 SEBASTIAN H, Wechseldek., ist dieses gegen Stück Theatermärchen...wunderschön, seine für die Überzeugung ganze Familie den einfallsreich<br />

SOMMERNACHTSTRAUM gegen und überzeugend aufständische ... Bayern da für kommt Kinder<br />

einer kein<strong>ev</strong>on Anbeginn<br />

bringt den Kindern Kaiserlichen William auf Shakespeare amüsante an. Schließlich und / Jens spritzige stehen Großsich Weise kaisertreue heutige Bayern EIN<br />

Alltagsprobleme näher. (Der Kurier)<br />

7 D, Langeweile 4 H, Gesamtdek. auf ... Komödie (Sächsische für die ganze Volkszeitung) Familie<br />

aussichtslosen Schlacht gegenüber: der Aufstand ist längst verraten worden und MAX EMANUEL hat den<br />

Bauern Die besten keinerlei Theaterstücke.<br />

Unterstützung zuteil werden lassen. Als im Laufe der Auseinandersetzungen die Kaiserlichen<br />

Soldaten SEBSASTIAN zwingen wollen, stückgut seinen Bühnen- eigenen und Musikverlag Vater zu erschießen, GmbH verweigert er den Befehl…<br />

Marienplatz 1 80331 München Tel. 089/22802548 Fax 089/226757<br />

Ein Aufstand, der aufwühlt. Die Dialoge E-mail sind aufs info@stueckgutverlag.de<br />

Wesentliche reduziert, prägnant, geschliffen und ohne<br />

Längen … Die Handschrift seiner (Anm. Konstantin www.stueckgutverlag.de<br />

Wecker) Musik ist unverkennbar. Sie ist abwechslungsreich,<br />

berührend, mal bedächtig-sanft, dann wieder lautstark fordernd. Vor allem der Titelsong … gräbt sich in Herz<br />

und Hirn. Nach der Vorstellung summt man das Lied noch lange vor sich hin. … Regisseur Helfrich ist eine<br />

Inszenierung mit vielen Gänsehautmomenten gelungen – ganz ohne spektakuläre Bayerischer Effekthascherei. Theaterspiegel (Merkur) 02/2013 - 9


Verband aktuell<br />

Zum plötzlichen Tode von Sepp Beil<br />

Eigentlich war an dieser Stelle ein großer Bericht zu seinen nunmehr letzten Pyrotechniklehrgang<br />

des VBAT im März 2013 in Simbach am Inn gedacht. „Knall-<br />

Bumm-Peng“ sollte dieser Bericht heißen und mit einen Interview mit Sepp ergänzt<br />

werden. Der Termin für dieses Interview stand schon fest, doch es sollte<br />

nicht mehr dazu kommen.<br />

Knall-Bumm-Peng - das beschreibt sein Leben, seine Energie, seine Begeisterung<br />

für die Sachen, die er machte, ganz gut.<br />

Ich durfte Sepp erstmalig im Spätsommer 2012 kennenlernen. Mit einer Frage<br />

zu Pyrotechnik wurde ich damals an ihn verwiesen. Ich erlebte einen Menschen,<br />

der 100%ig bei der Sache war, der bereitwillig Tipps und sein großartiges Wissen weitergab. Ich erlebte in den<br />

Folgemonaten mehrfach einen sozial engagierten Sepp, der mit spitzbübischem Blick aus seinem bewegten<br />

Leben berichtete, der aufopferungsvoll seine liebe Frau pflegte und der vor allem Kindern und Jungendlichen<br />

sehr interessiert begegnete. Mein 9 jähriger Sohn meinte damals „So einen Opa... den möchte ich haben...“<br />

Sepp Beil hat die Theaterlandschaft geprägt, wie kaum ein anderer. Mit aufsehenerregenden Inszenierungen<br />

lockte er stets tausende Besucher an. Zusammen mit der Volksspielgruppe Aptenerding inszenierte er unter<br />

anderem „Untergang der Titanic“, „Halbseidene Jahre“, „Hexenjäger“, „Gschaftlhuberin“ und der „Brandner Kaspar“.<br />

Nicht zu vergessen die seit 1978 immer wieder aufgeführten „Schwedenspiele“. In Dorfen setzte Sepp Beil<br />

auch Maßstäbe als Mitveranstalter, Co-Autor und Regisseur der Bierkrieg-Festspiele.<br />

Sein Leben war das Theater - ganz Großes. Erstmals stand er im Alter von zwölf Jahren auf der Bühne. Von<br />

da an ließ ihn die Spielleidenschaft nicht mehr los. Auch beruflich nicht: Viele Jahre war er Chefrequisiteur des<br />

Münchner Gärtnerplatztheaters. Seine Berufskarriere startete er als Spätberufener. Erst mit 41 Jahren begann<br />

er eine Lehre als Bühnentechniker am Theater am Gärtnerplatz. Danach ließ er sich zum Requisiteur ausbilden.<br />

So war er stets ein gefragter Referent bei den Fortbildungslehrgängen des Verbandes Bayerischer Amateurtheater.<br />

Kein Seminar war ohne Lärm und Rauch. Mit diesen Tricks und Effekten gab er den Teilnehmern sein<br />

gesammeltes Wissen und seine Erfahrungen von Bühnenbau und Pyrotechnik weiter. Wer einmal bei einem<br />

Pyrotechnik-Lehrgang von Sepp dabei war, weiß: Sepp Beil ist der Mc Gyver aus Erding.<br />

Mit Menschen, denen es nicht so gut ging, fühlte sich Sepp Beil verbunden. Er veranstaltete Feste für Flüchtlinge,<br />

1994 engagierte er sich bei einer Hilfsaktion für Togo. Er brachte Medikamente und Schultaschen nach<br />

Afrika. Vor allem von der Armut der Kinder dort war er sehr betroffen. Sepp wusste, was es bedeutet, eine<br />

schwere Kindheit zu haben. Er selbst hatte schwere Jahre und war bereits als Sechsjähriger Vollwaise.<br />

Für sein unbändiges Schaffen wurde Sepp Beil mit der Goldenen Stadtmedaille ausgezeichnet. Die Republik<br />

ehrte ihn mit dem Bundesverdienstkreuz.<br />

Und wir, der Verband Bayerischer Amateurtheater, werden Sepp und seine Anekdoten eines ungestümen Lebens<br />

stets gut in Erinnerung behalten.<br />

Wir trauern mit der Familie von Sepp um einen großartigen Menschen.<br />

Der Mensch ist erst wirklich tot,<br />

wenn niemand mehr an ihn denkt.<br />

Bertolt Brecht<br />

Text u. Foto: Wolfgang Evers, Öffentlichkeitsreferent des VBAT<br />

10 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013


Verband aktuell<br />

Lehrgänge Dramaturgie und Regie<br />

41/13 - 04.10. – 06.10.2013<br />

Beginn: Freitag 18.00 Uhr<br />

Dramaturgie und Regie Teil I<br />

Ende: Sonntag 12.00 Uhr<br />

Referent: Prof. Stefan Bastians<br />

Zielgruppe: Spielleiter und Regisseure sowie erfahrene Theaterspieler<br />

Kursbeschreibung:<br />

Dieses Seminar bietet ein umfassendes Repertoire an Handwerkszeugen der Regiearbeit, der Schauspielerführung<br />

und der Dramaturgie für die Arbeit in klassischen, modernen und volkstümlichen Theatertexten. Im Zentrum des Seminars<br />

steht das erfolgreiche Zusammenspiel von dramaturgischer (also textbezogener) und inszenatorischer Theaterarbeit.<br />

Die genaue Analyse von Theatertexten (wie etwa Tragödie, Komödie, Absurdes Theater und Episches Theater)<br />

erleichtert den Spielleitern grundlegenede Entscheidungen, wie ein Stück zu inszenieren ist. Unterschiedliche<br />

Methoden der Rollenfindung (physische und psychische Annäherung an die Rollenfigur) finden anhand gängiger<br />

Künstlertheorien ihre Berücksichtigung.<br />

Die Teilnehmer erproben anhand exemplarischer Regiearbeiten verschiedene Möglichkeiten zur<br />

Gestaltung von Theaterszenen.<br />

Detaillierte Beschreibung Teil I:<br />

Im ersten Wochenende erhalten die Teilnehmer eine praktische Einführung in die Grundlagen der Regiearbeit, der<br />

Schauspielerführung und in die Erarbeitung von Rollenfiguren. Hierbei werden Rollenfindungsprozesse (physische<br />

und psychische Annäherung an Rollenfiguren) anhand gängiger Künstlertheorien praktisch erprobt und für die Regiearbeit<br />

nutzbar gemacht. Einen theoretischen Einblick erhalten die Teilnehmer in die Arbeitsfelder der Regie, der<br />

Dramaturgie sowie der Theater- und Literaturwissenschaft. Auf dieser Basis werden ausgewählte dramatische Gattungen<br />

(Tragödie, Komödie, absurdes Theater, episches Theater) vorgestellt und auf ihre Merkmale und Bedingungen<br />

hin untersucht.<br />

Mitzubringen:<br />

Vorzubereiten<br />

durch die Teilnehmer:<br />

Bequeme Kleidung, Turnschuhe, Handtuch, Schreibunterlagen<br />

1. Lesen des Stücks „Woyzeck“ von Georg Büchner<br />

2. Vorbereiten einer Szene aus eigenem Repertoire<br />

Anmeldeschluss: 07. September 2013<br />

Seminargebühren: Eigenbeteiligung für Mitglieder 25,00 €, für Nichtmitglieder 55,00 €<br />

Testatfähig:<br />

Modul Regie – Dramaturgie und Regie Teil I<br />

45/13 - 25.10. – <strong>27</strong>.10.2013<br />

Beginn: Freitag 18.00 Uhr<br />

Dramaturgie und Regie Teil II<br />

Ende: Sonntag 12.00 Uhr<br />

Referent: Prof. Stefan Bastians<br />

Zielgruppe: Spielleiter und Regisseure sowie erfahrene Theaterspieler<br />

Kursbeschreibung:<br />

siehe Teil I<br />

Detaillierte Beschreibung Teil II:<br />

Dieser Abschnitt widmet sich der konkreten Arbeit an klassischen Theatertexten oder an Texten aus eigenen Stücken<br />

der Teilnehmer. Die Teilnehmer erlernen dramaturgische Werkzeuge und Methoden zur Analyse von Theatertexten<br />

(Rollenprofile, Interaktion, Handlungsführung, gattungsspezifische Merkmale) und wenden die gewonnenen<br />

Erkenntnisse im Rahmen exemplarischer Regiearbeiten an. Das Augenmerk liegt hierbei insbesondere auf der Gestaltung<br />

von Spannungsbögen, der Spielentwicklung innerhalb der Szenen sowie auf Kriterien zur Zusammenarbeit<br />

von Regisseur und Schauspielern.<br />

Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 11


Verband aktuell<br />

Lehrgänge Dramaturgie und Regie<br />

Mitzubringen:<br />

Bequeme Kleidung, Turnschuhe, Handtuch, Schreibunterlagen<br />

Vorzubereiten Lernen der festgelegten Szene vom Kurs Teil I (04.-06.10.2013)<br />

durch die Teilnehmer:<br />

Anmeldeschluss: 08. Oktober 2013<br />

Testatfähig:<br />

Modul Regie – Dramaturgie und Regie Teil II<br />

47/13 - 22.11. - 24.11.2013<br />

Beginn: Freitag 18.00 Uhr<br />

Dramaturgie und Regie Teil III<br />

Ende: Sonntag 12.00 Uhr<br />

Referent:<br />

Zielgruppe:<br />

Prof. Stefan Bastians<br />

Spielleiter und Regisseure sowie erfahrene Theaterspieler<br />

Kursbeschreibung:<br />

siehe Teil I<br />

Detaillierte Beschreibung Teil III:<br />

Das dritte Seminar widmet sich neueren Dramentexten und zeitgenössischen Theaterformen. Den Teilnehmern werden<br />

anhand praktischer Übungen die Merkmale und Zugänge zu modernen Theatertexten vermittelt. Diverse Inszenierungsverfahren<br />

aktueller Regieprofis, gegenwärtige Theaterkonzeptionen und exemplarische Arbeitsweisen für<br />

die jeweilige Spielleitung werden erprobt, analysiert und auf ihre Potentiale in Kontexten des Amateurtheaters hinterfragt.<br />

Schließlich behandelt dieses Seminar organisatorische Fragestellungen der Spielleitung und bietet Raum für<br />

die Beschäftigung mit individuellen inszenatorischen Herausforderungen der Teilnehmer.<br />

Mitzubringen:<br />

Bequeme Kleidung, Turnschuhe, Handtuch, Schreibunterlagen<br />

Vorzubereiten<br />

Mitnahme von Requisiten und möglichen Kostümen für die<br />

durch die Teilnehmer: erlernten Szenen aus Regiekurs Teil II (25.10. – <strong>27</strong>.10.2013)<br />

Anmeldeschluss: 31. Oktober 2013<br />

Testatfähig:<br />

Modul Regie – Dramaturgie und Regie Teil III<br />

Für alle Lehrgänge gilt:<br />

Lehrgangsort:<br />

Anmeldung bei:<br />

Unterbringung:<br />

Ferien- und Bildungszentrum Siegsdorf,<br />

Gerhartsreiter Straße 14, 83313 Siegsdorf<br />

Josef Kumminger<br />

Schlinzgerstraße 2a, 83313 Siegsdorf<br />

Telefon: 08662/12179, Fax: 08662/61258<br />

eMail: josef.kumminger@t-online.de<br />

Ferien- und Bildungszentrum Siegsdorf,<br />

Gerhartsreiter Straße 14, 83313 Siegsdorf<br />

Unterkunft nur Doppelzimmer und Vollverpflegung 100,-- € oder<br />

Vollverpflegung ohne Frühstück und Übernachtung 25,-- €<br />

12 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013


DREI MASKEN VERLAG<br />

Neues aus der BR-Reihe Komödienstadel:<br />

OBANDLT IS! von Tobias Siebert<br />

Milchbauer Gustl Brauchwieser bekommt im Mai 1925 mit der Münchner<br />

Soziologin Eva Herzog und deren Mutter extravaganten Besuch auf<br />

seinem Einödhof. Eva gibt zwar vor, eine Doktorarbeit über die bäuerliche<br />

Tierhaltung schreiben zu wollen, doch in Wahrheit erforscht sie das<br />

Heiratsverhalten im Oberland. Gemeinsam wollen die Brauchwiesers<br />

den Großstädtern eine Lehre erteilen – nicht ahnend, dass sich Eva unsterblich<br />

in Gustl verliebt hat …<br />

Aus der BR-Reihe Komödienstadel:<br />

LAUTER HORNOCHSEN von Holger Zimmermann<br />

Was tut man nicht alles, um in das Amt wiedergewählt zu werden? Franz<br />

Xaver Bilmoser, Bürgermeister von Filzach Ende der 70er-Jahre, scheut<br />

keine Mühen, um auch nach der Wahl die Geschicke der Gemeinde weiter<br />

lenken zu dürfen. Doch mit dem Essigfabrikanten Benedikt Scheibler<br />

ist ein ernst zu nehmender Gegenkandidat aufgestellt. Ob Bilmosers<br />

Bemühungen wirklich von Erfolg gekrönt sein werden?<br />

DER KÖNIG VON TÖLZ – NEUES VOM BULLEN<br />

BENNO von Ralph Wallner und Claus Hant<br />

Drinnen tagt der Monarchistenstammtisch, draußen schwimmt eine<br />

Leich‘ im Fischteich. Es ist der Heimatpfleger Max König, der im Garten<br />

der Pension Berghammer mit der Armbrust erschossen wurde. König<br />

war im Besitz wertvoller Dokumente des Märchenkönigs Ludwig II. –<br />

liegt hier das Motiv? Tatkräftig unterstützt von der „Mama“ leiten Benno<br />

Berghammer und seine Berliner Kollegin die Ermittlungen ein ...<br />

Neue bayerische Klassiker-Bearbeitungen<br />

von Roland Beier<br />

Die Klassikerbearbeitungen von Roland Beier, dem Vorsitzenden der traditionsreichen<br />

Münchner Volkssängerbühne – DIE JEDERMANN (7 D | 7 H),<br />

DRAMA DAMA (9 D | 6 H) und ORPHEUS UND ANDERE G‘SCHLAMPERTE<br />

VERHÄLTNISSE (5 D | 8 H) – eignen sich hervorragend für alle Amateurtheater,<br />

die Wert auf eine authentische bayerische Sprache legen!<br />

Unsere Dauerbrenner<br />

Der Drei Masken Verlag vertritt eine Reihe beliebter und seit Jahrzehnten<br />

erfolgreicher Komödien, die sich besonders gut für Amateurtheater<br />

eignen: ALLES FÜR DIE KATZ (3 D | 5 H), WENN DER HAHN KRÄHT<br />

(3 D | 7 H) und KRACH UM JOLANTHE (2 D | 7 H) von August Hinrichs<br />

in bayerischen Bearbeitungen von Eva Hatzelmann sowie unseren Dauerbrenner<br />

FISCH ZU VIERT (3 D | 1 H) von W. Kohlhaase und R. Zimmer.<br />

DREI MASKEN VERLAG GmbH München<br />

Mozartstr. 18, 80336 München, Tel. 0049 (0)89 544 56 909, Fax 089 53 81 99 52<br />

bestellen@dreimaskenverlag.de – www.dreimaskenverlag.de<br />

Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 13


Verband aktuell<br />

Professioneller Anspruch und das Amateurtheater<br />

Professioneller Anspruch und das Amateurtheater<br />

Überlegungen zur Inszenierung „Besuch der alten Dame“ des Theater in der Au e.V.<br />

von Markus Bassenhorst<br />

„Man muß etwas Neues machen,<br />

um etwas Neues zu sehen“<br />

(Georg Christoph Lichtenberg)<br />

Ein voll besetzter Pfarrsaal. Hier spielt das Theater in der Au. Es herrscht erwartungsfrohe Spannung, man hört<br />

scheppernde Bewirtung im Foyer, freudiges Gespräch in den Sitzreihen. Soweit noch nichts Besonderes. Doch wer<br />

sich die Szenerie genauer anschaut, sieht erstaunlich viele Jugendliche, in Gruppen zusammenstehend, flankiert<br />

von wichtig dreinschauenden älteren Damen – Schülergruppen mit ihren Deutschlehrerinnen. Auf dem Spielplan<br />

steht Friedrich Dürrenmatts „Besuch der alten Dame“, ein Klassiker des Deutschunterrichts. Ein Stück das der Autor,<br />

so bekannte er selbst 1980 in einem Interview für den Playboy, eigentlich nur aus seiner „finanziellen Zwangslage“<br />

heraus verfasst hatte. Ob dies die Fachlehrerinnen wohl wissen?<br />

Im Amateurtheater sieht man selten Theaterstücke, die<br />

schulischen Unterrichtsstoff behandeln. An diesem Abend<br />

ist bemerkenswert: Die gefürchtete Schülerschaft, häufig<br />

als ungefragter und lautstarker Kommentator des Bühnengeschehens,<br />

folgt der tragischen Groteske gebannt bis<br />

zum knallenden Ende. Eine Haltung, von der so manches<br />

Stadttheater nur träumen kann. Ein Blick auf den Entstehungsprozess<br />

der Inszenierung ist ebenfalls interessant:<br />

Das aufführende Ensemble, bestehend aus Spielerinnen<br />

und Spielern jeden Alters, allesamt Amateure, manche im<br />

Spiel erfahren, andere neu auf den Brettern einer Bühne,<br />

hatten einen intensiven und spannenden Probenprozess<br />

hinter sich gebracht. Die Regie führte Anschi Prott, Schauspielerin,<br />

praxiserfahrene Regisseurin und Theaterpädagogin,<br />

zudem seit vielen Jahren Mitstreiterin im Theaterverein. Sie hatte sich Ehrgeiziges vorgenommen. Zum einen<br />

leistete Sie in Personalunion die Arbeit der Dramaturgin, der Regisseurin, der Organisatorin und der Theaterpädagogin.<br />

