TRAiNiNG 08/Dezember 2014
HR, Personalwesen, Seminare, Seminarberichte
HR, Personalwesen, Seminare, Seminarberichte
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Das Magazin für Weiterbildung und HR-Management<br />
Nr. 8 | <strong>Dezember</strong> <strong>2014</strong><br />
Tatjana<br />
Lackner<br />
Trainerin des Jahres <strong>2014</strong><br />
»Sprache muss man beißen!«<br />
Verlag Wirl, Redaktion: 1150 Wien, Tautenhayngasse 21, Verlagspostamt 1150 Wien, P.b.b. 14z040140, € 6,–<br />
In dieser Ausgabe<br />
Kommunikation: Wir sind authentisch!<br />
Aus der Forschung: Führen über Werte<br />
So Nicht: ein »Lifedesigner« auf der Bühne<br />
Coaching und Mediation: Ausbildungen<br />
seminartrends 2015: kürzer und präziser<br />
Veranstaltungsberichte: HR-Tagungen
Wir haben<br />
Sehnsucht nach neuen Rednern<br />
Daher organisieren Hermann Scherer, PotentialAG,<br />
Speakers Excellence und das Magazin <strong>TRAiNiNG</strong> einen Speaker-Tag<br />
und einen Speaker-Slam.<br />
Der Weg zum Top-Speaker<br />
Vortrag am 28. Februar 2015 mit Hermann Scherer in Wien<br />
Hermann Scherer, über 2.000 Vorträge<br />
vor rund einer halben Million Menschen,<br />
über 36 Bücher in 18 Sprachen, erfolgreiche<br />
Firmengründungen, Vorlesungen,<br />
eine anhaltende Beratertätigkeit und immer<br />
neue Ziele.<br />
»Der Weg zum Top-Speaker – Marketing für Trainer, Coaches,<br />
Berater und Personenmarken.«<br />
Hermann Scherer teilt seine Erfahrung als einer der erfolgreichsten<br />
Redner Deutschlands und spricht auch Geheimnisse aus, die in der<br />
Regel keiner aussprechen würde.<br />
Kosten: 180,– € (inkl. MWSt.)<br />
Infos und Anmeldung:<br />
www.derwegzumtopspeaker.com/veranstaltung<br />
Erster Österreichischer Speaker-Slam<br />
Wettbewerb am 11. April 2015 in Wien<br />
Kostenlos für Wettbewerbsteilnehmer<br />
maximale Teilnehmeranzahl: 25 Personen<br />
Bewerbung formlos mit Foto und kurzem Motivationsschreiben<br />
unter: www.derwegzumtopspeaker.com/speakerslam<br />
Eine Teilnahme am Vortrag am 28. Februar ist keine Voraussetzung,<br />
wird aber empfohlen.<br />
Der Speaker-Slam findet vor Publikum statt.<br />
In der Jury: Hermann Scherer, Martina Kapral, Christoph Wirl<br />
und ein weiterer Experte aus der Branche<br />
Überzeugen Sie Publikum und Jury<br />
und werden Sie der neue Superstar in der Rednerbranche!<br />
Die Gewinnerin bzw. der Gewinner erhält:<br />
• einen Managementvertrag bei der PotentialAG<br />
(www.PotentialAG.at)<br />
• einen Freiplatz in der Scherer Academy von Hermann Scherer<br />
(www.scherer-academy.com)<br />
• einen Eintrag im deutschen Rednerlexikon<br />
(www.deutsches-rednerlexikon.de)<br />
konzipiert, veranstaltet und unterstützt von:<br />
www.magazintraining.com
© Roman Katoch<br />
Dubiose Vortragende<br />
Mein Team und ich gehen regelmäßig auf Seminare<br />
und Vorträge. Dabei kommt uns einiges unter.<br />
Ganz tolle Menschen mit merkbaren Inhalten und<br />
echte, großartige Persönlichkeiten, aber auch wirklich schlimme und<br />
schlechte Redner/Trainer. Nicht jeder, der einmal Konkurs angemeldet hat,<br />
ist gleich Experte für Schuldenmanagement. Nicht jeder, der dreimal geschieden<br />
ist, ist Experte für Eheprobleme. Und nicht jeder, der ein »Schiff<br />
versenkt hat«, ist Experte für Panik-Management. Leider glauben das manche<br />
aber, besonders die Referenten selbst.<br />
Trainieren wie im Sport:<br />
fordernd / messbar /<br />
wiederholend<br />
Der Unglückskapitän der »Costa Concordia« Francesco Schettino wurde im<br />
Sommer an die Universität Rom eingeladen, als Gastdozent über das Thema<br />
Panik-Management vor Studenten zu sprechen. Und das trotz des Vorwurfes,<br />
unmittelbar nach dem Unfall das Schiff und die Crew im Stich gelassen<br />
zu haben. Jetzt erntet es natürlich genügend Kritik dafür.<br />
Robert O´Neill, der US-Elitesoldat, der angeblich Osama bin Laden getötet<br />
hat, hält nun Vorträge über Teamwork und Führungs-Skills. Klingt fast nach<br />
einem schlechten Scherz, ist aber keiner.<br />
Beim diesjährigen Wissensforum in Wien, einer tollen Veranstaltung, war<br />
auch ein selbst ernannter und sehr selbstgefälliger Redner dabei: Paul Misar,<br />
inhaltlich völlig ohne Aussage und peinlich (siehe Artikel auf Seite 20).<br />
Schade, denn anscheinend hat Misar Erfahrung im Sanieren von Unternehmen.<br />
Warum macht er nicht das, was er kann?<br />
Es scheint ein neuer Trend zu sein, dass jeder, der irgendetwas Außergewöhnliches<br />
erlebt hat, daraus ein Seminar konzipiert oder eine Rede ausarbeitet.<br />
Dass dabei nicht immer Qualität entsteht, ist einleuchtend. Auch<br />
Coach nennt sich schnell mal jemand. »Hundecoach«, »KFZ-Coach« oder<br />
»Finanzcoach« sind typische Begriffe. Wir haben uns bei Experten umgehört,<br />
welche Kompetenzen derzeit in seriösen Coaching-Ausbildungen vermittelt<br />
werden.<br />
Was es sonst noch für Trends in der Weiterbildungsbranche gibt, welche<br />
neuen Formate es gibt und welche technischen Spielereien das Lernen in<br />
Zukunft möglicherweise erleichtern, lesen Sie ab Seite 12.<br />
Ich wünsche Ihnen einen wunderschönen Winter, ein tolles Weihnachtsfest<br />
und ein gutes Ankommen im Jahr 2015!<br />
Herzlichst Ihr<br />
wirksam führen und<br />
besser verkaufen<br />
Christoph Wirl<br />
www.perfacttraining.com<br />
u 5 Minuten Info-Video
Willkommen im Club!<br />
State-of-the-Art-<br />
Coaching<br />
Mit dem Aumaier Coaching Club als<br />
Geschäftsführer oder Manager dauerhaft<br />
fit in Leadership<br />
MITGLIEDSCHAFT<br />
VORTEILE<br />
Werden Sie Mitglied im Aumaier Coaching Club<br />
und wählen Sie individuell und unlimitiert<br />
aus exklusiven Einzelcoachingangeboten aus<br />
folgenden Themengebieten:<br />
• Physische und psychische Gesundheit<br />
erhalten und verbessern<br />
• Persönlichkeit authentisch entwickeln<br />
• Unternehmensführung mit effektiven<br />
Strategien und Strukturen<br />
• Leadership für zeitgemäße Mitarbeiterführung<br />
Die Firma wird Clubmitglied<br />
für ein Jahr im<br />
Aumaier Coaching Club<br />
und zahlt fixe monatliche<br />
Beiträge pro Teilnehmer.<br />
Der Vertrag verlängert<br />
sich automatisch um ein<br />
weiteres Jahr. Er kann<br />
mit einer dreimonatigen<br />
Kündigungsfrist vor Ablauf<br />
gekündigt werden.<br />
Die Firma meldet den<br />
Geschäftsführer oder<br />
Manager als Teilnehmer<br />
an.<br />
Der Coaching-Club-<br />
Teilnehmer erhält einen<br />
Log-in-Code für die<br />
Buchungsplattform<br />
und wählt unlimitiert aus<br />
dem Coachingangebot.<br />
Der Aumaier<br />
Coaching Club ist ...<br />
... exklusiv<br />
Zugang zum Angebot des<br />
Aumaier Coaching Club<br />
haben ausschließlich<br />
Geschäftsführer und<br />
Manager.<br />
... individuell<br />
Jeder Coaching-Club-Teilnehmer<br />
wählt aus dem<br />
vielfältigen Angebot an<br />
Einzelcoachings nach<br />
eigenem Gutdünken und<br />
den eigenen Bedürfnissen.<br />
... unlimitiert<br />
Jeder Coaching-Club-Teilnehmer<br />
erhält unlimitiert<br />
Zugang zum vielfältigen<br />
und zeitgemäßen Angebot.<br />
Der Coaching-Club-<br />
Teilnehmer vereinbart<br />
diskret mit dem<br />
Coach seiner Wahl<br />
Termine direkt auf<br />
der Homepage.<br />
... diskret<br />
Direkte Terminvereinbarung<br />
via Homepage<br />
zwischen Coaching-Club-<br />
Teilnehmer und Coach<br />
der eigenen Wahl.<br />
AUMAIER COACHING|CONSULTING<br />
Coachingräume im Twin Tower, Wienerbergstraße 11/12a, 1100 Wien<br />
T +43 1 994 606 490 E office@aumaier.com I www.aumaier.com
Weiterbildung<br />
06 News<br />
09 Kolumne<br />
10 Trainerin des Jahres: Tatjana Lackner<br />
<strong>08</strong> | <strong>2014</strong><br />
12 Seminartrends: Kürzer und präziser<br />
16 HR-Trends: Führungskräfte als zentrale Hebel<br />
18 Kommunikation: Wir sind authentisch!<br />
20 So nicht: Ein »Lifedesigner« auf der Bühne<br />
22 Glück im Verkauf<br />
24 Verkauf: Aktivität führt zu Erfolg<br />
26 Coaching- und Mediations-Ausbildungen<br />
32 HR-Tagung: Choose and select<br />
34 HR-Tagung: HR heute und morgen<br />
36 HR-Tagung: We need leaders, not managers<br />
38 HR-Tagung: Gemeinsam – und doch einsam<br />
39 Seminarbericht: Stimmtraining<br />
service<br />
Engagement-Studie: Österreich schlägt Deutschland 40<br />
Studie: Globaler Arbeitsmarkt 42<br />
Employer Brand und Consumer Brand 44<br />
Aus der Forschung: Führen über Werte 48<br />
Arbeitsrecht: Neuerungen im ASRÄG 50<br />
HR-Interview: Birgit Payer, Erste Bank 52<br />
56 Weiterbildungstermine<br />
64 Seminar-Locations<br />
66 Vorschau, Impressum, Buchtipps<br />
personal
news<br />
FH-Projekt über Veränderungsfähigkeit<br />
Wie steht es um die Veränderungsfähigkeit Ihres Unternehmens?<br />
Von der bewussten Entscheidung bis zur vollständig<br />
durchgeführten Veränderung in Unternehmen ist<br />
es oft ein schwieriger Weg. In enger Kooperation mit österreichischen<br />
KMU entwickelte ein Forschungsteam an der<br />
FHWien der WKW wissenschaftlich fundierte Methoden<br />
zur Diagnose und Förderung der strategischen Veränderungsfähigkeit:<br />
• Test zur Messung Ihrer Veränderungsfähigkeit<br />
• Innovative Interviewmethode zur Analyse Ihrer »Veränderungslogik«<br />
• Maßgeschneidertes Workshop- und Trainingskonzept<br />
www.kmu-in-veraenderung.at<br />
WIFI Trainerkongress 2015 in Kärnten<br />
Der 4. WIFI-Trainerkongress zieht nach<br />
Süden. Am 21. und 22. Mai 2015 treffen<br />
einander Trainer, Berater, Bildungs- und<br />
Personalverantwortliche im Bildungshaus<br />
St. Georgen in Kärnten.<br />
Unter dem Motto »Lehren, lernen, Lernerfolg«<br />
befasst sich der Trainerkongress thematisch mit<br />
Evaluierung, Transfer und Feedback. In Keynotes, interaktiven<br />
Impulsvorträgen und Workshops wird das Thema<br />
in vielen Facetten kreativ und spannend bearbeitet. Unter<br />
anderem mit dabei: Michael Kobbeloer (Foto) mit seiner<br />
Keynote »Von der industriellen zur emotionalen Didaktik«.<br />
Am Abend des ersten Kongresstages werden bei der<br />
Verleihung des WIFI-Trainer Awards 2015 die innovativsten<br />
Kurs- und Lernkonzepte sowie geplante oder bereits<br />
durchgeführte Pilotprojekte ausgezeichnet. Die Einreichfrist<br />
endet mit 21. Jänner 2015.<br />
www.wifi.at/trainerkongress<br />
www.wifi.at/traineraward<br />
rexx HR Release 5<br />
rexx systems gibt nach intensiven Tests das Release 5 der<br />
rexx HR Software für den internationalen Einsatz frei. Die<br />
neue Version vereint die Funktionalitäten der letzten 10<br />
Jahre mit zahlreichen Erweiterungen.<br />
Das HR 5 bietet neben bewährten Funktionen wie digitaler<br />
Personalakte, Zeitwirtschaft, Ausstattungsmanagement,<br />
Stellenplanung, Zielvereinbarungen, Skillmanagement<br />
und HR Data Warehouse zahlreiche neue Module. So wurden<br />
zum Beispiel ein umfassendes Veranstaltungsmanagement,<br />
ein spezialisiertes Karriere- & Nachfolgeplanungsmodul<br />
sowie innovative Features im Bereich Organigramme,<br />
Simulationen und Talente-Management integriert.<br />
www.rexx-systems.com<br />
So ticken Medien wirklich!<br />
Mit Tillmann Fuchs hat sich sprechtraining.at<br />
einen Medienprofi an Bord geholt.<br />
In dem neuen eintägigen Seminar<br />
lernen die Teilnehmer die Strukturen der<br />
heimischen Medienlandschaft kennen:<br />
Wer gehört wem? Petra Falk (Geschäftsführerin<br />
Sprechtraining): »Die Österreichische Medienlandschaft<br />
ist unübersichtlich. Jeder scheint jeden zu<br />
kennen und das Dickicht aus Abhängigkeiten ist schwer<br />
zu durchschauen.« Im Seminar lernen Sie, welche Wege<br />
durch den Mediendschungel TV, Hörfunk, Print und Internet<br />
zum Ziel führen. Erlangen Sie Kenntnis darüber, welches<br />
Medium welche Zielgruppe in welchem Ausmaß erreicht,<br />
wie Sie Journalistenkontakte aufbauen und nutzen,<br />
und vieles mehr.<br />
www.sprechtraining.at<br />
Auf Kurs bleiben – neue Formate<br />
Die aktuelle Wirtschaftswetterlage ist wechselhaft. Gewiss<br />
ist: Unternehmen sind gefordert, exakt zu manövrieren!<br />
Ständige Veränderungen durch Um- und Restrukturierungen,<br />
Mergers und Akquisitions.<br />
Das »Institut für Potentialarbeit« hat dafür zwei neue Formate<br />
für Unternehmen entwickelt, um mit erfolgreicher<br />
Crew auf Kurs zu bleiben:<br />
»LDR – Processing« ist die Methode für High-Performance<br />
im Team in 3 Schritten: Learn – Do – Review.<br />
»Meeer« ist das Großgruppenformat für die Gesamtorganisation,<br />
die 3 Es stehen für Erkenntnis, Erlebnis und Entwicklung.<br />
www.potentialarbeit.at<br />
Heiserkeit ade! – Neues Seminar<br />
Die BILDUNGSZONE ist spezialisiert<br />
auf die Bereiche Sprechen,<br />
Trainieren, Moderieren und Coachen.<br />
Viele Trainer, Berater, Vortragende,<br />
Moderatoren und auch<br />
Lehrer haben eine gemeinsame<br />
Herausforderung: Heiserkeit!<br />
Falscher Stimmeinsatz und/oder die falsche Atemtechnik<br />
führen bei längerem Sprechen häufig zu Heiserkeit.<br />
Christoph Wydy (Geschäftsführer Bildungszone): »Genau<br />
dafür (oder dagegen) haben wir ein Seminar entwickelt.<br />
Mit gezielten Techniken und Übungen lernen unsere Kunden,<br />
Heiserkeit und Trockenheit zu vermeiden. Sollte jemand<br />
nach einem Seminar oder Trainingstag noch auf<br />
eine Veranstaltung, Feierlichkeiten oder sogar ein Fußballspiel<br />
gehen wollen, wird auch hierfür die Stimme noch<br />
voll einsatzfähig sein.«<br />
www.bildungszone.at/seminare<br />
6<br />
<strong>TRAiNiNG</strong> <strong>08</strong> | <strong>2014</strong>
Jahresforum PoP 2015: 23. und 24. April 2015<br />
Bereits zum 12. Mal treffen einander<br />
mehr als 200 HR-Verantwortliche auf<br />
Österreichs größtem Jahresforum für<br />
die Personalwirtschaft. Unter dem<br />
Motto »Veränderung findet jetzt<br />
statt. HR in der Gestalterrolle.« greifen<br />
die 40 Vortragenden sämtliche<br />
aktuelle Themen auf, die die HR-Welt<br />
bewegen. Im Jahr 7 nach Ausbruch der Krise sind massive<br />
Veränderungen in jeder Branche, in jedem Bereich angekommen.<br />
Durch große innerbetriebliche Umwälzungen<br />
als Neugestalter gefordert, hat HR in diesen Spannungsfeldern<br />
nun die Hebel für die neue Welt des Arbeitens in<br />
der Hand. Wissen und Konzepte sind da. Jetzt geht es ums<br />
Umsetzen. Dazu Romy Faisst, PoP-Gastgeberin, Business<br />
Circle: »Genau da setzt die PoP 2015 an. Im Rahmen eines<br />
World-Cafés wird ein Manifest der Personalverantwortlichen<br />
erarbeitet. Denn die Massivität der Umbrüche ist<br />
längst zur gesamtgesellschaftlichen Thematik geworden,<br />
die konkrete Beiträge einfordert und die Gestalter auf politischer<br />
Ebene in die Pflicht nimmt.« Darüber hinaus widmen<br />
sich traditionell mehr als 20 Vorträge und Workshops<br />
den Klassikern professioneller Personalarbeit.<br />
www.businesscircle.at/pop<br />
Hirngerechtes Verhandeln und Verhalten<br />
Zeitdruck, schwierige Situationen,<br />
komplexe Aufgabenstellungen<br />
oder herausfordernde Personen<br />
sind Faktoren, die uns spontan<br />
unter Stress setzen und zu<br />
unbefriedigender Leistung führen.<br />
Unter Stress immer noch bewusst<br />
und souverän zu agieren, ist für<br />
viele schwierig bis unmöglich. Wie bleibe ich gelassen,<br />
wenn ich mich »wie unter Strom« fühle? Wie »Denkfallen«<br />
entkommen, Verhandlungsstrategien hirngerecht gestalten,<br />
sodass sie auch unter Stress funktionieren? Neurowissenschaftliche<br />
Erkenntnisse helfen uns zu verstehen,<br />
wie unser Gehirn unter Stress funktioniert und zeigen uns<br />
Wege auf, wie wir herausfordernden Situationen dennoch<br />
gewachsen sind und wie in kurzer Zeit Wichtiges von Unwichtigem<br />
getrennt wird. Mit dem neuen Training »Hirngerechtes<br />
Verhalten und Verhandeln« hat »ProVerbo/Kommunikation<br />
verstehen« ein weiteres Seminar im Angebot,<br />
das neue Sichtweisen aus den Erkenntnissen der Neurowissenschaften<br />
mitgibt. Geschäftsführerin Gisela Kokron:<br />
»Dieses interaktiv aufgebaute Ganztags-Seminar ist für<br />
maximal 12 Teilnehmer ausgerichtet, vor allem für Führungskräfte,<br />
Manager und Mitarbeiter, die in kritische Situationen<br />
eingebunden werden.«<br />
www.proverbo.at<br />
LEARNTEC 2015<br />
Vom 27. bis 29. Januar 2015 präsentiert die LEARNTEC in<br />
der Messe Karlsruhe die neuesten Anwendungen, Programme<br />
und Lösungen für das Lernen mit IT. Die LEARN-<br />
TEC ist die Leitmesse für das digitale Lernen. Diesmal werden<br />
16 der größten 20 deutschen E-Learning-Firmen – laut<br />
MMB E-Learning-Ranking – in Karlsruhe vertreten sein.<br />
Bereits jetzt ist eine größere Standfläche fest gebucht als<br />
auf der vorangegangenen LEARNTEC letztlich belegt war.<br />
Das Motto – »Mensch und Innovation« – steht dieses Jahr<br />
über dem Kongress der LEARNTEC. Besondere Aufmerksamkeit<br />
gilt der Frage, wie Menschen technische Innovationen<br />
nutzen können, um besser zu lehren und zu lernen.<br />
Britta Wirtz, Geschäftsführerin der Karlsruher Messe- und<br />
Kongress-GmbH: »Das Lernen mit digitalen Medien ist<br />
heute in allen Bildungsbereichen relevant. Dafür liefert<br />
die LEARNTEC jedes Jahr spannende Impulse, insbesondere<br />
für die berufliche Weiterbildung und das lebenslange<br />
Lernen.«<br />
Für <strong>TRAiNiNG</strong>-Leser gibt es kostenlose Eintrittskarten für<br />
die Fachmesse. Kontaktieren Sie uns einfach unter<br />
office@magazintraining.com.<br />
www.learntec.de<br />
Neues Führungskräftetraining<br />
Damit Führungskräfte ihrer Rolle möglichst effizient<br />
nachkommen können, entwickelte perfact training ein<br />
eigenes Führungskräftetraining, das als »Training via<br />
Web«, also in einem virtuellen Trainingsraum, durchgeführt<br />
wird. In kompakten, genau auf den Entwicklungsprozess<br />
und die Ziele abgestimmten Einheiten trainieren<br />
die Vorgesetzten punktgenau an ihrem Arbeitsplatz. Teilnehmer<br />
und Unternehmen profitieren, weil die perfekte<br />
Vorbereitung der Vorgesetzen aus den Trainings maximale<br />
Wirksamkeit generiert.<br />
Geschäftsführer Christoph Stieg: »Führungskräfte sind<br />
maßgeblich in Trainingsprozesse einzubinden, um bei<br />
ihren Mitarbeitern den Transfer in die Praxis sicherzustellen.<br />
Dies fordert Führungskräfte zweifach: Zeitlich und<br />
methodisch. Sehr viele nehmen sich keine Zeit für die Trainingsunterstützung.<br />
Häufig deshalb, weil sie auch methodisch<br />
überfordert sind. Der erste Schritt zum wirksamen<br />
Führungsverhalten ist, nach dem Training nicht mehr zwischen<br />
Tür und Angel zu fragen ›Wie war’s?‹, sondern in<br />
einem kurzen konzentrierten Gespräch zu fragen ›Was genau<br />
machst du jetzt anders oder besser als vorher?‹«<br />
http://bit.ly/trainingviaweb<br />
<strong>TRAiNiNG</strong> <strong>08</strong> | <strong>2014</strong> 7
news<br />
Psychische Belastungen am Arbeitsplatz<br />
Beim jüngsten Treffen des Personalistennetzwerks HR-<br />
Circle stand ein brandaktuelles Thema am Programm:<br />
»Physische und psychische Belastungen am Arbeitsplatz«<br />
Es diskutierten Bardia Monshi (Leiter des Instituts für<br />
Vital psychologie), Alexander Handl (Leiter HR der Generali<br />
Gruppe Österreich) sowie Julia Steurer (Zentral-Arbeitsinspektorat,<br />
Sozialministerium). Bardia Monshi bringt es<br />
gleich zu Beginn auf den Punkt und spricht über die Ursache<br />
des aktuellen Übels: »Zu wenig Bewegung während<br />
der Arbeitszeit, die zu verarbeitende Informationsmenge<br />
steigt und Mitarbeiter werden zu Mitunternehmern gemacht.<br />
Dadurch steigt das Erschöpfungspotenzial.«<br />
Julia Steurer erzählt vom enormen volkswirtschaftlichen<br />
Schaden, der durch psychische Erkrankungen entsteht<br />
und weist darauf hin, dass betroffene Mitarbeiter im<br />
Schnitt 40 Tage im Krankenstand sind. Im Gegenzug sagt<br />
sie, dass der Return on Prevention pro Euro einen Rückfluss<br />
von 2,2 € hat. Also jeder investierte Euro eines Unternehmens<br />
in präventive Maßnahmen bringt einen Rückfluss<br />
von 2,2 €.<br />
Alexander Handl erzählt aus der Praxis, wie bei der Generali<br />
Gruppe vor einem Jahr begonnen wurde, das Thema<br />
»anzupacken«. So wurden verschiedene externe Berater<br />
eingeladen und nach einem Pilotprojekt hat sich die Generali<br />
für einen Anbieter entschieden. Nach den ersten Fokusgruppen,<br />
die den Ist-Zustand aufnahmen, wurden Führungskräfte<br />
mit ins Boot geholt. Im nächsten Schritt geht<br />
es nun um die konkrete Umsetzung.<br />
Alexander Handl: »Ob der Erfolg unmittelbar in Zahlen<br />
zu fassen ist, weiß ich nicht, aber ich weiß, was es kostet,<br />
wenn wir nichts in diese Richtung investieren.«<br />
Eine spannende Diskussionsrunde in vollem Haus.<br />
Nächster Termin: 19. Jänner 2015: »Business Boxing – Mit<br />
Körpersprache, Mimik und Haltung zum Erfolg!« mit Ciro<br />
De Luca.<br />
www.hrcircle.at<br />
Neue Seminare im Hotel Retter<br />
Gleich mit zwei Seminarhighlights startet das Jahr 2015<br />
im Seminarhotel Retter. Am 6. Jänner hält Christine Lassen<br />
einen Intensivworkshop zum Thema »HEUTE ist mein<br />
bester Tag« und vermittelt Wissen und Tools über das Thema<br />
»Positiv Denken«. Seminargebühr: 200,– €.<br />
Von 30. Jänner bis 1. Februar 2015 kommt dann Peter Bilek<br />
mit dem Thema »WITHOUT BURN OUT« und gibt Anleitungen<br />
