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Wandern am 5. Dezember 10 Uhr von Erling über Meßnerbichl nach Machtlfing12.6 km/172 Hm<br />
Und so kommt Ihr zu unserem Treffpunkt. Durch Herrsching fahren, rauf nach Erling-Andechs.<br />
Kurz vor dem Ortsschild Erling rechts die Straße nach Fischen nehmen. Nach ca. 150 Metern<br />
befindet sich der Wanderparkplatz auf der linken Seite.<br />
Sommeraufnahme, der Schnee lag hier noch gute 4000 Meter höher als vermutlich am 5. Dezember<br />
Die Wanderung beginnt in Erling, einem Ortsteil von Andechs. Im Jahre 776 wird die Gemeinde<br />
erstmals urkundlich erwähnt. Sie gehört zu den wichtigsten Ursiedlungen im 6. Jahrhundert in der<br />
Region. Durch das naheliegende Kloster Andechs fanden hier schon früh Handwerker und Bauern<br />
Lohn und Brot. Erling wird im Jahre 1548 zur Klosterhofmark und behält diesen Status bis zur<br />
Säkularisation im Jahre 1803. Man braucht sich nicht mehr zu wundern, die Römer haben auch hier<br />
ihre Spuren hinterlassen. Die heutige Straße von Erling nach Fischen folgt der Trasse einer<br />
Römerstraße, die von Bregenz kommend nach Gauting führte.<br />
Die Wanderung wäre vor ein paar hundert Jahren lebensgefährlich gewesen. Als die unheimlichen<br />
Wälder vor den Toren Münchens wurde diese Gegend beschrieben, wo Gerüchten nach die Fische<br />
sterben, Jungfrauen entführt werden und sich Unheimliches tut im Knochenwald.<br />
Rundumadum morsche, modernde, verfaulende Baumstämme im Morast und Sumpf, überall<br />
aufblitzende Augen aus häßlichen, aschfahlen Fratzen. Hier will man schon tagsüber nicht sein und<br />
erst recht nicht in einer Vollmondnacht, wenn die armen Seelen um Mitternacht unterwegs sind. Ein<br />
bestialischer, beißender Gestank wohin man die Nase auch dreht. Überall glaubt man einen Fuß<br />
oder die Hand einer Moorleiche zu erblicken. Nicht schön ist das gewesen, das kann ich Euch<br />
sagen, aber heute braucht Ihr keine Angst zu haben, ich bin ja hier und weise Euch den Weg in die<br />
warme Stube zum Höfler in Machtlfing, wo wir uns stärken können. Aber damals, zwischen all den<br />
giftigen Schlangen und blutrünstigen Wölfen, Bären und Wegelagerern war der Weg schon grauslig<br />
gruselig, das dürft Ihr mir schon glauben, oder auch nicht.<br />
Heute hat diese Gegend Namen wie Meßnerbichl oder Bäckerbichl. Hier hat die Eiszeit eine sehr<br />
ansehnliche Arbeit abgeliefert. Die Zungen des Würmsee- und Ammerseegletschers haben<br />
wunderschöne Drumlins angefertigt, Rohbau sozusagen. Wer für die Ausstattung zuständig war,<br />
weiß ich nicht. Sie ist aber so gut gelungen, dass ich den Verantwortlichen jederzeit unseren Garten<br />
überarbeiten lassen würde.
Wie schon gesagt haben diese Endmoränenhügel Namen wie Meßnerbichl oder Bäckerbichl. Der<br />
erstgenannte ist im Rang eines Naturschutzgebietes schon oben in der Hierarchie angekommen.<br />
Hier wachsen, je nach Jahreszeit die Frühlingsknotenblume (Anfang März), Kuhschelle (mitte<br />
März, Bäckerbichl), Wiesenschlüsselblume, Mehlprimel, Stengelloser Kalk-Enzian, Bach-<br />
Nelkenwurz, Trollblume, stattliches Knabenkraut, (mitte Mai). Außerdem Berghähnlein,<br />
Wiesenenzian, Gelber Enzian, Feuerlilie, Habichtskraut, Blutweiderich, Rotes Waldvögelein weiße<br />
Narzissen, Wiesensalbei und speziell im Januar aber auch noch Anfang Februar, die Eisblumen.<br />
Alle Blumen sind geschützt ganz speziell die Eisblumen, daher bitte nicht pflücken!<br />
Stengelloser Kalk-Enian<br />
Rotes Waldvögelein<br />
Machtlfing, der Wendepunkt der Wanderung, wird 808 erstmals urkundlich erwähnt, war aber<br />
schon während der Bronze-und Hallstattzeit besiedelt. Ein paar Wochen später kamen die Kelten<br />
und wie immer im Schlepptau, wieder ein paar Wochen später, die Römer. Als die Infrastruktur wie<br />
Straßen, Kirchen und vor allem Wirtshäuser aufgebaut war, sagten sich die Bajuwaren, das könnten<br />
wir jetzt eigentlich risikolos übernehmen. Taten sie dann auch, und jetzt sind wir immer noch da,<br />
wir Bayern, und lassen uns von diesem schönen Flecken Erde nicht mehr vertreiben. In den<br />
Büchern von Benediktbeuern steht, dass ein gewisser Herr Merigozus im Jahre 808 seinen Besitz in<br />
„Mahtolvingin“ (Machtlfing) dem Kloster vermachte. Später mischen dann auch noch die<br />
Andechser mit, na klar, wo hatten die ihre Finger nicht im Spiel.<br />
Die Pfarrkirche St. Johann Baptist in Machtlfing ist im neuromanischen, und der Turm (Vier<br />
Glocken) im romanischen Baustil errichtet.<br />
Das war es aus der Sicht des Globetrotters vom Pfaffenwinkel, jetzt können wir wandern, aber dazu<br />
müsst Ihr Euch bitte unter krahanderl@t-online.de anmelden. Die Plätze beim Höfler sind<br />
beschränkt, darum bitte ich um Eure Anmeldung bis spätestens 27. November 2014.<br />
Unterer Weiher auf dem<br />
Weg nach Machtlfing