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Filmpädagogische Begleitmaterialien:<br />

DRACHENMÄDCHEN<br />

Stab, Mitwirkende, Filmpädagogik<br />

Deutschland 2012, 93 Min.<br />

Kinostart: 28. Februar 2013, polyband Medien GmbH<br />

Regie<br />

Drehbuch<br />

Kamera<br />

Schnitt<br />

Musik<br />

Produzenten/innen<br />

Mitwirkende<br />

Inigo Westmeier<br />

Inigo Westmeier, Benjamin Quabeck<br />

Inigo Westmeier<br />

Benjamin Quabeck<br />

Lee Buddah<br />

Andreas Simon, Inigo Westmeier, Bettina Brokemper<br />

Xin Chenxi, Chen Xi, Huang Luolan, Yang Ziyu, Quan Ling,<br />

Xu Manyu, Liu Heike, Jang Hualei, Zhou Jin Ji,<br />

Shi Yan Zhuang u.a.<br />

FSK<br />

Pädagogische Altersempfehlung<br />

Themen<br />

Anknüpfungspunkte für Schulfächer<br />

ab 6 Jahre<br />

ab 11 Jahre; ab 5. Klasse<br />

(Zielgruppe dieses <strong>Schulmaterial</strong>s: ab 14 Jahre; ab 8. Klasse)<br />

Schule, Familie, Eltern und Kinder, Lernen, Selbstbestimmung,<br />

Disziplin vs. Freiheit, Philosophie, Rollenbilder, China<br />

Deutsch, Ethik/Religion, Erdkunde, Kunst<br />

Aufbau und Ziel dieser Begleitmaterialien<br />

Diese Begleitmaterialien geben Anregungen, wie DRACHENMÄDCHEN im Schulunterricht eingesetzt<br />

werden kann. Eine inhaltliche Auseinandersetzung ist dabei ebenso wichtig wie eine Beschäftigung mit<br />

der filmischen Gestaltung, durch die die Wahrnehmung sensibilisiert werden soll.<br />

Einer knappen Einleitung folgt eine Vorstellung der Protagonisten/innen sowie ausgewählter Themen des<br />

Films, die mit Unterrichtsvorschlägen verbunden sind. Diese Anregungen wurden offen formuliert, so dass<br />

Sie diese Ideen an das Leistungsniveau Ihrer Klassen anpassen können. Zudem finden Sie Verweise auf<br />

drei ausgearbeitete Arbeitsblätter. Diese beziehen sich vor allem auf die Analyse der Filmgestaltung und<br />

können als Kopiervorlage verwendet werden. Anregungen zur Lösung finden Sie im ersten Teil des<br />

<strong>Schulmaterial</strong>s. Auf eine ausgearbeitete Musterlösung wird jedoch bewusst verzichtet, um die<br />

Auseinandersetzung mit dem Film nicht auf eine einzige vorgegebene Interpretation einzuschränken.<br />

Es ist nicht notwendig, die Unterrichtsvorschläge oder Arbeitsblätter vollständig und chronologisch zu<br />

bearbeiten. Wählen Sie vielmehr solche Aufgaben aus, die Ihnen für die Arbeit mit Ihren Schülern/innen<br />

und für den gegebenen Zeitrahmen sinnvoll erscheinen und modifizieren Sie diese gegebenenfalls, damit<br />

sie sich in Ihren Unterricht optimal einfügen.<br />

2


Differenzierte Einblicke in eine andere Kultur<br />

Meine Vision ist ein märchenhafter Film mit kritischem Blick. Ein Film, der die persönlichen Geschichten dreier<br />

Mädchen erzählt, die von morgens bis abends kämpfen lernen, um ihrer Armut zu entkommen, und der auf einer<br />

zweiten Ebene realistisch und kritisch auf das System blickt, in dem diese Mädchen aufwachsen.<br />

Mein Ziel ist es, hinter der Kulisse das Menschliche und Zwischenmenschliche dreier trainierender Mädchen zu<br />

zeigen, ihre Herkunft, ihre Träume, ihr Leben.<br />

Inigo Westmeier<br />

über seinen Film DRACHENMÄDCHEN<br />

35.000 Schüler/innen, Trainer/innen und Lehrer/innen leben in der Kung Fu-Schule Shaolin Tagou in der<br />

Provinz Henan in Zentralchina. Die Schule ist bekannt für ihre Disziplin – und für die Erfolge ihrer<br />

Schüler/innen. Drei Mädchen im Alter von 9, 15 und 17 Jahren porträtiert der Dokumentarfilm von Inigo<br />

Westmeier. Er zeigt, wie hart sie die Kampfkunst trainieren, wie sie mit Schmerz und Niederlagen<br />

umgehen, was sie sich wünschen, wie sie die Trennung von ihren Eltern verkraften, die jeweils mehr als<br />

1.000 Kilometer entfernt leben, und wie sie auf die strengen Regeln und den Drill in der Schule reagieren.<br />

Durchaus befremdlich wirken die Erziehungsmethoden der Trainer/innen, die sie zu einem Teil der<br />