zu einem erfolgreichen und gesunden Arbeitsverhalten.<br />
Das Seminar kostet 290,– € inkl. MwSt.<br />
Für beide Seminare gibt es vergünstigte Zimmerpreise im<br />
gerade wieder zum besten Seminarhotel Österreichs ausgezeichneten<br />
Hotel Retter.<br />
www.retter.at<br />
Neue Power-Workshops für Präsentationen<br />
Einen Power-Workshop zugeschnitten<br />
auf die Bedürfnisse von<br />
viel beschäftigten Managern, die<br />
oft unterwegs sind, bietet Angela<br />
Pengl-Böhm an. Die PR-Beraterin<br />
hat Skills für gelungene Präsentationen<br />
in einem Zwei-Stunden-<br />
Training verpackt und bereitet<br />
Teilnehmer mit begrenztem Zeitbudget auf wichtige Termine<br />
vor. »Weg vom Inhalt, hin zur Präsentationstechnik«<br />
lautet dabei das Credo. In Kleingruppen mit bis zu maximal<br />
4 Personen lernen Teilnehmer, wie sie mit einfachen<br />
Tricks ihre Botschaft auf den Punkt bringen und beim<br />
Publikum platzieren. »Mir ist es wichtig, aus der Fülle an<br />
Tricks jedem Teilnehmer das für ihn passende Rüstzeug<br />
mitzugeben«, begründet die frühere ORF-Journalistin die<br />
begrenzte Teilnehmerzahl.<br />
www.pr-com.at<br />
BusinessBoxing -<br />
Mit Körpersprache, Mimik<br />
und Haltung zum Erfolg!<br />
Abendveranstaltung mit:<br />
Ciro De Luca<br />
WANN<br />
19. Jänner 2015, Einlass: 18.00 Uhr / Beginn: 18.30 Uhr<br />
Ende: 20.00 Uhr mit anschließendem Networking<br />
ORT<br />
ARS - Akademie für Recht, Steuern & Wirtschaft<br />
Schallautzerstraße 4, 1010 Wien<br />
ANMELDUNG<br />
anmeldung@hrcircle.at / www.hrcircle.at<br />
Teilnahme exklusiv für Mitglieder<br />
Kooperationspartner:<br />
www.magazintraining.com<br />
© Christian Houdek<br />
8<br />
<strong>TRAiNiNG</strong> <strong>08</strong> | <strong>2014</strong>
Christines<br />
o<br />
R<br />
N<br />
E<br />
R<br />
Und wie kommunizieren Sie?<br />
Können Sie es überhaupt noch?<br />
Unlängst fiel mir ein bemerkenswerter Spruch auf: Das schönste Kompliment für<br />
sein Gegenüber ist es, das Smartphone in der Tasche zu lassen. Au weh, weit haben<br />
wir es in Sachen zwischenmenschlicher Kommunikation gebracht.<br />
Ich sitze in der U-Bahn und beobachte eine Gruppe junger und auch schon reiferer<br />
Menschen, die einander offensichtlich kennen. Und bemerke: Sie reden nicht<br />
miteinander. Jeder schaut auf sein Handy und schenkt dem anderen nicht die geringste<br />
Aufmerksamkeit. Können oder wollen sie nicht mehr zusammen reden?<br />
Haben sie sich nichts zu erzählen?<br />
Ich will die Kommunikation rund um Social Media nicht verdammen und bin auch<br />
aktiv dabei – jedoch dann, wenn ich alleine bin. Dann macht mir die Kommunikation<br />
über Social Media mit meinen Freunden am anderen Ende der Welt oder<br />
auch mit der Freundin im anderen Teil von Wien viel Spaß. Aber in Gesellschaft?<br />
Da kann und darf ich mich meinem Gegenüber widmen und ein Gespräch führen.<br />
Apropos Gespräch führen – manchmal denke ich, dass wir in Zeiten der Social<br />
Media das aktive Zuhören verlernt haben. War es früher anders?<br />
Ich erzähle meinem Gegenüber, dass ich heuer im Sommer in Ecuador war. Nun<br />
erwarte ich, dass gefragt wird, wie es denn war und was ich dort gemacht habe.<br />
Dann könnte ich antworten und – es käme ein Gespräch zustande. Weit gefehlt.<br />
Mein Gegenüber: »Ich war noch nie dort, dafür in Peru.« Und dann folgt eine<br />
Erzählung über Peru. Das interessiert nun mich wieder nicht und ich versuche<br />
das Gespräch wieder auf mein Thema zu lenken. Funktioniert nicht, weil keiner<br />
Interesse am anderen zeigt. Noch einmal die Frage – war das vor der Online-Kommunikation<br />
anders?<br />
Es ist doch so, dass bei den meisten Gesprächen der andere nur auf sein Stichwort<br />
wartet bis er sagen kann: »Ich …«.<br />
»Gestern habe ich beim Golf sehr gut gespielt.« »Und ich gar nicht«, erfolgt als<br />
Antwort. Kein »wie schön, toll dass Du gut warst.« Eigentlich traurig. Wir alle<br />
wünschen uns Kontakte, Gespräche, Interesse an uns. Leider sind wir nicht imstande,<br />
dieses auch zu geben. Das Aufeinander-Eingehen ist nicht (mehr) gefragt.<br />
Also doch lieber Facebook? Da erwartet man das Eingehen gar nicht und kann<br />
drauf los erzählen, was man gerade macht.<br />
Ich hab einen Tipp für Sie: Fangen Sie heute – jetzt gleich – damit an, Ihrem<br />
Gegenüber genau zuzuhören und auch nachzufragen! Natürlich sollen Sie auch<br />
Ihren Standpunkt einbringen. Aber im Austausch, nicht im gegenseitigen Hick<br />
Hack. Mit dem Aufeinander-Eingehen wird dann ein wunderschönes und für beide<br />
Teile befriedigendes Gespräch entstehen.<br />
Das wünsche ich Ihnen. Ach ja – mir auch.<br />
Herzlichst Ihre<br />
<strong>TRAiNiNG</strong> <strong>08</strong> | <strong>2014</strong><br />
9
trainerin des Jahres<br />
Weder Streichelzoo<br />
noch Bootcamp<br />
Die <strong>TRAiNiNG</strong>-Redaktion wählt Tatjana Lackner zur Trainerin des Jahres <strong>2014</strong>. Die<br />
Rhetoriktrainerin überzeugt unter anderem durch ihre direkte Art, Feedback zu geben.<br />
Info<br />
Warum sind Sie Trainerin geworden?<br />
Mit 18 Jahren lebte ich bereits von Nachhilfe<br />
in Deutsch und Englisch. Inhalte gut und vor<br />
allem verständlich zu strukturieren, aber auch<br />
griffig zu formulieren, fiel mir immer leicht.<br />
Beim ORF wurden mir vom Sprecherbüro deshalb<br />
wohl auch junge Kollegen geschickt, mit<br />
denen ich an ihrer Aussprache arbeiten sollte.<br />
Irgendwann wollte ich das nicht mehr kostenfrei<br />
in meiner Freizeit tun. Als Unternehmerkind<br />
war ich stets überzeugt von der Devise: Die<br />
Tüchtige ist selbstständig!<br />
Der Weg zur Trainerin des Jahres <strong>2014</strong><br />
Tatjana Lackner ist seit 20 Jahren als Trainerin tätig. In dieser<br />
Zeit hat sie sich im deutschsprachigen Raum einen Namen gemacht<br />
und steht für temperamentvolle Schulungen. Nach unserer<br />
Teilnahme sowohl an Seminaren als auch an Vorträgen im<br />
Jahr <strong>2014</strong> und nach Gesprächen mit Absolventen sowie mit Mitbewerbern<br />
waren wir uns sicher: Tatjana Lackner ist unsere Trainerin<br />
des Jahres <strong>2014</strong>!<br />
Wer verdient Ihrer Meinung nach den Titel »Trainer des Jahres<br />
2015«? Wir freuen uns sehr auf Ihre Empfehlungen:<br />
office@magazintraining.com<br />
Was haben Sie alles davor gemacht?<br />
Gleich nach der Matura 1988 hab ich mich mit<br />
meiner Gesangsstimme beschäftigt: täglich<br />
viele Stunden geübt, Unterricht genommen<br />
und Opern besucht. Ich bin aber auch gelernte<br />
Buchhändlerin mit Lehrabschluss. Mit 19 Jahren<br />
bekam ich meine Kleine (heute 24 Jahre<br />
alt), danach war es mit dem Singen vorbei. Also<br />
wechselte ich zur sprechenden Stimme. Nachdem<br />
ich einen ORF-Moderatorenwettbewerb gewonnen<br />
hatte, war der Weg zu Ö1, Ö2, aber auch<br />
Ö3 geebnet. Alleine für Radio Niederösterreich<br />
hab ich über 300 Radiogeschichten geschrieben<br />
und gesprochen. Mein Interesse an Journalismus,<br />
Philosophie, Gesellschaft, Rhetorik und<br />
Politik war schon damals offensichtlich: Mit 23<br />
Jahren war ich Gestalterin einer 12-teiligen politischen<br />
Serie rund um die Europäische Gemeinschaft.<br />
Prominente Persönlichkeiten aus Medien,<br />
Sport, Wirtschaft und dem Showbusiness<br />
zu interviewen und auch knifflige Fragen zu<br />
stellen, hat mir Spaß gemacht. Damals ist auch<br />
meine Überzeugung gewachsen: Der Traumjob<br />
steckt in dir, nicht im Markt!<br />
Was macht Ihrer Meinung nach einen guten Trainer<br />
aus? Was stört?<br />
Moderne Trainer sollten nicht mehr mit »Herzlich<br />
Willkommen«-Wolkerln arbeiten, sondern<br />
Visual Recording (z. B. Flipchart-Gestaltung)<br />
beherrschen. Gerne auch den Einsatz moderner<br />
Medien (z. B. Smartboards). Wir lernen<br />
eben leichter bei Trainern mit perfektem Rede-Design<br />
– ohne Füllwörter und Bullshitbingo-Phrasen.<br />
Durchdachte Seminar-Dramaturgie<br />
macht den nächsten großen Unterschied.<br />
Wer sich gezielt um Weitererzählwert bemüht,<br />
arbeitet dem leidigen Seminareffekt entgegen.<br />
Das gelingt mit guter Stimm-Modulation, aktiver<br />
Pausensetzung und einprägsamen Storytelling-Elementen<br />
samt Fun-Faktor. Nur dort, wo<br />
Menschen sich gut unterhalten und selbst Methoden<br />
ausprobiert haben, findet Lerntransfer<br />
statt. Mangelnde Interaktion oder lahmes Zeitmanagement<br />
sind keine Kavaliersdelikte.<br />
Ihr Thema ist Sprechen und alles rundherum. Wo und<br />
wie haben Sie kommunizieren gelernt?<br />
Ich vereine zwei Ethnien in mir: Meine Mutter<br />
ist Münchnerin, mein Vater Südamerikaner. Er<br />
ist Professor für Wirtschaft, Recht und Politik in<br />
Bolivien. Meine Großmutter war Preußin, mein<br />
Großvater dagegen sprach urbayrisch mit mir.<br />
Wieder ein anderer Teil der Familie ist französisch.<br />
Ich bin in München geboren und besuchte<br />
dort noch den Kindergarten. Alleine bis<br />
zum dritten Lebensjahr gab es also eine Reihe<br />
unterschiedlicher Spracheinflüsse, die auf mich<br />
niedergeprasselt sind. 1974 kam ich nach Österreich.<br />
Schnell galt es in der Wachau und im<br />
Waldviertel, auch Dialektvokabel zu verstehen.<br />
Schon früh in meinem Leben war ich daher auf<br />
sprachliche Unterschiede konditioniert. In der<br />
eigenen Peergroup überzeugt nur, wer mehr<br />
10 <strong>TRAiNiNG</strong> <strong>08</strong> | <strong>2014</strong>
kann. Bei Rhetorik-Wettbewerben ist in der<br />
Schule dann bald aufgefallen, dass ich Redetalent<br />
besitze. Seit 25 Jahren beschäftige ich mich<br />
rund um die Uhr mit Rhetorik, Sprechtechnik<br />
und verbalem Charisma. Vor 20 Jahren hab ich<br />
die Schule des Sprechens gegründet und seit<br />
dem Tausende Menschen trainiert. Und immer<br />
noch entdecke ich neue Aspekte in der Kommunikation.<br />
Zu welchen guten Rhetorikern aus Wirtschaft und<br />
Politik schauen Sie auf?<br />
In der heutigen Kommunikationsgesellschaft<br />
beeindrucken mich Querdenker wie Richard<br />
Saoul Wurman. Der scharfzüngige Designer<br />
gründete 1984 die Online-Plattform der Ted Conference.<br />
Daraus entwickelten sich TedEX-Talks.<br />
Zu beruflichen Vordenkern zählt auch Sokrates<br />
(469 v. Chr.) – ohne ihn könnten wir heute nicht<br />
so geschmeidig argumentieren. Später im 1.<br />
Jahrhundert vor Christus treffe ich auf meinen<br />
geschäftlichen Vorfahren: Apollonius Molon. Er<br />
gründete eine der erfolgreichsten Redeschulen<br />
auf Rhodos. Zu seinen Promi-Absolventen zählten<br />
viele Römer, wie Cicero und Cäsar.<br />
Sie bilden häufig Ihren eigenen Mitbewerb aus, stört<br />
das nicht?<br />
Das stimmt. 80 % unseres Mitbewerbes in Österreich<br />
hat einen direkten oder indirekten Bezug<br />
zur Schule des Sprechens. Darunter sind ehemalige<br />
Trainer und Wegbegleiter, aber auch<br />
Absolventen, die wir selbst ausgebildet haben.<br />
Ich denke da an die beiden ehemaligen Ö3-Stau-<br />
Ladys Daniela Zeller und Andrea Radakovits,<br />
Musicalstar Luzia Nistler und viele andere. Sie<br />
alle stiegen aus alten Jobs aus und wir haben sie<br />
auf ihrem Weg fachlich fit gemacht. Also: Wenn<br />
schon Mitbewerb und Preisdumping, dann wenigstens<br />
mit guten Leuten.<br />
Sie polarisieren und nehmen sich kein Blatt vor den<br />
Mund. Ist das Ihr Erfolgsgeheimnis?<br />
Ich kümmere mich um persönliche Lerngeschenke<br />
in Form von klarem und direktem<br />
Feedback. Einem Kunden auf die Schulter zu<br />
klopfen und nur oberflächlich sein Selbstkonzept<br />
zu bestätigen oder zu loben, was er eh gut<br />
macht, bringt ihn nicht weiter. Allerdings halte<br />
ich es für wichtig, Feedback lösungsorientiert<br />
zu formulieren. Fazit: weder Streichelzoo noch<br />
Bootcamp-Methoden (lacht)!<br />
Was sind die häufigsten Schwächen beim Sprechen, die<br />
Sie in der Wirtschaft wahrnehmen?<br />
Der üble Redner langweilt, obwohl wir ihm<br />
unser höchstes Gut schenken: Lebenszeit! Viele<br />
reden eben für SICH und nicht ZU oder MIT<br />
den anderen. Eine Rede ist zudem keine Lesung!<br />
Beim Zuhören des Vortrags will niemand gestört<br />
werden durch z. B. falsche Atemtechnik,<br />
schräge Stimmlage, Sprachmarotten etc. Wer zu<br />
leise spricht, ärgert, wer zu laut ist, nervt! Vielerorts<br />
werden uns Schachtelsätze zugemutet<br />
voll mit rhetorischen Weichmachern, welken<br />
Aufzählungen und Füllwörtern: »Sag ich einmal«,<br />
»eigentlich«, »sozusagen«, »ähm«, …<br />
Was ist das Schönste an Ihrem Beruf?<br />
Am meisten Spaß macht mir, gesellschaftliche<br />
Trends zu analysieren – samt ihren Auswirkungen<br />
auf unser Redeverhalten. Sprechen gelingt<br />
nicht ohne Denken. Innovatives Denken ist anstrengend<br />
– dafür steigt das Glücksgefühl bis in<br />
den Kopf.<br />
Was ist Tatjana Lackner privat für ein Mensch?<br />
Es gibt Menschen, die leben lieber »gemütlich«<br />
– ich brauche es aufregend. Ich bin schrecklich<br />
gern vielseitig, das hilft mir, auf mehreren Kanälen<br />
mein Leben zu gestalten und mehr als nur<br />
einen Blickwinkel einzunehmen. Andere sind<br />
dafür vielleicht seltener traurig oder zynisch.<br />
Ich kann am Boden zerstört sein und bin sicher<br />
ein sehr intensiver Mensch mit hohen Gefühlsamplituden.<br />
Zufriedenheit empfinde ich nur<br />
situativ und bin deshalb oft eine Getriebene.<br />
Genial finde ich, dass ich mit meinen Kindern<br />
(Christina-Antonia, 24 Jahre und Xaver Louis, 9<br />
Jahre) eine ganz innige Beziehung pflege. Beide<br />
Kinder schaffen es, mich aus meinem Hirngefängnis<br />
zu befreien. Das ist immer öfter nötig,<br />
denn: Mein Kopf ist ein virtuelles Kraftwerk,<br />
das täglich neu zündet [lacht].<br />
Danke für das Gespräch und Gratulation zur »Trainerin<br />
des Jahres <strong>2014</strong>«. T<br />
www.sprechen.com<br />
<strong>TRAiNiNG</strong> <strong>08</strong> | <strong>2014</strong><br />
11
SeminarTrends<br />
Kürzer, intensiver,<br />
noch präziser<br />
Die Weiterbildungslandschaft verändert sich. Formate und Inhalte passen sich<br />
an und die Methodik orientiert sich an neuen Erkenntnissen der Hirnforschung.<br />
Was genau anders wird, haben wir bei Experten nachgefragt.<br />
In den nächsten Jahren wird der Bedarf an<br />
Weiterbildung weiter steigen. Gleichzeitig steigt<br />
der Kostendruck und viele Unternehmen werden<br />
ihr Weiterbildungsbudget zurückschrauben<br />
müssen. Kürzere Seminare, die noch schneller<br />
auf den Punkt kommen oder E-Learning sind<br />
mögliche Alternativen.<br />
Jüngere Lernende üben zunehmend Druck auf<br />
die Weiterbildungs-Anbieter aus: Klassische<br />
Formate werden häufig als mühsam und ineffizient<br />
wahrgenommen und Trainingsinhalte<br />
werden stärker und kritischer hinterfragt. Wenn<br />
ein Trainer z. B. zu lange in Theorien schwelgt,<br />
wird rasch von Teilnehmern darauf hingewiesen,<br />
doch bitte etwas schneller zum Wesentlichen<br />
zu kommen. Denn um Theorien zu lernen,<br />
braucht man keinen Trainer. Dafür gibt es andere<br />
Medien.<br />
Konrad Fankhauser (Geschäftsführer die Berater®)<br />
sagt dazu: »Bildungsanbieter sind heute mehr<br />
denn je gefordert, Innovationen zu liefern. Der<br />
Fokus liegt nicht mehr in der kurzfristigen Motivation<br />
der Teilnehmer, sondern in der Nachhaltigkeit<br />
der Lerninhalte. Wie verändert sich<br />
die Performance eines Teams nach dem Seminar?<br />
Wie schafft es ein Unternehmen, seine<br />
Mitarbeiter permanent am neuesten Bildungsstand<br />
zu halten? Wesentlich ist auch, dass die<br />
heutige Gesellschaft nach dem Motto ›Wissen<br />
on demand‹ lebt. Es ist nicht mehr notwendig,<br />
dass wir sämtliche Wissensinhalte, die eventuelle<br />
Relevanz für uns haben, speichern. Denn<br />
sie sind permanent und überall für uns abrufbar<br />
und allen frei zugänglich. Der Fokus heutzutage<br />
liegt deshalb vielmehr darin, wie wir diese<br />
Inhalte bewerten, verwerten und einsetzen. Die<br />
Nachhaltigkeit von Lerninhalten und der Wissenstransfer<br />
werden zukünftig die Qualität der<br />
Erwachsenenbildung bestimmen. Daraus ergeben<br />
sich völlig neue Anforderungen für den<br />
Bildungssektor und für jeden Einzelnen.«<br />
Auch am technischen Weiterbildungsmarkt<br />
setzt sich ein ähnlicher Trend durch. Hermann<br />
Studnitzka (Leitung Didactic Concepts Festo<br />
Österreich): »Wir sehen in der technischen<br />
Weiterbildung einen deutlichen Trend weg vom<br />
Standard-Training ›von der Stange‹ hin zu individuell<br />
auf Unternehmen zugeschnittenen<br />
Trainings nach Maß, die immer öfter auch direkt<br />
vor Ort beim Kunden stattfinden. Das Motto<br />
lautet hier: kürzer, intensiver und präzise auf<br />
die jeweiligen Bedürfnisse des Unternehmens<br />
abgestimmt. Immer wichtiger werden dabei<br />
auch Technologie übergreifende Inhalte.«<br />
Kompetenz-Lernen<br />
Aus dem Recruiting ist der Trend erkennbar,<br />
dass es weniger wichtig wird, welche Zeugnisse<br />
jemand hat, sondern – ganz banal – was er kann.<br />
Daraus ergibt sich auch der Trend, dass nicht<br />
mehr alle akademischen Grade und Titel auf<br />
den Visitenkarten angeführt werden. Das reine<br />
Absitzen in einem Seminar, nur um danach<br />
12<br />
<strong>TRAiNiNG</strong> <strong>08</strong> | <strong>2014</strong>
ein Zertifikat, ein Diplom oder Sonstiges zu bekommen,<br />
ist demnach wenig sinnvoll. Übrigens<br />
merkt man das auch daran, dass immer mehr<br />
Seminaranbieter gar keine Zertifikate mehr für<br />
kurze Seminare ausstellen.<br />
Roland Schojer (Leiter Key Account Management<br />
WIFI Wien) erkennt eine eindeutige Entwicklung:<br />
»Die Trainingsthemen werden von<br />
HR-Seite nicht mehr getrennt voneinander betrachtet.<br />
Es wird immer mehr darauf geachtet,<br />
welche Kompetenzen im Unternehmen gefragt<br />
sind oder verstärkt werden sollen. Dann fließen<br />
verschiedene Kompetenzfelder und Themen in<br />
die Gestaltung eines Trainings mit ein. In nahezu<br />
jedem Trainingsdesign befindet sich heutzutage<br />
eine gute und wohlüberlegte Mischung,<br />
die sowohl auf fachliche Skills als auch Persönlichkeitsentwicklung<br />
abzielt. Es gibt also nicht<br />
mehr die klassische Präsentationstechnikschulung<br />
oder das übliche Kommunikationstraining,<br />
sondern ein individuell auf die Teilnehmer und<br />
Unternehmenskultur abgestimmtes Training,<br />
das Verkaufstechniken, -stile, richtiges Fragenstellen,<br />
Zuhören, Kundenbindung, Konfliktbehandlung,<br />
Resilienz, Kommunikationsstile aber<br />
auch das klassische Präsentieren und andere<br />
wichtige Fähigkeiten integriert.«<br />
Damit einher geht eine neue Qualität der Personalentwicklung,<br />
indem sie sich weiter differenziert.<br />
Kompetenzerfassung wird ein Regelinstrument.<br />
Unterformen werden für spezifische<br />
Zwecke entstehen, wie für die Erfassung von<br />
Potenzialen, für Risiken, für Gesundheitsfaktoren<br />
usw.<br />
Seminaren sind es die Anwender-Trainings<br />
(Office-Pakete). Soft-Skill-Trainings sind umso<br />
beliebter, je zielgruppenspezifischer sie konzipiert<br />
sind (z. B. Kommunikation für Techniker).<br />
Eher schlecht verkaufen lassen sich zu weit gefasste,<br />
allgemeine Themen wie ›Grundlagen der<br />
Präsentation‹.«<br />
Betriebe können und wollen es sich nicht mehr<br />
leisten, Weiterbildung eher als eine Art Belohnung<br />
statt als Investition zu verstehen. So wird<br />
Weiterbildung zum Gegenstand von Controlling,<br />
Bilanzen sowie Investitionsentscheidungen.<br />
Christoph Stieg (Geschäftsführer perfact training)<br />
zeigt auf, was für die Entscheider wichtig<br />
ist: »Zum Glück geht es den meisten Einkäufern<br />
nicht mehr um ›neu‹, also das Gleiche unter<br />
einer neuen Überschrift angeboten zu bekommen,<br />
sondern um die Erkenntnis, dass tatsächliches<br />
Umsetzen erfolgsentscheidend ist – frei<br />
nach unserem Verständnis: ›Wissen beweisen<br />
die Könner. Können beweisen die Macher.‹ Die<br />
Menschen wissen sehr viel, sie können auch einiges,<br />
und wie viel machen sie tatsächlich? Darum<br />
ist entscheidend, dass trainiert wird. Und<br />
zwar genau das, was die Teilnehmer vielleicht<br />
schon wissen, eventuell auch schon können,<br />
aber noch immer nicht anwenden, weil sie sich<br />
noch nicht sicher fühlen oder zu wenige Variationen<br />
kennen.«<br />
Es wird demnach auch in Zukunft ganz stark<br />
um das Thema Nachhaltigkeit beim Lernen gehen.<br />
Follow-up-Workshops, teilweise auch inhouse,<br />
erfreuen sich steigender Beliebtheit.<br />
Konrad Fankhauser<br />
»Die Nachhaltigkeit von<br />
Lerninhalten und der<br />
Wissenstransfer werden<br />
zukünftig die Qualität<br />
der Erwachsenenbildung<br />
bestimmen.«<br />
www.dieberater.com<br />
Christoph Stieg<br />
»Wissen beweisen die<br />
Könner. Können beweisen<br />
die Macher.«<br />
www.perfacttraining.com<br />
Themen<br />
Die Themen der beruflichen Weiterbildung<br />
sind unendlich. Dennoch verändern sie sich<br />
langsam. Manche Themen verschwinden oder<br />
werden weniger, wie z. B. die früher so beliebten<br />
Motivations-»Tschakka«-Seminare (ein paar<br />
Anbieter halten sich noch). Manche Themen<br />
kommen neu dazu, wie z. B. Mimikresonanz.<br />
