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KATALOGE UND ESSAYS BD 15<br />
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<strong>ME</strong> !<br />
FOTOGRAFISCHES PROJEKT DER TU DORTMUND / SEMINAR FÜR KUNST UND KUNSTWISSENSCHAFT<br />
HERAUSGEGEBEN VON FELIX DOBBERT UND DORTMUND AIRPORT
Markus Bunk<br />
EDITORIAL 4<br />
Matthias Feltmann<br />
AIRSIDE 36<br />
Britta Dierich<br />
BOARDING 70<br />
Dietmar Krohne, Jens Rullmann<br />
DORTMUND AIRPORT<br />
UND DIE TU-DORTMUND 6<br />
Barbara Budde<br />
IRRFLUG 8<br />
Anna Gerlach<br />
VERHARREN 14<br />
Ines Hübner<br />
LINIENFLUG 18<br />
Silvia Klein<br />
SPRINGFLUG 24<br />
Julia Lewin<br />
LUFTRAUM 28<br />
Sina Weber<br />
IMITATIONEN 32<br />
Kathrin Schleich<br />
TRAGFLÄCHE 40<br />
Prof. Dr. Einhard Schmidt-Kallert<br />
FLUGHÄFEN<br />
ZWISCHEN MYTHOS UND<br />
WIRKLICHKEIT 42<br />
Teresa Muck<br />
ARBEITSTAKT 46<br />
Sara Treppner<br />
AIRPORT REFLECTION 50<br />
Ümran Kerman<br />
ABGEHOBEN 54<br />
Leonie Bednarek<br />
WARTEN 56<br />
Ann-Christin Kowalke<br />
URLAUBSSTIMMUNG 60<br />
Silvia Klein<br />
TURBULENZEN 74<br />
Sabrina Podemski<br />
FAKE 76<br />
Veronika Kaya, Burcu Öksel<br />
SAY GOODBYE 82<br />
Sina Weber<br />
HEISSE WARE 88<br />
Donja Nasseri<br />
§ 5 LUFT SI G 92<br />
Felix Dobbert<br />
DAHINTER STECKT<br />
IM<strong>ME</strong>R EIN<br />
KLUGER KOPF! 98<br />
Sina Straube<br />
HOLIDAY INN DORTMUND 104<br />
Malte Schürmann<br />
GATE WAIT 66
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FOTOGRAFISCHES PROJEKT DER TU DORTMUND / SEMINAR FÜR KUNST UND KUNSTWISSENSCHAFT<br />
HERAUSGEGEBEN VON FELIX DOBBERT UND DORTMUND AIRPORT
Markus Bunk<br />
EDITORIAL<br />
<strong>FOLLOW</strong> <strong>ME</strong> !<br />
DORTMUND AIRPORT<br />
MARKUS BUNK<br />
1966 geboren in Lohr/Main; Studienabschlüsse<br />
als Diplom-Wirtschaftsingenieur an der Fachhochschule<br />
Gießen-Friedberg und Executive MBA<br />
in Nottingham, Großbritannien; 1995–2001 Projektmanager<br />
bei Lahmeyer International GmbH<br />
und Abteilungsleiter der RWE Solutions AG;<br />
2001-2005 Senior Director Asset Management<br />
bei Fraport AG, Frankfurt; 2005-2007 Geschäftsführer<br />
der Flughafen Saarbrücken Betriebsgesellschaft<br />
mbH; seit 2008 Geschäftsführer von<br />
Dortmund Airport.<br />
4
<strong>FOLLOW</strong> <strong>ME</strong> ! ist der bewusst gewählte Titel des Kunstprojektes der TU Dortmund. Er<br />
lässt sich auf vieles beziehen. Als Airport folgen wir beispielsweise der wachsenden<br />
Internationalisierung durch das Zur-Verfügung-Stellen der Infrastruktur am Boden.<br />
Das Bedürfnis der Menschen nach Mobilität und Flexibilität bleibt ungebrochen und<br />
wir versuchen diesem Bedürfnis nachzukommen. Die Reisenden folgen ihrer Leidenschaft<br />
und sind auf der Suche nach Erlebnissen, Abwechslung oder schlicht Erholung.<br />
Andere wiederum nutzen den Luftverkehr aus beruflichen Gründen – der Dortmunder<br />
Flughafen ist somit als Instrument der Wirtschaftsförderung unverzichtbar für die<br />
Region und folgt den Zielen des erfolgreichen Strukturwandels.<br />
↙ Ein Flughafen bietet allerdings noch bedeutend mehr als die reine Infrastruktur.<br />
Das gemeinsam mit dem Seminar für Kunst und Kunstwissenschaft der TU Dortmund<br />
realisierte Projekt <strong>FOLLOW</strong> <strong>ME</strong> ! nimmt den Leser mit auf eine visuelle Reise durch<br />
den Airport. Die Faszination Flughafen, die viele Menschen teilen, wird durch diese<br />
fotografische Dokumentation erlebbar. In der einzigartigen Atmosphäre eines Flughafens<br />
wie dem Dortmund Airport sind Bilder entstanden, die einen Blick hinter die<br />
Kulissen erlauben. Detailansichten, Technik aber auch emotionale Eindrücke wurden<br />
hier von den Studierenden mit Hilfe ihrer Kameras rund um das Verwaltungsgebäude<br />
und das Terminal festgehalten.<br />
↙ Bereits 2011 haben wir dank der Initiatorin Prof. Bettina van Haaren mit dem<br />
Projekt Sichtflug eine Verbindung zwischen Kunst und dem Thema „Fliegen“<br />
schaffen können. Wir freuen uns erneut, sowohl den Studierenden im Rahmen ihres<br />
Fotoseminars bei Felix Dobbert Einblicke in den Alltag des Airports geben zu dürfen,<br />
als auch mit unseren Mitarbeitern, Besuchern und Passagieren die Sichtweisen der<br />
Künstler teilen zu können.<br />
↙ Der Dortmund Airport fühlt sich als Unternehmen öffentlichen Interesses der<br />
Region im besonderen Maße verbunden. So folgen wir auch zukünftig gerne guten<br />
Ideen und öffnen unsere Türen für spannende Kooperationen wie beispielsweise aus<br />
dem Kunst- und Kulturbereich. Dieses Werk, das Sie in der Hand halten, zeugt von<br />
einer gelungenen und besonders kreativen Zusammenarbeit. Dafür möchte ich mich<br />
herzlich bei allen Beteiligten bedanken.<br />
↙ Folgen Sie uns auf eine Reise durch den Airport – ich wünsche Ihnen dabei viel<br />
Vergnügen und überraschende Einblicke.<br />
5
Dietmar Krohne, Jens Rullmann<br />
VORWORT<br />
DORTMUND AIRPORT<br />
UND DIE TU-DORTMUND<br />
6
Was haben Kunst und der Luftverkehr gemeinsam? Auf den ersten Blick nicht viel,<br />
jedoch lösen beide eine unvergleichliche Faszination bei den Menschen aus. Die<br />
surreale Bedeutung der Kunst und die faszinierende Welt am Flughafen lassen uns<br />
in die Ferne schweifen und neue Horizonte entdecken.<br />
↙ Die nachfolgenden Fotografien ermöglichen einen Perspektivwechsel und zeigen<br />
den Alltag des Airports aus den Augen von jungen Künstlern. Wir als Airport sowie<br />
der gesamte Luftverkehr sorgen auch für einen Wechsel der Perspektiven: Reisende<br />
erhalten die Möglichkeit, ihre eigenen Vorstellungen zu erweitern. Jedes Ziel bietet<br />
eine Vielfalt an Erlebnissen und neuen Erfahrungen, die unsere persönliche Weltanschauung<br />
um zahlreiche Facetten bereichert. Auch in der Kunst verspüren wir in<br />
jedem Moment eine solche Wahrnehmung und lassen uns in eine Welt voll neuer Eindrücke<br />
entführen. Die Bilder der Nachwuchskünstler präsentieren und interpretieren<br />