Gemeinschaft machen wollen und für die die individuelle Selbstentfaltung keine Rolle spielt. Im<br />

benachbarten Shaolin Tempel, der Wiege des Kung Fu, sieht man die riesige Schule indes auch kritisch und<br />

vertritt einen weitaus philosophischeren Zugang zu der Kampfkunst, der nicht nur mit Disziplin, sondern<br />

auch mit einer Lebenseinstellung verbunden ist.<br />

So bietet Westmeier schließlich mehr als nur drei Lebensgeschichten. Er ermöglicht auch einen kritischen,<br />

nachdenklich stimmenden Einblick in eine andere Kultur, in der das Verhältnis zwischen Individuum und<br />

Kollektiv anders wahrgenommen wird als in westlichen Gesellschaften und in der Traditionen eine<br />

größere Rolle spielen. Doch vor allem besticht DRACHENMÄDCHEN durch die drei interessanten jungen<br />

Protagonistinnen, die überraschend offen ihre Gedanken in Worte fassen – und deren Wünsche und<br />

Träume zugleich universell und vertraut wirken und doch auch eine Tür in eine andere Welt öffnen.<br />

DRACHENMÄDCHEN wird sowohl in einer untertitelten Version (OmU, Original mit Untertiteln) als auch<br />

mit einem Voice-Over-Kommentar angeboten. In letzterer sind die Originalstimmen der<br />

Interviewpartner/innen leise zu hören, werden aber von mehreren Sprechern/innen übersetzt. Diese<br />

Fassung eignet sich vor allem für jüngere Schüler/innen, weil sie Raum lässt, um sich auf das Erzählte und<br />

die Bilder zu konzentrieren.<br />

Bereits ab der 5. Jahrgangsstufe kann DRACHENMÄDCHEN gute Anknüpfungspunkte für den Unterricht<br />

bieten. Bitte beachten Sie jedoch, dass sich dieses <strong>Schulmaterial</strong> ausdrücklich erst an ältere Schüler/innen<br />

ab 14 Jahren beziehungsweise ab der 8. Jahrgangsstufe wendet. Die Themen des Films lassen dabei vor<br />

allem eine Behandlung in den Fächern Deutsch, Kunst, Ethik/Religion sowie Erdkunde zu.<br />

Eine exemplarische Übersicht über Fächerbezüge finden Sie in der Tabelle auf der nächsten Seite.<br />

3


Schulfach<br />

Deutsch<br />

Ethik/Religion<br />

Erdkunde<br />

Kunst<br />

Thema<br />

Informationen recherchieren, auswählen, zusammenstellen<br />

Argumentieren und Diskutieren<br />

Filmische Gestaltungsmittel<br />

Filmgattung Dokumentarfilm (Gestaltungsmittel und Erzählweise)<br />

Lebenseinstellung des Buddhismus<br />

Freiheit und Selbstbestimmung vs. Kontrolle und Bevormundung<br />

Selbstentfaltung und Identität<br />

Verhältnis zwischen Selbstentfaltung und Gemeinsinn<br />

Beziehungen zwischen Eltern und Kindern<br />

Bedeutung von Kollektiv und Individuum in der chinesischen Gesellschaft<br />

Stellenwert von Mädchen in China<br />

Das Stadt-Land-Gefälle in China<br />

Die Rolle Chinas in der Weltgemeinschaft<br />

Filmische Gestaltungsmittel: Montage<br />

Filmische Gestaltungsmittel: Bildgestaltung und Cadrage<br />

Bildwirkungen<br />

Die Protagonisten/innen<br />

Die drei „Drachenmädchen“<br />

Xin Chenxi<br />

Das neun Jahre alte Mädchen, dessen Name auf ihre ältere Schwester zurückgeht und „weil die Sonne am<br />

Morgen besonders munter ist“ bedeutet, stammt aus der Provinz Zhejiang im Südosten Chinas, 1.400<br />

Kilometer entfernt von der Tagou-Schule. Seit zwei Jahren wird sie bereits dort ausgebildet, und sie hat es<br />

bereits ins renommierte Elite-Team geschafft. Anfangs glaubte sie, auf der Schule fliegen zu lernen. Heute<br />

weiß sie, dass dies nicht möglich ist und erzählt stattdessen von ihrem Traum, in dem sie als Prinzessin auf<br />

einem Nachtdrachen fliegt – und dann doch fallen gelassen wird. Aber sie ist auch willensstark. „Weinen<br />

bringt nichts. Man muss sich mutig der Situation stellen. Tränen sind ein Ausdruck von Unfähigkeit.“<br />

Chen Xi<br />

Das 15-jährige schweigsame Mädchen stammt aus der Provinz Jiangxi in Südchina, ihr Heimatdorf liegt<br />

ungefähr 1.000 Kilometer entfernt von der Tagou-Schule. Sie ist bei ihrer Oma aufgewachsen, weil ihr<br />

Vater aufgrund seiner Arbeit fast nie zu Hause war. Ihr Name bedeutet „die erstgeborene Sonne“ und ist<br />

ein Symbol für Hoffnung. Sie träumt vor allem davon, später einmal um die Welt reisen zu können, und<br />

fühlt sich manchmal in der Schule wie in einem Vogelkäfig.<br />

Huang Luolan<br />

Auch das 17-jährige Mädchen hatte eine weite Anreise zur Tagou-Schule. Doch sie war nicht lange dort.<br />

Schon im zweiten Jahr nahm sie Reißaus und flüchtete wieder zu ihrer Familie ins 1.000 Kilometer<br />

entfernte Shanghai im Osten Chinas – und war die einzige von zehn Schülern/innen, die nicht wieder<br />

