Verbandszeitung - erholung 27 fuerth ev
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Bayerischer<br />
Theaterspiegel<br />
VERBAND<br />
BAYERISCHER<br />
AMATEURTHEATER e.V.<br />
2 / 2013<br />
29. Jahrgang
Die neuesten Komödien<br />
Martha Carmen<br />
Heidi Faltlhauser<br />
Frang Gruppe<br />
Pflegeleichte Ehefrau gesucht<br />
Boul<strong>ev</strong>ardkomödie in 3 Akten für 5 Damen – 3 Herren – 2 Deko’s<br />
(K)ein) Kaktus zum Verlieben<br />
Eine fantastische Komödie in 3 Akten für 4 Damen – 3 Herren – 1 Deko<br />
Durchgangsverkehr<br />
Komödie in 3 Akten für 4 Damen – 4 Herren – 1 Deko<br />
Hans-Joachim Preil Kamasutras will gelernt sein<br />
Ein Lust-spiel in 3 Akten für 3 Damen – 3 Herren – 1 Deko<br />
Die neuesten Volksstücke<br />
Monika Nitschke<br />
Helmut Schmidt/<br />
Christoph Bredau<br />
Christof Wehking<br />
Christof Wehking<br />
Da braut sich was zsamm<br />
Volkskomödie in 3 Akten für 5 Damen – 5 Herren – 1 Deko<br />
Vier Hände für ein Euter/<br />
Lustspiel in 3 Akten für 5 Damen – 3 Herren – 1 Deko<br />
Kilian, jetzt bist du dran<br />
Lustspiel in 3 Akten für 3 Damen – 6 Herren – 1 Deko<br />
Schwarze Minorkas<br />
Bauernschwank in 3 Akten für 3 Damen – 6 Herren – 1 Deko<br />
Suchen Sie ein passendes Stück für Ihre Betriebs-,<br />
Weihnachts- Jubiläums- oder Famiienfeier?<br />
Wir führen auch eine große Auswahl an entsprechenden Einaktern und Sketches.<br />
Fordern Sie unseren Gesamtkatalog an oder besuchen Sie uns auf unserer Homepage<br />
www.mundart-verlag.de. Oder rufen Sie uns einfach an, wir beraten Sie und helfen Ihnen<br />
gerne, das für Ihre Bühne richtige Stück zu finden.
Impressum<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Herausgeber:<br />
Verband Bayerischer<br />
Amateurtheater e.V.<br />
Innstraße 2a<br />
83022 Rosenheim<br />
Verantwortlich:<br />
Präsident Horst Rankl<br />
Telefon: 0 80 31/ 3 26 74<br />
Telefax: 0 80 31/ 3 47 83<br />
E-Mail: info@amateurtheater-bayern.de<br />
Internet: www.amateurtheater-bayern.de<br />
Geschäftszeiten:<br />
Montag bis Freitag 8.30 - 11.30 Uhr<br />
Meine Meinung........................................................................4<br />
Wir gratulieren zum Jubiläum..................................................5<br />
Herzlich Willkommen...............................................................7<br />
Aktuelle Bühnenstücke............................................................8<br />
Neuvorstellung........................................................................9<br />
Verband Aktuell - Nachruf Sepp Beil.....................................10<br />
Verband Aktuell - Lehrgänge Dramaturgie und Regie...........11<br />
E-Mail:<br />
redaktion@amateurtheater-bayern.de<br />
Zuschriften/Beiträge bitte ausschließlich<br />
an diese Adresse!<br />
Die Zeitschrift erscheint dreimal<br />
jährlich (April, August, Dezember).<br />
Redaktionsschluss<br />
15. Februar, 15. Juni und 15. Oktober.<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge decken<br />
sich nicht unbedingt mit der Meinung<br />
der Redaktion bzw. der des Verbandes Bayerischer<br />
Amateurtheater e.V. Der Redaktion<br />
überlassene Unterlagen werden nur<br />
zurückgesandt, wenn dies vom Einsender<br />
ausdrücklich verlangt wird. Nachdruck mit<br />
Quellenangabe und gegen Übersendung<br />
eines Belegexemplars an die Redaktion<br />
gestattet. Die Zeitschrift wird den Mitgliedsbühnen<br />
(je 2 Exemplare) kostenlos<br />
zugestellt.<br />
Einzelabonnements zum Selbstkostenpreis<br />
zuzüglich Versandkosten.<br />
Verband Aktuell - Professioneller Anspruch und<br />
das Amateurtheater von M. Bassenhorst..............................14<br />
Verband Aktuell - Interview mit Vera Rumpel........................16<br />
Berichte aus den Bezirken<br />
Oberbayern...........................................................................18<br />
Berichte aus den Bezirken<br />
Niederbayern.........................................................................32<br />
Berichte aus den Bezirken<br />
Schwaben..............................................................................39<br />
Berichte aus den Bezirken<br />
Franken.................................................................................44<br />
Rechtsfragen - Recht für Autoren..........................................47<br />
Anzeigenpreise 2012/2013:<br />
1/1 Seite: 200,00 Euro, 1/2 Seite: 100,00<br />
Euro, 1/4 Seite: 65,00 Euro, Sonderrabatte<br />
für Dauerinserenten auf Anfrage.<br />
Mitgliedsbühnen wird ein Preisnachlass<br />
von 20 v.H. gewährt.<br />
Layout und Satz:<br />
Sybille Evers, Geschäftsstelle<br />
Druck: Druckerei Kolbeck, Rott a. Inn<br />
Titelbild: Das geht nur im Freien: Loderndes Feuer und die Hexe (Elfriede<br />
Kern) mittendrin bei der Aufführung „Der Hexenjäger“ .<br />
Foto: Peter Bauchersachs<br />
Der Verband Bayerischer Amateurtheater e.V.<br />
wird gefördert durch Mittel des Freistaats Bayern,<br />
der Bezirke Oberbayern, Niederbayern,<br />
Mittelfranken und Unterfranken.<br />
Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 3
Meine Meinung<br />
Liebe Theaterfreunde,<br />
Wenn der Trend anhält, so scheinen Papier und Bleistift, Printmedien<br />
und Bücher, zumindest wenn es nach unsere Jugend geht, bald Auslaufmodelle<br />
zu sein.<br />
Erstaunlich schnell wendet sich die Jugend, i-pad, i-phone, mail, facebook<br />
und all den anderen elektronischen Kommunikations- und Lesemedien<br />
zu. Diese sind heute schon in milliardenfachen Ausführungen<br />
weltweit in Betrieb. So bleibt uns im Verband kaum eine Alternative, als<br />
auch auf diesen Zug aufzuspringen und der neuen Technik zu folgen.<br />
Wir wollen nicht hinterher hinken, sondern mit dem Zug der Zeit fahren<br />
und deshalb bemühen wir uns, den Ansprüchen an die Moderne gerecht zu werden. So beschäftigen<br />
uns seit geraumer Zeit die Fragen, wie erreichen wir unsere Mitglieder noch schneller und<br />
ohne größere Umwege, wie können technische Hürden überwunden werden und andererseits,<br />
wie kann ein Interessent auch uns schnell und problemlos erreichen? Und deshalb steht hierbei<br />
die Frage im Vordergrund, wie können wir die Hauptnutzer dieser neuen Technik, unsere Theaterjugend,<br />
erreichen?<br />
Kurzum, wir wollen die Verfügbarkeit unseres Verbandes steigern.<br />
Da ist an erster Stelle der Internetauftritt zu nennen, sozusagen das Basismedium und gleichzeitig<br />
Aushängeschild des Verbandes. Daran wird zurzeit gearbeitet, denn unsere Webseite braucht<br />
mehr Aktualität und Modernität. Hinzu kommt, dass unser Provider ab August 2013 seine Dienste<br />
für uns eingestellt hat und wir deshalb in nächster Zeit nicht mehr über eine eigene Webseite<br />
erreichbar sein werden. Unser Ziel ist es aber, so schnell als möglich einen neuen Internetauftritt<br />
mit einem modernen und ansprechenden Erscheinungsbild zu finden. Das braucht natürlich Zeit.<br />
Doch nach kurzer Unterbrechung der Internetpräsenz, voraussichtlich bis Ende Oktober 2013,<br />
steht dann der neue Internetauftritt unseres Verbandes zur Verfügung.<br />
Nun haben wir aber zwischenzeitlich unser Augenmerk auf das sehr verbreitete soziale Netzwerk<br />
Facebook gelegt und sind unter www.facebook.com/VerbandBayerischerAmateurtheater<br />
ab sofort erreichbar. Dieser Facebook-Auftritt soll aber nicht nur als Übergangslösung bis zum<br />
Erscheinen unserer neuen Webseite gelten, sondern in Zukunft diese ergänzen.<br />
Wir im Verband sind bestrebt, schnell und vorbehaltlos den elektronischen Angeboten zu entsprechen<br />
und zeitnah die Umsetzungen oder Fortschreibungen vorzunehmen.<br />
In diesem Sinne eine schöne Urlaubs- und Ferienzeit<br />
Euer<br />
Horst Rankl<br />
Präsident<br />
4 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013
Wir gratulieren zum Jubiläum<br />
Goldene Ehrennadel<br />
des VBAT<br />
Goldene Ehrennadel<br />
des BDAT<br />
Silberne Ehrennadel<br />
des BDAT<br />
Heinz Dietz<br />
Theater am Stadtwald - Volksspielbühne<br />
des ASV Dachau<br />
Silberne Ehrennadel<br />
des VBAT<br />
Brigitte Garhammer<br />
Otto Peter<br />
Theatergruppe Schönberg e.V.<br />
Goldene Ehrennadel<br />
des BDAT<br />
Irmgard Ramsberger<br />
Münchner Heimatbühne e.V.<br />
Therese Schussmann<br />
Heimatbühne Gernlinden<br />
Josef Berger<br />
Anton Lechner<br />
Bartholomäus Wegmann<br />
Peter-Paul Wegmann<br />
Theaterverein Taukirchen/Vils<br />
Brigitte Beron<br />
Franz Beron<br />
Manfred Gstatter<br />
Marianne Gstatter<br />
Franz Ismann<br />
Gertraud Ismann<br />
Anneliese Reichl<br />
Hans Reichl<br />
Barbara Schmidt<br />
Josef Winkelbeiner<br />
Franz Zeller<br />
Adam Zimmer<br />
Sophie Zimmer<br />
Theaterbühne Manching e.V.<br />
Johannes Brenninger<br />
Adolf Paptistella<br />
Theatergesellschaft Simmerberg e.V.<br />
Helmut Niedermeier<br />
Peter Nowak<br />
Brigitte Zippert<br />
Inntaler Bauernbühne Rosenheim e.V.<br />
Karl-Heinz Klose<br />
Heimatbühne Gernlinden<br />
Klaus Mitterer<br />
Theatergruppe „Enzian“ Töging<br />
Georg Fischer<br />
Josef Prax<br />
Hildegard Scheck<br />
Wilma Walter<br />
Johanna Winzek<br />
Bauerntheater Prien e.V.<br />
Hans Kastner<br />
Gabi Plenk<br />
Konrad Scharf<br />
Angela Schnellinger<br />
Chrisoph Wörnle<br />
Bauerntheater Eisenärzt e.V.<br />
Edelgard May<br />
Wolfgang Paintner<br />
Georg Weber<br />
Theaterverein Schöngeising e.V.<br />
Silberne Ehrennadel<br />
des BDAT<br />
Hans-Peter Gebhardt<br />
Albert Hartung<br />
Mariele Hartung<br />
Ralf Kürzinger<br />
Martin Lutz<br />
Xaver Schlamp<br />
Helmut Schlierf<br />
Manuela Schweiger<br />
Langenbrucker Theaterbühne e.V.<br />
Sebastian Zehentmaier<br />
Theatergruppe Obing<br />
Brigitte Ittner<br />
Jürgen Kolb<br />
Naturbühne Trebgast e.V.<br />
Marianne Liebl<br />
Martin Unterreitmaier<br />
Rebecca Wegmann<br />
Theaterverein Taufkirchen/Vils<br />
Barbara Söllner<br />
Freudenberger Bauernbühne e.V.<br />
Franz Grießl<br />
Elisabeth Hartmann<br />
Richard Martl<br />
Monika Reiß<br />
Martin Ruhstorfer<br />
Conny Stadler<br />
Hans Stadler<br />
Volksbühne Rosenheim<br />
St. Nikolaus e.V.<br />
Markus Döppner<br />
Georg Jackl<br />
Jutta Jackl<br />
Karin Hasselberger<br />
Bibiane Kastner<br />
Inge Mayer<br />
Peter Scheck jun.<br />
Bauerntheater Eisenärzt e.V.<br />
Susanne Grömer<br />
Edmund Grömer<br />
Rainer Jahn<br />
Rudi Köstler<br />
Brigitte Lugert<br />
Hans Prechtel<br />
Gerlinde Schmidt<br />
Alexandra Voit<br />
Brandenburger Kulturstadl e.V.<br />
Roswitha Pförtsch<br />
Theaterverein Schöngeising e.V.<br />
Dieter Illek<br />
Ursula Kirschbaum<br />
Martina Nicolai<br />
Theaterverein Isen 1983 e.V.<br />
Gedlek Dieter<br />
Gedlek Inge<br />
Habermeier Harald<br />
Houben Anneliese<br />
Houben Peter<br />
Müller Brigitte<br />
Speer Anita<br />
Theaterverein Volksbühne Oberndorf<br />
e.V.<br />
Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 5
Wir gratulieren zum Jubiläum<br />
Besondere<br />
Verbandsehrungen<br />
Besondere<br />
Verbandsehrungen<br />
Besondere<br />
Verbandsehrungen<br />
10 Jahre<br />
Günther Kavelar<br />
Adalbert Mader<br />
Maria Mader<br />
Andreas Preuß<br />
Annemarie Proffert<br />
G´fildner Bühne Lohhof e.V.<br />
Achim Gabriel<br />
Susanne Thullner<br />
Theatergruppe Musikforum Blutenburg<br />
e.V.<br />
Christian Braunmüller<br />
Walter Schicker<br />
Theatergesellschaft „Fidelio“ Augsburg<br />
e.V.<br />
15 Jahre<br />
Anna Ausfelder<br />
Georg Ausfelder<br />
Hans Lothring<br />
G´fildner Bühne Lohhof e.V.<br />
Hildegard Mitterer<br />
Roman Schober<br />
Theatergruppe „Enzian“ Töging<br />
20 Jahre<br />
Josef Eberl<br />
Maria Glashauser<br />
Theatergruppe Schönberg e.V.<br />
„Fidelio“ Augs-<br />
Jürgen Kühnel<br />
Rudolf Sandner<br />
Theatergesellschaft<br />
burg e.V.<br />
Andrea Fürthner<br />
Theatergruppe „Enzian“ Töging<br />
22 Jahre<br />
Erna Reinl<br />
Inntaler Bauernbühne Rosenheim e.V.<br />
Sieglinde Plank<br />
Theatergruppe Schönberg e.V.<br />
25 Jahre<br />
„Fidelio“ Augs-<br />
Ermelinde Goldner<br />
Theatergesellschaft<br />
burg e.V.<br />
30 Jahre<br />
Herbert Thomanek<br />
G´fildner Bühne Lohhof e.V.<br />
Sebastian Zehentmaier<br />
Theatergruppe Obing<br />
„Fidelio“ Augs-<br />
Alfred Streidl<br />
Theatergesellschaft<br />
burg e.V.<br />
50 Jahre<br />
Heinz Böhm<br />
Theater im Turm<br />
Günter Decker<br />
Lydia Neumayer<br />
Manfred Neumayer<br />
Volkstheater „Thalia“ Augsburg e.V.<br />
Wilma Walter<br />
Bauerntheater Prien e.V.<br />
Marianne Geiselmann<br />
Franz Pertl<br />
Bauerntheater Eisenärzt e.V.<br />
Johannes Brenninger<br />
Adolf Paptistella<br />
Theatergesellschaft Simmerberg e.V.<br />
53 Jahre<br />
Helmut Ries<br />
Theatergesellschaft Hüttenbach 1913<br />
e.V.<br />
56 Jahre<br />
Josef Zitzmann<br />
Theatergesellschaft Hüttenbach 1913<br />
e.V.<br />
58 Jahre<br />
Leonhard Haas<br />
Theatergesellschaft Hüttenbach 1913<br />
e.V.<br />
60 Jahre<br />
Kaspar Illauer<br />
Theatergesellschaft Hüttenbach 1913<br />
e.V.<br />
Maria Müller<br />
Theatergruppe „Enzian“ Töging<br />
65 Jahre<br />
Hildegard Scheck<br />
Bauerntheater Prien e.V.<br />
70 Jahre<br />
Gretl Maier<br />
Bauerntheater Prien e.V.<br />
Hinweis:<br />
Anträge zu Ehrungen<br />
sind immer rechtzeitig<br />
zu stellen. Spätestens<br />
vier Wochen vor dem<br />
Verleihdatum.<br />
6 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013
Herzlich willkommen<br />
Neue Bühnen im Verband Bayerischer Amateurtheater e.V.<br />
Neue Bühnen<br />
Bühnenjubiläum<br />
Bezirk<br />
Oberbayern<br />
Heimatbühne St. Bonifatius Haar<br />
Vors. Hans-Peter Siebler<br />
Email: hpsiebler@web.de<br />
Theaterverein Apfeldorf e.V.<br />
Grenztheater Ludwigs Erben<br />
Vors. Florian Urban<br />
http://ludwigserben.wordpress.com/<br />
Bezirk<br />
Niederbayern<br />
Kolpingfamilie Eggenfelden<br />
Vors. Karlheinz Treml<br />
www.kolping-eggenfelden.de<br />
Bezirk<br />
Schwaben<br />
Moskitoldies e.V.<br />
Vors. Martin Valdés-Stauber<br />
www.moskitoldies.de<br />
Theaterverein Tussenhausen e.V.<br />
Vors. Johann Geiger<br />
Bezirk<br />
Franken<br />
Tollhaus-Theater Goldbach<br />
Vors. Günter Thünemann<br />
www.tollhaus-theater.de<br />
BOVARIA e.V.<br />
Vors. Franz Grundler<br />
www.bovaria.de<br />
40 Jahre<br />
Inntaler Bauernbühne Rosenheim e.V.<br />
Volksbühne Rosenheim St. Nikolaus<br />
e.V.<br />
Theaterbühne Manching e.V.<br />
60 Jahre<br />
Naturbühne Trebgast e.V.<br />
100 Jahre<br />
Theatergesellschaft Hüttenbach 1913<br />
e.V.<br />
Erfolgreiche Weiterbildung<br />
Grundlagen des Theaterspiels<br />
Dagmar Stern-Lachmann<br />
Uwe Zaske<br />
Neufinsinger Theaterkastl<br />
Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 7
Aktuelle Bühnenstücke<br />
DIE VERFLIXTE WEIHNACHTSFEIER<br />
Eine heitere Weihnachtsgeschichte in 3 Akten<br />
von J. Meindl und Chr. Muggenthaler<br />
Besetzung: 4 D, 5 H, 1 Deko<br />
Spieldauer: ca. 100 Min.<br />
In Besendorf herrscht helle Aufregung. Nicht nur<br />
dass der Männerverein „Die Bett-schoner“ zu seiner<br />
diesjährigen Weihnachtsfeier eine Stripperin engagiert<br />
hat und dadurch die Empörung des Wallfahrtsfrauenvereins<br />
heraufbeschwört, in dieser Nacht<br />
wurde auch im Garten der Familie Fichtner eine<br />
preisgekrönte Tanne umgesägt und entwendet. Um<br />
das Maß vollzumachen, hat ein Unbekannter aus<br />
dem Kripperl der Kirche auch noch das Christkindl<br />
gestohlen. Hans Engel und sein Sohn Johannes sind<br />
arg in der Bredouille. Waren sie doch beide auf der<br />
ominösen Weihnachtsfeier und sind irgendwie in die<br />
Vorkommnisse verstrickt. Und auch Kathi, die Tochter<br />
des Hauses hat in dieser Angelegenheit so ihre<br />
Geheimnisse und sitzt ebenfalls gehörig in der Tinte.<br />
Was wäre da die Familie wieder einmal ohne die tatkräftige<br />
Einmischung von Hertha, der Ehefrau und<br />
Mutter…<br />
SCHLÜSSELFERTIG<br />
Realsatire in 3 Akten von Reinhard Seibold<br />
Besetzung: 3 D, 5 H, 2 Deko’s<br />
Spieldauer: ca. 100 Min.<br />
Die Familie Funk möchte ihr Haus umbauen lassen.<br />
Da Peter Funk zwei linke Hände hat, übergibt<br />
er alles dem Bauträger Scherz, der es in acht Wochen<br />
schlüsselfertig zu haben verspricht. Um dem<br />
Umbau-Chaos zu entgehen, fahren Peter und seine<br />
Frau Stupsi solange in die Toskana und freuen sich<br />
darauf, Weihnachten bereits im neu umgestalteten<br />
Heim mit Oma, Tochter und Enkelkind feiern zu können.<br />
Scherz besorgt „Top-Leute“, unter anderem<br />
einen Fachbetrieb für die Heizungs- und Wasserinstallation.<br />
Dieser schickt seinen besten Mann, nämlich<br />
Karl mit seinem ausländischen Gehilfen Smirko.<br />
Auch Maler Sepp ist ein hochgradiger „Fachmann“,<br />
der in seinem Leben schon so manche Wand gemalert<br />
und dabei so manche Dämpfe eingeatmet hat…<br />
Als Peter und Stupsi in das erhoffte „schnuckelige<br />
neue Heim“ zurückkehren, trifft sie schier der Schlag!<br />
Ein Realsatire, die das Publikum köstlich amüsiert<br />
und unterhält, besonders wenn es am Ende mit der<br />
Familie Funk etwas anders wie gewohnt „Oh du fröhliche“<br />
feiert.<br />
Elfriede Wipplinger-Stürzer<br />
Hochreit 14, 85617 Aßling<br />
Tel. 08092/853716<br />
Fax 08092/853717<br />
wipplinger@mundart-verlag. de<br />
www.mundart-verlag.de<br />
…UND OBEN WOHNEN ENGEL<br />
Lustspiel in 3 Akten von Jens Exler und Silke Keim<br />
Besetzung: 4 D, 3 H, 1 Deko<br />
Spieldauer: ca. 120 Min.<br />
Die im obersten Stockwerk eines Mietshauses wohnenden<br />
ältlichen Schwestern Helene und Elvira heißen<br />
zwar Engel, benehmen sich aber keineswegs<br />
wie solche. Helene unterjocht nicht nur ihre Schwester<br />
Elvira, sie terrorisiert auch die unter ihr wohnende<br />
Familie Heinzel, indem sie durch allerlei störenden<br />
Unfug das Haus in ein Spukhaus verwandelt.<br />
Hat sie sich doch in den Kopf gesetzt, die unter ihr<br />
liegende Wohnung für sich zu bekommen und setzt<br />
zur Erreichung dieses Zieles unter Elvira’s tätiger<br />
Mithilfe alle erdenklichen Sabotage-Mittel ein, um<br />
die jeweiligen Mieter hinauszugraulen.<br />
Natürlich kann das auf Dauer nicht gut gehen und so<br />
gibt es früher oder später die Quittung für das Treiben<br />
der alten Damen…<br />
EINE VERHÄNGNISVOLLE NACHT<br />
Lustspiel in 3 Akten von Armin Vollenweider<br />
Besetzung: 5 D, 4 H, 1 Deko<br />
Spieldauer: ca. 90 Min.<br />
Wow, was war das für eine Nacht! Die beiden Lokalpolitiker<br />
Toni Singer und Erich Pfund wachen<br />
nach einer reichlich durchzechten Nacht im „Erotiktempel“<br />
aus ihrem Tiefschlaf auf. Der Tag beginnt<br />
jedoch mit einem Albtraum, der die beiden um ihre<br />
Ehre und vor allem um ihre Ehe bringen kann, denn<br />
plötzlich will sich die Tänzerin Olga bei Toni einquartieren,<br />
die Polizei ist im Haus und der üble Ganove<br />
Mario Brutelli will Geld aus Spielschulden mit Waffengewalt<br />
eintreiben. Nebenher nervt die immer im<br />
verfänglichsten Augenblick aufkreuzende Nachbarin<br />
Silvia, die es als ihre Aufgabe betrachtet, alle Neuigkeiten<br />
sofort unter die Leute zu bringen. Aller Turbulenzen<br />