Zum anderen entwickelte sie ein theaterpädagogisches Konzept für die Probenarbeit, organisierte Gastspielreisen,<br />

das Marketing an Schulen und führte Workshops zum Stück an Schulen durch.<br />

Ihr ambitionierter Anspruch war es, gemeinsam mit den Spielerinnen und Spielern eine Inszenierung zu schaffen, die<br />

auch vor Fachpublikum bestehen und als Gastspielproduktion auch von professionellen Theaterhäusern eingeladen<br />

werden sollte. Auf die Spielerinnen und Spieler kam eine ungewöhnlich intensive Probenarbeit zu. Eine gründliche<br />

dramaturgische Vorarbeit, intensive Rollenarbeit und Szenenarbeit und immer wieder Übungen, Spiele und Aufgaben,<br />

um die Rollen und den Theatertext zu einer spannenden und überzeugenden Inszenierung wachsen zu lassen.<br />

Das Ergebnis beeindruckte: Gesangspartien, Choreographien, mutige Ausgestaltung vermeintlicher Nebenfiguren,<br />

etwa der von einer Spielerin personifizierte Panther, das personifizierte tote Kind von Claire, oder die Tango tanzenden,<br />

geblendeten Kastraten, die Begleiter der alten Dame. Bemerkenswert waren die hohe Konzentration aller<br />

Darstellerinnen und Darsteller, die gehaltenen Spannungsbögen, der durchgehaltene Rhythmus und die glaubwürdige<br />

Figurendarstellung.<br />

Diskutiert man im Amateurtheater über Qualität, so möchte man die Inszenierung von Anschi Prott beispielhaft nennen.<br />

Doch führen solch ambitionierte Regie- und Schauspielprojekte, wie das hier Beschriebene, in langjährigen<br />

Theatervereinen auch immer wieder zu Spannungen. So finden sich auf der einen Seite Akteure, die Neues ausprobieren<br />

möchten, neue Theaterformen wagen, oder ambitioniert dem professionellen Theater auf Augenhöhe begegnen.<br />

Auf der anderen Seite stehen jene Mitglieder, die mit ihrer jahrelangen Erfahrung und sicherlich berechtigt<br />

gutem Gewissen ihre bewährte und oft erfolgreiche Form des Theaterspiels bewahren möchten. Letztere gehören<br />

14 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013


Verband aktuell<br />

ihrem Verein meist bereits viele Jahren an und haben in der Freizeit ihr Theaterspiel ins Herz geschlossen. Viele<br />

Gruppen sehen sich in der Pflicht gegenüber den Erwartungen des langjährig gepflegten Publikums: „Die Leute wollen<br />

was Lustiges sehen, sich amüsieren“ ist ein häufig gehörter Ausspruch. Die Produktion „Der Besuch der alten<br />

Dame“ schaffte jedoch weit mehr: so überzeugte sie zum einen das langjährig gepflegte Publikum, und konnte zum<br />

anderen neues, junges Publikum dazugewinnen. 15 Aufführungen (darunter auch Gastspiele) waren fast immer restlos<br />

ausverkauft.<br />

In regionalen Theatervereinen haben die Mitglieder häufig ganz unterschiedliche Motivationen: Mal ist es die Faszination<br />

für die Form und Möglichkeiten des Theaterspiels, mal sind es die liebenswerten „Kolleginnen und Kollegen“,<br />

mit denen man die Freizeit kreativ verbringt und dann wieder ist es das Hinfiebern auf die große Premiere. Es ist die<br />

Freude am sich ausprobieren und daran, etwas Besonderes, nicht Alltägliches zu machen, durch den eigenen Auftritt<br />

zu erhalten. Sich ein hohes darstellerisches Niveau zu erarbeiten ist längst nicht das Ziel aller, berechtigter Weise.<br />

Was sie eint, ist der Verein und die Begeisterung für das Theaterspiel.<br />

Die Vereinsführung hat hier stets eine große Verantwortung<br />

zu tragen. Die Zuschauerzahlen müssen stimmen, alle<br />

„Spielwilligen“ sollen eine Rolle erhalten, Nachwuchs will<br />

gewonnen und gehalten werden und es braucht eine gewisse<br />

Bekanntheit in der Region. Dies führt mancherorts zu<br />

sich verfestigenden Strukturen. Man macht es so, wie man<br />

es die letzten Jahre auch gemacht hat. Doch Vorsicht, denn<br />

wenn nichts Neues mehr gewagt wird, stirbt manchmal die<br />

Seele des Theaterspiels.<br />

Das Theater bewegt sich schon immer im Spannungsfeld<br />

zwischen festen Regeln, Ritualen, klar geregelten Darstellungsformen<br />

und dem Brechen mit denselben. Es geht um<br />

das Verhandeln der Formen, Inhalte und Zielsetzungen.<br />

Veränderung ist ein zentrales Merkmal des Theaters. Und<br />

so stellt sich die Frage, ob Vereine nicht immer auch Neuem, Ambitioniertem und vielleicht auch Irrwitzigem einen<br />

Raum geben sollten. Vielerorts lässt sich immer wieder beobachten, dass ambitionierte Spieler, die sich in ihrer<br />

Heimatbühne engagiert haben, sich vom Theaterverein abwenden und (im besten Falle) eine eigene Gruppe gründen.<br />

Hiermit kann keinem gedient sein. Einige Bühnen haben dem neue Strukturen entgegengestellt. Neben ihren<br />

großen, meist einmal im Jahr stattfindenden Inszenierungen befördern sie kleinere Produktionen, oft auf kleinen<br />

Studiobühnen, ohne Erwartungsdruck bezüglich Zuschauerzahlen und Einnahmen. Hier können die Wagemutigen<br />

experimentieren und Neues probieren. Nicht selten sind diese kleinen Inszenierungen hoch spannend. Und sicher<br />

erwachsen aus diesen Theatervereinen, die ihren Strebenden einen Platz zur Entfaltung geben, neue, ambitionierte<br />

Spielleiterinnen und Spielleiter, die mit ihren Mitstreitern Inszenierungen erschaffen, welche vielleicht eines Tages<br />

den Vergleich mit „professionellem Theater“ nicht scheuen müssen.<br />

Der Regisseur und Intendant der Berliner Staatsoper Jürgen Flimm erklärte einmal, dass er die Qualität einer Inszenierung<br />

auch an der Spielfreude der Darsteller erkennen könne. Ein Amateurtheater, das seine Spielerinnen und<br />

Spieler Raum zur Entfaltung und Fortbildung gibt, sie in fundierter Probenarbeit gut vorbereitet, ihr Selbstbewusstsein<br />

stärkt und dadurch eine lustvolle Inszenierung bietet, kann Flimms Anspruch auf jeden Fall genügen.<br />

Die große Stärke des Amateurtheaters liegt in seiner Vielfalt. Dieses meist auf die Verschiedenheit der Bühnen<br />

bezogene Statement kann auch innerhalb eines Theatervereins angewendet werden. Ein Verein kann durch seine<br />

Vielfalt schillern und begeistern: Mit lieb<strong>ev</strong>oller Mundart, herzhaftem Bauernschwank, herzzerreißender Komödie,<br />

theaterpädagogischem Projekt und mit Inszenierungen, die dem Amateurtheater einen Platz an den Spielorten der<br />

Profis eröffnen. Bitte mehr davon!<br />

Fotos: Andreas Prott<br />

Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 15


Verband aktuell<br />

Interview mit Vera Rumpel<br />

wie eine Amateurspielerin den Sprung zur Schauspielschule wagt<br />

Interview mit Vera Rumpel<br />

Warum dieses Interview?<br />

Die Antwort: Weil eine Amateurspielerin den Sprung zur Schauspielschule<br />

und damit zum Profitum wagt.<br />

VBAT: Wie wichtig oder gut war es, dass das auf den Lehrgängen vermittelte<br />

auch in der Gruppe weitergeführt wurde?<br />

VR: Es ist wichtig, dass der Verein Übungen von den Lehrgängen aufgreift<br />

und weiterführt. Es steigert dauerhaft die Qualität der Proben. Viele Übungen<br />

lassen sich meinst sowieso nur in der Gruppe durchführen. Ganz abgesehen<br />

davon, dass es auch deutlich mehr Spaß macht! :-) In den Lehrgängen bekommt<br />

man häufig viel Neues gezeigt. Meist reicht jedoch die Zeit nicht aus,<br />

um das gelernte zu verinnerlichen. Es ist genial, wenn man in einem Verein<br />

Mitglied ist, der offen für Neues ist und stets bemüht die Qualität seiner Inszenierungen<br />

zu steigern. Ich habe mit der Erholung wirklich Glück!<br />

VBAT: Liebe Vera, schildere unseren Lesern doch mal die wichtigsten Stationen<br />

Deiner schauspielerischen Entwicklung, Deinen Werdegang, der Dich<br />

auf die Schauspielschule in Usedom „vorbereitet“ hat.<br />

VR: Bereits im Alter von 7 Jahren hatte ich großen Spaß daran auf der Bühne<br />

zu stehen. Sei es bei Theaterstücken die mein Vater für das Pfarrfest unseres<br />

Ortes inszenierte, oder bei der Darbietung von Sketchen und Tänzen,<br />

bei der jährlichen Faschingsveranstaltung. Mit jeder weiteren Aufführung<br />

wuchs die Leidenschaft am Spielen, so dass ich 2004 Mitglied beim Theaterverein<br />

„Flotte Bühne“ in Bad Königshofen wurde. Ein Jahr darauf wechselte<br />

ich zur Freilichtbühne Poppenlauer. Bereits damals wünschte ich mir Schauspielerin<br />

zu werden, doch fehlte mir noch der Mut dies in die Tat umzusetzen.<br />

In Folge dessen begann ich im Herbst 2006 meine Ausbildung zur Masseurin<br />

und med. Bademeisterin in Erlangen. Da ich nun im Großraum Nürnberg<br />

wohnhaft war, bot sich mir ab diesem Zeitpunkt ein viel größeres Angebot<br />

im Bereich der Darstellenden Künste. Ich trat dem „Förderverein Schauspiel<br />

Nürnberg e.V.“ bei, wodurch ich zu zahlreichen Hauptproben des Nürnberger<br />

Stadttheaters Zugang erhielt.<br />

Nach einer Durststrecke von 3 Jahren war es mir 2009 endlich wieder möglich<br />

selbst auf den Brettern zu stehen. Als neues Mitglied im Verein „Bühne<br />

Erholung <strong>27</strong> Fürth e. V.“, erhielt ich zunächst eine Rolle bei den von uns jährlich<br />

angebotenen Stadtführungen. Kurz darauf wurde ich beim neuen Stück<br />

„Mallorca lässt grüßen“ in der Rolle der Elisabeth besetzt. Es war großartig,<br />

gleich zu Beginn meiner Mitgliedschaft spielen zu dürfen. Diesen Umstand<br />

hatte ich unserem Vorstand Klaus Hoffmann zu verdanken. Er versucht stets<br />

neue Mitglieder gleich zu Beginn im Ensemble zu integrieren. Bei den meisten<br />

Amateurschauspielgruppen beginnt man häufig zunächst mit Kartenabreisen<br />

und Brötchen schmieren. Des Weiteren habe ich es der „Bühne Erholung“<br />

zu verdanken, dass ich auf die Weiterbildungsangebote des Verbandes<br />

Bayrischer Amateurtheater e. V. aufmerksam wurde.<br />

Ich profitierte sehr von der für eine Amateur-Gruppe ungewöhnlich professionellen<br />

Arbeitsweise und den neu geknüpften Kontakten. So folgte bald<br />

das Angebot von Herrn Schidlowsky, der mich in einer Aufführung spielen<br />

sah, bei seinem neuen Stück mit zu wirken. Diese Chance ließ ich mir nicht<br />

entgehen. In dem Theaterstück „Jüdisch jetzt“, welches Herr Schidlowsky in<br />

Kooperation mit dem Stadttheater Fürth inszenierte, trat ich in der Rolle der<br />

Nachbarin und der Amtsfrau auf. Die Zusammenarbeit mit Berufsschauspielern<br />

war wirklich faszinierend und mein Wunsch, meine Leidenschaft endlich<br />

zum Beruf zu machen, wuchs weiter an.<br />

16 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013


Verband aktuell<br />

Der wirkliche Schlüsselmoment, seit dem ich nun mein Ziel Schauspielerin zu werden konsequent verfolge, ergab<br />

sich jedoch während eines Hauslehrganges meines Vereins „Bühne Erholung <strong>27</strong> Fürth e. V.“. Thema des Lehrganges<br />

war „Imagination; Arbeit nach Tschechow“. Die damalige Dozentin, Daniela Burkhardt, erkundigte sich, warum ich<br />

mit meinen Fähigkeiten nicht schon längst die Ausbildung zur Schauspielerin begonnen hätte. Zu diesem Zeitpunkt<br />

waren die Anmeldefristen für einen Studienplatz, leider bereits verstrichen. Daher konzentrierte ich mich zunächst<br />

auf meine Rollenauswahl, um mich anschließend gut vorbereitet dem Vorsprech-Horror auszusetzten.<br />

VBAT: Welchen Stellenwert hat eine gute Vereinsarbeit gerade im Hinblick auf die Förderung neuer Talente?<br />

VR: Eine gute Vereinsarbeit ist essentiell für die Förderung neuer Talente. Um sein Talent weiter zu entwickeln, benötig<br />

man immer wieder neue Impulse und Eindrücke. Hierfür ist die Interaktion in einem bestehenden Ensemble<br />

wahnsinnig hilfreich. Und es gibt einen ganz wesentlichen Punkt. Spaß! Eine gute Vereinsarbeit, die nicht nur aus<br />

Proben, sondern auch aus gemeinsamen Workshops, Sommerfesten usw. besteht, lässt einem am Ball bleiben. Wer<br />

sich für eine Sache dauerhaft begeistern kann, wird diese weiter verfolgen.<br />

VBAT: Welcher Stellenwert hat dabei die Verbandsarbeit? Du hast ja viele angebotene Fortbildungen des Verbandes<br />

Bayerischer Amateurtheater besucht.<br />

VR: Von den Fortbildungen des Verbandes Bayerischer Amateurtheater, profitiert sowohl der Spieler ganz persönlich,<br />

als auch der gesamte Verein. Die Angebote sind umfassend, so dass für jeden etwas dabei ist. Ich zum Beispiel<br />

hatte mal einen Workshop zum Thema „Sprache“ belegt, da meine Aussprache gelegentlich zu wünschen übrig ließ.<br />

Bei all meinen späteren Vorsprechen, waren die im Kurs erlernten Übungen Teil meines Aufwärmprogrammes.<br />

VBAT: Man sieht an Dir, dass offensichtlich ein gewisses „Potenzial“ bei der Jugend schlummert. Was ist denn Deine<br />

Meinung dazu, wie man die Jugend zum Theater motivieren kann, wie man Jugendliche im Zeitalter von Facebook<br />

und Internet erreicht und wie man es schafft, dass die „Alten“ ihr Wissen, ihr KnowHow an die „Jungen“ weitergeben<br />

können?<br />

VR: Darüber muss ich kurz nachdenken, da bei mir der Wunsch Theater zu spielen stets vorhanden war und nicht<br />

erst geweckt werden musste. Ich denke in der heutigen Zeit ist Präsenz entscheidend. Da viele Jugendlichen das<br />

Theater nicht mehr über ihr Elternhaus kennen lernen, müssen die Vereine viel aktiver sein, um das Interesse der<br />

„Jungen“ zu wecken. Der Berg muss in diesem Fall zum Propheten gebracht werden. Eine Anlaufstelle hierbei wären<br />

sicherlich die Schulen und Jugendhäuser. Denkbar wären z. B. kostenfreie Aufführungen, Workshops etc.<br />

VBAT: Hättest Du Lust, Dich selber in die Jugendarbeit im VBAT einzubringen?<br />

VR: Es wäre sicherlich spannend, dass eigene Wissen weiter zu geben und Jugendlichen für die Schauspielerei zu<br />

begeistern. In den nächsten 4 Jahren jedoch, werde ich wohl genug Theater haben. ;-) Ich warte jetzt erst mal ab,<br />

wie die Ausbildung so läuft, wobei ich gestehen muss, dass mir die Idee mit der Jugendarbeit schon in den Finger<br />

juckt. ;-)<br />

VBAT: Wie sieht denn nach derzeitigem Stand Deine weitere Lebensplanung aus? Wo willst Du denn hin? Bekanntlich<br />

ist „kein Wind ein Günstiger, wenn man nicht weiss, in welchen Hafen man segeln möchte“.<br />

VR: Ich möchte auf Theaterbühnen stehen. Sowohl bei den kleinen, als auch bei den großen Theaterhäusern. Zum<br />

Film und Fernsehen zieht es mich momentan nicht. Ich liebe es Menschen mit meinem Spiel zu berühren. Das Publikum<br />

zu bewegen. Ich glaube, dass würde ich bei einer Filmproduktion vermissen. Aber man sagt ja bekanntlich:<br />

„Sag niemals, nie!“ ;-)<br />

VBAT: Was bedeutet der Umzug nach Usedom für Dich, für Deine Familie, für Deinen<br />

Theaterverein und für Deine „Schauspielleidenschaft“?<br />

VR: Ich freue mich wahnsinnig auf die Ausbildung! Obwohl ich auch zugeben muss,<br />

dass ich vor den ganzen Veränderungen ziemlich Muffensausen habe. Ich, mein Freund,<br />

meine Familie und die Mitglieder meines Theatervereines, haben eine lachendes und ein<br />

weinendes Auge dabei. Trotz der Tatsache, dass sie zwei Gefühle in Ihren Herzen hegen,<br />

haben sie mich stets mit allen Kräften unterstützt. Ohne Ihre Hilfe, hätte ich diese Chance<br />

niemals erhalten! Die Tragweite des ganzen werde ich wohl erst im Laufe des kommenden<br />