den Dortmunder Flughafen als Kulturprodukt aus einer realen Welt.<br />
↙ Das Kooperationsprojekt zwischen dem Airport und der TU Dortmund lässt alle<br />
Beteiligten profitieren. Die Studierenden konnten einen Blick hinter die Kulissen eines<br />
Flughafens werfen, wohingegen die Mitarbeiter des Dortmund Airport in die Welt<br />
der Fotografie einen spannenden Einblick erhielten. Durch außergewöhnliche und<br />
einzigartige Bilder verbindet sich dadurch die greifbare Technik des Flughafens und<br />
die surreale Welt der Kunst in einer unvergleichbaren Form, die es auf den folgenden<br />
Seiten zu entdecken gibt. Wir hoffen, dass die Leser dieses Buches von der kreativen<br />
Zusammenarbeit ebenfalls profitieren und Freude an den Perspektivwechseln haben.<br />
DIETMAR KROHNE<br />
gebürtiger Dortmunder; seit 1997 als Ingenieur<br />
am Dortmund Airport beschäftigt; seit Mai 2005<br />
Leitung der Abteilung Facility Management.<br />
JENS RULLMANN<br />
seit 1994 Luftsicherheitsbeauftragter am Dortmund<br />
Airport; bildet Kontrollkräfte im Bereich<br />
der Personen- und Reisegepäckkontrolle aus.<br />
7
Barbara Budde<br />
IRRFLUG<br />
8
Barbara Budde<br />
IRRFLUG<br />
10
Barbara Budde<br />
IRRFLUG<br />
12
Anna Gerlach<br />
VERHARREN<br />
14
Anna Gerlach<br />
VERHARREN<br />
16
Ines Hübner<br />
LINIENFLUG<br />
18
Ines Hübner<br />
LINIENFLUG<br />
20
Ines Hübner<br />
LINIENFLUG<br />
22
Silvia Klein<br />
SPRINGFLUG<br />
24
Silvia Klein<br />
SPRINGFLUG<br />
26
Julia Lewin<br />
LUFTRAUM<br />
28
Julia Lewin<br />
LUFTRAUM<br />
30
Sina Weber<br />
IMITATIONEN<br />
32
Sina Weber<br />
IMITATIONEN<br />
34
Matthias Feltmann<br />
AIRSIDE<br />
36
Matthias Feltmann<br />
AIRSIDE<br />
38
Kathrin Schleich<br />
TRAGFLÄCHE<br />
40
Prof. Dr. Einhard Schmidt-Kallert<br />
FLUGHÄFEN ZWISCHEN MYTHOS UND WIRKLICHKEIT<br />
FLUGHÄFEN<br />
ZWISCHEN MYTHOS UND<br />
WIRKLICHKEIT<br />
PROF. DR. EINHARD SCHMIDT-KALLERT<br />
Geograph und Regionalplaner, 1949 geboren, war<br />
Entwicklungshelfer in Malaysia, Gastdozent in<br />
Ghana, hat als Consultant in vielen Ländern Afrikas,<br />
Asiens und Lateinamerikas gearbeitet. Seit 2005<br />
leitet er das Fachgebiet Raumplanung in Entwicklungsländern<br />
an der TU Dortmund. Am liebsten<br />
ist er zu Fuß, mit dem Fahrrad oder in langsamen<br />
Zügen unterwegs. Aber die meisten seiner Dienstreisen<br />
unternimmt er dann doch mit dem Flugzeug.<br />
Er hat wissenschaftliche Bücher und Artikel<br />
zu Ghana und zum Stadt-Land-Verhältnis in<br />
Entwicklungsländern veröffentlicht. Zwischendurch<br />
schreibt er hin und wieder Reisereportagen<br />
für Zeitungen.<br />
42
Erst kam die Eisenbahn, und mit ihr kamen die Bahnhöfe. Aus<br />
den provisorischen Stationsgebäuden der Anfangszeit wurden<br />
immer großzügigere Bauten. Schließlich entstanden seit<br />
Ende des 19. Jahrhunderts in den Metropolen prachtvolle<br />
Empfangsgebäude, häufig in unverwechselbarer Architektur;<br />
sie wurden die neuen Kristallisationskerne der schnell wachsenden<br />
Städte, die Kathedralen des Industriezeitalters. Und<br />
in den Köpfen der Stadtbewohner prägten sich Bahnhöfe als<br />
Orte der Erinnerung, als Abschiedsorte und Sehnsuchtsorte<br />
ein. Im Guten wie im Schlechten. Festgehalten in privaten Erzählungen<br />
und in späteren Jahren auch millionenfach auf<br />
Fotos. Der Abschied der Kriegsfreiwilligen 1914, deren Züge in<br />
Richtung Flandern fuhren, der letzte Blick aus dem Fenster,<br />
lachende Gesichter, winkende Hände, die letzte Erinnerung an<br />
den kaum 20-jährigen Onkel, den Sohn, den Bruder, der von<br />
den Schlachtfeldern im Westen nie zurück kam, war mit dem<br />
Bild eines Bahnhofs, mit dem Stampfen der ganz langsam anfahrenden<br />
Dampflok untrennbar verbunden.<br />
↙ Noch in den 60er Jahren war der Münchner Hauptbahnhof<br />
der Treffpunkt der Gastarbeiter in ihrer Freizeit. Sie holten<br />
keinen ab, sie verabschiedeten keinen, aber einmal am Tag kam<br />
dort ein Zug aus Istanbul, aus Palermo oder Zagreb an. Der<br />
Blick auf ein verrußtes Zuglaufschild mit Städtenamen vom<br />
Balkan oder aus dem südlichen Italien erneuerte die Sehnsucht,<br />
gab aber auch Sicherheit, dass es die Heimat noch gab,<br />
nicht nur als Erinnerungs- und Sehnsuchtsort. Vor gerade<br />
einmal 50 Stunden war derselbe Zug noch in Istanbul gewesen!<br />
Wie beruhigend. Dem Mythos Bahnhof konnte sich kaum<br />
einer entziehen.<br />
↙ Als der Flugverkehr im 20. Jahrhundert aufkam, hatten<br />
es Flughäfen lange schwer, gegen den Mythos Eisenbahn anzukommen.<br />
Was war eine trostlose Baracke am Rande eines<br />
Rollfeldes gegen die Aura von Bahnhöfen? Mitte des 20. Jahrhunderts<br />
hatte in Europa fast jeder eigene Erfahrungen mit<br />
langen nächtlichen Bahnfahrten, aber kaum einer hatte jemals<br />
selbst in einem Flugzeug gesessen. Da kam das Medium<br />
Film, und später das Fernsehen dem Flughafen zu Hilfe, ein<br />
neuer Mythos entstand. “Uns bleibt immer noch Paris!“ – die<br />
Worte, mit denen Rick sich auf dem Rol lfeld von Casablanca<br />
von Ilsa verabschiedet, sind legendär: Erinnerung, unerfüllte<br />
Hoffnung, Sehnsucht, was schwingt da nicht alles mit - zu<br />
Recht eines der bekanntesten Zitate aus der Filmgeschichte.<br />
Und in den 50er und 60er Jahren zeigte das Deutsche Fernsehen<br />
jeden Abend Bilder eines Politikers, der ein Flugzeug<br />
besteigt, oder der, gerade einem Flugzeug entstiegen, den<br />
roten Teppich betritt. Später sah man auch immer öfter das<br />
Bild einer international bekannten Schauspielerin, die von<br />
einer niedrigen Flugzeugtür aus ihren Fans auf dem Asphalt<br />
zulächelt. Und als dann erst die Beatles auf Deutschlandtournee<br />
kamen, da konnten sie sich auf dem Rollfeld kaum ihren<br />
Weg durch die Menge der jugendlichen Fans bahnen…<br />
Noch war von denen, die am Rande der Landebahn standen,<br />
kaum einer selbst geflogen. Aber genau das machte damals<br />