ungeachtet setzt Toni’s Frau Frieda alle Hebel<br />
in Bewegung um „Frau Landrat“ zu werden. Die<br />
Gemeindeangestellte Renate Kern dagegen will nur<br />
eines: Das Toni anvertraute Geld aus der Gemeindekasse<br />
muss wieder her!<br />
Ein gefundenes Fressen für die auf eine sensationelle<br />
Story hoffende Journalistin Martina Baumann…<br />
8 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013
Neuvorstellung<br />
schauspiel<br />
aktuell<br />
Volksstücke &<br />
KOMÖDIEN<br />
seit<br />
1978<br />
2013<br />
seit 1978<br />
Stücke für Kinder und die ganze Familie<br />
Sonderausgabe Klassiker & Freilicht, große Stücke mit großer Besetzung<br />
EIN SOMMERNACHTSTRAUM für Kinder<br />
DES KAISERS NEUE KLEIDER<br />
von William Die Shakespeare schönsten Komödieni<br />
von Peer Raben, Libretto von Wilfrid Grote<br />
(A Midsummer Norman Night’s Barasch Dream) / Caroll - Bearbeitung Moore / Werner von Zeussel Jens BITTE Märchenoper KEINE BLUMEN! für Kinder nach Hans Christian Andersen<br />
Groß<br />
2 D, 3 6 D, H, 131 Dek. H (Doppelbes. (verfilmt mit Doris Day mögl.), und Rock Hudson) Wechseldeko<br />
4 D, 13 H, (Doppelbes. Ray Cooney mög.) u. John Gesamtdek.<br />
Chapman / Werner Zeussel EINMAL UA: Oper IST KEINMAL Dortmund, 17.06.2007 Sp. 2007/2008 ab<br />
5 D, 4 H, 1 Dek. Komödie<br />
Schauspiel für Kinder und Erwachsene<br />
20.08.2007, Regie: Aniara Amos<br />
Monika Hirschle / Eva Hatzelmann EINE SCHÖNE BESCHERUNG *SWR u. BR*<br />
4 D,<br />
Libretto<br />
4 H, 1 Dek.<br />
von<br />
Komödie<br />
Wilfrid Grote ausgezeichnet mit dem Siegfried-Lowitz-Preis.<br />
GUATN RUTSCH! Die einzige *SWR / Kinderoper, BR* die Fassbin-<br />
HELENA liebt Neue Monika DEMETRIUS. Stücke Hirschle / Werner HERMIA Zeussel liebt LYSANDER, AN<br />
und auch LYSANDER liebt HERMIA. Doch HERMIAs Va-ter will, dass DERseine WIDERSPENSTIGEN Tochter nicht ZÄHMUNG LYSANDER, von William sondern Shakespeare ben hat, wurde am 17.06.2007 an der Oper Dortmund<br />
D, der-Komponist 4 H, 1 Dek. Komödie Peer Raben ( gest. 21.01.2007) geschrie-<br />
Eva Hatzelmann DA WAR DOCH NOCH WAS Chiemgauer Volkstheater<br />
4 D, 4 H, 1 Dek. Komödie<br />
DEMETRIUS Neubearbeitung Eva zum Hatzelmann Mann nimmt. von u. Werner Wolf So flüchten E. Zeussel Rahlfsdie Verliebten IMMER (Titel: WIEDER Lausekerl SAMSTAGS und Schwindelfinger) uraufgeführt.<br />
* SWR u. BR*<br />
nachts in den 3 D, Wald. 11 H, Wechseldek. Dort herrschen andere Gesetze als 4 D, 3 H, 1 Dek. Komödie<br />
in der Stadt: Harald Helfrich DIE VIER UNNAHBAREN *Chiemgauer Volkstheater*<br />
Stück OBERON, der Elfenkönig und seine Frau Während seine Untertanen in Lumpen durch die Straßen<br />
gehen, Wolf SO WIE E. ordert<br />
TITANIA befinden<br />
4 D, 6 H, 1 Dek. Komödie<br />
UA: Theater sich Koblenz in heftigem 07.06.2012, Eifersuchtsstreit. WA 2012/2013, Mit<br />
KOANE Regie: DU Rahlfs der KAISER jeden Tag neue Kleider<br />
dem Saft einer Wunderblume verzaubert OBERON seine - schöne Kleider, prächtige Kleider, teure Kleider. Sein<br />
3 D, 6 H, 1 Dek. Wirtshauskomödie mit Musik<br />
TITANIA, so LUCENTIO dass sie einem ist unsterblich Esel verfällt. verliebt Auch in BIANCA, seine Untertanen<br />
erfreuen zwei Mitbewerber: sich an der HORTENSIO Macht des UND Zaubersaftes: GREMIO. BAPTISTA 5 D, spüren. 3 H, 1 Dek. hat Die Moderne verfügt, Weber Komödie dass SCHWINDELFINGER die schöne, junge BIANCA und erst LAUSEdie<br />
A jüngere GANZ MINISTER NORMALE der beiden ist nur FAMILIE Töchter damit BAPTISTAS. beschäftigt, Doch<br />
*Chiemgauer Volkstheater* neues er hat Tuch noch aufzu-<br />
Elfen und heiraten Trolle Harald herrschen darf, Helfrich wenn / Isabella ihre nun ältere, über Leicht kratzbürstige die / Wünsche Schwester und SHAKESPEARES KERL KATHARINA sehen ihre WILDE unter große der WEIBER Haube Chance ist. LUCENTIO gekommen. neu! heckt Die beiden<br />
Dorothee Jordan<br />
3 D, 1 Dek. Komödie<br />
Träume der sogleich Menschen. mit seinen Erst Dienern als sich TRANIO OBERON und BIONDELLO und TI- perfiden einen Plan Betrüger aus – koste behaupten, es, was es die wolle, besten will er und edelsten<br />
Andreas Kern ENDLICH WIEDER WEIHNACHTEN neu!<br />
TANIA versöhnen, PETRUCHIO, finden einen auch Edelmann die Herzen aus Verona, der Menschen mit KATHARINA verkuppeln. Aber es kommt anders…<br />
3 D,<br />
Stoffe<br />
4 H, 1 Dek.,<br />
weit<br />
Volksstück<br />
und breit weben zu können. Doch so, wie sich<br />
ihren Frieden. Isabella Leicht GÖGERLE Raben, GEGEN der im GOLIATH Januar verstorbene Filmkomponist, neu!* auf<br />
Die Widerspenstige unterhält bestens. Rahlfs hat eine schnelle … Fassung der Shakespear´schen Komödie<br />
6 D, gestische 5 H, 1Dek., Musik Komödie verstand… wusste…<br />
über Jack die Popplewell beiden ungleichen / Eva Hatzelmann Schwestern Katharina und EIN Bianca SACK und VOLL deren FLÖHE gewollte, wie ungewollte Verehrer<br />
Neu an der Bearbeitung von Jens Groß ist der Kunstgriff, dass<br />
*Chiemgauer Volkstheater*<br />
die Elfen sich geschaffen… als Handwerker Zu lachen verkleiden gibt es viel. und somit ein hinrei-ßendes Spiel-im-Spiel Die erfolgreichsten entsteht. Klassiker, Stücke mit großer ein aktuelles Besetzung Librettogewand und fürs zu junge schneidern… Publikum<br />
D, 5 H, 1 Dek. Moderne Komödie<br />
Wilfrid Grote, dem zugrunde liegenden Andersen-Märchen…<br />
(RZKultur)<br />
AUFSTAND! von Günter Wagner, Musik von Konstantin Kräftiger Wecker Applaus... (NRZ)<br />
Die Sendlinger Mordweihnacht - Eine R<strong>ev</strong>oluzzer Oper<br />
Günther Wagner / Konstantin Wecker AUFSTAND! Die Sendlinger Bauernschlacht neu!<br />
BREMER WALD 3 D, 11 H (Doppelbes. mögl.) Simultandek. Eine R<strong>ev</strong>oluzzer Oper<br />
von Wilfrid UA: Grote Geretsrieder Kulturherbst, 6. Oktober 2012, 1 Regie: DIE SCHÖNE<br />
D, 11 H, Harald Stat. Gesamtdek. Helfrich UND DAS TIER<br />
Stück mit Musik Wilhelm für Kinder Jacoby ab u. Carl 4 Jahren Laufs /<br />
PENSION von Mme SCHÖLLER Leprince de Beaumont<br />
1 D, 2 H, 1<br />
Historisch<br />
Dek. Rolf Heiermann zu den tragischen Bauern-Aufständen der 3 Geschichte D, Bearbeitung 6 H, 1 Dek. zählt Komödie von die Carsten berühmte Ramm „Sendlinger<br />
Bauernschlacht“, Brandon Thomas in der / Marcus sich Weihnachten Everding 1705 Bauern CHARLEY’S 2 des D, 2 bayerischen H, TANTE Wechseldeko, Oberlandes Stück gegen für die Kinder Truppen des<br />
Habsburger Kaisers erhoben, um Bayern für „ihren“ 3 Kurfürst D, 5 H, 1 Dek. Max Komödie<br />
Von ihren Herren Emanuel zurückzuerobern.<br />
Oscar verstoßen, Wilde / Marcus weil Everding sie nicht mehr jung und BUNBURY<br />
kräftig sind, Günter fliehen Wagner die KATZE, erzählt der in der HUND R<strong>ev</strong>oluzzeroper und der ESEL AUSGREIZT!<br />
Das Tier<br />
4 D, 5 H, 2 Dek. die<br />
RAOUL<br />
Komödie andere<br />
und<br />
Geschichte<br />
die schöne<br />
des missglückten<br />
ELISE sind den meisten<br />
in einen Wald, Brandon Thomas / Rolf Heiermann CHARLEY’S TANTE neu!<br />
Bauernaufstandes: wo sie sich über zufällig den armen begegnen. Bauern Während Kindern bekannt – aus dem Märchen, aus dem Comic-<br />
JAKOB KLINGER, der sich einen gütigen Monarchen träumt und in<br />
sie auf den<br />
5 H, 3 D, 1 Dek. Komödie<br />
der Hahn<br />
Franz Wirklichkeit warten,<br />
von Kobell davor kommt<br />
/ Andreas steht, es um zu Streitereien,<br />
Kern alles betrogen aber Strip, in einer Verfilmung, als Oper, als Hörspiel... kaum<br />
zu werden. DIE G’SCHICHT Wie viele VOM andere BRANDNER ist JAKOB, KASPER ein zutiefst friedlicher<br />
schließlich Mensch, erkennen davon sie, überzeugt, dass sie dass nur sich gemeinsam die Zustände stark ein Stoff, der so häufig und so vielfältig adaptiert wurde.<br />
ändern 2 D, 7 werden, H, Wechseldek. wenn Volksstück nur der Kurfürst MAX EMANUEL<br />
sind und machen wieder Alexandre aus sich seinem Dumas zusammen Brüsseler / Axel auf Plogstedt Exil den zurück Weg ist. zur Räuberhütte…<br />
4 D, wunschenen 5 H (23 Rollen) Wechseldek. Prinzen, der Komödie nur durch die vorurteilslose,<br />
Carsten Ramm erzählt die uralte Geschichte vom ver-<br />
DIE DREI MUSKETIERE<br />
Zunächst Carlo Goldoni unentschlossen, / Rolf Heiermann gerät er in einen Strudel der MIRANDOLINA ehrliche politischen Liebe Ereignisse, eines als Mädchens sich seine von Freunde seiner zur schrecklichen<br />
R<strong>ev</strong>olte<br />
zusammenschließen und der Kaiser mit seinen bayerischen 3 D, 4 H, Soldaten 1 Dek., Komödie<br />
Zentrales Thema von Grotes Adaption der „Bremer Stadtmusikanten“<br />
ist die Kaiserlichen Freundschaft Soldaten und der dringt Umgang in sein miteinander. Haus ein, um Da-<br />
seinen sion Sohn mit SEBASTIAN Musik und Tanz! zu rekrutieren und versucht dabei,<br />
Gestalt erlöst dagegen werden mobil kann, macht: in einer Einer der Sprechtheaterver-<br />
Louis St<strong>ev</strong>enson / Peter Derks<br />
DIE SCHATZINSEL<br />
1 D, 5 H, Gesamtdek. Stück für die ganze Familie<br />
bei geht es um seine Rudyard echte Frau und THERESE Kipling falsche / Wolf Freunde, zu vergewaltigen. E. Rahlfs um den Gewinn, Entsetzt um versucht DAS DSCHUNGELBUCH<br />
JAKOB, die Tat zu verhindern und erschlägt dabei<br />
die Gefährdung den Soldaten. und den Verlust Um den von Mord Freundschaften. zu vertuschen, Der schließt Autor 3 sich D, Zauberhaft 5 SEBASTIAN H, Wechseldek., ist dieses gegen Stück Theatermärchen...wunderschön, seine für die Überzeugung ganze Familie den einfallsreich<br />
SOMMERNACHTSTRAUM gegen und überzeugend aufständische ... Bayern da für kommt Kinder<br />
einer kein<strong>ev</strong>on Anbeginn<br />
bringt den Kindern Kaiserlichen William auf Shakespeare amüsante an. Schließlich und / Jens spritzige stehen Großsich Weise kaisertreue heutige Bayern EIN<br />
Alltagsprobleme näher. (Der Kurier)<br />
7 D, Langeweile 4 H, Gesamtdek. auf ... Komödie (Sächsische für die ganze Volkszeitung) Familie<br />
aussichtslosen Schlacht gegenüber: der Aufstand ist längst verraten worden und MAX EMANUEL hat den<br />
Bauern Die besten keinerlei Theaterstücke.<br />
Unterstützung zuteil werden lassen. Als im Laufe der Auseinandersetzungen die Kaiserlichen<br />
Soldaten SEBSASTIAN zwingen wollen, stückgut seinen Bühnen- eigenen und Musikverlag Vater zu erschießen, GmbH verweigert er den Befehl…<br />
Marienplatz 1 80331 München Tel. 089/22802548 Fax 089/226757<br />
Ein Aufstand, der aufwühlt. Die Dialoge E-mail sind aufs info@stueckgutverlag.de<br />
Wesentliche reduziert, prägnant, geschliffen und ohne<br />
Längen … Die Handschrift seiner (Anm. Konstantin www.stueckgutverlag.de<br />
Wecker) Musik ist unverkennbar. Sie ist abwechslungsreich,<br />
berührend, mal bedächtig-sanft, dann wieder lautstark fordernd. Vor allem der Titelsong … gräbt sich in Herz<br />
und Hirn. Nach der Vorstellung summt man das Lied noch lange vor sich hin. … Regisseur Helfrich ist eine<br />
Inszenierung mit vielen Gänsehautmomenten gelungen – ganz ohne spektakuläre Bayerischer Effekthascherei. Theaterspiegel (Merkur) 02/2013 - 9
Verband aktuell<br />
Zum plötzlichen Tode von Sepp Beil<br />
Eigentlich war an dieser Stelle ein großer Bericht zu seinen nunmehr letzten Pyrotechniklehrgang<br />
des VBAT im März 2013 in Simbach am Inn gedacht. „Knall-<br />
Bumm-Peng“ sollte dieser Bericht heißen und mit einen Interview mit Sepp ergänzt<br />
werden. Der Termin für dieses Interview stand schon fest, doch es sollte<br />
nicht mehr dazu kommen.<br />
Knall-Bumm-Peng - das beschreibt sein Leben, seine Energie, seine Begeisterung<br />
für die Sachen, die er machte, ganz gut.<br />
Ich durfte Sepp erstmalig im Spätsommer 2012 kennenlernen. Mit einer Frage<br />
zu Pyrotechnik wurde ich damals an ihn verwiesen. Ich erlebte einen Menschen,<br />
der 100%ig bei der Sache war, der bereitwillig Tipps und sein großartiges Wissen weitergab. Ich erlebte in den<br />
Folgemonaten mehrfach einen sozial engagierten Sepp, der mit spitzbübischem Blick aus seinem bewegten<br />
Leben berichtete, der aufopferungsvoll seine liebe Frau pflegte und der vor allem Kindern und Jungendlichen<br />
sehr interessiert begegnete. Mein 9 jähriger Sohn meinte damals „So einen Opa... den möchte ich haben...“<br />
Sepp Beil hat die Theaterlandschaft geprägt, wie kaum ein anderer. Mit aufsehenerregenden Inszenierungen<br />
lockte er stets tausende Besucher an. Zusammen mit der Volksspielgruppe Aptenerding inszenierte er unter<br />
anderem „Untergang der Titanic“, „Halbseidene Jahre“, „Hexenjäger“, „Gschaftlhuberin“ und der „Brandner Kaspar“.<br />
Nicht zu vergessen die seit 1978 immer wieder aufgeführten „Schwedenspiele“. In Dorfen setzte Sepp Beil<br />
auch Maßstäbe als Mitveranstalter, Co-Autor und Regisseur der Bierkrieg-Festspiele.<br />
Sein Leben war das Theater - ganz Großes. Erstmals stand er im Alter von zwölf Jahren auf der Bühne. Von<br />
da an ließ ihn die Spielleidenschaft nicht mehr los. Auch beruflich nicht: Viele Jahre war er Chefrequisiteur des<br />
Münchner Gärtnerplatztheaters. Seine Berufskarriere startete er als Spätberufener. Erst mit 41 Jahren begann<br />
er eine Lehre als Bühnentechniker am Theater am Gärtnerplatz. Danach ließ er sich zum Requisiteur ausbilden.<br />
So war er stets ein gefragter Referent bei den Fortbildungslehrgängen des Verbandes Bayerischer Amateurtheater.<br />
Kein Seminar war ohne Lärm und Rauch. Mit diesen Tricks und Effekten gab er den Teilnehmern sein<br />
gesammeltes Wissen und seine Erfahrungen von Bühnenbau und Pyrotechnik weiter. Wer einmal bei einem<br />
Pyrotechnik-Lehrgang von Sepp dabei war, weiß: Sepp Beil ist der Mc Gyver aus Erding.<br />
Mit Menschen, denen es nicht so gut ging, fühlte sich Sepp Beil verbunden. Er veranstaltete Feste für Flüchtlinge,<br />
1994 engagierte er sich bei einer Hilfsaktion für Togo. Er brachte Medikamente und Schultaschen nach<br />
Afrika. Vor allem von der Armut der Kinder dort war er sehr betroffen. Sepp wusste, was es bedeutet, eine<br />
schwere Kindheit zu haben. Er selbst hatte schwere Jahre und war bereits als Sechsjähriger Vollwaise.<br />
Für sein unbändiges Schaffen wurde Sepp Beil mit der Goldenen Stadtmedaille ausgezeichnet. Die Republik<br />
ehrte ihn mit dem Bundesverdienstkreuz.<br />
Und wir, der Verband Bayerischer Amateurtheater, werden Sepp und seine Anekdoten eines ungestümen Lebens<br />
stets gut in Erinnerung behalten.<br />
Wir trauern mit der Familie von Sepp um einen großartigen Menschen.<br />
Der Mensch ist erst wirklich tot,<br />
wenn niemand mehr an ihn denkt.<br />
Bertolt Brecht<br />
Text u. Foto: Wolfgang Evers, Öffentlichkeitsreferent des VBAT<br />
10 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013
Verband aktuell<br />
Lehrgänge Dramaturgie und Regie<br />
41/13 - 04.10. – 06.10.2013<br />
Beginn: Freitag 18.00 Uhr<br />
Dramaturgie und Regie Teil I<br />
Ende: Sonntag 12.00 Uhr<br />
Referent: Prof. Stefan Bastians<br />
Zielgruppe: Spielleiter und Regisseure sowie erfahrene Theaterspieler<br />
Kursbeschreibung:<br />
Dieses Seminar bietet ein umfassendes Repertoire an Handwerkszeugen der Regiearbeit, der Schauspielerführung<br />
und der Dramaturgie für die Arbeit in klassischen, modernen und volkstümlichen Theatertexten. Im Zentrum des Seminars<br />
steht das erfolgreiche Zusammenspiel von dramaturgischer (also textbezogener) und inszenatorischer Theaterarbeit.<br />
Die genaue Analyse von Theatertexten (wie etwa Tragödie, Komödie, Absurdes Theater und Episches Theater)<br />
erleichtert den Spielleitern grundlegenede Entscheidungen, wie ein Stück zu inszenieren ist. Unterschiedliche<br />
Methoden der Rollenfindung (physische und psychische Annäherung an die Rollenfigur) finden anhand gängiger<br />
Künstlertheorien ihre Berücksichtigung.<br />
Die Teilnehmer erproben anhand exemplarischer Regiearbeiten verschiedene Möglichkeiten zur<br />
Gestaltung von Theaterszenen.<br />
Detaillierte Beschreibung Teil I:<br />
Im ersten Wochenende erhalten die Teilnehmer eine praktische Einführung in die Grundlagen der Regiearbeit, der<br />
Schauspielerführung und in die Erarbeitung von Rollenfiguren. Hierbei werden Rollenfindungsprozesse (physische<br />
und psychische Annäherung an Rollenfiguren) anhand gängiger Künstlertheorien praktisch erprobt und für die Regiearbeit<br />
nutzbar gemacht. Einen theoretischen Einblick erhalten die Teilnehmer in die Arbeitsfelder der Regie, der<br />
Dramaturgie sowie der Theater- und Literaturwissenschaft. Auf dieser Basis werden ausgewählte dramatische Gattungen<br />
(Tragödie, Komödie, absurdes Theater, episches Theater) vorgestellt und auf ihre Merkmale und Bedingungen<br />
hin untersucht.<br />
Mitzubringen:<br />
Vorzubereiten<br />
durch die Teilnehmer:<br />
Bequeme Kleidung, Turnschuhe, Handtuch, Schreibunterlagen<br />
1. Lesen des Stücks „Woyzeck“ von Georg Büchner<br />
2. Vorbereiten einer Szene aus eigenem Repertoire<br />
Anmeldeschluss: 07. September 2013<br />
Seminargebühren: Eigenbeteiligung für Mitglieder 25,00 €, für Nichtmitglieder 55,00 €<br />
Testatfähig:<br />
Modul Regie – Dramaturgie und Regie Teil I<br />
45/13 - 25.10. – <strong>27</strong>.10.2013<br />
Beginn: Freitag 18.00 Uhr<br />
Dramaturgie und Regie Teil II<br />
Ende: Sonntag 12.00 Uhr<br />
Referent: Prof. Stefan Bastians<br />
Zielgruppe: Spielleiter und Regisseure sowie erfahrene Theaterspieler<br />
Kursbeschreibung:<br />
siehe Teil I<br />
Detaillierte Beschreibung Teil II:<br />
Dieser Abschnitt widmet sich der konkreten Arbeit an klassischen Theatertexten oder an Texten aus eigenen Stücken<br />
der Teilnehmer. Die Teilnehmer erlernen dramaturgische Werkzeuge und Methoden zur Analyse von Theatertexten<br />
(Rollenprofile, Interaktion, Handlungsführung, gattungsspezifische Merkmale) und wenden die gewonnenen<br />
Erkenntnisse im Rahmen exemplarischer Regiearbeiten an. Das Augenmerk liegt hierbei insbesondere auf der Gestaltung<br />
von Spannungsbögen, der Spielentwicklung innerhalb der Szenen sowie auf Kriterien zur Zusammenarbeit<br />
von Regisseur und Schauspielern.<br />
Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 11
Verband aktuell<br />
Lehrgänge Dramaturgie und Regie<br />
Mitzubringen:<br />
Bequeme Kleidung, Turnschuhe, Handtuch, Schreibunterlagen<br />
Vorzubereiten Lernen der festgelegten Szene vom Kurs Teil I (04.-06.10.2013)<br />
durch die Teilnehmer:<br />
Anmeldeschluss: 08. Oktober 2013<br />
Testatfähig:<br />
Modul Regie – Dramaturgie und Regie Teil II<br />
47/13 - 22.11. - 24.11.2013<br />
Beginn: Freitag 18.00 Uhr<br />
Dramaturgie und Regie Teil III<br />
Ende: Sonntag 12.00 Uhr<br />
Referent:<br />
Zielgruppe:<br />
Prof. Stefan Bastians<br />
Spielleiter und Regisseure sowie erfahrene Theaterspieler<br />
Kursbeschreibung:<br />
siehe Teil I<br />
Detaillierte Beschreibung Teil III:<br />
Das dritte Seminar widmet sich neueren Dramentexten und zeitgenössischen Theaterformen. Den Teilnehmern werden<br />
anhand praktischer Übungen die Merkmale und Zugänge zu modernen Theatertexten vermittelt. Diverse Inszenierungsverfahren<br />
aktueller Regieprofis, gegenwärtige Theaterkonzeptionen und exemplarische Arbeitsweisen für<br />
die jeweilige Spielleitung werden erprobt, analysiert und auf ihre Potentiale in Kontexten des Amateurtheaters hinterfragt.<br />