„eingefangen“ wurde. „Endlich raus aus der Hölle“, kommentiert sie ihre Flucht. Während ihr Adoptivvater<br />

es gerne sehen würde, dass sie zur Schule zurückkehrt, hat Huang eigene Pläne. Sie würde später gerne ein<br />

eigenes Nagelstudio eröffnen.<br />

4


Die Mitarbeiter/innen der Tagou-Schule<br />

Liu Heike<br />

Der Schulleiter der Tagou-Schule ist stets nur in seiner Rolle als offizieller Vertreter zu sehen. Er sitzt<br />

hinter einem großen Schreibtisch, neben ihm ist deutlich sichtbar ein Globus platziert, auf dem China<br />

demonstrativ der Kamera zugewandt ist. Auch wenn die Einstiegsschwelle der Kinder auf seiner Schule<br />

niedrig sind, so verkündet Liu Heike doch mit Stolz, wie hoch die Erfolgsquote letztlich ist. Immer wieder<br />

betont er, wie wichtig für ihn dir Formung der Schüler/innen ist, die durch strenge Regeln erreicht wird<br />

und sie zu einem Teil der chinesischen Gesellschaft werden lässt. „Solange die Richtung stimmt, das heißt,<br />

solange wir die Kinder technisch, moralisch und kulturell richtig gut ausbilden, ist jede Methode recht.“<br />

Jang Hualai und Zhou Jin Ji<br />

Im Alter von zehn Jahren kam Jang Hualai als Schüler an die Tagou-Schule und war beeindruckt von den<br />

Bewegungen der Kampfkunst. Heute ist er selbst Trainer des Elite-Teams. Wie seine Kollegin, die<br />

Trainerin, Zhou Jin Ji, ist auch Jang Hualai davon überzeugt, dass die Schüler/innen nur durch strikte<br />

Kontrolle und Druck ausgebildet werden können. Dabei erfahren sie selbst einen ähnlichen Druck. Nur an<br />

zwei Abenden ist es den Trainern/innen gestattet, Zeit mit ihrer Familie außerhalb der Schule zu<br />

verbringen.<br />

Der Mönch des Shaolin-Klosters<br />

Shi Yan Zhuang<br />

Der Kung Fu-Meister des Shaolin-Klosters, das sich direkt neben der Tagou-Schule befindet und als Wiege<br />

der Kampfkunst gilt, ist Buddhist. Für ihn ist die Einstellung der Schüler/innen elementar für deren<br />

Ausbildung. Seine philosophischen Gedanken stehen in starkem Widerspruch zu den Überzeugungen des<br />

Schulleiters der Tagou-Schule. Shi Yan Zhuang kritisiert, die „Industrialisierung der Kampfkunst“ durch<br />

solche Schulen – und betont, dass die Ausübung von Kung Fu eigentlich mit dem Wunsch nach<br />

Gesundheit und innerer Freiheit verbunden sein sollte.<br />

Themen und Unterrichtsvorschläge<br />

Einstimmung und Vorbereitung auf den Kinobesuch<br />

DRACHENMÄDCHEN begleitet drei Schülerinnen im Alter von neun bis 17 Jahren bei ihrer Ausbildung<br />

an der Tagou-Schule, in der Kung Fu gelehrt wird. Der Name dieser Kampfkunst löst bereits viele<br />

Assoziationen aus: Bruce Lee etwa, der die Kampfkunst in seinen Filmen weltweit berühmt gemacht hat,<br />

kommt in den Sinn, aber auch akrobatische, schnelle und elegante Bewegungen, erstaunliche<br />

Bewegungsabläufe, Mönche und chinesische Philosophie. Und tatsächlich findet sich all dies auch in<br />

DRACHENMÄDCHEN wieder – sogar Bruce-Lee-Filme, die in der Schulkantine auf einer Leinwand im<br />

Hintergrund gezeigt werden. Eine solche Assoziationskette kann auch als spielerische Einstimmung auf<br />

den Kinobesuch dienen, durch die zugleich Klischees und Erwartungshaltungen aufgegriffen werden<br />

können.<br />

→<br />

Die<br />

Unterrichtsvorschlag: Assoziationen zum Begriff Kung Fu<br />

Schüler/innen sammeln in Einzelarbeit oder in Kleingruppen Begriffe, die ihnen zu „Kung<br />

Fu“ einfallen. Am besten eignet sich hier die Brainstorming-Technik, da dabei zunächst ohne<br />

Rücksicht auf Strukturen oder Kategorien Ideen niedergeschrieben werden können. Im<br />

Anschluss werden die Ergebnisse gemeinsam im Plenum zusammengetragen. In dieser Phase<br />

bietet sich auch eine Zuordnung zu Kategorien an.<br />

5


Alternativ können auch konkrete Fragen zu Ideen anregen:<br />

• Welche Filme gibt es, in denen Kung Fu eine wichtige Rolle spielt? Wer sind darin die<br />

Hauptfiguren und welche Geschichten erzählen diese?<br />

• Was ist Kung Fu? Aus welchem Land kommt es?<br />

• Welche Bedeutung hat Kung Fu?<br />

• Wer übt Kung Fu aus? (Jungen/Männer – Mädchen/Frauen?)<br />

• Welche Bedeutung hat Kung Fu? (Philosophie? Sport? Gewalt? Kampfkunst?)<br />

Faktenorientierter kann eine Vorbereitung auf den Kinobesuch auch über eine Beschäftigung mit China<br />

erfolgen. Vier Schauplätze spielen in DRACHENMÄDCHEN eine wichtige Rolle: die drei Heimatorte der<br />