Jahres abschätzen können. Es bleibt also spannend. ;-)<br />

Das Interview führte Klaus Hoffmann.<br />

Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 17


Berichte aus den Bezirken<br />

Oberbayern aktuell<br />

Theater Zwischenton e.V. aus Ebersberg präsentierte:<br />

Presseabdruck aus dem Münchner Merkur vom 26.02.2013<br />

Bayerische und andere<br />

Volksstücke, Schwänke und Komödien<br />

Claudia Högerle / Karl Gallenz<br />

Ab Morgen sind wir ehrlich<br />

Die brave Gerti wundert sich, warum ein<br />

Polizist von der Ausländerbehörde vor der Tür<br />

steht. Hat Opa Walter, das Schlitzohr, wieder<br />

etwas ausgefressen oder ist es diesmal ihr<br />

Mann, der etwas zu verbergen hat? Beide, wie<br />

sich herausstellt, und Gerti muss energisch<br />

durchgreifen, um wieder Ordnung ins Familienleben<br />

zu bringen.<br />

Für 4 Damen, 4 Herren, 120 Minuten.<br />

Regina Harlander<br />

Doswidanja, Anja<br />

Onkel Zacharias, ein ausgekochtes Schlitzohr,<br />

hat Geld und Häuschen einer seltsamen Russin<br />

und der Feuerwehr vererbt, aber wo bleiben da<br />

Nichte und Neffe, die einzigen Angehörigen?<br />

Dieses Testament hat es in sich.<br />

Ein bayerischer Schwank für 4 Damen, 5 Herren,<br />

90 Minuten.<br />

Deutscher Theaterverlag<br />

Grabengasse 5 · 69469 Weinheim<br />

Gerlinde Wöhrl<br />

Falak – oder warum der Bua vom<br />

Sommerfrischler deppert worn is<br />

Seit vielen hundert Jahren spukt es in der<br />

Gegend, behauptet der alte „Kräuterlois“. Es<br />

geschehen seltsame Dinge und bald scheint<br />

es keinen Zweifel mehr zu geben: Die Hex<br />

geht um!<br />

Für 3 Damen, 4 Herren, 3 Kinder ab 12 Jahren,<br />

70 Minuten.<br />

NEUERSCHEINUNGEN - Juli 2013<br />

In bayerischer Mundart:<br />

Gerlinde Wöhrl<br />

Der Kini, der Wildschütz und der<br />

Hirsch no dazua<br />

Ein Stück über Ludwig II aus der Perspektive der<br />

Bauern – kritisch, aber auch lieb<strong>ev</strong>oll, ganz so,<br />

wie „der Kini“ bis heute betrachtet wird. Ein historisches<br />

und doch modernes Volkstheaterstück<br />

in der Tradition der bayerischen Wildererspiele.<br />

Für 3 Damen, 4 Herren, 3 Kinder ab 12 Jahren,<br />

70 Minuten.<br />

Telefon: 06201 . 87 90 710 · Fax: 06201 . 50 70 82 · E-Mail: theater@dtver.de<br />

Heidi Mager<br />

Die Frauenflüsterer<br />

Bernhard und sein Schwager Walter sind ein<br />

„dreamteam“ und verbringen den Tag am<br />

liebsten mit gemeinsamem Nichtstun. Die<br />

dauernden Mahnungen von Bernhards Frau,<br />

dass sie sich endlich wieder Arbeit suchen<br />

sollen, gehen beiden gehörig auf die Nerven.<br />

Doch dann klappt es plötzlich wieder mit einem<br />

Job. Allerdings ist es eine Tätigkeit, die sie<br />

unbedingt verschweigen müssen. Aber nichts<br />

ist so geheim, dass es nicht doch irgendwann<br />

publik wird…<br />

Für 5 Damen, 4 Herren, 120 Minuten.<br />

Rolf Salomon<br />

Hilde, die Wilde<br />

Hilde ist eine überaus direkte Person. Mit<br />

ihren unkonventionellen Vorlieben und in ihrer<br />

Verachtung alles Scheinheiligen schießt sie<br />

allerdings übers Ziel hinaus. Doch dann begegnet<br />

ihr die große Liebe. Wird Hilde sich etwa<br />

ändern? Für 4 Damen,<br />

4 Herren, 120 Minuten.<br />

Online unter<br />

www.dtver.de<br />

18 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013


Berichte aus den Bezirken<br />

Oberbayern aktuell<br />

Gelungene Theaterpremiere<br />

in Bad Endorf<br />

Zahlreiche Ehrengäste und hunderte von Besuchern sahen am<br />

Pfingstmontag die Premiere des Heiligenspiels „Der Pfarrer von<br />

Ars“ in Bad Endorf. Gelobt wurden neben der schauspielerischen<br />

Leistung aller Spieler auch das aufwändig gestaltete Bühnenbild,<br />

die farbenprächtigen Kostüme und der deutlich bessere Ton im<br />

Zuschauerraum. Er wird von einer brandneuen Licht- und Tonanlage<br />

produziert, die ebenfalls Premiere feierte.<br />

Das Stück handelt von Jean-Marie Vianney, der während der<br />

französischen R<strong>ev</strong>olution auf dem Hof eines Weinbauern aufwächst<br />

und als Kind die darauf folgende Schreckensherrschaft der Jakobiner miterlebt. Schon mit 13 Jahren äußert<br />

er den Wunsch Pfarrer zu werden, oder wie er selbst es ausdrückt: „Ein einfacher Arbeiter im Weinberg des Herrn“.<br />

Nachdem Robespierre fast alle Priester auf der Guillotine hinrichten ließ, wäre dem französischen Volk Nachwuchs<br />

durchaus willkommen. Die zerstörte Infrastruktur sowie die Verpflichtung zum Militärdienst verhindern aber eine frühe<br />

Aufnahme des Theologiestudiums, so dass Vianney bis zum 19. Lebensjahr darauf warten muss. Auch das Studium<br />

selbst fällt ihm nicht leicht, vor allem Latein macht Schwierigkeiten. Mit 29 Jahren schließlich erreicht Vianney sein<br />

Ziel und wird Pfarrer im kleinen, heruntergekommenen Dorf Ars-sur-Formans bei Lyon. Ab hier wird Jean-Marie<br />

Vianney zum Pfarrer von Ars, der am 31. Mai 1925 von Papst Pius XI. Heilig gesprochen wurde. Zu Lebzeiten wirkte<br />

er nicht nur zahlreiche Wunder, er ließ auch ein Heim für Mädchen errichten und verwandelte Ars-sur-Formans in<br />

einen weit über Frankreich hinaus bekannten, ansehnlichen Pilgerort. Tagsüber nahm er bis zur völligen körperlichen<br />

Erschöpfung tausenden von Pilgern täglich die Beichte ab, nachts quälte ihn der Teufel, dem Vianneys Höhenflug<br />

weniger gefiel. Am 4. August 1859 starb der Pfarrer von Ars. Sein letztes Wunder wirkte er erst viele Jahre später: Bei<br />

der Exhumierung seines Leichnams am 17. Juni 1904 konnten keine Anzeichen von Verwesung festgestellt werden.<br />

Besucher des Stücks können Gutes tun, während sie edlen Wein<br />

und das Spiel genießen. Die Theatergesellschaft verkauft in der<br />

Spielsaison insgesamt zweitausend Flaschen Rot- und Weißwein<br />

der Marken Blauer Zweigelt und Grüner Veltliner. Der Erlös<br />

kommt dem Rosenheimer Frauenhaus sowie dem Frauennotruf<br />

zu Gute. Die Firma Heiss aus Bad Endorf bestellte den Wein<br />

auf Wunsch der Theaterspieler bei einer Kellerei in Krems, Österreich<br />

und sorgte dafür, dass die Flaschen mit einem Etikett<br />

ausgestattet wurden, das den Pfarrer von Ars zeigt. Besucher<br />

erhalten somit ein hübsches Souvenir.<br />

Auf die Idee mit der Weinspende brachte die Theaterspieler eine<br />

Szene aus dem vierten Akt. Johannes Vianney, auch bekannt<br />

als Pfarrer von Ars, lässt ein Heim für notleidende Mädchen errichten.<br />

Kurz nach der französischen R<strong>ev</strong>olution hatten Mädchen<br />

und Frauen keinerlei Rechte. Wer nicht in die Ehe flüchten<br />

konnte, musste sich alleine durchschlagen und war marodierenden Banden hilflos ausgeliefert. Im Heim der Vorsehung<br />

fanden die Frauen nicht nur körperlichen Schutz, sondern auch geistige Bildung und ein neues Zuhause.<br />

In ähnlicher Weise hilft heute das ebenfalls von der Kirche betriebene Frauenhaus in Rosenheim den Opfern physischer<br />

und sexueller Gewalt. Ehrenamtliche Mitarbeiter stärken dort das Selbstwertgefühl von Frauen und Kindern,<br />

helfen beim Verarbeiten erlebter Albträume und Tragödien und schützen sie vor weiteren Gewalttaten. Theatervorstand<br />

Markus Mädler, der den Pfarrer von Ars auf der Bühne verkörpert, freut sich ganz besonders über die Spendenaktion<br />

mit dem Wein, denn damit kann er das Werk des echten Heiligen in unserer Zeit weiterführen.<br />

Text: Markus Hermannsdorfer<br />

Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 19


Berichte aus den Bezirken<br />

Oberbayern aktuell<br />

Männer haben´s auch bei der G´fildner Bühne nicht leicht!<br />

Mit dem Lustspiel „Männer haben´s auch nicht leicht“ wird in Lohhof drei Stunden bestes Theater dargeboten.<br />

Regisseurin Renate Schober hat sich eine kleine Besonderheit<br />

für den Anfang des 3. Aktes einfallen lassen. Da werden<br />

Rudolf Struppes Träume tänzerisch dargestellt. Dabei sind<br />

nicht nur alle Akteure im Einsatz, auch Technik, Requisite,<br />

Maske, Regie und Souffleuse sind hier schauspielerisch gefordert.<br />

Das Männerteam, Charles Rösner, Herbert Thomanek sowie<br />

mit Harry Münzer und Jan Picman (letztere sind zwei Neuzugänge<br />

des Vereins), glänzt um den im Mittelpunkt stehenden<br />

Rudolf Struppe. Andreas Huber läuft in dieser Hauptrolle<br />

zu Hochform auf. Im Dialog mit seiner Schwester Apollonia,<br />

bestens dargestellt von Uschi Klodner, ergänzen sich beide<br />

wunderbar. Ein Wort gibt das andere; solches Theater fasziniert.<br />

Das Frauenteam, Sylvia Alscher, Sonja Haug, Sonja Eder und Renate Orth, haben ihre Männer - früher oder später<br />

- fest im Griff. Dabei hat Sabrina Schober die Rolle der leider kurzfristig erkrankten Sonja Eder großartig ausgefüllt.<br />

Auch in diesem Jahr hat Regisseurin Renate Schober bewährte Regiearbeit geleistet. Seit November 2012 wird nun<br />

geprobt. Das gesamte Team konnte jetzt endlich mit ihren Leistungen das Publikum kurzweilig unterhalten.<br />

Gudrun Liedl<br />

G´fildner Bühne Lohhof e.V.<br />

Sechs Damen und ein Todesfall<br />

Die Waldtruderinger Laienspielgruppe spielte unter der Regie von Werner Helbig das Stücke „Porzellanfraktur“ in<br />

dem sechs leicht verrückte Damen einen Mord in „eigenen Reihen“ begehen, nur, um den gegenüber wohnenden<br />

Junggesellen, der als Kommissar bei der Mordkommission arbeitet, in die eigenen vier Wände zu locken.<br />

Ein vergnüglicher und kurzweiliger Abend, der das Stück mit Erzählungen des<br />

Kommissars und seines Assistenten über Rückblenden geschickt und interessant<br />

gestaltete.<br />

Die Schauspielerinnen und Schauspieler spielten wie eh und je mit Leidenschaft<br />

und Witz und so waren viele Lacher und großer Applaus Lohn für die Schauspieler.<br />

Die „Versorgung“ des „leibliches Wohles“ beim Obermaier in Waldtrudering gehört<br />

natürlich besonders erwähnt. So ist die Spielstätte<br />

nicht zuletzt Mitgarant für einen sehr<br />

schönen und vergnüglichen Abend.<br />

Wir kommen gerne wieder.<br />

Text und Foto: we<br />

20 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013


TVRieder_sw_02_08_05.qxd 04.08.2005 13:28 Uhr Seite 1<br />

THEATERVERLAG RIEDER<br />

Komödien – Lustspiele – Schwänke<br />

Franz Rieder<br />

Franz Rieder<br />

Franz Rieder<br />

Regina Rösch<br />

Regina Rösch<br />

Jürgen Schuster<br />

Jürgen Schuster<br />

Jürgen Schuster<br />

Wunder über Wunder (3/4 Damen, 6/5 Herren)<br />

Omas Himmelfahrt und zurück (4Damen, 4Herren)<br />

Der Wüstling und das Kragenknöpferl (4Damen, 4Herren)<br />

Die Silberhochzeit (4Damen, 4Herren)<br />

Der ledige Bauplatz (4Damen, 6Herren)<br />

Finger weg vom Internet, Opa! (4Damen, 4Herren)<br />

Feurio – Aufruhr im Spritzenhaus (3Damen, 4Herren)<br />

Rebellische Weiber (4Damen, 4Herren)<br />

Boul<strong>ev</strong>ardstücke – Kriminalkomödien<br />

Regina Rösch<br />

Regina Rösch<br />

Regina Rösch<br />

Alexander Ollig<br />

Michael Haidner<br />

Wolfgang Bräutigam<br />

Hans Gnade<br />

Hans Gnade<br />

Die Nacht der Nächte (4Damen, 5Herren)<br />

Die Silberhochzeit (4Damen, 4Herren)<br />

Mord im Hühnerstall (4Damen, 5Herren)<br />

Lügen und andere Wahrheiten (4Damen, 3Herren)<br />

Zur Kasse Schätzchen (4Damen, 3Herren)<br />

Die überfüllte Wohngemeinschaft (5Damen, 6Herren)<br />

Maximilian, jetzt bist du dran (5Damen, 6Herren)<br />

Heiße Nacht und kalte Dusche (3Damen, 4Herren)<br />

Bühnenstücke in bayerischer Mundart<br />

Michael Haidner<br />

Michael Haidner<br />

Michael Haidner<br />

Ingrid Klameth<br />

Ingrid Klameth<br />

Ulla Kling<br />

Ulla Kling<br />

Felix Buchmair<br />

Freude am<br />

Theater<br />

Der Wilderer Sepp und das zweite Leben (3Damen, 4Herren)<br />

Der Lottobauer (2/8 Damen, 6/7 Herren)<br />

Der kurierte Liebhaber (3Damen, 4Herren)<br />

A so geht’s (6Damen, 7Herren)<br />

All inclusive (5Damen, 7Herren)<br />

Salut für Berta (5Damen, 5Herren)<br />

Der Deifi und die Kramerin (3Damen, 4Herren)<br />

Poldis Traum (3Damen, 5Herren)<br />

… noch viel mehr Bühnenstücke finden Sie im neuen Gesamtkatalog<br />

und Leseproben auf unserer Homepage www.theaterverlag-rieder.de!<br />

Theaterverlag Rieder<br />

Postfach 11 64<br />

86648 Wemding<br />

Tel.: 0 90 92-242<br />

Fax: 0 90 92-56 07<br />

eMail: info@theaterverlag-rieder.de<br />

www.theaterverlag-rieder.de<br />

THEATERVERLAG RIEDER<br />

Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 21


Berichte aus den Bezirken<br />

Oberbayern aktuell<br />

Vorschau<br />

! Das älteste Dorftheater Deutschlands – seit 1618 !<br />

RUDOLF VON WESTERBURG<br />

oder DAS PETTERMÄNNCHEN<br />

Eine Geistergeschichte (1838)<br />

Ritterschauspiel in vier Aufzügen<br />

von Josef Georg Schmalz (1804-1845)<br />

nach Christian Heinrich Spiess (1755-1799)<br />

in der „Comedihütte“ (Theaterhaus)<br />

auf der noch einzig erhaltenen barocken Drehkulissenbühne<br />

Ritterschauspiele Kiefersfelden 2013<br />

<strong>27</strong>. Juli bis 1. September (10 Vorstellungen)<br />

Ritter Rudolf von Westerburg führt ein wahnwitziges Jäger- und<br />

Räuberleben: Er treibt Christina von Heldenstein in den Selbstmord,<br />

Agnes von Waldeichen in den Ehebruch, die ihm vorbestimmte<br />

Epprosina in den seelischen Ruin. Das Pettermännchen, der ruhelose<br />

Geist seines Urahns, erhitzt Rudolfs zerstörerische Sinnlichkeit und<br />

drängt ihn in das Labyrinth des Bösen. Maßlos wie die Manneskraft<br />

des Ritters werden seine Untaten – sogar der Höllenpakt mit<br />

Beelzebub dünkt Rudolf gering…<br />

Wie dem Doktor Faust im Volksbuch dient der Höllenpakt Rudolf von<br />

Westerburg zum Lustgewinn. Wie der ewige Verführer Don Juan<br />

sucht er sein Heil in erotischer Freibeuterei. Wie Macbeth gerät er<br />

in den fatalen Rausch des Verbrechens. Als der Inntaler<br />

Kohlenbrenner Josef Schmalz 1838 den vielgelesenen und von<br />

Goethe sogar am Hoftheater Weimar aufgeführten Geisterroman<br />

„Das Petermännchen“ (sic) von Christian Heinrich Spiess (1791) als<br />

sein 16. Ritterschauspiel bearbeitete, war die Hochphase der<br />

europäischen Schauerliteratur bereits vorbei. In seiner<br />

dramatischen „Geistergeschichte“ schrieb der „Bauern-<br />

Shakespeare“ an gegen das Wertesystem all seiner anderen Stücke.<br />

Motive der Schwarzen Romantik und des Volkstheaters vereinigte<br />

Josef Schmalz in RUDOLF VON WESTERBURG zum Totentanz, bei<br />

dem sogar dem schlagfertigen Kasperl schwindlig wird: „Wia auf’m<br />

Blocksberg!“<br />

Sa <strong>27</strong>.7. – Sa 3.8. – Sa 10.8. – Sa 17.8. – So 18.8. (13:30) –<br />

Fr 23.8. – Sa 24.8. – Fr 30.8. - Sa 31.8. – So 1.9. (13:30)<br />

Beginn 19:00 Uhr (außer 18.8. und 1.9.) – Vorverkauf hat begonnen<br />

Foto: Armin Brachtl<br />

2012 Helena, Tochter des mächtigen Kaisers<br />

Antonius von Griechenland<br />

Karten & Infos:<br />

www.ritterschauspiele-kiefersfelden.de<br />

Kaiser-Reich Information<br />

Rathausplatz 1 - D-83088 Kiefersfelden,<br />

Tel. +49-(0)80 33-97 65 45, Fax -97 65 44<br />

(Mo-Fr 8-12 und 14-17, Sa 10-12)<br />

info@kiefersfelden.de<br />

Theaterkasse 1 Stunde vor Spielbeginn<br />

und<br />

MÜNCHEN TICKET<br />

www.muenchenticket.de<br />

(alle Vorverkaufsstellen)<br />

Kontakt:<br />

Philipp Kurz, Vorstand<br />

kranzach@web.de<br />

Naunspitzstr. 14 - 83088 Kiefersfelden<br />

Tel. +49-(0)80 33-78 56<br />

Medien & Wissenschaftliche Beratung:<br />

Roland Dippel<br />

dippelmedien@aol.com<br />

c/o Volkstheater Rostock<br />

Patriotischer Weg 33 - 01857 Rostock<br />

Tel. +49-(0)171-211 29 92<br />

Preise: Sperrsitz € 18; 1. Platz € 12;<br />

2. Platz € 7; Stehplatz € 3 - Kinder bis 12<br />

Jahre: 1. und 2. Platz 50% Ermäßigung -<br />

Familienkarten:<br />

1. Platz € 25; 2. Platz € 20<br />

Das Spieljahr 2012 brachte neben den Vorstellungen von HELENA, TOCHTER DES MÄCHTIGEN KAISERS<br />