Schließlich behandelt dieses Seminar organisatorische Fragestellungen der Spielleitung und bietet Raum für<br />
die Beschäftigung mit individuellen inszenatorischen Herausforderungen der Teilnehmer.<br />
Mitzubringen:<br />
Bequeme Kleidung, Turnschuhe, Handtuch, Schreibunterlagen<br />
Vorzubereiten<br />
Mitnahme von Requisiten und möglichen Kostümen für die<br />
durch die Teilnehmer: erlernten Szenen aus Regiekurs Teil II (25.10. – <strong>27</strong>.10.2013)<br />
Anmeldeschluss: 31. Oktober 2013<br />
Testatfähig:<br />
Modul Regie – Dramaturgie und Regie Teil III<br />
Für alle Lehrgänge gilt:<br />
Lehrgangsort:<br />
Anmeldung bei:<br />
Unterbringung:<br />
Ferien- und Bildungszentrum Siegsdorf,<br />
Gerhartsreiter Straße 14, 83313 Siegsdorf<br />
Josef Kumminger<br />
Schlinzgerstraße 2a, 83313 Siegsdorf<br />
Telefon: 08662/12179, Fax: 08662/61258<br />
eMail: josef.kumminger@t-online.de<br />
Ferien- und Bildungszentrum Siegsdorf,<br />
Gerhartsreiter Straße 14, 83313 Siegsdorf<br />
Unterkunft nur Doppelzimmer und Vollverpflegung 100,-- € oder<br />
Vollverpflegung ohne Frühstück und Übernachtung 25,-- €<br />
12 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013
DREI MASKEN VERLAG<br />
Neues aus der BR-Reihe Komödienstadel:<br />
OBANDLT IS! von Tobias Siebert<br />
Milchbauer Gustl Brauchwieser bekommt im Mai 1925 mit der Münchner<br />
Soziologin Eva Herzog und deren Mutter extravaganten Besuch auf<br />
seinem Einödhof. Eva gibt zwar vor, eine Doktorarbeit über die bäuerliche<br />
Tierhaltung schreiben zu wollen, doch in Wahrheit erforscht sie das<br />
Heiratsverhalten im Oberland. Gemeinsam wollen die Brauchwiesers<br />
den Großstädtern eine Lehre erteilen – nicht ahnend, dass sich Eva unsterblich<br />
in Gustl verliebt hat …<br />
Aus der BR-Reihe Komödienstadel:<br />
LAUTER HORNOCHSEN von Holger Zimmermann<br />
Was tut man nicht alles, um in das Amt wiedergewählt zu werden? Franz<br />
Xaver Bilmoser, Bürgermeister von Filzach Ende der 70er-Jahre, scheut<br />
keine Mühen, um auch nach der Wahl die Geschicke der Gemeinde weiter<br />
lenken zu dürfen. Doch mit dem Essigfabrikanten Benedikt Scheibler<br />
ist ein ernst zu nehmender Gegenkandidat aufgestellt. Ob Bilmosers<br />
Bemühungen wirklich von Erfolg gekrönt sein werden?<br />
DER KÖNIG VON TÖLZ – NEUES VOM BULLEN<br />
BENNO von Ralph Wallner und Claus Hant<br />
Drinnen tagt der Monarchistenstammtisch, draußen schwimmt eine<br />
Leich‘ im Fischteich. Es ist der Heimatpfleger Max König, der im Garten<br />
der Pension Berghammer mit der Armbrust erschossen wurde. König<br />
war im Besitz wertvoller Dokumente des Märchenkönigs Ludwig II. –<br />
liegt hier das Motiv? Tatkräftig unterstützt von der „Mama“ leiten Benno<br />
Berghammer und seine Berliner Kollegin die Ermittlungen ein ...<br />
Neue bayerische Klassiker-Bearbeitungen<br />
von Roland Beier<br />
Die Klassikerbearbeitungen von Roland Beier, dem Vorsitzenden der traditionsreichen<br />
Münchner Volkssängerbühne – DIE JEDERMANN (7 D | 7 H),<br />
DRAMA DAMA (9 D | 6 H) und ORPHEUS UND ANDERE G‘SCHLAMPERTE<br />
VERHÄLTNISSE (5 D | 8 H) – eignen sich hervorragend für alle Amateurtheater,<br />
die Wert auf eine authentische bayerische Sprache legen!<br />
Unsere Dauerbrenner<br />
Der Drei Masken Verlag vertritt eine Reihe beliebter und seit Jahrzehnten<br />
erfolgreicher Komödien, die sich besonders gut für Amateurtheater<br />
eignen: ALLES FÜR DIE KATZ (3 D | 5 H), WENN DER HAHN KRÄHT<br />
(3 D | 7 H) und KRACH UM JOLANTHE (2 D | 7 H) von August Hinrichs<br />
in bayerischen Bearbeitungen von Eva Hatzelmann sowie unseren Dauerbrenner<br />
FISCH ZU VIERT (3 D | 1 H) von W. Kohlhaase und R. Zimmer.<br />
DREI MASKEN VERLAG GmbH München<br />
Mozartstr. 18, 80336 München, Tel. 0049 (0)89 544 56 909, Fax 089 53 81 99 52<br />
bestellen@dreimaskenverlag.de – www.dreimaskenverlag.de<br />
Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 13
Verband aktuell<br />
Professioneller Anspruch und das Amateurtheater<br />
Professioneller Anspruch und das Amateurtheater<br />
Überlegungen zur Inszenierung „Besuch der alten Dame“ des Theater in der Au e.V.<br />
von Markus Bassenhorst<br />
„Man muß etwas Neues machen,<br />
um etwas Neues zu sehen“<br />
(Georg Christoph Lichtenberg)<br />
Ein voll besetzter Pfarrsaal. Hier spielt das Theater in der Au. Es herrscht erwartungsfrohe Spannung, man hört<br />
scheppernde Bewirtung im Foyer, freudiges Gespräch in den Sitzreihen. Soweit noch nichts Besonderes. Doch wer<br />
sich die Szenerie genauer anschaut, sieht erstaunlich viele Jugendliche, in Gruppen zusammenstehend, flankiert<br />
von wichtig dreinschauenden älteren Damen – Schülergruppen mit ihren Deutschlehrerinnen. Auf dem Spielplan<br />
steht Friedrich Dürrenmatts „Besuch der alten Dame“, ein Klassiker des Deutschunterrichts. Ein Stück das der Autor,<br />
so bekannte er selbst 1980 in einem Interview für den Playboy, eigentlich nur aus seiner „finanziellen Zwangslage“<br />
heraus verfasst hatte. Ob dies die Fachlehrerinnen wohl wissen?<br />
Im Amateurtheater sieht man selten Theaterstücke, die<br />
schulischen Unterrichtsstoff behandeln. An diesem Abend<br />
ist bemerkenswert: Die gefürchtete Schülerschaft, häufig<br />
als ungefragter und lautstarker Kommentator des Bühnengeschehens,<br />
folgt der tragischen Groteske gebannt bis<br />
zum knallenden Ende. Eine Haltung, von der so manches<br />
Stadttheater nur träumen kann. Ein Blick auf den Entstehungsprozess<br />
der Inszenierung ist ebenfalls interessant:<br />
Das aufführende Ensemble, bestehend aus Spielerinnen<br />
und Spielern jeden Alters, allesamt Amateure, manche im<br />
Spiel erfahren, andere neu auf den Brettern einer Bühne,<br />
hatten einen intensiven und spannenden Probenprozess<br />
hinter sich gebracht. Die Regie führte Anschi Prott, Schauspielerin,<br />
praxiserfahrene Regisseurin und Theaterpädagogin,<br />
zudem seit vielen Jahren Mitstreiterin im Theaterverein. Sie hatte sich Ehrgeiziges vorgenommen. Zum einen<br />
leistete Sie in Personalunion die Arbeit der Dramaturgin, der Regisseurin, der Organisatorin und der Theaterpädagogin.<br />
Zum anderen entwickelte sie ein theaterpädagogisches Konzept für die Probenarbeit, organisierte Gastspielreisen,<br />
das Marketing an Schulen und führte Workshops zum Stück an Schulen durch.<br />
Ihr ambitionierter Anspruch war es, gemeinsam mit den Spielerinnen und Spielern eine Inszenierung zu schaffen, die<br />
auch vor Fachpublikum bestehen und als Gastspielproduktion auch von professionellen Theaterhäusern eingeladen<br />
werden sollte. Auf die Spielerinnen und Spieler kam eine ungewöhnlich intensive Probenarbeit zu. Eine gründliche<br />
dramaturgische Vorarbeit, intensive Rollenarbeit und Szenenarbeit und immer wieder Übungen, Spiele und Aufgaben,<br />
um die Rollen und den Theatertext zu einer spannenden und überzeugenden Inszenierung wachsen zu lassen.<br />
Das Ergebnis beeindruckte: Gesangspartien, Choreographien, mutige Ausgestaltung vermeintlicher Nebenfiguren,<br />
etwa der von einer Spielerin personifizierte Panther, das personifizierte tote Kind von Claire, oder die Tango tanzenden,<br />
geblendeten Kastraten, die Begleiter der alten Dame. Bemerkenswert waren die hohe Konzentration aller<br />
Darstellerinnen und Darsteller, die gehaltenen Spannungsbögen, der durchgehaltene Rhythmus und die glaubwürdige<br />
Figurendarstellung.<br />
Diskutiert man im Amateurtheater über Qualität, so möchte man die Inszenierung von Anschi Prott beispielhaft nennen.<br />
Doch führen solch ambitionierte Regie- und Schauspielprojekte, wie das hier Beschriebene, in langjährigen<br />
Theatervereinen auch immer wieder zu Spannungen. So finden sich auf der einen Seite Akteure, die Neues ausprobieren<br />
möchten, neue Theaterformen wagen, oder ambitioniert dem professionellen Theater auf Augenhöhe begegnen.<br />
Auf der anderen Seite stehen jene Mitglieder, die mit ihrer jahrelangen Erfahrung und sicherlich berechtigt<br />
gutem Gewissen ihre bewährte und oft erfolgreiche Form des Theaterspiels bewahren möchten. Letztere gehören<br />
14 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013
Verband aktuell<br />
ihrem Verein meist bereits viele Jahren an und haben in der Freizeit ihr Theaterspiel ins Herz geschlossen. Viele<br />
Gruppen sehen sich in der Pflicht gegenüber den Erwartungen des langjährig gepflegten Publikums: „Die Leute wollen<br />
was Lustiges sehen, sich amüsieren“ ist ein häufig gehörter Ausspruch. Die Produktion „Der Besuch der alten<br />
Dame“ schaffte jedoch weit mehr: so überzeugte sie zum einen das langjährig gepflegte Publikum, und konnte zum<br />
anderen neues, junges Publikum dazugewinnen. 15 Aufführungen (darunter auch Gastspiele) waren fast immer restlos<br />
ausverkauft.<br />
In regionalen Theatervereinen haben die Mitglieder häufig ganz unterschiedliche Motivationen: Mal ist es die Faszination<br />
für die Form und Möglichkeiten des Theaterspiels, mal sind es die liebenswerten „Kolleginnen und Kollegen“,<br />
mit denen man die Freizeit kreativ verbringt und dann wieder ist es das Hinfiebern auf die große Premiere. Es ist die<br />
Freude am sich ausprobieren und daran, etwas Besonderes, nicht Alltägliches zu machen, durch den eigenen Auftritt<br />
zu erhalten. Sich ein hohes darstellerisches Niveau zu erarbeiten ist längst nicht das Ziel aller, berechtigter Weise.<br />
Was sie eint, ist der Verein und die Begeisterung für das Theaterspiel.<br />
Die Vereinsführung hat hier stets eine große Verantwortung<br />
zu tragen. Die Zuschauerzahlen müssen stimmen, alle<br />
„Spielwilligen“ sollen eine Rolle erhalten, Nachwuchs will<br />
gewonnen und gehalten werden und es braucht eine gewisse<br />
Bekanntheit in der Region. Dies führt mancherorts zu<br />
sich verfestigenden Strukturen. Man macht es so, wie man<br />
es die letzten Jahre auch gemacht hat. Doch Vorsicht, denn<br />
wenn nichts Neues mehr gewagt wird, stirbt manchmal die<br />
Seele des Theaterspiels.<br />
Das Theater bewegt sich schon immer im Spannungsfeld<br />
zwischen festen Regeln, Ritualen, klar geregelten Darstellungsformen<br />
und dem Brechen mit denselben. Es geht um<br />
das Verhandeln der Formen, Inhalte und Zielsetzungen.<br />
Veränderung ist ein zentrales Merkmal des Theaters. Und<br />
so stellt sich die Frage, ob Vereine nicht immer auch Neuem, Ambitioniertem und vielleicht auch Irrwitzigem einen<br />
Raum geben sollten. Vielerorts lässt sich immer wieder beobachten, dass ambitionierte Spieler, die sich in ihrer<br />
Heimatbühne engagiert haben, sich vom Theaterverein abwenden und (im besten Falle) eine eigene Gruppe gründen.<br />
Hiermit kann keinem gedient sein. Einige Bühnen haben dem neue Strukturen entgegengestellt. Neben ihren<br />
großen, meist einmal im Jahr stattfindenden Inszenierungen befördern sie kleinere Produktionen, oft auf kleinen<br />
Studiobühnen, ohne Erwartungsdruck bezüglich Zuschauerzahlen und Einnahmen. Hier können die Wagemutigen<br />
experimentieren und Neues probieren. Nicht selten sind diese kleinen Inszenierungen hoch spannend. Und sicher<br />
erwachsen aus diesen Theatervereinen, die ihren Strebenden einen Platz zur Entfaltung geben, neue, ambitionierte<br />
Spielleiterinnen und Spielleiter, die mit ihren Mitstreitern Inszenierungen erschaffen, welche vielleicht eines Tages<br />
den Vergleich mit „professionellem Theater“ nicht scheuen müssen.<br />
Der Regisseur und Intendant der Berliner Staatsoper Jürgen Flimm erklärte einmal, dass er die Qualität einer Inszenierung<br />
auch an der Spielfreude der Darsteller erkennen könne. Ein Amateurtheater, das seine Spielerinnen und<br />
Spieler Raum zur Entfaltung und Fortbildung gibt, sie in fundierter Probenarbeit gut vorbereitet, ihr Selbstbewusstsein<br />
stärkt und dadurch eine lustvolle Inszenierung bietet, kann Flimms Anspruch auf jeden Fall genügen.<br />
Die große Stärke des Amateurtheaters liegt in seiner Vielfalt. Dieses meist auf die Verschiedenheit der Bühnen<br />
bezogene Statement kann auch innerhalb eines Theatervereins angewendet werden. Ein Verein kann durch seine<br />
Vielfalt schillern und begeistern: Mit lieb<strong>ev</strong>oller Mundart, herzhaftem Bauernschwank, herzzerreißender Komödie,<br />
theaterpädagogischem Projekt und mit Inszenierungen, die dem Amateurtheater einen Platz an den Spielorten der<br />
Profis eröffnen. Bitte mehr davon!<br />
Fotos: Andreas Prott<br />
Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 15
Verband aktuell<br />
Interview mit Vera Rumpel<br />
wie eine Amateurspielerin den Sprung zur Schauspielschule wagt<br />
Interview mit Vera Rumpel<br />
Warum dieses Interview?<br />
Die Antwort: Weil eine Amateurspielerin den Sprung zur Schauspielschule<br />
und damit zum Profitum wagt.<br />
VBAT: Wie wichtig oder gut war es, dass das auf den Lehrgängen vermittelte<br />
auch in der Gruppe weitergeführt wurde?<br />
VR: Es ist wichtig, dass der Verein Übungen von den Lehrgängen aufgreift<br />
und weiterführt. Es steigert dauerhaft die Qualität der Proben. Viele Übungen<br />
lassen sich meinst sowieso nur in der Gruppe durchführen. Ganz abgesehen<br />
davon, dass es auch deutlich mehr Spaß macht! :-) In den Lehrgängen bekommt<br />
man häufig viel Neues gezeigt. Meist reicht jedoch die Zeit nicht aus,<br />
um das gelernte zu verinnerlichen. Es ist genial, wenn man in einem Verein<br />
Mitglied ist, der offen für Neues ist und stets bemüht die Qualität seiner Inszenierungen<br />
zu steigern. Ich habe mit der Erholung wirklich Glück!<br />
VBAT: Liebe Vera, schildere unseren Lesern doch mal die wichtigsten Stationen<br />
Deiner schauspielerischen Entwicklung, Deinen Werdegang, der Dich<br />
auf die Schauspielschule in Usedom „vorbereitet“ hat.<br />
VR: Bereits im Alter von 7 Jahren hatte ich großen Spaß daran auf der Bühne<br />
zu stehen. Sei es bei Theaterstücken die mein Vater für das Pfarrfest unseres<br />
Ortes inszenierte, oder bei der Darbietung von Sketchen und Tänzen,<br />
bei der jährlichen Faschingsveranstaltung. Mit jeder weiteren Aufführung<br />
wuchs die Leidenschaft am Spielen, so dass ich 2004 Mitglied beim Theaterverein<br />
„Flotte Bühne“ in Bad Königshofen wurde. Ein Jahr darauf wechselte<br />
ich zur Freilichtbühne Poppenlauer. Bereits damals wünschte ich mir Schauspielerin<br />
zu werden, doch fehlte mir noch der Mut dies in die Tat umzusetzen.<br />
In Folge dessen begann ich im Herbst 2006 meine Ausbildung zur Masseurin<br />
und med. Bademeisterin in Erlangen. Da ich nun im Großraum Nürnberg<br />
wohnhaft war, bot sich mir ab diesem Zeitpunkt ein viel größeres Angebot<br />
im Bereich der Darstellenden Künste. Ich trat dem „Förderverein Schauspiel<br />
Nürnberg e.V.“ bei, wodurch ich zu zahlreichen Hauptproben des Nürnberger<br />
Stadttheaters Zugang erhielt.<br />
Nach einer Durststrecke von 3 Jahren war es mir 2009 endlich wieder möglich<br />
selbst auf den Brettern zu stehen. Als neues Mitglied im Verein „Bühne<br />
Erholung <strong>27</strong> Fürth e. V.“, erhielt ich zunächst eine Rolle bei den von uns jährlich<br />
angebotenen Stadtführungen. Kurz darauf wurde ich beim neuen Stück<br />
„Mallorca lässt grüßen“ in der Rolle der Elisabeth besetzt. Es war großartig,<br />
gleich zu Beginn meiner Mitgliedschaft spielen zu dürfen. Diesen Umstand<br />
hatte ich unserem Vorstand Klaus Hoffmann zu verdanken. Er versucht stets<br />
neue Mitglieder gleich zu Beginn im Ensemble zu integrieren. Bei den meisten<br />
Amateurschauspielgruppen beginnt man häufig zunächst mit Kartenabreisen<br />
und Brötchen schmieren. Des Weiteren habe ich es der „Bühne Erholung“<br />
zu verdanken, dass ich auf die Weiterbildungsangebote des Verbandes<br />
Bayrischer Amateurtheater e. V. aufmerksam wurde.<br />
Ich profitierte sehr von der für eine Amateur-Gruppe ungewöhnlich professionellen<br />
Arbeitsweise und den neu geknüpften Kontakten. So folgte bald<br />
das Angebot von Herrn Schidlowsky, der mich in einer Aufführung spielen<br />
sah, bei seinem neuen Stück mit zu wirken. Diese Chance ließ ich mir nicht<br />
entgehen. In dem Theaterstück „Jüdisch jetzt“, welches Herr Schidlowsky in<br />
Kooperation mit dem Stadttheater Fürth inszenierte, trat ich in der Rolle der<br />
Nachbarin und der Amtsfrau auf. Die Zusammenarbeit mit Berufsschauspielern<br />
war wirklich faszinierend und mein Wunsch, meine Leidenschaft endlich<br />
zum Beruf zu machen, wuchs weiter an.<br />
16 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013
Verband aktuell<br />
Der wirkliche Schlüsselmoment, seit dem ich nun mein Ziel Schauspielerin zu werden konsequent verfolge, ergab<br />
sich jedoch während eines Hauslehrganges meines Vereins „Bühne Erholung <strong>27</strong> Fürth e. V.“. Thema des Lehrganges<br />
war „Imagination; Arbeit nach Tschechow“. Die damalige Dozentin, Daniela Burkhardt, erkundigte sich, warum ich<br />
mit meinen Fähigkeiten nicht schon längst die Ausbildung zur Schauspielerin begonnen hätte. Zu diesem Zeitpunkt<br />
waren die Anmeldefristen für einen Studienplatz, leider bereits verstrichen. Daher konzentrierte ich mich zunächst<br />
auf meine Rollenauswahl, um mich anschließend gut vorbereitet dem Vorsprech-Horror auszusetzten.<br />
VBAT: Welchen Stellenwert hat eine gute Vereinsarbeit gerade im Hinblick auf die Förderung neuer Talente?<br />
VR: Eine gute Vereinsarbeit ist essentiell für die Förderung neuer Talente. Um sein Talent weiter zu entwickeln, benötig<br />
man immer wieder neue Impulse und Eindrücke. Hierfür ist die Interaktion in einem bestehenden Ensemble<br />
wahnsinnig hilfreich. Und es gibt einen ganz wesentlichen Punkt. Spaß! Eine gute Vereinsarbeit, die nicht nur aus<br />
Proben, sondern auch aus gemeinsamen Workshops, Sommerfesten usw. besteht, lässt einem am Ball bleiben. Wer<br />
sich für eine Sache dauerhaft begeistern kann, wird diese weiter verfolgen.<br />
VBAT: Welcher Stellenwert hat dabei die Verbandsarbeit? Du hast ja viele angebotene Fortbildungen des Verbandes<br />
Bayerischer Amateurtheater besucht.<br />
VR: Von den Fortbildungen des Verbandes Bayerischer Amateurtheater, profitiert sowohl der Spieler ganz persönlich,<br />
als auch der gesamte Verein. Die Angebote sind umfassend, so dass für jeden etwas dabei ist. Ich zum Beispiel<br />
hatte mal einen Workshop zum Thema „Sprache“ belegt, da meine Aussprache gelegentlich zu wünschen übrig ließ.<br />
Bei all meinen späteren Vorsprechen, waren die im Kurs erlernten Übungen Teil meines Aufwärmprogrammes.<br />
VBAT: Man sieht an Dir, dass offensichtlich ein gewisses „Potenzial“ bei der Jugend schlummert. Was ist denn Deine<br />
Meinung dazu, wie man die Jugend zum Theater motivieren kann, wie man Jugendliche im Zeitalter von Facebook<br />
und Internet erreicht und wie man es schafft, dass die „Alten“ ihr Wissen, ihr KnowHow an die „Jungen“ weitergeben<br />
können?<br />
VR: Darüber muss ich kurz nachdenken, da bei mir der Wunsch Theater zu spielen stets vorhanden war und nicht<br />
erst geweckt werden musste. Ich denke in der heutigen Zeit ist Präsenz entscheidend. Da viele Jugendlichen das<br />
Theater nicht mehr über ihr Elternhaus kennen lernen, müssen die Vereine viel aktiver sein, um das Interesse der<br />