die Faszination von Flughäfen aus: der Hauch von weiter<br />
Welt, für die am Boden noch lange unerreichbar. Denn anders<br />
als die Großstadtbahnhöfe aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert<br />
waren die meisten Flughäfen architektonisch eher<br />
unauffällig – und sind es übrigens bis heute fast überall auf<br />
der Welt geblieben.<br />
↙ Ich war im Jahr 1956 das erste Mal auf einem Flughafen.<br />
Wir hatten in den Ferien Besuch vom Patenkind meiner Mutter<br />
aus Dresden, der 14-jährigen Renate. Ob sie zur Jugendweihe<br />
oder zur Konfirmation gehen würde, war häufig Thema am Esstisch.<br />
Renate nannte meine Schwester „meine Sportsfreundin“,<br />
was im Düsseldorf der 50er Jahre einen eher ungewöhnlichen<br />
Klang hatte. Meine Eltern hatten sich viel touristisches<br />
Programm für das Gastkind ausgedacht, Museumsbesuche<br />
und Gartenschau, aber auf die beste Idee kamen sie erst<br />
ganz am Schluss: einen Besuch auf dem Flughafen Lohhausen.<br />
Der Kakao auf der Außenterrasse des Flughafencafés war<br />
eher wässrig, schlechter als zu Hause, bei den Eisbechern<br />
für die Kinder sparten meine Eltern die dritte Kugel. Aber das<br />
machte uns nichts: Noch heute erinnere ich mich an den<br />
43
Prof. Dr. Einhard Schmidt-Kallert<br />
FLUGHÄFEN ZWISCHEN MYTHOS UND WIRKLICHKEIT<br />
überwältigenden Anblick startender und landender Maschinen,<br />
den ohrenbetäubenden Lärm ganz nah an unserem Tisch,<br />
die winkenden Fluggäste hinter den Scheiben. Und auf den<br />
Heckflossen der Propellermaschinen prangten die Namen<br />
ausländischer Gesellschaften, die heute fast vergessen sind:<br />
PanAm, Sabena, Swissair. Renate belehrte uns Jüngere<br />
fachmännisch, die PanAm-Maschine sei sicher auf dem Weg<br />
nach New York. Leider ein Irrtum, wie ich am nächsten Schultag<br />
feststellen musste. Andere Kinder waren längst vorher mit<br />
ihren Eltern im Flughafencafé gewesen. Mein Banknachbar<br />
Joachim Schulte zerstörte meine schönste Illusion, er wusste<br />
es besser. Ach, nur eine zweimotorige Maschine? Die fliegt<br />
doch nur nach Berlin. Er konnte auch gleich auftrumpfen,<br />
Wochen vorher hatte er schon eine richtige viermotorige Super<br />
Constallation in Lohhausen gesehen. Wahrscheinlich wirklich<br />
auf dem Weg nach Amerika!<br />
↙ Mythos Flughafen: Davon blieb nicht viel in meinem weiteren<br />
Leben. Mein Beruf brachte es mit sich, dass ich immer<br />
mehr Flugreisen unternahm, auf entfernte Kontinente und in<br />
entlegene Winkel der Welt. Dabei hätte ich mich so gerne an<br />
den Rat des Reiseschriftstellers Paul Theroux gehalten:<br />
„Wenn du etwas von einer Reise erzählen willst, stay on the<br />
ground, steig in kein Flugzeug!“ Flughäfen sind schon lange<br />
notwendige Durchgangsstationen für mich, Orte, die einem<br />
mit langwierigen Kontrollen und unnützen Warenangeboten<br />
die Zeit stehlen. In einer Zeit, in der an kaum einem Flughafen<br />
der Welt noch das fahrbare Treppchen ans soeben gelandete<br />
Flugzeug geschoben wird - immer ein Augenblick der Spannung,<br />
der letzte Moment vor dem Wiederbetreten der festen<br />
Erde unter den Füßen - in einer Zeit, in der die Flughafengebäude<br />
über Schläuche mit den Flugzeugen verbunden sind,<br />
durch die die Passagiere ins Innere drängen, was bleibt da<br />
noch vom Mythos?<br />
↙ Aber Theroux hat nicht unbedingt Recht. Ich war mit meinem<br />
ghanaischen Kollegen Richard Adimako auf dem Weg<br />
nach Accra. Kurz vor dem Ziel stand uns noch eine Zwischenlandung<br />
in Lagos mit zwei Stunden unnützem Aufenthalt in<br />
Lagos bevor. Die Lufthansa Stewardess lädt uns mit säuselnder<br />
Stimme in die Lufthansa-Lounge ein. Richard schüttelt<br />
den Kopf: Komm lass uns hier im Transitbereich bleiben, das<br />
ist viel interessanter. Wir setzen uns am Rand der Halle auf<br />
eine dieser unbequemen Bänke aus Drahtgitter und haben<br />
einen wunderbaren Überblick auf die Gruppen von Wartenden,<br />
die Menschen, die immer wieder auf die Monitore schauen, ob<br />
ihr Gate nun geöffnet sei, die Nervösen, die auf und ab gehen,<br />
die VIP-Delegationen, die eskortiert von Flughafenpersonal<br />
gemessenen Schrittes an allen vorbei zu ihrem Flieger geleitet<br />
werden. Da ist die Delegation eines nigerianischen Staatsekretärs,<br />
alle in dunkeln Anzügen mit Einstecktüchern. Im Abstand<br />
dahinter erkenne ich im offenen Polohemd den abgehalfterten<br />
Minister, der eben noch im Flugzeug neben mir<br />
gesessen hatte, die Delegation ist auf dem Weg zum World<br />
Economic Forum, er ist auf dem Weg zum World Social Forum,<br />
und hatte mir vorhin die Details der mafiösen Netzwerke<br />
zwischen korrupten Politikern seines Landes mit der Erdölindustrie<br />
auseinander gelegt. Afrikatouristen auf dem Heimweg,<br />
zwischengelandet wie wir, braungebrannt, einige haben meterhohe<br />
Holzschnitzereien, grob mit Zeitungspapier umwickelt,<br />
im Handgepäck. Und nahe dem Gate, an dem der Flug nach<br />
Hongkong angekündigt ist, sitzt eine Gruppe gutgenährter<br />
Frauen mittleren Alters. Sie tragen bunte Kleider aus Batikstoffen,<br />
die ihre Rundungen mehr betonen als verstecken. Als<br />
wären sie Händlerinnen auf einem der wuseligen Märkte<br />
irgendwo in Westafrika. „Sieh sie Dir genau an“, sagt Richard,<br />
und mir fällt der üppige Goldschmuck auf, den die Frauen an<br />
ihren Armen tragen: „Das sind die Market-Mummies, die Market<br />
Queens, die ganz erfolgreichen, die haben mehrere Lastwagen<br />
in Westafrika laufen.“ Jetzt sind sie unterwegs auf Einkaufstour<br />
nach Hongkong. Ich nähere mich der Gruppe, die<br />
Frauen halten Erster-Klasse-Bordpässe in der Hand. Wieder<br />
kommt die Lufthansa-Stewardess: Ob wir wirklich keinen<br />
Kaffe in der Lounge möchten? Nein wirklich nicht. Was sind<br />
schon die Polster in der Lounge gegen das abwechslungsreiche<br />
Schauspiel in der Transit-Halle als Bühne?<br />
44
↙ Und doch gebe ich Paul Theroux im Grunde meines Herzens<br />
