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soll der Spieltrieb freien Lauf haben. Die junge Dogge wird<br />
si<strong>ch</strong> blindlings in jede Situation stürzen, wo sie rennen<br />
und verfolgen kann, sei es au<strong>ch</strong> nur, um einem Ball oder<br />
einem kleinen Spielkameraden na<strong>ch</strong>zujagen. Bei sol<strong>ch</strong>en<br />
Situationen wird ihr Kläffen zum Jau<strong>ch</strong>zer und lustvollem,<br />
si<strong>ch</strong> selbst vor Aufregung übers<strong>ch</strong>lagendem Lebenss<strong>ch</strong>rei.<br />
Dur<strong>ch</strong> ihren Rudelinstinkt bedingt, ist die Dogge auf<br />
man<strong>ch</strong>mal unverständli<strong>ch</strong>e Weise an einen bestimmten<br />
Mens<strong>ch</strong>en oder eine Familie fixiert. Diese sind in ihren Augen<br />
als stärkeres Leittier ihre Vorbilder. Daher kommt au<strong>ch</strong> später<br />
das gewisse kritiklose Vertrauen, dass sie zu diesen Personen<br />
hat. Ob selbige in einer Luxusvilla mit Swimmingpool oder in<br />
einer Notunterkunft leben, ist ihr egal.<br />
Einer der typis<strong>ch</strong>sten Wesenszüge der Dogge ist es, von ihrer<br />
engsten Umgebung anerkannt zu werden. Wir werden bald<br />
bemerken, daß ihr Beifall oder Lob jedweder Art besonders<br />
süß s<strong>ch</strong>mecken.<br />
DIE DOGGE MUSS ALSO ERZOGEN WERDEN -<br />
ABER WIE?<br />
Die Erziehung beruht auf ein fundamentiertes Wissen von<br />
Wesen und Kenntnisse der Verhaltens- und Lebensweise<br />
der Deuts<strong>ch</strong>en Dogge, die si<strong>ch</strong> nun Ihnen, dem Herr<strong>ch</strong>en<br />
oder Frau<strong>ch</strong>en, unterordnen soll. Sie müssen somit als so<br />
genanntes „Rudeltier“ tägli<strong>ch</strong> beweisen, dass Sie stärker<br />
und klüger sind. Bei all Ihren Bemühungen um den Hund<br />
vermeiden Sie, diesen zu vermens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en. Sie dürfen<br />
bei der nun folgenden Erziehung ni<strong>ch</strong>t vergessen, dass in<br />
Ihrer Jungdogge eine eigene Persönli<strong>ch</strong>keit s<strong>ch</strong>lummert,<br />
die in den Grundzügen von unserer Rasse eigenen<br />
besonderen Wesenszügen geprägt wird. Gewiss, es gibt<br />
au<strong>ch</strong> allzu brave, vers<strong>ch</strong>ü<strong>ch</strong>terte Doggen, die aber langweilig<br />
sind wie Musterknaben. Sie haben, was wir an Jungtieren<br />
lieben, eben das Verspielte, Lustige und Putzige verloren.<br />
Natürli<strong>ch</strong> wollen wir au<strong>ch</strong> keine Haustyrannen, Raufbolde<br />
und hysteris<strong>ch</strong>e Kläffer. Deshalb muss dem Junghund ein<br />
»zivilisiertes Benehmen“ beigebra<strong>ch</strong>t werden.<br />
In erster Linie muss aber hierbei die Klugheit und<br />
Mens<strong>ch</strong>enkenntnis, die der Dogge eigen ist, berücksi<strong>ch</strong>tigt<br />
werden. Sind Sie ni<strong>ch</strong>t überras<strong>ch</strong>t, dass bei Ihrer Bemühung<br />
um die Erziehung, die Dogge versu<strong>ch</strong>t, Sie „wei<strong>ch</strong>“ zu<br />
ma<strong>ch</strong>en mit Augenverdrehen, S<strong>ch</strong>wanzwedeln usw. Sie<br />