„Jungen“ zu wecken. Der Berg muss in diesem Fall zum Propheten gebracht werden. Eine Anlaufstelle hierbei wären<br />
sicherlich die Schulen und Jugendhäuser. Denkbar wären z. B. kostenfreie Aufführungen, Workshops etc.<br />
VBAT: Hättest Du Lust, Dich selber in die Jugendarbeit im VBAT einzubringen?<br />
VR: Es wäre sicherlich spannend, dass eigene Wissen weiter zu geben und Jugendlichen für die Schauspielerei zu<br />
begeistern. In den nächsten 4 Jahren jedoch, werde ich wohl genug Theater haben. ;-) Ich warte jetzt erst mal ab,<br />
wie die Ausbildung so läuft, wobei ich gestehen muss, dass mir die Idee mit der Jugendarbeit schon in den Finger<br />
juckt. ;-)<br />
VBAT: Wie sieht denn nach derzeitigem Stand Deine weitere Lebensplanung aus? Wo willst Du denn hin? Bekanntlich<br />
ist „kein Wind ein Günstiger, wenn man nicht weiss, in welchen Hafen man segeln möchte“.<br />
VR: Ich möchte auf Theaterbühnen stehen. Sowohl bei den kleinen, als auch bei den großen Theaterhäusern. Zum<br />
Film und Fernsehen zieht es mich momentan nicht. Ich liebe es Menschen mit meinem Spiel zu berühren. Das Publikum<br />
zu bewegen. Ich glaube, dass würde ich bei einer Filmproduktion vermissen. Aber man sagt ja bekanntlich:<br />
„Sag niemals, nie!“ ;-)<br />
VBAT: Was bedeutet der Umzug nach Usedom für Dich, für Deine Familie, für Deinen<br />
Theaterverein und für Deine „Schauspielleidenschaft“?<br />
VR: Ich freue mich wahnsinnig auf die Ausbildung! Obwohl ich auch zugeben muss,<br />
dass ich vor den ganzen Veränderungen ziemlich Muffensausen habe. Ich, mein Freund,<br />
meine Familie und die Mitglieder meines Theatervereines, haben eine lachendes und ein<br />
weinendes Auge dabei. Trotz der Tatsache, dass sie zwei Gefühle in Ihren Herzen hegen,<br />
haben sie mich stets mit allen Kräften unterstützt. Ohne Ihre Hilfe, hätte ich diese Chance<br />
niemals erhalten! Die Tragweite des ganzen werde ich wohl erst im Laufe des kommenden<br />
Jahres abschätzen können. Es bleibt also spannend. ;-)<br />
Das Interview führte Klaus Hoffmann.<br />
Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 17
Berichte aus den Bezirken<br />
Oberbayern aktuell<br />
Theater Zwischenton e.V. aus Ebersberg präsentierte:<br />
Presseabdruck aus dem Münchner Merkur vom 26.02.2013<br />
Bayerische und andere<br />
Volksstücke, Schwänke und Komödien<br />
Claudia Högerle / Karl Gallenz<br />
Ab Morgen sind wir ehrlich<br />
Die brave Gerti wundert sich, warum ein<br />
Polizist von der Ausländerbehörde vor der Tür<br />
steht. Hat Opa Walter, das Schlitzohr, wieder<br />
etwas ausgefressen oder ist es diesmal ihr<br />
Mann, der etwas zu verbergen hat? Beide, wie<br />
sich herausstellt, und Gerti muss energisch<br />
durchgreifen, um wieder Ordnung ins Familienleben<br />
zu bringen.<br />
Für 4 Damen, 4 Herren, 120 Minuten.<br />
Regina Harlander<br />
Doswidanja, Anja<br />
Onkel Zacharias, ein ausgekochtes Schlitzohr,<br />
hat Geld und Häuschen einer seltsamen Russin<br />
und der Feuerwehr vererbt, aber wo bleiben da<br />
Nichte und Neffe, die einzigen Angehörigen?<br />
Dieses Testament hat es in sich.<br />
Ein bayerischer Schwank für 4 Damen, 5 Herren,<br />
90 Minuten.<br />
Deutscher Theaterverlag<br />
Grabengasse 5 · 69469 Weinheim<br />
Gerlinde Wöhrl<br />
Falak – oder warum der Bua vom<br />
Sommerfrischler deppert worn is<br />
Seit vielen hundert Jahren spukt es in der<br />
Gegend, behauptet der alte „Kräuterlois“. Es<br />
geschehen seltsame Dinge und bald scheint<br />
es keinen Zweifel mehr zu geben: Die Hex<br />
geht um!<br />
Für 3 Damen, 4 Herren, 3 Kinder ab 12 Jahren,<br />
70 Minuten.<br />
NEUERSCHEINUNGEN - Juli 2013<br />
In bayerischer Mundart:<br />
Gerlinde Wöhrl<br />
Der Kini, der Wildschütz und der<br />
Hirsch no dazua<br />
Ein Stück über Ludwig II aus der Perspektive der<br />
Bauern – kritisch, aber auch lieb<strong>ev</strong>oll, ganz so,<br />
wie „der Kini“ bis heute betrachtet wird. Ein historisches<br />
und doch modernes Volkstheaterstück<br />
in der Tradition der bayerischen Wildererspiele.<br />
Für 3 Damen, 4 Herren, 3 Kinder ab 12 Jahren,<br />
70 Minuten.<br />
Telefon: 06201 . 87 90 710 · Fax: 06201 . 50 70 82 · E-Mail: theater@dtver.de<br />
Heidi Mager<br />
Die Frauenflüsterer<br />
Bernhard und sein Schwager Walter sind ein<br />
„dreamteam“ und verbringen den Tag am<br />
liebsten mit gemeinsamem Nichtstun. Die<br />
dauernden Mahnungen von Bernhards Frau,<br />
dass sie sich endlich wieder Arbeit suchen<br />
sollen, gehen beiden gehörig auf die Nerven.<br />
Doch dann klappt es plötzlich wieder mit einem<br />
Job. Allerdings ist es eine Tätigkeit, die sie<br />
unbedingt verschweigen müssen. Aber nichts<br />
ist so geheim, dass es nicht doch irgendwann<br />
publik wird…<br />
Für 5 Damen, 4 Herren, 120 Minuten.<br />
Rolf Salomon<br />
Hilde, die Wilde<br />
Hilde ist eine überaus direkte Person. Mit<br />
ihren unkonventionellen Vorlieben und in ihrer<br />
Verachtung alles Scheinheiligen schießt sie<br />
allerdings übers Ziel hinaus. Doch dann begegnet<br />
ihr die große Liebe. Wird Hilde sich etwa<br />
ändern? Für 4 Damen,<br />
4 Herren, 120 Minuten.<br />
Online unter<br />
www.dtver.de<br />
18 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013
Berichte aus den Bezirken<br />
Oberbayern aktuell<br />
Gelungene Theaterpremiere<br />
in Bad Endorf<br />
Zahlreiche Ehrengäste und hunderte von Besuchern sahen am<br />
Pfingstmontag die Premiere des Heiligenspiels „Der Pfarrer von<br />
Ars“ in Bad Endorf. Gelobt wurden neben der schauspielerischen<br />
Leistung aller Spieler auch das aufwändig gestaltete Bühnenbild,<br />
die farbenprächtigen Kostüme und der deutlich bessere Ton im<br />
Zuschauerraum. Er wird von einer brandneuen Licht- und Tonanlage<br />
produziert, die ebenfalls Premiere feierte.<br />
Das Stück handelt von Jean-Marie Vianney, der während der<br />
französischen R<strong>ev</strong>olution auf dem Hof eines Weinbauern aufwächst<br />
und als Kind die darauf folgende Schreckensherrschaft der Jakobiner miterlebt. Schon mit 13 Jahren äußert<br />
er den Wunsch Pfarrer zu werden, oder wie er selbst es ausdrückt: „Ein einfacher Arbeiter im Weinberg des Herrn“.<br />
Nachdem Robespierre fast alle Priester auf der Guillotine hinrichten ließ, wäre dem französischen Volk Nachwuchs<br />
durchaus willkommen. Die zerstörte Infrastruktur sowie die Verpflichtung zum Militärdienst verhindern aber eine frühe<br />
Aufnahme des Theologiestudiums, so dass Vianney bis zum 19. Lebensjahr darauf warten muss. Auch das Studium<br />
selbst fällt ihm nicht leicht, vor allem Latein macht Schwierigkeiten. Mit 29 Jahren schließlich erreicht Vianney sein<br />
Ziel und wird Pfarrer im kleinen, heruntergekommenen Dorf Ars-sur-Formans bei Lyon. Ab hier wird Jean-Marie<br />
Vianney zum Pfarrer von Ars, der am 31. Mai 1925 von Papst Pius XI. Heilig gesprochen wurde. Zu Lebzeiten wirkte<br />
er nicht nur zahlreiche Wunder, er ließ auch ein Heim für Mädchen errichten und verwandelte Ars-sur-Formans in<br />
einen weit über Frankreich hinaus bekannten, ansehnlichen Pilgerort. Tagsüber nahm er bis zur völligen körperlichen<br />
Erschöpfung tausenden von Pilgern täglich die Beichte ab, nachts quälte ihn der Teufel, dem Vianneys Höhenflug<br />
weniger gefiel. Am 4. August 1859 starb der Pfarrer von Ars. Sein letztes Wunder wirkte er erst viele Jahre später: Bei<br />
der Exhumierung seines Leichnams am 17. Juni 1904 konnten keine Anzeichen von Verwesung festgestellt werden.<br />
Besucher des Stücks können Gutes tun, während sie edlen Wein<br />
und das Spiel genießen. Die Theatergesellschaft verkauft in der<br />
Spielsaison insgesamt zweitausend Flaschen Rot- und Weißwein<br />
der Marken Blauer Zweigelt und Grüner Veltliner. Der Erlös<br />
kommt dem Rosenheimer Frauenhaus sowie dem Frauennotruf<br />
zu Gute. Die Firma Heiss aus Bad Endorf bestellte den Wein<br />
auf Wunsch der Theaterspieler bei einer Kellerei in Krems, Österreich<br />
und sorgte dafür, dass die Flaschen mit einem Etikett<br />
ausgestattet wurden, das den Pfarrer von Ars zeigt. Besucher<br />
erhalten somit ein hübsches Souvenir.<br />
Auf die Idee mit der Weinspende brachte die Theaterspieler eine<br />
Szene aus dem vierten Akt. Johannes Vianney, auch bekannt<br />
als Pfarrer von Ars, lässt ein Heim für notleidende Mädchen errichten.<br />
Kurz nach der französischen R<strong>ev</strong>olution hatten Mädchen<br />
und Frauen keinerlei Rechte. Wer nicht in die Ehe flüchten<br />
konnte, musste sich alleine durchschlagen und war marodierenden Banden hilflos ausgeliefert. Im Heim der Vorsehung<br />
fanden die Frauen nicht nur körperlichen Schutz, sondern auch geistige Bildung und ein neues Zuhause.<br />
In ähnlicher Weise hilft heute das ebenfalls von der Kirche betriebene Frauenhaus in Rosenheim den Opfern physischer<br />
und sexueller Gewalt. Ehrenamtliche Mitarbeiter stärken dort das Selbstwertgefühl von Frauen und Kindern,<br />
helfen beim Verarbeiten erlebter Albträume und Tragödien und schützen sie vor weiteren Gewalttaten. Theatervorstand<br />
Markus Mädler, der den Pfarrer von Ars auf der Bühne verkörpert, freut sich ganz besonders über die Spendenaktion<br />
mit dem Wein, denn damit kann er das Werk des echten Heiligen in unserer Zeit weiterführen.<br />
Text: Markus Hermannsdorfer<br />
Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 19
Berichte aus den Bezirken<br />
Oberbayern aktuell<br />
Männer haben´s auch bei der G´fildner Bühne nicht leicht!<br />
Mit dem Lustspiel „Männer haben´s auch nicht leicht“ wird in Lohhof drei Stunden bestes Theater dargeboten.<br />
Regisseurin Renate Schober hat sich eine kleine Besonderheit<br />
für den Anfang des 3. Aktes einfallen lassen. Da werden<br />
Rudolf Struppes Träume tänzerisch dargestellt. Dabei sind<br />
nicht nur alle Akteure im Einsatz, auch Technik, Requisite,<br />
Maske, Regie und Souffleuse sind hier schauspielerisch gefordert.<br />
Das Männerteam, Charles Rösner, Herbert Thomanek sowie<br />
mit Harry Münzer und Jan Picman (letztere sind zwei Neuzugänge<br />
des Vereins), glänzt um den im Mittelpunkt stehenden<br />
Rudolf Struppe. Andreas Huber läuft in dieser Hauptrolle<br />
zu Hochform auf. Im Dialog mit seiner Schwester Apollonia,<br />
bestens dargestellt von Uschi Klodner, ergänzen sich beide<br />
wunderbar. Ein Wort gibt das andere; solches Theater fasziniert.<br />
Das Frauenteam, Sylvia Alscher, Sonja Haug, Sonja Eder und Renate Orth, haben ihre Männer - früher oder später<br />
- fest im Griff. Dabei hat Sabrina Schober die Rolle der leider kurzfristig erkrankten Sonja Eder großartig ausgefüllt.<br />
Auch in diesem Jahr hat Regisseurin Renate Schober bewährte Regiearbeit geleistet. Seit November 2012 wird nun<br />
geprobt. Das gesamte Team konnte jetzt endlich mit ihren Leistungen das Publikum kurzweilig unterhalten.<br />
Gudrun Liedl<br />
G´fildner Bühne Lohhof e.V.<br />
Sechs Damen und ein Todesfall<br />
Die Waldtruderinger Laienspielgruppe spielte unter der Regie von Werner Helbig das Stücke „Porzellanfraktur“ in<br />
dem sechs leicht verrückte Damen einen Mord in „eigenen Reihen“ begehen, nur, um den gegenüber wohnenden<br />
Junggesellen, der als Kommissar bei der Mordkommission arbeitet, in die eigenen vier Wände zu locken.<br />
Ein vergnüglicher und kurzweiliger Abend, der das Stück mit Erzählungen des<br />
Kommissars und seines Assistenten über Rückblenden geschickt und interessant<br />
gestaltete.<br />
Die Schauspielerinnen und Schauspieler spielten wie eh und je mit Leidenschaft<br />
und Witz und so waren viele Lacher und großer Applaus Lohn für die Schauspieler.<br />
Die „Versorgung“ des „leibliches Wohles“ beim Obermaier in Waldtrudering gehört<br />
natürlich besonders erwähnt. So ist die Spielstätte<br />
nicht zuletzt Mitgarant für einen sehr<br />
schönen und vergnüglichen Abend.<br />
Wir kommen gerne wieder.<br />
Text und Foto: we<br />
20 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013
TVRieder_sw_02_08_05.qxd 04.08.2005 13:28 Uhr Seite 1<br />
THEATERVERLAG RIEDER<br />
Komödien – Lustspiele – Schwänke<br />
Franz Rieder<br />
Franz Rieder<br />
Franz Rieder<br />
Regina Rösch<br />
Regina Rösch<br />
Jürgen Schuster<br />
Jürgen Schuster<br />
Jürgen Schuster<br />
Wunder über Wunder (3/4 Damen, 6/5 Herren)<br />
Omas Himmelfahrt und zurück (4Damen, 4Herren)<br />
Der Wüstling und das Kragenknöpferl (4Damen, 4Herren)<br />
Die Silberhochzeit (4Damen, 4Herren)<br />
Der ledige Bauplatz (4Damen, 6Herren)<br />
Finger weg vom Internet, Opa! (4Damen, 4Herren)<br />
Feurio – Aufruhr im Spritzenhaus (3Damen, 4Herren)<br />
Rebellische Weiber (4Damen, 4Herren)<br />
Boul<strong>ev</strong>ardstücke – Kriminalkomödien<br />
Regina Rösch<br />
Regina Rösch<br />
Regina Rösch<br />
Alexander Ollig<br />
Michael Haidner<br />
Wolfgang Bräutigam<br />
Hans Gnade<br />
Hans Gnade<br />
Die Nacht der Nächte (4Damen, 5Herren)<br />
Die Silberhochzeit (4Damen, 4Herren)<br />
Mord im Hühnerstall (4Damen, 5Herren)<br />
Lügen und andere Wahrheiten (4Damen, 3Herren)<br />
Zur Kasse Schätzchen (4Damen, 3Herren)<br />
Die überfüllte Wohngemeinschaft (5Damen, 6Herren)<br />
Maximilian, jetzt bist du dran (5Damen, 6Herren)<br />
Heiße Nacht und kalte Dusche (3Damen, 4Herren)<br />
Bühnenstücke in bayerischer Mundart<br />
Michael Haidner<br />
Michael Haidner<br />
Michael Haidner<br />
Ingrid Klameth<br />
Ingrid Klameth<br />
Ulla Kling<br />
Ulla Kling<br />
Felix Buchmair<br />
Freude am<br />
Theater<br />
Der Wilderer Sepp und das zweite Leben (3Damen, 4Herren)<br />
Der Lottobauer (2/8 Damen, 6/7 Herren)<br />
Der kurierte Liebhaber (3Damen, 4Herren)<br />
A so geht’s (6Damen, 7Herren)<br />
All inclusive (5Damen, 7Herren)<br />
Salut für Berta (5Damen, 5Herren)<br />
Der Deifi und die Kramerin (3Damen, 4Herren)<br />
Poldis Traum (3Damen, 5Herren)<br />
… noch viel mehr Bühnenstücke finden Sie im neuen Gesamtkatalog<br />
und Leseproben auf unserer Homepage www.theaterverlag-rieder.de!<br />
Theaterverlag Rieder<br />
Postfach 11 64<br />
86648 Wemding<br />
Tel.: 0 90 92-242<br />
Fax: 0 90 92-56 07<br />
eMail: info@theaterverlag-rieder.de<br />
www.theaterverlag-rieder.de<br />
THEATERVERLAG RIEDER<br />
Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 21
Berichte aus den Bezirken<br />
Oberbayern aktuell<br />
Vorschau<br />
! Das älteste Dorftheater Deutschlands – seit 1618 !<br />
RUDOLF VON WESTERBURG<br />
oder DAS PETTERMÄNNCHEN<br />
Eine Geistergeschichte (1838)<br />
Ritterschauspiel in vier Aufzügen<br />
von Josef Georg Schmalz (1804-1845)<br />
nach Christian Heinrich Spiess (1755-1799)<br />
in der „Comedihütte“ (Theaterhaus)<br />
auf der noch einzig erhaltenen barocken Drehkulissenbühne<br />
Ritterschauspiele Kiefersfelden 2013<br />
<strong>27</strong>. Juli bis 1. September (10 Vorstellungen)<br />
Ritter Rudolf von Westerburg führt ein wahnwitziges Jäger- und<br />
Räuberleben: Er treibt Christina von Heldenstein in den Selbstmord,<br />
Agnes von Waldeichen in den Ehebruch, die ihm vorbestimmte<br />
Epprosina in den seelischen Ruin. Das Pettermännchen, der ruhelose<br />
Geist seines Urahns, erhitzt Rudolfs zerstörerische Sinnlichkeit und<br />
drängt ihn in das Labyrinth des Bösen. Maßlos wie die Manneskraft<br />
des Ritters werden seine Untaten – sogar der Höllenpakt mit<br />
Beelzebub dünkt Rudolf gering…<br />
Wie dem Doktor Faust im Volksbuch dient der Höllenpakt Rudolf von<br />
Westerburg zum Lustgewinn. Wie der ewige Verführer Don Juan<br />
sucht er sein Heil in erotischer Freibeuterei. Wie Macbeth gerät er<br />
in den fatalen Rausch des Verbrechens. Als der Inntaler<br />
Kohlenbrenner Josef Schmalz 1838 den vielgelesenen und von<br />
Goethe sogar am Hoftheater Weimar aufgeführten Geisterroman<br />
„Das Petermännchen“ (sic) von Christian Heinrich Spiess (1791) als<br />
sein 16. Ritterschauspiel bearbeitete, war die Hochphase der<br />
europäischen Schauerliteratur bereits vorbei. In seiner<br />
dramatischen „Geistergeschichte“ schrieb der „Bauern-<br />
Shakespeare“ an gegen das Wertesystem all seiner anderen Stücke.<br />
Motive der Schwarzen Romantik und des Volkstheaters vereinigte<br />
Josef Schmalz in RUDOLF VON WESTERBURG zum Totentanz, bei<br />
dem sogar dem schlagfertigen Kasperl schwindlig wird: „Wia auf’m<br />
Blocksberg!“<br />
Sa <strong>27</strong>.7. – Sa 3.8. – Sa 10.8. – Sa 17.8. – So 18.8. (13:30) –<br />
Fr 23.8. – Sa 24.8. – Fr 30.8. - Sa 31.8. – So 1.9. (13:30)<br />
Beginn 19:00 Uhr (außer 18.8. und 1.9.) – Vorverkauf hat begonnen<br />
Foto: Armin Brachtl<br />
2012 Helena, Tochter des mächtigen Kaisers<br />
Antonius von Griechenland<br />
Karten & Infos:<br />
www.ritterschauspiele-kiefersfelden.de<br />
Kaiser-Reich Information<br />
Rathausplatz 1 - D-83088 Kiefersfelden,<br />
Tel. +49-(0)80 33-97 65 45, Fax -97 65 44<br />
(Mo-Fr 8-12 und 14-17, Sa 10-12)<br />
info@kiefersfelden.de<br />
Theaterkasse 1 Stunde vor Spielbeginn<br />
und<br />
MÜNCHEN TICKET<br />
www.muenchenticket.de<br />
(alle Vorverkaufsstellen)<br />
Kontakt:<br />
Philipp Kurz, Vorstand<br />
kranzach@web.de<br />
Naunspitzstr. 14 - 83088 Kiefersfelden<br />
Tel. +49-(0)80 33-78 56<br />
Medien & Wissenschaftliche Beratung:<br />
Roland Dippel<br />
dippelmedien@aol.com<br />
c/o Volkstheater Rostock<br />
Patriotischer Weg 33 - 01857 Rostock<br />
Tel. +49-(0)171-211 29 92<br />
Preise: Sperrsitz € 18; 1. Platz € 12;<br />
2. Platz € 7; Stehplatz € 3 - Kinder bis 12<br />
Jahre: 1. und 2. Platz 50% Ermäßigung -<br />
Familienkarten:<br />
1. Platz € 25; 2. Platz € 20<br />
Das Spieljahr 2012 brachte neben den Vorstellungen von HELENA, TOCHTER DES MÄCHTIGEN KAISERS<br />
ANTONIUS VON GRIECHENLAND von Josef Schmalz (nach Volksbüchern / Joseph Goerres / Karl Simrock)<br />
22 mehrere - Bayerischer Erfolge Theaterspiegel für das traditionsreiche 02/2013 und überregional gerühmte Laienensemble der Ritterschauspiele<br />
Kiefersfelden: Das Jubiläum „225 Jahre Musikkapelle Kiefersfelden“ war Anlass zu einer gesteigerten
Berichte aus den Bezirken<br />
Oberbayern aktuell<br />
Vorschau<br />
Kolpingbühne Starnberg im Jubiläumsjahr<br />
Zur Aufführung kommt „Die Bettleroper“ nach John Gay<br />
Die Kolpingbühne Starnberg wagt sich zu ihrem 50. Geburtstag erstmals ans Musiktheater: Zur Aufführung kommt im<br />
Herbst „Die Bettleroper“, eine musikalische Komödie nach John Gay, Bayerisch von Johannes Reitmeier, mit Musik<br />
von Roger Boggasch.<br />
Mit seiner „Beggar’s Opera“ hatte John Gay im Jahr 1728 eine Parodie auf das englische Großbürgertum geschaffen<br />
und stellte – ganz gegen die damaligen Gepflogenheiten – nicht die Reichen und Schönen in den Mittelpunkt,<br />
sondern die Armen am Rande der Gesellschaft. Mit der Figur des Bettlerkönigs Peachum, angelehnt an den bekanntesten<br />
englischen Verbrecher des 18. Jahrhunderts, Jonathan Wild, karikierte er den damaligen britischen Premier<br />
Robert Walpole. Als Gesellschaftssatire, die sowohl höhere als auch niedere Stände ironisierte und gleichermaßen<br />
sentimental wie anti-romantisch wirkte, begeisterte die „Bettleroper“ nach anfänglicher Skepsis das Publikum,<br />