ANTONIUS VON GRIECHENLAND von Josef Schmalz (nach Volksbüchern / Joseph Goerres / Karl Simrock)<br />

22 mehrere - Bayerischer Erfolge Theaterspiegel für das traditionsreiche 02/2013 und überregional gerühmte Laienensemble der Ritterschauspiele<br />

Kiefersfelden: Das Jubiläum „225 Jahre Musikkapelle Kiefersfelden“ war Anlass zu einer gesteigerten


Berichte aus den Bezirken<br />

Oberbayern aktuell<br />

Vorschau<br />

Kolpingbühne Starnberg im Jubiläumsjahr<br />

Zur Aufführung kommt „Die Bettleroper“ nach John Gay<br />

Die Kolpingbühne Starnberg wagt sich zu ihrem 50. Geburtstag erstmals ans Musiktheater: Zur Aufführung kommt im<br />

Herbst „Die Bettleroper“, eine musikalische Komödie nach John Gay, Bayerisch von Johannes Reitmeier, mit Musik<br />

von Roger Boggasch.<br />

Mit seiner „Beggar’s Opera“ hatte John Gay im Jahr 1728 eine Parodie auf das englische Großbürgertum geschaffen<br />

und stellte – ganz gegen die damaligen Gepflogenheiten – nicht die Reichen und Schönen in den Mittelpunkt,<br />

sondern die Armen am Rande der Gesellschaft. Mit der Figur des Bettlerkönigs Peachum, angelehnt an den bekanntesten<br />

englischen Verbrecher des 18. Jahrhunderts, Jonathan Wild, karikierte er den damaligen britischen Premier<br />

Robert Walpole. Als Gesellschaftssatire, die sowohl höhere als auch niedere Stände ironisierte und gleichermaßen<br />

sentimental wie anti-romantisch wirkte, begeisterte die „Bettleroper“ nach anfänglicher Skepsis das Publikum,<br />

alarmierte jedoch auch die Zensoren. John Gays realistischer Blick zeigt sich in der Darstellung damaliger gesellschaftlicher<br />

Entwicklungen – Armut, Kriminalität, Prostitution, Alkoholismus – und in amüsanten Anspielungen auf<br />

das zeitgenössische Theater und die seriöse Oper. Im 19. Jahrhundert wurde es dann ruhiger um das Stück, bis<br />

die deutsche Übersetzung von Elisabeth Hauptmann als Grundlage für die Entstehung der „Dreigroschenoper“ von<br />

Bertolt Brecht und Kurt Weill diente. Die bayerische Version stammt aus der Feder von Johannes Reitmeier, der die<br />

„Bettleroper“ kürzte und umschrieb.<br />

Nun stemmt die Kolpingbühne Starnberg das geschichtsträchtige Stück in ihrer Jubiläumssaison,<br />

285 Jahre nach der Uraufführung. Seit April nehmen die meisten der 35 Laienschauspieler<br />

dafür den ersten Gesangsunterricht ihres Lebens, denn die „Bettleroper“<br />

besteht nur zu rund 60 Prozent aus Text, der Rest ist Gesang. Für die Einstudierung hat<br />

Regisseur Josef Hiebl deshalb eigens eine professionelle Gesangs- und Klavierpädagogin<br />

engagiert. Angelika Röttig, im Hauptberuf Lehrbeauftragte an der Universität Augsburg, erarbeitet<br />

mit den Darstellern in Gruppen- und Einzelterminen die Gesangspassagen und gibt<br />

ihnen Sicherheit für ihre Auftritte.<br />

Vom Ergebnis können sich die Zuschauer ab dem 24. Oktober in Starnberg überzeugen.<br />

Zehn Mal kommt die „Bettleroper“ dann im Pfarrzentrum St. Maria, Mühlbergstraße 6, zur<br />

Aufführung:<br />

Regisseur Josef Hiebl<br />

Donnerstag,<br />

Freitag,<br />

Donnerstag,<br />

Freitag,<br />

Samstag,<br />

Sonntag,<br />

Donnerstag,<br />

Freitag,<br />

Samstag,<br />

Sonntag,<br />

24.10., 20 Uhr<br />

25.10., 20 Uhr<br />

31.10., 20 Uhr<br />

01.11., 20 Uhr<br />

02.11., 20 Uhr<br />

03.11., 18 Uhr<br />

07.11., 20 Uhr<br />

08.11., 20 Uhr<br />

09.11., 20 Uhr<br />

10.11., 15 Uhr<br />

Gruppenaufnahme von der Probe<br />

Karten zu 10 Euro sind im Vorverkauf ab 10. September erhältlich, telefonisch unter 08151 744888 oder<br />

auch im Internet: www.kolpingbuehne.de<br />

Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 23


Berichte aus den Bezirken<br />

Oberbayern aktuell<br />

Die Laienspielgruppe Langenbach<br />

hat sich in diesem Jahr mit „Die Geierwally“ an ein altes Stück gewagt.<br />

Unter der Regie von Jürgen Bucksch haben elf Darsteller das Schauspiel<br />

von Sebastian Kolb und Johann Seebacher in fünf Aufführungen auf die<br />

Bühne gebracht.<br />

Strominger, der alternde Bauer am Höchsthof, fühlt seine Kräfte langsam<br />

schwinden. Der Hof braucht dringend einen Jungbauern, doch zum Verdruss<br />

von Strominger hat er nur eine einzige Tochter und so drängt er diese immer<br />

heftiger zur Heirat mit dem Gellner Vinzenz. Doch die stolze willensstarke<br />

Wally hat ihr Herz an den Bärenjosef verloren, der sie einst vor dem Altgeier<br />

gerettet hat, als sie ihren „Hansi“ aus dem Geiernest geholt hat. Sie widersetzt<br />

sich mit Vehemenz dem Ansinnen ihres Vaters, der sie zur Läuterung<br />

auf die Sennhütte am unwirtlichen Gletscher verbannt. Dort haust sie einsam<br />

und ungebrochen, bis sie die Nachricht vom plötzlichen Tod ihres Vaters<br />

ereilt. Nun kehrt sie auf den Hof zurück und führt als Höchstbäuerin ein<br />

strenges, aber gerechtes Regiment. Auch der Weg zur großen Liebe scheint<br />

frei zu sein. Aufgrund eines tragischen Missverständnisses weist Josef sie<br />

jedoch zurück und stellt sie vor allen Leuten bloß und so nehmen die tragischen<br />

Verstrickungen weiter ihren Lauf ….<br />

Das Stück lebt von der Titelperson. Sie trägt die Handlung ist fast immer auf<br />

der Bühne, muss monologisieren, muss große Gefühle zeigen, muss Zorn,<br />

Verzweiflung, Hartherzigkeit und Liebe rüberbringen. Kurz: Auf den Schultern<br />

der Schauspielerin die die Geierwally gibt, liegt die Hauptlast, ob der<br />

Vierakter ein Erfolg oder ein Misserfolg wird.<br />

Der Hauptdarstellerin und den Schauspielern der Langenbacher Laienspielgruppe<br />

ist es gelungen, das Publikum in den Bann zu ziehen.<br />

Besonders gefreut haben wir uns über den Premieren-Besuch des Bezirksvorsitzenden<br />

Sepp Käser.<br />

Text: Eva Bucksch<br />

Über 200 Stücke für Saalbühnen und Freilichttheater<br />

Neuer Name -<br />

Bewährtes Programm!<br />

Theaterverlag Arno Boas, vormals „Arnos Theaterladen“<br />

Theater für alle Generationen<br />

Mit neuen, ausgezeichneten und empfohlenen Stücken!<br />

Drama - Komödie - Lustspiel - Einakter - Sketche<br />

Das Gesamtprogramm auf unserer neuen Homepage:<br />

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97993 Creglingen<br />

Telefon 0 79 33 / 2 00 93<br />

Fax 0 79 33 / 2 00 94<br />

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24 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013


Berichte aus den Bezirken<br />

Oberbayern aktuell<br />

Das Theater zum Publikum bringen<br />

Beitrag von Josef Beil † - Erstveröffentlichung in Spiel & Bühne 2/2013<br />

Theaterräume zu verlassen, war vor 30 Jahren unüblich und blieb den wenigen<br />

Freilichtbühnen vorbehalten, zum Teil mit großem Erfolg. Aber als die Stadt Erding<br />

ihr 750-jähriges Jubiläum mit einer Aufführung aus der Stadtgeschichte begehen<br />

wollte, stellte sich mir damals die Frage „Warum nicht mit dem Theater in die Stadtkommen<br />

und für alle Bürger sichtbar, mitten im Zentrum, spielen?“<br />

Vor diesem Hintergrund entstand die erste Aufführung der Volksspielgruppe Altenerding<br />

1978 außerhalb geschlossener Räume. Im Gegensatz zu den späteren<br />

Produktionen wurden die Schwedenspiele, eine Erinnerung an den Dreißigjährigen<br />

Krieg in Erding, komplett vor einer Tribüne mit 1000 Sitzplätzen mitten im Zentrum<br />

der Altstadt gespielt. Ein idealer Rahmen für den Einmarsch der Schweden, die<br />

vielen Pferdefuhrwerke, Kämpfe und brennenden Häuserkulissen. Ein Paradies<br />

für jeden Regisseur, der Fantasie waren nahezu keine Grenzen gesetzt,selbst das<br />

holprige Straßenpflaster mit seinen typischen Geräuschen wurde Teil der Dramaturgie.Im<br />

Laufe der weiteren Aufführungen, die etwa alle fünf Jahre stattfinden,<br />

kam ein neuer Aspekt dazu: Die Zuschauer wollten vermehrt nicht nur Theater se-<br />

Kaum zu erkennen: Der gepflasterte<br />

Alois-Schießl-Platz als idyllischer<br />

Hausgaren mit kleinem Zoo als Kulisse<br />

für die „Gschaftlhuberin“.<br />

Foto: Herrndobler<br />

hen, sondern Theater auch erleben. So gab es bald bei den letzten Aufführungen, zuletzt 2009, ein Schwedenlager,<br />

indem die Schweden mitten unter den Zuschauern hausten und zusammen mit den Gästen „jausten“. Die Gefahr<br />

dabei ist allerdings, dass die Aufführung selbst etwas ins Abseits gerät bei dem vielen „Drumherum“. Aber das wiederum<br />

stachelt auch an, das Bühnengeschehen immer wieder neu zu beleben und zu verbessern, denn das Spiel<br />

auf der Bühne war und ist Dreh- und Angelpunkt, auch wenn es eingebettet ist in Schwedenlager, Mittelaltermarkt<br />

oder Hafen.<br />

„Brot und Spiele“<br />

Die Frage, die den Theaterverein Altenerding umtrieb war, wie schaffen wir es, mit 14 Aufführungen 10.000 Besucher<br />

in einer Stadt mit damals 30.000 Einwohnern, ins Theater zu locken und das alle fünf Jahre mit dem gleichen Stück?<br />

Da wurde der Kompromiss „Brot und Spiele“ in Erding zu einer gelungenen Symbiose. Zuschauer und Mitwirkende<br />

profitierten davon. Die Zuschauer erleben nicht nur einen Theaterabend, sondern auch einen unterhaltsamen Theater-Nachmittag<br />

in einer mittelalterlichen Stadt. Die Proben und Vorbereitungen für ein Theaterstück bleiben gleich,<br />

ob man nur einmal oder zehnmal spielt. Nur dass die finanziellen Möglichkeiten bei mehreren Aufführungen größer<br />

sind: Neue Kulissen, bessere Technik, passende Kostüme sind plötzlich möglich. Ideen können umgesetzt werden,<br />

die vorher entweder am Budget oder den engen Bühnenverhältnissen scheiterten. Sowohl für Zuschauer als auch<br />

den Theaterverein eine ideale Gelegenheit, neue Erfahrungen zu sammeln.<br />

Die Gastronomie vor der Aufführung war ein weiterer wichtiger finanzieller Aspekt, denn diese Einnahmen halfen, die<br />

notwendige neue Ausrüstung und Technik für solche großen Projekte zu finanzieren.<br />

Chancen und Möglichkeiten - Neue Technik und viel Feuer<br />

Als begeisterter Pyrotechniker habe ich persönlich bei Freilichtaufführungen<br />

ein ideales Betätigungsfeld entdeckt und zusammen mit den Bühnentechnikern<br />

„so manches Feuer gelegt“. Da brannten plötzlich ganze<br />

Häuser und später sogar eine Hexe (in dem Stück „Der Hexenjäger“, aufgeführt<br />

2001, siehe Titelbild). Aber Außenbühnen bieten noch viel mehr:<br />

Bei den „Halbseidenen Jahren“ (2005) rollten Militärfahrzeuge über den<br />

Alois-Schießl-Platz vor der Erdinger Stadthalle und bei den Aufführungen<br />

„Der Untergang der Titanic“ (1998 und 2012) entstand vor der Halle der<br />

Hafen von Southampton, in dem die Titanic getauft und die Passagiere in<br />

herausgeputzten Oldtimern standesgemäß vorgefahren wurden.<br />

Die Passagiere der ersten Klasse kommen<br />

in Oldtimern in den „Hafen von Southampton“,<br />

der mit viel Aufwand auf dem großen<br />

Platz vor der Stadthalle Erding entstanden<br />

war.<br />

Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 25


Berichte aus den Bezirken<br />

Oberbayern aktuell<br />

Am Ende standen die Zuschauervor einer großen Leinwand, auf der mit Hilfe<br />

eines Beamers der Luxusliner beeindruckend auf dem Dach der Stadthalle<br />

unterging.<br />

Bis dahin war es ein sehr arbeitsintensiver Weg. Vor allem für die Tontechnik<br />

bedeutete eine Außenbühne viel neue Technik, denn die Akustik im<br />

Freien unterscheidet sich erheblich von der Saalakustik. Nebengeräusche<br />

wie Kirchenglocken oder Brunnenrauschen mussten z. B. „ausgeschaltet“<br />

werden, Traversen für Lautsprecher und Licht wurden extra aufgebaut und<br />

eine abschließbare Tonkabine kam zum Einsatz. Da bei dieser Inszenierung<br />

zahlreiche Protagonisten im Einsatz waren, wurden viele Mikroports benötigt, die entsprechend gesteuert werden<br />

mussten. Auch die Lichttechnik musste alte Wege verlassen, Kreativität war hier gefragt. Für die Mitglieder der Volksspielgruppe<br />

eine große und begeistert aufgenommene Herausforderung. Und vor allem noch mehr Proben!<br />

Abhängig vom Wettergott<br />

Die ersten Freilichtaufführungen der Volksspielgruppe Altenerding, die Schwedenspiele, wurden komplett draußen<br />

gespielt - und fielen so manches Mal ins Wasser.<br />

Dieses Risiko zu minimieren gelang uns, indem wir sowohl die Freiheiten und Möglichkeiten draußen nutzten als<br />

auch den „sicheren Hafen“ eines geschlossenen Theaterraumes, um dort die wichtigsten Szenen des Stückes auf<br />

der Bühne aufzuführen. Das Regenrisiko bestand immer noch, aber die Aufführung konnte mit kleinen Einschränken<br />

wetterunabhängig durchgeführt werden. Dabei kam uns die Architektur der Stadthalle in Erding zu Gute, die einen<br />

überdachten Balkon bot, der vom Alois-Schießl-Platz für die Zuschauer gut einsehbar war und außerdem mit einer<br />

überdachten Arkade und der darunter gebauten kleinen Bühne zumindest den Mitwirkenden einen fast trockenen<br />

Platz bot. Am Beispiel der Aufführungen „Der Untergang der Titanic“ entstand so eine Hafenszene mit großer Freischankfläche,<br />

auf dem die rund 600 Gäste jeweils zwei Stunden vor Beginn der Vorstellung schon Platz fanden.<br />

Eingebettet zwischen Leuchtturm, Fuhrwerken beladen mit Kaffeesäcken, Hafenkneipe und Bar, saßen sie mit den<br />

Seeleuten an einem Tisch, konnten das Ankommen der Passagiere, Offiziere und Matrosen, in der Hand eine deftige<br />

Heringssemmel, entspannt verfolgen. Dazu unterhielt ein Seemannschor oder führten Wäscherinnen Tänze auf.<br />

Nur 200 Zuschauer jeder Klasse erlaubt<br />

Zutritt zum mit Stellwänden abgegrenzten Hafen hatten nur Besucher mit Karten, die auch gleich beim Einlass eine<br />

weitere Karte erhielten, nämlich ihre „Bordkarte“, die sie als Passagiere der ersten, zweiten oder dritten Klasse auswies.<br />

Diese Karte war aus feuerpolizeilichen Gründen sehr wichtig! Denn nach der Bühnenaufführung haben alle Zuschauer<br />

als Passagiere noch einmal so richtig auf ihren Decks gefeiert um dann nach Anweisung des „Schiffspersonals“<br />

zu den Rettungsbooten geführt zu werden. Dafür war die Stadthalle in drei Bereiche unterteilt: Im Untergeschoss<br />

fühlten sich vor allem die irischen Auswanderer der dritten Klasse wohl, im Kleinen Saal der Stadthalle<br />

steppten die Tänzerinnen für die Passagiere der zweiten Klasse und im Obergeschoss genossen die Passagiere<br />

der ersten Klasse Pianomusik. In diese verschiedenen Bereiche durften jeweils nur 200 Personen, sonst wäre laut<br />

Landratsamt eine besondere Genehmigung notwendig geworden.<br />

Näher mein Gott zu Dir<br />

Auf dem Balkon der Stadthalle wurde die letzte Szene, das dramatische Herablassen des letzten Rettungsbootes,<br />

gespielt. Eine technische und handwerkliche Herausforderung, denn es hing in Originalgröße vor dem Balkon. Der<br />

Choral „Näher mein Gott zu Dir“ erklang bei der Schlussszene auf dem Platz vor der Stadthalle, beleuchtet von vielen<br />

Kerzen. Es entließ die Zuschauer mit einer Gänsehaut und der Frage „Wie hätte ich da oben reagiert? Hätte ich, wie<br />

Mrs. Strauß, bei meinem Mann bleiben wollen, den sicheren Tod vor Augen?“.<br />

An lauten Applaus war nach dieser Schlussszene zwar nicht zu denken, denn dazu ging das Gesehene zu sehr unter<br />

26 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013


Berichte aus den Bezirken<br />

Oberbayern aktuell<br />

die Haut - vor allem in einer warmen Sommernacht und unter einem klaren Sternenhimmel. Dies war auch für die<br />

Mitwirkenden ein Erlebnis, das so nur im Freien möglich ist. Zugegeben, manchmal musste statt des Sternenhimmels<br />

der Regenschirm herhalten, aber es beeinträchtigte die Aufführung und das Erleben nur ein paar Minuten und<br />

nicht eine ganze Aufführung.<br />

Tiefgarage unter Wasser<br />

An den Reaktionen der Zuschauer wird schnell klar: Es ist ein Theaterabend,<br />

aber vor allem auch ein Erlebnis im Kreis von Verwandten und Freunden.<br />

Man sitzt zusammen, redet schon vorher über den Untergang des Luxusdampfers<br />