wird au<strong>ch</strong> versu<strong>ch</strong>en Sie dur<strong>ch</strong> irgendwel<strong>ch</strong>e Kunststücke<br />
abzulenken oder gut zu stimmen.<br />
DIE JUNGDOGGE HAT EINE UMFANGREICHE<br />
TRICKKISTE!<br />
Lassen Sie si<strong>ch</strong> vor allem ni<strong>ch</strong>t von ihrer eins<strong>ch</strong>mei<strong>ch</strong>elnden<br />
Natur verleiten, sie zu einem verhäts<strong>ch</strong>elten Hund zu ma<strong>ch</strong>en.<br />
Aufgezwungene Vermens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>ung verändern die Dogge<br />
und sind ihrem Wesen zuwider ! - Sie ist ein Hund - und<br />
mö<strong>ch</strong>te ein Hund bleiben!<br />
Aber bitte erziehen Sie ni<strong>ch</strong>t zuviel an ihr herum. Versu<strong>ch</strong>en<br />
Sie um Gotteswillen ni<strong>ch</strong>t aus Ihrer Si<strong>ch</strong>t<br />
heraus, Ihren späteren Lebensgefährten zum blutgierigen<br />
Polizeihund zu „dressieren“. Lassen Sie in dieser Hinsi<strong>ch</strong>t<br />
die Dogge nie wissen wie stark sie ist. Ausgezahlt hat si<strong>ch</strong><br />
sol<strong>ch</strong> eine Methode no<strong>ch</strong> nie.<br />
Es genügt vollkommen, Ihrer Jungdogge erst einmal<br />
anständige Manieren beizubringen.<br />
AUSBILDEN - HEISST AUFBAUEN AUF INSTINKTE,<br />
FÄHIGKEITEN UND ANLAGEN !<br />
Hiermit wecken Sie die „Persönli<strong>ch</strong>keit“ Ihrer Dogge. Letztere<br />
ist es, die Sie ja formen wollen. Spielen Sie den strengen<br />
Erzieher, vergessen Sie ni<strong>ch</strong>t, Sie sind der „Leithund“. Seien<br />
Sie dabei fest und konsequent. Tadel und Lob muß die Dogge‘<br />
deutli<strong>ch</strong> unters<strong>ch</strong>eiden können. Seien Sie ni<strong>ch</strong>t primitiv<br />
und verdeutli<strong>ch</strong>en einen Tadel mit der Peits<strong>ch</strong>e, d. h. dur<strong>ch</strong><br />
S<strong>ch</strong>merzen. Ein S<strong>ch</strong>ock bei den Tieren kann gut und gerne<br />
dur<strong>ch</strong> Handflä<strong>ch</strong>ens<strong>ch</strong>lag, plötzli<strong>ch</strong>er S<strong>ch</strong>rei oder S<strong>ch</strong>lag mit<br />
zusammengerollter Zeitung auf den S<strong>ch</strong>enkel hervorgerufen<br />
werden. Seien Sie hierbei konsequent und lassen si<strong>ch</strong> auf<br />
keinen Fall von der Reaktion eines S<strong>ch</strong>ocks, ans<strong>ch</strong>ließend<br />
dur<strong>ch</strong> die uns bekannte eins<strong>ch</strong>mei<strong>ch</strong>elnde Natur der Dogge<br />
dazu verleiten sie zu verwöhnen. Sie ma<strong>ch</strong>en sie hiermit<br />
zu einem verhäts<strong>ch</strong>elten S<strong>ch</strong>oßhund. Vermens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>ung<br />
und Verzärtli<strong>ch</strong>ung sind der Dogge zuwider und verändern<br />
ihr Wesen. Lassen Sie niemals etwas dur<strong>ch</strong>gehen, was Ihr<br />
Welpe oder Junghund ni<strong>ch</strong>t darf. Hierbei müssen Sie si<strong>ch</strong><br />
dur<strong>ch</strong>setzen und energis<strong>ch</strong> sein. S<strong>ch</strong>eu<strong>ch</strong>en Sie Dir Tier<br />
vom Sofa oder Sessel, Ihr Besu<strong>ch</strong> wird Ihnen dieses später<br />
danken. Nehmen Sie ihm den angeknabberten Hauss<strong>ch</strong>uh<br />