alarmierte jedoch auch die Zensoren. John Gays realistischer Blick zeigt sich in der Darstellung damaliger gesellschaftlicher<br />
Entwicklungen – Armut, Kriminalität, Prostitution, Alkoholismus – und in amüsanten Anspielungen auf<br />
das zeitgenössische Theater und die seriöse Oper. Im 19. Jahrhundert wurde es dann ruhiger um das Stück, bis<br />
die deutsche Übersetzung von Elisabeth Hauptmann als Grundlage für die Entstehung der „Dreigroschenoper“ von<br />
Bertolt Brecht und Kurt Weill diente. Die bayerische Version stammt aus der Feder von Johannes Reitmeier, der die<br />
„Bettleroper“ kürzte und umschrieb.<br />
Nun stemmt die Kolpingbühne Starnberg das geschichtsträchtige Stück in ihrer Jubiläumssaison,<br />
285 Jahre nach der Uraufführung. Seit April nehmen die meisten der 35 Laienschauspieler<br />
dafür den ersten Gesangsunterricht ihres Lebens, denn die „Bettleroper“<br />
besteht nur zu rund 60 Prozent aus Text, der Rest ist Gesang. Für die Einstudierung hat<br />
Regisseur Josef Hiebl deshalb eigens eine professionelle Gesangs- und Klavierpädagogin<br />
engagiert. Angelika Röttig, im Hauptberuf Lehrbeauftragte an der Universität Augsburg, erarbeitet<br />
mit den Darstellern in Gruppen- und Einzelterminen die Gesangspassagen und gibt<br />
ihnen Sicherheit für ihre Auftritte.<br />
Vom Ergebnis können sich die Zuschauer ab dem 24. Oktober in Starnberg überzeugen.<br />
Zehn Mal kommt die „Bettleroper“ dann im Pfarrzentrum St. Maria, Mühlbergstraße 6, zur<br />
Aufführung:<br />
Regisseur Josef Hiebl<br />
Donnerstag,<br />
Freitag,<br />
Donnerstag,<br />
Freitag,<br />
Samstag,<br />
Sonntag,<br />
Donnerstag,<br />
Freitag,<br />
Samstag,<br />
Sonntag,<br />
24.10., 20 Uhr<br />
25.10., 20 Uhr<br />
31.10., 20 Uhr<br />
01.11., 20 Uhr<br />
02.11., 20 Uhr<br />
03.11., 18 Uhr<br />
07.11., 20 Uhr<br />
08.11., 20 Uhr<br />
09.11., 20 Uhr<br />
10.11., 15 Uhr<br />
Gruppenaufnahme von der Probe<br />
Karten zu 10 Euro sind im Vorverkauf ab 10. September erhältlich, telefonisch unter 08151 744888 oder<br />
auch im Internet: www.kolpingbuehne.de<br />
Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 23
Berichte aus den Bezirken<br />
Oberbayern aktuell<br />
Die Laienspielgruppe Langenbach<br />
hat sich in diesem Jahr mit „Die Geierwally“ an ein altes Stück gewagt.<br />
Unter der Regie von Jürgen Bucksch haben elf Darsteller das Schauspiel<br />
von Sebastian Kolb und Johann Seebacher in fünf Aufführungen auf die<br />
Bühne gebracht.<br />
Strominger, der alternde Bauer am Höchsthof, fühlt seine Kräfte langsam<br />
schwinden. Der Hof braucht dringend einen Jungbauern, doch zum Verdruss<br />
von Strominger hat er nur eine einzige Tochter und so drängt er diese immer<br />
heftiger zur Heirat mit dem Gellner Vinzenz. Doch die stolze willensstarke<br />
Wally hat ihr Herz an den Bärenjosef verloren, der sie einst vor dem Altgeier<br />
gerettet hat, als sie ihren „Hansi“ aus dem Geiernest geholt hat. Sie widersetzt<br />
sich mit Vehemenz dem Ansinnen ihres Vaters, der sie zur Läuterung<br />
auf die Sennhütte am unwirtlichen Gletscher verbannt. Dort haust sie einsam<br />
und ungebrochen, bis sie die Nachricht vom plötzlichen Tod ihres Vaters<br />
ereilt. Nun kehrt sie auf den Hof zurück und führt als Höchstbäuerin ein<br />
strenges, aber gerechtes Regiment. Auch der Weg zur großen Liebe scheint<br />
frei zu sein. Aufgrund eines tragischen Missverständnisses weist Josef sie<br />
jedoch zurück und stellt sie vor allen Leuten bloß und so nehmen die tragischen<br />
Verstrickungen weiter ihren Lauf ….<br />
Das Stück lebt von der Titelperson. Sie trägt die Handlung ist fast immer auf<br />
der Bühne, muss monologisieren, muss große Gefühle zeigen, muss Zorn,<br />
Verzweiflung, Hartherzigkeit und Liebe rüberbringen. Kurz: Auf den Schultern<br />
der Schauspielerin die die Geierwally gibt, liegt die Hauptlast, ob der<br />
Vierakter ein Erfolg oder ein Misserfolg wird.<br />
Der Hauptdarstellerin und den Schauspielern der Langenbacher Laienspielgruppe<br />
ist es gelungen, das Publikum in den Bann zu ziehen.<br />
Besonders gefreut haben wir uns über den Premieren-Besuch des Bezirksvorsitzenden<br />
Sepp Käser.<br />
Text: Eva Bucksch<br />
Über 200 Stücke für Saalbühnen und Freilichttheater<br />
Neuer Name -<br />
Bewährtes Programm!<br />
Theaterverlag Arno Boas, vormals „Arnos Theaterladen“<br />
Theater für alle Generationen<br />
Mit neuen, ausgezeichneten und empfohlenen Stücken!<br />
Drama - Komödie - Lustspiel - Einakter - Sketche<br />
Das Gesamtprogramm auf unserer neuen Homepage:<br />
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Theaterverlag Arno Boas<br />
Finsterlohr 46<br />
97993 Creglingen<br />
Telefon 0 79 33 / 2 00 93<br />
Fax 0 79 33 / 2 00 94<br />
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www.theaterverlag-arno-boas.de<br />
24 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013
Berichte aus den Bezirken<br />
Oberbayern aktuell<br />
Das Theater zum Publikum bringen<br />
Beitrag von Josef Beil † - Erstveröffentlichung in Spiel & Bühne 2/2013<br />
Theaterräume zu verlassen, war vor 30 Jahren unüblich und blieb den wenigen<br />
Freilichtbühnen vorbehalten, zum Teil mit großem Erfolg. Aber als die Stadt Erding<br />
ihr 750-jähriges Jubiläum mit einer Aufführung aus der Stadtgeschichte begehen<br />
wollte, stellte sich mir damals die Frage „Warum nicht mit dem Theater in die Stadtkommen<br />
und für alle Bürger sichtbar, mitten im Zentrum, spielen?“<br />
Vor diesem Hintergrund entstand die erste Aufführung der Volksspielgruppe Altenerding<br />
1978 außerhalb geschlossener Räume. Im Gegensatz zu den späteren<br />
Produktionen wurden die Schwedenspiele, eine Erinnerung an den Dreißigjährigen<br />
Krieg in Erding, komplett vor einer Tribüne mit 1000 Sitzplätzen mitten im Zentrum<br />
der Altstadt gespielt. Ein idealer Rahmen für den Einmarsch der Schweden, die<br />
vielen Pferdefuhrwerke, Kämpfe und brennenden Häuserkulissen. Ein Paradies<br />
für jeden Regisseur, der Fantasie waren nahezu keine Grenzen gesetzt,selbst das<br />
holprige Straßenpflaster mit seinen typischen Geräuschen wurde Teil der Dramaturgie.Im<br />
Laufe der weiteren Aufführungen, die etwa alle fünf Jahre stattfinden,<br />
kam ein neuer Aspekt dazu: Die Zuschauer wollten vermehrt nicht nur Theater se-<br />
Kaum zu erkennen: Der gepflasterte<br />
Alois-Schießl-Platz als idyllischer<br />
Hausgaren mit kleinem Zoo als Kulisse<br />
für die „Gschaftlhuberin“.<br />
Foto: Herrndobler<br />
hen, sondern Theater auch erleben. So gab es bald bei den letzten Aufführungen, zuletzt 2009, ein Schwedenlager,<br />
indem die Schweden mitten unter den Zuschauern hausten und zusammen mit den Gästen „jausten“. Die Gefahr<br />
dabei ist allerdings, dass die Aufführung selbst etwas ins Abseits gerät bei dem vielen „Drumherum“. Aber das wiederum<br />
stachelt auch an, das Bühnengeschehen immer wieder neu zu beleben und zu verbessern, denn das Spiel<br />
auf der Bühne war und ist Dreh- und Angelpunkt, auch wenn es eingebettet ist in Schwedenlager, Mittelaltermarkt<br />
oder Hafen.<br />
„Brot und Spiele“<br />
Die Frage, die den Theaterverein Altenerding umtrieb war, wie schaffen wir es, mit 14 Aufführungen 10.000 Besucher<br />
in einer Stadt mit damals 30.000 Einwohnern, ins Theater zu locken und das alle fünf Jahre mit dem gleichen Stück?<br />
Da wurde der Kompromiss „Brot und Spiele“ in Erding zu einer gelungenen Symbiose. Zuschauer und Mitwirkende<br />
profitierten davon. Die Zuschauer erleben nicht nur einen Theaterabend, sondern auch einen unterhaltsamen Theater-Nachmittag<br />
in einer mittelalterlichen Stadt. Die Proben und Vorbereitungen für ein Theaterstück bleiben gleich,<br />
ob man nur einmal oder zehnmal spielt. Nur dass die finanziellen Möglichkeiten bei mehreren Aufführungen größer<br />
sind: Neue Kulissen, bessere Technik, passende Kostüme sind plötzlich möglich. Ideen können umgesetzt werden,<br />
die vorher entweder am Budget oder den engen Bühnenverhältnissen scheiterten. Sowohl für Zuschauer als auch<br />
den Theaterverein eine ideale Gelegenheit, neue Erfahrungen zu sammeln.<br />
Die Gastronomie vor der Aufführung war ein weiterer wichtiger finanzieller Aspekt, denn diese Einnahmen halfen, die<br />
notwendige neue Ausrüstung und Technik für solche großen Projekte zu finanzieren.<br />
Chancen und Möglichkeiten - Neue Technik und viel Feuer<br />
Als begeisterter Pyrotechniker habe ich persönlich bei Freilichtaufführungen<br />
ein ideales Betätigungsfeld entdeckt und zusammen mit den Bühnentechnikern<br />
„so manches Feuer gelegt“. Da brannten plötzlich ganze<br />
Häuser und später sogar eine Hexe (in dem Stück „Der Hexenjäger“, aufgeführt<br />
2001, siehe Titelbild). Aber Außenbühnen bieten noch viel mehr:<br />
Bei den „Halbseidenen Jahren“ (2005) rollten Militärfahrzeuge über den<br />
Alois-Schießl-Platz vor der Erdinger Stadthalle und bei den Aufführungen<br />
„Der Untergang der Titanic“ (1998 und 2012) entstand vor der Halle der<br />
Hafen von Southampton, in dem die Titanic getauft und die Passagiere in<br />
herausgeputzten Oldtimern standesgemäß vorgefahren wurden.<br />
Die Passagiere der ersten Klasse kommen<br />
in Oldtimern in den „Hafen von Southampton“,<br />
der mit viel Aufwand auf dem großen<br />
Platz vor der Stadthalle Erding entstanden<br />
war.<br />
Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 25
Berichte aus den Bezirken<br />
Oberbayern aktuell<br />
Am Ende standen die Zuschauervor einer großen Leinwand, auf der mit Hilfe<br />
eines Beamers der Luxusliner beeindruckend auf dem Dach der Stadthalle<br />
unterging.<br />
Bis dahin war es ein sehr arbeitsintensiver Weg. Vor allem für die Tontechnik<br />
bedeutete eine Außenbühne viel neue Technik, denn die Akustik im<br />
Freien unterscheidet sich erheblich von der Saalakustik. Nebengeräusche<br />
wie Kirchenglocken oder Brunnenrauschen mussten z. B. „ausgeschaltet“<br />
werden, Traversen für Lautsprecher und Licht wurden extra aufgebaut und<br />
eine abschließbare Tonkabine kam zum Einsatz. Da bei dieser Inszenierung<br />
zahlreiche Protagonisten im Einsatz waren, wurden viele Mikroports benötigt, die entsprechend gesteuert werden<br />
mussten. Auch die Lichttechnik musste alte Wege verlassen, Kreativität war hier gefragt. Für die Mitglieder der Volksspielgruppe<br />
eine große und begeistert aufgenommene Herausforderung. Und vor allem noch mehr Proben!<br />
Abhängig vom Wettergott<br />
Die ersten Freilichtaufführungen der Volksspielgruppe Altenerding, die Schwedenspiele, wurden komplett draußen<br />
gespielt - und fielen so manches Mal ins Wasser.<br />
Dieses Risiko zu minimieren gelang uns, indem wir sowohl die Freiheiten und Möglichkeiten draußen nutzten als<br />
auch den „sicheren Hafen“ eines geschlossenen Theaterraumes, um dort die wichtigsten Szenen des Stückes auf<br />
der Bühne aufzuführen. Das Regenrisiko bestand immer noch, aber die Aufführung konnte mit kleinen Einschränken<br />
wetterunabhängig durchgeführt werden. Dabei kam uns die Architektur der Stadthalle in Erding zu Gute, die einen<br />
überdachten Balkon bot, der vom Alois-Schießl-Platz für die Zuschauer gut einsehbar war und außerdem mit einer<br />
überdachten Arkade und der darunter gebauten kleinen Bühne zumindest den Mitwirkenden einen fast trockenen<br />
Platz bot. Am Beispiel der Aufführungen „Der Untergang der Titanic“ entstand so eine Hafenszene mit großer Freischankfläche,<br />
auf dem die rund 600 Gäste jeweils zwei Stunden vor Beginn der Vorstellung schon Platz fanden.<br />
Eingebettet zwischen Leuchtturm, Fuhrwerken beladen mit Kaffeesäcken, Hafenkneipe und Bar, saßen sie mit den<br />
Seeleuten an einem Tisch, konnten das Ankommen der Passagiere, Offiziere und Matrosen, in der Hand eine deftige<br />
Heringssemmel, entspannt verfolgen. Dazu unterhielt ein Seemannschor oder führten Wäscherinnen Tänze auf.<br />
Nur 200 Zuschauer jeder Klasse erlaubt<br />
Zutritt zum mit Stellwänden abgegrenzten Hafen hatten nur Besucher mit Karten, die auch gleich beim Einlass eine<br />
weitere Karte erhielten, nämlich ihre „Bordkarte“, die sie als Passagiere der ersten, zweiten oder dritten Klasse auswies.<br />
Diese Karte war aus feuerpolizeilichen Gründen sehr wichtig! Denn nach der Bühnenaufführung haben alle Zuschauer<br />
als Passagiere noch einmal so richtig auf ihren Decks gefeiert um dann nach Anweisung des „Schiffspersonals“<br />
zu den Rettungsbooten geführt zu werden. Dafür war die Stadthalle in drei Bereiche unterteilt: Im Untergeschoss<br />
fühlten sich vor allem die irischen Auswanderer der dritten Klasse wohl, im Kleinen Saal der Stadthalle<br />
steppten die Tänzerinnen für die Passagiere der zweiten Klasse und im Obergeschoss genossen die Passagiere<br />
der ersten Klasse Pianomusik. In diese verschiedenen Bereiche durften jeweils nur 200 Personen, sonst wäre laut<br />
Landratsamt eine besondere Genehmigung notwendig geworden.<br />
Näher mein Gott zu Dir<br />
Auf dem Balkon der Stadthalle wurde die letzte Szene, das dramatische Herablassen des letzten Rettungsbootes,<br />
gespielt. Eine technische und handwerkliche Herausforderung, denn es hing in Originalgröße vor dem Balkon. Der<br />
Choral „Näher mein Gott zu Dir“ erklang bei der Schlussszene auf dem Platz vor der Stadthalle, beleuchtet von vielen<br />
Kerzen. Es entließ die Zuschauer mit einer Gänsehaut und der Frage „Wie hätte ich da oben reagiert? Hätte ich, wie<br />
Mrs. Strauß, bei meinem Mann bleiben wollen, den sicheren Tod vor Augen?“.<br />
An lauten Applaus war nach dieser Schlussszene zwar nicht zu denken, denn dazu ging das Gesehene zu sehr unter<br />
26 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013
Berichte aus den Bezirken<br />
Oberbayern aktuell<br />
die Haut - vor allem in einer warmen Sommernacht und unter einem klaren Sternenhimmel. Dies war auch für die<br />
Mitwirkenden ein Erlebnis, das so nur im Freien möglich ist. Zugegeben, manchmal musste statt des Sternenhimmels<br />
der Regenschirm herhalten, aber es beeinträchtigte die Aufführung und das Erleben nur ein paar Minuten und<br />
nicht eine ganze Aufführung.<br />
Tiefgarage unter Wasser<br />
An den Reaktionen der Zuschauer wird schnell klar: Es ist ein Theaterabend,<br />
aber vor allem auch ein Erlebnis im Kreis von Verwandten und Freunden.<br />
Man sitzt zusammen, redet schon vorher über den Untergang des Luxusdampfers<br />
Titanic vor 100 Jahren. Die Zuschauer haben Zeit so ganz nebenbeiin<br />
die Kulisse einzutauchen und Seeluft zu schnuppern. Und nach<br />
der Vorstellung gibt es noch viel mehr zu erzählen, schließlich hatte jeder<br />
nach der Aufführung auf der Bühne auch noch seine ganz eigenen Erfahrungen<br />
gemacht, sei es beim Stepptanz, bei Pianomusik oder irischem Guinness.<br />
Und alle mussten sie durch die langen Flure des Stadthallenkellers,<br />
vorbei an den „Kabinen“ von Mr. und Mrs. Strauß, Reeder Ismay und vielen<br />
weiteren illustren Passagieren, vorbei an dicken Heizungsrohren und rauschenden<br />
Wasserrohren, die einen Teil der Tiefgarage unter Wasser gesetzt<br />
Die Passagiere „retten“ sich durch die Kellergänge<br />
der Stadthalle ins Freie!<br />
hatten; immer die Kommandos der Matrosen im Ohr „Weitergehen, weiter, schnell!! “Natürlich nicht ohne Rettungswesten,<br />
die vorher verteilt worden waren. Da hielt so manche Mutter ihren halbwüchsigen Sohn fest an der Hand,<br />
auch wenn er sich noch so sträubte. Man weiß ja schließlich nie...<br />
Verwendung der Stadthallen-Räume bei der Aufführung „Der Untergang der Titanic“,<br />
aufgeführt 1998 und 2012 (insgesamt 22 Vorstellungen).<br />
18.00 Uhr:<br />
Einlass auf den großen Platz vor der Stadthalle (Alois-Schieß-Platz), eingerichtet als Hafen mit großer Freischankfläche.<br />
19.45 Uhr:<br />
Beginn der Aufführung auf der Außenbühne (Ankunft der Passagiere und Schiffstaufe), die Zuschauer sitzen auf ihren<br />
Plätzen der Freischankfläche.<br />
20.15 Uhr:<br />
Die „Passagiere“ (Zuschauer) werden in die Stadthalle gebeten,<br />
Beginn der Aufführung auf der großen Bühne.<br />
22.00 Uhr:<br />
Die Passagiere werden gebeten, in die Aufenthaltsräume zu<br />
gehen, je nach Bordkarte, in das Foyer Untergeschoss, die<br />
Kleine Bühne oder ins Foyer Obergeschoss (jeweils 200 Personen).<br />
22.30 Uhr:<br />
Alle Passagiere gehen zu den „Rettungsbooten“- getrennt<br />
nach den „Klassen“ - durch die Garderobenflure und Kellerräume<br />
sowie Tiefgarage wieder auf den Alois-Schießl-Platz.<br />
22.45 Uhr: Abschluss-Szene auf dem Balkon der Stadthalle<br />
mit dem Herablassen des letzten Rettungsbootes.<br />
Aufwändig wird die Außenfassade der Stadthalle für die Aufführung<br />
„Der Untergang der Titanic“ umgestaltet.<br />
Foto: Herrndobler<br />
Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - <strong>27</strong>
Berichte aus den Bezirken<br />
Oberbayern aktuell<br />
Das Volkstheater Rosenheim St. Nikolaus e.V. feiert Jubiläum<br />
Pünktlich zum 40jährigen Bestehen der Volksbühne Rosenheim St. Nikolaus<br />
e.V. gab es gleich zwei wichtige Termine.<br />
Zum Einen fand im Künstlerhof Rosenheim die Jubiläumsfeier statt, bei<br />
der der Präsident des Verbandes Bayerische Amateurtheater, Horst Rankl,<br />
vielen langjärigen aktiven Mitgliedern der Bühne Ehrenurkunden verleihen<br />
durfte. Ein gelungener Festakt mit kurzweiligem Programm, der die Chronik<br />
dieses etablierten und beliebten Theatervereins wunderbar R<strong>ev</strong>ue passieren<br />
ließ und ein wichtiger Meilenstein in der Vereinschronik darstellen dürfte. Einen<br />
herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle nochmal vom Verband Bayerischer<br />
Amateurtheater.<br />
Der zweite wichtige Termin war die Inszenierung und Aufführung des Stückes<br />
„Oh heiliger St. Benedict“ unter der Regie von Peter Kiermeier.<br />
Ein tolles Stück. Lebhaft, kurzweilig und amüsant gespielt und inszeniert begeisterte<br />
es das Publikum von Anfang an. Die Rollen waren sehr gut besetzt<br />
und alle Akteure spielten ihre Rollen mit Leidenschaft und Hingabe. Theater<br />
auf professionellem Niveau wurde einem hier geboten, was die Zusauer<br />
auch mit spontanem Applaus und vielen Lachern „belohnte“.<br />
Das Stück drehte sich um einen Pfarrer, der die „Geschicke“ mit Hilfe der<br />
göttlichen Stimme aus dem Hintergrund gut leitete, einem Sägewerksbesitzer,<br />
der auf eine „besondere Holzfigur“, dem heiliger St. Benedict, scharf war<br />
und zwei Hallodri, die ebenfalls ihr Auge auf diese Holzfigur geworfen hatten.<br />
Gerne kommen wir zur nächsten Aufführung. Das wird im Rahmen der Jubiläumsproduktion<br />
2013 im Herbst das Ludwig Thomas Stück „Moral“ unter<br />
der Regie von Richard Martl sein. Wir freuen uns!<br />
Text und Foto: we<br />
Ein Passionsspiel ohne Jesus.<br />
Das war das Besondere am Passionsspiel anlässlich des 250sten Jubiläums<br />
der berühmten Rokokokirche St. Marinus und Anianus zu Rott<br />
am Inn, welches der Theaterverein Rott am Inn e.V. unter der Regie<br />
von Gerhard Berger aufführte.<br />
Dargestellt wurde das Leben um die Verurteilung und Kreuzigung Jesu.<br />
Die Personen im nahen Umfeld des Messias wurden dabei zu den<br />