Konrad Fankhauser weiß, welche Themen derzeit<br />
nachgefragt werden: »Am besten verkaufen<br />
sich bei uns die Themen Change-Management,<br />
Burn-out-Prophylaxe (Signale an sich selbst<br />
und an seinen Mitarbeitern erkennen und gezielt<br />
Maßnahmen zu setzen), Zeitmanagement<br />
und Kommunikation. Die beiden letzten Themen<br />
vermutlich deshalb, weil die Gesellschaft<br />
durch die Entwicklungen der letzten Jahre mit<br />
der Vermischung von Arbeitszeit und Freizeit zu<br />
tun hat und sich auch die Kommunikation (Social<br />
Media etc.) stark verändert hat. Weiterhin<br />
gut gefragt sind die ›Klassiker‹: Bei den Sprachtrainings<br />
ist das Business English und bei IT-<br />
Neue Formate?<br />
Die Hirnforschung behauptet, dass ein Zweitagesseminar<br />
weit entfernt davon ist, für den Lernenden<br />
optimal zu sein. Viel besser wären z. B.<br />
vier Halbtage. Das ist natürlich für alle Beteiligten<br />
mühsam. Das Seminarhotel kann so weder<br />
Nächtigungen noch Mittagessen verkaufen und<br />
Trainer und Teilnehmer müssen mehrfach anund<br />
abreisen. Die Organisation ist aufwändiger,<br />
die Abwesenheit der Mitarbeiter im Unternehmen<br />
ist weniger genau planbar etc. Also auf den<br />
ersten Blick nur Nachteile, dennoch wäre der<br />
Lernerfolg ein größerer.<br />
Christoph Stieg: »Immer öfter werden immer<br />
kürzere Einheiten in einen Prozess eingebunden.<br />
Aktuell haben wir mit langjährigen<br />
Auftraggebern Umsetzungsprozesse mit monatlichen<br />
Schwerpunkten, bei denen die Führungskräfte<br />
monatlich von uns trainiert werden<br />
und monatlich einen Schwerpunkt mit ihren<br />
jeweiligen Mitarbeitern ausrollen. Laufendes<br />
Training braucht klar strukturierte Prozesse<br />
Hermann Studnitzka<br />
»Sowohl die Seminarteilnehmer<br />
als auch die<br />
Unternehmen wollen<br />
effiziente Trainings, von<br />
denen sie in der Praxis<br />
schnell profitieren.«<br />
www.festo-tac.at<br />
<strong>TRAiNiNG</strong> <strong>08</strong> | <strong>2014</strong> 13
Roland Schojer<br />
»Neben den Kurzformaten<br />
setzt sich<br />
eine Kombination von<br />
Seminar mit anschließendem<br />
Coaching oder<br />
Einzeltraining durch.«<br />
www.wifiwien.at<br />
und intelligente Instrumente. Bedeutend ist<br />
dabei auch ein Zuspitzen auf erfolgsrelevante<br />
Momente, insbesondere durch Live-Trainings.<br />
In diesem Format ist der Trainer bei ausgewählten<br />
Kundensituationen in realem Umfeld anwesend,<br />
liefert unmittelbares Feedback und gibt<br />
so dem Teilnehmer die Möglichkeit, es gleich<br />
beim nächsten Kunden besser zu machen. Dieser<br />
erfährt also einen unmittelbaren Erfolg, was<br />
wiederum die Nachhaltigkeit der Veränderung<br />
enorm begünstigt.«<br />
Roland Schojer kennt den Trend zu kürzeren<br />
Seminaren ebenfalls: »Gerade in den letzten<br />
Jahren merkt man einen immer stärkeren Trend<br />
hin zu kürzeren, prägnanten, impulsgebenden<br />
Trainingssessions. Das liegt auch daran, dass<br />
sich Führungskräfte selbst oft nicht mehr Zeit<br />
einräumen können (und wollen), und man auch<br />
die Mitarbeiter nicht so lange aus dem laufenden<br />
Geschäft entbehren möchte. Natürlich sind<br />
hier E-Learning-Varianten eine gute Ergänzung<br />
für firmeninterne Trainings. Neben den<br />
Kurzformaten setzt sich eine Kombination von<br />
Seminar mit anschließendem Coaching oder<br />
Einzeltraining vermehrt durch. Hier werden zu<br />
bestimmten Themen ein- oder zweitägige Seminare<br />
in der Gruppe abgehalten und ca. vier<br />
Wochen danach ein praxisorientierter Followup-Tag<br />
oder gezielte Einzeltrainingseinheiten<br />
bzw. Coachings, um so den Praxistransfer zu<br />
verstärken und an konkreten Lernfeldern der<br />
einzelnen Personen zu arbeiten.«<br />
Hermann Studnitzka: »Immer stärker nachgefragt<br />
werden Klein- und Kleinstgruppen-Coachings,<br />
bei denen es direkt zur Sache, also zu<br />
den konkreten Lerninhalten geht. Sowohl die<br />
Seminarteilnehmer als auch die Unternehmen<br />
wollen effiziente Trainings, von denen sie in<br />
der Praxis schnell profitieren. Ebenfalls festzustellen<br />
ist, dass Weiterbildung verstärkt auch in<br />
der Freizeit stattfindet. Ein Grund, warum Zweitagestrainings<br />
immer öfter als Freitag/Samstag-<br />
Kombi gebucht werden. Hier gilt dann meist<br />
50/50 – die Hälfte ist Arbeitszeit und die andere<br />
Hälfte Freizeit.«<br />
Neue Lernformen<br />
Wie sieht es mit Webinaren aus? Die Vorteile<br />
davon liegen eigentlich auf der Hand, die Technik<br />
ist ebenfalls bereit, tolle Qualität zu liefern.<br />
Dennoch ist kein Trend zu Webinaren zu erkennen,<br />
bzw. ist der Hype schon wieder abgeflaut.<br />
Viele Webinare sind ganz einfach schlecht, da<br />
der Trainer/Speaker noch nicht wirklich weiß,<br />
wie er mit dem Medium umgehen soll. Es wird<br />
oft ein Vortrag und kein interaktives Seminar.<br />
Das ist nicht die Idee von Webinaren, einen Vortrag<br />
kann ich mir auch herunterladen und ich<br />
muss nicht zur vorgegebenen Zeit im virtuellen<br />
Seminarraum anwesend sein.<br />
Laut der Trendanalyse MMB Learning Delphi<br />
2013 messen 99 % der Befragten Blended Learning<br />
eine zentrale Rolle zu. (www.mmb-institut.de/monitore/trendmonitor/MMB-Trendmonitor_2013_I.pdf)<br />
Roland Schojer über die »modernen« Lernformen:<br />
»E-Learning hat sich in gewissen Themenfeldern<br />
bewährt. Am generellen Weiterbildungsmarkt<br />
hat sich das Thema jedoch nicht so<br />
durchgesetzt, wie wir alle vor Jahren geglaubt<br />
hätten. Aber: E-Learning-Content, Online-<br />
Lernbegleitung und Lernplattformen als Möglichkeit<br />
des Austausches in einer Community<br />
ÖPWZ<br />
IHR ÖPWZ<br />
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14<br />
<strong>TRAiNiNG</strong> <strong>08</strong> | <strong>2014</strong>
ergeben gute Synergien und sind aus dem modernen<br />
Schulungsbereich fast nicht mehr wegzudenken.«<br />
Konrad Fankhauser sagt über Webinare: »In der<br />
Praxis hat sich der Webinartrend noch nicht<br />
durchgesetzt. Unsere Kunden setzen zwar vermehrt<br />
auf firmeninterne Lernplattformen, nutzen<br />
diese jedoch eher, um im Vorfeld Infos zu den<br />
Trainings zu kommunizieren, Vorbereitungsaufgaben<br />
oder Erwartungsbögen zu posten oder im<br />
Anschluss an das Training Feedback der Teilnehmer<br />
einzuholen. Die Inhalte werden nach wie vor<br />
bevorzugt in der Präsenzform vermittelt.«<br />
Ähnliches gilt für technische Ausbildungen.<br />
Hermann Studnitzka: »Aus unserer Sicht hat<br />
sich E-Learning alleine in der technischen Weiterbildung<br />
nicht durchgesetzt. Ganz anders verhält<br />
es sich jedoch mit Blended Learning, das<br />
bedeutet bei uns: E-Learning + trainerunterstützte<br />
Präsenzphasen + Praxis im Labor oder an der<br />
Übungsstation. Hier spielt E-Learning seine Stärken<br />
aus – wie zum Beispiel durch die Möglichkeit<br />
der freien Zeiteinteilung und der individuellen<br />
Festlegung des eigenen Lerntempos. Ideal ist E-<br />
Learning auch zur Vorbereitung auf ein Training.<br />
Technische Weiterbildung verlangt nach einem<br />
ausgeprägten Praxisanteil, bei dem selbst Hand<br />
angelegt werden muss – diese Erfahrung ist mit<br />
E-Learning alleine nicht möglich.«<br />
Christoph Stieg kennt einen gut für E-Learning<br />
geeigneten Einsatzbereich: »Im Trend liegen besonders<br />
kleine Einheiten mit überschaubaren<br />
Modulen, die jederzeit abrufbar sind. Also ein<br />
Training on demand, kurz bevor man zum Kunden<br />
geht, kurz bevor man ein kritisches MA-Gespräch<br />
führt. Das ist äußerst bedarfsorientiert<br />
und bringt Sicherheit – z. B. bei einem Verkäufer,<br />
der zu einem Kunden in den Handel geht, wo<br />
er eine Zusatzplatzierung haben möchte. Er übt<br />
dann vorher noch einmal mit einem E-Medium<br />
die wichtigsten Bedarfsfragen und den Umgang<br />
mit möglichen Widerständen des Kunden.«<br />
Ein unterschätztes Lernmedium sind Smartphones<br />
und Tablets. 59 % der Befragten der<br />
Studie ›MBB Learning Delphi‹ schätzten 2011<br />
Mobile Learning als wichtigen Trend für die<br />
nächsten Jahre ein. In der Studie von 2012 findet<br />
dieses Thema mit 84 % noch mehr Zustimmung.<br />
Und auch der NMC Horizon Report 2012 sieht<br />
Apps und Tablets als die beiden wichtigsten<br />
Trends der nächsten 12 Monate, zumindest in<br />
der akademischen Bildung. Derzeit tut sich am<br />
privaten Bildungsmarkt noch sehr wenig in dieser<br />
Richtung. Kaum ein Anbieter in Österreich<br />
bietet Lernapps.<br />
Social Learning, also Lernen mit Hilfe von sozialen<br />
Plattformen und Communities, sehen<br />
28 % als wichtigen Trend der Zukunft.<br />
Hotel Restaurant HöldricHsmüHle seminar Feiern incentive OutdOOr<br />
ErfolgrEich TagEn unTEr SchubErTS lindE<br />
im südlichen Wienerwald<br />
Das Österreichische Umweltzeichen<br />
für Druckerzeugnisse, UZ 24, UW 686<br />
Ferdinand Berger & Söhne GmbH.<br />
Microlearning, also die Aufteilung des Lernstoffs<br />
in kleine Lerneinheiten, wird in der<br />
Trendstudie ›MMB Learning Delphi 2012‹ von<br />
22 % der Experten als bedeutender Trend für<br />
die nächsten 3 Jahre gesehen. Microlearning ist<br />
auch im Zusammenhang mit dem mobilen Lernen<br />
wichtig, da hier oft nur kurze Zeitabschnitte<br />
zum Lernen zur Verfügung stehen.<br />
Ein weiteres mögliches Format ist die spielerische<br />
Vermittlung von Wissen. Das gibt es derzeit<br />
vor allem in Form von Plan- und Rollenspielen.<br />
Doch es gibt noch mehr, die Gamification-Bewegung<br />
ist nicht mehr aufzuhalten und hat nun<br />
auch Einzug in die Welt des Lernens gefunden.<br />
»Digital Game-based Learning« ist der Fachausdruck<br />
dafür. Dabei handelt es sich um Spiele,<br />
bei denen der Hauptzweck nicht das Spielen ist,<br />
sondern das Aneignen von Wissen. Als Hauptvorteil<br />
spielerischer Lernformen wird oft die<br />
hohe Lernmotivation genannt, die zu emotionalerer<br />
und intensiverer Beschäftigung mit den<br />
Inhalten und somit zu einem nachhaltigeren<br />
Behalten führen kann. Derzeit gibt es dazu einiges<br />
für Kinder, z. B. für das Vokabellernen einer<br />
neuen Sprache.<br />
Abschließend stellt sich noch die Frage, ob<br />
Weiterbildung überhaupt einen Trend braucht.<br />
Christoph Stieg: »Nein, wir brauchen Umsetzung<br />
dessen, was schon lang in den Köpfen<br />
ist. Brauchen wir Innovation? Ja, wenn es darum<br />
geht, wirksamere Methoden zu entwickeln.<br />
Alles, was die Branche braucht, ist einen Trend<br />
zur Wirksamkeit der angebotenen Programme.<br />
Dann trennt sich auch die Spreu derer, die Trainer<br />
sind, weil sie sich selbst gerne reden hören<br />
vom Weizen derer, die sich tatsächlich für den<br />
messbaren Entwicklungsfortschritt der Menschen<br />
engagieren.« T<br />
www.hoeldrichsmuehle.at<br />
Hotel Restaurant HöldricHsmüHle | 2371 Hinterbrühl bei Wien, Gaadnerstraße 34 | Tel.: +43/2236/26 27 40<br />
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<strong>TRAiNiNG</strong> <strong>08</strong> | <strong>2014</strong> 15
Trends im Personalwesen<br />
Führungskräfte<br />
als zentrale Hebel<br />
Interview mit Julia Halwax von 5p Consulting über Entwicklungen im Personalwesen,<br />
Werkzeuge für Change-Fitness und Programme für Führungskräfte<br />
Julia Halwax<br />
»Immer häufiger<br />
stehen Experten vor<br />
der Situation, entweder<br />
als Teamkoordinatoren<br />
oder als Projektleiter<br />
zu führen, ohne die<br />
disziplinäre Führungsrolle<br />
inne zu haben.«<br />
www.5p-consulting.com<br />
Was wird von Personalabteilungen, die für ihre Führungskräfte<br />
Trainings oder Entwicklungsprogramme<br />
buchen, momentan besonders nachgefragt bzw. worauf<br />
wird in Zukunft der Fokus liegen?<br />
Derzeit ist der Wunsch nach Unterstützung für<br />
Führungskräfte in Change-Situationen sehr<br />
stark. Der kommt nicht primär aus den Personalabteilungen,<br />
sondern von den Führungskräften<br />
selbst. Sie sind die zentralen Hebel in<br />
Veränderungsprozessen. Die persönliche Kommunikation<br />
– und die ist es, die für den Erfolg<br />
von Change ausschlaggebend ist – läuft über die<br />
Führungskräfte auf allen Ebenen. Und genau<br />
darin liegt die Herausforderung. Jede Person,<br />
jede Ebene, die beteiligt ist, bildet einen Filter<br />
und trägt die Verantwortung, die Mitarbeiter zu<br />
Katalysatoren oder zu Bremsern der Veränderung<br />
zu machen.<br />
Dabei ist der Umgang mit Widerstand ein besonders<br />
wichtiges Thema: Wie begeistert ich<br />
Veränderungen annehme bzw. mittrage, hängt<br />
zu einem gewissen Teil von meiner persönlichen<br />
Einstellung und Veränderungsgeschichte<br />
ab. Diese Grundeinstellung wird in der Folge<br />
aber beeinflusst von der Art und Weise, wie ich<br />
auf den anstehenden Change vorbereitet werde,<br />
ob ich den Sinn darin erkenne und ob ich<br />
selbst zum Gelingen beitragen kann bzw. darf<br />
und letztendlich auch davon, wie sicher ich<br />
mich fühle. Das gilt alles sowohl für Mitarbeiter<br />
als auch für Führungskräfte. Führungskräfte<br />
sind nicht automatisch veränderungsbegeistert.<br />
Das macht es für sie häufig besonders schwer,<br />
die Lokomotive zu sein, die das Team zieht, statt<br />
sich mit dem Team gemeinsam dem Widerstand<br />
anzuschließen.<br />
In den Trainings und Coachings geht es daher<br />
darum, die Führungskräfte selbst in ihrer<br />
Change-Fitness zu unterstützen und ihnen<br />
Werkzeuge an die Hand zu geben, wie sie sowohl<br />
ihren Mitarbeitern als auch – und das fällt<br />
vielen schwerer – ihren eigenen Führungskräften<br />
gegenüber kommunizieren können. Auf der<br />
einen Seite vermitteln sie Zielbilder, Wege, Sicherheit,<br />
Klarheit, die sie auf der anderen Seite<br />
selbst oft erst einfordern müssen. Hier geht es<br />
darum, tatsächlich Verantwortung zu übernehmen<br />
und auch die Unternehmensperspektive<br />
einzunehmen, um den Mitarbeitern einen optimalen<br />
Rahmen für ihre Leistung bieten zu können<br />
– also um Führung.<br />
Betrifft das nur die Führungskräfte?<br />
Nein, ein weiterer Trend in den Trainings ist<br />
die »laterale Führung«, das bedeutet, Führen<br />
ohne formale Weisungsbefugnis. Immer häufiger<br />
stehen Experten vor der Situation, entweder<br />
als Teamkoordinatoren oder als Projektleiter zu<br />
führen, ohne die disziplinäre Führungsrolle inne<br />
zu haben. Dazu helfen ihnen einerseits eine Reflexion<br />
ihrer Rolle und der Ansprüche, die von<br />
verschiedenen Seiten – nicht zuletzt von ihnen<br />
selbst – an sie gestellt werden und andererseits<br />
ein Methodenkoffer bestückt mit Gesprächsführung,<br />
Moderation und Projektmanagement.<br />
Welche weiteren Trends oder Neuerungen können Sie<br />
aktuell beobachten? <br />
Unternehmen sehen nach wie vor den hohen<br />
Nutzen von unternehmensinternen, kultur-bildenden<br />
Leadership-Programmen, die es ermöglichen,<br />
ein verbindendes Bild von Führung abgestimmt<br />
auf Vision und Strategie zu entwickeln.<br />
Gleichzeitig bringen Führungskräfte sehr unterschiedliche<br />
Potenziale und Kompetenzen ein<br />
und wünschen sich eine individuellere Entwicklungsunterstützung.<br />
In Analogie zur Initiative<br />
Industrie 4.0 geht es darum, die Effizienz und<br />
Kraft der gemeinsamen Prozesse und gleichzeitig<br />
maximale Individualisierung zu nutzen.<br />
Die stimmige Integration von Standortanalyse-<br />
Tools in Leadership-Development-Programme<br />
macht diese Individualisierung der persönlichen<br />
Entwicklung im gemeinsamen Prozess<br />
möglich. Die Führungskräfte profitieren sowohl<br />
vom Austausch und gemeinsamen Lernen mit<br />
Kollegen als auch von individuellem Feedback<br />
und Einzelcoaching. Die Auftraggeber schätzen<br />
die Effektivität und den Transfer des Lernerfolgs<br />
ins Unternehmen.<br />
Vielen Dank für das Gespräch. T<br />
16 <strong>TRAiNiNG</strong> <strong>08</strong> | <strong>2014</strong>
Veranstaltungsbericht<br />
Management –<br />
neu gedacht<br />
Mit Individualität, Authentizität, (Eigen)Verantwortung, Begeisterung<br />
und Teamarbeit zukünftige unternehmerische Erfolge sichern.<br />
Das WIFI Management Forum in Kooperation<br />
mit »Die Presse« lud Mitte Oktober zum<br />
Impulstag mit dem Thema »Management neu<br />
denken«. Mit welchen neuen Strategien Management<br />
und Führung auf die sich ändernde<br />
Arbeitswelt reagieren können, präsentierten die<br />
3 Experten Michael Hirt, Josef Zotter und Sandra<br />
Micko.<br />
Michael Hirt, Direktor des »Austrian Institute<br />
for Management Innovation« und Geschäftsführer<br />
des Beratungsunternehmens<br />
HIRT&FRIENDS stellte im Eröffnungsvortrag<br />
seine »Anleitung zur Management-Revolution«<br />
vor. Die Management-Revolution reagiert auf<br />
sich ändernde Rahmenbedingungen in der neuen<br />
Zeit der Globalisierung sowie Wissens- und<br />
Innovationsgesellschaft. Während in der industriellen<br />
Revolution der Schlüssel zum Erfolg die<br />
Massenproduktion (immer dasselbe) war, ist<br />
das Erfolgsgeheimnis heute Innovation und Individualität.<br />
Früher war von den Mitarbeitern am Arbeitsplatz<br />
vor allem Gehorsam, Fleiß und Intelligenz<br />
gefragt. Fähigkeiten, die man weltweit für Geld<br />
kaufen kann. Heute sind für den unternehmerischen<br />
Erfolg viel mehr Initiative, Kreativität und<br />
Begeisterung der Wissensarbeiter gefordert, die<br />
vorrangig nicht mit Geld gekauft werden können.<br />
Die zentrale Frage ist daher laut Hirt: »Wie<br />
kann ich eine Arbeitsumgebung schaffen, damit<br />
die Mitarbeiter diese Geschenke bringen?«<br />
Eine Anpassung ist in allen drei Kernfeldern des<br />
Managements – Mensch, Strategie und Organisation<br />
– erforderlich. Im Vordergrund stehen<br />
dabei vor allem Sinn, Verantwortung, Flexibilität<br />
und Mitgestaltung.<br />
Unternehmer Josef Zotter sprach – untermalt<br />
von Bildern aus seinem Alltag – über seinen<br />
Weg vom Konditormeister in Konkurs zum Chocolatier<br />
in der Weltspitze. Dass er in der Tat ein<br />
»Andersmacher« und Vorreiter ist, zeigt sich<br />
in vielen Bereichen seines unternehmerischen<br />
Handelns. So führt er seinen Betrieb als Ökounternehmen,<br />
das zu 60 % energieautark und<br />
zusätzlich Fair Trade zertifiziert ist. Er geht dabei<br />
stets als Vorbild voraus und fährt beispielsweise<br />
selbst das kleinste Elektroauto im Unternehmen.<br />
Welche Auswirkungen dies auf die<br />
Belegschaft hat, zeigt sich darin, dass bereits<br />
rund 20 % der Mitarbeiter ein Elektroauto fahren.<br />
(Anm.: 0,1 % Marktanteil in Österreich)<br />
Zwei seiner wichtigsten Grundsätze sind:<br />
»Mach immer nur das, was du für richtig hältst<br />
und frage nie den Kunden, was er will.« Seine<br />
Begründung dafür ist, dass sonst nie wirkliche<br />
Innovationen entstehen können, da der Kunde<br />
sich meist das wünscht, was er bereits kennt.<br />
Diesen Gedanken kennen wir sonst nur genau<br />
andersrum.<br />
Den Abschlussvortrag gestaltete Sandra Micko,<br />
Leiterin des Bereichs Human Resources bei Microsoft,<br />
die sich intensiv mit Diversity, Inclusion<br />
und Generationenmanagement beschäftigt. Besonders<br />
die junge »Generation Y«, die vorrangig<br />
über digitale Medien kommuniziert und<br />
für die Flexibilität, Weiterentwicklung, aktive<br />
Mitgestaltung und Authentizität wichtig sind,<br />
verlangt laut Micko nach einem Wandel in der<br />
Führungsarbeit.<br />
Die neue Welt des Arbeitens bei Microsoft steht<br />
auf den 3 Säulen Mensch, Raum und Technologie.<br />
Die Unternehmenskultur basiert auf (Eigen)<br />
Verantwortung, Vertrauen, kontinuierlichem<br />
Lernen, Leistung und legt dabei großen Wert<br />
auf Teamarbeit, was sich auch im Entlohnungssystem<br />
widerspiegelt. Die »Rules of Engagement«<br />
(Welche Regeln stellen wir für uns auf?)<br />
werden von den Mitarbeitern selbst erarbeitet<br />
und jährlich von einem Projektteam an die aktuellen<br />
Gegebenheiten angepasst.<br />
Fazit<br />
Ein äußerst inspirierender Nachmittag mit drei<br />
faszinierenden Persönlichkeiten und vielen Impulsen<br />
für das Management der Zukunft. T<br />
Nächster Impulstag:<br />
21. April 2015: »Leadership next generation«<br />
www.wifi.at/managementforum<br />
<strong>TRAiNiNG</strong> <strong>08</strong> | <strong>2014</strong><br />
17
Kommunikation<br />
Wir sind<br />
authentisch!<br />
Es ist das Schlagwort der aktuellen Trainergeneration. Aber nicht nur das:<br />
Lebensmittel sollen authentisch sein, Häuser und sogar Zigaretten.<br />
Gastautor<br />
Georg Wawschinek<br />
ist Experte für<br />
begeisternde Kommunikation.<br />
Sein Credo:<br />
Nur wer begeistern<br />
kann, kann bewegen.<br />
www.wawschinek.at<br />
Wie so oft hat das Sinnvolle eine eigenartige<br />
Wende genommen. Die Trainerschwemme<br />
nimmt kein Ende, Tausende kommen und gehen.<br />
Und sie erkennen den Trend: »Wir sind<br />
authentisch.« Keine Homepage, kein Folder<br />
kommt ohne dieses Wunderwort aus. Und auch<br />
in vielen Ausschreibungen von Unternehmen<br />
ist es explizit enthalten.<br />
Für unerfahrene Trainer ist das wahnsinnig<br />
praktisch: Wenn man nämlich sagt: »Wir sind<br />
einfach ganz wir selbst.« Dann macht das wenig<br />