Protagonistinnen sowie der Sitz der Tagou-Schule in Zentralchina. Die Situation der Mädchen in der<br />

Schule und ihr Gefühl, allein gelassen und auf sich allein gestellt zu sein, wird umso deutlicher, wenn man<br />

sich die Entfernungen zwischen diesen Orten auf einer Landkarte veranschaulicht. Je 1.000 bis 1.400<br />

Kilometer liegen zwischen diesen.<br />

→<br />

Anhand<br />

Unterrichtsvorschlag: Geografische Verortung<br />

einer Landkarte (gedruckter oder virtueller Atlas wie etwa GoogleEarth oder Marble)<br />

informieren sich die Schüler/innen über die folgenden Regionen/Orte und messen die<br />

jeweilige Entfernung der Heimatorte der drei „Drachenmädchen“ zur Tagou-Schule.<br />

• Provinz Henan (Sitz der Tagou-Schule)<br />

• Provinz Zhejiang (Herkunft von Xin Chenxi)<br />

• Provinz Jiangxi (Herkunft von Chen Xi)<br />

• Shanghai (Herkunft von Huang Luolan)<br />

Vergleichbar werden diese Entfernungen, wenn die Schüler/innen sie auf Deutschland<br />

übertragen: So entspricht die Distanz zwischen Flensburg und Garmisch-Partenkirchen etwa<br />

1.000 Kilometern und durchmisst Deutschland von Nord bis Süd.<br />

Disziplin und Leistung<br />

Strenge Regeln prägen das Leben der zahlreichen Schüler/innen an der Tagou-Schule, die durch eine<br />

Mauer von der Umgebung abgeschirmt und bewacht wird. So weitläufig das Gelände auf den ersten Blick<br />

auch sein mag – der Schulleiter spricht von einer Fläche von 560.000 Quadratmetern – so sehr erinnert<br />

alles doch auch an ein Gefängnis. Ausgang ist den Schülern/innen verboten, Gruppenschlafsäle ersetzen<br />

eigene Zimmer und im Winter bleibt das Gebäude kalt. Umso erstaunlicher ist es, dass zumindest die<br />

beiden jüngeren Protagonistinnen sich mit dieser Situation abgefunden haben.<br />

Einstellungen zu Erziehung und Bildung<br />

Die Einstellungen zu Lehren und Lernen, zu Erziehung und Bildung an der Tagou-Schule, die in<br />

DRACHENMÄDCHEN oft thematisiert werden, wirken nach westlichen Wertmaßstäben überaus<br />

altmodisch und aus der Zeit gefallen. „Du musst jede Aktion aufmerksam verfolgen, wie bei einem kleinen<br />

Vogel. Rührt er sich, gehst du mit. Erhebt er sich, hebst auch du deine Hand. Damit du ihm die Kraft<br />

nimmst.“ Mit diesen Worten formuliert der Trainer des Elite-Teams Jang Hualai seine Methodik.<br />

Pädagogisches Ziel ist also nicht, Möglichkeiten zur Selbstentfaltung bereitzustellen oder gar die<br />

Schüler/innen zu unterstützen, sondern sie vielmehr zu kontrollieren und nach dem Willen der Lehrenden<br />

zu formen. Auch physische Gewalt zählt zu den Methoden, um unerwünschtes Verhalten zu bestrafen –<br />

mit Stockhieben, bis die Stöcke brechen. Damit werden in der Tagou-Schule also jene Methoden vertreten,<br />

die oft als „schwarze Pädagogik“ bezeichnet werden. Die Schüler/innen selbst haben Rechtfertigungen<br />

dafür gefunden. „Wenn jemand mit dir schimpft, heißt das, er ist gut zu dir,“ sagt Chen Xi einmal.<br />

6


→<br />

Die<br />

Unterrichtsvorschlag: Lehren und Lernen<br />

drastischen Methoden an der Tagou-Schule fordern zur Auseinandersetzung damit<br />

heraus, wie Lehren und Lernen gestaltet werden sollte.<br />

• In Einzelarbeit oder Kleingruppen können zunächst mit eigenen Worten die<br />

Erziehungsziele des Schulleiters sowie der Trainer/innen der Tagou-Schule<br />

zusammengefasst werden. Dabei sollte auch darauf Bezug genommen werden, wie<br />

diese ihre Schüler/innen sehen.<br />

• Interessant ist auch ein Wechsel der Perspektive: Wie gehen die Schüler/innen der<br />

Tagou-Schule mit den Regeln und dem überaus autoritären Erziehungsstil um?<br />

Warum akzeptieren sie dies – und welche Alternativen hätten sie?<br />

• Zuletzt sollte Raum für eigene Wünsche bleiben: Wie wollen wir lernen? In<br />

Kleingruppen stellen die Schüler/innen auf einem Schaubild dar, wie eine ideale<br />

Schule aussehen könnte, wie Lehrer/innen und Schüler/innen miteinander umgehen<br />

sollten und welche Ziele eine Schule verfolgen sollte.<br />

Eltern und Kinder<br />

Eine Fortsetzung finden diese Umgangsformen in den Elternhäusern der Kinder. Am deutlichsten wird dies<br />

bei Xin Chenxi gezeigt. Nur wenn sie den ersten Platz bei dem großen Wettkampf erringt, verspricht ihr<br />