Hauptakteuren.<br />
Textsicher gaben die Schauspielerinnen und Schauspieler bei anspruchsvollem<br />
Text und aufwändiger Handlung mit Leidenschaft und<br />
Hingabe dieses kurzweilige Stück zum Besten.<br />
Das durchweg buntgemischte Publikum war von Jung bis Alt gefesselt an der Handlung des Stückes und begeistert<br />
über die Umsetzung und die Leistungen der Schauspieler.<br />
Text und Foto: we<br />
28 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013
Volksstücke &<br />
KOMÖDIEN<br />
seit<br />
1978<br />
Die schönsten Komödieni<br />
Norman Barasch / Caroll Moore / Werner Zeussel BITTE KEINE BLUMEN!<br />
2 D, 6 H, 1 Dek. (verfilmt mit Doris Day und Rock Hudson)<br />
Ray Cooney u. John Chapman / Werner Zeussel EINMAL IST KEINMAL<br />
5 D, 4 H, 1 Dek. Komödie<br />
Monika Hirschle / Eva Hatzelmann EINE SCHÖNE BESCHERUNG *SWR u. BR*<br />
4 D, 4 H, 1 Dek. Komödie<br />
Monika Hirschle / Werner Zeussel AN GUATN RUTSCH! *SWR / BR*<br />
3 D, 4 H, 1 Dek. Komödie<br />
Eva Hatzelmann DA WAR DOCH NOCH WAS Chiemgauer Volkstheater<br />
4 D, 4 H, 1 Dek. Komödie<br />
Eva Hatzelmann u. Werner Zeussel IMMER WIEDER SAMSTAGS * SWR u. BR*<br />
4 D, 3 H, 1 Dek. Komödie<br />
Harald Helfrich DIE VIER UNNAHBAREN *Chiemgauer Volkstheater*<br />
4 D, 6 H, 1 Dek. Komödie<br />
KOANE SO WIE DU<br />
3 D, 6 H, 1 Dek. Wirtshauskomödie mit Musik<br />
A GANZ NORMALE FAMILIE *Chiemgauer Volkstheater*<br />
5 D, 3 H, 1 Dek. Moderne Komödie<br />
Harald Helfrich / Isabella Leicht / SHAKESPEARES WILDE WEIBER neu!<br />
Dorothee Jordan<br />
3 D, 1 Dek. Komödie<br />
Andreas Kern ENDLICH WIEDER WEIHNACHTEN neu!<br />
3 D, 4 H, 1 Dek., Volksstück<br />
Isabella Leicht GÖGERLE GEGEN GOLIATH neu!*<br />
6 D, 5 H, 1Dek., Komödie<br />
Jack Popplewell / Eva Hatzelmann EIN SACK VOLL FLÖHE *Chiemgauer Volkstheater*<br />
5 D, 5 H, 1 Dek. Moderne Komödie<br />
Die erfolgreichsten Klassiker, Stücke mit großer Besetzung und fürs junge Publikum<br />
Günther Wagner / Konstantin Wecker AUFSTAND! Die Sendlinger Bauernschlacht neu!<br />
Eine R<strong>ev</strong>oluzzer Oper<br />
1 D, 11 H, Stat. Gesamtdek.<br />
Wilhelm Jacoby u. Carl Laufs /<br />
PENSION SCHÖLLER<br />
Rolf Heiermann<br />
3 D, 6 H, 1 Dek. Komödie<br />
Brandon Thomas / Marcus Everding<br />
CHARLEY’S TANTE<br />
3 D, 5 H, 1 Dek. Komödie<br />
Oscar Wilde / Marcus Everding<br />
BUNBURY<br />
4 D, 5 H, 2 Dek. Komödie<br />
Brandon Thomas / Rolf Heiermann CHARLEY’S TANTE neu!<br />
5 H, 3 D, 1 Dek. Komödie<br />
Franz von Kobell / Andreas Kern<br />
DIE G’SCHICHT VOM BRANDNER KASPER<br />
2 D, 7 H, Wechseldek. Volksstück<br />
Alexandre Dumas / Axel Plogstedt<br />
DIE DREI MUSKETIERE<br />
4 D, 5 H (23 Rollen) Wechseldek. Komödie<br />
Carlo Goldoni / Rolf Heiermann<br />
MIRANDOLINA<br />
3 D, 4 H, 1 Dek., Komödie<br />
Louis St<strong>ev</strong>enson / Peter Derks<br />
DIE SCHATZINSEL<br />
1 D, 5 H, Gesamtdek. Stück für die ganze Familie<br />
Rudyard Kipling / Wolf E. Rahlfs<br />
DAS DSCHUNGELBUCH<br />
3 D, 5 H, Wechseldek., Stück für die ganze Familie<br />
William Shakespeare / Jens Groß<br />
EIN SOMMERNACHTSTRAUM für Kinder<br />
7 D, 4 H, Gesamtdek. Komödie für die ganze Familie<br />
Die besten Theaterstücke.<br />
stückgut Bühnen- und Musikverlag GmbH<br />
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Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 29
Berichte aus den Bezirken<br />
Oberbayern aktuell<br />
Theater Rosenheim und Stadttheater Kufstein präsentierten:<br />
Grenzland<br />
Die Vorbereitungszeit dauerte zwei Jahre. Der Aufwand hat sich gelohnt: Bei den Premieren des Freilichttheaters<br />
„Grenzland“, waren alle Sitzplätze am Salzstadel in Rosenheim und am Campus in Kufstein besetzt. Die Gemeinschaftsproduktion<br />
des Theaters Rosenheim und Stadttheaters Kufstein punktet mit einer unterhaltsamen Geschichte<br />
und großer Spielleidenschaft aller Akteure.<br />
„Miteinander“ wird bei Amateurtheatern immer beliebter. Über Grenzen hinweg war diese Zusammenarbeit aber<br />
dann doch noch etwas Besonderes. Allerdings ist es im Fall des Theaters Rosenheim und des Stadttheaters Kufstein<br />
nichts mehr ganz Neues. Bereits bei der Uraufführung des Theaterstückes „Wetterleuchten“ im Jahr 1986 gab es<br />
eine freundschaftliche Verbindung zwischen den zwei Ensembles.<br />
Der Impuls, wieder ein Spiel über die Grenzen hinweg einzustudieren, kam von der Euregio Inntal - dieser gehören<br />
die Landkreise Rosenheim und Traunstein, die kreisfreie Stadt Rosenheim sowie die Tiroler Bezirke Kufstein und<br />
Kitzbühel an. Ziel ist es, grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu fördern.<br />
Beim Freilichttheater „Grenzland“ gab es rund 100 Mitwirkende. „Rund 50 kommen aus Rosenheim und 50 aus Kufstein“,<br />
erklärt Horst Rankl, Vorsitzender des Theater Rosenheim. Er hat das Stück geschrieben und führte Regie.<br />
Anlaufschwierigkeiten hätte es nicht gegeben. „So verschieden sind die Tiroler und Bayern ja nicht“, schmunzelt der<br />
Regisseur. Aufwendiger sei das Proben an zwei verschiedenen Orten gewesen: „Dafür mussten alle Beteiligten viel<br />
Zeit opfern“.<br />
Das Theater Rosenheim hat in der Vergangenheit schon mit großen Inszenierungen auf dem Max-Josefs-Platz und<br />
dem Laziseplatz vor dem Lokschuppen begeistert. Der Salzstadel wirkt dagegen als Aufführungsort eher beengt.<br />
Trotzdem sind bei dem neuesten Werk neben den 100 menschlichen Darstellern auch sechs Pferde samt zwei Fuhrwerken<br />
mit dabei.<br />
„Ruhe bewahren“ heißt es dann bei den Akteuren. Sie liessen sich praktisch von nichts aus der Ruhe bringen. Selbst<br />
als sich bei der Premiere herausstellt, dass eine große Szene im Wirtshaus eigentlich noch gar nicht an der Reihe ist,<br />
schritten sie gelassen von dannen, um wenig später beim zweiten Anlauf zu verkünden: „Jetzt gehen wir halt heute<br />
zum Wirt. Gestern hatte der ja Ruhetag.“ Dem Publikum gefiel diese Spontanität. „Das macht so ein Amateurtheater<br />
eben so menschlich“, meint ein Zuschauer begeistert.<br />
Auch das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite sowohl in Rosenheim als auch in Kufstein. Die Zuschauer spendeten<br />
am Schluss lange Applaus. Für einen unter ihnen war diese Aufführung etwas ganz Besonderes - Hans Fritz<br />
aus Rimsting ist der Ur-Ur-Urenkel des im Theaterstück dargestellten Sepp Förg. Er war es, der Horst Rankl auf<br />
diese Familiengeschichte aufmerksam gemacht hat. „In den alten Büchern liest man ja nur, wann jemand geboren<br />
oder gestorben ist. Man weiß heute nicht mehr viel über die Umstände in der „guten alten Zeit“, so der 66-Jährige.<br />
Das Theaterspiel aber hat das Leben in seiner Vielfältigkeit gezeigt. Mit der Umsetzung der tragischen Geschichte<br />
seiner Vorfahren zeigt er sich voll zufrieden: „Da ist vieles drin, was sich wirklich so ereignet hat.“<br />
„Grenzland“ erzählt vom Leben der Samer. „Grenzland“ hat einen wahren Kern. Die Geschichte schildert das Leben<br />
der Samer. Der Begriff „Samm“ ist eine Ableitung des mittelalterlichen „Sagma“ (Last). Samer waren Spediteure und<br />
Kaufleute in einer Person. Mit ihren Fuhrwerken waren sie die Zubringer der Schifffahrt auf Inn, Salzach und Donau.<br />
Sie kamen auf ihren oftmals auch gefährlichen Reisen weit herum. Es gab die kleinen Samer, die mit einem oder<br />
zwei Pferden, beladen mit Kisten, Fässern und Säcken, Waren aus Italien ins Bayernland brachten. Es gab aber<br />
auch die reichen Bauern, welche mit großen Fuhrwerken ihr Handwerk ausübten.<br />
Von Letzteren handelt das Freilichttheater „Grenzland“ von Horst Rankl. Er erzählt die Geschichte der wohlhabenden<br />
Bauersfamilie Förg aus Rimsting. Diese hat es tatsächlich gegeben. Wahr ist auch, dass Sepp und Anna Förg drei<br />
Söhne bereits im Kindesalter verlieren (alten Überlieferungen zufolge sind es sogar sechs). Hinzu kommt, dass sie<br />
in einer Zeit des Wandels leben. Die Eisenbahn kommt und mit ihr verlieren die Samer ihre Existenzgrundlage.<br />
30 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013
Berichte aus den Bezirken<br />
Oberbayern aktuell<br />
Das Ensemble von „Grenzland“, je zur Hälfte aus Kufsteiner und Rosenheimer Spielern. Vorne Mitte: Regie und Autor Horst Rankl<br />
Eigentlich ist das der Stoff für ein Drama. Doch Horst Rankl hat es in seinem Volksstück dennoch geschafft, aus den<br />
harten Fakten eine unterhaltsame und vergnügliche Geschichte zu stricken. Erzählt wird sie in 21 rasch aufeinanderfolgenden<br />
Szenen, die sich in einem Zeitraum von sechs Jahren ereignen:<br />
Sepp, der junge Bauer aus dem Rosenheimer Land (gespielt von Hubert Fischer), verliebt sich auf seinen Reisen in<br />
die Kufsteiner Schankdirne Rosl (Stefanie Grießer). Die Liebe bleibt nicht ohne Folgen: Christof heißt der Bub.<br />
Trotzdem ist die zwischen Sepps Vater und dem reichen Obersamer verabredete Hochzeit mit dessen Tochter Anna<br />
unumgänglich. Seine Liaison mit Rosl verheimlicht der Bauerssohn.<br />
Ein Jahr nach der Hochzeit holt Sepp seine Geliebte auf den Hof. Aus Nächstenliebe, wie er beteuert, weil es zu damaliger<br />
Zeit eine ledige Frau mit Kind enorm schwer hat.<br />
Es kommt aber zu Spannungen am Hof. Bäuerin Anna (Vroni Astner) fühlt, dass da irgend etwas ist zwischen ihrem<br />
Mann und der Dirn. Außerdem muss sie mit ansehen, wie der Sohn der Magd wächst und gedeiht, während sie drei<br />
Buben kurz nach der Geburt verliert.<br />
Rosl fühlt, dass sie am Hof nicht willkommen ist. Einzig in dem Oberknecht Lenz (Christian Horner), enger Vertrauter<br />
von Sepp, findet sie noch seelischen Halt. Plötzlich verschwindet Rosl zusammen mit ihrem Sohn. Gerüchte, sie<br />
habe sich ertränkt, machen die Runde.<br />
Sepp ist tief betroffen von dem plötzlichen Verschwinden und dem Tod seiner drei ehelichen Kinder. Außerdem bewegt<br />
ihn der allmähliche Niedergang des Samerhandwerks.<br />
Er wird von Alpträumen geplagt und Anna seine Frau, sucht in ihrer Not Hilfe bei einer alten, schrulligen und sehr<br />
mysteriösen Kräuterfrau (Doris Anner).<br />
Endlich wird Anna Mutter eines gesunden Kindes - einer Tochter. Die Taufe der kleinen Katharina wird mit einem<br />
großen Fest gefeiert und dabei kommt es zu einem glücken Ende der Geschichte, selbst für diejenigen, die vorher<br />
tot geglaubt waren.<br />
Foto: Stefan Schimmele<br />
Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 31
Berichte aus den Bezirken<br />
Niederbayern aktuell<br />
4. Ordentlicher Bezirkstag Niederbayern in Simbach a. Inn<br />
Am Samstag, den <strong>27</strong>. April 2013 traf sich der Bezirksverband Niederbayern<br />
in Simbach am Inn zu seinem 4. Bezirkstag seit der<br />
Gründung im Jahr 2009. Erstmals fand dabei die Neuwahl des Bezirksvorstandes<br />
statt.<br />
Obwohl wir mehrmals auf die anstehende Neuwahl hingewiesen<br />
haben, konnten wir mit 13 anwesenden Delegierten leider nur eine<br />
Mitgliedsbühne mehr als im Vorjahr begrüßen.<br />
Nach einem herzlichen Willkommensgruß vom Bezirksvorsitzenden<br />
Werner Helbig an die ausrichtende Bühne „Theater am Inn“, an<br />
alle teilnehmenden Mitgliedsbühnen, und nicht zuletzt an die Ehrengäste<br />
VBAT-Präsident Horst Rankl, Verbands-Schatzmeisterin<br />
Inge Schley, sowie an den 2. Bürgermeister Herrn Max Winkler,<br />
der in einer kurzen Ansprache die Grüße der Stadt Simbach überbrachte, ging man mit dem Kassenbericht und den<br />
Berichten der Vorstandschaft zur Tagesordnung über.<br />
In seinem Bericht ging Werner Helbig unter anderem erneut auf die mangelnde Nutzung des Lehrgangsangebotes<br />
ein, vor allem, dass Kurse mit selbst vorgeschlagenen Lehrgangsinhalten letztendlich nicht wahrgenommen werden.<br />
VBAT-Präsident Horst Rankl erklärte anschließend einige wichtige rechtliche Bestimmungen zu den Themen Teilnahme<br />
am Amateurtheaterpreis, zu den GEMA-Gebühren und der Künstlersozialkasse (KSK) und konnte dazu viele<br />
Fragen beantworten. Zum Thema Werbung neuer Mitgliedsbühnen hob er noch einmal hervor, wie dringend wir auf<br />
die Mithilfe der Mitgliedsbühnen angewiesen sind. Deshalb bieten wir künftig jeder Mitgliedsbühne, die für uns ein<br />
neues Mitglied wirbt, ein Jahr Beitragsfreiheit an. Wir bieten demnächst auch wieder Info-Flyer an, die an der Abendkasse<br />
ausgelegt, oder ins Programmheft eingelegt werden können. Nähere Informationen dazu in Kürze.<br />
B<strong>ev</strong>or es dann in die wohlverdiente Pause ging, fand noch die Kassenprüfung statt, nach der der Antrag des R<strong>ev</strong>isors<br />
Wolfgang Bernkopf auf Entlastung des Vorstandes einstimmig<br />
angenommen wurde.<br />
Nach einer Kaffeepause mit einer großen Auswahl an Kuchen und<br />
Torten ging es dann anschließend zur Tagesordnung Neuwahl des<br />
Bezirksvorstandes.<br />
Um es gleich vorweg zu nehmen: Alle bisherigen Vorstandsmitglieder<br />
stellten sich zur Wiederwahl und wurden nach der Bestimmung<br />
des Wahlausschusses unter dem Vorsitz von Eberhard Kreuzer<br />
von den stimmberechtigten Delegierten einstimmig in ihren<br />
Ämtern bestätigt. Zusätzlich wurden zwei Beisitzer und ein R<strong>ev</strong>isor<br />
neu in den Vorstand gewählt. Dies sind zum einen Philipp Geitner<br />
vom gastgebenden Verein Theater am Inn und Christian Niegl vom Theaterverein Grafenau als Beisitzer und Johann<br />
Rohrer vom Theater Taubenbach als R<strong>ev</strong>isor. Der Vorstandsposten „Anwerbung neuer Bühnen“ wird nicht mehr besetzt<br />
und entfällt somit.<br />
Die gesamte neu gewählte Vorstandschaft bedankt sich sehr herzlich für das entgegengebrachte Vertrauen!<br />
Damit gab es nur noch einen offenen Punkt: Der Bezirkstag 2014.<br />
Dieser wird voraussichtlich am 10. Mai 2014 stattfinden. Für die Ausrichtung hat sich der Kultur- u. Theaterverein<br />
Jandelsbrunn bereit erklärt.<br />
Nachdem diese letzte Entscheidung gefallen war, beendete der alte und neue Bezirksvorsitzende Werner Helbig<br />
den 4. Niederbayrischen Bezirkstag 2013 und dankte im Namen des gesamten Vorstands allen Anwesenden für die<br />
Teilnahme und vor allem dem gastgebenden Verein für die gelungene Veranstaltung und dem leidenschaftlichen<br />
Engagement seiner Mitglieder.<br />
Nach einem reichhaltigen und vielfältigen heißen Buffet klang dieser Tag mit hervorragend gespielten Sketchen von<br />
den Mitgliedern des Theater am Inn und anschließendem gemütlichem Beisammensein aus.<br />
Foto: © Franz Mayer, Simbach a. Inn<br />
32 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013
Berichte aus den Bezirken<br />
Niederbayern aktuell<br />
Ehrungen bei der Theatergruppe Schönberg<br />
Bei der Jahreshauptversammlung der Theatergruppe Schönberg am 16. Mai fand bei den Neuwahlen der Vorstandschaft<br />
nicht nur ein Generationswechsel statt, es wurden auch verdiente Mitglieder geehrt.<br />
Vorsitzender Franz Noha zeichnete für fast 20jährige Kassenführung Maria Glashauser mit einer Ehrenurkunde aus.<br />
Im selben Zeitraum war für Frisuren und Maske Sieglinde Plank verantwortlich, auch sie erhielt eine Ehrenurkunde<br />
des Verbandes. Sepp Eberl, der Mann für alle Aufgaben im Theater, egal ob als Spieler, Maler, Bühnenbauer oder<br />
zweiter Vorsitzender wurde ebenfalls mit einer Ehrenurkunde geehrt.<br />
Der Vorsitzende Bezirk Niederbayern Werner Helbig zeichnete anschließend Brigitte Garhammer und Otto Peter mit<br />
der Silbernen Ehrennadel des Verbands aus.<br />
Brigitte Garhammer ist Gründungsmitglied der Theatergruppe, war lange Jahre zweite Vorsitzende und von 1991 bis<br />
2011 Beisitzerin in der Vorstandschaft. Sie spielte bis 2011 in 21 Stücken meist die weibliche Hauptrolle, war verantwortlich<br />
für Kostüme und war als Regieassistentin eingesetzt<br />
Otto Peter gilt als Gründungsvater der Schönberger Theatergruppe, war lange Jahre deren erster Vorsitzender und<br />
ist bit zum heutigen Tage Beisitzer in der Vorstandschaft.<br />
Er spielte von 1984 bis 2011 in 23 Stücken meist die männliche Hauptrolle<br />
und wurde für seine Verdienste im Verein 2011 zum Ehrenmitglied ernannt.<br />
Die anschließenden Neuwahlen erbrachten den erfreulichen Generationswechsel<br />
in der Führung des Vereins. Voller Stolz gratulierte der nicht mehr<br />
kandidierende Vorsitzende Franz Noha seiner Nachfolgerin der 23jährigen<br />
Jasmin Fürst.<br />
Franz Noha<br />
Theatergruppe Schönberg e.V.<br />
Wilhelm Köhler Verlag<br />
Verlag und Vertrieb dramatischer Werke<br />
80805 München Ungererstraße 35<br />
Telefon: 089 / 361 50 26 und 089 / 360 54 89-0<br />
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Volksstücke, Komödien, Lustspiele, Schwänke und Boul<strong>ev</strong>ard<br />
in Dialekt und Hochdeutsch von erfolgreichen Bühnenautoren der Neuzeit:<br />
Bräutigam, Kaspari, Kling, Landstorfer, Pfaus, Wallner u.v.m.<br />
sowie der beliebtesten Volksstückautoren:<br />
Maly, Neal/Ferner, Pohl, Schaurer, Vitus, Walfried u.v.m.<br />
Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 33
Berichte aus den Bezirken<br />
Niederbayern aktuell<br />
Große Anerkennung für das Ehepaar Kreuzer<br />
Christl und Eberhard Kreuzer vom Dilettantenverein Zwiesel erhielten aus der Hand des Präsidenten des Waldvereins<br />
Bayern, Landwirtschaftsminister Brunner, den Ehrenpreis 2013.<br />
Laudator Horst Rankl, Präsident des VBAT, zeigte in seiner Festansprache vor den Vertretern der Sektionen Niederbayerns<br />
im Waldverein Bayern und vieler geladener Gäste aus Politik und Wirtschaft sowie von Theaterfreunden des<br />
Ehepaares deren wichtigste Schritte im Leben auf.<br />
Rankl stellte Christl Kreuzer als eine leidenschaftliche Theatermacherin<br />
heraus, die mit aller Kraft, Ausdauer und auch einer gehörigen<br />
Portion Weitsicht die Geschicke des Dilettantenvereins<br />
Zwiesel seit über zwanzig Jahren leitet. Bestrebt nach immer<br />
Neuem, nach Abwechslung im Spielplan und im Vereinsgeschehen<br />
zeichnet Christl Kreuzers Bemühen aus, dem Ehrenamt,<br />
dem sie sich verschrieben hat, gerecht zu werden. Ihre Teilnahme<br />
am Geschehen im Bezirksverband Niederbayern als Spielleiterin<br />
und als Mitarbeiterin im Arbeitskreis Sprache und Mundart des<br />
Bundes Deutscher Amateurtheater gilt für Christl Kreuzer als Herausforderung.<br />
Dass Christl Kreuzer eine gefragte Spielleiterin ist, hat sie mit<br />
ihrem Fleiß und ihrem Engagement in Sachen Aus- und Weiterbildung<br />
unter Beweis gestellt. Sie war die 1. Frau 2002 im Bezirk<br />
Oberbayern, dem damals auch noch die Bühnen Niederbayerns<br />
zugeordnet waren, die das Zertifikat zur ausgebildeten Spielleiterin<br />
erhielt. So hat sie bewiesen, dass sie die Befähigung besitzt,<br />
nicht nur in ihrem eigenen Theater Regie zu führen, sondern<br />
auch bei anderen Vereinen. Bemerkenswert ist, dass sie nebenbei<br />
auch noch Workshops leitet, so z.B. mit Schülern der Grundschule<br />
Lindberg im Rahmen einer „Kunst- und Musikwoche“ oder<br />
bei den Joblingen, einer Einrichtung für Jugendliche zum Ermöglichen<br />
einer Ausbildung und eines Arbeitsplatzes.<br />
Unser Bild zeigt von l. nach r.:<br />
Christl Kreuzer, Präsident des VBAT Horst Rankl, Alfred<br />
Resch, der stellv. Geschäftsführer des Bayerischen Waldvereins,<br />
