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PDF-Download - Philosophicum Lech

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Der listige Gott<br />

Über die Zukunft des Eros<br />

5. <strong>Philosophicum</strong> <strong>Lech</strong><br />

13. bis 16. September 2001<br />

<strong>Lech</strong> am Arlberg<br />

V e r a n s t a l t e r<br />

Gemeinde <strong>Lech</strong> am Arlberg, Verein <strong>Philosophicum</strong> <strong>Lech</strong><br />

A 6764 <strong>Lech</strong> am Arlberg, Telefon +43 5583 2213-24, Telefax 2213-41<br />

E-mail philosophicum@gemeinde.lech.at<br />

Konzept und wissenschaftliche Leitung<br />

Univ.Prof. Konrad Paul Liessmann, Wien<br />

Anmeldung, Information zu<br />

Pauschalarrangements und Zimmerreservierungen<br />

<strong>Lech</strong>-Zürs Tourismus GmbH, Reservierungszentrale<br />

A 6764 <strong>Lech</strong> am Arlberg, Telefon +43 5583 2161-228, Telefax 3155<br />

E-mail reservation@lech-zuers.at<br />

T a g u n g s g e b ü h r e n<br />

Symposium (inkl. aller Referate, Lesung, Kabarett, Eröffnungscocktail,<br />

Pausengetränke und -verpflegung) A T S 1.500 (Studenten A T S 7 5 0 )<br />

Tagesgebühr A T S 440 (Studenten A T S 2 2 0 )<br />

Lesung Thomas Hettche und Margit Hahn A T S 100 (Studenten A T S 5 0 )<br />

Kabarett Bernhard Ludwig A T S 100 (Studenten A T S 5 0 )<br />

Tagungsort und Tagungsbüro<br />

Fux Restaurant + Bar + Kultur<br />

A-6764 <strong>Lech</strong> am Arlberg, Telefon +43 5583 2992, Telefax 2992-8<br />

Koordination und Marketing<br />

Häusler Kulturmanagement GmbH, München<br />

Telefon +49 89 2109 803, Telefax 2109 8055, E-mail WHKunst@aol.com<br />

P r e s s e i n f o r m a t i o n<br />

Dr. Gerhard Pirner KommunikationsKultur, München<br />

Telefon +49 89 3122 0431 Telefax 3122 0432, E-mail Kultur@Pirner.net<br />

www.philosophicum.com


Der listige Gott – Über die Zukunft des Eros<br />

In einem seiner berühmtesten Bücher, im Symposion (Gastmahl), beschreibt Platon<br />

den Eros als einen listigen Gott: selbst eher unansehnlich, findet er immer wieder<br />

Mittel und Möglichkeiten, um dem Begehren seinen Weg zu bahnen. Und die vielzitierte<br />

platonische Liebe selbst war dann auch als eine schrittweise Verfeinerung d e s<br />

Begehrens gedacht, von der Ebene der unmittelbaren körperlichen Sinnlichkeit hin zur<br />

Anschauung der Idee des Schönen.<br />

Gegenwärtig scheint es Eros besonders schwer zu haben. Das erotische Begehren,<br />

die Koketterie und die Kunst der Verführung, die knisternde Spannung zwischen den<br />

Geschlechtern, das Mysterium der Lust, das „Zeugen im Schönen“ – all das sind<br />

Bestimmungen des Erotischen, die höchst antiquiert erscheinen mögen in einer Zeit,<br />

die nur noch von „Sex“ spricht. Das Erotische scheint verschwunden, an seine Stelle<br />

sind die unterschiedlichsten Varianten der Sexualität getreten, die längst zu einer rasch<br />

konsumierbaren Ware geworden sind.<br />

Wesentliche Kennzeichen des Erotischen – die spielerische Andeutung, das Offenhalten<br />

für Möglichkeiten, die schwebende Unsicherheit, auch das Abstandhalten und die<br />

Zurücknahme – sind dem Imperativ der schnellen, unmittelbaren und kostengünstigen<br />

Bedürfnisbefriedigung gewichen: Eros-Center und Internet winken mit den Versprechen<br />

problemloser Ersatzbefriedigungen, wenn das Erotisch-Sexuelle kompliziert<br />

zu werden droht. Moderne Reproduktionstechnologien, die kalte Welt des Cyber-Sex,<br />

das Diktat der Spaß-Kultur und das grelle Scheinwerferlicht der Medien s i g n a l i s i e r e n ,<br />

dass die Erotik längst entzaubert wurde. Aller Tabus entkleidet, ist sie zu einer Sache<br />

von Markt, Wissenschaft und Technik geworden.<br />

Das 5. <strong>Philosophicum</strong> <strong>Lech</strong> möchte sich der Frage stellen, ob und wie es dem listigen<br />