Arbeit. Und noch besser: Es braucht keine Tools,<br />
es tut niemandem weh und ist unendlich sympathisch.<br />
Und für faule Seminarteilnehmer, die<br />
einen weiteren Tag in der Komfortzone verbringen<br />
wollen, ist es das Paradies auf Erden. Man<br />
lehnt sich entspannt zurück und weiß: »Das<br />
wird heute keine Arbeit.«<br />
Authentisch?<br />
Um sinnvoll an Authentizität zu arbeiten, müssen<br />
wir einen Blick darauf werfen. In der Naturwissenschaft<br />
ist die Sache nämlich relativ<br />
einfach: Eine Goldmünze gilt als »echt«, wenn<br />
wir sie einem chemischen Test unterzogen haben,<br />
der positiv verläuft. Ein Kunstwerk kann<br />
aufgrund des Alters und Expertenmeinung als<br />
»echt« eingestuft werden.<br />
In der menschlichen Wahrnehmung ist die Sache<br />
aber viel komplizierter. Wikipedia bietet<br />
eine wunderbare Definition: »Als authentisch<br />
gilt ein solcher Inhalt, wenn beide Aspekte<br />
der Wahrnehmung, unmittelbarer Schein und<br />
eigentliches Sein, in Übereinstimmung befunden<br />
werden. Die Scheidung des Authentischen<br />
vom vermeintlich Echten oder Gefälschten<br />
kann als spezifisch menschliche Form der Weltund<br />
Selbsterkenntnis gelten.«<br />
Der springende Punkt in dieser hervorragenden<br />
Definition ist die Formulierung »in Übereinstimmung<br />
befunden werden.« Authentisch wirken<br />
heißt, dass das Dargestellte mit dem Empfundenen<br />
im Einklang steht.<br />
Und hier müssen wir einen Bogen spannen: Wie<br />
benehmen Sie sich denn, wenn Sie mit einem<br />
kleinen Kind oder Ihrem Haustier spielen? Bestimmt<br />
authentisch. Wie sind Sie, wenn Sie mit<br />
Ihrem besten Freund reden oder Ihrer besten<br />
Freundin Ihr Herz ausschütten? Anders. Aber<br />
genauso authentisch. Und wie benehmen Sie<br />
sich, wenn Sie ein Meeting in Ihrer Firma haben?<br />
Wohl auch authentisch, aber wieder anders.<br />
Sie sehen also: Wir spielen den ganzen Tag Rollen.<br />
Und wir können sehr wohl in verschiedenen<br />
Rollen jeweils authentisch sein.<br />
Lösung<br />
Wenn Sie also bewusst sprechen, muss auch<br />
eine Entscheidung fallen, welche Ihrer Rollen<br />
für die jeweilige Situation authentisch ist und<br />
damit authentisch wirkt.<br />
Authentizität heißt also nach meiner Definition:<br />
»Die wahrgenommene Übereinstimmung<br />
aus innerem Vorgang und äußerer Darstellung<br />
der jeweiligen Situation angepasst.« Oder einfach<br />
gesagt: Sie wirken im Augenblick authentisch.<br />
Was braucht man dazu? Ein klares Verständnis<br />
dafür, dass man verschiedene Rollen einnimmt,<br />
wie man in welcher Rolle handelt und fühlt.<br />
Und nun die wichtigste Entscheidung: Welche<br />
dieser Rollen nehmen Sie als Grundlage für<br />
Ihren Auftritt? Welchen Aspekt von sich zeigen<br />
Sie? Wie stellen Sie sich dar? Und nicht: Wie verstellen<br />
Sie sich?<br />
Ja: Das ist Arbeit. Damit schließt sich der Kreis.<br />
Wenn Ihnen jemand sagt, es ist ganz einfach,<br />
bei einem Auftritt zu wirken, indem Sie nur einfach<br />
Sie selbst sind: Seien Sie misstrauisch!<br />
Wenn Ihnen jemand anbietet, mit Ihnen den gewünschten<br />
Auftritt auf Basis Ihrer Wirkungen<br />
zu erarbeiten, dann ergibt das Sinn.<br />
Denn ein Langweiler, der sich ganz authentisch<br />
auf eine Bühne stellt, ist einfach nur ein Langweiler<br />
auf einer Bühne. Und ein unsympathischer<br />
CEO auf einer Mitarbeiterversammlung,<br />
der mit seinen miesesten Eigenschaften auf<br />
18<br />
<strong>TRAiNiNG</strong> <strong>08</strong> | <strong>2014</strong>
eine Bühne geht, wird einfach ein übler Typ auf<br />
einer Bühne sein.<br />
Erinnern wir uns an Steve Jobs: Wer seine Biografie<br />
gelesen hat, weiß, dass er ein außerordentlich<br />
schwieriger Mensch sein konnte. Und<br />
doch waren seine Auftritte Meilensteine in Sachen<br />
Präsentation. Denn er wusste ganz genau,<br />
welche Eigenschaften er auf die Bühne mitnimmt<br />
und welche nicht.<br />
Sie werden nicht im Pyjama ins Büro gehen.<br />
Sie werden nicht im Meeting am Boden herumkugeln.<br />
Und so sollten Sie bitte auch nicht fad,<br />
missgelaunt oder introvertiert ins Interview,<br />
die Rede oder Ihr Verkaufsgespräch gehen. (Ich<br />
glaube fast, dass Barack Obama zu Hause auch<br />
ein wenig anders redet als in seinen großen Ansprachen.)<br />
Es geht also um den großen Unterschied zwischen<br />
gezieltem Wirken auf Basis der eigenen<br />
Anlagen im Unterschied zum ungezielten Wirken<br />
aus Zufall.<br />
Machen Sie den Test: Würden Sie sich so, wie<br />
Sie abends vorm Fernseher sitzen, auch ins<br />
TV-Studio setzen? Und muss aufgrund dieses<br />
professionellen Anpassens Ihre Echtheit gleich<br />
über Bord gehen? Die Antwort lautet: Nein, natürlich<br />
nicht.<br />
Übungen<br />
• Beobachten Sie sich einige Tage lang immer<br />
wieder selbst. Wie benehme ich mich in welchem<br />
Umfeld? Wie spreche ich? Wie bewege<br />
ich mich? Welche Gestik verwende ich? Wie<br />
klingt meine Stimme? Welche Körperhaltung<br />
nehme ich ein? Noch ohne Wertung der Situation.<br />
Einfach nur entspannt beobachtend. Als<br />
würden Sie mehrmals am Tag ein Foto von<br />
sich schießen oder einen kurzen Videoclip<br />
drehen. Am besten ist, Sie notieren sich Situationen<br />
und Beobachtungen.<br />
• Wenn Sie diese Übung verfeinern wollen<br />
(das gelingt mit einiger Übung): In welcher<br />
dieser Situationen bin ich begeistert? Wann<br />
springt der Funke über? Wann hört man mir<br />
gespannt zu? Merken Sie sich Ihr Handeln in<br />
diesem Augenblick und beachten Sie, wie Sie<br />
in diesen Augenblicken wirken. Wie ist Ihre<br />
Stimme, Ihre Gestik, wenn Menschen Ihnen<br />
gebannt zuhören? Wann fühlen Sie sich in<br />
Ihrem Handeln am wohlsten?<br />
• Beachten Sie auch, welche Sprache Sie in diesen<br />
Momenten pflegen. Sprechen Sie in der<br />
Vergangenheit oder in der Gegenwart? Verwenden<br />
Sie Dialoge? Sprechen Sie szenisch<br />
oder abstrakt? Wie klingen Sie, wenn Sie ganz<br />
Team?<br />
Ist Ihr Team ein<br />
Wenn Menschen in einem guten Team arbeiten,<br />
gehen sie für dieses Team durchs Feuer. Das<br />
hinzukriegen, ist der Job einer modernen HR.<br />
Und nicht Administration. Das ist unser Job.<br />
FÜHREN SIE 1000 kg<br />
bei sich sind? Und wie, wenn Sie bewusst<br />
sprechen? Gibt es einen Unterschied?<br />
• Und nun entscheiden Sie: Welche meiner Wirkungen<br />
(und Sie werden unzählige finden, ein<br />
gewaltiges Spektrum, das Ihnen bisher nicht<br />
klar war) nehme ich in meine nächste bewusste<br />
Redesituation mit?<br />
Hier liegt der Schlüssel zu Ihrer wahren Authentizität.<br />
Das Wissen um Ihre Wirkung und<br />
die bewusste Entscheidung, wann Sie welche<br />
Facette Ihrer Persönlichkeit einsetzen. T<br />
Integriertes HR Outsourcing<br />
www.fidelis-hr.at<br />
Kontakt Dr. Thomas Michael EGGER<br />
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<strong>TRAiNiNG</strong> <strong>08</strong> | <strong>2014</strong> 19
Veranstaltungsbericht<br />
Auf der Bühne:<br />
ein »Lifedesigner«<br />
Manche sollen ihn als Speaker gut finden, andere schrecklich.<br />
Diesen Herbst haben wir uns selbst ein Bild gemacht.<br />
Paul Misar<br />
Der »Lifedesigner« aus<br />
Wien gefällt vielen, auf<br />
Facebook sind es ca.<br />
52 000. Davon kommen<br />
über 75 % aus Ländern<br />
wie der Türkei (43 %),<br />
Indonesien, den Philippinen<br />
und Brasilien.<br />
Die persönliche<br />
Meinung des Autors<br />
Gernot Winter:<br />
Wer diesen Mann für<br />
eine Rede bucht, hat eine<br />
solche wohl noch nicht<br />
selbst erleben müssen –<br />
oder eine sehr spezielle<br />
Zielgruppe im Sinn.<br />
der saal wird dunkel. Ein Video wird auf<br />
der Leinwand abgespielt. Es kündigt Großartiges<br />
an. Der Beste der Besten wird gleich die<br />
Bühne betreten. Die Musik ist bombastisch. Die<br />
gesamte Intro erinnert an James Bond. Von ganz<br />
hinten im Saal geht ER flotten Schrittes durch<br />
den Gang zwischen den Sesselreihen in Richtung<br />
Bühne. Es ist aber leider nicht James Bond,<br />
sondern Paul Misar.<br />
Auf seinem Weg nach vorne schüttelt er jedem,<br />
der das will, die Hand. Schließlich springt er auf<br />
die Bühne. Jetzt sehen wir ihn in seiner ganzen<br />
Pracht, geschniegelt und gestriegelt, in seinem<br />
modernen Dreiteiler und bunter Krawatte mit<br />
mächtigem Knopf. Seinen Schuhen hört man<br />
an, dass die Sohlen genagelt sind.<br />
Der »von der Presse Lifedesigner Getaufte« ist<br />
mit uns per Du. »Hast Du schon einmal Geld<br />
verbrannt?«, fragt er ins Publikum. Plötzlich<br />
hat er einen (vermutlich falschen) Geldschein<br />
in der Hand und zündet diesen an. Und einen<br />
zweiten. Die Flammen züngeln in Richtung<br />
Hand, Paul Misar ruft: »Scheiße!« Wir erfahren,<br />
dass er schon Geld verbrannt, also Fehler gemacht<br />
habe.<br />
Auf der großen Leinwand hinter ihm wird zunächst<br />
ein Foto von Barack Obama und dann<br />
eines von Oprah Winfrey gezeigt. Es folgt ein halber<br />
Witz über deren Hautfarbe. Das alles ist richtig<br />
schlimm. Dann geht es endlich um Inhalte.<br />
Er erklärt, was eine Marke ist: wenn andere über<br />
dich sprechen. Es folgen ein paar nichts sagende<br />
Sätze, dann beginnt er über sich zu reden. Er erzählt,<br />
wie er sich einst im Hamsterrad befand,<br />
es schaffte, in ein größeres Hamsterrad zu gelangen<br />
und immer nur noch schneller laufen wollte.<br />
Zur Veranschaulichung beginnt er am Stand<br />
zu laufen, schneller und schneller.<br />
Man muss ihm zugute halten: Er merkt, dass<br />
er beim Publikum nicht ankommt. Er kämpft.<br />
Die Stimme ist gepresst, er schluckt hörbar und<br />
verhaspelt sich beim Reden. Aber er gibt nicht<br />
auf. Er erzählt, was er bei solchen Auftritten anscheinend<br />
immer erzählt, denn er entschuldigt<br />
sich bei jenen, »die das von mir schon gehört<br />
haben.« Er besinnt sich auf seine Stärken und<br />
spricht über diese. Er spricht über seinen Erfolg<br />
und sein Geld. Er sagt, dass man die Dinge aus<br />
der Sicht der Kunden betrachten und dementsprechend<br />
kommunizieren solle, dann stelle<br />
sich der Erfolg ein. So wie bei ihm. Damit habe<br />
er sehr viel Geld verdient.<br />
Er erzählt, wie erfolgreich er im Sanieren von<br />
Unternehmen sei. Bei manchen Firmen habe<br />
das aber auch seine Grenzen, denn: »Ich kann ja<br />
dort nicht ewig sanieren.« Es folgt die Geschichte<br />
über eine Taxi-Fahrt, der Taxler fragte ihn,<br />
wohin es gehen solle. Seine Antwort: »Egal, ich<br />
werde überall gebraucht.« Danach ist es mucksmäuschenstill<br />
im Publikum, es ist die Stille der<br />
Betroffenheit.<br />
Das lässt ihn den Faden verlieren und er beschließt,<br />
die angekündigten Inhalte gänzlich zu<br />
ignorieren und nur mehr über sich zu sprechen.<br />
Es ist die Rede von Firmenübergaben und verschlossenen<br />
Kuverts mit Zetteln drin, auf denen<br />
steht, dass Paul Misar der beste Sanierer sei. Wir<br />
hören, dass die Uhr, die er gerade trägt (und die<br />
er uns bei der Gelegenheit natürlich zeigt), teuer<br />
sei. Aber nicht so teuer, wie jene, die er gemeinsam<br />
mit seinem Sohn gekauft habe, die sei ein<br />
echtes Erbstück.<br />
Und als man glaubt, es ginge nicht mehr<br />
schlimmer, sagt er: »Ich bin das Viagra der Motivationsspeaker-Branche.«<br />
Weil er den Rednern<br />
klar macht, wofür sie stehen. Daraufhin verlassen<br />
viele den Saal. Der Rest sieht, wie auf der<br />
Leinwand Fotos von Paul Misar gezeigt werden:<br />
beim Golfen, im Hubschrauber, mit Richard<br />
Branson usw. Der Fotograf der Veranstaltung<br />
geht zur Bühne, um ein Foto zu machen und<br />
wird daraufhin von Paul Misar als »Paparazzi«<br />
bezeichnet.<br />
Endlich neigt sich die Darbietung dem Ende<br />
zu. Es gebe noch Restplätze für eine seiner<br />
Veranstaltungen, hören wir, die Karten könne<br />
man draußen im Foyer kaufen. Genau wie ein<br />
7-Stunden-Hörbuch. Während ich mir überlege,<br />
was 7 Stunden Paul Misar in mir auslösen würden,<br />
höre ich ihn sagen: »Danke! Ihr wart das<br />
beste Publikum, das ich heute in Wien bekommen<br />
konnte.« Na bumm. Das sitzt. T<br />
20 <strong>TRAiNiNG</strong> <strong>08</strong> | <strong>2014</strong>
Seminarhotels<br />
Transparenz erhöht<br />
den Qualitäts-Level<br />
Was bringt eine Klassifizierung von Seminar- und Tagungshotels?<br />
Wie ist sie am Markt angenommen worden? <strong>TRAiNiNG</strong> sprach mit Thomas Wolfsegger.<br />
Wie sind Sie auf die Idee einer Klassifizierung von Seminar-<br />
und Tagungshotels gekommen?<br />
Wir geben schon seit 25 Jahren »Tagen in Österreich«<br />
heraus und seit vielen Jahren führen wir<br />
die Wahl zum beliebtesten Seminarhotel, das<br />
»Goldene Flipchart«, durch. Dabei haben wir<br />
Tausende Fragebögen zur Kundenzufriedenheit<br />
bearbeitet und uns ein Bild von der Vielfalt<br />
machen können. Genau das ist die Herausforderung:<br />
Ein Businessgast hat ganz andere Bedürfnisse<br />
als ein Wellness- oder Urlaubsgast.<br />
Es war daher schon länger ein Wunsch der<br />
Branche, sich klar differenzieren zu können. In<br />
zahlreichen Workshops wurde von führenden<br />
Tagungs- und Seminarhotels und namhaften<br />
Experten das System der Flipchart-Zertifizierung<br />
entwickelt. Eine standardisierte Qualitätsüberprüfung<br />
von mehr als 400 Kriterien in 15<br />
Kategorien erfasst auch das kleinste Detail.<br />
Was zeichnet einen klassifizierten Betrieb aus?<br />
Es ist vor allem die Qualität, die in der Außenwirkung<br />
sichtbar wird. Sie gibt speziell für<br />
potenzielle Kunden eine gute Orientierung. Ein<br />
klares, objektives Bild über alle Möglichkeiten<br />
kommunizieren zu können, erleichtert Marketing<br />
und Akquisition. Klassifizierte Betriebe haben<br />
einen weiteren Vorteil: Durch das Feedback<br />
und den umfassenden Schlussbericht erhalten<br />
sie einen Leitfaden und eine detaillierte Übersicht<br />
über das Verbesserungspotenzial. So können<br />
Investitionen zielgerichtet und punktgenau<br />
getätigt werden – was eine Menge Geld sparen<br />
hilft. Oft sind es auch die kleinen Dinge, die<br />
mit geringem Aufwand unmittelbar umgesetzt<br />
werden können und große Wirkung haben. Wobei<br />
alle Betriebe ausschließlich nach Kriterien<br />
für Seminar- und Kongresstourismus beurteilt<br />
werden: So kann ein Drei-Sterne-Haus mit fünf<br />
Flipcharts, der höchsten Stufe, ausgezeichnet<br />
werden und umgekehrt.<br />
Wie profitieren die Auftraggeber von der Klassifizierung?<br />
Sie bringt Transparenz in die Branche. Die<br />
Vergleichbarkeit der Leistungen erhöht die Sicherheit<br />
bei der Auftragsvergabe. Sich auf das<br />
Angebot verlassen zu können, ist gerade in<br />
wirtschaftlich schwierigen Zeiten sehr wichtig.<br />
Günther Mairinger, Leiter des Global Learning<br />
der Lenzing AG, hat es auf den Punkt gebracht:<br />
»Die Klassifizierung ist eine wertvolle Orientierungshilfe,<br />
um die Seminarbudgets punktgenau<br />
einsetzen zu können. Wenn man über die<br />
Räumlichkeiten, die technische Ausstattung<br />
und Qualität, aber auch über seminargerechte<br />
Küche und spezielle Business-Betreuung Bescheid<br />
weiß, kann man eben optimal nach den<br />
eigenen Bedürfnissen planen.« Generell gilt:<br />
Qualität gewinnt höheren Stellenwert, das Vertrauen<br />
in die Branche wird gesteigert.<br />
Was kann eine Klassifizierung noch leisten?<br />
Sie ist ein Qualitätsmanagementprozess, der Innovationen<br />
anstoßen soll. Denn der Blick von<br />
außen ist vergleichbar mit dem Blick der Gäste.<br />
Vieles, was in der alltäglichen Routine übersehen<br />
wird, kommt dabei zutage. Der Klassifizierungsprozess<br />
selbst wird als wertschätzend und<br />
bereichernd erlebt. Es geht nicht nur darum,<br />
Schwächen aufzuzeigen. Oft werden auch Stärken<br />
entdeckt, die erst durch den Expertenblick<br />
und das Benchmarking in der Branche bewusst<br />
werden. Das hat einen starken Motivationsschub<br />
fürs ganze Team zu Folge, was wiederum<br />
dem Betrieb und somit dem Gast zugutekommt.<br />
Das Geld für die Klassifizierung ist also mehrfach<br />
gut angelegt.<br />
Wie sehen Sie die Zukunft der Klassifizierung?<br />
Die Klassifizierung ist am Markt angekommen.<br />
So wird sie bereits als wichtiges Entscheidungskriterium<br />
für Buchungen herangezogen. Im<br />
ersten Jahr haben wir schon rund 40 Betriebe<br />
gewonnen und das Interesse steigt. Denn in Zukunft<br />
werden die Budgets noch genauer eingesetzt<br />
und die Qualifizierung gewinnt als objektives<br />
Qualitätslabel noch weiter an Bedeutung.<br />
Als nächsten Schritt arbeiten einige Kongresszentren<br />
gemeinsam mit uns an der Erweiterung<br />
der Kriterien für Kongresszentren. T<br />
Thomas Wolfsegger<br />
ist Herausgeber von<br />
»Tagen in Österreich«<br />
und Initiator der Flipchart-Zertifizierung.<br />
www.tagen.at<br />
<strong>TRAiNiNG</strong> <strong>08</strong> | <strong>2014</strong><br />
21
Verkauf<br />
Glück im<br />
Verkauf<br />
Glück, Glücklichsein oder Zufriedenheit? Was ist der gewünschte Zustand?<br />
Wie ist er zu erreichen? Und wie korreliert Glück mit Einkommen?<br />
Niklas Tripolt<br />
»Glücklich zu sein liegt<br />
zu einem hohen Grad in<br />
der Selbstverantwortung<br />
von uns Verkäufern.«<br />
Sonia Laszlo<br />
»Glück kommt und<br />
geht, aber Zufriedenheit<br />
ist ein Dauerzustand,<br />
den man anstreben<br />
sollte, wenn man etwas<br />
Dauerhaftes möchte.«<br />
Georg Fraberger<br />
»Das Streben nach Glück<br />
ist uns in die Wiege<br />
gelegt, wir müssen<br />
nur lernen, diesem<br />
Instinkt zu folgen.«<br />
Das Streben nach Glück ist so alt wie die<br />
Menschheit. Schon der römische Dichter und<br />
Staatsmann Seneca sagte im ersten Jahrhundert:<br />
»Wir alle streben nach Glück und einem<br />
erfüllten Leben.«<br />
Glücklichsein ist dabei nicht zu verwechseln<br />
mit »Spaß haben«: Kurzfristige Hochgefühle,<br />
wie sie manch einer während einer schnellen<br />
Fahrt im Ferrari hat, sind nicht der Schlüssel zur<br />
langfristigen Erfüllung.<br />
Wenn wir uns im Folgenden das Thema Glück<br />
im Verkauf ansehen, müssen wir uns vorher<br />
die Frage stellen, wie Einkommen und Glück<br />
zusammenpassen. Dazu gibt es eine Reihe von<br />
interessanten Aussagen, die sich unter anderem<br />
aus dem Easterlin-Paradoxon ergeben: »Wenn<br />
grundlegende Bedürfnisse gestillt sind, führt<br />
mehr Reichtum nicht zu mehr Glück!«<br />
Wir sind heutzutage mit Quantität überflutet,<br />
vergleichen uns gerne mit Bestwerten und haben<br />
genaue Vorstellungen von unserem Job und<br />
unserem Privatleben. Wir streben nach Glück<br />
und Erfolg. Doch, was ist Glück eigentlich? Was<br />
macht (Verkaufs-)Erfolg wirklich aus? Und was<br />
können wir selbst dazu beitragen, um glücklich<br />
und erfolgreich zu sein? Dazu hat <strong>TRAiNiNG</strong><br />
drei ganz unterschiedliche Persönlichkeiten befragt:<br />
• Niklas Tripolt, Geschäftsführer VBC<br />
• Sonia Laszlo, Glücksforscherin<br />
• Georg Fraberger, Psychologe<br />
Was ist Glück eigentlich?<br />
Sonia Laszlo: Glück ist ein Prozess, an dessen<br />
Höhepunkt das steht, was wir gemeinhin als<br />
Glück bezeichnen. Glück ist nicht mit Zufriedenheit<br />
zu verwechseln.<br />
Wie kann es ein Verkäufer schaffen, in schweren Zeiten<br />
trotzdem glücklich zu sein?<br />
Sonia Laszlo: Die Frage impliziert, dass man<br />
etwas tun muss, um glücklich zu sein. Wenn<br />
ich A mache, dann kommt G = Glück heraus. So<br />
funktioniert das Glück allerdings leider nicht<br />
auf Dauer. Daher kann es ein Verkäufer so nicht<br />
schaffen, glücklich zu sein. Aber sich freuen und<br />
zufrieden sein kann er, darüber hat man eher<br />
Kontrolle, als über das Glück. Und wer sagt, dass<br />
schwere Zeiten zwangsmäßig unglücklich machen<br />
müssen? Mehr Menschen, als man denkt,<br />
machen sich absichtlich das Leben schwer, eben<br />
weil auch Aufgaben (auch unschöne) so fordern<br />
können, dass sie Glück erzeugen. Und wenn<br />
man sehr kritisch in den Spiegel schaut, weiß<br />
man genau, welche Dinge eigentlich nicht gut<br />
für einen sind und man sie trotzdem macht,<br />
weil sie einem eben ein Glücksgefühl geben.<br />
Was ein Verkäufer auf jeden Fall machen kann,<br />
ist, sich über die – auf schwere Zeiten folgendenden<br />
– leichteren Zeiten freuen. Denn schwer<br />
ist im Gegensatz zu leicht definiert. Glück und<br />
Vergleich hängen eng zusammen. Ergo kann<br />
man sich auf die guten Zeiten freuen, denn<br />
wenn man durch schwere Zeiten geht, genießt<br />
man die guten dann umso mehr.<br />
Was machen Sie persönlich als Verkäufer, um glücklich<br />
zu sein und zu bleiben?<br />
Niklas Tripolt: Verkäufer zu sein – insbesondere<br />
im Außendienst oder als Key-Account-Manager<br />
– ist ein Beruf mit sehr geringer Fremdbestimmung.<br />
Weder gibt es vorgeschriebene<br />
Zeiten, wann ich wo sein soll, noch gibt es tägliches<br />
Controlling darüber, was ich wann, wie<br />
und wie lange gemacht habe. Dies halte ich für<br />
eine echtes Privileg, welche Berufsgruppe kann<br />
das noch von sich behaupten: Quasi »selbstbestimmt<br />
statt fremdgesteuert«. Im Verkauf zählt<br />
einzig und allein das Ergebnis. Besonders ist<br />