Recht. Und zwar immer dann, wenn ein Flug abgesagt<br />
wird, und ich mir ein Landverkehrsmittel suchen muss – oder<br />
darf. So wie Ende 1991, ein Projekteinsatz in der russischen<br />
Wolgaregion lag gerade hinter mir. Der Flughafen von Samara<br />
war zugeschneit, ich musste stattdessen mit dem Nachtzug<br />
nach Moskau fahren. 14.30 Uhr, der Zug setzt sich langsam in<br />
Bewegung. Schon herrscht Abenddämmerung über der verschneiten<br />
Landschaft, das wird ein langer Abend. Mir gegenüber<br />
im weich gepolsterten Zweierabteil weißhaarig und ein<br />
wenig rotgesichtig Professor Orlow von der Allunionsakademie<br />
der Medizinischen Wissenschaften in Moskau, wie mir anhand<br />
der Visitenkarte wortreich erklärt wird. Sorgsam mit Butterbrotpapier<br />
abgedeckt, hat Professor Orlow auf dem Tisch<br />
zwischen uns seinen Proviant aufgebaut.<br />
↙ Kleine Unterbrechung durch den Schaffner: Fahrkartenkontrolle.<br />
An meiner Fahrkarte stimmt etwas nicht. Erst allmählich<br />
begreife ich: Man hat mir eine Fahrkarte ausgestellt,<br />
die Sowjetmenschen vorbehalten ist. Ich müsste eigentlich<br />
einen Dollarfahrschein für Ausländer haben. Ich versuche, alles<br />
zu erklären, der Schaffner besteht auf der sofortigen Begleichung<br />
einer Strafgebühr. Da erhebt sich Professor Orlow<br />
würdevoll, zückt seinen Dienstausweis, hält ihn dem Schaffner<br />
unter die Nase, dieser entschuldigt sich ohne weitere Nachfragen<br />
und tritt den Rückzug an. Um wenige Minuten später<br />
mit zwei großen Wassergläsern wieder aufzutauchen.<br />
↙ Professor Orlow schiebt das Butterbrotpapier zur Seite.<br />
Zum Vorschein kommen zwei große gebratene Hühner, ein<br />
Korb mit etwa 30 Butterbroten und zwei Flaschen Wodka.<br />
Orlow füllt die Wassergläser großzügig, erhebt sein Glas und<br />
bringt den ersten Toast aus. Dabei mischt er Russisch mit<br />
englischen Floskeln, die er von internationalen Konferenzen<br />
mitgebracht hat, und mit einigen Brocken Deutsch, die er<br />
von seiner Großmutter gelernt hat. Pflichtschuldig leere ich<br />
mein Glas. Da kommt die Aufforderung: „Ihr Toast bitte!“ In<br />
derselben Sprachmischung, allerdings mit mehr Englisch und<br />
weniger Russisch, ringe ich um die passenden Worte für den<br />
aktuellen Zustand der deutsch-sowjetischen Freundschaft.<br />
Professor Orlow ist begeistert und artikuliert auf Deutsch:<br />
„Glänzend.“ Und wieder wird auf ex getrunken.<br />
↙ Der Zug fährt mit gleichmäßiger Geschwindigkeit mit Tempo<br />
70, die Landschaft verschwimmt immer mehr in der Dämmerung<br />
und im Wodkanebel. Toast folgt auf Toast in unserem<br />
Zweierabteil, für mich eine absonderliche Situation. Indem<br />
wir uns mit förmlich ziselierten Toasts abwechseln, wird auch<br />
viel von der Gefühlswelt der beiden Reisenden offenbar. Orlow<br />
quittiert jeden meiner Toasts mit dem Ausruf „Glänzend!“.<br />
Nach der ersten Flasche Wodka heißt es „Essen Sie Butterbrot!“<br />
Das Hühnchen wird vertilgt. Meine geheime Hoffnung, dass<br />
die zweite Wodkaflasche bis Moskau unberührt bleiben könne,<br />
erfüllt sich nicht. Orlows Gesicht wird immer roter, seine<br />
Toasts eloquenter, sein Deutsch abgeschliffener, seine englischen<br />
Brocken für mich unverständlicher. Aber es gibt kein<br />
Entrinnen: Es folgen noch Toasts auf die Kinder, auf die Abrüstung,<br />
auf die Wissenschaft und immer wieder auf die ruhmreiche<br />
Sowjetunion, die deutschen Dichter und Komponisten.<br />
Irgendwann versinkt dieser Tag endgültig zwischen dem<br />
gleichmäßigen Rhythmus der Schienenstöße.<br />
↙ Am nächsten Morgen reibe ich mir am Bahnhof in Moskau<br />
die Augen. Ich habe Kopfschmerzen wie schon lange nicht<br />
mehr. Von Professor Orlow ist keine Spur mehr zu sehen, der<br />
Schaffner steht in der Abteiltür. Wahrscheinlich hat er mich<br />
wecken müssen. Ich nehme ein Taxi zum internationalen<br />
Flughafen, um nach Düsseldorf zu fliegen. In der Wartehalle<br />
sprechen Ausländer neben mir vom Ende der Sowjetunion.<br />
Gerücht oder Wahrheit? Ich weiß es nicht. Später höre ich<br />
die Nachrichten. Es stimmt also. Auf dem Flughafen hat mich<br />
die Realität eingeholt. Jetzt gehört die nächtliche Fahrt mit<br />
der Eisenbahn schon einer versunkenen Welt an.<br />
45
Teresa Muck<br />
ARBEITSTAKT<br />
46
Teresa Muck<br />
ARBEITSTAKT<br />
48
Sara Treppner<br />
AIRPORT REFLECTION<br />
50
Sara Treppner<br />
AIRPORT REFLECTION<br />
52
Ümran Kerman<br />
ABGEHOBEN<br />
54
Leonie Bednarek<br />
WARTEN<br />
56
Leonie Bednarek<br />
WARTEN<br />
58
Ann-Christin Kowalke<br />
URLAUBSSTIMMUNG<br />
60
Ann-Christin Kowalke<br />
URLAUBSSTIMMUNG<br />
62
Ann-Christin Kowalke<br />
URLAUBSSTIMMUNG<br />
64
Malte Schürmann<br />
GATE WAIT<br />
66
Malte Schürmann<br />
GATE WAIT<br />
68
Britta Dierich<br />
BOARDING<br />
70
Britta Dierich<br />
BOARDING<br />
72
Silvia Klein<br />
TURBULENZEN<br />
74
Sabrina Podemski<br />
FAKE<br />
76
Sabrina Podemski<br />
FAKE<br />
78
Sabrina Podemski<br />
FAKE<br />
80
Veronika Kaya, Burcu Öksel<br />
SAY GOODBYE<br />
82
Veronika Kaya, Burcu Öksel<br />
SAY GOODBYE<br />
84
Veronika Kaya, Burcu Öksel<br />
SAY GOODBYE<br />
86
Sina Weber<br />
HEISSE WARE<br />
88
Sina Weber<br />
HEISSE WARE<br />
90
Donja Nasseri<br />
§ 5 LUFT SI G<br />
92
Donja Nasseri<br />
§ 5 LUFT SI G<br />
94
Donja Nasseri<br />
§ 5 LUFT SI G<br />
96
Felix Dobbert<br />
DAHINTER STECKT IM<strong>ME</strong>R EIN KLUGER KOPF!<br />
DAHINTER STECKT<br />
IM<strong>ME</strong>R EIN<br />
KLUGER KOPF!<br />
FELIX DOBBERT<br />
lehrt seit 2007 Fotografie am Seminar für Kunst<br />
und Kunstwissenschaft der TU Dortmund.<br />
Neben dieser Publikationen sind außerdem die<br />
Kataloge mittendrin – wie es sich anfühlt student<br />
zu sein (2010) und Werkseinstellung (2011)<br />
mit fotografischen Arbeiten von Studierenden<br />
erschienen.<br />
98
Mit diesem Slogan und rhetorischem Trick wirbt eine große<br />
deutsche Tageszeitung seit einigen Jahren für ihr Blatt:<br />