Titanic vor 100 Jahren. Die Zuschauer haben Zeit so ganz nebenbeiin<br />

die Kulisse einzutauchen und Seeluft zu schnuppern. Und nach<br />

der Vorstellung gibt es noch viel mehr zu erzählen, schließlich hatte jeder<br />

nach der Aufführung auf der Bühne auch noch seine ganz eigenen Erfahrungen<br />

gemacht, sei es beim Stepptanz, bei Pianomusik oder irischem Guinness.<br />

Und alle mussten sie durch die langen Flure des Stadthallenkellers,<br />

vorbei an den „Kabinen“ von Mr. und Mrs. Strauß, Reeder Ismay und vielen<br />

weiteren illustren Passagieren, vorbei an dicken Heizungsrohren und rauschenden<br />

Wasserrohren, die einen Teil der Tiefgarage unter Wasser gesetzt<br />

Die Passagiere „retten“ sich durch die Kellergänge<br />

der Stadthalle ins Freie!<br />

hatten; immer die Kommandos der Matrosen im Ohr „Weitergehen, weiter, schnell!! “Natürlich nicht ohne Rettungswesten,<br />

die vorher verteilt worden waren. Da hielt so manche Mutter ihren halbwüchsigen Sohn fest an der Hand,<br />

auch wenn er sich noch so sträubte. Man weiß ja schließlich nie...<br />

Verwendung der Stadthallen-Räume bei der Aufführung „Der Untergang der Titanic“,<br />

aufgeführt 1998 und 2012 (insgesamt 22 Vorstellungen).<br />

18.00 Uhr:<br />

Einlass auf den großen Platz vor der Stadthalle (Alois-Schieß-Platz), eingerichtet als Hafen mit großer Freischankfläche.<br />

19.45 Uhr:<br />

Beginn der Aufführung auf der Außenbühne (Ankunft der Passagiere und Schiffstaufe), die Zuschauer sitzen auf ihren<br />

Plätzen der Freischankfläche.<br />

20.15 Uhr:<br />

Die „Passagiere“ (Zuschauer) werden in die Stadthalle gebeten,<br />

Beginn der Aufführung auf der großen Bühne.<br />

22.00 Uhr:<br />

Die Passagiere werden gebeten, in die Aufenthaltsräume zu<br />

gehen, je nach Bordkarte, in das Foyer Untergeschoss, die<br />

Kleine Bühne oder ins Foyer Obergeschoss (jeweils 200 Personen).<br />

22.30 Uhr:<br />

Alle Passagiere gehen zu den „Rettungsbooten“- getrennt<br />

nach den „Klassen“ - durch die Garderobenflure und Kellerräume<br />

sowie Tiefgarage wieder auf den Alois-Schießl-Platz.<br />

22.45 Uhr: Abschluss-Szene auf dem Balkon der Stadthalle<br />

mit dem Herablassen des letzten Rettungsbootes.<br />

Aufwändig wird die Außenfassade der Stadthalle für die Aufführung<br />

„Der Untergang der Titanic“ umgestaltet.<br />

Foto: Herrndobler<br />

Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - <strong>27</strong>


Berichte aus den Bezirken<br />

Oberbayern aktuell<br />

Das Volkstheater Rosenheim St. Nikolaus e.V. feiert Jubiläum<br />

Pünktlich zum 40jährigen Bestehen der Volksbühne Rosenheim St. Nikolaus<br />

e.V. gab es gleich zwei wichtige Termine.<br />

Zum Einen fand im Künstlerhof Rosenheim die Jubiläumsfeier statt, bei<br />

der der Präsident des Verbandes Bayerische Amateurtheater, Horst Rankl,<br />

vielen langjärigen aktiven Mitgliedern der Bühne Ehrenurkunden verleihen<br />

durfte. Ein gelungener Festakt mit kurzweiligem Programm, der die Chronik<br />

dieses etablierten und beliebten Theatervereins wunderbar R<strong>ev</strong>ue passieren<br />

ließ und ein wichtiger Meilenstein in der Vereinschronik darstellen dürfte. Einen<br />

herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle nochmal vom Verband Bayerischer<br />

Amateurtheater.<br />

Der zweite wichtige Termin war die Inszenierung und Aufführung des Stückes<br />

„Oh heiliger St. Benedict“ unter der Regie von Peter Kiermeier.<br />

Ein tolles Stück. Lebhaft, kurzweilig und amüsant gespielt und inszeniert begeisterte<br />

es das Publikum von Anfang an. Die Rollen waren sehr gut besetzt<br />

und alle Akteure spielten ihre Rollen mit Leidenschaft und Hingabe. Theater<br />

auf professionellem Niveau wurde einem hier geboten, was die Zusauer<br />

auch mit spontanem Applaus und vielen Lachern „belohnte“.<br />

Das Stück drehte sich um einen Pfarrer, der die „Geschicke“ mit Hilfe der<br />

göttlichen Stimme aus dem Hintergrund gut leitete, einem Sägewerksbesitzer,<br />

der auf eine „besondere Holzfigur“, dem heiliger St. Benedict, scharf war<br />

und zwei Hallodri, die ebenfalls ihr Auge auf diese Holzfigur geworfen hatten.<br />

Gerne kommen wir zur nächsten Aufführung. Das wird im Rahmen der Jubiläumsproduktion<br />

2013 im Herbst das Ludwig Thomas Stück „Moral“ unter<br />

der Regie von Richard Martl sein. Wir freuen uns!<br />

Text und Foto: we<br />

Ein Passionsspiel ohne Jesus.<br />

Das war das Besondere am Passionsspiel anlässlich des 250sten Jubiläums<br />

der berühmten Rokokokirche St. Marinus und Anianus zu Rott<br />

am Inn, welches der Theaterverein Rott am Inn e.V. unter der Regie<br />

von Gerhard Berger aufführte.<br />

Dargestellt wurde das Leben um die Verurteilung und Kreuzigung Jesu.<br />

Die Personen im nahen Umfeld des Messias wurden dabei zu den<br />

Hauptakteuren.<br />

Textsicher gaben die Schauspielerinnen und Schauspieler bei anspruchsvollem<br />

Text und aufwändiger Handlung mit Leidenschaft und<br />

Hingabe dieses kurzweilige Stück zum Besten.<br />

Das durchweg buntgemischte Publikum war von Jung bis Alt gefesselt an der Handlung des Stückes und begeistert<br />

über die Umsetzung und die Leistungen der Schauspieler.<br />

Text und Foto: we<br />

28 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013


Volksstücke &<br />

KOMÖDIEN<br />

seit<br />

1978<br />

Die schönsten Komödieni<br />

Norman Barasch / Caroll Moore / Werner Zeussel BITTE KEINE BLUMEN!<br />

2 D, 6 H, 1 Dek. (verfilmt mit Doris Day und Rock Hudson)<br />

Ray Cooney u. John Chapman / Werner Zeussel EINMAL IST KEINMAL<br />

5 D, 4 H, 1 Dek. Komödie<br />

Monika Hirschle / Eva Hatzelmann EINE SCHÖNE BESCHERUNG *SWR u. BR*<br />

4 D, 4 H, 1 Dek. Komödie<br />

Monika Hirschle / Werner Zeussel AN GUATN RUTSCH! *SWR / BR*<br />

3 D, 4 H, 1 Dek. Komödie<br />

Eva Hatzelmann DA WAR DOCH NOCH WAS Chiemgauer Volkstheater<br />

4 D, 4 H, 1 Dek. Komödie<br />

Eva Hatzelmann u. Werner Zeussel IMMER WIEDER SAMSTAGS * SWR u. BR*<br />

4 D, 3 H, 1 Dek. Komödie<br />

Harald Helfrich DIE VIER UNNAHBAREN *Chiemgauer Volkstheater*<br />

4 D, 6 H, 1 Dek. Komödie<br />

KOANE SO WIE DU<br />

3 D, 6 H, 1 Dek. Wirtshauskomödie mit Musik<br />

A GANZ NORMALE FAMILIE *Chiemgauer Volkstheater*<br />

5 D, 3 H, 1 Dek. Moderne Komödie<br />

Harald Helfrich / Isabella Leicht / SHAKESPEARES WILDE WEIBER neu!<br />

Dorothee Jordan<br />

3 D, 1 Dek. Komödie<br />

Andreas Kern ENDLICH WIEDER WEIHNACHTEN neu!<br />

3 D, 4 H, 1 Dek., Volksstück<br />

Isabella Leicht GÖGERLE GEGEN GOLIATH neu!*<br />

6 D, 5 H, 1Dek., Komödie<br />

Jack Popplewell / Eva Hatzelmann EIN SACK VOLL FLÖHE *Chiemgauer Volkstheater*<br />

5 D, 5 H, 1 Dek. Moderne Komödie<br />

Die erfolgreichsten Klassiker, Stücke mit großer Besetzung und fürs junge Publikum<br />

Günther Wagner / Konstantin Wecker AUFSTAND! Die Sendlinger Bauernschlacht neu!<br />

Eine R<strong>ev</strong>oluzzer Oper<br />

1 D, 11 H, Stat. Gesamtdek.<br />

Wilhelm Jacoby u. Carl Laufs /<br />

PENSION SCHÖLLER<br />

Rolf Heiermann<br />

3 D, 6 H, 1 Dek. Komödie<br />

Brandon Thomas / Marcus Everding<br />

CHARLEY’S TANTE<br />

3 D, 5 H, 1 Dek. Komödie<br />

Oscar Wilde / Marcus Everding<br />

BUNBURY<br />

4 D, 5 H, 2 Dek. Komödie<br />

Brandon Thomas / Rolf Heiermann CHARLEY’S TANTE neu!<br />

5 H, 3 D, 1 Dek. Komödie<br />

Franz von Kobell / Andreas Kern<br />

DIE G’SCHICHT VOM BRANDNER KASPER<br />

2 D, 7 H, Wechseldek. Volksstück<br />

Alexandre Dumas / Axel Plogstedt<br />

DIE DREI MUSKETIERE<br />

4 D, 5 H (23 Rollen) Wechseldek. Komödie<br />

Carlo Goldoni / Rolf Heiermann<br />

MIRANDOLINA<br />

3 D, 4 H, 1 Dek., Komödie<br />

Louis St<strong>ev</strong>enson / Peter Derks<br />

DIE SCHATZINSEL<br />

1 D, 5 H, Gesamtdek. Stück für die ganze Familie<br />

Rudyard Kipling / Wolf E. Rahlfs<br />

DAS DSCHUNGELBUCH<br />

3 D, 5 H, Wechseldek., Stück für die ganze Familie<br />

William Shakespeare / Jens Groß<br />

EIN SOMMERNACHTSTRAUM für Kinder<br />

7 D, 4 H, Gesamtdek. Komödie für die ganze Familie<br />

Die besten Theaterstücke.<br />

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Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 29


Berichte aus den Bezirken<br />

Oberbayern aktuell<br />

Theater Rosenheim und Stadttheater Kufstein präsentierten:<br />

Grenzland<br />

Die Vorbereitungszeit dauerte zwei Jahre. Der Aufwand hat sich gelohnt: Bei den Premieren des Freilichttheaters<br />

„Grenzland“, waren alle Sitzplätze am Salzstadel in Rosenheim und am Campus in Kufstein besetzt. Die Gemeinschaftsproduktion<br />

des Theaters Rosenheim und Stadttheaters Kufstein punktet mit einer unterhaltsamen Geschichte<br />

und großer Spielleidenschaft aller Akteure.<br />

„Miteinander“ wird bei Amateurtheatern immer beliebter. Über Grenzen hinweg war diese Zusammenarbeit aber<br />

dann doch noch etwas Besonderes. Allerdings ist es im Fall des Theaters Rosenheim und des Stadttheaters Kufstein<br />

nichts mehr ganz Neues. Bereits bei der Uraufführung des Theaterstückes „Wetterleuchten“ im Jahr 1986 gab es<br />

eine freundschaftliche Verbindung zwischen den zwei Ensembles.<br />

Der Impuls, wieder ein Spiel über die Grenzen hinweg einzustudieren, kam von der Euregio Inntal - dieser gehören<br />

die Landkreise Rosenheim und Traunstein, die kreisfreie Stadt Rosenheim sowie die Tiroler Bezirke Kufstein und<br />

Kitzbühel an. Ziel ist es, grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu fördern.<br />

Beim Freilichttheater „Grenzland“ gab es rund 100 Mitwirkende. „Rund 50 kommen aus Rosenheim und 50 aus Kufstein“,<br />

erklärt Horst Rankl, Vorsitzender des Theater Rosenheim. Er hat das Stück geschrieben und führte Regie.<br />

Anlaufschwierigkeiten hätte es nicht gegeben. „So verschieden sind die Tiroler und Bayern ja nicht“, schmunzelt der<br />

Regisseur. Aufwendiger sei das Proben an zwei verschiedenen Orten gewesen: „Dafür mussten alle Beteiligten viel<br />

Zeit opfern“.<br />

Das Theater Rosenheim hat in der Vergangenheit schon mit großen Inszenierungen auf dem Max-Josefs-Platz und<br />

dem Laziseplatz vor dem Lokschuppen begeistert. Der Salzstadel wirkt dagegen als Aufführungsort eher beengt.<br />

Trotzdem sind bei dem neuesten Werk neben den 100 menschlichen Darstellern auch sechs Pferde samt zwei Fuhrwerken<br />

mit dabei.<br />

„Ruhe bewahren“ heißt es dann bei den Akteuren. Sie liessen sich praktisch von nichts aus der Ruhe bringen. Selbst<br />

als sich bei der Premiere herausstellt, dass eine große Szene im Wirtshaus eigentlich noch gar nicht an der Reihe ist,<br />

schritten sie gelassen von dannen, um wenig später beim zweiten Anlauf zu verkünden: „Jetzt gehen wir halt heute<br />

zum Wirt. Gestern hatte der ja Ruhetag.“ Dem Publikum gefiel diese Spontanität. „Das macht so ein Amateurtheater<br />

eben so menschlich“, meint ein Zuschauer begeistert.<br />

Auch das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite sowohl in Rosenheim als auch in Kufstein. Die Zuschauer spendeten<br />

am Schluss lange Applaus. Für einen unter ihnen war diese Aufführung etwas ganz Besonderes - Hans Fritz<br />

aus Rimsting ist der Ur-Ur-Urenkel des im Theaterstück dargestellten Sepp Förg. Er war es, der Horst Rankl auf<br />

diese Familiengeschichte aufmerksam gemacht hat. „In den alten Büchern liest man ja nur, wann jemand geboren<br />

oder gestorben ist. Man weiß heute nicht mehr viel über die Umstände in der „guten alten Zeit“, so der 66-Jährige.<br />

Das Theaterspiel aber hat das Leben in seiner Vielfältigkeit gezeigt. Mit der Umsetzung der tragischen Geschichte<br />

seiner Vorfahren zeigt er sich voll zufrieden: „Da ist vieles drin, was sich wirklich so ereignet hat.“<br />

„Grenzland“ erzählt vom Leben der Samer. „Grenzland“ hat einen wahren Kern. Die Geschichte schildert das Leben<br />

der Samer. Der Begriff „Samm“ ist eine Ableitung des mittelalterlichen „Sagma“ (Last). Samer waren Spediteure und<br />

Kaufleute in einer Person. Mit ihren Fuhrwerken waren sie die Zubringer der Schifffahrt auf Inn, Salzach und Donau.<br />

Sie kamen auf ihren oftmals auch gefährlichen Reisen weit herum. Es gab die kleinen Samer, die mit einem oder<br />

zwei Pferden, beladen mit Kisten, Fässern und Säcken, Waren aus Italien ins Bayernland brachten. Es gab aber<br />

auch die reichen Bauern, welche mit großen Fuhrwerken ihr Handwerk ausübten.<br />

Von Letzteren handelt das Freilichttheater „Grenzland“ von Horst Rankl. Er erzählt die Geschichte der wohlhabenden<br />

Bauersfamilie Förg aus Rimsting. Diese hat es tatsächlich gegeben. Wahr ist auch, dass Sepp und Anna Förg drei<br />

Söhne bereits im Kindesalter verlieren (alten Überlieferungen zufolge sind es sogar sechs). Hinzu kommt, dass sie<br />

in einer Zeit des Wandels leben. Die Eisenbahn kommt und mit ihr verlieren die Samer ihre Existenzgrundlage.<br />

30 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013


Berichte aus den Bezirken<br />

Oberbayern aktuell<br />

Das Ensemble von „Grenzland“, je zur Hälfte aus Kufsteiner und Rosenheimer Spielern. Vorne Mitte: Regie und Autor Horst Rankl<br />

Eigentlich ist das der Stoff für ein Drama. Doch Horst Rankl hat es in seinem Volksstück dennoch geschafft, aus den<br />

harten Fakten eine unterhaltsame und vergnügliche Geschichte zu stricken. Erzählt wird sie in 21 rasch aufeinanderfolgenden<br />

Szenen, die sich in einem Zeitraum von sechs Jahren ereignen:<br />

Sepp, der junge Bauer aus dem Rosenheimer Land (gespielt von Hubert Fischer), verliebt sich auf seinen Reisen in<br />

die Kufsteiner Schankdirne Rosl (Stefanie Grießer). Die Liebe bleibt nicht ohne Folgen: Christof heißt der Bub.<br />

Trotzdem ist die zwischen Sepps Vater und dem reichen Obersamer verabredete Hochzeit mit dessen Tochter Anna<br />

unumgänglich. Seine Liaison mit Rosl verheimlicht der Bauerssohn.<br />

Ein Jahr nach der Hochzeit holt Sepp seine Geliebte auf den Hof. Aus Nächstenliebe, wie er beteuert, weil es zu damaliger<br />

Zeit eine ledige Frau mit Kind enorm schwer hat.<br />

Es kommt aber zu Spannungen am Hof. Bäuerin Anna (Vroni Astner) fühlt, dass da irgend etwas ist zwischen ihrem<br />

Mann und der Dirn. Außerdem muss sie mit ansehen, wie der Sohn der Magd wächst und gedeiht, während sie drei<br />

Buben kurz nach der Geburt verliert.<br />

Rosl fühlt, dass sie am Hof nicht willkommen ist. Einzig in dem Oberknecht Lenz (Christian Horner), enger Vertrauter<br />

von Sepp, findet sie noch seelischen Halt. Plötzlich verschwindet Rosl zusammen mit ihrem Sohn. Gerüchte, sie<br />

habe sich ertränkt, machen die Runde.<br />

Sepp ist tief betroffen von dem plötzlichen Verschwinden und dem Tod seiner drei ehelichen Kinder. Außerdem bewegt<br />

ihn der allmähliche Niedergang des Samerhandwerks.<br />

Er wird von Alpträumen geplagt und Anna seine Frau, sucht in ihrer Not Hilfe bei einer alten, schrulligen und sehr<br />

mysteriösen Kräuterfrau (Doris Anner).<br />

Endlich wird Anna Mutter eines gesunden Kindes - einer Tochter. Die Taufe der kleinen Katharina wird mit einem<br />

großen Fest gefeiert und dabei kommt es zu einem glücken Ende der Geschichte, selbst für diejenigen, die vorher<br />

tot geglaubt waren.<br />

Foto: Stefan Schimmele<br />

Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 31


Berichte aus den Bezirken<br />

Niederbayern aktuell<br />

4. Ordentlicher Bezirkstag Niederbayern in Simbach a. Inn<br />

Am Samstag, den <strong>27</strong>. April 2013 traf sich der Bezirksverband Niederbayern<br />

in Simbach am Inn zu seinem 4. Bezirkstag seit der<br />

Gründung im Jahr 2009. Erstmals fand dabei die Neuwahl des Bezirksvorstandes<br />

statt.<br />

Obwohl wir mehrmals auf die anstehende Neuwahl hingewiesen<br />

haben, konnten wir mit 13 anwesenden Delegierten leider nur eine<br />

Mitgliedsbühne mehr als im Vorjahr begrüßen.<br />

Nach einem herzlichen Willkommensgruß vom Bezirksvorsitzenden<br />

Werner Helbig an die ausrichtende Bühne „Theater am Inn“, an<br />

alle teilnehmenden Mitgliedsbühnen, und nicht zuletzt an die Ehrengäste<br />

VBAT-Präsident Horst Rankl, Verbands-Schatzmeisterin<br />

Inge Schley, sowie an den 2. Bürgermeister Herrn Max Winkler,<br />

der in einer kurzen Ansprache die Grüße der Stadt Simbach überbrachte, ging man mit dem Kassenbericht und den<br />