Gott Eros gelingen könnte, auch diesen Entwicklungen noch ein Schnippchen zu<br />

schlagen. Die Vortragenden wollen in einer Diagnose der Gegenwart untersuchen,<br />

welche Formen das Erotische in Kunst und Literatur, in verschiedenen gesellschaftlichen<br />

Segmenten angenommen hat; und sie werden nach den Möglichkeiten fragen,<br />

die dem Eros als einem Begehren des Schönen überhaupt noch eingeräumt werden<br />

k ö n n e n .<br />

Das <strong>Philosophicum</strong> <strong>Lech</strong> zeichnet sich durch eine besondere Qualität der intellektuellen<br />

Begegnung aus, durch Gelegenheiten für Gespräche, Anregungen oder leidenschaftliche<br />

Diskussionen auch abseits des Vortrags-Saals. Vier Tage sind die<br />

Philosophierenden von <strong>Lech</strong> eine denkende Gemeinschaft in einem phantastischen<br />

hochalpinen Ambiente. Schon zum fünften Mal bietet <strong>Lech</strong> am Arlberg damit eine<br />

Plattform für eine hochrangige und konstruktive Diskussion über ein brisantes Thema<br />

unserer Zeit.


P r o g r a m m<br />

Donnerstag 13. 9. 2001<br />

1 6 . 0 0 Eröffnung durch den Bürgermeister und<br />

Repräsentanten des öffentlichen Lebens<br />

1 6 . 3 0 Einleitung: Konrad Paul Liessmann (Wien):<br />

Der listige Gott – Über die Zukunft des Eros<br />

1 7 . 0 0 Eröffnungsvortrag: Norbert Bolz (Essen):<br />

Vom Platonischen Eros zur Designer-Erotik<br />

18.00 Diskussion mit den Referenten.<br />

Moderation: Michael Köhlmeier<br />

2 3 . 0 0 P h i l o s o p h e n - B a r<br />

Freitag 14. 9. 2001<br />

0 9 . 3 0 Wilhelm Schmid (Berlin): Hin zum Schönen?<br />

Zur Frage nach der Lebenskunst in Zeiten der Krise des Eros<br />

1 1 . 0 0 Hannelore Schlaffer (München):<br />

Die Flucht der Schönheit vor der Liebe<br />

1 2 . 0 0 Diskussion mit den Referenten.<br />

Moderation: Konrad Paul Liessmann<br />

1 3 . 0 0 M i t t a g s p a u s e<br />

1 5 . 3 0 Nike Wagner (Wien): Der alternde Casanova<br />

1 7 . 0 0 Gert Mattenklott (Berlin): Ist der Eros noch ein Thema?<br />

Erkundungen in der Literatur um 2000<br />

1 8 . 0 0 Diskussion mit den Referenten.<br />

Moderation: Michael Köhlmeier<br />

2 1 . 0 0 Lesung:<br />

Thomas Hettche: I Modi. Aretino und die erfundene Lust.<br />

Margit Hahn: Die kleinen Fallen der Lust<br />

2 3 . 0 0 P h i l o s o p h e n - B a r


Samstag 15. 9. 2001<br />

0 9 . 3 0 Wolfgang Pauser (Wien): Cyber-Sex<br />

1 1 . 0 0 Anne-Marie Bonnet (Bonn): Liebes-Kunst.<br />

Eine erotische Spurensuche.<br />

1 2 . 0 0 Diskussion mit den Referenten.<br />

Moderation: Konrad Paul Liessmann<br />

1 3 . 0 0 M i t t a g s p a u s e<br />

1 5 . 3 0 Ursula Pia Jauch (Zürich): Homme machine?<br />

Venus Physique? Eros im Gehäus? Einige Bemerkungen<br />

zur gegenwärtigen Lage des Eros, getreulich rapportiert<br />

nach Notaten aus dem achtzehnten Jahrhundert<br />

1 7 . 0 0 Volkmar Sigusch (Frankfurt/Main):<br />

Vom revolutionären Eros zu Self-Gender und Self-Sex.<br />

Über Transformationen der Sexual- und Geschlechtsformen<br />

in den letzten Jahrzehnten<br />