aus den Zähnen und lassen Sie si<strong>ch</strong> den Wellensitti<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />
auffressen. Bitte vergessen Sie bei all dem ni<strong>ch</strong>t, die Klugheit<br />
Ihrer Dogge zu berücksi<strong>ch</strong>tigen. Sie wird immer versu<strong>ch</strong>en<br />
Sie mit ihren kleinen Tricks abzulenken und umzustimmen.<br />
Geben Sie in sol<strong>ch</strong>en Fällen auf keinen Fall na<strong>ch</strong> und<br />
ents<strong>ch</strong>uldigen die Jugend des Tieres ni<strong>ch</strong>t, Sie werden es<br />
sonst später bereuen, denn Dank Ihrer Festigkeit wird die<br />
Dogge Sie willig als Herr<strong>ch</strong>en oder Frau<strong>ch</strong>en anerkennen.<br />
Denken Sie daran, Lob und Tadel müssen immer re<strong>ch</strong>tzeitig,<br />
daß heißt, in Verbindung mit der Tat kommen. Das ist wi<strong>ch</strong>tig<br />
! - Ni<strong>ch</strong>t erst später, denn na<strong>ch</strong> einer gewissen Zeit hat Dir<br />
Hund vergessen, wofür er belohnt oder bestraft wurde. Eine<br />
ungezogene und ungehorsame Dogge kann Ihnen und<br />
au<strong>ch</strong> Ihrer Umgebung zur Qual werden, ganz zu s<strong>ch</strong>weigen<br />
von dem S<strong>ch</strong>aden, den sie anri<strong>ch</strong>ten könnte. Meiden Sie<br />
bei all Ihren Erziehungshandlungen brutale Rohheit, diese<br />
untergräbt das Vertrauen zu Ihnen. Das ursprüngli<strong>ch</strong> offene<br />
Wesen, wel<strong>ch</strong>es wir an unseren Doggen s<strong>ch</strong>ätzen,<br />
verändert si<strong>ch</strong>. Das Tier betra<strong>ch</strong>tet Sie ni<strong>ch</strong>t mehr als<br />
Vorbild. Lob ist das allerbeste Erziehungsmittel, dieses<br />
in allen Fällen übers<strong>ch</strong>wengli<strong>ch</strong> und herzli<strong>ch</strong> Ihrem Tier<br />
entgegengebra<strong>ch</strong>t, fördert die Auffassungsgabe. Bei steter<br />
Wiederholung prägt Ihre Dogge si<strong>ch</strong> ein, was Sie von ihr<br />
verlangen. Reden Sie viel mit Ihrem Hund, dieses aber ni<strong>ch</strong>t<br />
mit weinerli<strong>ch</strong>er oder wehleidiger Stimme. Ein Berieseln<br />
Ihres Zöglings mit andauerndem „Lumpilein“ oder „Putzilein“<br />
oder gar „Süßer<strong>ch</strong>en“ oder popoartiges DuduDu - Dadada“,<br />
werden Ihren Welpen später bloß geistess<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong> ma<strong>ch</strong>en.<br />
Gewöhnen Sie si<strong>ch</strong> direkt vom Anfang eine kurze klare<br />
Spra<strong>ch</strong>e im Umgang mit dem Tier an. Degradieren Sie Ihr<br />
Tier ni<strong>ch</strong>t zum Stubenhocker. In seiner Freizeit lassen Sie<br />
es rennen, toben, Balljagen und spielen Sie mit. Kaufen<br />
Sie einen Ball als Spielzeug, aber ni<strong>ch</strong>t so klein, dass er<br />
vers<strong>ch</strong>luckt werden könnte. Weiter geben Sie Ihrem Tier<br />
einen Vollgummikno<strong>ch</strong>en und ein derbes Stück Leder. Es wird<br />
si<strong>ch</strong> damit dur<strong>ch</strong> Zerren und Reißen s<strong>ch</strong>on zu bes<strong>ch</strong>äftigen<br />
wissen. Hierbei soll der Hund si<strong>ch</strong> erholen und das sein dürfen,