Vater ihr einen Besuch. Als sie ihm am Telefon erzählt, dass sie Zweite und Vierte geworden ist, reicht ihm<br />

dies nicht. Liebe ist nach dieser Logik somit eine Belohnung für Leistung und Erfolg. Wer sich nicht genug<br />

anstrengt, verdient auch keine Liebe, lautet der harte Umkehrschluss. Trotz dieser Aussagen lässt der Film<br />

die Eltern der Kinder nicht als unmenschlich erscheinen. Sie scheinen vielmehr dieses Leistungsdenken<br />

selbst schon verinnerlicht zu haben und wollen ihren Kindern nicht schaden. Aber umso offener lässt<br />

DRACHENMÄDCHEN seine drei Protagonistinnen auch selbst zu Wort kommen. Und in eindrucksvoller<br />

Klarheit bringen sie ihre Enttäuschung zum Ausdruck und formulieren, was sie sich eigentlich wünschen<br />

und wie wichtig ihnen die Nähe zu ihren Eltern wäre.<br />

→<br />

Die<br />

Unterrichtsvorschlag: Porträts erstellen und auswerten<br />

Gedanken der „Drachenmädchen“ und ihre Träume, Wünsche und Sehnsüchte sind über<br />

Kulturkreise hinweg verständlich. Dadurch kann man sich als Zuschauer/in gut mit ihrer<br />

Situation identifizieren.<br />

• In Gruppen- oder Einzelarbeit verfassen die Schüler/innen zunächst ein kurzes<br />

Porträt einer Protagonistin ihrer Wahl und charakterisieren diese so genau wie<br />

möglich. Dabei sollte nicht nur auf Träume, Wünsche, Sehnsüchte und Ängste,<br />

sondern auch auf das Verhältnis zu den Eltern und die Erwartungen an die Eltern<br />

eingegangen werden.<br />

• Die Porträts werden in der Klasse vorgestellt. Im Anschluss diskutieren die<br />

Schüler/innen, ob die Situation und Gefühle der „Drachenmädchen“ typisch für China<br />

sind oder sich auch auf die Lebenswelt der Schüler/innen übertragen lassen.<br />

• Die Schüler/innen formulieren in einem kurzen Text oder in Stichpunkten, welche<br />

Haltung der Film einnimmt und wie er die Situation der „Drachenmädchen“ bewertet.<br />

Der geheime Lehrplan<br />

„Die Schule – als System – erzieht.“ Mit diesen Worten hat es der Erziehungswissenschaftler und<br />

Psychoanalytiker Siegfried Bernfeld einmal formuliert und betont, wie eng die Lehrstile von<br />

Ausbildungsstätten selbst zum Inhalt und damit zu so genannten geheimen Lehrplänen werden. Die<br />

Inhalte, die an der Shaolin Tagou-Schule vermittelt werden, lassen dementsprechend auch folgende<br />

Schlüsse zu: Gefühle sind unerwünscht, weil sie Schwäche zeigen. Regeln müssen akzeptiert werden.<br />

Leistung ist unabdingbar, um es zu Erfolg zu bringen.<br />

7


Zugleich nimmt die „kollektive Mentalität“, von der der Schulleiter Liu Heike spricht, einen besonderen<br />

Stellenwert ein – sie ist Grundbestandteil chinesischer Kultur. Die Schüler/innen sollen einen Sinn für<br />

Gemeinschaft entwickeln. Doch auch dies bedeutet nicht Erkenntnis, sondern vor allem Unterordnung.<br />

Oder wie es die Trainerin Zhou Jin Ji ausdrückt: „Egal wie ein Schüler zu uns gekommen ist: Wir müssen<br />

zuerst seine Gedanken und sein Verhalten zurechtbiegen, damit er nicht glaubt, er sei nutzlos für die<br />

Gemeinschaft.“ Für Selbstentfaltung, die vor allem in westlichen Gesellschaften einen großen Stellenwert<br />

einnimmt, bleibt hier kein Platz. Und somit erzählt DRACHENMÄDCHEN auch sehr viel über die<br />

gegenwärtige chinesische Gesellschaft und zwingt dazu, eine andere Sichtweise einzunehmen.<br />

→<br />

Welche<br />

Arbeitsblatt 1: Mit Bildern argumentieren<br />

Haltung vertritt der Regisseur von DRACHENMÄDCHEN? Inigo Westmeier taucht<br />

selbst weder im Bild auf noch spricht er einen Voice-Over-Kommentar. Wertfrei jedoch ist<br />

DRACHENMÄDCHEN deshalb nicht. Vielmehr argumentiert Westmeier durch die Montage<br />

ausgewählter Zitate – so inszeniert er etwa durch eine so genannte Kontrast- oder<br />

Kollisionsmontage eine Art Streitgespräch zwischen dem Mönch und den Schulleiter, indem<br />

er deren konträre Aussagen abwechselnd aufeinander folgen lässt –, durch die Bildgestaltung,<br />

die beispielsweise Gleichförmigkeit gegen Abweichung setzt, und vor allem durch die<br />

ausdrucksstarken ausgewählten Zitate seiner drei „Drachenmädchen“, die zur heimlichen<br />

