o_1987qfin4h67175ndc43lm6v2a.pdf
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN - Ortsverband Bedburg<br />
Auf der Suche nach Bergschäden auf der Bergschadenstour „Auf den Sprüngen“<br />
Sprecherin der Grünen für Bergbausicherheit Gudrun Zentis<br />
MdL und Markscheider Dipl.-Ing. Peter Immekus vom Netzwerk<br />
Bergbaugeschädigter e.V. informieren am 14. November 2014 in<br />
einem rund zweistündigen Rundgang über die<br />
Bergschadenssituation entlang der Störungszonen in Bedburg.<br />
Der Experte dieser Bergschadenstour,<br />
Herr Immekus, stellt einführend in die<br />
Thematik dar, dass es zwei Gründe gibt,<br />
warum es überhaupt zu Bergschäden<br />
kommen kann.<br />
Zum einen entstehen Bergschäden<br />
durch Grundwasserabsenkungen, die<br />
durch den Tagebau verursacht werden.<br />
Um die Braunkohle im obertägigen<br />
Tagebau zu fördern, muss das Grundwasser bis unter den tiefsten Punkt des Tagebaus<br />
abgepumpt werden. Dieser gewaltige Eingriff in das bestehende Ökosystem wirkt sich jedoch<br />
nicht nur punktuell auf die Eingriffsstelle aus – es entsteht vielmehr ein weiträumiger<br />
Absenkungstrichter, der auch in Bedburg zu spüren ist.<br />
Der andere Grund besteht in den sog. tektonischen, natürlichen,<br />
Störungslinien, die es in hiesiger Region gibt. „Die Großtagebaue führen<br />
allerdings zu einer Änderung der Auflastverhältnisse auf der Erdkruste.<br />
Dadurch kann es zu weiteren, tagebauinduzierten Mikrobeben kommen, die<br />
auch negative Auswirkungen auf Gebäude haben können.“ 1 Immekus klärt<br />
auf, dass Bäume durch „weg wachsen“ versuchen von einer<br />
Störungslinie wieder weg zu kommen – die links abgebildete Tanne in<br />
einem Garten hinter der Bedburger Lambertuskirche ist durch ihr schiefes Wachstum ein<br />
sehr gutes Indiz für die Existenz dieser Störungslinien.<br />
1<br />
Quelle: http://www.bund-nrw.de/themen_und_projekte/braunkohle/verheizte_heimat/bergschaeden_durch_braunkohle.<br />
Datum: 14. November 2014.<br />
Seite 1
RWE habe laut Immekus<br />
diese tektonischen<br />
Störungslinien sehr akribisch<br />
untersucht und das mühsam<br />
erarbeitete Wissen auf<br />
großen Landkarten<br />
zusammen getragen.<br />
Immekus fordert, dass dieses<br />
Wissen der breiten<br />
Bevölkerung zugänglich<br />
gemacht werden müsse. So<br />
habe es vor der großen Sanierung des Bedburger Marktplatzes Bodenmesspunkte gegeben,<br />
die Aufschluss über die Veränderung des Bodens hätten geben können.<br />
Immekus regt an, dass die Verwaltung diese Bodenmesspunkte auf<br />
öffentlichen Flächen wieder einführen müsse, um Bergschäden frühzeitig<br />
erkennen zu können.<br />
Darüber hinaus hat RWE – wie hier zum Beispiel<br />
am Bedburger Krankenhaus – zahlreiche<br />
Messpunkte eingerichtet. Private Hausbesitzer,<br />
die an ihrem Haus gleiche Messpunkte besäßen,<br />
könnten laut Immekus die aus ihrem Messpunkt<br />
gewonnenen Informationen über RWE Power<br />
AG, Abteilung Bergschäden, Stüttgenweg 2,<br />
50935 Köln, bergschaden@rwe.com, abrufen.<br />
Frau Zentis klärt auf, dass gemäß Bundesberggesetz die Beweislast für Bergschäden durch<br />
Braunkohletagebau beim Geschädigten liegt. Hier haben jedoch die Grünen einen Antrag<br />
gestellt, der derzeit vom Bundesrat behandelt wird, dass - wie bei der Steinkohle im<br />
Ruhrgebiet - eine Beweislastumkehr erreicht wird: Zukünftig soll das bergbaubetreibende<br />
Unternehmen den Beweis führen, dass es sich bei dem eingetretenen Bauschaden nicht um<br />
einen Bergschaden handelt.<br />
Seite 2
Impressionen von Bergschäden aus Bedburg<br />
Hier sind die für einen Bergschaden typischen Risse im Mauerwerk zu sehen.<br />
Seite 3
Dieses Haus „sackt“ nach links weg.<br />
Seite 4
Derartige Bergschäden ziehen sich ausgehend vom Keller über mehrere Etagen eines Hauses.<br />
Das ist im übrigen auch der Unterschied zu einem normalen Bauschaden:<br />
Ein Bauschaden bezieht sich auf Mängel in einem Gewerk.<br />
Seite 5
Hier ist der Bergschaden sowohl auf dem Bürgersteig vor der Garage<br />
als auch in der Innentür der Garage gut zu erkennen.<br />
Auch hier sind eindeutige Risse im Putz zu erkennen.<br />
Seite 6