1 8 . 0 0 Diskussion mit den Referenten.<br />

Moderation: Michael Köhlmeier<br />

2 1 . 0 0 Kabarett: Bernhard Ludwig:<br />

Anleitung zur sexuellen Unzufriedenheit<br />

2 3 . 0 0 P h i l o s o p h e n - B a r<br />

Sonntag 16. 9. 2001<br />

1 0 . 0 0 Mariam Lau (Berlin): Phantastisch leben –<br />

Kleine Schadensbilanz der sexuellen Revolution<br />

1 1 . 0 0 Rüdiger Safranski (Berlin): Der erkaltete Eros<br />

1 2 . 0 0 Diskussion mit den Referenten.<br />

Moderation: Konrad Paul Liessmann<br />

1 3 . 0 0 Ende des Symposions und Vorarlberg-Brunch<br />

Bitte beachten<br />

Am Sonntag finden die Vorträge und der „Vorarlberg-Brunch“ bei guter<br />

Witterung auf Bürstegg (alte Walsersiedlung oberhalb von <strong>Lech</strong> - leichte<br />

Wanderung) statt. Andernfalls: Fux Bar + Restaurant + Kultur.<br />

Programmänderungen vorbehalten.


V o r t r a g e n d e<br />

Prof. Dr. Norbert Bolz<br />

geb. 1953, Professor für Kommunikationstheorie am Institut für Kunst- und<br />

Designwissenschaften der Universität GH Essen. Wichtige Publikationen (Auswahl):<br />

Theorie der neuen Medien (1990); Eine kurze Geschichte des Scheins (1991);<br />

Am Ende der Gutenberg-Galaxis (1993); Das kontrollierte Chaos (1994);<br />

Die Sinngesellschaft (1997); Die Konformisten des Andersseins (1999)<br />

Prof. Dr. Anne-Marie Bonnet<br />

geb. 1954, Professorin für mittlere und neuere Kunstgeschichte in Bonn.<br />

Wichtige Veröffentlichungen: Erotische Aquarelle – Rodins späte Zeichnungen –<br />

Für eine Kultur der Begierde (1995); Kunst ohne Geschichte? (1995);<br />

Akt bei Dürer (2001); Herausgeberin der „Kunsthistorischen Arbeitsblätter“<br />

Margit Hahn<br />

geb. 1960, lebt in Klosterneuburg bei Wien. Wichtige Publikationen (Auswahl):<br />

Einsamkeit der Lust (1992); Die kleinen Fallen der Lust (1994); Entgleisungen (1996);<br />

Haut.Nah (1997); Delikatessen (2001)<br />

Dr. Thomas Hettche<br />

geb. 1964, Studium der Germanistik und Philosophie, lebt nach Jahren in Berlin<br />

und Rom wieder in Frankfurt/Main. Wichtige Veröffentlichungen (Auswahl):<br />

Ludwig muß sterben (1989); NOX (1995); I Modi. Stellungen. Die Sonette des<br />

göttlichen Pietro Aretino (1997); Animationen (1999)<br />

PD Dr. Ursula Pia Jauch<br />

geb. 1959, seit 1996 Privatdozentin für Philosophie und Kulturgeschichte an der<br />

Universität Zürich, Publizistin und Autorin, seit 1989 beim Feuilleton der Neuen<br />

Züricher Zeitung. Wichtige Publikationen (Auswahl): Immanuel Kant zur<br />

Geschlechterdifferenz (1988); Damenphilosophie und Männermoral (1990), Jenseits<br />

der Maschine (1998); Bernard Mandeville (2001)<br />

Michael Köhlmeier<br />

geb. 1949 in Hohenems, Schriftsteller und Erzähler. Wichtige Veröffentlichungen<br />

(Auswahl): Spielplatz der Helden ( 5 1998); Die Musterschüler ( 3 1998); Bleib über<br />

Nacht (1993); Telemach (1995); Kalypso (1997); Dein Zimmer für mich allein (1998);<br />

Calling ( 2 2000); Tantalos oder der Fluch der bösen Tat (2000); Geh mit mir (2000);<br />