Nicht der niveauvolle Inhalt wird beworben, sondern indirekt<br />
der Intelligenz des Lesers geschmeichelt.<br />
lung des Flughafens ein Ausdruck, der „Schnelllebigkeit der<br />
heutigen Zeit: Gerade noch hier und im nächsten Augenblick in<br />
einem anderen Teil der Welt.“ Die Eindrücke des Reisenden<br />
überlagern sich.<br />
↙ 2007 posierte Andreas Gursky, einer der bedeutendsten<br />
zeitgenössischen Fotografen, in einem seiner eigenen Bilder<br />
für diese Werbekampagne. Er sitzt am Frankfurter Flughafen<br />
vor schier endlosen Anzeigetafeln mit Destinationen weltweit.<br />
Mittels digitaler Bildbearbeitung wird die Funktion des Airports<br />
als globale Drehscheibe betont.<br />
↙ Nun könnten sich der Dortmund Airport und die TU Dortmund<br />
gegenseitig auf die Schulter klopfen und behaupten,<br />
auch hinter dieser künstlerischen Kooperation steckten kluge<br />
Köpfe. Tun wir aber nicht, denn die eigentlich klugen Köpfe<br />
stecken hinter den Kameras! Die Studierenden liefern uns<br />
Fotografien des Airports, die so erfrischend anders sind, als<br />
die gängigen Bildmotive des Sujets. Folgen wir ihnen!<br />
↙ Mit einem Irrflug umkreiste Barbara Budde lange das<br />
Thema Fliegen, um dann ziemlich schräg zur Landung anzusetzen.<br />
Ihre Bilder vexieren zwischen dem Inneren und Außen<br />
der Flughafengebäude. Für Barbara Budde ist diese Darstel-<br />
↙ Der Flughafen ist ein Ort des Transfers und ein Ort des<br />
Termingeschäfts. Nur viele Reisende, viele Starts und Landungen<br />
bringen das Geld. Zügige Abfertigungen sind obligatorisch.<br />
Im Kontrast zu dieser Schnelllebigkeit stehen jedoch immer<br />
wieder Reisende, die einfach nur dasitzen und warten. Anna<br />
Gerlach konzentrierte sich auf dieses Verharren. Fotografie ist<br />
ein Medium, welches die Zeit anhält und einen kurzen Augenblick<br />
fixiert. In Gerlachs Bildern scheint sich dieser Augenblick<br />
in die Unendlichkeit auszudehnen.<br />
↙ Der Flughafen ist übersät mit Leitsystemen und Markierungen<br />
für Fahrzeuge und Passagiere. Selbst in Details wie<br />
Rolltreppen wiederholen sich diese linearen Strukturen. Ines<br />
Hübner hat ihnen auf ihrem Linienflug nachgespürt: „Ich wollte<br />
die Linien festhalten, die man sonst einfach so hinnimmt.<br />
Linien, denen die Flugzeuge folgen, die auf dem Boden Wege<br />
formen, ohne dass sie stark ins Auge fallen und damit den<br />
Dingen Aufmerksamkeit geben, die sonst eher in den Hintergrund<br />
rücken.“<br />
Foto: Andreas Gursky,<br />
Anzeigenkampagne F.A.Z.<br />
© Scholz & Friends<br />
99
Felix Dobbert<br />
DAHINTER STECKT IM<strong>ME</strong>R EIN KLUGER KOPF!<br />
↙ Silvia Klein hat leider ihren Anschlussflug zum Mars verpasst<br />
und fotografiert derweil in der Raumstation Dortmund.<br />
Bodenpersonal gleitet durchs Gate. Andere Reisende scheinen<br />
sich kunstvoll in der Schwerelosigkeit zu drehen.<br />
Der Titel der Serie verrät, wie die junge Fotografin vorgegangen<br />
ist. Springflug ist nicht mittels digitaler Bildbearbeitung,<br />
sondern schlicht durch Sprungkraft entstanden. Jedoch ist<br />
dieser Moment der Schwerelosigkeit nicht von langer Dauer.<br />
Silvia Klein fing die Fliegenden mit kurzer Verschlusszeit im<br />
Zenit ihres Sprungs ein.<br />
↙ Haben Sie schon mal darüber nachgedacht, was Luftraum<br />
ist? Dieser Begriff klingt merkwürdig abstrakt und irgendwie<br />
auch majestätisch. „Am Flughafen habe ich beobachtet“,<br />
schreibt Julia Lewin, „dass der erste Blick der Reisenden immer<br />
Richtung Himmel geht, dem Ort, an dem sie die nächsten<br />
paar Stunden verbringen werden und der je nach Wetterlage<br />
eine ruhige Reise oder vielleicht auch eine turbulente Reise<br />
erahnen lassen kann.“<br />
mein persönliches Empfinden über den Flughafen wieder:<br />
Alles scheint zunächst klar, durchsichtig und durchschaubar.<br />
Diese Empfindung reibt sich jedoch an Brüchen, die durch<br />
Zugangssperren, Kontrollstationen, Sicherheitssperren und<br />
Türcodes hervorgerufen werden.“<br />
↙ Piloten ist eine ungemeine Autorität zu eigen und Stewardessen<br />
sind irgendwie immer unnahbar. Sie tragen enorm<br />
zum Glanz eines jeden Flughafens bei, wie sie dort in ihrer schicken<br />
Dienstkleidung zu den Gates schreiten. Kathrin Schleich<br />
wandte sich jedoch absichtlich von diesem stereotypen Bild<br />
ab und nahm ganz andere Berufsgruppen ins Vezier. Darunter<br />
finden sich Reinigungskräfte, Zollbeamte, Fensterputzer und<br />
Bodenpersonal. Diese Flughafenmitarbeiter agieren meist im<br />
Hintergrund oder weitgehend unbeachtet. „Da sie jedoch das<br />
Grundgerüst und Herzstück des Flughafens darstellen, habe<br />
ich meine Arbeit Tragfläche genannt, äquivalent zu einem der<br />
wichtigsten Bestandteile des Flugzeugs.“, erläutert Kathrin<br />
Schleich.<br />
↙ Dass am Flughafen Flugzeuge im Zentrum der Aufmerksamkeit<br />
stehen ist irgendwie logisch. Dass jedoch die zweidimensionale<br />
Darstellung von Flugzeugen so vielfältig sein<br />
könnte, hätte man wohl nicht vermutet. Sina Weber richtet in<br />
ihrer Serie Imitation den Fokus auf diese Piktogramme, die<br />
sich überall am Airport finden lassen. Da die Fotografie selbst<br />
eine Reduktion des Dreidimensionalen aufs Zweidimensionale<br />
bedeutet, setzte Sina Weber die gefundenen Aufkleber absichtlich<br />
mit möglichst viel räumlicher Tiefe in Szene. Durch<br />
Überschneidungen und Unschärfe im Vordergrund wirkt diese<br />
Darstellung nicht mehr flach.<br />
↙ Airside ist die Bezeichnung der Start- und Landebahn<br />
zugewandten Seite des Flughafens. Von dort hat man vielfältige<br />
Blicke aufs Vorfeld: Im Gegenlicht der gläsernen Fronten<br />
erscheinen die Reisenden „entweder auf silhouettenhafte<br />
Formen reduziert oder als Element der Bewegung im statischen<br />
Raum.“, sagt Matthias Feltmann. „Zudem gibt meine Arbeit<br />
↙ Ähnlich unbemerkt fotografierte Theresa Muck den Arbeitstakt<br />
der Mitarbeiter des Flughafens. Viele Arbeitsabläufe<br />