auch das tägliche Feedback unserer Kunden.<br />
Warst du gut, verkaufst du, war ein anderer besser,<br />
verkaufst du nicht. Im Optimalfall also viele<br />
direkte Erfolgserlebnisse als Lohn für die eigene<br />
Arbeit. Das genügt mir für mein persönliches<br />
Glück völlig. Für diejenigen, denen das noch<br />
nicht reicht, hier ein paar Tipps zu Glückserreichung<br />
im Verkauf:<br />
• Jeder neue Kunde ist eine neue Chance zu neuem<br />
Glück, oft mehrfach täglich.<br />
• Kunden sind nie schwierig, maximal »speziell«.<br />
22 <strong>TRAiNiNG</strong> <strong>08</strong> | <strong>2014</strong>
• Bin ich charmant und freundlich, sind meine<br />
Kunden es auch.<br />
• Nach jedem Kunden ein »Päuschen«, quasi<br />
ein Microurlaub! Was kann das sein: ein guter<br />
Kaffee/Tee, eine Zigarette, ein gutes Musikstück<br />
im Auto oder via i-Pod/Phone.<br />
• Nach jedem tollen (bemerkenswerten) Verkaufsabschluss<br />
ein Geschenk an mich selbst.<br />
Ein Buch, ein super Restaurantbesuch, eine<br />
Uhr, eine tolle Reise etc. Das hängt ein bisschen<br />
vom Umsatz-/Ertrags-/Provisionsvolumen<br />
des Geschäftsfalles ab.<br />
Haben glückliche Menschen mehr Glück im Leben?<br />
Georg Fraberger: Das Streben nach Glück ist<br />
uns in die Wiege gelegt, wir müssen nur lernen,<br />
diesem Instinkt zu folgen. Und wenn das<br />
gelingt, denke ich schon, dass man dann auch<br />
mehr Glück im Leben hat. In diesem Glück liegt<br />
gleichzeitig die große Schwierigkeit: Glückliche<br />
Menschen werden beneidet, erhalten weniger<br />
Unterstützung, Mitgefühl und Zuwendung. Das<br />
Glück ist also nicht immer lustig.<br />
Braucht ein guter Verkäufer Glück?<br />
Niklas Tripolt: Ja, und Glück hat, wer glücklich<br />
ist. Glücklich zu sein liegt zu einem hohen Grad<br />
in der Selbstverantwortung von uns Verkäufern.<br />
Damit haben wir die Chance, unser Glück auch<br />
selbst in die Hand zu nehmen.<br />
Wie korrelieren Einkommen und subjektives Glücksgefühl?<br />
Sonia Laszlo: Es gibt einige Studien darüber,<br />
die das Glück an ein gewisses Einkommen koppeln,<br />
das wird in anderen jedoch wieder bestritten.<br />
Was feststeht, ist, dass wir uns vergleichen.<br />
Mehr Einkommen als der Durchschnitt zu haben,<br />
macht eher glücklich, als unter dem Durchschnitt<br />
zu liegen. Einkommen bedeutet auch<br />
nichts, denn es ist nur eine Zahl, aber Kaufkraft<br />
und Glück sind das wahre Verhältnis, das es zu<br />
beachten gilt.<br />
Machen mehr Abschlüsse glücklicher?<br />
Niklas Tripolt: Definitiv! Nichts schafft mehr<br />
Dopaminausschüttung als erfolgreiche Verkaufsabschlüsse.<br />
Das ist die Gratisdroge in<br />
unserem Hirn – ganz selbstständig produziert<br />
und es wirkt bei jedem Geschäft, wirklich bei<br />
jedem! Und das Tolle daran ist: Verkaufen kann<br />
man lernen und damit hat man das glücklich<br />
sein auch in eigener Hand.<br />
Was können wir beitragen, um glücklich zu sein und<br />
den Zustand dauerhaft zu halten?<br />
Sonia Laszlo: Glück ist per Definition kein<br />
Dauerzustand. Viel mehr noch ist es für das<br />
Glück notwendig, sich die essenziellen Entlastungsphasen<br />
zu gönnen und überhaupt zuzulassen,<br />
dass sich das Potenzial für neues Glück<br />
»Glücklichsein ist ein Maßanzug.<br />
Unglückliche Menschen sind jene, die<br />
den Maßanzug eines anderen tragen<br />
wollen.« (Karl Böhm)<br />
wieder aufbaut. Glück kommt und geht, aber<br />
Zufriedenheit ist ein Dauerzustand, den man<br />
anstreben sollte, wenn man etwas Dauerhaftes<br />
möchte.<br />
Ist Glück vererbbar?<br />
Georg Fraberger: Ja. Vererbbar in dem Sinn,<br />
wenn es die Eltern, Großeltern etc. selbst – und<br />
in der Erziehung – schaffen, das wahre ICH zu<br />
leben und leben zu lassen.<br />
Ist Glück mehr als Erfolg?<br />
Georg Fraberger: Ich denke, Glück ist der größte<br />
Erfolg, den man haben kann. Erfolge kommen<br />
und gehen, aber wenn man es geschafft<br />
hat, wahres Glück zu leben und zu empfinden,<br />
gibt es keine Steigerung. T<br />
Glück, Stärke, Erfolg:<br />
Verkaufspersönlichkeit schafft Wirklichkeit<br />
Roadshow<br />
Info<br />
Die Podiums-Diskutanten:<br />
• Sonia Laszlo, Glücksforscherin und Buchautorin<br />
• Georg Fraberger, Psychologe und Buchautor<br />
• Manuela Lindlbauer, Geschäftsführerin LINDLPOWER Personalmanagement<br />
• Niklas Tripolt, geschäftsführender Gesellschafter VBC<br />
• Alexander Lenz, VBC-Franchiseunternehmer (Wien)<br />
• Ralf Springer, VBC-Franchiseunternehmer (Salzburg)<br />
• Reinhold Wurzer, VBC-Franchiseunternehmer (Innsbruck)<br />
• Moderation: Claudia Stöckl (Ö3)<br />
Termine:<br />
20. Jänner 2015: Innsbruck<br />
27. Jänner 2015: Wien<br />
21. April 2015: Salzburg<br />
Nähere Informationen erhalten Sie bei Melanie Wallisch unter<br />
wallisch@vbc.at oder 0<strong>08</strong>00 200 200 20.<br />
www.vbc.biz<br />
<strong>TRAiNiNG</strong> <strong>08</strong> | <strong>2014</strong><br />
23
Verkauf<br />
Aktivität führt<br />
zu Erfolg<br />
Aktivitäten von Verkäufern sind die Voraussetzung für einen vertrieblichen Erfolg.<br />
Mehr Frequenz bringt mehr Geschäft und viele Kontakte bringen viele Kontrakte.<br />
Gastautor<br />
Karl Pinczolits<br />
ist Vertriebsexperte für<br />
Leistungssteigerung und<br />
leitet den Fachbereich<br />
Marketing und Vertrieb<br />
an der Fachhochschule<br />
Wiener Neustadt.<br />
www.pinczolits.com<br />
Aktivitäten im Verkauf, nennen wir sie<br />
Schlagzahlen, folgen gewissen Gesetzmäßigkeiten:<br />
Sie sind nicht speicherbar und in der<br />
Regel auch nicht nachholbar. Das Steuern der<br />
Aktivitäten ist daher das Um und Auf jedes vertrieblichen<br />
Erfolgs. Das Resultat des unternehmerischen<br />
Handelns ist der Umsatz, der Absatz,<br />
der Profit und der Marktanteil. Um diese Resultate<br />
zu erreichen, setzt sich ein Unternehmen<br />
Ziele, wie z. B. das Gewinnen von Neukunden,<br />
die optimale Betreuung der Stammkunden, Zusatzverkäufe<br />
bei bestehenden Kunden, die Einführung<br />
von neuen Produkten und Dienstleistungen,<br />
Kundenschwund zu reduzieren und die<br />
Kundenzufriedenheit zu erhöhen. Und genau<br />
diese Ziele werden durch Aktivitäten der Verkäufer<br />
erreicht. Es ist nicht möglich, Resultate<br />
zu steuern, aber es ist sehr leicht möglich, die<br />
dahinterliegenden Aktivitäten zu steuern. Das<br />
heißt die Aktivitäten, die wir heute bei Kunden<br />
und den Märkten setzen, werden die Resultate<br />
von morgen.<br />
Schlagzahl und Schlagkraft<br />
Wer erfolgreich sein will im Vertrieb hat einige<br />
Gesetzmäßigkeiten zu befolgen:<br />
Erstens die Schlagzahl erhöhen: Will ein<br />
Unternehmen zum Beispiel aus eigener Kraft<br />
wachsen, so bedeutet das zuerst einmal mehr<br />
Aktivität bei den Kunden. Eine höhere Schlagzahl<br />
bewirkt, dass es möglich ist, mehr neue<br />
Kunden zu kontaktieren und mehr Angebote<br />
bei bestehenden Kunden zu platzieren. Damit<br />
ist das Unternehmen bei mehr Entscheidungen<br />
im Markt präsent. Und je mehr Kunden kontaktiert<br />
werden, desto höher ist die Präsenz des<br />
Unternehmens bei den Kunden, der sogenannte<br />
Marktdruck. Die Schlagzahl zu steigern, ist der<br />
einfachste Weg, den Marktdruck zu erhöhen.<br />
Egal, ob Sie nun neue Kunden ansprechen wollen,<br />
neue Produkte in den Märkten einführen<br />
oder die bestehenden Märkte absichern wollen,<br />
dabei ist es auch egal, ob Sie in einer Wachstumsphase<br />
oder sich gerade in einer Krise befinden.<br />
Eine Schlagzahlerhöhung führt in der<br />
Regel zu neuen Chancen. Diese neuen Kontakte<br />
bergen in der Regel wieder neue Möglichkeiten,<br />
um mehr zu verkaufen und wiederum aus einer<br />
höheren Anzahl von Chancen auswählen zu<br />
können. Damit steigert sich auch die Produktivität<br />
der Verkäufer.<br />
Zweitens die Schlagkraft erhöhen: Die<br />
Schlagkraft ist die Produktivität einer Aktivität.<br />
Die Schlagkraft zeigt uns, dass nicht jede<br />
Aktivität das gleiche an Ergebnissen bringt.<br />
Und es sind jene Aktivitäten zu bevorzugen, die<br />
eine hohe Schlagkraft besitzen. Wichtig ist es,<br />
die Ressourcen dort zu fokussieren, wo der Erfolg<br />
winkt. Also »mehr Erfolg mit weniger Aufwand«.<br />
Eine höhere Schlagkraft bedeutet ein<br />
höheres Angebotsvolumen, größere Projekte<br />
und gleichzeitig mit besserem Deckungsbeitrag<br />
zu verkaufen. Nicht jede Aktivität bringt dabei<br />
die gleichen Ergebnisse. So gibt es Tätigkeiten,<br />
die erledigt und getan werden müssen, aber erfolgsneutral<br />
sind.<br />
Drittens die Trefferquoten verbessern: Bessere<br />
Trefferquoten bedeuten, das Verhältnis der<br />
angebotenen Produkte und Dienstleistungen zu<br />
den tatsächlich gekauften zu verbessern. Hier<br />
sind unter anderem Beziehungen zu den Kunden<br />
wichtig. Je besser die Beziehung des Verkäufers<br />
zu den Kunden ist, desto besser ist auch die Trefferquote.<br />
Sehr gute Verkäufer haben Kunden, die<br />
unkompliziert sind, das heißt, der Aufwand der<br />
Kundenbetreuung ist gering. Das wiederum hat<br />
zur Folge, dass gute Verkäufer weit mehr Kunden<br />
betreuen können als durchschnittliche.<br />
Das Erhöhen der Schlagzahl hat eine weit tiefere<br />
Auswirkung auf die Kunden und Märkte, als es<br />
der rein additive Zuwachs an Aktivitäten vermuten<br />
lässt.<br />
• Sie werden besser in allem, wenn Sie es öfter<br />
machen. Eine höhere Schlagzahl verbessert<br />
die Qualität Ihres Handels.<br />
• Eine hohe Schlagzahl verbreitert die beruflichen<br />
Chancen und Möglichkeiten. Eine hohe<br />
Schlagzahl sichert den Erfolg ab und Ergebnisse<br />
steigern sich überproportional mit der<br />
Schlagzahl.<br />
24<br />
<strong>TRAiNiNG</strong> <strong>08</strong> | <strong>2014</strong>
• Die notwendigen Aufgaben werden leichter,<br />
denn alles was Menschen häufiger tun, fällt<br />
ihnen leichter.<br />
Von den durchschnittlich mehreren Tausenden<br />
Aktivitäten, die ein Verkäufer im Laufe seines<br />
Lebens macht, gibt es einige wenige, die mehrheitlich<br />
für den Erfolg verantwortlich sind, das<br />
sind die Schlüsselschlagzahlen. Diese Schlüsselschlagzahl<br />
kann vieles sein: im Autohaus die<br />
Probefahrt, in der Bank das Beratungsgespräch,<br />
auf der Baustelle eine Vorführung, im Anlagengeschäft<br />
das Angebot. Eine Analyse von Spitzenverkäufern<br />
zeigt, dass sie einen hohen Anteil<br />
an Schlüsselschlagzahlen verglichen mit den<br />
Gesamtaktivitäten haben.<br />
Der Zusammenhang zwischen Aktivität und Erfolg<br />
ist nirgends eindeutiger und hat nirgends<br />
eine größere Auswirkung als im Vertrieb und<br />
Verkauf. Wenn heute keine Kunden von Ihren<br />
Verkäufern mehr angesprochen werden, wird<br />
sich dieses Verhalten auf die Ergebnisse der Zukunft<br />
auswirken. Genauso wird es aber auch<br />
eine Auswirkung haben, wenn Sie Ihre Kunden<br />
vermehrt und in einer höheren Qualität ansprechen.<br />
Wie lassen sich nun diese Erkenntnisse in<br />
der Führungsarbeit umsetzen?<br />
Das CEO-Seminar<br />
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Neue Zielgruppen in der Führung<br />
Da ein direkter Zusammenhang zwischen Aktivität<br />
und Erfolg besteht, ist gerade hier die<br />
Betrachtung von Leistungstypologien wichtig.<br />
Leistungstypologien machen jedoch wenig<br />
Sinn in Unternehmensbereichen, wo eine Aufwands-<br />
oder Abwicklungskultur vorherrscht.<br />
Leistungsmilieus, Leistungsgruppen und Leistungstypen<br />
sind Leistungstypologien und damit<br />
neue Zielgruppen der Führung von Verkäufern.<br />
Im Schlagzahlmanagement wird mit<br />
diesen Leistungstypen gearbeitet. Der Ansatz<br />
ergänzt die häufig verwendeten psychologischen<br />
Führungstypologien.<br />
Die Leistungs-Typen beschreiben jeden Verkäufer<br />
in einer bestimmten Phase seiner eigenen<br />
Leistungsentwicklung. Man könnte auch sagen,<br />
jeder Verkäufer hat einen eigenen Leistungs-Lebenszyklus.<br />
Daher durchläuft ein Verkäufer im<br />
Laufe seines Berufslebens in der Regel mehrere<br />
unterschiedliche Typen. Verkäufer eines Typs<br />
sind Gleichgesinnte in ihrer Leistungsorientierung<br />
und Zielorientierung und sind daher die<br />
ideale Zielgruppe für Einzelmaßnahmen.<br />
Die Leistungs-Milieus sind ein Zusammenschluss<br />
mehrerer Typen, in denen die gleiche<br />
Verkaufskultur herrscht.<br />
Leistungs-Gruppen fassen Verkäufer zusammen,<br />
die eine ähnliche Leistung erbringen, wie<br />
zum Beispiel »die 5 umsatzstärksten Verkäufer«.<br />
Welchem Leistungstyp sie angehören, spielt dabei<br />
keine Rolle. Sie sind die ideale Zielgruppe<br />
für gruppendynamische Führungsansätze.<br />
Das Führen von Verkäufern oder der gesamten<br />
Vertriebsmannschaft kann damit punktgenau erfolgen<br />
und vor allem kann auch die Entwicklung<br />
von Verkäufern besser gesteuert werden. T<br />
<strong>TRAiNiNG</strong> <strong>08</strong> | <strong>2014</strong> 25
Coaching und Mediation<br />
Ausbildungen<br />
und deren Inhalte<br />
Im ersten Teil dieses Artikels geht es um Coaching-, ab Seite 30 um Mediations-<br />
Ausbildungen. Es zeigt sich, dass es strukturelle Unterschiede, aber auch<br />
Ähnlichkeiten gibt.<br />
Der Berufswunsch Coach ist nicht der einzige<br />
Grund, warum man eine Coaching-Ausbildung<br />
anstreben könnte und so kann man deren<br />
Teilnehmer grob in 2 Gruppen unterscheiden:<br />
solche, die als Coach beruflich tätig sein wollen<br />
und daher die notwendige Ausbildung absolvieren<br />
und solche, die gar nicht (hauptberuflich)<br />
als Coach tätig sein wollen und die Ausbildung<br />
wegen der Inhalte und deren Nutzen für den<br />
(Berufs-)Alltag machen.<br />
Wir wollten etwas über die Motive der Ausbildungsteilnehmer<br />
erfahren, haben dazu einige<br />
Anbieter befragt und zum Teil unterschiedliche<br />
Antworten erhalten.<br />
Luzia Fuchs-Jorg, Geschäftsführerin KICK OFF Management<br />
Consulting GmbH (www.kick-off.at)<br />
antwortet auf die Frage, wie die Verteilung dieser<br />
beiden Gruppen in ihren Angeboten ist: »In<br />
unseren Coaching-Lehrgängen, die wir seit 15<br />
Jahren laufend anbieten, können wir einen interessanten<br />
Trend erkennen. Waren vor 10 Jahren<br />
noch etwa zwei Drittel der Teilnehmer interessiert,<br />
den Lehrgang für sich selbst – als Manager<br />
oder aus anderen Gründen – zu verwenden,<br />
so sind es heute nur mehr ein Drittel, die nicht<br />
haupt- oder nebenberuflich als Coach tätig sein<br />
wollen. Zumindest wollen sich viele ein ›Spielbein‹<br />
zum ›Standbein‹ aufbauen, um für alle<br />
Eventualitäten gerüstet zu sein.«<br />
Sabine Prohaska, Inhaberin von seminarconsult<br />
(www.seminarconsult.at), berichtet anderes:<br />
»In den letzten Jahren haben wir mehr Teilnehmende,<br />
die die Ausbildung machen, um ihre<br />
Gesprächskompetenz im Beruf (Führung, Personalentwicklung)<br />
zu professionalisieren. Diese<br />
Gruppe schließt zwar nicht aus, irgendwann<br />
auch Coaching anzubieten, doch die primäre<br />
Motivation zur Ausbildung ist ein ganz privates<br />
Interesse an Weiterbildung.«<br />
Roman Braun, Geschäftsführer Trinergy (www.<br />
trinergy.at), sieht die beiden Gruppen gleich<br />
verteilt: »In der Ausbildung zum ICF-Coach<br />
sind 50 % der Teilnehmer angehende Coaches,<br />
die anderen 50 % kommen wegen der Inhalte.«<br />
Auch bei der CTC Academy (www.ctc-academy.<br />
at) ist die Verteilung der beiden Gruppen laut<br />
Geschäftsführerin Corinna Ladinig 50:50.<br />
Es gibt also ziemlich viele, die eine Coaching-<br />
Ausbildung machen, obwohl sie gar nicht<br />
(hauptberuflich) als Coach tätig sein wollen.<br />
Was kann ihnen diese Ausbildung bringen?<br />
Roman Braun: »Besser zu werden als Coach, heißt<br />
besser zu werden als Mitmensch. Mitmenschlichkeit<br />
hat das, was es für Coaching braucht,<br />
immer geboten: Der Rat des besten Freundes war<br />
oft erschütternd, aber immer ehrlich bemüht.<br />
Der Hofnarr hat sein Leben riskiert für das Zeigen<br />
des unbequemen Spiegelbildes. Möglicherweise<br />
hängt der steigende Bedarf nach Coaching<br />
mit einer Abnahme der Mitmenschlichkeit zusammen:<br />
Zu oft wird das Bequeme gewählt, das<br />
Sich-Nichteinlassen auf andere oder unbequeme<br />
Lösungen, weil wir kein Gegenüber mehr haben<br />
oder sein wollen.«<br />
Der Lehrcoach und Mediator Alfred Freudenthaler<br />
(Freudenthaler Training – Coaching – Mediation;<br />
www.freudenthaler.com) erklärt, warum<br />
auch Nicht-Coaches von der Ausbildung profitieren:<br />
»Aus meiner Sicht geht es um zwei Aspekte:<br />
Einerseits ist eine Coaching-Ausbildung<br />
für alle geeignet, die ihre Kommunikationsfähigkeit<br />
weiterentwickeln wollen. Insbesondere<br />
geht es dabei um die Fähigkeit, wirkungsvolle<br />
(systemisch-lösungsorientierte) Fragen zu stellen<br />
und aktiv zuzuhören. Auf der anderen Seite<br />
geht es um die Haltung, die professionellem<br />
Coaching zugrunde liegt: z. B. dem anderen et-<br />
26<br />
<strong>TRAiNiNG</strong> <strong>08</strong> | <strong>2014</strong>
was zuzutrauen und ihm dabei zu helfen, die<br />
eigenen Potenziale für die Lösungsfindung zu<br />
nützen (und nicht: ›Ich weiß es besser und gebe<br />
dir Tipps und Ratschläge‹). Führungskräfte können<br />
mit dieser Haltung gezielter ihre Aufgabe<br />
als Personalentwickler wahrnehmen und ihre<br />
Delegationsfähigkeit weiter entwickeln. Aber<br />
auch für andere beratende Tätigkeiten kann<br />
eine Coaching-Ausbildung sehr nützlich sein,<br />
z. B. für Betriebsräte, Unternehmens-, Steueroder<br />
PR-Berater etc.«<br />
Das mit der Haltung sieht Veronika Aumaier,<br />
Geschäftsführerin AUMAIER COACHING|CONSUL-<br />
TING GMBH (www.aumaier.com) genau gleich:<br />
»Coaching lebt einerseits von einer ganz speziellen<br />
Haltung: emphatisch, lösungsorientiert,<br />
offen. Dies kann auch in anderen beruflichen<br />
Rollen, in denen man mit Menschen zusammenarbeitet,<br />
sehr nützlich sein.« Und auch sie streicht<br />
die in der Ausbildung vermittelten Techniken<br />
hervor, die eben nicht nur für Coaches relevant<br />
sind: »Diverse Coachingtechniken wie beispielsweise<br />
hypothetische Fragen, lösungsorientierte<br />
Fragen, Skalierung, Reframing etc. können in<br />
einer Projektleitung oder Führungsaufgabe sehr<br />
nützlich sein. Eine Coachingausbildung bildet<br />
einen sehr nützlichen Handwerkskoffer für den<br />
beruflichen Alltag.«<br />
Luzia Fuchs-Jorg sieht gerade für Manager viele<br />
Vorteile: »Viele Manager – meist Menschen, die<br />
selbst einen Coach als Begleiter haben – möchten<br />
sich durch einen intensiven Lernprozess professionalisieren,<br />
um den Herausforderungen als<br />
Führungskraft (besser ausgerüstet) standhalten<br />
zu können. Viele haben erkannt, dass Führung<br />
durch eine systemische Haltung und durch die<br />
vielfältigen Werkzeuge, die ein Coach verwendet,<br />
wesentlich effektiver passieren kann. Darüber<br />
hinaus entwickelt man eine hohe Bewusstheit<br />
über die Wirkungskräfte in einem System<br />
und fühlt sich daher nicht länger ›ausgeliefert‹<br />
und ohnmächtig. Auch wissen viele, dass durch<br />
den intensiven Selbstreflexionsprozess, der in<br />
Coaching-Ausbildungen nötig ist, ein Schub<br />
in der Persönlichkeitsentwicklung stattfinden<br />
kann, den kein firmenintern angebotenes Programm<br />
bringen kann. Hohes Selbstvertrauen,<br />
Gelassenheit und damit starke Resilienz sind<br />
die Elixiere, die man als Belohnung für seine<br />
Arbeit an und mit sich selbst bekommt, um die<br />
Schwierigkeiten der komplexen Aufgaben und<br />
Verantwortungsbereiche im Management meistern<br />
zu können.«<br />
Auf die fürs Führen so wichtigen Techniken,<br />
die eine Coaching-Ausbildung vermitteln kann,<br />
geht auch Corinna Ladinig ein: »Die Teilnehmer,<br />
die gar nicht als Coach tätig werden wollen,<br />
sind meist als Führungskräfte oder als HRund<br />
PE-Manager tätig und benötigen die Tools<br />
für Inhouse-Coachings und Gesprächsführung.<br />
Auch zur eigenen Reflexion und Weiterentwicklung<br />
ist eine Coaching-Ausbildung durchaus geeignet.«<br />
Sabine Prohaska ergänzt: »Unsere Absolventen<br />
berichten meist, dass sich ihre Sichtweise<br />
auf z. B. Konflikte, Entscheidungssituationen,<br />
Verhalten von Mitmenschen etc. sehr stark<br />
ändert. Gerade die Auseinandersetzung mit<br />
der Coaching haltung und dem dazugehörigen<br />
Menschenbild regt zur Selbstreflexion an und<br />
bewirkt sehr oft einen Perspektivenwechsel.<br />
Dies schafft in Folge neue Möglichkeiten, Situationen<br />
anders zu bewerten bzw. damit umzugehen.<br />
Die Techniken wiederum erweitern das<br />
eigene Handlungsrepertoire. Egal ob man im<br />
Verkauf arbeitet, eine Sitzung moderiert oder<br />
ein Mitarbeitergespräch führt, man hat nach<br />
der Coachingausbildung umfassendere Möglichkeiten,<br />
zu agieren.«<br />
Auf diesem Gebiet sind sich die befragten Anbieter<br />
einig: In einer Coaching-Ausbildung erlernt<br />
man eine Grundhaltung und Techniken,<br />
die einem in vielen Lebensbereichen von großem<br />
Nutzen sein können, nicht nur als Coach.<br />
Jene, die so eine Ausbildung machen, ohne<br />
selbst als Coach tätig werden zu wollen, haben<br />
dies offenbar erkannt und arbeiten an ihrer<br />