Berichten der Vorstandschaft zur Tagesordnung über.<br />

In seinem Bericht ging Werner Helbig unter anderem erneut auf die mangelnde Nutzung des Lehrgangsangebotes<br />

ein, vor allem, dass Kurse mit selbst vorgeschlagenen Lehrgangsinhalten letztendlich nicht wahrgenommen werden.<br />

VBAT-Präsident Horst Rankl erklärte anschließend einige wichtige rechtliche Bestimmungen zu den Themen Teilnahme<br />

am Amateurtheaterpreis, zu den GEMA-Gebühren und der Künstlersozialkasse (KSK) und konnte dazu viele<br />

Fragen beantworten. Zum Thema Werbung neuer Mitgliedsbühnen hob er noch einmal hervor, wie dringend wir auf<br />

die Mithilfe der Mitgliedsbühnen angewiesen sind. Deshalb bieten wir künftig jeder Mitgliedsbühne, die für uns ein<br />

neues Mitglied wirbt, ein Jahr Beitragsfreiheit an. Wir bieten demnächst auch wieder Info-Flyer an, die an der Abendkasse<br />

ausgelegt, oder ins Programmheft eingelegt werden können. Nähere Informationen dazu in Kürze.<br />

B<strong>ev</strong>or es dann in die wohlverdiente Pause ging, fand noch die Kassenprüfung statt, nach der der Antrag des R<strong>ev</strong>isors<br />

Wolfgang Bernkopf auf Entlastung des Vorstandes einstimmig<br />

angenommen wurde.<br />

Nach einer Kaffeepause mit einer großen Auswahl an Kuchen und<br />

Torten ging es dann anschließend zur Tagesordnung Neuwahl des<br />

Bezirksvorstandes.<br />

Um es gleich vorweg zu nehmen: Alle bisherigen Vorstandsmitglieder<br />

stellten sich zur Wiederwahl und wurden nach der Bestimmung<br />

des Wahlausschusses unter dem Vorsitz von Eberhard Kreuzer<br />

von den stimmberechtigten Delegierten einstimmig in ihren<br />

Ämtern bestätigt. Zusätzlich wurden zwei Beisitzer und ein R<strong>ev</strong>isor<br />

neu in den Vorstand gewählt. Dies sind zum einen Philipp Geitner<br />

vom gastgebenden Verein Theater am Inn und Christian Niegl vom Theaterverein Grafenau als Beisitzer und Johann<br />

Rohrer vom Theater Taubenbach als R<strong>ev</strong>isor. Der Vorstandsposten „Anwerbung neuer Bühnen“ wird nicht mehr besetzt<br />

und entfällt somit.<br />

Die gesamte neu gewählte Vorstandschaft bedankt sich sehr herzlich für das entgegengebrachte Vertrauen!<br />

Damit gab es nur noch einen offenen Punkt: Der Bezirkstag 2014.<br />

Dieser wird voraussichtlich am 10. Mai 2014 stattfinden. Für die Ausrichtung hat sich der Kultur- u. Theaterverein<br />

Jandelsbrunn bereit erklärt.<br />

Nachdem diese letzte Entscheidung gefallen war, beendete der alte und neue Bezirksvorsitzende Werner Helbig<br />

den 4. Niederbayrischen Bezirkstag 2013 und dankte im Namen des gesamten Vorstands allen Anwesenden für die<br />

Teilnahme und vor allem dem gastgebenden Verein für die gelungene Veranstaltung und dem leidenschaftlichen<br />

Engagement seiner Mitglieder.<br />

Nach einem reichhaltigen und vielfältigen heißen Buffet klang dieser Tag mit hervorragend gespielten Sketchen von<br />

den Mitgliedern des Theater am Inn und anschließendem gemütlichem Beisammensein aus.<br />

Foto: © Franz Mayer, Simbach a. Inn<br />

32 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013


Berichte aus den Bezirken<br />

Niederbayern aktuell<br />

Ehrungen bei der Theatergruppe Schönberg<br />

Bei der Jahreshauptversammlung der Theatergruppe Schönberg am 16. Mai fand bei den Neuwahlen der Vorstandschaft<br />

nicht nur ein Generationswechsel statt, es wurden auch verdiente Mitglieder geehrt.<br />

Vorsitzender Franz Noha zeichnete für fast 20jährige Kassenführung Maria Glashauser mit einer Ehrenurkunde aus.<br />

Im selben Zeitraum war für Frisuren und Maske Sieglinde Plank verantwortlich, auch sie erhielt eine Ehrenurkunde<br />

des Verbandes. Sepp Eberl, der Mann für alle Aufgaben im Theater, egal ob als Spieler, Maler, Bühnenbauer oder<br />

zweiter Vorsitzender wurde ebenfalls mit einer Ehrenurkunde geehrt.<br />

Der Vorsitzende Bezirk Niederbayern Werner Helbig zeichnete anschließend Brigitte Garhammer und Otto Peter mit<br />

der Silbernen Ehrennadel des Verbands aus.<br />

Brigitte Garhammer ist Gründungsmitglied der Theatergruppe, war lange Jahre zweite Vorsitzende und von 1991 bis<br />

2011 Beisitzerin in der Vorstandschaft. Sie spielte bis 2011 in 21 Stücken meist die weibliche Hauptrolle, war verantwortlich<br />

für Kostüme und war als Regieassistentin eingesetzt<br />

Otto Peter gilt als Gründungsvater der Schönberger Theatergruppe, war lange Jahre deren erster Vorsitzender und<br />

ist bit zum heutigen Tage Beisitzer in der Vorstandschaft.<br />

Er spielte von 1984 bis 2011 in 23 Stücken meist die männliche Hauptrolle<br />

und wurde für seine Verdienste im Verein 2011 zum Ehrenmitglied ernannt.<br />

Die anschließenden Neuwahlen erbrachten den erfreulichen Generationswechsel<br />

in der Führung des Vereins. Voller Stolz gratulierte der nicht mehr<br />

kandidierende Vorsitzende Franz Noha seiner Nachfolgerin der 23jährigen<br />

Jasmin Fürst.<br />

Franz Noha<br />

Theatergruppe Schönberg e.V.<br />

Wilhelm Köhler Verlag<br />

Verlag und Vertrieb dramatischer Werke<br />

80805 München Ungererstraße 35<br />

Telefon: 089 / 361 50 26 und 089 / 360 54 89-0<br />

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Volksstücke, Komödien, Lustspiele, Schwänke und Boul<strong>ev</strong>ard<br />

in Dialekt und Hochdeutsch von erfolgreichen Bühnenautoren der Neuzeit:<br />

Bräutigam, Kaspari, Kling, Landstorfer, Pfaus, Wallner u.v.m.<br />

sowie der beliebtesten Volksstückautoren:<br />

Maly, Neal/Ferner, Pohl, Schaurer, Vitus, Walfried u.v.m.<br />

Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 33


Berichte aus den Bezirken<br />

Niederbayern aktuell<br />

Große Anerkennung für das Ehepaar Kreuzer<br />

Christl und Eberhard Kreuzer vom Dilettantenverein Zwiesel erhielten aus der Hand des Präsidenten des Waldvereins<br />

Bayern, Landwirtschaftsminister Brunner, den Ehrenpreis 2013.<br />

Laudator Horst Rankl, Präsident des VBAT, zeigte in seiner Festansprache vor den Vertretern der Sektionen Niederbayerns<br />

im Waldverein Bayern und vieler geladener Gäste aus Politik und Wirtschaft sowie von Theaterfreunden des<br />

Ehepaares deren wichtigste Schritte im Leben auf.<br />

Rankl stellte Christl Kreuzer als eine leidenschaftliche Theatermacherin<br />

heraus, die mit aller Kraft, Ausdauer und auch einer gehörigen<br />

Portion Weitsicht die Geschicke des Dilettantenvereins<br />

Zwiesel seit über zwanzig Jahren leitet. Bestrebt nach immer<br />

Neuem, nach Abwechslung im Spielplan und im Vereinsgeschehen<br />

zeichnet Christl Kreuzers Bemühen aus, dem Ehrenamt,<br />

dem sie sich verschrieben hat, gerecht zu werden. Ihre Teilnahme<br />

am Geschehen im Bezirksverband Niederbayern als Spielleiterin<br />

und als Mitarbeiterin im Arbeitskreis Sprache und Mundart des<br />

Bundes Deutscher Amateurtheater gilt für Christl Kreuzer als Herausforderung.<br />

Dass Christl Kreuzer eine gefragte Spielleiterin ist, hat sie mit<br />

ihrem Fleiß und ihrem Engagement in Sachen Aus- und Weiterbildung<br />

unter Beweis gestellt. Sie war die 1. Frau 2002 im Bezirk<br />

Oberbayern, dem damals auch noch die Bühnen Niederbayerns<br />

zugeordnet waren, die das Zertifikat zur ausgebildeten Spielleiterin<br />

erhielt. So hat sie bewiesen, dass sie die Befähigung besitzt,<br />

nicht nur in ihrem eigenen Theater Regie zu führen, sondern<br />

auch bei anderen Vereinen. Bemerkenswert ist, dass sie nebenbei<br />

auch noch Workshops leitet, so z.B. mit Schülern der Grundschule<br />

Lindberg im Rahmen einer „Kunst- und Musikwoche“ oder<br />

bei den Joblingen, einer Einrichtung für Jugendliche zum Ermöglichen<br />

einer Ausbildung und eines Arbeitsplatzes.<br />

Unser Bild zeigt von l. nach r.:<br />

Christl Kreuzer, Präsident des VBAT Horst Rankl, Alfred<br />

Resch, der stellv. Geschäftsführer des Bayerischen Waldvereins,<br />

Eberhard Kreuzer, und Präsident des Waldvereins Landwirtschaftsminister<br />

Brunner.<br />

Christl Kreuzer ist Gründungsmitglied des Arbeitskreises „Regionale Kultur“ der Stadt Zwiesel und macht seit der<br />

Landesausstellung „Bayern/Böhmen“ historische Stadtführungen. Ebenso wirkt sie bei vielen kulturellen Veranstaltungen<br />

mit.<br />

Christl Kreuzer schreibt auch Beiträge für unsere <strong>Verbandszeitung</strong>, dem „Theaterspiegel“ und auch für „Spiel und<br />

Bühne“, der Zeitschrift des Bundes.<br />

Auf Bundesebene gehört Christl Kreuzer dem vor kurzem geschaffenen Arbeitskreis „Mundart und Sprache“ im Bund<br />

Deutscher Amateurtheater an.<br />

Neben ihrer Leidenschaft für das Theater gehört aber auch das Engagement im sozialen und politischen Bereich zu<br />

ihrer Lebensaufgabe. Seit der Gründung des ehrenamtlichen Frauennotrufs im Landkreis Regen im Jahre 1999 hat<br />

sie dessen Organisation inne, und im vorigen Jahr wurde sie als Kreisrätin zur Seniorenbeauftragten bestellt. Dies<br />

beweist ihre soziale Ader auf besondere Weise.<br />

Auch über Eberhard Kreuzer konnte Rankl so Einiges berichten. So war Eberhard Kreuzer Mitglied des Zwieseler<br />

Stadtrates von 2000 bis 2008 und Kulturreferent. Nun ist er dies wieder seit 2012. Er ist auch 2. Bürgermeister von<br />

Zwiesel. Seiner politischen Arbeit widmet er sich mit großer Ernsthaftigkeit. Viel Zeit investiert er darin und dennoch<br />

nimmt er sich die Stunden für die Schriftstellerei. Mit Akribie, mit Gewissenhaftigkeit und einer gehörigen Portion Leidenschaft<br />

geht er hierbei zu Werke.<br />

Eberhard Kreuzer kennt die Mystik des bayerischen Waldes und seiner geheimnisvollen, geisterhaften Gestalten,<br />

weiß von Tradition und Vergangenheit zu berichten und kann somit viel in sein schriftstellerisches Wirken einbringen.<br />

Er zählt zumindest seit 1993 zu den anerkannten Autoren der Region. Er schreibt und erzählt vorwiegend in<br />

34 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013


Berichte aus den Bezirken<br />

Niederbayern aktuell<br />

niederbairischer Mundart – Historisches, Zeitkritisches, Nachdenkliches, Lustiges und manchmal auch recht Hintergründiges.<br />

Sechs Bücher hat Eberhard Kreuzer bisher geschrieben, u.a. „Da Himme, d´Wejt, d´Leit und I“, „“Das Geheimnis vom<br />

Wünschewald“, „Newereißn“, und einen bemerkenswerten Roman. „Der gläserne Tod - ´s unendlich Kreuz“.<br />

Sein neuester Roman unter dem Titel „Mord in Buchenau“ wurde gerade veröffentlicht.<br />

Neben Eberhard Kreuzers Romanen gibt es noch eine Vielzahl von Theaterstücken wie „Der Moormörder“, „Eine<br />

unmögliche Frau?“, „Grichtsmassig“, oder „Der Ritter von Zwiesel“.<br />

Und als Freilichttheater schrieb Eberhard Kreuzer „Bertradis“, „Brudersbrunn“ und „Die Höllbachmühle“.<br />

Als Mitglied im Niederbairischen Mundartkreis ist er ein gern gesehener Gast, wenn es bei dessen kulturellen Veranstaltungen<br />

ums Leben im und um den Bayerischen Wald und ums Glas geht. Seine hervorragende Vortragsweise<br />

hat Eberhard Kreuzer weit über die Region hinaus bekannt gemacht. Immer wieder wird er als fachlich kompetenter<br />

Laudator oder Moderator zu Veranstaltungen gebeten. Ob es beim Zwieseler Fink ist, bei den Oberzellner Volksmusiktagen<br />

oder beim Zwieseler Buntsprecht.<br />

Rankls Fazit: Eberhard Kreuzer und seine Frau Christel repräsentieren in vorbildlicher Weise das bayerische Amateurtheater.<br />

Foto: Grafenauer Anzeiger<br />

Text: HR.<br />

Dreifach-Premiere der „Messe-Diener“ im theaterSAAL<br />

und zusätzliche Bewährungsprobe im Hochwasser<br />

Saal a. d. Donau. Das Theaterjahr des Theaterspielkreises Saal an der Donau<br />

begann am Ostersonntag mit der Boul<strong>ev</strong>ardkomödie „Messe-Diener“ in einer<br />

fulminanten Dreifach-Premiere in dem neuen theaterSAAL an der Donau. Diese<br />

„Messe-Diener“ hatten allerdings mit Ostern nichts zu tun: In dem Stück von<br />

Frank Pinkus und Nick Walsh geht es um eine Geschäftsreise zweier gegensätzlicher<br />

Kollegen, die etwas außer Kontrolle gerät.<br />

„Dreifach-Premiere“ war das Wort des Abends. Denn es war auch die erste Vorstellung<br />

im neu gestalteten und gleich ausverkauften theaterSAAL, der damit<br />

seine erste Bewährungsprobe absolvierte. Vor bereits fünf Jahren hatte der Theaterspielkreis<br />

das Gebäude mit einer Gaststube und einem Veranstaltungsraum<br />

von der Gemeinde als Vereinsheim angeboten bekommen. Der Verein übernimmt<br />

Renovierung, Betrieb und Instandhaltung und darf dafür Räumlichkeiten<br />

und Grundstück nutzen. Nach einiger Planung haben die Theaterbegeisterten<br />

den bis dahin sehr kargen Partyraum in eine vollwertige Theaterbühne umgebaut:<br />

Auf einer fest eingebauten Tribüne finden bis zu 90 Zuschauer Platz. Die<br />

einzelnen Podeste der Zuschauertribüne sind mit beleuchteten Stufenkanten<br />

abgesetzt.<br />

„In der Premiere ist technisch alles glatt gegangen“, freute sich Martin Lohner,<br />

gelernter Elektroniker für Betriebstechnik und treues Vereinsmitglied. Er war bei<br />

Nach einem langen Tag auf der Messe<br />

schmerzen Stefans Füße - Ulf hilft beim<br />

Socken ausziehen<br />

Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 35


Berichte aus den Bezirken<br />

Niederbayern aktuell<br />

der elektrischen Ausstattung des theaterSAALs maßgeblich beteiligt und begleitete<br />

die Aufführungen am Mischpult mit Licht und Ton. Viele Einstellungen wurden<br />

vorab perfekt vorbereitet und waren daher einprogrammiert - aber trotzden<br />

musste er konzentriert bei der Sache sein, denn beispielsweise das Telefonklingeln<br />

musste passend zu den Dialogen genau an der richtigen Stelle kommen.<br />

Ebenfalls im hinteren Bereich der Zuschauertribüne fieberte Regisseur Konrad<br />

Götz mit. Für ihn als langjähriges Vereinsmitglied, bisher bekannt als Schauspieler<br />

und vor allem als Technischer Leiter, ist es die erste eigene Regiearbeit.<br />

Im Theaterverein in Wernberg, seiner früheren Heimat, spielte er in der Inszenierung<br />

von „Messe-Diener“ 2001/2002 den Ulf. Schon lange träumte er davon,<br />

die damals sehr erfolgreiche Komödie um eine turbulente Geschäftsreise<br />

zweier Sargvertreter auch in Saal auf die Bühne zu bringen - nun war endlich<br />

der Tag der Premiere gekommen.<br />

INHALT: Stefan Heymann (Emanuel Lange) und Michael Simon (Wolfgang<br />

Kugler) sind Vertreter einer Firma, die Särge herstellt. Doch die Aufgabe, ihre<br />

Firma auf einer Messe für Beerdigungsartikel zu repräsentieren, interpretieren<br />

die beiden höchst unterschiedlich: Stefan Heymann sieht die korrekte Erledigung<br />

seines Jobs als absolute Pflicht und will dann als braver Ehemann schnell<br />

wieder nach Hause zu Frau und Kindern. Doch der draufgängerische Michael<br />

Simon macht ihm einen Strich durch die Rechnung: Nicht nur, dass er sich für<br />

die Messe ein ganz besonderes „Highlight“ überlegt hat, sondern auch in der<br />

Abendgestaltung ist er überaus kreativ - die Zeit außer Haus will schließlich genutzt<br />

sein, da darf nichts anbrennen!<br />

Martina tanzt und überhört Ulf<br />

Der jeweils erste Auftritt der beiden Hauptdarsteller macht deutlich, dass die beiden<br />