sind standardisiert und müssen zügig durchgeführt werden,<br />
damit Abfertigungszeiten eingehalten werden können. So<br />
kann man auf dem Vorfeld ein reges Treiben von Servicekräften<br />
und Gepäckwagen beobachten.<br />
↙ „Da ich auch schon vom Dortmunder Flughafen aus geflogen<br />
bin, war mir das Umfeld nicht unbekannt. Besonders<br />
die indirekte Verbindung zwischen den einzelnen Bereichen<br />
des Flughafens durch transparente Glasscheiben ist mir bereits<br />
zu Beginn aufgefallen“, meint Sara Treppner zu ihrer Serie<br />
Airport Reflection. Und tatsächlich ergeben sich ganz vielfältige<br />
Blickachsen durch die Staffelung der Glasscheiben hindurch.<br />
„Die Fotos spiegeln die ständige Veränderung der Situationen<br />
wider, die von den Fluggästen selbst oftmals gar<br />
nicht wahrgenommen wird.“ Warteräume füllen sich sukzessive<br />
zur Abflugzeit und leere Gänge werden nach Ankunft einer<br />
100
Maschine abrupt belebt. Wie auf einer Bühne verändern sich<br />
ständig die Szenerien am Flughafen.<br />
↙ Das Flugzeug ist längst zu einem Verkehrsmittel geworden,<br />
das durch die sogenannten „Billigflieger“ nicht mehr nur bestimmten<br />
Bevölkerungsschichten vorbehalten ist. Auf langen<br />
Distanzen hat es ohnehin die Züge längst abgehängt.<br />
Dennoch vermittelt die Atmosphäre am Flughafen etwas<br />
Besonderes, denn nicht für alle Menschen gehört das Besteigen<br />
eines Fliegers zum täglichen Job. Entsprechend stolz<br />
kommen sich manche vor – regelrecht abgehoben, meint<br />
Ümran Kermann. Sie beobachtete die Gestik vieler Reisender<br />
und karikiert die Personen durch eine betont untersichtige<br />
Perspektive.<br />
↙ Auch wenn Fliegen oft die schnellste Verbindung zwischen<br />
zwei Orten ist, addieren sich ebenso schnell einige Stunden<br />
hinzu. Neben der Fahrt zum Flughafen, dem Check-In, der<br />
Sicherheitskontrolle, heißt es oft einfach nur: Warten. „Selbst<br />
ein Aufenthalt im Raucherbereich oder im Duty-free-Shop<br />
dient zur Überbrückung der Wartezeit“, meint Leonie Bednarek.<br />
Durch Interieur-Details und nur wenige markante Gesten<br />
sprechen die Fotografien für sich. Verstärkt wird die<br />
Bildwirkung durch leichte Entsättigung der Farben und eine<br />
Kontrastreduzierung, welche Leonie Bednarek im Nachhinein<br />
vornahm.<br />
↙ Ann-Christin Kowalke fotografierte ebenfalls überwiegend<br />
in den Warteräumen des Flughafens. Dort kämpfen die<br />
Passagiere oft mit der durch Müdigkeit und Warterei gebremsten<br />
Urlaubsstimmung. Genau beobachtend und nach<br />
Möglichkeit unbemerkt portraitiert die junge Fotografin einzelne<br />
Reisende. Die Bilder sind zum Schmunzeln und regen im<br />
positivsten Sinne zum Gähnen an. Sie lösen kleine Geschichten<br />
in unseren Köpfen aus, welch ein Urlaubsziel die Reisenden<br />
wohl ansteuern mögen. Die Leuchtreklamen im Hintergrund<br />
benutzt Ann-Christin Kowalke geschickt als bildhaften Kontrast<br />
zum matten Geschehen im Vordergrund.<br />
↙ Malte Schürmann faszinierten „die Gates mit ihren riesigen<br />
Fensterfronten, in welche bei Tag das Licht hineinströmt<br />
und die Personen umspielt.“ Die Bilder sind überbelichtet und<br />
die Menschen absichtlich unscharf fotografiert. Gate wait ist<br />
ebenfalls eine Studie über Gesten des Wartens. Durch die<br />
Unschärfe scheinen die Fotos jedoch nicht mehr einen konkreten<br />
Moment zu dokumentieren, sondern werden abstrakter<br />
und verschwimmen auch auf der Zeitachse.<br />
↙ Endlich heißt es: Boarding! Britta Dierich fotografierte<br />
viele Reisende, die schnellen Schrittes mit ihrem Handgepäck<br />
zum Flieger schreiten. Bewegungsunschärfe und diagonale<br />
Perspektiven unterstützen die dynamische Wirkung<br />
ihrer Fotos.<br />
Nebenbei vereint das Layout zwei von Britta Dierich ursprünglich<br />
unabhängig voneinander fotografierten Serien. Doch die<br />
linearen Details des Flugzeugs fügen sich wunderbar zu den<br />
herbeieilenden Passagieren und suggerieren spontane Eindrücke<br />
beim Betreten des Jets.<br />
↙ Silvia Klein ist ja bereits bekannt für ihren humorvollen<br />
Umgang mit Fotografie. In ihrer zweiten Serie Turbulenzen<br />
kreuzt sie visuell High-Tech mit No-Tech. Während im Hintergrund<br />
neustes Fluggerät auf den nächsten Start wartet,<br />
schießen vorne bunte Papierflieger durchs Bild.<br />
Der Reiz dieses gefalteten Spielzeugs tritt in Kontrast zum<br />
modernen, realen Flugverkehr und wird zur Persiflage – so<br />
simpel und charmant kann eine Bildidee sein.<br />
↙ Die Fotografien von Sabrina Podemski beeindrucken durch<br />
ihre Farbigkeit und die Verdichtung des Raums. Über ihre<br />
Gedanken zur Serie Fake schreibt sie: „Räume weisen einem<br />
Rollen und Aufgaben zu, sobald man sich in ihnen bewegt.<br />
Räume schützen, begrenzen und zwängen ein. Es gibt besondere<br />
Räume, die eine Ausnahme bilden. Sie sind weder belebt<br />
noch tot. Sie fungieren in meinen Augen eher wie ein Vakuum<br />
zwischen all den anderen. Totenstille, Leere, Neonröhrenbeleuchtung.<br />
Oder reges, geschäftiges, erwartungsvolles<br />
101
Felix Dobbert<br />
DAHINTER STECKT IM<strong>ME</strong>R EIN KLUGER KOPF!<br />
Treiben. Ein gedämpftes Summen, eine komplizierte aber monotone<br />
Komposition aus Stimmen, Tasten, raschelnden Zeitungen,<br />
Schleifen von Taschen, klackernden Absätzen, zu- oder<br />
aufgezogenen Reißverschlüssen und zischenden Flaschenverschlüssen.<br />
Räume, in denen man keine Rolle, keine Funktion,<br />
keine Aufgabe sondern nur Möglichkeiten hat. Jeder denkt<br />
etwas anderes. Fühlt etwas anderes. Lebt etwas anderes. Hunderte,<br />
vielleicht sogar tausende von in sich isolierten Wirklichkeiten,<br />
die sich zur selben Zeit im selben Raum befinden<br />
und aneinander vorbeischieben. Das subjektive Empfinden<br />
von Wirklichkeit, das anonyme Aufeinandertreffen von Menschen,<br />
die Wirkung von Licht und die absolute Einzigartigkeit<br />
eines Moments in einem solch ungreifbaren Raum, sind Begebenheiten<br />