Stimme des Filmemachers werden. Insbesondere die folgende Aussage von Chen Xi trifft<br />

nach Westmeier den Kern seines Films: „Die Kinder heute sind sehr einsam. Klar, die Arbeit<br />

ist wichtig, aber Kinder sind noch wichtiger.“<br />

Die Aufgaben des Arbeitsblatts drehen sich daher darum, wie durch die Filmgestaltung eine<br />

Botschaft vermittelt werden kann. Im Mittelpunkt steht die Analyse von vier Standbildern aus<br />

DRACHENMÄDCHEN. Exemplarisch führen diese vor Augen, wie der Film die strenge<br />

Ausbildung in ebenso strenge Bilder übersetzt, die von symmetrischen Anordnungen<br />

bestimmt werden. Gleichförmig machen die Schüler/innen etwa beim Training Sit-ups oder<br />

führen zu Tausenden ihre einstudierten Bewegungsabläufe vor. Demgegenüber stehen<br />

Einzelaufnahmen von Xin Chenxi und Chen Xi, die sie eher einsam und verloren zeigen –<br />

und vor allem nicht zentral in der Bildmitte. Vor allem bleiben sie darauf als Einzelne mit<br />

ihren eigenen Wünschen, Träumen und Ängsten erkennbar.<br />

Selbstbestimmung und Freiheit<br />

Der strengen Ausbildung steht der Wunsch der Schülerinnen nach Selbstbestimmung und Freiheit<br />

gegenüber. Inigo Westmeier gelingt es, eine große Nähe zu seinen drei Protagonistinnen herzustellen,<br />

deren Aussagen zudem sehr ehrlich und unverstellt klingen. Vor allem durch die Geschichte von Huang<br />

Luolan kann der Film auch eine andere Perspektive zeigen. Denn das älteste der drei Mädchen hat sich<br />

zum Handeln entschlossen und ist aus der Schule geflohen. Während die jüngeren Schülerinnen noch an<br />

den Sinn ihrer Ausbildung glauben und sich davon zum Beispiel die Liebe der Eltern oder später<br />

wirtschaftlichen Erfolg und einen Arbeitsplatz versprechen, ist Huang Luolan abgeklärter.<br />

Selbst das Symbol des Drachen bedeutet für sie nichts mehr. Viele könnten in ihrem Schulabbruch eine<br />

Niederlage sehen. Doch der Film kommentiert ihre Entscheidung durchaus als Stärke. Während zu sehen<br />

ist, wie sie selbstbewusst durch Shanghai läuft, ist im Voice-Over-Kommentar die Stimme von Shi Yan<br />

Zhuang zu hören: „Es gibt keine Blamagen. Sie können tun, was Sie möchten. Sie sollten nicht darauf<br />

achten, was andere darüber denken.“ Dadurch wird die Sehnsucht nach Freiheit (oder nach mehr<br />

Flexibilität) anerkannt. Und zugleich wird dadurch auch die Haltung der Schulleitung konterkariert. Nicht<br />

unweit der Tagou-Schule vertritt man im Shaolin-Kloster, in dem ebenfalls Kung Fu-Schüler ausgebildet<br />

werden, ein ganz anderes Menschenbild. Einfache Vorurteile bestätigt DRACHENMÄDCHEN daher nicht.<br />

8


→<br />

Anhand<br />

Arbeitsblatt 2: Mit Bild und Ton erzählen<br />

von zwei Beispielen besprechen die Schüler/innen, wie in DRACHENMÄDCHEN<br />

durch den Voice-Over-Kommentar bestimmte Szenen eine andere Bedeutung erhalten. Das<br />

erste Beispiel bezieht sich auf die bereits oben beschriebene Szene, in der die Entscheidung<br />

von Huang Luolan nicht als Blamage gesehen wird. Ohne den Kommentar hätte diese Szene<br />

eine andere Wirkung. Ähnlich verhält es sich, als ein Kampftraining von Chen Xi gezeigt<br />

wird. Sie trägt Schutzkleidung, hält die Boxhandschuhe schützend vor sich und tänzelt vor<br />

einem vergitterten Fenster. Der Kommentar zu dieser Szene stammt von ihr selbst: Sie erzählt<br />

dabei von ihrem Traum, die Welt zu bereisen: Geschlossenheit wird somit in dieser Szene<br />

Offenheit, Sehnsüchten und Freiheit gegenüber gestellt. Der Kontrast zwischen Bild und Text<br />

verstärkt dabei die Wirkung ihrer Aussage.<br />

Soziale und kulturelle Hintergründe<br />

Über die persönlichen Geschichten der drei „Drachenmädchen“ vermittelt der Dokumentarfilm auch<br />

immer wieder Einblicke in das Leben in China. Vor allem die Armut der Landbevölkerung und das<br />

Stadt-Land-Gefälle werden angesprochen, aber auch der Stellenwert von Mädchen. Bezüge zur<br />

chinesischen Mythologie wiederum eröffnet das Symbol des Drachen – und natürlich die Bedeutung von<br />

Kung Fu, das weitaus mehr ist als nur ein Kampfsport.<br />

Armut der Landbevölkerung<br />

Xin Chenxi wurde von ihrem Vater auf die Tagou-Schule geschickt, weil er sich dadurch für seine Tochter<br />

ein besseres Leben erhofft. Es ist schwer für ihn, das Schulgeld zu verdienen – und sein Geschäft als<br />