eigenen Weiterentwicklung.<br />
Coach als Beruf<br />
Es gibt aber natürlich auch die konträre Zielgruppe:<br />
Menschen, die Coach werden wollen – und<br />
vielleicht noch keinerlei Vorkenntnisse und Befä-<br />
TRINERGY<br />
INTERNATIONAL<br />
EUROPAS No.1<br />
FÜR COACHING & NLP<br />
anerkannt von:<br />
BM f. Justiz, WK Österreich,<br />
ECNLP, ITA, ICF<br />
Veronika Aumaier<br />
»Diverse Coachingtechniken<br />
wie beispielsweise<br />
hypothetische<br />
Fragen können in<br />
einer Projektleitung<br />
oder Führungsaufgabe<br />
sehr nützlich sein.«<br />
Roman Braun<br />
»Besser zu werden als<br />
Coach, heißt besser zu<br />
werden als Mitmensch.«<br />
NLP<br />
Mental-, NLP- und Management-TrainerIn<br />
NLP-Coach und ICF-Coach<br />
SupervisorIn<br />
akademischer Lehrgang zum MBA<br />
MediatorIn<br />
Lehrcoach, inkl. Lebens- und SozialberaterIn<br />
www.trinergy.at (+43 1) 985 10 60<br />
<strong>TRAiNiNG</strong> <strong>08</strong> | <strong>2014</strong> 27
Corinna Ladinig<br />
»Auf jeden Fall braucht<br />
man eine Basisausbildung<br />
und dann<br />
eine aufbauende<br />
Ausbildung plus einen<br />
Gewerbeschein.«<br />
Luzia Fuchs-Jorg<br />
»Um als Coach beruflich<br />
tätig sein zu können,<br />
braucht es eine solide<br />
Langzeitausbildung.«<br />
Was Coaching für Führungskräfte<br />
und Teams wirklich bringt, sagen<br />
Ihnen am Besten meine Kunden<br />
selbst...<br />
www.herbertstrobl.cc<br />
Training - Coaching - Mediation - Rhythmus-Seminare<br />
Ich unterstütze Sie dabei,<br />
erfolgreich zu sein.<br />
Freudenthaler<br />
Training<br />
A-5020 Salzburg<br />
Kleingmainer Gasse 23b<br />
www.freudenthaler.com<br />
higungsnachweise in diese Richtung haben – z. B.<br />
jemand, der sich gerade erst dazu entschlossen<br />
hat, Coach zu werden. Welche Art Ausbildung ist<br />
dieser Gruppe zu empfehlen?<br />
Alfred Freudenthaler würde zuerst gerne die<br />
Motive einer solchen Person klären: »Hier gilt<br />
es vorerst zu hinterfragen, aus welchem Motiv<br />
jemand Coach werden will und ob die Person<br />
ein realistisches Bild vom Coaching-Markt und<br />
der Tätigkeit eines Coachs hat. Wenn jemand<br />
tatsächlich keinerlei Vorkenntnisse hat – was<br />
ich mir schwer vorstellen kann –, ist sicher vor<br />
einer fundierten Coaching-Ausbildung der Besuch<br />
von Basis-Seminaren zum Thema Kommunikation,<br />
systemische Beratung, Train-the-Trainer<br />
etc. zu überlegen.«<br />
Luzia Fuchs-Jorg rät Interessierten zur sorgfältigen<br />
Auswahl: »Es gibt unzählige Ausbildungen,<br />
die versprechen, dass man damit in Zukunft als<br />
Coach arbeiten kann. Von dreitägigen Seminaren<br />
bis zum Master of Coaching gibt es auf<br />
dem Markt alles, was das Herz begehrt. Um als<br />
Coach beruflich tätig sein zu können, braucht es<br />
eine solide Langzeitausbildung, die Theorie und<br />
Praxis beinhaltet – starke Selbsterfahrung und<br />
Supervision während der Praxisarbeiten. Nach<br />
einem Praxistest und nach Absolvierung aller<br />
nötigen Elemente des Lehrgangs kann dann ein<br />
Zertifikat ausgestellt werden. Alle Ausbildungen,<br />
die diese Elemente nicht beinhalten, bieten<br />
dem zukünftigen Coach zu wenig Basis, um auf<br />
dem Markt erfolgreich tätig zu sein.«<br />
Dass es ohne Basis kaum geht, sieht auch Veronika<br />
Aumaier so: »Coaching braucht einen Kontext<br />
– ein Fachgebiet, in dem man bereits Erfahrung<br />
und Fähigkeiten erworben hat wie bspw.<br />
in Unternehmensführung, in Strategie- oder<br />
Organisationsprojekten, in Mitarbeiterführung<br />
etc. Und dann würde ich zu einer lösungsorientierten,<br />
systemischen Coachingausbildung raten,<br />
die den inhaltlichen Beratungsansatz methodisch<br />
ergänzt.«<br />
Roman Braun schlägt eine konkrete Ausbildung<br />
vor: »Ich rate zu einer fundierten ICF-Coach<br />
Ausbildung mit Schwerpunkt auf Kommunikation,<br />
Konfliktlösung und Persönlichkeitsentwicklung<br />
– anerkannt von der International<br />
Coach Federation, der weltweit größten Vereinigung<br />
von Coaches mit über 14 000 Mitgliedern<br />
in über 80 Ländern.« Und er hat auch<br />
gleich ein komplettes Programm im Angebot:<br />
»Bei Trinergy besteht die Ausbildung aus Einführungsseminar,<br />
Trinergy-NLP Practitioner,<br />
Trinergy-NLP Master, Trinergy-Trainer und Trinergy-NLP<br />
Coach.«<br />
Corinna Ladinig betont die Notwendigkeit eines<br />
Gewerbescheins: »Auf jeden Fall braucht diese<br />
Person eine Basisausbildung und dann eine<br />
aufbauende Ausbildung plus einen Gewerbeschein<br />
– sei es als Unternehmensberater oder<br />
als Lebens- und Sozialberater – je nachdem, in<br />
welchem Kontext sie arbeiten möchte. Das kann<br />
der Beginn eines längeren Ausbildungsweges<br />
sein.«<br />
Das hebt auch Sabine Prohaska hervor: »Den Interessenten<br />
muss klar sein, dass sie für die selbstständige<br />
Ausübung des Berufs Coach einen entsprechenden<br />
Gewerbeschein brauchen. Wenn<br />
für ihre Vorstellungen das Gewerbe Lebens- und<br />
Sozialberatung in Frage kommt, dann sollten sie<br />
sich überlegen, ob nicht eine lange Ausbildung,<br />
die auch mit dem LSB abschließt, das Richtige ist.<br />
Bei uns hat sich das persönliche Informationsgespräch<br />
mit Interessenten unserer Ausbildung bewährt,<br />
um hier die Erwartungen, Vorstellungen<br />
etc. abklären zu können. Manchmal stellt sich<br />
im Vorgespräch heraus, dass jemand mit einer<br />
Trainerausbildung oder Mediationsausbildung<br />
besser bedient ist.«<br />
Für jemanden, der ohne fachlichen Hintergrund<br />
Coach werden will und dazu eine passende Ausbildung<br />
machen möchte, ist es also ein weiter<br />
Weg, der ihn zunächst zu Basis-Schulungen<br />
in Sachen Kommunikation führt. Und es geht<br />
auch darum, Informationen einzuholen und<br />
sich einen Überblick über das Angebot zu machen.<br />
Was welche Ausbildung beinhaltet und<br />
was man damit beruflich machen darf, ist nicht<br />
so klar geregelt, wie man das von anderen Berufen<br />
kennt. Wir haben daher die befragten Experten<br />
auch um ihre Meinung zu einer möglichen<br />
Regulierung gebeten:<br />
Wäre es aus Ihrer Sicht sinnvoll, die Voraussetzungen<br />
für die Berufsbezeichnung Coach und die Ausbildung<br />
zum Coach ähnlich exakt und nachvollziehbar zu re-<br />
28<br />
<strong>TRAiNiNG</strong> <strong>08</strong> | <strong>2014</strong>
geln, wie jene für den Beruf Mediator oder auch jene für<br />
den Gewerbeschein Lebens- und Sozialberater?<br />
Sabine Prohaska: »Ich würde eine nachvollziehbare<br />
Regelung begrüßen. Denn eine Professionalisierung<br />
von Coaching ist wichtig für die<br />
Zukunft des Berufsbildes ›Coach‹. Der Begriff<br />
›Coaching‹ scheint für viele ein Synonym für<br />
›Beratungsgespräch‹ zu sein.«<br />
Luzia Fuchs-Jorg: »Wir würden es sehr begrüßen,<br />
wenn die Voraussetzungen für den Beruf<br />
des Coachs klarer geregelt wären und dadurch<br />
Unterschiede im Marktauftritt hergestellt werden<br />
könnten. Doch, wie in allen Berufen, zählt<br />
am Ende nicht der ›Zulassungsschein‹, sondern<br />
der nachhaltige Erfolg – und dieser ist im Bereich<br />
Coaching nur möglich, wenn zufriedene<br />
Kunden Weiterempfehlungen abgeben.«<br />
Roman Braun: »Letztendlich ist es für die Teilnehmer<br />
und deren zukünftigen Klienten relevant,<br />
ob der Coach eine gute Ausbildung genossen<br />
hat, weniger ob sie nachvollziehbar geregelt<br />
ist. Und eine gute Ausbildung hängt vom Vortragenden<br />
ab, der seine Lebenserfahrung einfließen<br />
lässt – so wie jeder Lehrer, Lektor an der<br />
Universität, jeder Trainer, jeder Coach und jeder<br />
Berater das tut.«<br />
Alfred Freudenthaler: »Ja, unbedingt! Derzeit ist<br />
der Coaching-Begriff ja ungeschützt. Daher gibt<br />
es auch seitens der Coaching-Verbände (ACC,<br />
ICF) seit Langem Bestrebungen, allgemeine<br />
Qualitätsstandards einzuführen. Ein weiterer<br />
Schritt in diese Richtung ist die ISO-Zertifizierung<br />
(ISO 17024), die für den Kunden ebenso<br />
eine gewisse Sicherheit bedeutet.«<br />
Corinna Ladinig: »Es gibt keine geschützte Berufsbezeichnung<br />
›Coach‹ – die Tätigkeit des<br />
Coachings befindet sich in 2 Gewerbescheinen,<br />
und zwar in dem des Unternehmensberaters<br />
und in dem des Lebens- und Sozialberaters und<br />
das Erlangen dieser Scheine ist reglementiert.<br />
So viel ich weiß, gibt es Menschen, die eine<br />
eigene Berufsbezeichnung ›Coach‹ gerne hätten<br />
und auch dementsprechend die Regelung der<br />
Ausbildung.«<br />
Sabine Prohaska: »Zur Zeit zeigen einige Berufsgruppen<br />
– Lebens- und Sozialberater, Arbeitspsychologen,<br />
Wirtschaftswissenschaftler, Unter<br />
nehmensberater – Interesse daran, Coaching<br />
zu einer ihnen untergeordneten Profession zu<br />
machen.«<br />
Diese Antworten machen offensichtlich, wie<br />
wichtig es ist, sich vor der Auswahl eines Ausbildungsweges<br />
ein genaues Bild von den eigenen<br />
Ansprüchen und Wünschen sowie von der<br />
rechtlichen Situation zu machen.<br />
Aus der Sicht des Coachees<br />
Natürlich sollte eine gute Coaching-Ausbildung<br />
auch jene Bereiche abdecken, die von zukünftigen<br />
Klienten im Coaching beansprucht werden.<br />
Was also wird derzeit von Coachees am meisten<br />
nachgefragt?<br />
Alfred Freudenthaler: »Ich sehe hier weniger<br />
die speziellen Themen oder die einzelnen Methoden<br />
im Vordergrund. Was zählt, ist in erster<br />
Linie die Haltung des Coachs. Dazu ein ordentliches<br />
Repertoire an (systemischen) Fragen, die<br />
sehr gut entwickelte Fähigkeit, beim Kunden<br />
anzudocken und ihm zuzuhören sowie ein Verständnis<br />
des Coaching-Prozesses.« Und das »Egal ob man im Verkauf<br />
Sabine Prohaska<br />
deckt sich ja mit den Angeboten bzw. mit den arbeitet, eine Sitzung<br />
Instrumenten, die man in den Ausbildungen erlernt<br />
(siehe Beginn dieses Artikels).<br />
Mitarbeitergespräch<br />
moderiert oder ein<br />
Veronika Aumaier sieht aber auch Themen, die führt, man hat nach der<br />
in manchen Coaching-Ausbildungen unberücksichtigt<br />
bleiben: »Von meinen Coachees, die umfassendere Möglich-<br />
Coachingausbildung<br />
ihm Managementbereich arbeiten, werden der keiten, zu agieren.«<br />
Persönlichkeitsentwicklungsbereich und Kommunikation<br />
immer stärker nachgefragt: Stressbewältigung,<br />
Auftreten, Charisma, Werte, Konflikte<br />
etc. Das benötigt meiner Meinung nach<br />
Zusatzausbildungen in diesen Bereichen – das<br />
kann eine Coachingausbildung inhaltlich gar<br />
nicht und methodisch nur ansatzweise abdecken.«<br />
Und damit sind wir wieder bei den Basis-Schulungen<br />
in Sachen Kommunikation. Zusammenfassend<br />
lässt sich sagen, dass gute Coaching- »Was zählt, ist in erster<br />
Alfred Freudenthaler<br />
Ausbildungen sowohl für angehende Coaches Linie die Haltung des<br />
als auch für Menschen, die »nur« wegen der Coachs. Dazu ein ordentliches<br />
Repertoire an Fra-<br />
Inhalte teilnehmen, viel zu bieten haben. Wer<br />
tatsächlich als Coach tätig sein will, sollte sich gen, die Fähigkeit, beim<br />
entweder für eine besonders fundierte und lange<br />
Ausbildung entscheiden oder ergänzende Bawie<br />
ein Verständnis des<br />
Kunden anzudocken sosis-<br />
incite_Lehrgaenge_V06_104x49quer_Layout bzw. Zusatzausbildungen absolvieren. 1 25.03.14 11:01<br />
Coaching-Prozesses.«<br />
Seite 1<br />
QUALITÄT<br />
SICHERN –<br />
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DARSTELLEN<br />
Die Qualitätsakademie des WKO-Fachverbandes UBIT<br />
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<strong>TRAiNiNG</strong> <strong>08</strong> | <strong>2014</strong> 29
Alfons Helmel<br />
»Die Absolventen<br />
verfügen nach der<br />
Ausbildung über<br />
Fähigkeiten, die auch<br />
für sie persönlich große<br />
Vorteile bringen.«<br />
Organisationsentwicklung<br />
Wir geben keine Antworten –<br />
wir stellen die richtigen Fragen.<br />
www.beraterkreis.at<br />
Lehrgang Supervision, Coaching und Organisationsberatung<br />
seit 1991 – methodenintegrativ – praxisorientiert – ÖVS anerkannt<br />
Start: Jänner 2015<br />
Kontakt:<br />
Maria Goldmann-Kaindl, MA, DSA<br />
E-Mail: svc-wb@oeagg.at<br />
www.oeagg.at/supervision<br />
Mediations-Ausbildungen<br />
Bei Mediationsausbildungen ist zunächst einmal<br />
alles anders, diese sind nämlich gesetzlich<br />
genau geregelt, bis hin zu den vorgeschriebenen<br />
Stundenzahlen für einzelne Fächer/Bereiche.<br />
Insgesamt sind mindestens 365 Ausbildungseinheiten<br />
zu absolvieren. Eine Aussage unseres<br />
Artikels über Mediation aus dem Vorjahr (www.<br />
magazintraining.com/mediation) ist, dass es für<br />
Führungskräfte eine gute Idee ist, bestimmte<br />
Tools einer Mediationsausbildung zu beherrschen.<br />
Wir haben bei Alfons Helmel, Geschäftsführer<br />
der Qualitätsakademie incite des Fachverbandes<br />
UBIT (www.incite.at) nachgefragt:<br />
Sie bieten u. a. einen Lehrgang zum Wirtschaftsmediator<br />
mit 228 Ausbildungslehreinheiten an. Das bedeutet<br />
eine stark reduzierte Ausbildungszeit, aber auch, dass<br />
sich nur Angehörige eines sogenannten Quellberufs<br />
nach Absolvierung als Mediatoren eintragen lassen<br />
können. Machen bei Ihnen auch Menschen diese Ausbildung,<br />
für die das nicht zutrifft?<br />
»In unserem Lehrgang befinden sich in erster<br />
Linie Personen, die aus den genannten Quellberufen<br />
kommen, denn die meisten Absolventen<br />
möchten bewusst ihr Berufsportfolio erweitern<br />
und sich nach Abschluss der Ausbildung in die<br />
Liste der eingetragenen Mediatoren beim BMJ<br />
registrieren lassen. Als Spezialisten in der Wirtschaftsmediationsausbildung<br />
haben wir selbstverständlich<br />
auch Teilnehmer aus anderen<br />
Bereichen, z. B. Personen aus HR- oder Rechtsabteilungen,<br />
die sich im Wirtschaftskontext mit<br />
innerbetrieblichen oder auch zwischenbetrieblichen<br />
Konflikten auseinandersetzen müssen<br />
und sich dahin gehend weiterbilden möchten.«<br />
Wie viele sind das in Prozent? Warum machen diese<br />
Personen diese Ausbildung?<br />
»Personen, die nicht aus Quellberufen kommen,<br />
sind bei uns eher selten, die Zahl macht ca. 10 %<br />
aus. Diese absolvieren die Ausbildung mit dem<br />
Ziel, in ihrem Grundberuf besser mit Konfliktsituationen<br />
umgehen zu können und somit erfolgreicher<br />
zu werden. Dieses Ziel wird nach<br />
Aussagen der Absolventen auch gut erreicht.<br />
Sie werden oft im Anschluss als firmeninterne<br />
Mediatoren oder Konfliktberater eingesetzt.<br />
Dennoch ist es auch für diese Personen später<br />
noch möglich, zusätzlich ergänzende Weiterbildungen<br />
zu absolvieren und dann die Eintragung<br />
anzustreben. Die Absolventen verfügen<br />
nach der Ausbildung über Fähigkeiten, die auch<br />
für sie persönlich große Vorteile bringen: Eigene<br />
Muster und Dispositionen in Konflikten erkennen<br />
und damit reflektiert umgehen können,<br />
schwierige Situationen kompetent analysieren,<br />
Methoden und Werkzeuge für den Umgang mit<br />
Konflikten adäquat einsetzen, Klärungs- und<br />
Konfliktgespräche professionell leiten und Mediationsverfahren<br />
kompetent durchführen zu<br />
können – Werkzeuge, die für jede Führungskraft<br />
von großem Nutzen sind.«<br />
Birgit Fischer-Sitzwohl (Geschäftsführerin<br />
der Coverdale Managementberatungs und -trainings<br />
GmbH – www.coverdale.at) ist eingetragene<br />
Mediatorin. Wir haben sie nach den konkreten<br />
Ausbildungsinhalten gefragt:<br />
Was lernt man in einer Mediationsausbildung?<br />
Die Ausbildung hat vier wesentliche Säulen:<br />
• Grundlagenwissen Mediation und Konfliktmanagement<br />
• gesetzliche Grundlagen für Mediatoren<br />
• eigene Verhaltensweisen im Konflikt kennenlernen,<br />
der Mediationsprozess<br />
• Idealerweise auch die Arbeit an Echtfällen.<br />
Was davon ist Ihrer Meinung nach besonders wichtig<br />
für die Arbeit als Mediatorin?<br />
»Ich glaube, dass genau diese 4 Themen wichtig<br />
sind. Jede Mediatorin braucht ein ausreichendes<br />
Grundlagenwissen über Ursachen und Erscheinungsformen<br />
von Konflikten, wie Konflikte eskalieren<br />
und deeskaliert werden können, um<br />
im Prozess flexibel reagieren zu können, bzw.<br />
bestimmte Verhaltensweisen der Medianden<br />
schon im Vorfeld zu erkennen. Neben theoretischem<br />
Grundlagenwissen braucht es auch ein<br />
ausreichendes Set an Interventionstechniken<br />
zum Thema. Der Mediationsprozess beschreibt<br />
30<br />
<strong>TRAiNiNG</strong> <strong>08</strong> | <strong>2014</strong>
den idealtypischen Ablauf einer Mediation. Je<br />
nach Thema, Größe der Gruppe bzw. Anzahl der<br />
Mediatoren, wird dieser Ablauf natürlich an die<br />
Situation angepasst, allerdings im Kern steht das<br />
gleiche Prinzip. (Einen Einstieg finden – Spielregeln<br />
vereinbaren – Erwartungen abklären – Konfliktthemen<br />
erarbeiten – einzelne Themen verhandeln<br />
– eine Lösung entwickeln – vereinbaren<br />
– Kontrollpunkte vereinbaren und abschließen).<br />
Das ZivMedG bildet den rechtlichen Rahmen,<br />
in dem eine Mediation stattfindet. Themen wie<br />
Schweigepflicht, Fristenhemmung, Rechte und<br />
Pflichten für Mediatoren werden darin erläutert.<br />
Das Thema ›eigene Verhaltensweisen in Konflikten‹<br />
halte ich für das am meisten unterschätzte<br />
Thema. Viele glauben, wenn sie das Handwerkszeug<br />
beherrschen, können sie mediieren. Weit gefehlt.<br />
Die meisten Mediatoren stehen sich selbst<br />
im Weg. In gewissen Situationen muss ich mich<br />
als Mediatorin auch ›rantrauen‹. Wir haben das in<br />
unserer Ausbildung ›gestreift‹ und nur die langjährige<br />
Erfahrung als Trainerin und Beraterin hat<br />
mir anfangs die Standfestigkeit gegeben, mich<br />
von den Streitparteien nicht anstecken zu lassen.«<br />
Auf der vom Justizministerium betreuten Website<br />
www.mediatoren.justiz.gv.at findet sich eine<br />
Liste der 58 in Österreich zugelassenen Ausbildungseinrichtungen<br />
für Mediatoren. Eine davon<br />
ist die emca academy (www.emca-ac.at), sie und<br />
die Universität Católica San Antonio de Murcia<br />
(UCAM) bieten am Campus Leobersdorf Ausbildungen<br />
an, die sich zu einem internationalen Studienprogramm<br />
zum Mediator ergänzen. Von der<br />
wissenschaftlichen Leiterin Christa Zuberbühler<br />
wollen wir wissen, was es damit auf sich hat:<br />
Was sind die Vorteile, wenn die Mediationsausbildung<br />
internationale Aspekte beinhaltet?<br />
»Gerade die internationalen Aspekte in der Mediationsausbildung<br />
weiten den Horizont und<br />
damit bleibt das Verständnis von Mediation<br />
nicht auf die unmittelbaren Einflüsse und Kräfte<br />
in den jeweiligen Konfliktfeldern stecken. International<br />
bedeutet ja vor allem über die Grenzen<br />
der eigenen Kultur, des eigenen Landes, unseres<br />
politischen und gesellschaftlichen Biotops hinaus<br />
und die Vernetzung mit den Entwicklungen,<br />
die sich rundum her ereignen, zu sehen und<br />
zu berücksichtigen. Gleichzeitig bedeutet die<br />
Internationalität in der Mediationsausbildung<br />
auch, dass die Mediatoren bestens gerüstet sind<br />
für Aufgaben, die Grenzen überschreiten oder<br />
interkulturelle Perspektiven verlangen.«<br />
Welche Vorteile hat es, diese Ausbildung als eigenes<br />
Magister-Studium anzubieten?<br />
»Mediation ist zwar vom wissenschaftlichen<br />
Standpunkt aus eine klar definierte Methode,<br />
im Alltag allerdings ein schillernder Begriff.<br />
Nicht alle, die ihn anwenden, haben eine ebenso<br />
klare Vorstellung davon, was Mediation umfasst,<br />
nicht alle, die sich als Mediatoren bezeichnen,<br />
haben die umfassende Ausbildung, die das<br />
Zivilrechtsmediationsgesetz verlangt, weil die<br />
Berufsbezeichnung ja nicht durch ein eindeutiges<br />
Berufsbild geregelt ist. Wie kann man also<br />
die Qualität sichern? Dadurch, dass die Qualität<br />
in der Ausbildung verstärkt wird und durch die<br />
Schaffung eines gezielten und anspruchsvollen<br />
Studiums unterstrichen wird, dass Mediation<br />
und Konfliktbearbeitung eine umfassende und<br />
fundierte Kompetenz auf universitärem Niveau<br />
darstellt bzw. auch als solches durch Absolventen<br />
angeboten werden kann.«<br />
Wie hat sich die Zusammenarbeit mit einer spanischen<br />
Universität ergeben?<br />
»Hier haben sich ergänzende Interessen getroffen:<br />
Die UCAM – inzwischen die zweitgrößte Privatuniversität<br />
Spaniens – suchte internationale<br />
Kontakte, auch um völkerverbindend zu wirken.<br />
Die emca academy hat ihrerseits internationale<br />
Kontakte geknüpft und nach Partnern gesucht.<br />
Aus der Symbiose der gemeinsamen Erfahrung<br />
und wissenschaftlichen Kompetenz wurde der<br />
›Magister in Mediation and Conflict Management‹<br />
der UCAM, der in Österreich am emca<br />
campus in Leobersdorf in deutscher Sprache<br />
angeboten wird.«<br />
So wie die emca academy haben auch die anderen<br />
auf der Website des Ministeriums gelisteten<br />
Anbieter interessante Ausbildungen. Das individuell<br />
passende Angebot zu finden, ist sicher<br />
herausfordernd. Genau wie beim Coaching. T<br />
die 1. adresse<br />
für ihre aus- und<br />
weiterbildung!<br />