und Phänomene, die seit einiger Zeit mein Interesse<br />
immer wieder aufs Neue wecken.“<br />
↙ Veronika Kaya und Burcu Öksel widmen ihre Fotoserie<br />
dem Flughafen als emotional aufgeladenen Raum. Neben<br />
„Stress (zu spät angekommen, Orientierungslosigkeit,…),<br />
Angst (den Flug zu verpassen, vor etwas Unbekanntem, Flugangst,…),<br />
Freude (Vorfreude auf den Urlaub, aufs Wiedersehen,…)<br />
oder Langeweile (Flughafen als Transitraum)“ beobachteten<br />
die beiden Fotografinnen die Situation des Abschieds<br />
als besonders emotional. Zu ihrer Arbeit Say Goodbye<br />
erläutern sie: „Gerade in den Momenten des Abschieds, bei<br />
denen man allgemein denken würde, dass es ausschließlich<br />
traurige Momente sind, haben wir die Freude gefunden. Der<br />
Abschied beinhaltet auch etwas Schönes, denn es kommt vor<br />
allem das Menschliche zum Vorschein und wird in Gestik, Mimik<br />
oder einfach in Momenten des Nichts-Sagens sichtbar.“<br />
↙ Granate im Handgepäck? Pistole im Rucksack? Ziemlich<br />
Heiße Ware, mit der Sina Weber hier eincheckt. Die Gepäckscanner<br />
des Flughafens stellen Gegenstände ihrer Dicke und<br />
Dichte nach in unterschiedlich intensiven Farben dar. Wir<br />
kennen solche Bilder vom Passieren der Sicherheitskontrolle.<br />
Das Fotografieren ist jedoch in diesem hochsensiblen Bereich<br />
strengstens verboten.<br />
Sina Weber tat für ihre Arbeit nun genau das Gegenteil, was<br />
potenzielle Terroristen tun würden, die ihre heiße Ware verstecken<br />
wollen: Sie gruppiert die unterschiedlichsten Gegenstände<br />
des täglichen Gebrauchs genau so, dass eine explosive<br />
Täuschung entsteht.<br />
Da sie die echten Röntgenprüfanlagen des Flughafens nicht<br />
nutzen durfte, fotografierte sie alle Objekte einzeln, baute<br />
deren Formen in Photoshop nach und färbte sie entsprechend<br />
ein. Es entstanden aufwändige Bilddateien mit dutzenden<br />
von Ebenen. Man könnte Sina Webers Werke als digitale Photogramme<br />
bezeichnen, denn das fertige Bild ist nicht mehr<br />
mittels Fotokamera entstanden.<br />
↙ §5 Luft Si G – so der Arbeitstitel von Donja Nasseri, bezieht<br />
sich auf die Kontrolle von Personen und Fracht am<br />
Flughafen. Das Gesetz erlaubt unter anderem das Durchsuchen<br />
und Überprüfen von Personen und Gegenständen bei<br />
Verdachtsmomenten zum Schutze der Luftsicherheit. Donja<br />
Nasseri arbeitet mit der hohen suggestiven Kraft von Fotografien.<br />
Sehen diese harmlosen Mitarbeiter und Fluggäste<br />
nicht alle aus wie Verbrecher? Selbst der triviale Gepäckablagetisch<br />
mutiert in unserer Vorstellung zu einer Büchse der<br />
Pandora.<br />
Wie schafft die Künstlerin das? Die Fotos sind meist von einem<br />
erhöhten Standpunkt aus geschossen und erinnern uns an<br />
Aufnahmen von Überwachungskameras. Durch das zusätzliche<br />
Abfotografieren ihrer eigenen Bilder am heimischen Monitor<br />
fallen wir schlicht auf die Bildästhetik herein, welche uns im<br />
Kontext von Terrorfahndung aus den Medien vertraut ist.<br />
↙ Warum in die Ferne fliegen, wenn man doch auch Holiday<br />
Inn Dortmund haben kann? Der Ort, von dem man in den Urlaub<br />
startet, wird zum eigentlichen Reiseziel. Tiefblauer Himmel,<br />
paradiesische Farben, surfen im Sonnenuntergang – ein Traumurlaub.<br />
Sina Straube parodiert mit einem Augenzwinkern die<br />
Scheinwelt der Reiseanbieter.<br />
Herrlich, so schön war es noch nie in Dortmund!<br />
102
Sina Weber,<br />
a.d.S. Heiße Ware, 2012<br />
103
Sina Straube<br />
HOLIDAY INN DORTMUND<br />
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Sina Straube<br />
HOLIDAY INN DORTMUND<br />
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Sina Straube<br />
HOLIDAY INN DORTMUND<br />
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111
Dortmunder Schriften zur Kunst, Kataloge und Essays, BD 15<br />
↙ Herausgegeben von:<br />
Felix Dobbert<br />
Technische Universität Dortmund<br />
Fakultät 16, Seminar für Kunst und Kunstwissenschaft<br />
Emil-Figge-Str. 50<br />
44227 Dortmund<br />
und<br />
Flughafen Dortmund GmbH<br />
Flughafenring 11<br />
44319 Dortmund<br />
© 2013 Dortmunder Schriften zur Kunst, Dortmund Airport, Technische Universität Dortmund und die Autoren<br />
Diese Publikation erscheint anlässlich der Ausstellung <strong>FOLLOW</strong> <strong>ME</strong>! vom 30.01.2013 bis zum 30.04.2013<br />
am Dortmund Airport.<br />
↙ Mit Beiträgen von<br />
Markus Bunk, Dietmar Krohne & Jens Rullmann, Prof. Dr. Einhard Schmidt-Kallert, Felix Dobbert<br />
↙ Gestaltung buero@tricatel.de (Christina Kerkenrath)<br />
↙ Bildbearbeitung Sina Weber<br />
↙ Gesamtherstellung DSW 21<br />
↙ Auflage 300<br />
Printed in Germany<br />
↙ Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek<br />
Die deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbiografie;<br />
detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter http://dnb.d-nb.de abrufbar.<br />
↙ Bibliographic information published by the Deutsche Nationalbibliothek<br />
The Deutsche Nationalbibliothek lists this publication in the Deutsche Nationalbiografie;<br />
detailed bibliographic data are available in the Internet at http://dnb.d-nb.de.<br />
ISBN 978-3-921823-60-6<br />
Dieses Werk, einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb<br />
der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne schriftliche Zustimmung der Technischen Universität<br />
Dortmund unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen in andere<br />
Sprachen, Mikroverfilmungen und für die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />
↙ Titel / Rücktitel Donja Nasseri, a. d. S. § 5 Luft Si G; Titel Innenseite Ines Hübner, a. d. S. Linienflug;<br />
S. 2 Sina Weber, Lost & Found; S. 6 Teresa Muck, Lost & Found; S. 42 Ines Hübner, a. d. S. Linienflug;<br />
S. 98 Ines Hübner, a. d. S. Linienflug.<br />
112
DORTMUNDER SCHRIFTEN ZUR KUNST<br />
HERAUSGEGEBEN VOM INSTITUT FÜR KUNST UND MATERIELLE KULTUR<br />
AN DER TECHNISCHEN UNIVERSITÄT DORTMUND<br />