Melonenverkäufer läuft nicht gut. Ohnehin wird auf den Straßen des Dorfs nur allzu deutlich, dass die<br />

anderen Bewohner/innen längst in die Städte abgewandert sind. Ähnlich verhält es sich bei Chen Xi. Wenn<br />

sie in den Ferien in ihren Heimatort zurückkehrt, trifft sie ihren Vater nicht an, weil sich dieser als<br />

Wanderarbeiter in der Stadt aufhält.<br />

Die Kluft zwischen Stadt und Land gilt in China als besonders groß. Auf dem Land gibt es für die meisten<br />

Menschen kaum eine Lebensperspektive. Das Einkommen ist gering, es gibt keine ausreichende<br />

Infrastruktur für eine weiterführende Bildung, die medizinische Versorgung ist nicht gewährleistet. Durch<br />

die Öffnung Chinas für den Weltmarkt und die zunehmende Bedeutung von Dienstleistungen neben einem<br />

ohnehin ausgeprägten Industriezweig verschärft sich diese Kluft umso mehr. Während vor 30 Jahren noch<br />

80 Prozent der Bevölkerung auf dem Land lebte, hat die Landflucht bis heute stetig zugenommen. Mehr als<br />

die Hälfte der Bevölkerung soll mittlerweile schon in den Städten leben – und diese ist wiederum<br />

mitverantwortlich für den wirtschaftlichen Aufstieg des Landes.<br />

Ein Gegenbild zeigt sich auf dem Land. In DRACHENMÄDCHEN wird erzählt, dass Chen Xi gar in einer<br />

Fabrik geboren wurde, direkt am Arbeitsort der Mutter. Die Notwendigkeit, Geld zu verdienen, ließ selbst<br />

für die hochschwangere Frau keine Pause zu.<br />

Stellenwert von Mädchen<br />

„Wenn man keinen Sohn bekommt, heißt es, man habe im vorherigen Leben gesündigt.“ So erzählt es<br />

Huang Luolan in DRACHENMÄDCHEN. Als Säugling wurde sie von ihren Eltern zur Adoption<br />

freigegeben. Weil sie jedoch bei ihren Pflegeeltern am Anfang nicht geweint und damit einen Eindruck<br />

von Stärke vermittelt hat, wurde sie von diesen behalten. So spiegelt sich auch in dem Dokumentarfilm die<br />

traditionell verankerte geringere Wertschätzung von Mädchen in China, die durch die so genannte<br />

Ein-Kind-Politik noch verschärft wurde und dazu geführt hat, dass zahlreiche Mädchen abgetrieben<br />

wurden.<br />

9


Durch die Auswahl dreier Mädchen als Protagonistinnen durchbricht DRACHENMÄDCHEN ganz gezielt<br />

diese Diskriminierung und rückt jene ins Licht, die sonst übergangen werden. Auch an der Tagou-Schule<br />

herrscht keine Gleichberechtigung, auch wenn dies nicht ausdrücklich im Film aufgegriffen wird. So fällt<br />

etwa auf, dass bei den großen Präsentationen der Bewegungsabläufe, wie sie etwa zu Beginn und am Ende<br />

des Films gezeigt werden, nur Jungen zu sehen sind. Mädchen sind von der Teilnahme an dieser<br />

Zeremonie bislang ausgeschlossen.<br />

Drachen und Kung Fu<br />

Im Gegensatz zu westlichen Gesellschaften sind mythologische Symbole stark in der chinesischen Kultur<br />

verankert. Eine besondere Bedeutung kommt etwa dem Drachen zu, dem fünften der insgesamt zwölf<br />

Tierzeichen im chinesischen Kalender, das überdies nicht – wie zum Beispiel in westlichen<br />

Fantasygeschichten – als Monster oder Ungeheuer angesehen wird, sondern eher als Gottheit und mit<br />

positiven Eigenschaften besetzt ist. Seine Symbolik ist vielfältig. Und so steht der Drache für Macht und<br />

Stärke ebenso wie für den Kaiser. In DRACHENMÄDCHEN nennt der Schulleiter auch Respekt und<br />

Ehrfurcht, Ehre und Glück.<br />

Auf eine ähnlich mehrdeutige Auslegung verweist DRACHENMÄDCHEN bei dem Begriff Kung Fu. Der<br />

Film selbst liefert hier eine Bandbreite, die von der Wahrnehmung als Kampfsport über Alltagssprache<br />

(„Zeit haben“) bis hin zu Philosophie/Spiritualität („durch harte Arbeit gewonnene Energie“) reicht.<br />

→<br />

Falls<br />

Unterrichtsvorschlag/Arbeitsblatt 3: Symbole<br />

viel Zeit zur Verfügung steht, bieten Rechercheaufgaben gute Möglichkeiten, um das<br />

Wissen über China und die chinesische Gesellschaft zu vertiefen. So können Schüler/innen<br />

(ab der 9. oder 10. Jahrgangsstufe) etwa die Aufgabe erhalten, ein Referat, ein Schaubild oder<br />

eine Präsentation über das Stadt-Land-Gefälle oder den Stellenwert von Mädchen zu<br />

erarbeiten.<br />

Leichter zugänglich und dennoch anschaulich ist die Auseinandersetzung mit Symbolik.<br />

Konkret kann beispielsweise die Bedeutung des Drachen auch anhand des chinesischen<br />

Tierkreiszeichens aufgezeigt werden. Alternativ bietet sich auch ein Vergleich mit der<br />