Klassische Sagen des Altertums I-III (ORF-CDs); Die Nibelungen (ORF-CD);<br />

Biblische Geschichten (ORF-CDs); Der Menschensohn (Buch und ORF-CD, 2001)<br />

Mariam Lau<br />

geb. 1962 in Teheran, von 1992-99 Kulturredakteurin bei der taz, freie Journalistin.<br />

Wichtige Publikationen (Auswahl): Mae West (1997); Sexfronten – Vom Schicksal einer<br />

Revolution (2000)<br />

Prof. Dr. Konrad Paul Liessmann<br />

geb. 1953, Professor für Philosophie an der Universität Wien. Wichtige Publikationen<br />

(Auswahl): Ästhetik der Verführung (1993); Der gute Mensch von Österreich. (1995);<br />

Vom Nutzen und Nachteil des Denkens für das Leben (1997); Die großen Philosophen<br />

und ihre Probleme (1998); Philosophie der modernen Kunst (1999);Philosophie des<br />

verbotenen Wissens (2000); Denken und Leben I-III (ORF-CDs)


Bernhard Ludwig<br />

geb. 1948, Psychoanalytiker und Kabarettist, Erfinder des „Seminarkabaretts“;<br />

zahlreiche Seminare, Bücher und CDs<br />

Prof. Dr. Gert Mattenklott<br />

geb. 1942, Professor für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft<br />

an der Freien Universität Berlin. Wichtige Publikationen (Auswahl): Bilderdienst<br />

(1970/1985); Der übersinnliche Leib (1982); Blindgänger (1986); Historische<br />

Anthropologie. Zum Problem der Humanwissenschaften heute oder Versuche einer<br />

Neubegründung (1989); Über Juden in Deutschland (1992)<br />

Dr. Wolfgang Pauser<br />

geb. 1959, Dr. jur., Essayist mit dem Themenschwerpunkt Alltagskultur, unterrichtet<br />

Architekturtheorie an der TU Wien. Wichtige Publikationen (Auswahl):<br />

Zierschlacht (1993); Schönheit des Körpers (1995); Werbebewusstsein (1995);<br />

Dr. Pausers Autozubehör (1999); Max Dudler (1999)<br />

Dr. Rüdiger Safranski<br />

geb. 1945, lebt als Philosoph und Schriftsteller in Berlin. Wichtige Publikationen<br />

(Auswahl): E.T.A. Hoffmann (1984); Schopenhauer und die wilden Jahre (1987);<br />

Wieviel Wahrheit braucht der Mensch (1990); Ein Meister aus Deutschland.<br />

Heidegger und seine Zeit (1994); Das Böse (1997); Nietzsche (2000)<br />

Prof. Dr. Hannelore Schlaffer<br />

Geb. 1939. Apl. Professor für Neuere deutsche Literatur an der Universität München.<br />

Essayistin und Kritikerin, lebt in Stuttgart. Wichtige Publikationen (Auswahl):<br />

Wilhelm Meister (1980); Deutsche Literatur in Bildern (1986); Poetik der Novelle<br />

(1993); Schönheit. Über Sitten und Unsitten unserer Zeit (1996); Bettina Brentano.<br />

Originale und erdichtete Briefe (1999).<br />

PD Dr. Wilhelm Schmid<br />

geb. 1953, lebt als freier Philosoph in Berlin, lehrt als Privatdozent in Erfurt und als<br />

Gastdozent in Tiflis/Georgien. Wichtige Publikationen (Auswahl): Die Geburt der<br />

Philosophie im Garten der Lüste (1987); Auf der Suche nach einer neuen Lebenskunst<br />

(1991); Philosophie der Lebenskunst (1998); Schönes Leben? (2000)<br />

Prof. Dr. med. Volkmar Sigusch<br />

geb. 1940, Direktor des Instituts für Sexualwissenschaft der Universität Frankfurt,<br />

wichtige Veröffentlichungen (Auswahl): Exzitation und Orgasmus bei der Frau;<br />

Vom Trieb und von der Liebe (1984); Die Mystifikation des Sexuellen (1984);<br />

Kritik der disziplinierten Sexualität (1989); Anti-Moralia (1990); Geschlechtsw e c h s e l<br />

(1992); Sexuelle Störungen und ihre Behandlung (1996)<br />

Dr. Nike Wagner<br />

geb. 1945, lebt als freie Autorin in Wien. Wichtige Publikationen (Auswahl): Geist und<br />

Geschlecht (1982); Über Wagner (1995); Wagner Theater (1998)

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