KATALOGE UND ESSAYS<br />
herausgegeben von Felix Dobbert,<br />
Bettina van Haaren und Jan Kolata<br />
BD 01<br />
Bernhard Waldenfels, Findigkeit des<br />
Körpers, Norderstedt 2004<br />
BD 02<br />
Holger Schnapp (mit einem Beitrag<br />
von Jean-Marie Gleize), Inter.View, Norderstedt<br />
2007<br />
BD 03<br />
Bettina van Haaren (Hgg.), Pfandjäger,<br />
Norderstedt 2007<br />
BD 04<br />
Jan Kolata (Hg.), Friedrichsburg,<br />
Dortmund 2008<br />
BD 05<br />
Benjamin Vogel (mit Textbeiträgen von<br />
Klaus-Peter Busse und Nils Büttner),<br />
Landschaften erfinden: Von der Idee zur<br />
Landkarte zum Bild, Norderstedt 2008<br />
BD 06<br />
Barbara Welzel / Bettina van Haaren (Hgg.),<br />
Doppelt im Visier. Kunst und Wissenschaft<br />
vor Ort in der Immanuel-Kirche in<br />
Dortmund-Marten und in der Zeche Zollern<br />
III / IV in Dortmund-Bövinghausen,<br />
Norderstedt 2009<br />
BD 08<br />
Bettina van Haaren (Hg.),<br />
Christine Laprell: „Hier sein – being here“,<br />
Norderstedt (2011)<br />
BD 09<br />
Bettina van Haaren / Barbara Welzel (Hgg.),<br />
Kunst und Wissenschaft vor Ort: Der<br />
Hohenhof in Hagen, Norderstedt 2011<br />
BD 10<br />
Bettina van Haaren, DSW21 (Hg.),<br />
Sichtflug, Ein graphisches Projekt von<br />
Studierenden der Technischen Universität<br />
Dortmund am Dortmund Airport,<br />
Dortmund 2011<br />
BD 11<br />
Barbara Welzel / Kurt Wettengl (Hgg.),<br />
Flächen – Künstlerinnen und Künstler<br />
am Seminar für Kunst und Kunstwissenschaft<br />
der Technischen Universität<br />
Dortmund, Bielefeld 2012<br />
BD 12<br />
Felix Dobbert / DSW21 (Hgg.), Werkseinstellung.<br />
Fotografisches Projekt der TU<br />
Dortmund, Dortmund 2011.<br />
BD 13<br />
Jan Kolata (Hg.), Zwischenlandung.<br />
A Series of Stopover Artist Lectures at the<br />
Museum Ostwall Dortmund and the<br />
Dortmunder Kunstverein, Bielefeld 2012<br />
STUDIEN ZUR KUNSTGESCHICHTE<br />
herausgegeben von Barbara Welzel<br />
BD 01<br />
Esther Meier, Kunstproduktion in den<br />
Franziskanerklöstern zu Korbach und<br />
Meitersdorf, Norderstedt 2008 (zugleich<br />
Waldeckische Forschung. BD 01)<br />
BD 02<br />
Leander Büsing, Vom Versuch, Kunstwerke<br />
zweckmäßig zusammenzustellen.<br />
Malerei und Kunstdiskurs im Dresden<br />
der Romantik, Norderstedt 2011<br />
BD 03<br />
Birgit Franke und Barbara Welzel (Hgg.),<br />
Warum ist hier kein Einkaufszentrum?<br />
Die Reinoldikirche in Dortmund,<br />
Norderstedt 2011<br />
BD 04<br />
Martin Warnke / Michael Küstermann /<br />
Barbara Schellewald / Barbara Welzel,<br />
Beunruhigung durch Kunst und Wissenschaft<br />
(mit einem Beitrag von Birgit<br />
Franke), Norderstedt 2011<br />
BD 07<br />
Bettina van Haaren (Hg.), Linienfahrt,<br />
Dortmund 2010<br />
BD 14<br />
Frank Brandstätter / Bettina van Haaren<br />
(Hgg.), Animalisch – Ein graphisches<br />
Projekt von Studierenden der Technischen<br />
Universität Dortmund im Zoo,<br />
Dortmund 2012
STUDIEN ZUR KUNSTDIDAKTIK<br />
herausgegeben von Klaus-Peter Busse<br />
BD 01<br />
Klaus-Peter Busse (Hg.), Kunstdidaktisches<br />
Handeln, Norderstedt 2003<br />
BD 02<br />
Klaus-Peter Busse, Bildumgangsspiele:<br />
Kunst unterrichten, Norderstedt 2004<br />
BD 09<br />
Klaus-Peter Busse (mit einem Projekt<br />
von Katrin Laupenmühlen und Sehra<br />
Karakus), Bildumgangsspiele einrichten,<br />
Norderstedt 2009<br />
BD 10<br />
Barbara Welzel (Hg.), Weltwissen Kunstgeschichte.<br />
Kinder entdecken das Mittelalter<br />
in Dortmund, Norderstedt 2009<br />
BD 03<br />
Heiner Hachmeister (ed.) with essays by<br />
Klaus-Peter Busse and Herman Rapaport,<br />
Ana Mendieta / Hans Breder. A Relationship<br />
in Documents, Norderstedt 2010<br />
STUDIEN ZUR KUNST IN<br />
AUSSERKÜNSTLERISCHEN FELDERN<br />
herausgegeben von Ursula Bertram<br />
BD 03<br />
Klaus-Peter Busse, Vom Bild zum Ort:<br />
Mapping lernen, Norderstedt 2007<br />
BD 04<br />
Jürgen Stiller, Gegen das blinde Sehen<br />
– empirische Rezeptionsforschung im<br />
Unterrichtsfach Kunst, in Vorbereitung<br />
BD 05<br />
Jürgen Stiller (Hg.), Bildräume – Bildungsräume.<br />
Kulturvermittlung und Kommunikation<br />
im Museum, Norderstedt 2007<br />
BD 06<br />
Karl-Josef Pazzini / Klaus-Peter Busse<br />
(Hgg.), (Un)Vorhersehbares Lernen:<br />
Kunst-Kultur-Bild, Norderstedt 2008<br />
BD 11<br />
Klaus-Peter Busse, Blickfelder: Kunst<br />
unterrichten – die Vermittlung künstlerischer<br />
Praxis, Norderstedt 2011<br />
BD 12<br />
Rudolf Preuss, Intermedia: Vom künstlerischen<br />
Experiment zum Verfahren im<br />
Kunstunterricht, Norderstedt 2011<br />
BD 13<br />
Klaus-Peter Busse / Rudolf Preuss /<br />
Kurt Wettengl (Hgg.), U-Westend,<br />
Norderstedt 2011<br />
INTER<strong>ME</strong>DIA-STUDIEN<br />
herausgegeben von Klaus-Peter Busse<br />
BD 01<br />
Ursula Bertram (Hg.), Innovation – Wie<br />
geht das? Dortmund 2010<br />
BD 02<br />
Ursula Bertram (Hg.), Kunst fördert Wirtschaft.<br />
Zur Innovationskraft des künstlerischen<br />
Denkens, Bielefeld 2012<br />
BD 03<br />
Ursula Bertram (Hg.), Guerillabug trifft<br />
Energietomate, Dortmund 2012<br />
BD 07<br />
Rudolf Preuss (Hg.), Mapping Brackel,<br />
Norderstedt 2008<br />
BD 08<br />
Ansgar Schnurr, Über das Werk von Timm<br />
Ulrichs und den künstlerischen Witz als<br />
Erkenntnisform, Norderstedt 2008<br />
BD 01<br />
Hans Breder / Klaus-Peter Busse (ed.),<br />
Intermedia: Enacting the Liminal,<br />
Norderstedt 2005<br />
BD 02<br />
John G. Hanhardt (mit einem Vorwort und<br />
herausgegeben von Klaus-Peter Busse),<br />
Intermedia and Process in Late Twentieth-<br />
Century Art, Norderstedt 2007
<strong>FOLLOW</strong> <strong>ME</strong> ! Leonie Bednarek / Barbara Budde / Britta Dierich / Matthias Feltmann /<br />
Anna Gerlach / Ines Hübner / Veronika Kaya / Ümran Kerman / Silvia Klein / Ann-Christin<br />
Kowalke / Julia Lewin / Teresa Muck / Donja Nasseri / Burcu Öksel / Sabrina Podemski /<br />
Kathrin Schleich / Malte Schürmann / Sina Straube / Sara Treppner / Sina Weber