Wahrnehmung der mythologischen Figur in anderen Kulturen an.<br />

Auf dem Arbeitsblatt finden Sie ausgewählte (widersprüchliche) Zitate aus dem Film über die<br />

Bedeutung von Kung Fu und Drachen. Diese können als Ausgangspunkt für ein<br />

Unterrichtsgespräch dienen, weil dadurch präzise die Haltungen der Sprechenden und ihre<br />

Sichtweisen offengelegt werden. So hat Huang Luolan sich etwa deutlich von beiden<br />

abgewendet: Kung Fu ist für sie nur „herumfuchteln“ – und wer an Drachen glaubt, ist „ein<br />

Idiot“.<br />

10


Arbeitsblatt 1: Mit Bildern argumentieren<br />

Vergleiche die Gestaltung der folgenden Bilder aus DRACHENMÄDCHEN und beschreibe, wie diese auf<br />

dich wirken. Erläutere auch, welche Rolle die Menschen auf den vier Bildern spielen und was du über sie<br />

erfährst.<br />

Bildgestaltung<br />

_____________________________________________________________________<br />

_____________________________________________________________________<br />

Wirkung<br />

Rolle der Menschen<br />

_____________________________________________________________________<br />

_____________________________________________________________________<br />

Bildgestaltung<br />

_____________________________________________________________________<br />

_____________________________________________________________________<br />

Wirkung<br />

Rolle der Menschen<br />

_____________________________________________________________________<br />

_____________________________________________________________________<br />

Besprecht gemeinsam in der Klasse, welche Absicht der Film mit dieser Gegenüberstellung verfolgen<br />

könnte.<br />

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Arbeitsblatt 2: Mit Bild und Ton erzählen<br />

Beispiel 1:<br />

Zu den folgenden Bildern ist eine Aussage des Kung Fu-Meisters Shi Yan Zhuang als<br />

Voice-Over-Kommentar zu hören.<br />

Blamagen? Es gibt keine Blamagen. Sie können tun, was Sie möchten. Sie sollten nicht darauf achten, was andere<br />

darüber denken.<br />

Beispiel 2:<br />

Zu dem folgenden Bild ist eine Aussage von Chen Xi als Voice-Over-Kommentar zu hören.<br />

Shi Yan Zhuang<br />

Manchmal denke ich, die Schule ist wie ein Vogelkäfig. Ich möchte um die Welt reisen, mal in jede Ecke der Welt<br />

schauen. Ich möchte nach Japan, nach Korea, in die weite Welt. Nach Frankreich, Deutschland, überall hin. Nach<br />

Ägypten, die Pyramiden sehen.<br />

Beschreibe, in welcher Beziehung der Text und die Bilder stehen.<br />

Chen Xi<br />

Beispiel 1<br />

Beispiel 2<br />

_____________________________________________________________________________<br />

_____________________________________________________________________________<br />

Was erzählt der Film dadurch über Huang Luolan beziehungsweise über Chen Xi?<br />

Beispiel 1<br />

Beispiel 2<br />

_____________________________________________________________________________<br />

_____________________________________________________________________________<br />

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Arbeitsblatt 3<br />

Diskutiert in Kleingruppen oder gemeinsam in der Klasse über die folgenden Zitate aus<br />

DRACHENMÄDCHEN und in welcher Beziehung diese jeweils zueinander stehen. Geht auch darauf ein,<br />

was ihr dabei über die Menschen erfahrt, die dies sagen.<br />

Drachen in der chinesischen Mythologie<br />

Im Allgemeinen steht der Drache in China für Respekt und Ehrfurcht. Für unsere Schule symbolisiert er Ehre und<br />

Glück.<br />

↕<br />

Liu Heike<br />

Du kannst nicht sehen, was er macht. Aber er bringt dir einfach bei Wettkämpfen Glück. Ich denke, der Drache ist<br />

direkt neben mir. Er geht dorthin, wo ich hingehe.<br />

Keiner glaubt wirklich an Drachen. Die dran glauben, sind Idioten.<br />

↕<br />

Xin Chenxi<br />

Huang Luolan<br />

Was bedeutet Kung Fu?<br />

Kung Fu heißt eben trainieren, trainieren und nochmal trainieren. Es ist eben etwas anstrengend. Deshalb heißt es ja<br />

Kung Fu: harte Arbeit.<br />

Kung Fu bedeutet, die im Laufe der Zeit durch harte Arbeit gewonnene Energie.<br />

Kung Fu bedeutet, mit Händen und Füßen herumzufuchteln.<br />

↕<br />

↕<br />

Xin Chenxi<br />

Shi Yan Zhuang<br />

Huang Luolan<br />

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Impressum<br />

Herausgeber:<br />

polyband Medien GmbH<br />

Balanstraße 73, Haus 11<br />

81541 München<br />

Telefon: 089 – 4 20 03 0<br />

Fax: 089 – 4 20 03 42<br />

contact@polyband.de<br />

Bildnachweise:<br />

polyband Medien GmbH<br />

Text und Konzept:<br />

Stefan Stiletto<br />

stiletto@filme-schoener-sehen.de<br />

DRACHENMÄDCHEN im Internet:<br />

www.drachenmaedchen-derfilm.de<br />

Ihre Meinung zum Film ist gefragt:<br />

www.facebook.com/DrachenmaedchenDerFilm<br />

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