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Ein Computermodell wird Realität - Ipro Dresden Planungs

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© Jörg Schöner<br />

© Pixelquelle<br />

Realität<br />

Geschichte der Frauenkirche<br />

deraufbau wesentlich beschleunigt“,<br />

erklärt Wycislok. In der Gesamtbauplanung<br />

(mit Ausnahme der Statik)<br />

der <strong>Planungs</strong>- und Ingenieuraktiengesellschaft<br />

IPRO <strong>Dresden</strong> wurde<br />

erstmals weltweit die dreidimensionale<br />

Modellierung am Computer<br />

angewendet. Erst mit Hilfe der von<br />

IBM vertriebenen 3D- <strong>Planungs</strong>software<br />

CATIA konnte die Konstruktion<br />

der mehrfach gekrümmten Flächen<br />

im Inneren und Äußeren der<br />

Kirche nachgebildet werden. Für die<br />

Planung des Wiederaufbaus standen<br />

drei historische Quellen zur Verfügung:<br />

die geborgenen Fundstücke,<br />

historische Pläne und Fotografien.<br />

Im Januar 1993 wurde damit begonnen,<br />

den Trümmerhaufen abzutragen.<br />

Alle noch brauchbaren Steine<br />

wurden mit Hilfe der digitalen Fotografie<br />

katalogisiert, und es wurde<br />

anhand dieser Fotos der Zustand<br />

erfasst. Im Rahmen der archäologischen<br />

Sicherung wurden etwa 8.500<br />

steinerne Funde der Barockfassade<br />

und des Innenraums geborgen und<br />

in vielen Fällen an ihrem ursprünglichen<br />

Platz wieder eingebaut. Für den<br />

Kuppelbau wurden aus Statikgründen<br />

neue Sandsteine eingesetzt. Hier<br />

kam die computergestützte Methode<br />

der Fotogrammetrie zum <strong>Ein</strong>satz,<br />

die es ermöglicht, aus Fotografien<br />

eines Objektes dessen räumliche<br />

Lage zu rekonstruieren. Dazu werden<br />

verschiedene Aufnahmen digital<br />

übereinander gelegt, und das<br />

System errechnet die Raumkoordinaten<br />

jedes fotografierten Bildpunktes.<br />

So konnte bei der Frauenkirche<br />

die äußere Krümmung der Kuppel<br />

geometrisch definiert, als 3D-<strong>Computermodell</strong><br />

berechnet und schließlich<br />

nachgebildet werden.<br />

Für den originalgetreuen Wiederaufbau<br />

der Frauenkirche zeichnen<br />

Baudirektor Eberhard Burger sowie<br />

die <strong>Planungs</strong>- und Ingenieuraktiengesellschaft<br />

IPRO <strong>Dresden</strong> gemein-<br />

1743 Fertigstellung der Frauenkirche<br />

1924 bis 1932 sowie 1938 bis 1943<br />

umfassende Restaurierung<br />

1945 Nach Luftangriffen auf <strong>Dresden</strong> durch<br />

britische und amerikanische Bomber<br />

brannte die Kirche vollständig aus.<br />

Die gewaltige Kuppel thronte zunächst<br />

noch über der Kirchenruine, stürzte<br />

aber dann doch ein<br />

1948 bis 1949<br />

600 m 3 Steinmaterial werden<br />

geborgen, vermessen und inventarisiert.<br />

1966 Die DDR-Regierung erklärte den<br />

Trümmerberg der Frauenkirche offiziell<br />

zum „Mahnmal gegen den Krieg“.<br />

1991 Gründung der Stiftung Frauenkirche<br />

<strong>Dresden</strong> e.V. als Bauherrin für den<br />

Wiederaufbau<br />

1992 Beginn der <strong>Planungs</strong>arbeiten<br />

1994 Grundsteinlegung für den Wiederaufbau<br />

der neuen Frauenkirche<br />

2005 Weihung der wieder aufgebauten<br />

Kirche<br />

life + science 15

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