• mediation – konfliktmanagement<br />
• coaching – psychologie<br />
• consulting<br />
• bildungswissenschaft<br />
Christa Zuberbühler<br />
»Gerade die internationalen<br />
Aspekte in der<br />
Mediationsausbildung<br />
weiten den Horizont.«<br />
Birgit Fischer-Sitzwohl<br />
»Neben theoretischem<br />
Grundlagenwissen<br />
braucht es auch ein<br />
ausreichendes Set<br />
an Interventionstechniken.«<br />
sprechen sie mit uns über diese universitätsstudien mit dem<br />
akademischen Abschluss „Magister“ / „ Magistra“ (Mag.)<br />
+43 (0) 2256 65800, office@emca-ac.at, www.emca-ac.at<br />
<strong>TRAiNiNG</strong> <strong>08</strong> | <strong>2014</strong> 31
HR-Tagung<br />
Choose<br />
and select<br />
Bei der Tagung des ÖPWZ-Forum Personal in Salzburg stand das Thema<br />
»Wie Personalisten Entscheidungen treffen« im Mittelpunkt. Wir waren dabei.<br />
Hinweis im Sinne<br />
unserer Transparenz-<br />
Richtlinien: Der Autor<br />
Christoph Wirl nahm<br />
an dieser Tagung<br />
auf Einladung des<br />
Veranstalters teil.<br />
Mitte Oktober trafen einander rund 120<br />
HR-Verantwortliche bei dem ausgebuchten Forum<br />
Personal <strong>2014</strong> im Castellani Hotel in Salzburg.<br />
Nach den eröffnenden Worten von Georg<br />
Horacek (Präsident des Forum Personal und Senior<br />
Vice President HR OMV AG) hält Renate Ortlieb<br />
(Leiterin des Instituts für Personalpolitik<br />
an der Karl-Franzens-Universität Graz) die erste<br />
Keynote. Mit ihrer Rede trifft sie das Thema des<br />
Kongresses: »Abschätzen, absprechen, ableiten:<br />
Entscheidungen im HR-Management«. Sie gibt<br />
eine Einführung in allgemeine Entscheidungstheorien<br />
und wendet diese auf Beispiele im Personalmanagement<br />
an. Ortlieb: »Eine bisherige<br />
Abteilungsleiterin in einem großen Unternehmen<br />
ist aufgestiegen, nun geht es um das Nachbesetzen.<br />
Ein häufiger Fehler ist der Mangel an<br />
Alternativendenken. Es wird sofort eine neue<br />
Besetzung gesucht, ohne die Alternative durchzudenken,<br />
die Stelle nicht nachzubesetzen.«<br />
Was läuft bei HR-Entscheidungen häufig schief?<br />
Personen handeln nicht vollständig rational, sie<br />
berücksichtigen zu wenige Alternativen und sie<br />
suchen nicht genügend Informationen. Häufig<br />
wollen die Zuständigen keine Entscheidung<br />
treffen oder bemerken erst gar nicht, dass eine<br />
Entscheidung zu treffen ist.<br />
Im zweiten Vortrag der Konferenz referiert Gundi<br />
Wentner (Partnerin Deloitte Consulting) über<br />
Recruiting 3.0. In ihrem Vortrag spricht sie über<br />
das Thema Talentmanagement und erklärt, dass<br />
der häufigste Kündigungsgrund von jungen<br />
Mitarbeitern nicht das Gehalt, sondern mangelnde<br />
Führungskompetenz der Vorgesetzten<br />
ist. Wentner: »Das klassische Recruiting muss<br />
sich zur strategischen Talentakquisition entwickeln.<br />
Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen<br />
Unternehmen die Arbeitgebermarke genauso<br />
wie die Consumerbrand stärken und mobile und<br />
moderne Methoden des Recruiting einsetzen.«<br />
Während einer Kaffeepause werden die referierten<br />
Themen heiß diskutiert und die Teilnehmer<br />
lernen einander besser kennen. Im<br />
Anschluss kommt für viele der beste Vortrag<br />
der Konferenz: Bernhard Heinzlmaier (Geschäftsführer<br />
tfactory GmbH und Jugendkulturforscher)<br />
spricht über »Erfolgreiches Personalmarketing<br />
in jungen Zielsegmenten«.<br />
In einem inhaltlich und rhetorisch brillanten<br />
Vortrag erklärt er, wie die junge Generation<br />
tickt: »Die Jugend ist eine pragmatische Generation,<br />
die ständig Kosten und Nutzen abwägt<br />
und Nutzen-maximierend denkt. Es dominiert<br />
das betriebswirtschaftliche Prinzip: mit minimalem<br />
Input zum maximalen Output.« Viele<br />
junge Leute hätten Angst, Fehler zu begehen<br />
und handeln daher lieber gar nicht, als mit<br />
dem Risiko, etwas falsch zu machen. Im weiteren<br />
Vortrag stellt er eine Studie vor, in der Charakteristika<br />
der Jugend gemessen wurden. Die<br />
Gruppe der »digitalen Individualisten« (derzeit<br />
18 %) ist die am schnellsten wachsende.<br />
Ein typischer Vertreter denkt in etwa so: »Ich<br />
schreibe in meiner Freizeit einen Businessplan,<br />
weil ich mich selbstständig machen möchte.<br />
Mein Ziel ist es, 20 oder 30 Stunden pro Woche<br />
beim Radio zu arbeiten und den Rest der<br />
Zeit als selbstständiger Moderator auf Events<br />
zu arbeiten.« Im Unterschied dazu gibt es die<br />
Gruppe der konservativ Bürgerlichen (derzeit<br />
17 %, Tendenz fallend), die in etwa so denkt:<br />
»Es handelt sich beim idealen Job um eine Beschäftigung,<br />
die man gern macht, die einem<br />
genug finanzielle Mittel bescheren kann, um<br />
zu existieren und die nicht allzu kräftezehrend<br />
ist.«<br />
Nach einer kräftigenden Mittagspause geht<br />
es mit dem Thema der Trainerauswahl weiter.<br />
Georg Horacek und Andreas Berger (HR Rosenbauer)<br />
geben Einblicke und sprechen aus ihren<br />
Erfahrungen und aus ihren Fehlern. Ein häufiger<br />
Irrglaube ist laut Horacek folgendes Denkmuster:<br />
»Wenn der Trainer bei uns im Seminar<br />
›Moderation‹ super war, ist er bestimmt auch<br />
beim Thema ›Kommunikation‹ spitze.« Er warnt<br />
vor Trainern, die alle Themen anbieten und rät<br />
zu Spezialisten. Andreas Berger sieht den Auswahlprozess<br />
von Trainern ähnlich dem von Mitarbeitern:<br />
»Je mehr Zeit am Anfang investiert<br />
32<br />
<strong>TRAiNiNG</strong> <strong>08</strong> | <strong>2014</strong>
wird, umso weniger Zeit und Sorgen haben Sie<br />
später!« Mehr als 2.000,– bis 2.500,– € Tagessatz<br />
werde nur bei ganz speziellen Seminaren bezahlt.<br />
Nach einer weiteren Kaffeepause werden alle<br />
Teilnehmer in Kleingruppen mit maximal 20<br />
Personen eingeteilt. Dann wird in Workshops darüber<br />
diskutiert, wie sich HR in Unternehmensentscheidungsprozessen<br />
positionieren und mitentscheiden<br />
kann. Die Mehrheit war sich einig:<br />
Die Einbindung von HR in strategische Prozesse<br />
funktioniert recht gut. Manchmal nervt der<br />
gegenteilige Prozess, nämlich wenn der Vorstand<br />
sich in HR-Prozesse einmischt.<br />
Am Abend gibt es noch eine exzellente Weinverkostung<br />
sowie ein gemeinsames Abendessen,<br />
das genügend Zeit zum Netzwerken und diskutieren<br />
lässt.<br />
Am zweiten Tag startet die Konferenz pünktlich<br />
um 9 Uhr mit einem Vortrag von Walter Pöltner<br />
vom Bundesministerium für Arbeit, Soziales<br />
und Konsumentenschutz über das neue Sozialrechtsänderungsgesetz<br />
und die Konsequenzen<br />
für die Unternehmen und das Personalmanagement.<br />
Es handelt sich um die umfangreichste<br />
Reformierung seit Bestehen des Systems. Der<br />
Vortrag ist viel unterhaltsamer, als es das Thema<br />
vermuten lässt und doch ist auch für Teilnehmer<br />
vom Fach einiges Neues dabei.<br />
Im Anschluss spricht Heinz Rosenauer (Leiter<br />
des Konzernarbeitsrechts der ÖBB) zum Thema<br />
Trennungsmanagement. Er erklärt, wie die ÖBB<br />
stets versucht, sich respektvoll von Mitarbeitern<br />
zu trennen. Häufig werde viel Zeit investiert, um<br />
einen Mitarbeiter wertschätzend zu kündigen,<br />
es werde aber auf den Rest der Belegschaft vergessen.<br />
Die dort herrschende Unsicherheit kann<br />
enorme Auswirkungen haben. Ebenfalls rät er<br />
dazu, dass die Trennungsgespräche immer von<br />
der unmittelbaren Führungskraft geführt werden<br />
sollten und nicht vom HR. Die Führungskräfte<br />
müssen natürlich gut für diese Gespräche<br />
geschult werden.<br />
Den letzten Vortrag der Konferenz hält Sabine<br />
Herlitschka (CEO von Infineon Technologies<br />
Austria AG). Sie erläutert, was sich der Vorstand<br />
von HR erwartet und wie die Zusammenarbeit<br />
noch besser funktionieren kann.<br />
Fazit<br />
Die Veranstaltung war inhaltlich auf Top-<br />
Niveau. Nahezu allen Vorträgen hätte ich gerne<br />
noch länger zugehört. Unser Tipp: Seien Sie<br />
nächstes Jahr dabei: 8. bis 9. Oktober 2015 in<br />
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PEp <strong>2014</strong>: HR heute<br />
und morgen<br />
Am 1. und 2. Oktober behandelten HR-Manager und PE-Experten aktuelle Trends,<br />
Strategien, Instrumente und Herausforderungen in der Personalentwicklung.<br />
Hinweis im Sinne<br />
unserer Transparenz-<br />
Richtlinien: Der Autor<br />
Christoph Wirl nahm<br />
an dieser Tagung<br />
auf Einladung des<br />
Veranstalters teil.<br />
Der Oktober wird immer mehr zum Monat<br />
für HR-Konferenzen. <strong>2014</strong> erstmals mit dabei:<br />
die PEp. Bitte nicht verwechseln mit der PoP –<br />
der Power of People. Bei der PEp handelt es sich<br />
um eine Konferenz, die sich auf Themen rund<br />
um Personalentwicklung spezialisiert hat, die<br />
in Wien stattfindet und von Business Circle organisiert<br />
wird. Rund 80 Teilnehmer haben dem<br />
Veranstalter das Vertrauen entgegengebracht<br />
und waren gleich bei dieser ersten PEp dabei.<br />
Als fachlicher Leiter agierte Thomas Aringer<br />
von 5p Consulting.<br />
Die erste Keynote ist gleich eines der Highlights<br />
der Veranstaltung: Der Vorsitzende des Vorstands<br />
der UniCredit Bank Austria AG Willibald<br />
Cernko spricht zum Thema »Personalentwicklung<br />
als zentraler Teil der Unternehmensstrategie«.<br />
Cernko: »Aufgrund der starken Veränderungen<br />
im Bankenbereich muss das Personal<br />
laufend mit neuen Kompetenzen ausgestattet<br />
werden.« Der CEO sieht drei große Themen für<br />
die Bankenbranche der Zukunft:<br />
• Smart Banking: Kunden fordern höhere Flexibilität,<br />
das Gleiche wird daher von Mitarbeitern<br />
gefordert.<br />
• Smart Working: Neue Arbeitszeitmodelle<br />
werden laut Cernko eine große Herausforderung<br />
der Zukunft. Teilzeit-Führungskräfte<br />
und längere (unbezahlte) Urlaube stehen auf<br />
der Wunschliste junger Führungskräfte.<br />
• Streamlining: Alte Strukturen müssen hinterfragt<br />
und reformiert werden. Nur weil etwas<br />
vor 5 Jahren effizient funktioniert hat,<br />
heißt das nicht automatisch, dass es noch immer<br />
die beste Organisationsform ist.<br />
Den zweiten Vortrag des Tages hält Monika<br />
Dickinger-Steiner von der Beratergruppe Neuwaldegg.<br />
Sie referiert über das gemeinsame Projekt<br />
mit dem Unternehmen Ricoh und darüber,<br />
welche Mitarbeiter ein Unternehmen der Zukunft<br />
braucht, und welche Unternehmen Mitarbeiter<br />
der Zukunft brauchen. Eine der größten<br />
Herausforderungen wird laut Dickinger-Steiner<br />
sein, die richtigen Mitarbeiter zu finden, die<br />
nicht nur »können, sondern auch wollen«.<br />
In der letzten Keynote vor der Mittagspause referiert<br />
Christian Göttinger (A1 Telekom Austria)<br />
über den Schnittpunkt von HR-Strategien und<br />
Unternehmensstrategien. Er sagt: »Die zentrale<br />
Frage eines jeden HR-Leiters muss wie folgt lauten:<br />
›Wie kann meine Abteilung dazu beitragen,<br />
die Unternehmensziele zu erreichen?‹« Die HR<br />
von A1 hat große Ziele, Göttinger stellt die HR-<br />
Vision der Zukunft vor:<br />
Heute …<br />
• sind wir ein strategischer Partner für unsere<br />
Fachbereiche,<br />
• bieten wir moderne (State of the Art) Produkte<br />
und Prozesse,<br />
• ist unsere Organisation effizient und professionell.<br />
Morgen …<br />
• sind wir ein strategischer Player innerhalb<br />
des Unternehmens,<br />
• sind wir am Markt anerkannte Trendsetter<br />
und Berater für HR Produkte & Prozesse und<br />
innovative Arbeitsweisen,<br />
• sind wir stolz auf unsere Service-Excellence<br />
und Effizienz.<br />
Nach dem Essen geht es prominent und international<br />
weiter. Der amerikanische HR-Managementvordenker<br />
Dave Ulrich wird live via Skype<br />
zugeschaltet. Und: Die Technik funktioniert!<br />
Nach seinem Vortrag über aktuelle Themen im<br />
HR stellt er sich gekonnt den Fragen des wissbegierigen<br />
Publikums. Als extrem wichtig erachtet<br />
Ulrich derzeit, innovative Kulturen zu schaffen<br />
und bestehende Prozesse zu überdenken. Er<br />
rät dazu, das HR-Management zu entrümpeln,<br />
um sich auf das Kern-HR-Geschäft zu konzentrieren.<br />
HR-Manager sollten ganz einfach die<br />
Mitarbeiter bzw. die Geschäftsführung fragen,<br />
ob wirklich alle Reportings/Meetings etc. nötig<br />
sind. Außerdem rät Ulrich dazu, dass Mitarbeiter<br />
aus der Personalabteilung nicht den eigentlichen<br />
Unternehmenszweck vergessen, sondern<br />
für ein paar Tage pro Jahr am operativen Geschäft<br />
mitwirken.<br />
In der anschließenden Podiumsdiskussion<br />
werden genau diese Themen heiß diskutiert.<br />
34<br />
<strong>TRAiNiNG</strong> <strong>08</strong> | <strong>2014</strong>
Das Podium ist mit Michael Meyer (WU Wien),<br />
Bernd Allmer (Frauenthal Gruppe) und Raimund<br />
Lainer (Spar) prominent besetzt. Alle Diskutanten<br />
sind sich darüber einig, dass die Bedeutung<br />
von HR in Zukunft noch steigen wird.<br />
Meyer sieht es als unumgänglich an, Vertrauen<br />
zu den Mitarbeitern aufzubauen, um Loyalität<br />
zu schaffen. Ähnlich sieht das auch Lainer: »Es<br />
geht nicht darum, Mitarbeiter zu binden. Wir<br />
wollen sie nicht ans Unternehmen fesseln, sondern<br />
mittels fairer Vereinbarung auf Augenhöhe<br />
behandeln.«<br />
Den formellen Abschluss des ersten Tages bildet<br />
der Querdenker Wolfgang Erharter, der den<br />
Anwesenden wichtige Inputs gibt, um »kreative«<br />
Mitarbeiter zu managen. »Es ist wichtig,<br />
kreativen Mitarbeitern eine gewisse Freiheit zu<br />
geben, um die schöpferische Kraft zu entfalten.<br />
Die Zeit dafür sollte zwischen 15 % und 25 % der<br />
Arbeitszeit betragen.«<br />
Für seine Abendprogramme ist Business Circle<br />
ja schon von der PoP bekannt. Mit einem Bummelzug<br />
geht es durch den Prater in »Kolariks<br />
Himmelreich«. Gutes Essen, ein Tischtennis-<br />
Turnier und nette Gespräche runden den Tag ab.<br />
Auch der zweite Tag beginnt mit einem Praxisvortrag:<br />
Martin Fuchs (PremiQaMed Management)<br />
und Markus Robl (Malik Management<br />
Zentrum) sprechen über die Schlüsselfunktion<br />
Führung. Robl: »Führungskräfte müssen das<br />
vorhandene Geschäft erhalten und zeitgleich<br />
neue Geschäftszweige aufbauen. Das Problem<br />
daran ist die sinnvolle Verteilung der zeitlichen<br />
Ressourcen.«<br />
Danach haben die Teilnehmer die Wahl aus<br />
mehreren Workshops. Ich entscheide mich<br />
für den Workshop »Mehr Aufgaben, mit weniger<br />
Mitarbeitern. STOPP!« mit Doris Weyer von<br />
hrdiamonds. Wir diskutieren über das Aufräumen<br />
im HR und wie solche Projekte aussehen<br />
könnten. Da sind viele gute Denkansätze dabei.<br />
Am Nachmittag spricht zunächst Maria Schönauer<br />
(Xerox Europe) über die Herausforderungen<br />
für die Personalentwicklung, die durch<br />
Internationalisierung entstehen.<br />
Nach einer Pause hält Philipp Ikrath vom Institut<br />
für Jugendkulturforschung einen Vortrag<br />
zum Thema »Was Young Potentials von der<br />
Arbeit wollen«. Dabei wird klar: Statussymbole<br />
verlieren an Bedeutung, Sicherheit stagniert<br />
und Selberverwirklichung steigt.<br />
Fazit<br />
Gutes Programm, tolle Organisation und viele<br />
neue Eindrücke. Dave Ulrich persönlich vor Ort<br />
zu haben, hätte die Veranstaltung vermutlich<br />
noch getoppt. Ich freue mich auf nächstes Jahr:<br />
15. bis 16. Oktober 2015 in Wien. T<br />
Mehr Kompetenz<br />
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Das Heute ist stürmisch<br />
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Mag. Sidonie Pucher
HR-Tagung<br />
We need leaders,<br />
not managers<br />
Am 13. und 14. November fand in Wien die »21st Century CEO« statt. Es ging unter<br />
anderem um die Zusammenarbeit von Geschäftsführung und HR, jetzt und in der Zukunft.<br />
Hinweis im Sinne der<br />
redaktionellen Richtlinien<br />
bezüglich Transparenz:<br />
Der Autor Gernot Winter<br />
wurde von Knowledge<br />
Central auf diese<br />
Konferenz eingeladen,<br />
generell nehmen unsere<br />
Redaktionsmitglieder<br />
an Seminaren und<br />
Konferenzen vorwiegend<br />
aufgrund von<br />
Einladungen durch<br />
die Veranstalter teil.<br />
Knowledge Central ist eine junge, in Bratislava<br />
beheimatete Veranstaltungs- Agentur,<br />
die hauptsächlich in Wien internationale HR-<br />
Konferenzen veranstaltet. Bei der »21st Century<br />
CEO« im Parkhotel Schönbrunn nahmen knapp<br />
30 HR-Verantwortliche aus 7 Ländern teil, logischer<br />
Weise war die Konferenzsprache Englisch.<br />
Bevor ich den Konferenzsaal um 9.00 Uhr des<br />
ersten Tages betrete, werde ich aufgefordert, eine<br />
Spielkarte zu ziehen. Ich erwische das Pik Ass<br />
und werde daher dem Pik-Ass-Tisch zugewiesen.<br />
Auch wenn mehrere Personen aus demselben<br />
Unternehmen teilnehmen, ist so mit großer<br />
Wahrscheinlichkeit gewährleistet, dass sich das<br />
Publikum durchmischt. Gleich zu Beginn stellt<br />
sich das komplett versammelte Team von Knowledge<br />
Central vor und wir erfahren, dass ihre Veranstaltungen<br />
stets eines gemeinsam haben: Sie<br />
sind klein und setzen auf die aktive Teilnahme<br />
aller Anwesenden. Teilnehmer, Keynote-Speaker<br />
und Podiumsgäste sitzen bunt gemischt an großen,<br />
runden Tischen – wenn sie nicht gerade auf<br />
der Bühne sind. Das fördert die Interaktion und<br />
sichert ein rasches Kennenlernen. Was darüber<br />
hinaus auffällt, ist die professionelle Technik:<br />
Große Leinwand, toller Beamer, während der<br />
gesamten Konferenz sind ein Tontechniker und<br />
eine komplette Filmcrew im Saal anwesend.<br />
Der erste Keynote-Speaker ist Stephan Thüring,<br />
General Manager von Swiss Re Business Service<br />
Bratislava. In wenigen Jahren hat er diesen<br />
Standort von null auf derzeit knapp 800 Mitarbeiter<br />
aufgebaut. Seiner Meinung nach muss<br />
HR in die Erstellung des Business-Plans involviert<br />
sein und den CEO beraten: Haben wir für<br />
die geplanten Maßnahmen die Ressourcen, ist<br />
das Know-how vorhanden?<br />
Dann spricht er über Leadership: »Great people<br />
want great leadership.« Das Problem sei nur,<br />
dass alle etwas anderes darunter verstehen.<br />
Wenn man in einer Organisation 10 Führungskräfte<br />
befrage, was Leadership sei, bekomme<br />
man ganz unterschiedliche Antworten. Eine<br />
Definition, auf die man sich seiner Erfahrung<br />
nach einigen kann, lautet: »Leadership is to<br />
create results through people.« Und das funktioniere<br />
nur, wenn man mit den Mitarbeitern<br />
ständig in Kontakt ist. Leader sollten 60 % ihrer<br />
Arbeitszeit damit verbringen, ihre Mitarbeiter<br />
zu entwickeln – und zwar durch persönliches<br />
Feedback-Geben. Dadurch seien zwar Konflikte<br />
vorprogrammiert, aber ohne diese gebe es keine<br />
Veränderung und keine Entwicklung der Organisation.<br />
»Führungskräfte lernen und erfahren<br />
viel mehr durch ihre Mitarbeiter, als durch Excel-Dateien«,<br />
ist Stephan Thüring überzeugt.<br />
Am Ende seiner Rede geht diese fließend in eine<br />
Diskussion über, zunächst im Frage-Antwort-<br />
Stil mit Mikrofon, danach an den Tischen. Eine<br />
Teilnehmerin fragt, was man tun solle, wenn<br />
die Geschäftsergebnisse stimmen, die Art und<br />
Weise, wie diese erreicht werden, aber falsch ist.<br />
Darauf hat Stephan Thüring eine klare Antwort:<br />
»Die Manager austauschen.« Der potenzielle<br />
langfristige Schaden für die Gesamtorganisation<br />
sei einfach zu groß. Generell müsse mehr<br />
geführt und weniger gemanagt werden: »We<br />
need leaders, not managers.«<br />
Im Anschluss hält Alexander Insam, Partner der<br />
KPMG Rechtsanwaltsgesellschaft in Deutschland<br />
und Leiter Mediation & Konfliktmanagement,<br />
seine Keynote. Er baut auf die bereits gehörten<br />
Inhalte auf, unterstreicht die Bedeutung von Veränderung<br />
auf dem Weg zur Exzellenz und rät den<br />
Personalabteilungen, mit den CEOs und CFOs in<br />
Zahlen zu sprechen, denn Zahlen sind die universelle<br />
Unternehmenssprache, die alle verstehen.<br />
Er räumt mit dem Mythos auf, dass es einer<br />
Führungskraft, die Konflikte hat, an Leadership<br />
fehle und stellt das Kunstwort »dynaxity« vor:<br />
Es ist eine Kombination aus »dynamics« und<br />
»complexity« und beschreibt den Umstand, dass<br />
einerseits Veränderungen immer schneller eintreten<br />
und andererseits die Dinge immer komplexer<br />
werden. Alexander Insam bietet für diese<br />
Problematik auch eine Lösung an: Man braucht<br />
zwar einen Businessplan, muss den Führungskräften<br />
aber die Freiheit einräumen, selbst zu<br />
entscheiden, wann es besser ist, von diesem Plan<br />
36 <strong>TRAiNiNG</strong> <strong>08</strong> | <strong>2014</strong>
abzuweichen. Dazu bedürfe es allerdings eines<br />
Kulturwandels, weg von unternehmensorientiert<br />
hin zu personenorientiert. Bei Konflikten<br />
sei es wichtig, persönliche von strukturell bedingten<br />
unterscheiden zu können. Man müsse<br />
die strukturellen Konflikte (z. B. einander widersprechende<br />
Zielvereinbarungen verschiedener<br />
Abteilungen) im Unternehmen zuerst entdecken<br />
und dann lösen, beides sei schwierig.<br />
Mit diesen beiden hervorragenden Vorträgen als<br />
Input ging es in Tischgespräche und Podiumsdiskussionen.<br />