Eberhard Kreuzer, und Präsident des Waldvereins Landwirtschaftsminister<br />
Brunner.<br />
Christl Kreuzer ist Gründungsmitglied des Arbeitskreises „Regionale Kultur“ der Stadt Zwiesel und macht seit der<br />
Landesausstellung „Bayern/Böhmen“ historische Stadtführungen. Ebenso wirkt sie bei vielen kulturellen Veranstaltungen<br />
mit.<br />
Christl Kreuzer schreibt auch Beiträge für unsere <strong>Verbandszeitung</strong>, dem „Theaterspiegel“ und auch für „Spiel und<br />
Bühne“, der Zeitschrift des Bundes.<br />
Auf Bundesebene gehört Christl Kreuzer dem vor kurzem geschaffenen Arbeitskreis „Mundart und Sprache“ im Bund<br />
Deutscher Amateurtheater an.<br />
Neben ihrer Leidenschaft für das Theater gehört aber auch das Engagement im sozialen und politischen Bereich zu<br />
ihrer Lebensaufgabe. Seit der Gründung des ehrenamtlichen Frauennotrufs im Landkreis Regen im Jahre 1999 hat<br />
sie dessen Organisation inne, und im vorigen Jahr wurde sie als Kreisrätin zur Seniorenbeauftragten bestellt. Dies<br />
beweist ihre soziale Ader auf besondere Weise.<br />
Auch über Eberhard Kreuzer konnte Rankl so Einiges berichten. So war Eberhard Kreuzer Mitglied des Zwieseler<br />
Stadtrates von 2000 bis 2008 und Kulturreferent. Nun ist er dies wieder seit 2012. Er ist auch 2. Bürgermeister von<br />
Zwiesel. Seiner politischen Arbeit widmet er sich mit großer Ernsthaftigkeit. Viel Zeit investiert er darin und dennoch<br />
nimmt er sich die Stunden für die Schriftstellerei. Mit Akribie, mit Gewissenhaftigkeit und einer gehörigen Portion Leidenschaft<br />
geht er hierbei zu Werke.<br />
Eberhard Kreuzer kennt die Mystik des bayerischen Waldes und seiner geheimnisvollen, geisterhaften Gestalten,<br />
weiß von Tradition und Vergangenheit zu berichten und kann somit viel in sein schriftstellerisches Wirken einbringen.<br />
Er zählt zumindest seit 1993 zu den anerkannten Autoren der Region. Er schreibt und erzählt vorwiegend in<br />
34 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013
Berichte aus den Bezirken<br />
Niederbayern aktuell<br />
niederbairischer Mundart – Historisches, Zeitkritisches, Nachdenkliches, Lustiges und manchmal auch recht Hintergründiges.<br />
Sechs Bücher hat Eberhard Kreuzer bisher geschrieben, u.a. „Da Himme, d´Wejt, d´Leit und I“, „“Das Geheimnis vom<br />
Wünschewald“, „Newereißn“, und einen bemerkenswerten Roman. „Der gläserne Tod - ´s unendlich Kreuz“.<br />
Sein neuester Roman unter dem Titel „Mord in Buchenau“ wurde gerade veröffentlicht.<br />
Neben Eberhard Kreuzers Romanen gibt es noch eine Vielzahl von Theaterstücken wie „Der Moormörder“, „Eine<br />
unmögliche Frau?“, „Grichtsmassig“, oder „Der Ritter von Zwiesel“.<br />
Und als Freilichttheater schrieb Eberhard Kreuzer „Bertradis“, „Brudersbrunn“ und „Die Höllbachmühle“.<br />
Als Mitglied im Niederbairischen Mundartkreis ist er ein gern gesehener Gast, wenn es bei dessen kulturellen Veranstaltungen<br />
ums Leben im und um den Bayerischen Wald und ums Glas geht. Seine hervorragende Vortragsweise<br />
hat Eberhard Kreuzer weit über die Region hinaus bekannt gemacht. Immer wieder wird er als fachlich kompetenter<br />
Laudator oder Moderator zu Veranstaltungen gebeten. Ob es beim Zwieseler Fink ist, bei den Oberzellner Volksmusiktagen<br />
oder beim Zwieseler Buntsprecht.<br />
Rankls Fazit: Eberhard Kreuzer und seine Frau Christel repräsentieren in vorbildlicher Weise das bayerische Amateurtheater.<br />
Foto: Grafenauer Anzeiger<br />
Text: HR.<br />
Dreifach-Premiere der „Messe-Diener“ im theaterSAAL<br />
und zusätzliche Bewährungsprobe im Hochwasser<br />
Saal a. d. Donau. Das Theaterjahr des Theaterspielkreises Saal an der Donau<br />
begann am Ostersonntag mit der Boul<strong>ev</strong>ardkomödie „Messe-Diener“ in einer<br />
fulminanten Dreifach-Premiere in dem neuen theaterSAAL an der Donau. Diese<br />
„Messe-Diener“ hatten allerdings mit Ostern nichts zu tun: In dem Stück von<br />
Frank Pinkus und Nick Walsh geht es um eine Geschäftsreise zweier gegensätzlicher<br />
Kollegen, die etwas außer Kontrolle gerät.<br />
„Dreifach-Premiere“ war das Wort des Abends. Denn es war auch die erste Vorstellung<br />
im neu gestalteten und gleich ausverkauften theaterSAAL, der damit<br />
seine erste Bewährungsprobe absolvierte. Vor bereits fünf Jahren hatte der Theaterspielkreis<br />
das Gebäude mit einer Gaststube und einem Veranstaltungsraum<br />
von der Gemeinde als Vereinsheim angeboten bekommen. Der Verein übernimmt<br />
Renovierung, Betrieb und Instandhaltung und darf dafür Räumlichkeiten<br />
und Grundstück nutzen. Nach einiger Planung haben die Theaterbegeisterten<br />
den bis dahin sehr kargen Partyraum in eine vollwertige Theaterbühne umgebaut:<br />
Auf einer fest eingebauten Tribüne finden bis zu 90 Zuschauer Platz. Die<br />
einzelnen Podeste der Zuschauertribüne sind mit beleuchteten Stufenkanten<br />
abgesetzt.<br />
„In der Premiere ist technisch alles glatt gegangen“, freute sich Martin Lohner,<br />
gelernter Elektroniker für Betriebstechnik und treues Vereinsmitglied. Er war bei<br />
Nach einem langen Tag auf der Messe<br />
schmerzen Stefans Füße - Ulf hilft beim<br />
Socken ausziehen<br />
Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 35
Berichte aus den Bezirken<br />
Niederbayern aktuell<br />
der elektrischen Ausstattung des theaterSAALs maßgeblich beteiligt und begleitete<br />
die Aufführungen am Mischpult mit Licht und Ton. Viele Einstellungen wurden<br />
vorab perfekt vorbereitet und waren daher einprogrammiert - aber trotzden<br />
musste er konzentriert bei der Sache sein, denn beispielsweise das Telefonklingeln<br />
musste passend zu den Dialogen genau an der richtigen Stelle kommen.<br />
Ebenfalls im hinteren Bereich der Zuschauertribüne fieberte Regisseur Konrad<br />
Götz mit. Für ihn als langjähriges Vereinsmitglied, bisher bekannt als Schauspieler<br />
und vor allem als Technischer Leiter, ist es die erste eigene Regiearbeit.<br />
Im Theaterverein in Wernberg, seiner früheren Heimat, spielte er in der Inszenierung<br />
von „Messe-Diener“ 2001/2002 den Ulf. Schon lange träumte er davon,<br />
die damals sehr erfolgreiche Komödie um eine turbulente Geschäftsreise<br />
zweier Sargvertreter auch in Saal auf die Bühne zu bringen - nun war endlich<br />
der Tag der Premiere gekommen.<br />
INHALT: Stefan Heymann (Emanuel Lange) und Michael Simon (Wolfgang<br />
Kugler) sind Vertreter einer Firma, die Särge herstellt. Doch die Aufgabe, ihre<br />
Firma auf einer Messe für Beerdigungsartikel zu repräsentieren, interpretieren<br />
die beiden höchst unterschiedlich: Stefan Heymann sieht die korrekte Erledigung<br />
seines Jobs als absolute Pflicht und will dann als braver Ehemann schnell<br />
wieder nach Hause zu Frau und Kindern. Doch der draufgängerische Michael<br />
Simon macht ihm einen Strich durch die Rechnung: Nicht nur, dass er sich für<br />
die Messe ein ganz besonderes „Highlight“ überlegt hat, sondern auch in der<br />
Abendgestaltung ist er überaus kreativ - die Zeit außer Haus will schließlich genutzt<br />
sein, da darf nichts anbrennen!<br />
Martina tanzt und überhört Ulf<br />
Der jeweils erste Auftritt der beiden Hauptdarsteller macht deutlich, dass die beiden<br />
Typen der Sargvertreter nicht unterschiedlicher ausfallen könnten. Stefan<br />
Heymann (Emanuel Lange) betritt in einem Anzug mit gescheiteltem Haar das<br />
Hotelzimmer, ordentlich und steif von Natur aus kontrolliert er zuerst das Badezimmer<br />
und richtet dann seine Sachen in Reihe auf dem Nachttisch an, b<strong>ev</strong>or er<br />
eilig unter die Dusche geht. Ganz anders sein Kollege Michael Simon (Wolfgang<br />
Kugler). Lässig gekleidet schmeißt er seine Sporttasche in die Ecke, zieht seine<br />
Kippen aus der Tasche und dreht das Radio voll auf, um anschließend auf dem<br />
Bett mit zu wippen.<br />
Wenn zwei solch entgegengesetzte Charaktere sich ein Zimmer teilen, muss<br />
es geradezu unausweichlich zu Spannungen kommen. Leider trägt der überaus<br />
hilfsbereite Messestand- und Zimmernachbar Ulf Hamacher (Andreas Ruf)<br />
nicht gerade zum Ausgleich bei. Dann sorgt das überraschende Auftauchen der<br />
hübschen Martina (Sandra Götz) für weitere Verwicklungen. Die<br />
Turbulenzen steigern sich von Szene zu Szene…<br />
Stefan und Michael haben ein Problem<br />
Die gesamte Handlung spielte sich in einem Hotelzimmer ab,<br />
wobei das Telefon eine tragende Rolle inne hatte. Da einige der<br />
wortreichen Turbulenzen im Handy-Zeitalter wohl nicht mehr<br />
realisierbar gewesen wären, hatte das Ensemble die Idee, das<br />
Stück in der Inszenierung des Theaterspielkreis Saal a. d. Donau<br />
e. V. in die 1970er Jahre zu verlegen: Für die aufwändige Bühnenausstattung<br />
mit Originalrequisiten wurden Keller durchforstet<br />
und an zahlreichen e-bay-Auktionen teilgenommen. So unterstrichen<br />
unter anderem ein wunderbar knalloranges End-Siebziger-<br />
Telefon diese Zeit.<br />
Michael ist überrascht - so eine resolute Ansage hätte er<br />
von Stefan nicht erwartet<br />
36 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013
Berichte aus den Bezirken<br />
Niederbayern aktuell<br />
Dass all die vielen kleinen Details immer am richtigen Platz liegen, dafür sorgten diesmal sogar zwei Requisiteurinnen<br />
(Andrea Kugler und Andrea Walker). Nach einem ausgefeilten Plan bauten sie zwischen den Szenen die<br />
Bühne um. „Im Vergleich zu anderen Stücken ist es eine wahre Requisitenschlacht. Aber jeder einzelne Gegenstand<br />
hat eine Funktion im Stück“ erklärte Regisseur Götz,<br />
der froh war um die Unterstützung hinter der Bühne,<br />
die einen reibungslosen Ablauf garantierte.<br />
Und einen reibungslosen Ablauf gab es trotz angespannter<br />
Beobachtung auch beim diesjährigen<br />
Pfingsthochwasser. Durch seine idyllische Lage im<br />
Donautal bei Saal a. d. Donau grenzt das Vereinsheim<br />
unmittelbar an Hochwasserausgleichsflächen<br />
an und ist bei extremen Hochwasserlagen selbst<br />
überschwemmungsgefährdet. Aufgrund der Prognosen<br />
wurde in der Region ein ähnlich hoher Pegelstand<br />
wie 1999 erwartet. Damals kam das Wasser bedrohlich<br />
nahe, drang aber nicht ins Gebäude ein.<br />
Bereits zwei Tage vor dem Höchststand von 666 cm Foto: Wolfgang Kugler<br />
über dem Pegel trommelte der derzeitige Vorsitzende<br />
des Theaterspielkreis Saal, Wolfgang Kugler, einen Trupp fleißiger Vereinsmitglieder zusammen, die der Feuerwehr<br />
halfen, etliche Sandsäcke zu befüllen. Einen Teil davon bekam der Theaterspielkreis zugeteilt. Sie wurden noch am<br />
gleichen Tag rund um den theaterSAAL ausgelegt.<br />
Beim Höchststand des Wassers war die Hütte selbst zu Fuß nicht mehr zu erreichen - von Vergleichsfotos und den<br />
Pegelmessungen ausgehend waren es nur noch ca. 15 cm, also die letzte Treppenstufe, plus die zwei Reihen Sandsäcke,<br />
die den mit viel Herzblut ausgebauten theaterSAAL schützten.<br />
Nun ist die Erleichterung groß und ebenso die Hoffnung, dass die Lage wieder für lange Zeit stabil bleibt.<br />
Die Vereinsmitglieder freuen sich darauf, im eigenen Heim mit kleineren Produktionen noch mehr experimentieren<br />
zu können. Auch Gastspielen von anderen Bühnen und Gruppen steht der Theaterspielkreis Saal a. d. Donau e. V.<br />
aufgeschlossen gegenüber - Anfragen bitte per E-Mail an info@theaterspielkreis-saal.de.<br />
Der Theaterspielkreis Saal an der Donau e. V. besteht seit 1990. In diesem Zeitraum wurden 34 unterschiedliche<br />
Theaterstücke auf die Bühne gebracht und über 33.000 Zuschauer haben sich prächtig amüsiert. Zur Zeit hat der<br />
Verein 92 Mitglieder. Interessierte für Schauspiel, Technik oder Regie sind jederzeit herzlich willkommen.<br />
Weitere Informationen unter www.theaterspielkreis-saal.de<br />
Pressekontakt / Ansprechpartner:<br />
Wolfgang Kugler, Rötweg 12, 93309 Kelheim, Telefon 0160 967 15 850, Email: 1.Vorstand@theaterspielkreis-saal.de<br />
Besetzungsliste „Messe-Diener“:<br />
Stefan Heymann - Emanuel Lange;<br />
Ulf Hamacher - Andreas Ruf;<br />
Michael Simon - Wolfgang Kugler;<br />
Martina Bartels - Sandra Götz<br />
Regisseur:<br />
Technik:<br />
Konrad Götz<br />
Martin Lohner<br />
Text: Andrea Kugler<br />
Foto: Konrad Götz<br />
Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 37
Berichte aus den Bezirken<br />
Niederbayern aktuell<br />
60jähriges Bühnenjubiläum von Franz Maier, Theatergruppe Taubenbach<br />
Nach dem Motto: geht nicht, gibt’s nicht!!!!<br />
Anfang März konnte Franz Maier von der Theatergruppe Taubenbach sein<br />
60jähriges Bühnenjubiläum feiern. Bezirksvorsitzender Werner Helbig ehrte<br />
Maier unmittelbar nach der Aufführung des Stücks „Wo gehobelt wird, da<br />
fallen Späne“ von Toni Laurer. Selbstverständlich spielte Franz Maier eine<br />
der Hauptrollen.<br />
Seine ersten Rollen spielte Franz Maier bereits 1953 unmittelbar nach seiner<br />
Schulzeit mit dem Theater der Landjugend Taubenbach. Vom Notar zum<br />
Liebhaber – und jetzt den Großvater, meint der Jubilar bei einem kurzen Gespräch,<br />
habe er jetzt fast alle Rollen durch.<br />
Nachdem Franz Maier im Jahr 2003 mit der Goldenen Ehrennadel, der höchsten<br />
Auszeichnung des Theaterverbandes geehrt wurde, überreichte ihm<br />
Werner Helbig nun die silberne Nadel, mit dem Hinweis, dass Maier diese<br />
ja noch nicht habe…Helbig wies zudem darauf hin, dass Franz Maier schon<br />
zahlreiche Fortbildungen des Verbandes besucht hat. Vom Bühnenbau bis<br />
Bühnenmalerei, Kabarett oder Pyrotechnik.<br />
So nebenbei erwähnt er, dass er nicht nur als Schauspieler aktiv ist – von<br />
1972 bis zum Jahr 2010 ist er beispielsweise 1. Vorsitzender der Theatergruppe<br />
Taubenbach.<br />
Derzeit genießt der die Theater-Pause bis Allerheiligen, hauptsächlich damit,<br />
um sich bei benachbarten Bühnen Stücke anzusehen – vor allem auch deshalb,<br />
um sich neue Ideen und Eindrücke zu holen. An Allerheiligen wird dann<br />
mit den Proben für das nächste Stück in Taubenbach begonnen. Tradition in<br />
Taubenbach ist auch weiterhin, sechs Aufführungen zu spielen – beginnend<br />
zehn Tage nach dem Aschermittwoch.<br />
Mit den Worten „Geht nicht, gibt’s nicht“ schloss Werner Helbig die Laudatio<br />
auf Franz Maier und wünschte ihm noch viele Jahre gesundes und frohes<br />
Theaterschaffen.<br />
Helga Stocker<br />
Bezirksschriftführerin<br />
Nicht vergessen!<br />
Abgabeschluss für die Bewerbung zum zweitern Bayerischen Amateurtheaterpreis 2013<br />
ist der 10.01.2014 (Poststempel).<br />
Ausschreibung und Bewerbungsformular sind auch im letzten Theaterspiegel 01/2013 zu finden.<br />
Die Bewerbungen sind an den<br />
Verband Bayerischer Amateurtheater e.V., Innstr. 2a, 83022 Rosenheim<br />
zu schicken.<br />
38 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013
Berichte aus den Bezirken<br />
Schwaben aktuell<br />
Vorschau<br />
DAS TiF (Theater in der Frauentorstraße e. V.) präsentiert<br />
Den großen und berühmten Klassiker<br />
DER RAUB DER SABINERINNEN<br />
Schwank in vier Akten von Franz und Paul von Schönthan, Edle von Pernwald<br />
In seiner Studentenzeit, also vor nur ein „paar Jährchen“, hatte Gymnasialprofessor Gollwitz eine Römertragödie<br />
geschrieben: Der Raub der Sabinerinnen. Als nun eine „reisende Gesellschaft“ mit Direktor<br />
Striese als Theaterprinzipal im Städtchen gastiert, ergibt sich scheinbar eine gute Gelegenheit, das Stück<br />
einmal auf einer Bühne öffentlich aufzuführen.<br />
Gollwitz will seine Autorenschaft allerdings geheim halten und lässt das Stück unter einem Pseudonym<br />
erscheinen. Seine Frau weiß er mit der Tochter in der Sommerfrische, also droht auch von der familiären<br />
Seite keine Enttarnung. Das derlei Geheimniskrämerei nicht ganz einfach ist, versteht sich von selbst.<br />
Als die beiden Damen jedoch vorzeitig aus den Ferien zurückkehren, nehmen die tragischen Verwicklungen<br />
ihren Lauf...<br />
Inszenierung: Hanspeter Plocher<br />
Premiere:<br />
Samstag, 19. Oktober 2013 (20 Uhr)<br />
Theatersaal des Kolping-Hauses Augsburg<br />
(Frauentorstraße 29, 86152 Augsburg)<br />
Weitere Aufführungen: Bitte beachten Sie die Uhrzeiten!<br />
Sonntag,<br />
Samstag,<br />
Sonntag,<br />
Freitag,<br />
Samstag,<br />
Freitag,<br />
Samstag,<br />
Sonntag,<br />
20. Oktober (18 Uhr)<br />
26. Oktober (20 Uhr)<br />
<strong>27</strong>. Oktober (18 Uhr)<br />
1. November (18 Uhr)<br />
2. November (20 Uhr)<br />
8. November (20 Uhr)<br />
9. November (20 Uhr)<br />
10. November (18 Uhr)<br />
Theatersaal des Kolping-Hauses Augsburg<br />
(Frauentorstraße 29, 86152 Augsburg)<br />
Vorverkauf (ab Anfang Oktober)<br />
1. Telefonischer Vorverkauf (14 - 18 Uhr) bei Familie Oswald: 0821 / 657 90<br />
2. Theatergemeinde Augsburg (Philippine-Welser-Straße 14, Tel.: 0821 / 309 84)<br />
Öffnungszeiten: Mo. & Mi. 10 - 15 Uhr<br />
Di. & Do. 10 - 18 Uhr<br />
Fr. 10 - 14 Uhr<br />
3. Abendkasse<br />
Kartenpreise: 12 € / 9 € ermäßigt (Schüler, Studenten etc.)<br />
www.tif-augsburg.de<br />
Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 39
Berichte aus den Bezirken<br />
Schwaben aktuell<br />
Donauwörth zusätzliche Lehrgänge: 21.09. – 22.09.2013<br />
Titel: „Musical - Werkstatt“<br />
- Ein Intensivwochenende mit Gesang, Tanz und Schauspiel.<br />
Referentin:<br />
Zielgruppe:<br />
Brigitte Leistikow<br />
Jugendliche ab 16 und Erwachsene<br />
Kursbeschreibung:<br />
Bei diesem Lehrgang steht das Barometer ganz auf selber tun, selber erfahren, wie es ist eine<br />
Rolle einzunehmen und dabei zu singen und zu tanzen. Die wichtigsten Szenen und Songs aus<br />
einem bekannten Musical werden einstudiert und als Werkschau am Ende des Kurses aufgeführt.<br />
Was steht alles auf dem Musical Menü?<br />
Als Vorspeise – Stimme und Körper aufwärmen und szenische Improvisation zur Findung der<br />
Rolle.<br />
Als Hauptspeise – Einstudierung einer Gruppenchoreographie und eines mehrstimmig gesetzten<br />
Songs.<br />
Als Dessert – jeder erarbeitet allein oder in kleinen Gruppen eine weitere Szene / einen Tanz oder<br />
einen Song – hier heißt es also kreativ zu sein – keine Angst, ich unterstütze Euch dabei.<br />
Das Abschlussfeuerwerk bildet dann die Aufführung.<br />
Alles was Ihr lernt und selber ausprobiert, reflektieren wir auch für Eure Arbeit als Multiplikator<br />
/ Spielleiter / Regisseur – aber das ist nicht der Hauptschwerpunkt. Ihr sollt selbst Eure Musical<br />
Erfahrung erweitern und an Eurer Bühnenpräsenz arbeiten.<br />
Deshalb ist wäre es wichtig, dass Ihr Grundkenntnisse mitbringt:<br />
Für den Tanz: Grundkenntnisse in Jazz Tanz oder Tap Dance oder Rock`n Roll oder Show Tanz<br />
oder Gesellschaftstanz oder Ballett oder Hip Hop, körperliche Fitness wird vorausgesetzt.<br />
Für den Gesang:Ihr solltet schon mal gesungen haben und wissen, dass Ihr Melodien nachsingen<br />
könnt, Töne trefft und Rhythmusgefühl habt.<br />
Für das szenische Spiel: Grundkenntnisse - wie erarbeite ich eine Rolle, Text schnell auswendig<br />
lernen. Aber das könnt Ihr ja aus Eurer Theaterarbeit.<br />
Ziel:<br />
Die Herausforderung wird sein, alles zusammen zu bringen. Beim Singen zu tanzen und eine<br />