Typen der Sargvertreter nicht unterschiedlicher ausfallen könnten. Stefan<br />

Heymann (Emanuel Lange) betritt in einem Anzug mit gescheiteltem Haar das<br />

Hotelzimmer, ordentlich und steif von Natur aus kontrolliert er zuerst das Badezimmer<br />

und richtet dann seine Sachen in Reihe auf dem Nachttisch an, b<strong>ev</strong>or er<br />

eilig unter die Dusche geht. Ganz anders sein Kollege Michael Simon (Wolfgang<br />

Kugler). Lässig gekleidet schmeißt er seine Sporttasche in die Ecke, zieht seine<br />

Kippen aus der Tasche und dreht das Radio voll auf, um anschließend auf dem<br />

Bett mit zu wippen.<br />

Wenn zwei solch entgegengesetzte Charaktere sich ein Zimmer teilen, muss<br />

es geradezu unausweichlich zu Spannungen kommen. Leider trägt der überaus<br />

hilfsbereite Messestand- und Zimmernachbar Ulf Hamacher (Andreas Ruf)<br />

nicht gerade zum Ausgleich bei. Dann sorgt das überraschende Auftauchen der<br />

hübschen Martina (Sandra Götz) für weitere Verwicklungen. Die<br />

Turbulenzen steigern sich von Szene zu Szene…<br />

Stefan und Michael haben ein Problem<br />

Die gesamte Handlung spielte sich in einem Hotelzimmer ab,<br />

wobei das Telefon eine tragende Rolle inne hatte. Da einige der<br />

wortreichen Turbulenzen im Handy-Zeitalter wohl nicht mehr<br />

realisierbar gewesen wären, hatte das Ensemble die Idee, das<br />

Stück in der Inszenierung des Theaterspielkreis Saal a. d. Donau<br />

e. V. in die 1970er Jahre zu verlegen: Für die aufwändige Bühnenausstattung<br />

mit Originalrequisiten wurden Keller durchforstet<br />

und an zahlreichen e-bay-Auktionen teilgenommen. So unterstrichen<br />

unter anderem ein wunderbar knalloranges End-Siebziger-<br />

Telefon diese Zeit.<br />

Michael ist überrascht - so eine resolute Ansage hätte er<br />

von Stefan nicht erwartet<br />

36 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013


Berichte aus den Bezirken<br />

Niederbayern aktuell<br />

Dass all die vielen kleinen Details immer am richtigen Platz liegen, dafür sorgten diesmal sogar zwei Requisiteurinnen<br />

(Andrea Kugler und Andrea Walker). Nach einem ausgefeilten Plan bauten sie zwischen den Szenen die<br />

Bühne um. „Im Vergleich zu anderen Stücken ist es eine wahre Requisitenschlacht. Aber jeder einzelne Gegenstand<br />

hat eine Funktion im Stück“ erklärte Regisseur Götz,<br />

der froh war um die Unterstützung hinter der Bühne,<br />

die einen reibungslosen Ablauf garantierte.<br />

Und einen reibungslosen Ablauf gab es trotz angespannter<br />

Beobachtung auch beim diesjährigen<br />

Pfingsthochwasser. Durch seine idyllische Lage im<br />

Donautal bei Saal a. d. Donau grenzt das Vereinsheim<br />

unmittelbar an Hochwasserausgleichsflächen<br />

an und ist bei extremen Hochwasserlagen selbst<br />

überschwemmungsgefährdet. Aufgrund der Prognosen<br />

wurde in der Region ein ähnlich hoher Pegelstand<br />

wie 1999 erwartet. Damals kam das Wasser bedrohlich<br />

nahe, drang aber nicht ins Gebäude ein.<br />

Bereits zwei Tage vor dem Höchststand von 666 cm Foto: Wolfgang Kugler<br />

über dem Pegel trommelte der derzeitige Vorsitzende<br />

des Theaterspielkreis Saal, Wolfgang Kugler, einen Trupp fleißiger Vereinsmitglieder zusammen, die der Feuerwehr<br />

halfen, etliche Sandsäcke zu befüllen. Einen Teil davon bekam der Theaterspielkreis zugeteilt. Sie wurden noch am<br />

gleichen Tag rund um den theaterSAAL ausgelegt.<br />

Beim Höchststand des Wassers war die Hütte selbst zu Fuß nicht mehr zu erreichen - von Vergleichsfotos und den<br />

Pegelmessungen ausgehend waren es nur noch ca. 15 cm, also die letzte Treppenstufe, plus die zwei Reihen Sandsäcke,<br />

die den mit viel Herzblut ausgebauten theaterSAAL schützten.<br />

Nun ist die Erleichterung groß und ebenso die Hoffnung, dass die Lage wieder für lange Zeit stabil bleibt.<br />

Die Vereinsmitglieder freuen sich darauf, im eigenen Heim mit kleineren Produktionen noch mehr experimentieren<br />

zu können. Auch Gastspielen von anderen Bühnen und Gruppen steht der Theaterspielkreis Saal a. d. Donau e. V.<br />

aufgeschlossen gegenüber - Anfragen bitte per E-Mail an info@theaterspielkreis-saal.de.<br />

Der Theaterspielkreis Saal an der Donau e. V. besteht seit 1990. In diesem Zeitraum wurden 34 unterschiedliche<br />

Theaterstücke auf die Bühne gebracht und über 33.000 Zuschauer haben sich prächtig amüsiert. Zur Zeit hat der<br />

Verein 92 Mitglieder. Interessierte für Schauspiel, Technik oder Regie sind jederzeit herzlich willkommen.<br />

Weitere Informationen unter www.theaterspielkreis-saal.de<br />

Pressekontakt / Ansprechpartner:<br />

Wolfgang Kugler, Rötweg 12, 93309 Kelheim, Telefon 0160 967 15 850, Email: 1.Vorstand@theaterspielkreis-saal.de<br />

Besetzungsliste „Messe-Diener“:<br />

Stefan Heymann - Emanuel Lange;<br />

Ulf Hamacher - Andreas Ruf;<br />

Michael Simon - Wolfgang Kugler;<br />

Martina Bartels - Sandra Götz<br />

Regisseur:<br />

Technik:<br />

Konrad Götz<br />

Martin Lohner<br />

Text: Andrea Kugler<br />

Foto: Konrad Götz<br />

Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 37


Berichte aus den Bezirken<br />

Niederbayern aktuell<br />

60jähriges Bühnenjubiläum von Franz Maier, Theatergruppe Taubenbach<br />

Nach dem Motto: geht nicht, gibt’s nicht!!!!<br />

Anfang März konnte Franz Maier von der Theatergruppe Taubenbach sein<br />

60jähriges Bühnenjubiläum feiern. Bezirksvorsitzender Werner Helbig ehrte<br />

Maier unmittelbar nach der Aufführung des Stücks „Wo gehobelt wird, da<br />

fallen Späne“ von Toni Laurer. Selbstverständlich spielte Franz Maier eine<br />

der Hauptrollen.<br />

Seine ersten Rollen spielte Franz Maier bereits 1953 unmittelbar nach seiner<br />

Schulzeit mit dem Theater der Landjugend Taubenbach. Vom Notar zum<br />

Liebhaber – und jetzt den Großvater, meint der Jubilar bei einem kurzen Gespräch,<br />

habe er jetzt fast alle Rollen durch.<br />

Nachdem Franz Maier im Jahr 2003 mit der Goldenen Ehrennadel, der höchsten<br />

Auszeichnung des Theaterverbandes geehrt wurde, überreichte ihm<br />

Werner Helbig nun die silberne Nadel, mit dem Hinweis, dass Maier diese<br />

ja noch nicht habe…Helbig wies zudem darauf hin, dass Franz Maier schon<br />

zahlreiche Fortbildungen des Verbandes besucht hat. Vom Bühnenbau bis<br />

Bühnenmalerei, Kabarett oder Pyrotechnik.<br />

So nebenbei erwähnt er, dass er nicht nur als Schauspieler aktiv ist – von<br />

1972 bis zum Jahr 2010 ist er beispielsweise 1. Vorsitzender der Theatergruppe<br />

Taubenbach.<br />

Derzeit genießt der die Theater-Pause bis Allerheiligen, hauptsächlich damit,<br />

um sich bei benachbarten Bühnen Stücke anzusehen – vor allem auch deshalb,<br />

um sich neue Ideen und Eindrücke zu holen. An Allerheiligen wird dann<br />

mit den Proben für das nächste Stück in Taubenbach begonnen. Tradition in<br />

Taubenbach ist auch weiterhin, sechs Aufführungen zu spielen – beginnend<br />

zehn Tage nach dem Aschermittwoch.<br />

Mit den Worten „Geht nicht, gibt’s nicht“ schloss Werner Helbig die Laudatio<br />

auf Franz Maier und wünschte ihm noch viele Jahre gesundes und frohes<br />

Theaterschaffen.<br />

Helga Stocker<br />

Bezirksschriftführerin<br />

Nicht vergessen!<br />

Abgabeschluss für die Bewerbung zum zweitern Bayerischen Amateurtheaterpreis 2013<br />

ist der 10.01.2014 (Poststempel).<br />

Ausschreibung und Bewerbungsformular sind auch im letzten Theaterspiegel 01/2013 zu finden.<br />

Die Bewerbungen sind an den<br />

Verband Bayerischer Amateurtheater e.V., Innstr. 2a, 83022 Rosenheim<br />

zu schicken.<br />

38 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013


Berichte aus den Bezirken<br />

Schwaben aktuell<br />

Vorschau<br />

DAS TiF (Theater in der Frauentorstraße e. V.) präsentiert<br />

Den großen und berühmten Klassiker<br />

DER RAUB DER SABINERINNEN<br />

Schwank in vier Akten von Franz und Paul von Schönthan, Edle von Pernwald<br />

In seiner Studentenzeit, also vor nur ein „paar Jährchen“, hatte Gymnasialprofessor Gollwitz eine Römertragödie<br />

geschrieben: Der Raub der Sabinerinnen. Als nun eine „reisende Gesellschaft“ mit Direktor<br />

Striese als Theaterprinzipal im Städtchen gastiert, ergibt sich scheinbar eine gute Gelegenheit, das Stück<br />

einmal auf einer Bühne öffentlich aufzuführen.<br />

Gollwitz will seine Autorenschaft allerdings geheim halten und lässt das Stück unter einem Pseudonym<br />

erscheinen. Seine Frau weiß er mit der Tochter in der Sommerfrische, also droht auch von der familiären<br />

Seite keine Enttarnung. Das derlei Geheimniskrämerei nicht ganz einfach ist, versteht sich von selbst.<br />

Als die beiden Damen jedoch vorzeitig aus den Ferien zurückkehren, nehmen die tragischen Verwicklungen<br />

ihren Lauf...<br />

Inszenierung: Hanspeter Plocher<br />

Premiere:<br />

Samstag, 19. Oktober 2013 (20 Uhr)<br />

Theatersaal des Kolping-Hauses Augsburg<br />

(Frauentorstraße 29, 86152 Augsburg)<br />

Weitere Aufführungen: Bitte beachten Sie die Uhrzeiten!<br />

Sonntag,<br />

Samstag,<br />

Sonntag,<br />

Freitag,<br />

Samstag,<br />

Freitag,<br />

Samstag,<br />

Sonntag,<br />

20. Oktober (18 Uhr)<br />

26. Oktober (20 Uhr)<br />

<strong>27</strong>. Oktober (18 Uhr)<br />

1. November (18 Uhr)<br />

2. November (20 Uhr)<br />

8. November (20 Uhr)<br />

9. November (20 Uhr)<br />

10. November (18 Uhr)<br />

Theatersaal des Kolping-Hauses Augsburg<br />

(Frauentorstraße 29, 86152 Augsburg)<br />

Vorverkauf (ab Anfang Oktober)<br />

1. Telefonischer Vorverkauf (14 - 18 Uhr) bei Familie Oswald: 0821 / 657 90<br />

2. Theatergemeinde Augsburg (Philippine-Welser-Straße 14, Tel.: 0821 / 309 84)<br />

Öffnungszeiten: Mo. & Mi. 10 - 15 Uhr<br />

Di. & Do. 10 - 18 Uhr<br />

Fr. 10 - 14 Uhr<br />

3. Abendkasse<br />

Kartenpreise: 12 € / 9 € ermäßigt (Schüler, Studenten etc.)<br />

www.tif-augsburg.de<br />

Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 39


Berichte aus den Bezirken<br />

Schwaben aktuell<br />

Donauwörth zusätzliche Lehrgänge: 21.09. – 22.09.2013<br />

Titel: „Musical - Werkstatt“<br />

- Ein Intensivwochenende mit Gesang, Tanz und Schauspiel.<br />

Referentin:<br />

Zielgruppe:<br />

Brigitte Leistikow<br />

Jugendliche ab 16 und Erwachsene<br />

Kursbeschreibung:<br />

Bei diesem Lehrgang steht das Barometer ganz auf selber tun, selber erfahren, wie es ist eine<br />

Rolle einzunehmen und dabei zu singen und zu tanzen. Die wichtigsten Szenen und Songs aus<br />

einem bekannten Musical werden einstudiert und als Werkschau am Ende des Kurses aufgeführt.<br />

Was steht alles auf dem Musical Menü?<br />

Als Vorspeise – Stimme und Körper aufwärmen und szenische Improvisation zur Findung der<br />

Rolle.<br />

Als Hauptspeise – Einstudierung einer Gruppenchoreographie und eines mehrstimmig gesetzten<br />

Songs.<br />

Als Dessert – jeder erarbeitet allein oder in kleinen Gruppen eine weitere Szene / einen Tanz oder<br />

einen Song – hier heißt es also kreativ zu sein – keine Angst, ich unterstütze Euch dabei.<br />

Das Abschlussfeuerwerk bildet dann die Aufführung.<br />

Alles was Ihr lernt und selber ausprobiert, reflektieren wir auch für Eure Arbeit als Multiplikator<br />

/ Spielleiter / Regisseur – aber das ist nicht der Hauptschwerpunkt. Ihr sollt selbst Eure Musical<br />

Erfahrung erweitern und an Eurer Bühnenpräsenz arbeiten.<br />

Deshalb ist wäre es wichtig, dass Ihr Grundkenntnisse mitbringt:<br />

Für den Tanz: Grundkenntnisse in Jazz Tanz oder Tap Dance oder Rock`n Roll oder Show Tanz<br />

oder Gesellschaftstanz oder Ballett oder Hip Hop, körperliche Fitness wird vorausgesetzt.<br />

Für den Gesang:Ihr solltet schon mal gesungen haben und wissen, dass Ihr Melodien nachsingen<br />

könnt, Töne trefft und Rhythmusgefühl habt.<br />

Für das szenische Spiel: Grundkenntnisse - wie erarbeite ich eine Rolle, Text schnell auswendig<br />

lernen. Aber das könnt Ihr ja aus Eurer Theaterarbeit.<br />

Ziel:<br />

Die Herausforderung wird sein, alles zusammen zu bringen. Beim Singen zu tanzen und eine<br />

Rolle zu spielen. Also – wer hat Lust dazu? Ich habe auf jeden Fall große Lust, mit Euch zu arbeiten<br />

und viel Spaß zu haben.<br />

Die Gruppenzusammensetzung richtet sich nach dem Musical, was wir bearbeiten werden. Da<br />

das zur Zeit noch nicht feststeht, wird Eure Anmeldung dabei berücksichtigt. Außerdem erhaltet<br />

Ihr eine Info darüber, welche Requisiten und Kostüme Ihr mitbringen sollt.<br />

Unbedingt erforderlich: Tanzkleidung und Tanzschuhe – keine dicken Turnschuhe!<br />

Achtung es wird geschwitzt.<br />

Anmeldeschluss: 09. September 2013<br />

Testatfähigkeit<br />

Modul Schauspiel: Theaterformen IV<br />

40 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013


Berichte aus den Bezirken<br />

Schwaben aktuell<br />

Donauwörth zusätzliche Lehrgänge: 21.09. – 22.09.2013<br />

Titel: „Clown?! Was ist das?<br />

Fängt „Clown“ da an wo der Verstand aufhört?<br />

Referent:<br />

Zielgruppe:<br />

Hristo Kalanlioglu<br />

Jugendliche und Erwachsene<br />

Kursbeschreibung:<br />

Der Clown hat seine eigene Logik, wie sieht diese aus und was lässt sie entstehen?<br />

In diesem Workshop habt Ihr die Möglichkeit das Spiel des Clowns kennen zu lernen und Euren<br />

ganz eigenen Clown zu entwickeln.<br />

Wir benutzen dazu verschiedene Übungen und Techniken des Clown sein und der Wahrnehmungs-<br />

und Körperarbeit.<br />

Mitzubringen:<br />

Freude und Begeisterung,<br />

bequeme Kleidung.<br />

Anmeldeschluss: 09. September 2013<br />

Für beide Lehrgänge gilt:<br />

Lehrgangsort:<br />

Anmeldung bei:<br />

Ludwig-Bölkow-Berufsschule<br />

Neudegger Allee 7, 86609 Donauwörth<br />

Sophie Behmenburg<br />

Am Affinger Bach 2, 86444 Affing<br />

Tel. u. Fax: 08207/1638<br />

eMail: sophie.behmenburg@t-online.de<br />

Anmeldeschluss: 09. September 2013<br />

Seminargebühren: Eigenbeteiligung für Mitglieder 25,00 €; für Nichtmitglieder 55,00 €<br />

Unterbringung:<br />

Muss selbst besorgt werden. Mit der Anmeldebestätigung wird eine<br />

Liste der Übernachtungsmöglichkeiten übersandt.<br />

Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 41


Berichte aus den Bezirken<br />

Schwaben aktuell<br />

Theatergesellschaft Simmerberg<br />

Seit 50 Jahren auf der Theaterbühne<br />

Seit 50 Jahren stehen sie bei der Theatergesellschaft Simmerberg<br />

auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Bei der<br />

Generalversammlung des 116 Mitglieder zählenden Vereins<br />

hat Vorsitzender Albert Ziegl trum (links) nun Adolf Paptistella<br />

(Mitte) und Hans Brenninger mit der jeweils goldenen Ehrennadel<br />

vom Bund Deutscher Amateurthea ter sowie vom Verband<br />

Bayerischer Amateurtheater ausgezeichnet. Papistella<br />

machte sich seit seinem Eintritt 1963 nicht nur als Schau spieler<br />

verdient, er war auch 30 Jahre lang Regieassistent und<br />

viele Jahre Kassenprüfer. Zuletzt war er im Winter beim Singspiel<br />

„Saison in Salzburg“ in einer Doppelrolle als Fremdenführer<br />

und Wirt zu se hen. Brenninger brachte sich als Kassier<br />

und Beisitzer in den Vorstand ein. Bei „Saison in Salzburg“<br />

spielte er einen Hoteldirektor. Beide Ge ehrten tragen auch<br />

viel zur Kameradschaft bei.<br />

Text: Erstveröffentlichung „Westallgäuer Zeitung 24.06.13<br />

Foto Andreas Kreyeer<br />

Foto v.l.n.r.: Albert Ziegltrum 1. Vorstand, Adolf<br />

Paptistella, Johannes Brenninger, Michael Dornach<br />

2. Vorstand<br />

Adolf Paptistella<br />

Über 50 Jahre, seit 1961 aktives Mitglied bei der Theatergesellschaft.<br />

Er stand mit 18 Jahren zum ersten Mal in Simmerberg auf der Bühne als Feldjäger in dem Stück „Minna von Barnhelm“.<br />

Es folgten weitere 14 Theaterstücke.<br />

Der letzte Auftritt in der Spielsaison 2012-2013 war eine Doppelrolle in dem Singspiel „Saison in Salzburg“.<br />

Abgesehen von seiner aktiven Zeit als Spieler, war A. Paptistella seit gut 30 Jahren auch als Regieassistent tätig und hat<br />

seit ein paar Jahren das Amt des Kassenprüfers inne.<br />

Johannes Brenninger<br />

Seit 1963 steht er auf der Bühne der Theatergesellschaft. Bei seinem ersten Auftritt in „Lumpaci-Vagabundus“ spielte er<br />

einen Spaziergäng, damals war er 19 Jahre jung. 10 weitere Theaterstücke folgten.<br />

Außerdem war er 2 Jahre als Schriftführer und als Beisitzer in der Vorstandschaft tätig.<br />

Singen in Wald<br />

Musical „Luggi&Lodi“ (Ludwig und Lohengrin)<br />

Ein Musical über Ludwig II von Bayern und Lohengrin? Und dann noch selber<br />

geschrieben? Das musste ich mir einfach anschauen.<br />

Der Chef der Walder Theatergruppe, Hans Kalopp, und der Organist und<br />

Chorleiter des Walder Kirchenchores haben in jahrelanger Arbeit das Stück<br />

geschrieben und die passenden Lieder zu den Liedtexten ausgewählt.<br />

Der Dirigent der Walder Musikkapelle erstellte dann die Partituren und machte die Livemusik bei den Vorstellungen.<br />

Was sich dann szenisch abspielte, war gekonnt. Die Lieder (wer denkt denn da an ABBA oder sonstige bekannte Interpreten)<br />

ein stimmlicher Genuss, gekonnt und präzise vorgetragen. Das gesamte Ambiente, die Kostüme und zum<br />

Schluss der weiße Schwan mit Lohengrin – der Besuch hatte sich mehr als gelohnt.<br />

Wieder eine Aufführung, die den Vergleich zu professionellen Theatern nicht scheuen muss.<br />

Gerhard Berger<br />

Landesspielleiter<br />

42 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013


Berichte aus den Bezirken<br />

Schwaben aktuell<br />

Heinz Böhm: 50 Jahre Vorstand<br />

des Theaters im Turm Kaufbeuren<br />

Wer Heinz Böhm begegnet, erlebt einen Menschen, dessen Herz für<br />

das Theater schlägt. Böhm, dessen Berufswunsch eigentlich Operettenbuffo<br />

war, aber durch einen Unfall zunichte gemacht wurde, fand<br />

im Amateurtheater die Möglichkeit, seine Leidenschaft und Liebe für<br />

das Theater auszuleben. Bereits als Vierjähriger stand er auf Bühnenbrettern.<br />

Und auch heute sieht man dem mittlerweile über 80-jährigen<br />

sein komödiantisches Talent noch an. Als Schauspieler hat er sich<br />

von der Bühne zurückgezogen. Als Vorsitzender ist er jedoch weiterhin<br />

aktiv – und das seit nunmehr 50 Jahren. Sein Vater war damals<br />

Vorstand. Als dieser starb, übernahm Heinz Böhm die Führung des<br />

Vereins. Die Leitung für nunmehr fünf Jahrzehnte zu übernehmen, ist<br />

eine außergewöhnliche ehrenamtliche Leistung. Seine Leidenschaft ist jedoch das Theater an sich. Heinz Böhm ist<br />

ein begeisterter Schauspieler, auch wenn er heute nicht mehr selbst auf der Bühne steht, ein engagierter Spielleiter,<br />

ein talentierter Bühnenbauer – kurzum ein kreativer Theatermensch. Eine besondere Herzensangelegenheit sind<br />

ihm Kinder: Er möchte sie für das Theater und seinen Zauber begeistern. Denn das Theater ist Zauber. Wie sagte<br />

schon der Literaturkritiker Gustav Seibt: „Theater ist ein wunderbarer Zauberkasten: Es zeigt wirklich, was in Wirklichkeit<br />

nicht ist. Hamlet stirbt und geht anschließend Spaghetti essen.“<br />

In diesem Sinne gratulieren wir Heinz Böhm zu seinem 50-jährigen Vorstandsjubiläum. Ein herzliches Dankeschön<br />

für Ihre Leidenschaft und Ihr jahrzehntelanges Engagement beim Theater im Turm, Kaufbeuren.<br />

Claudia Weber<br />

Bezirksvorsitzende Schwaben<br />

Heinz Böhm, Beate Ziegler (zweite Vorsitzende<br />

des Theaters im Turm) und Claudia Weber<br />

Theaterpädagogik<br />

Berufsbegleitende Grundlagenausbildung in zwei Modulen<br />

anerkannt vom Bundesverband Theaterpädagogik (BuT)<br />

Modul 1: Ausbildung zu "Projektleiter/in im Erfahrungsfeld Theater"<br />

Durchführung in 6 Seminareinheiten | Februar 2014 bis Februar 2015 | Beitrag 1.390 Euro bzw. 1.590 Euro<br />

Modul 1 kann auch separat gebucht werden.<br />

Modul 2: Ausbildung zu "Theaterpädagoge/in in der Jugendarbeit und sozialen Berufen"<br />

Durchführung in 16 Kurseinheiten | März 2015 bis Januar 2017 | Beitrag 3.990 Euro<br />

Bitte fordern Sie die Ausschreibungsunterlagen an unter: wolleschak@institutgauting.de<br />

Institut für Jugendarbeit | www.institutgauting.de | Tel. 089/893233-16<br />

Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 43


Berichte aus den Bezirken<br />

Franken aktuell<br />

Einladung zum 59. Bezirkstag mit Bezirksversammlung und<br />

Lehrgängen 2013 in Mespelbrunn<br />

vom 04. Oktober bis 06. Oktober 2013<br />

Programm der Bezirkstage:<br />

04. Oktober 2013<br />

ab 16:00 Uhr Anreise<br />

um 17:00 Uhr Bezirksversammlung<br />

ab 19:00 Uhr Beginn der Lehrgänge bis 21:00 Uhr<br />

05. Oktober 2013<br />

ab 9:00 Uhr Fortsetzung der Lehrgänge bis 17:00 Uhr<br />

19:30 Uhr Die Spessartbühne Mespelbrunn lädt ein<br />

06. Oktober 2013<br />

ab 9:00 Uhr Fortsetzung der Lehrgänge<br />

12:30 Uhr Präsentation der Kurse<br />

Für Begleitpersonen wird ein Besichtigungsprogramm im Schloss Mespelbrunn angeboten.<br />

folgende Lehrgänge stehen auf dem Programm:<br />

33/13 04. - 06.10.13 Körper - Sprache - Körper<br />

34/13 04. - 06.10.13 Darstellerische Grundlagen (Improvisation & Rollenarbeit)<br />

35/13 04. - 06.10.13 Schwarzlichttheater<br />

36/13 04. - 06.10.13 Bühnenkampf<br />

37/13 04. - 06.10.13 Von der Alltagspräsenz zur Bühnenpräsenz<br />

38/13 04. - 06.10.13 Einer von Denen - Dramaturgie<br />

39/13 04. - 06.10.13 Teamspiel / Ensembletraining<br />

44 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013


Berichte aus den Bezirken<br />

Franken aktuell<br />

Robert Seemann gestorben<br />

Ehrenvorsitzender der Fränkischen Passionsspiele<br />

Sömmersdorf. Wer den Namen Sömmersdorf hört, denkt sofort an<br />

die Fränkischen Passionsspiele, mit denen ein Name untrennbar<br />

verbunden ist: Robert Seemann. Der langjährige Motor und Ehren-<br />

Vorsitzende des Vereins ist im Alter von 75 Jahren gestorben.<br />

„Die Passion war sein Leben“, urteilte der heutige Vorsitzende<br />

Robert König, über seinen Vorgänger. Robert Seemann hatte 30<br />

Jahre lang bis 2006 den Passionsspielverein geleitet und geprägt,<br />

er hatte die Weiterentwicklung der Freilichtspiele mit Weitblick betrieben,<br />

hatte selbst als Organisator, Bühnenbauer, Darsteller oder<br />

Regisseur des Herbsttheaters in der Münsterhalle wegweisend<br />

agiert.<br />

Die Bundesrepublik Deutschland hatte zum 75. Geburtstag, zwei<br />

Wochen vor seinem Tod, die Verdienste von Robert Seemann mit der Verleihung der Bundesverdienstmedaille<br />

des Verdienstordens gewürdigt.<br />

Weitere Auszeichnungen waren unter anderem die Ehrenurkunde des Landkreises Schweinfurt, die<br />

Ehrennadel des Bistums Würzburg oder die Ehrennadel der Gemeinde Euerbach. Sie galten Seemanns<br />

Engagement in den Vereinen Sömmersdorfs wie der Heimatkapelle oder dem Männergesangverein,<br />

seinem Einsatz in der politischen Gemeinde als Gemeinderat, seiner Aufgabe als Botschafter<br />

des Oberen Werntals, seiner Mithilfe beim Erstellen des Regionalen Entwicklungskonzepts Schweinfurter<br />

Land oder seinem Engagement für Hilfsbedürftige in Rumänien.<br />

Über 15 Jahre lang hatte Robert Seemann gemeinsam mit seiner Frau Elisabeth für seine Rumänienhilfe<br />

praktische Nächstenliebe gezeigt, hatte tausende von Weihnachtspäckchen und viele Hilfsgüter<br />

für die Diözese Alba Julia gesammelt und auf den Weg geschickt.<br />

Das Theaterspiel faszinierte ihn immer, er begriff diese Form als eine andere Art der Verkündigung<br />

der christlichen Botschaft. Sein Einsatz für verschiedene Theaterverbände war ebenso intensiv wie für<br />

die Europassion, die Vereinigung europäischer Passionsspielorte. Robert Seemann pflegte mit seiner<br />

Frau Elisabeth die Kontakte, war immer offen für neue Ideen und gab Impulse für das Theaterspiel in<br />

seiner Heimat.<br />

Text und Bild: Silvia Eidel<br />

Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 45


Berichte aus den Bezirken<br />

Franken aktuell<br />

Ein Spiel um Leben und Tod:<br />

Der Bauernkrieg in Giebelstadt<br />

1525 – Blut, Schweiß und Tränen bestimmen das Leben der Bauern, Völlerei,<br />

Lust und Machtgier das des Adels und des Klerus.<br />

Das Volk ächzt unter der Last der Steuern und der Willkür, der sie Tag für Tag<br />

ausgeliefert sind.<br />

Keiner, der für sie kämpft, keiner, der ihr Joch teilt ... bis der Ritter Florian<br />

Geyer aufbegehrt und sich auf ihre Seite stellt.<br />

So wird der Volksaufstand, der den damaligen Bauernkrieg begründet, heraufbeschworen.<br />

Metzler und Helfenstein<br />

Mitten in dieser Geschichtsstunde findet der Zuschauer sich wieder in einem<br />

aktion- und emotionsgeladenen Drama.<br />

Es wird gekämpft, gefeiert und gestorben, als gäbe es kein Morgen.<br />

Genau genommen gibt es das für den ein oder anderen auch nicht.<br />

Blutig geht es zu, wenn die Freilichtbühne in Giebelstadt ihre Tore öffnet,<br />

denn auch in diesem Jahr erzählt der Regisseur Renier Baaken von den Begebenheiten<br />

jener Zeit.<br />

Grumbach<br />

Immer wieder wechselten in diesem Stück die Perspektiven und ließen den<br />

Zuschauer teilhaben an den unterschiedlichen Ansichten, die die B<strong>ev</strong>ölkerungsgruppen<br />

damals vertraten.<br />

Nicht nur den rebellischen Florian Geyer lernte das Publikum kennen, sondern<br />

auch die miesen Machenschaften seiner Widersacher: Konrad von<br />

Thüngen, Wilhelm von Grumbach und nicht zuletzt auch Götz von Berlichingen,<br />

der ein zwielichtiges Spiel treibt.<br />

Klosterschüler<br />

Gewürzt und abgeschmeckt wurde dieses Spektakel mit Pyrotechnik vom<br />

Feinsten, einer mutigen Stuntgruppe, die ihre Schwerter nicht schonte, und<br />

Reitern, die mit ihren Pferden nicht nur dafür sorgten, dass der Dreck fliegt,<br />

sondern auch den Zuschauern der Atem stockte.<br />

Weitere Informationen: www.florian-geyer-spiele.de<br />

Fotos: Markus Juhrs<br />

Metzler<br />

Nicht vergessen!<br />

Redaktionsschluss für die Dezemberausgabe ist der 15. Oktober 2013<br />

Berichte,<br />

Artikel und Bilder an:<br />

redaktion@amateurtheater-bayern.de<br />

46 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013


Rechtsfragen<br />

Recht für Autoren<br />

§<br />

Recht für Autoren<br />

Vom Verlagsvertrag zu Veröffentlichung und Autorenhonorar<br />

Sie haben ein Buch geschrieben. Herzlichen Glückwunsch! Oder Sie sind gerade dabei,<br />

ein Buch zu schreiben oder tragen sich mit dem Plan dazu. Und natürlich möchten<br />

Sie dieses Buch dann auch veröffentlichen und mit anderen teilen. Aber dann müssen<br />

Sie plötzlich feststellen, dass unerwartete Hürden auftauchen, Fragen tauchen auf wie<br />

„Welchen Verlag soll ich wählen?“, „Welche Rechte und Pflichten gehe ich ein?“ oder<br />

„Wie verhindere ich, übervorteilt zu werden?“.<br />

Sie verlassen Ihre Schreibmaschine und treten aus dem Haus, und Sie fühlen sich ein<br />

wenig wie ein Schmetterlingssammler, der unversehens durch ein harmloses Wäldchen<br />

geeilt ist, um sich nun in einem undurchdringlichen Dschungel wieder zu finden.<br />

Im berüchtigten Paragraphendschungel. Gesetze lauern im Dunkeln wie wilde Tiere,<br />

und Sie haben das Bedürfnis, sich zu schützen. Diesen Schutz möchte Ihnen der vorliegende<br />

kleine Ratgeber bieten. Sie erhalten einen Überblick über die Rechtslage in Bereichen, die Sie betreffen<br />

könnten bei der Veröffentlichung Ihres Buches, finden Unterstützung für die Wahl des passenden Verlages und erfahren,<br />

welche Verwertungsmöglichkeiten es für Ihr Manuskript gibt.<br />

Zunächst werden Sie dabei über Schutzrechte informiert, also über die Frage, was vom Urheberrecht geschützt werden<br />

kann, worauf man achten muss, um nicht die Rechte anderer zu verletzen, was Sie ohne Genehmigung nutzen<br />

dürfen und was nicht und was es zu beachten gilt, wenn man sich in den Wettbewerb mit anderen begibt.<br />

Einen Großwildjäger wollen wir aus dem Schmetterlingssammler nicht machen, sprich: ein Überblick ist kein Jurastudium.<br />

Vollständig kann dieser Ratgeber die Gesetzeslage nicht wiedergeben, sondern nur die wichtigsten Bereiche<br />

erläutern, die Sie betreffen. Zudem erhalten Sie im Anhang einige Musterverträge, welche Ihnen Anhaltspunkte für<br />

eigene Vertragsgestaltungen geben können.<br />

Um im Bild zu bleiben: Sie erhalten einen Wegweiser zur ersten Orientierung. Trotzdem sollten Sie sich im Einzelfall<br />

dann einen kundigen Führer besorgen, also rechtskundigen Rat einholen, wenn Sie sich weiter in den Dschungel<br />

wagen wollen oder müssen.<br />

Ich wünsche Ihnen dafür eine angenehme Reise, d.h. viel Erfolg bei Verhandlungen mit Vertragspartnern, Verlagen<br />

und Kollegen und in Folge dessen viel Freude an Ihrem Buch und seiner Veröffentlichung.<br />

Christian Friedrich Jaensch<br />

Buchverlage, Literaturagenten und Filmproduzenten sind die Profis, mit denen der unerfahrene Autor einen Vertrag<br />

abschließen soll.<br />

Der Laie muss Antworten finden auf Fragen wie: Ist der mir vorgelegte Vertrag günstig für mich oder werde ich übervorteilt?<br />

Welches Honorar kann ich erwarten?<br />

Ist mein Manuskript geschützt oder muss ich erst etwas tun, damit der Urheberschutz entsteht?<br />

Welche Rechte habe ich? Welche Rechte soll ich aus der Hand geben?<br />

Der Ratgeber des Fachmanns für Urheberrecht Christian Jaensch weist auf wenigen Seiten in die komplexe Materie<br />

ein, so dass der Autor sich rasch zurechtfindet und die richtigen Entscheidungen für die Veröffentlichung seiner<br />

Werke treffen kann.<br />

Mit den wichtigsten Gesetzestexten und empfohlenen Muster-Verlagsverträgen.<br />

Christian Jaensch, Franz F. Frank<br />

Wissen kompakt für Autoren:<br />

Recht für Autoren<br />

13,2 cm x 21 cm, Softcover, ca. 200 Seiten<br />

ISBN: 978-3-937909-74-5<br />

12,80 € (D) sFr 23,70 13,20 € (A)<br />

Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 47


Theaterträume wie im (richtigen) Leben<br />

Träume muss<br />

man leben<br />

Der Traum<br />

vom Abflug ins<br />

Paradies<br />

Stefan Vögel<br />

ALTWEIBERFRÜHLING<br />

Nach dem Drehbuch des Films „Die Herbstzeitlosen“ von<br />

Sabine Pochhammer und Bettina Oberli<br />

(5 D, 2 H, 2 NR / 1 Dek.)<br />

Der Traum<br />

dem Konsum zu<br />

entrinnen<br />

Esther Vilar<br />

DIE ERZIEHUNG DER ENGEL<br />

(4 D, 4 H, 1 Mädchen / 1 Dek.)<br />

Der Traum<br />

von einmal<br />

richtig machen<br />

Greg Freeman<br />

GEHEIMNIS VON DOIG<br />

(1 D, 3 H / var. Dek.)<br />

Der Traum<br />

von Liebe und<br />

Schönheit<br />

Der Traum<br />

vom Weichei<br />

zum Verlieben<br />

Frank Pinkus /Kay Kruppa<br />

UND MORGEN NOCH MAL VON VORN<br />

(3 D, 4 H / variable Dek.)<br />

Richard Nash<br />

DER REGENMACHER<br />

(1 D, 6 H / Simultandek.)<br />

Der Traum<br />

vom Glück<br />

im Lotto<br />

Der Traum<br />

von Mut,<br />

Freundschaft<br />

und Hoffnung<br />

Cordula Polster / Stefanie Stroebele<br />

EIN WEICHEI ZUM VERLIEBEN<br />

(1 D, 3 H / Einheitsdek.)<br />

Stefanie Stroebele<br />

WIE ZERRONNEN SO GEWONNEN<br />

(3 D, 3 H / Doppelbesetzung / 1 Dek.)<br />

Owen O’Neill / Dave Johns nach Stephen King<br />

ZWEIMAL LEBENSLÄNGLICH<br />

(18 H / Mehrfachbesetzung / variable Dek.)<br />

Ahn & Simrock Bühnen- und Musikverlag GmbH<br />

Deichstraße 9 • D-20459 Hamburg • Tel. (040) 300 66 780 • Fax (040) 300 66 789<br />

E-Mail: as@ahnundsimrockverlag.de • Internet: www.ahnundsimrockverlag.de<br />

48 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013

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