Rolle zu spielen. Also – wer hat Lust dazu? Ich habe auf jeden Fall große Lust, mit Euch zu arbeiten<br />
und viel Spaß zu haben.<br />
Die Gruppenzusammensetzung richtet sich nach dem Musical, was wir bearbeiten werden. Da<br />
das zur Zeit noch nicht feststeht, wird Eure Anmeldung dabei berücksichtigt. Außerdem erhaltet<br />
Ihr eine Info darüber, welche Requisiten und Kostüme Ihr mitbringen sollt.<br />
Unbedingt erforderlich: Tanzkleidung und Tanzschuhe – keine dicken Turnschuhe!<br />
Achtung es wird geschwitzt.<br />
Anmeldeschluss: 09. September 2013<br />
Testatfähigkeit<br />
Modul Schauspiel: Theaterformen IV<br />
40 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013
Berichte aus den Bezirken<br />
Schwaben aktuell<br />
Donauwörth zusätzliche Lehrgänge: 21.09. – 22.09.2013<br />
Titel: „Clown?! Was ist das?<br />
Fängt „Clown“ da an wo der Verstand aufhört?<br />
Referent:<br />
Zielgruppe:<br />
Hristo Kalanlioglu<br />
Jugendliche und Erwachsene<br />
Kursbeschreibung:<br />
Der Clown hat seine eigene Logik, wie sieht diese aus und was lässt sie entstehen?<br />
In diesem Workshop habt Ihr die Möglichkeit das Spiel des Clowns kennen zu lernen und Euren<br />
ganz eigenen Clown zu entwickeln.<br />
Wir benutzen dazu verschiedene Übungen und Techniken des Clown sein und der Wahrnehmungs-<br />
und Körperarbeit.<br />
Mitzubringen:<br />
Freude und Begeisterung,<br />
bequeme Kleidung.<br />
Anmeldeschluss: 09. September 2013<br />
Für beide Lehrgänge gilt:<br />
Lehrgangsort:<br />
Anmeldung bei:<br />
Ludwig-Bölkow-Berufsschule<br />
Neudegger Allee 7, 86609 Donauwörth<br />
Sophie Behmenburg<br />
Am Affinger Bach 2, 86444 Affing<br />
Tel. u. Fax: 08207/1638<br />
eMail: sophie.behmenburg@t-online.de<br />
Anmeldeschluss: 09. September 2013<br />
Seminargebühren: Eigenbeteiligung für Mitglieder 25,00 €; für Nichtmitglieder 55,00 €<br />
Unterbringung:<br />
Muss selbst besorgt werden. Mit der Anmeldebestätigung wird eine<br />
Liste der Übernachtungsmöglichkeiten übersandt.<br />
Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 41
Berichte aus den Bezirken<br />
Schwaben aktuell<br />
Theatergesellschaft Simmerberg<br />
Seit 50 Jahren auf der Theaterbühne<br />
Seit 50 Jahren stehen sie bei der Theatergesellschaft Simmerberg<br />
auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Bei der<br />
Generalversammlung des 116 Mitglieder zählenden Vereins<br />
hat Vorsitzender Albert Ziegl trum (links) nun Adolf Paptistella<br />
(Mitte) und Hans Brenninger mit der jeweils goldenen Ehrennadel<br />
vom Bund Deutscher Amateurthea ter sowie vom Verband<br />
Bayerischer Amateurtheater ausgezeichnet. Papistella<br />
machte sich seit seinem Eintritt 1963 nicht nur als Schau spieler<br />
verdient, er war auch 30 Jahre lang Regieassistent und<br />
viele Jahre Kassenprüfer. Zuletzt war er im Winter beim Singspiel<br />
„Saison in Salzburg“ in einer Doppelrolle als Fremdenführer<br />
und Wirt zu se hen. Brenninger brachte sich als Kassier<br />
und Beisitzer in den Vorstand ein. Bei „Saison in Salzburg“<br />
spielte er einen Hoteldirektor. Beide Ge ehrten tragen auch<br />
viel zur Kameradschaft bei.<br />
Text: Erstveröffentlichung „Westallgäuer Zeitung 24.06.13<br />
Foto Andreas Kreyeer<br />
Foto v.l.n.r.: Albert Ziegltrum 1. Vorstand, Adolf<br />
Paptistella, Johannes Brenninger, Michael Dornach<br />
2. Vorstand<br />
Adolf Paptistella<br />
Über 50 Jahre, seit 1961 aktives Mitglied bei der Theatergesellschaft.<br />
Er stand mit 18 Jahren zum ersten Mal in Simmerberg auf der Bühne als Feldjäger in dem Stück „Minna von Barnhelm“.<br />
Es folgten weitere 14 Theaterstücke.<br />
Der letzte Auftritt in der Spielsaison 2012-2013 war eine Doppelrolle in dem Singspiel „Saison in Salzburg“.<br />
Abgesehen von seiner aktiven Zeit als Spieler, war A. Paptistella seit gut 30 Jahren auch als Regieassistent tätig und hat<br />
seit ein paar Jahren das Amt des Kassenprüfers inne.<br />
Johannes Brenninger<br />
Seit 1963 steht er auf der Bühne der Theatergesellschaft. Bei seinem ersten Auftritt in „Lumpaci-Vagabundus“ spielte er<br />
einen Spaziergäng, damals war er 19 Jahre jung. 10 weitere Theaterstücke folgten.<br />
Außerdem war er 2 Jahre als Schriftführer und als Beisitzer in der Vorstandschaft tätig.<br />
Singen in Wald<br />
Musical „Luggi&Lodi“ (Ludwig und Lohengrin)<br />
Ein Musical über Ludwig II von Bayern und Lohengrin? Und dann noch selber<br />
geschrieben? Das musste ich mir einfach anschauen.<br />
Der Chef der Walder Theatergruppe, Hans Kalopp, und der Organist und<br />
Chorleiter des Walder Kirchenchores haben in jahrelanger Arbeit das Stück<br />
geschrieben und die passenden Lieder zu den Liedtexten ausgewählt.<br />
Der Dirigent der Walder Musikkapelle erstellte dann die Partituren und machte die Livemusik bei den Vorstellungen.<br />
Was sich dann szenisch abspielte, war gekonnt. Die Lieder (wer denkt denn da an ABBA oder sonstige bekannte Interpreten)<br />
ein stimmlicher Genuss, gekonnt und präzise vorgetragen. Das gesamte Ambiente, die Kostüme und zum<br />
Schluss der weiße Schwan mit Lohengrin – der Besuch hatte sich mehr als gelohnt.<br />
Wieder eine Aufführung, die den Vergleich zu professionellen Theatern nicht scheuen muss.<br />
Gerhard Berger<br />
Landesspielleiter<br />
42 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013
Berichte aus den Bezirken<br />
Schwaben aktuell<br />
Heinz Böhm: 50 Jahre Vorstand<br />
des Theaters im Turm Kaufbeuren<br />
Wer Heinz Böhm begegnet, erlebt einen Menschen, dessen Herz für<br />
das Theater schlägt. Böhm, dessen Berufswunsch eigentlich Operettenbuffo<br />
war, aber durch einen Unfall zunichte gemacht wurde, fand<br />
im Amateurtheater die Möglichkeit, seine Leidenschaft und Liebe für<br />
das Theater auszuleben. Bereits als Vierjähriger stand er auf Bühnenbrettern.<br />
Und auch heute sieht man dem mittlerweile über 80-jährigen<br />
sein komödiantisches Talent noch an. Als Schauspieler hat er sich<br />
von der Bühne zurückgezogen. Als Vorsitzender ist er jedoch weiterhin<br />
aktiv – und das seit nunmehr 50 Jahren. Sein Vater war damals<br />
Vorstand. Als dieser starb, übernahm Heinz Böhm die Führung des<br />
Vereins. Die Leitung für nunmehr fünf Jahrzehnte zu übernehmen, ist<br />
eine außergewöhnliche ehrenamtliche Leistung. Seine Leidenschaft ist jedoch das Theater an sich. Heinz Böhm ist<br />
ein begeisterter Schauspieler, auch wenn er heute nicht mehr selbst auf der Bühne steht, ein engagierter Spielleiter,<br />
ein talentierter Bühnenbauer – kurzum ein kreativer Theatermensch. Eine besondere Herzensangelegenheit sind<br />
ihm Kinder: Er möchte sie für das Theater und seinen Zauber begeistern. Denn das Theater ist Zauber. Wie sagte<br />
schon der Literaturkritiker Gustav Seibt: „Theater ist ein wunderbarer Zauberkasten: Es zeigt wirklich, was in Wirklichkeit<br />
nicht ist. Hamlet stirbt und geht anschließend Spaghetti essen.“<br />
In diesem Sinne gratulieren wir Heinz Böhm zu seinem 50-jährigen Vorstandsjubiläum. Ein herzliches Dankeschön<br />
für Ihre Leidenschaft und Ihr jahrzehntelanges Engagement beim Theater im Turm, Kaufbeuren.<br />
Claudia Weber<br />
Bezirksvorsitzende Schwaben<br />
Heinz Böhm, Beate Ziegler (zweite Vorsitzende<br />
des Theaters im Turm) und Claudia Weber<br />
Theaterpädagogik<br />
Berufsbegleitende Grundlagenausbildung in zwei Modulen<br />
anerkannt vom Bundesverband Theaterpädagogik (BuT)<br />
Modul 1: Ausbildung zu "Projektleiter/in im Erfahrungsfeld Theater"<br />
Durchführung in 6 Seminareinheiten | Februar 2014 bis Februar 2015 | Beitrag 1.390 Euro bzw. 1.590 Euro<br />
Modul 1 kann auch separat gebucht werden.<br />
Modul 2: Ausbildung zu "Theaterpädagoge/in in der Jugendarbeit und sozialen Berufen"<br />
Durchführung in 16 Kurseinheiten | März 2015 bis Januar 2017 | Beitrag 3.990 Euro<br />
Bitte fordern Sie die Ausschreibungsunterlagen an unter: wolleschak@institutgauting.de<br />
Institut für Jugendarbeit | www.institutgauting.de | Tel. 089/893233-16<br />
Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 43
Berichte aus den Bezirken<br />
Franken aktuell<br />
Einladung zum 59. Bezirkstag mit Bezirksversammlung und<br />
Lehrgängen 2013 in Mespelbrunn<br />
vom 04. Oktober bis 06. Oktober 2013<br />
Programm der Bezirkstage:<br />
04. Oktober 2013<br />
ab 16:00 Uhr Anreise<br />
um 17:00 Uhr Bezirksversammlung<br />
ab 19:00 Uhr Beginn der Lehrgänge bis 21:00 Uhr<br />
05. Oktober 2013<br />
ab 9:00 Uhr Fortsetzung der Lehrgänge bis 17:00 Uhr<br />
19:30 Uhr Die Spessartbühne Mespelbrunn lädt ein<br />
06. Oktober 2013<br />
ab 9:00 Uhr Fortsetzung der Lehrgänge<br />
12:30 Uhr Präsentation der Kurse<br />
Für Begleitpersonen wird ein Besichtigungsprogramm im Schloss Mespelbrunn angeboten.<br />
folgende Lehrgänge stehen auf dem Programm:<br />
33/13 04. - 06.10.13 Körper - Sprache - Körper<br />
34/13 04. - 06.10.13 Darstellerische Grundlagen (Improvisation & Rollenarbeit)<br />
35/13 04. - 06.10.13 Schwarzlichttheater<br />
36/13 04. - 06.10.13 Bühnenkampf<br />
37/13 04. - 06.10.13 Von der Alltagspräsenz zur Bühnenpräsenz<br />
38/13 04. - 06.10.13 Einer von Denen - Dramaturgie<br />
39/13 04. - 06.10.13 Teamspiel / Ensembletraining<br />
44 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013
Berichte aus den Bezirken<br />
Franken aktuell<br />
Robert Seemann gestorben<br />
Ehrenvorsitzender der Fränkischen Passionsspiele<br />
Sömmersdorf. Wer den Namen Sömmersdorf hört, denkt sofort an<br />
die Fränkischen Passionsspiele, mit denen ein Name untrennbar<br />
verbunden ist: Robert Seemann. Der langjährige Motor und Ehren-<br />
Vorsitzende des Vereins ist im Alter von 75 Jahren gestorben.<br />
„Die Passion war sein Leben“, urteilte der heutige Vorsitzende<br />
Robert König, über seinen Vorgänger. Robert Seemann hatte 30<br />
Jahre lang bis 2006 den Passionsspielverein geleitet und geprägt,<br />
er hatte die Weiterentwicklung der Freilichtspiele mit Weitblick betrieben,<br />
hatte selbst als Organisator, Bühnenbauer, Darsteller oder<br />
Regisseur des Herbsttheaters in der Münsterhalle wegweisend<br />
agiert.<br />
Die Bundesrepublik Deutschland hatte zum 75. Geburtstag, zwei<br />
Wochen vor seinem Tod, die Verdienste von Robert Seemann mit der Verleihung der Bundesverdienstmedaille<br />
des Verdienstordens gewürdigt.<br />
Weitere Auszeichnungen waren unter anderem die Ehrenurkunde des Landkreises Schweinfurt, die<br />
Ehrennadel des Bistums Würzburg oder die Ehrennadel der Gemeinde Euerbach. Sie galten Seemanns<br />
Engagement in den Vereinen Sömmersdorfs wie der Heimatkapelle oder dem Männergesangverein,<br />
seinem Einsatz in der politischen Gemeinde als Gemeinderat, seiner Aufgabe als Botschafter<br />
des Oberen Werntals, seiner Mithilfe beim Erstellen des Regionalen Entwicklungskonzepts Schweinfurter<br />
Land oder seinem Engagement für Hilfsbedürftige in Rumänien.<br />
Über 15 Jahre lang hatte Robert Seemann gemeinsam mit seiner Frau Elisabeth für seine Rumänienhilfe<br />
praktische Nächstenliebe gezeigt, hatte tausende von Weihnachtspäckchen und viele Hilfsgüter<br />
für die Diözese Alba Julia gesammelt und auf den Weg geschickt.<br />
Das Theaterspiel faszinierte ihn immer, er begriff diese Form als eine andere Art der Verkündigung<br />
der christlichen Botschaft. Sein Einsatz für verschiedene Theaterverbände war ebenso intensiv wie für<br />
die Europassion, die Vereinigung europäischer Passionsspielorte. Robert Seemann pflegte mit seiner<br />
Frau Elisabeth die Kontakte, war immer offen für neue Ideen und gab Impulse für das Theaterspiel in<br />
seiner Heimat.<br />
Text und Bild: Silvia Eidel<br />
Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 45
Berichte aus den Bezirken<br />
Franken aktuell<br />
Ein Spiel um Leben und Tod:<br />
Der Bauernkrieg in Giebelstadt<br />
1525 – Blut, Schweiß und Tränen bestimmen das Leben der Bauern, Völlerei,<br />
Lust und Machtgier das des Adels und des Klerus.<br />
Das Volk ächzt unter der Last der Steuern und der Willkür, der sie Tag für Tag<br />
ausgeliefert sind.<br />
Keiner, der für sie kämpft, keiner, der ihr Joch teilt ... bis der Ritter Florian<br />
Geyer aufbegehrt und sich auf ihre Seite stellt.<br />
So wird der Volksaufstand, der den damaligen Bauernkrieg begründet, heraufbeschworen.<br />
Metzler und Helfenstein<br />
Mitten in dieser Geschichtsstunde findet der Zuschauer sich wieder in einem<br />
aktion- und emotionsgeladenen Drama.<br />
Es wird gekämpft, gefeiert und gestorben, als gäbe es kein Morgen.<br />
Genau genommen gibt es das für den ein oder anderen auch nicht.<br />
Blutig geht es zu, wenn die Freilichtbühne in Giebelstadt ihre Tore öffnet,<br />
denn auch in diesem Jahr erzählt der Regisseur Renier Baaken von den Begebenheiten<br />
jener Zeit.<br />
Grumbach<br />
Immer wieder wechselten in diesem Stück die Perspektiven und ließen den<br />
Zuschauer teilhaben an den unterschiedlichen Ansichten, die die B<strong>ev</strong>ölkerungsgruppen<br />
damals vertraten.<br />
Nicht nur den rebellischen Florian Geyer lernte das Publikum kennen, sondern<br />
auch die miesen Machenschaften seiner Widersacher: Konrad von<br />
Thüngen, Wilhelm von Grumbach und nicht zuletzt auch Götz von Berlichingen,<br />
der ein zwielichtiges Spiel treibt.<br />
Klosterschüler<br />
Gewürzt und abgeschmeckt wurde dieses Spektakel mit Pyrotechnik vom<br />
Feinsten, einer mutigen Stuntgruppe, die ihre Schwerter nicht schonte, und<br />
Reitern, die mit ihren Pferden nicht nur dafür sorgten, dass der Dreck fliegt,<br />
sondern auch den Zuschauern der Atem stockte.<br />
Weitere Informationen: www.florian-geyer-spiele.de<br />
Fotos: Markus Juhrs<br />
Metzler<br />
Nicht vergessen!<br />
Redaktionsschluss für die Dezemberausgabe ist der 15. Oktober 2013<br />
Berichte,<br />
Artikel und Bilder an:<br />
redaktion@amateurtheater-bayern.de<br />
46 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013
Rechtsfragen<br />
Recht für Autoren<br />
§<br />
Recht für Autoren<br />
Vom Verlagsvertrag zu Veröffentlichung und Autorenhonorar<br />
Sie haben ein Buch geschrieben. Herzlichen Glückwunsch! Oder Sie sind gerade dabei,<br />
ein Buch zu schreiben oder tragen sich mit dem Plan dazu. Und natürlich möchten<br />
Sie dieses Buch dann auch veröffentlichen und mit anderen teilen. Aber dann müssen<br />
Sie plötzlich feststellen, dass unerwartete Hürden auftauchen, Fragen tauchen auf wie<br />
„Welchen Verlag soll ich wählen?“, „Welche Rechte und Pflichten gehe ich ein?“ oder<br />
„Wie verhindere ich, übervorteilt zu werden?“.<br />
Sie verlassen Ihre Schreibmaschine und treten aus dem Haus, und Sie fühlen sich ein<br />
wenig wie ein Schmetterlingssammler, der unversehens durch ein harmloses Wäldchen<br />
geeilt ist, um sich nun in einem undurchdringlichen Dschungel wieder zu finden.<br />
Im berüchtigten Paragraphendschungel. Gesetze lauern im Dunkeln wie wilde Tiere,<br />
und Sie haben das Bedürfnis, sich zu schützen. Diesen Schutz möchte Ihnen der vorliegende<br />
kleine Ratgeber bieten. Sie erhalten einen Überblick über die Rechtslage in Bereichen, die Sie betreffen<br />
könnten bei der Veröffentlichung Ihres Buches, finden Unterstützung für die Wahl des passenden Verlages und erfahren,<br />
welche Verwertungsmöglichkeiten es für Ihr Manuskript gibt.<br />
Zunächst werden Sie dabei über Schutzrechte informiert, also über die Frage, was vom Urheberrecht geschützt werden<br />
kann, worauf man achten muss, um nicht die Rechte anderer zu verletzen, was Sie ohne Genehmigung nutzen<br />
dürfen und was nicht und was es zu beachten gilt, wenn man sich in den Wettbewerb mit anderen begibt.<br />
Einen Großwildjäger wollen wir aus dem Schmetterlingssammler nicht machen, sprich: ein Überblick ist kein Jurastudium.<br />
Vollständig kann dieser Ratgeber die Gesetzeslage nicht wiedergeben, sondern nur die wichtigsten Bereiche<br />
erläutern, die Sie betreffen. Zudem erhalten Sie im Anhang einige Musterverträge, welche Ihnen Anhaltspunkte für<br />
eigene Vertragsgestaltungen geben können.<br />
Um im Bild zu bleiben: Sie erhalten einen Wegweiser zur ersten Orientierung. Trotzdem sollten Sie sich im Einzelfall<br />
dann einen kundigen Führer besorgen, also rechtskundigen Rat einholen, wenn Sie sich weiter in den Dschungel<br />
wagen wollen oder müssen.<br />
Ich wünsche Ihnen dafür eine angenehme Reise, d.h. viel Erfolg bei Verhandlungen mit Vertragspartnern, Verlagen<br />
und Kollegen und in Folge dessen viel Freude an Ihrem Buch und seiner Veröffentlichung.<br />
Christian Friedrich Jaensch<br />
Buchverlage, Literaturagenten und Filmproduzenten sind die Profis, mit denen der unerfahrene Autor einen Vertrag<br />
abschließen soll.<br />
Der Laie muss Antworten finden auf Fragen wie: Ist der mir vorgelegte Vertrag günstig für mich oder werde ich übervorteilt?<br />
Welches Honorar kann ich erwarten?<br />
Ist mein Manuskript geschützt oder muss ich erst etwas tun, damit der Urheberschutz entsteht?<br />
Welche Rechte habe ich? Welche Rechte soll ich aus der Hand geben?<br />
Der Ratgeber des Fachmanns für Urheberrecht Christian Jaensch weist auf wenigen Seiten in die komplexe Materie<br />
ein, so dass der Autor sich rasch zurechtfindet und die richtigen Entscheidungen für die Veröffentlichung seiner<br />
Werke treffen kann.<br />
Mit den wichtigsten Gesetzestexten und empfohlenen Muster-Verlagsverträgen.<br />
Christian Jaensch, Franz F. Frank<br />
Wissen kompakt für Autoren:<br />
Recht für Autoren<br />
13,2 cm x 21 cm, Softcover, ca. 200 Seiten<br />
ISBN: 978-3-937909-74-5<br />
12,80 € (D) sFr 23,70 13,20 € (A)<br />
Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 47
Theaterträume wie im (richtigen) Leben<br />
Träume muss<br />
man leben<br />
Der Traum<br />
vom Abflug ins<br />
Paradies<br />
Stefan Vögel<br />
ALTWEIBERFRÜHLING<br />
Nach dem Drehbuch des Films „Die Herbstzeitlosen“ von<br />
Sabine Pochhammer und Bettina Oberli<br />
(5 D, 2 H, 2 NR / 1 Dek.)<br />
Der Traum<br />
dem Konsum zu<br />
entrinnen<br />
Esther Vilar<br />
DIE ERZIEHUNG DER ENGEL<br />
(4 D, 4 H, 1 Mädchen / 1 Dek.)<br />
Der Traum<br />
von einmal<br />
richtig machen<br />
Greg Freeman<br />
GEHEIMNIS VON DOIG<br />
(1 D, 3 H / var. Dek.)<br />
Der Traum<br />
von Liebe und<br />
Schönheit<br />
Der Traum<br />
vom Weichei<br />
zum Verlieben<br />
Frank Pinkus /Kay Kruppa<br />
UND MORGEN NOCH MAL VON VORN<br />
(3 D, 4 H / variable Dek.)<br />
Richard Nash<br />
DER REGENMACHER<br />
(1 D, 6 H / Simultandek.)<br />
Der Traum<br />
vom Glück<br />
im Lotto<br />
Der Traum<br />
von Mut,<br />
Freundschaft<br />
und Hoffnung<br />
Cordula Polster / Stefanie Stroebele<br />
EIN WEICHEI ZUM VERLIEBEN<br />
(1 D, 3 H / Einheitsdek.)<br />
Stefanie Stroebele<br />
WIE ZERRONNEN SO GEWONNEN<br />
(3 D, 3 H / Doppelbesetzung / 1 Dek.)<br />
Owen O’Neill / Dave Johns nach Stephen King<br />
ZWEIMAL LEBENSLÄNGLICH<br />
(18 H / Mehrfachbesetzung / variable Dek.)<br />
Ahn & Simrock Bühnen- und Musikverlag GmbH<br />
Deichstraße 9 • D-20459 Hamburg • Tel. (040) 300 66 780 • Fax (040) 300 66 789<br />
E-Mail: as@ahnundsimrockverlag.de • Internet: www.ahnundsimrockverlag.de<br />
48 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013