Weitere Vorträge und Diskussionsrunden<br />
behandelten in Folge so unterschiedliche<br />
Themen wie Entscheidungsprozesse (Verstandesversus<br />
Gefühlsentscheidungen), Unternehmenskultur<br />
(z. B. wie man Veränderungen der Kultur<br />
in den Geschäftsergebnissen messen kann), Gamification<br />
in HR und Social Media. Anhand des<br />
Fallbeispiels Levono wurden mögliche Führungskräfte-Entwicklungsprogramme<br />
vorgestellt und<br />
diskutiert, durch den Erfahrungsbericht einer<br />
Nokia-HR-Leiterin konnten die Teilnehmer erleben,<br />
was sich bei großen Zusammenschlüssen<br />
hinter den Kulissen abspielt.<br />
Was diese Konferenz auszeichnet, sind die<br />
unterschiedlichen Hintergründe und Herkünfte<br />
der Teilnehmer und Vortragenden und dass viel<br />
Zeit und Raum gegeben wird, mit diesen ausführlich<br />
zu diskutieren und so von anderen Modellen<br />
und Erfahrungen zu lernen. Hier kann<br />
sich wirklich jeder etwas mitnehmen.<br />
Der erste Tag war besser und inhaltlich klarer<br />
strukturiert als der zweite, an dem etwas der<br />
rote Faden fehlte. Vielleicht wären weniger Themen<br />
mehr gewesen. Dass ein Vortragender aus<br />
Frankreich krankheitsbedingt kurzfristig absagen<br />
musste, würfelte das Programm stärker als<br />
notwendig durcheinander; der erste Tag begann<br />
mit Verspätung, die sich dann irgendwie durch<br />
das gesamte Programm zog. Das wurde aber<br />
vom jungen Team mit großem persönlichen<br />
Einsatz und vielen frischen Ideen wettgemacht,<br />
so z. B. war das Rahmenprogramm perfekt auf<br />
die Inhalte abgestimmt: Wer wollte, konnte am<br />
Abend des ersten Tages in ein Pokerspiel hineinschnuppern<br />
und in Kombination mit dem<br />
Vortrag am Nachmittag erfahren, was man von<br />
Pokerspielern für die Entscheidungsprozesse<br />
im HR lernen kann. (Daher auch die Spielkarten<br />
auf den Tischen!)<br />
Auf jeden Fall sind die Veranstaltungen von<br />
Knowledge Central eine Bereicherung der HR-<br />
Konferenz-Szene in Österreich. T<br />
Die nächste Knowledge Central Konferenz: »Discovery<br />
HR Meeting – Bridging the gap between generations«,<br />
12. und 13. März 2015 in Wien<br />
Hotel Park Royal Palace, Kosten: 999,– €,<br />
Infos: www.knowledge-central.com<br />
LEARNTEC 2015 | Lernen mit IT | 23. Internationale Fachmesse und Kongress<br />
Zukunft Lernen.<br />
www.learntec.de<br />
27. – 29. Januar 2015<br />
Messe Karlsruhe
HR-Tagung<br />
Gemeinsam –<br />
und doch einsam<br />
Wie Führungskräfte erfolgreich virtuell führen können, und wie virtuell gelernt<br />
werden kann, erfuhren die Teilnehmer beim jüngsten People Management Circle.<br />
Bereits zum 3. Mal veranstaltete Pendl und<br />
Piswanger den People Management Circle,<br />
diesmal in den sehenswerten Räumlichkeiten<br />
des neuen UniCredit Centers am Kaiserwasser<br />
in Wien. Das Thema dieses Jahr war: »Virtual<br />
Leadership – Die VerFührung des 21. Jahrhunderts<br />
– Leadership im digitalen Zeitalter.«<br />
Peter Pendl begrüßt die rund 80 teilnehmenden<br />
HR-Manager kurz und kündigt den ersten Referenten<br />
an: Der Schweizer Universitätsprofessor<br />
Hans Wüthrich spricht zum Thema »Mehr Führung<br />
durch weniger Führung – Lernen von Musterbrechern«.<br />
Er zitiert gleich zu Beginn den<br />
amerikanischen Psychologen William James:<br />
»Viele Leute glauben zu denken, dabei ordnen<br />
sie lediglich ihre Vorurteile neu.« Führungskräfte<br />
und HR-Manager entscheiden so wie alle<br />
Menschen aufgrund ihrer Erfahrungen. Das ist<br />
bei Routinethemen und wiederkehrenden Problemen<br />
gut, doch bei neuen Herausforderungen<br />
fast gefährlich. Wüthrich plädiert dafür, den<br />
Mitarbeitern wieder mehr Freiraum einzuräumen,<br />
damit wieder Freude an der Arbeit entsteht.<br />
Er erzählt die Geschichte eines großen<br />
internationalen Unternehmens, bei dem 1 bis<br />
2 % der Führungskräfte auf Dienstreisen die<br />
private Wäsche der Familie mitnahmen und im<br />
Hotel auf Firmenkosten waschen ließen. Das ist<br />
natürlich ärgerlich, aber auch kein Weltuntergang.<br />
Die Konsequenz waren strikte Regulierungen<br />
und Verbote, die zu entwerfen vermutlich<br />
einige »Wäscheladungen« gekostet hat und die<br />
zu einer enormen Demotivation der restlichen<br />
99 % der Führungskräfte geführt hat. Durch solche<br />
Aktionen macht arbeiten immer weniger<br />
Spaß. Wüthrich wünscht sich, dass Führungskräfte<br />
wieder mehr Mut besitzen, um neue Strategien<br />
der Führung auszuprobieren.<br />
Im Anschluss findet eine Podiumsdiskussion<br />
zum Thema »Wie kommt wirksame Führung im<br />
21. Jahrhundert an?« statt. Dabei geht es vor allem<br />
um technische Lösungen für das virtuelle<br />
Führen von Teams und die Probleme, die diese<br />
Art der Führung mit sich bringt. Alle Diskutanten<br />
sind sich einig, dass auch eine perfekte<br />
Technik den persönlichen Kontakt zur Führungskraft<br />
nicht ersetzen kann. Es ist also wichtig,<br />
trotz Technik in regelmäßigen Abständen<br />
(mindestens einmal pro Jahr) sein Team vor Ort<br />
zu haben.<br />
Im folgenden Vortrag referieren Axel Zugschwert<br />
(Geschäftsführer poject-coach) und Kai<br />
Erenli (Leiter des Bachelorstudiengangs Film-,<br />
TV- und Medienproduktion) zum Thema »Gemeinsam<br />
einsam – von den Herausforderungen<br />
virtueller Teams.« Via Webkonferenz live<br />
zugeschaltet wird Stefanie Quade (Hochschule<br />
Berlin). Sie sagt, die wichtigste Voraussetzung<br />
von Webkonferenzen sei eine stabile Internetverbindung.<br />
Und zack! – weg ist die Verbindung<br />
und somit auch Frau Quade. Erenli übernimmt<br />
fliegend: »Die Entwicklung geht zu schnell für<br />
Menschen, wir kommen einfach nicht mit.« Wir<br />
haben zu wenig Zeit, die Medien richtig zu beherrschen<br />
und so sitzen wir zwar alle gemeinsam<br />
im Autobus, starren aber auf unser Handy.<br />
Wir sind gemeinsam einsam.<br />
In einer weiteren Podiumsdiskussion wird das<br />
Thema »Virtuelle Lern- und Arbeitswelten«<br />
heiß diskutiert. Paul Moritz (zuletzt CEO Uniqa<br />
Bulgarien) hat Erfahrung mit virtuellem Arbeiten<br />
gemacht und sagt: »Virtuelles Lernen funktioniert<br />
ganz gut, virtuelles Führen ist möglich,<br />
aber virtuelles Motivieren ist ein Ding der Unmöglichkeit.«<br />
Susanne Pöchacker (selbstständige Beraterin<br />
und Trainerin) beendet den Tag mit einer<br />
unterhaltsamen Zusammenfassung und der<br />
Warnung: »Technologie darf nicht Selbstzweck<br />
werden. Egal durch welche Medien, der Kommunikationspartner<br />
ist immer noch ein echter<br />
Mensch.«<br />
Fazit<br />
Eine gute Veranstaltung mit einem sehr spezialisierten<br />
Thema, das durchaus in der Zukunft<br />
noch relevanter wird. Die Keynotes waren top,<br />
bei den Podiumsdiskussionen wäre etwas weniger<br />
mehr gewesen. T<br />
www.pendlpiswanger.at<br />
38 <strong>TRAiNiNG</strong> <strong>08</strong> | <strong>2014</strong>
SeminArbericht<br />
Der Korken zur<br />
deutlichen Stimme<br />
<strong>TRAiNiNG</strong> war bei einem offenen Seminar der Stimmtrainerin Barbara Blagusz dabei.<br />
Wie und was dort trainiert wird, lesen Sie in diesem Seminarbericht.<br />
»Die eigene Stimme erleben die meisten von<br />
uns oft unbewusst und nur selten bekommen<br />
wir Feedback darüber«, sagt die Trainerin Barbara<br />
Blagusz zu Beginn des zweitägigen Intensivseminars<br />
»Erfolgsfaktor Stimme«. Und damit<br />
hat sie recht. Im ersten Seminarblock nehmen<br />
die Teilnehmer eine »Stimmprobe« auf Band<br />
auf, um sie dann, mit der geschulteren Stimme<br />
nach dem zweiten Seminartag, zu vergleichen.<br />
Viele sind überrascht über die »Bandstimme«<br />
und erkennen sich fast nicht wieder.<br />
In einer – etwas zu langen – Vorstellungsrunde<br />
sollen die Teilnehmer ihre eigene Stimme<br />
und deren Wirkung beschreiben. Eine schwere<br />
wie nützliche Übung zugleich, denn alleine darüber<br />
nachzudenken und die entsprechenden<br />
Vokabeln an der Hand zu haben, ist gar nicht<br />
so einfach. Ja klar, laut oder leise schaffen die<br />
meisten noch, aber Adjektive wie hauchig, melodiös<br />
oder klangvoll verwenden wir doch eher<br />
selten.<br />
10 Teilnehmer waren bei diesem Seminar dabei.<br />
Einerseits zu viel für eine intensive Arbeit,<br />
andererseits bringt es den Vorteil, von anderen<br />
lernen und fremde Stimmen analysieren zu<br />
können.<br />
In einer späteren Übung zeigt uns Barbara Blagusz<br />
die »fordernde Frage«. Dabei geht es darum,<br />
am Ende einer Frage mit der Stimme nicht nach<br />
oben zu gehen – wie wir es alle gelernt haben –<br />
sondern tiefer zu werden. »Damit bekommt die<br />
Frage mehr Verbindlichkeit und eignet sich hervorragend<br />
in der Abschlussphase von Verkaufsgesprächen«,<br />
erklärt die Trainerin.<br />
Versuchen Sie es: Lesen Sie diese Frage und werden<br />
Sie am Ende tiefer: »Kann ich mich darauf<br />
verlassen?« Nicht einfach, aber wirkungsvoll!<br />
Wir mühen uns bei dieser Übung ab, weil es<br />
wirklich schwierig ist, ein jahrelang ausgeübtes<br />
Stimmmuster zu verändern, jeder erkennt aber<br />
denn Sinn dahinter. Zum besseren Üben bekommen<br />
wir eine Übungs-Audio-CD.<br />
Neben vielen praktischen Einheiten gibt es auch<br />
theoretische Inputs, z. B. was gut für die Stimme<br />
ist und was nicht. Barbara Blagusz empfiehlt,<br />
in der Früh, wenn man noch wenig gesprochen<br />
hat, einfach im Auto ein wenig zu summen. Das<br />
kann schon Wunder wirken. Auch einen »Notfallstipp«<br />
gibt sie uns mit, wenn vor der wichtigen<br />
Besprechung oder Präsentation plötzlich<br />
die Stimme weg ist: heiße Milch mit 10 bis 20<br />
aufgelösten Emser-Pastillen.<br />
Die Trainerin, die ursprünglich aus dem Verkauf<br />
kommt, hat drei Stimmcodes entwickelt,<br />
die in unterschiedlichen Phasen des Verkaufsgesprächs<br />
eingesetzt werden können. Es geht<br />
dabei um das Spiel mit Lautstärke, mit der Tiefe<br />
der Stimme und mit der Höhe. Es erfordert einiges<br />
an Übung, bis wir es hinbekommen. Dann Barbara Blagusz<br />
allerdings klappt es sehr gut.<br />
»Die eigene Stimme<br />
erleben die meisten von<br />
Gegen Ende des zweiten Seminartages darf auch uns oft unbewusst und<br />
die berühmte »Korkenübung« nicht fehlen. Alle nur selten bekommen<br />
Teilnehmer kennen sich nun schon ein wenig, wir Feedback darüber.«<br />
somit ist hier nichts peinlich. Eine Minute lang www.sozusagen.at<br />
einen Text laut vorzulesen mit einem Weinkorken<br />
im Mund – klingt lustig und ist fast unverständlich.<br />
Doch als wir im Anschluss den Text<br />
ohne den Korken lesen, erkennen sogar die<br />
Teilnehmer untereinander, dass bei jedem Einzelnen<br />
die Aussprache deutlicher geworden ist,<br />
weil einfach der Mund weiter aufgeht.<br />
Danach nehmen wir nochmals unsere Stimme<br />
auf Band auf und tatsächlich hören wir bei jedem<br />
Teilnehmer eine deutliche Besserung in<br />
Bezug auf Klarheit und Betonung. Am Endes des<br />
Seminars bekommt jeder Teilnehmer ein individuelles<br />
Stimmprofil mit Stärken und Potenzialen,<br />
das dabei hilft, nachhaltig an der eigenen<br />
Stimme zu arbeiten.<br />
Hinweis im Sinne der<br />
Fazit<br />
redaktionellen Richtlinien<br />
Die Trainerin spricht unglaublich schön und bezüglich Transparenz:<br />
kann großartig die unterschiedlichen Stimmen Der Autor Christoph Wirl<br />
demonstrieren. Es wird viel geübt und praktisch wurde zu diesem Seminar<br />
gearbeitet. Ich hätte mir etwas weniger Teilnehmer<br />
gewünscht, um noch intensiver an der eigemen<br />
unsere Redaktions-<br />
eingeladen, generell nehnen<br />
Stimme arbeiten zu können. Auf jeden Fall mitglieder an Seminaren<br />
ist das Seminar Verkäufern zu empfehlen, die vorwiegend aufgrund<br />
sich die Wirkung ihrer Stimme bewusst machen von Einladungen durch<br />
wollen. Der Preis von 450,– € für 2 Tage ist sehr die Veranstalter teil.<br />
günstig. T<br />
<strong>TRAiNiNG</strong> <strong>08</strong> | <strong>2014</strong><br />
39
Studie<br />
Österreich<br />
schlägt Deutschland<br />
1 771 Mitarbeiter haben über ihr Engagement Aussagen getätigt:<br />
Die Ergebnisse der Dale-Carnegie-Studie vom Oktober <strong>2014</strong>.<br />
Clemens Widhalm.<br />
»Zufriedenheit mit den<br />
unmittelbar Vorgesetzten<br />
ist der wesentlichste<br />
Schlüsselfaktor für<br />
Mitarbeiter-Engagement.«<br />
www.dale-carnegie.at<br />
Grafik:<br />
Level an Engagement<br />
in Österreich im Vergleich<br />
zu Deutschland,<br />
EMEA (Wirtschaftsraum<br />
Europa, naher Osten und<br />
Afrika) und den global<br />
erhobenen Statistiken.<br />
Geringes Engagement ist teuer. Gemäß<br />
Gallup verursachen nicht motivierte Mitarbeiter<br />
allein in Deutschland über 200 Milliarden Euro<br />
Verlust. Laut Mercer Delta tragen engagierte<br />
Mitarbeiter viermal mehr zum Unternehmenserfolg<br />
bei als nicht engagierte. 4 7 % der nicht<br />
engagierten Österreicher nehmen für ein um<br />
5 % höheres Gehalt einen Job in einem anderen<br />
Unternehmen an. Von den voll engagierten lässt<br />
sich zu diesen Bedingungen nur 1 % verführen.<br />
Sogar bei einem Konkurrenzangebot mit 20 %<br />
höherem Gehalt würden 88 % der engagierten<br />
Österreicher loyal bleiben, während von den<br />
nicht engagierten 71 % überlaufen würden.<br />
Messung: Mitarbeiter-Engagement<br />
Dale Carnegie hat in Österreich 503 und in<br />
Deutschland 1 268 Mitarbeiter befragt. Clemens<br />
Widhalm (Geschäftsführer Dale Carnegie):<br />
»Als ›voll engagiert‹ klassifizieren wir jene, die<br />
ihre Organisation ihren Bekannten sowohl als<br />
Arbeitgeber als auch als Geschäftspartner jedenfalls<br />
empfehlen würden. Von diesen nehmen<br />
wir an, dass sie sich emotional und intellektuell<br />
zu Höchstleistungen in der Organisation ›kommitten‹,<br />
die also bereitwillig Herz und Hirn in<br />
ihre Arbeit einzubringen. So kann auch intrinsische<br />
Motivation entstehen.«<br />
Internationaler Vergleich<br />
Der Engagement-Level wurde über die letzten 2<br />
Jahre insgesamt weltweit erhoben und in drei<br />
Gruppen eingeteilt: 29 % der Befragten sind<br />
in obigem Sinne wirklich engagiert, 45 % sind<br />
teilweise engagiert, während 26 % nicht engagiert<br />
sind. Die aktuellen Ergebnisse für Österreich<br />
und Deutschland unterscheiden sich<br />
dramatisch: Top-motivierte Mitarbeiter gibt<br />
es in Österreich um 5 % über dem weltweiten<br />
Schnitt, in Deutschland um 5 % weniger (siehe<br />
Grafik).<br />
Zufriedenheit mit dem Vorgesetzten<br />
Fast 40 % der österreichischen Beschäftigten<br />
sind mit ihrem unmittelbar Vorgesetzten sehr<br />
zufrieden. Mit dem Top-Management ist jedoch<br />
nur weniger als ein Viertel (23 %) glücklich.<br />
Ebenfalls nur wenig mehr als ein Fünftel der Befragten<br />
(21 %) findet, dass ihr Vorgesetzter sich<br />
für sie als ganze Person interessiert und nicht<br />
nur als Arbeitskraft. 61 % der Befragten fühlen<br />
sich zwar von ihrem Vorgesetzten mit Respekt<br />
behandelt, nur 21 % sehen ihren Chef aber als<br />
gutes Vorbild.<br />
Vorgesetzte, die sich für ihre Mitarbeiter als<br />
Ganzes, für sie als Menschen und für ihr Wohlbefinden<br />
interessieren, auch an persönlichen<br />
Themen Anteil nehmen und sie in ihrer Gesundheit<br />
und ihrem Wohlergehen fördern, werden<br />
besonders geschätzt. Die Fähigkeit eines<br />
Managers, eine starke Bindung zu seinen Mitarbeitern<br />
aufzubauen, eine starke Interaktion<br />
im Team zu erzeugen sowie einen »personenzentrierten«<br />
Führungsstil anzuwenden (ein<br />
sogenannter »Caring Manager«), schafft eine<br />
Atmosphäre des Engagements, in welcher Mitarbeiter<br />
außergewöhnliche Leistungen erbringen<br />
können.<br />
Auffällig ist, dass die Anzahl jener, die sehr<br />
zufrieden mit ihrem Job sind (42 % in Österreich,<br />
30 % in Deutschland), nahezu ident ist<br />
mit jenen, die mit ihrem direkten Vorgesetzten<br />
sehr zufrieden sind (40 % in Österreich, 33 % in<br />
Deutschland). Zufriedenheit mit den unmit-<br />
40 <strong>TRAiNiNG</strong> <strong>08</strong> | <strong>2014</strong>
telbar Vorgesetzten ist eben der wesentlichste<br />
Schlüsselfaktor für Mitarbeiter-Engagement.<br />
Frauen sind anders<br />
Frauen zeigen allgemein mehr Eifer im Job als<br />
Männer. In Österreich sind 29 % der Männer<br />
nicht engagiert – der Anteil nicht engagierter<br />
Frauen liegt bei nur 18 %. In Deutschland hingegen<br />
ist kein Motivationsunterschied bei den<br />
Geschlechtern erkennbar. Sind Frauen in Österreich<br />
einfach nur leidensfähiger?<br />
Modularer Lehrgang für Systemische Aufstellungsarbeit<br />
23.1. 2015 bis 28.11.2015 - Drei Module<br />
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Jahre der Zugehörigkeit<br />
Nach einem motivierten Start in der Organisation<br />
flaut das Kommitment in den ersten drei<br />
Jahren ab, um dann wieder sachte anzusteigen.<br />
Wie wäre es, wenn Führungskräfte das Feuer des<br />
Beginns nähren würden?<br />
Nach 15 bis 20 Jahren sind die Würfel gefallen.<br />
Hier gibt es die meisten Top-Engagierten und<br />
ebenso die meisten Nicht-Engagierten. Nur 21 %<br />
sind im Mittelbereich. Also haben die meisten<br />
entweder ihre berufliche Erfüllung gefunden<br />
oder aber glauben nicht mehr an eine ansprechende<br />
Perspektive?<br />
Emotionen sind Brennstoff<br />
Ein Set von 24 positiven und negativen Emotionen<br />
wurde auf die Wirkung hinsichtlich Engagement<br />
am Arbeitsplatz untersucht. Einige der<br />
wichtigsten Engagement-Killer sind demnach<br />
Verunsicherung, wahrgenommenes Desinteresse<br />
und Verletzung. Andererseits sind Mitarbeiter<br />
dann engagiert, wenn sie sich wertgeschätzt,<br />
verbunden, zuversichtlich, bestärkt und<br />
em powered (ermächtigt) fühlen. Beispielsweise<br />
sind 40 % der Mitarbeiter, die sich vom Vorgesetzten<br />
empowered fühlen, engagiert. Insgesamt<br />
zeigt sich Wertschätzung durch den Vorgesetzten,<br />
die aus ehrlichem Interesse am Mitarbeiter<br />
stammt, als notwendige Voraussetzung für die<br />
anderen wesentlichen oben genannten Emotionen.<br />
Clemens Widhalm: »Natürlich freut es uns,<br />
dass unsere Absolventen im weltweiten Schnitt<br />
zu 47 % voll engagiert sind – und damit deutlich<br />
über dem Schnitt von 29 % liegen.«<br />
Tipps für Führungskräfte<br />
(von Clemens Widhalm)<br />
Ermächtigen<br />
Ermächtigen Sie Ihre Mitarbeiter. Übertragen<br />
Sie ihnen mehr Autonomie, sodass sie selbst für<br />
ihre Arbeit verantwortlich sind. So werden Ihre<br />
Mitarbeiter noch produktiver.<br />
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Inspirieren<br />
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und eine authentische Beziehung zu<br />
ihnen aufbauen. Behandeln Sie Ihre Mitarbeiter<br />
nicht nur als »Menschen mit wertvollen Ressourcen«,<br />
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Ressourcen«. T<br />
Download des Whitepapers zur Studie:<br />
www.dale-carnegie.at/studie<br />
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Info<br />
<strong>TRAiNiNG</strong> <strong>08</strong> | <strong>2014</strong><br />
41
Studie<br />
Globaler<br />
Arbeitsmarkt<br />
Zwei Drittel der Arbeitskräfte weltweit würden für einen Job ins Ausland ziehen.<br />
Österreicher zieht es in Nachbarstaaten oder nach Großbritannien, USA und Kanada.<br />
Rudi Bauer<br />
»Ein für uns überraschendes<br />
Ergebnis ist,<br />
dass auch junge Arbeitnehmer<br />
zwischen 21 und<br />
30 Jahren in Österreich<br />
eine im globalen Vergleich<br />
geringe Absicht<br />
haben, für den Job ins<br />
Ausland zu gehen.«<br />
www.stepstone.at<br />
Während weltweit im Schnitt zwei von<br />
drei Arbeitnehmern grundsätzlich bereit sind,<br />
eine Stelle im Ausland anzunehmen, würde in<br />
Österreich nur jeder Zweite für den Job ins Ausland<br />
gehen. Das ist ein Ergebnis der aktuellen<br />
Studie »Decoding Global Talent«, die gemeinsam<br />
von The Boston Consulting Group (BCG),<br />
einer der weltweit führenden Strategieberatungen,<br />
und StepStone, einer der führenden Online-Jobbörsen,<br />
durchgeführt wurde. Es ist die<br />
weltweit größte Erhebung zum Thema Jobmobilität,<br />
bei der mehr als 200 000 Arbeitskräfte<br />
aus 189 Ländern von April bis Juni <strong>2014</strong> befragt<br />
wurden.<br />
Für Unternehmen lassen sich aus diesen Ergebnissen<br />
wegweisende Erkenntnisse ableiten<br />
über die Mobilität ihrer künftigen Einsteiger.<br />
»Die geografischen Grenzen der Arbeitsmärkte<br />
werden durchlässiger. Vor allem für die talentiertesten<br />
und am besten ausgebildeten Arbeitskräfte<br />
sind nationale Schranken längst gefallen«,<br />
sagt Rainer Strack, BCG Senior Partner und<br />
Co-Autor der Studie. »Der quasi grenzenlose<br />
globale Arbeitsmarkt eröffnet ungeahnte Möglichkeiten<br />
– für die Jobsuchenden, die Staaten<br />
und multinationale Konzerne, die schon jetzt<br />
Schwierigkeiten haben, auf nationaler Ebene<br />
geeignete Fachkräfte zu finden.«<br />
Österreich: Junge Arbeitnehmer<br />
vergleichsweise wenig mobil<br />
Besonders hoch ist die Bereitschaft, im Ausland<br />
zu arbeiten, in den wirtschaftlich wenig entwickelten<br />
Ländern. Pakistan führt diese Liste an.<br />
Etwa 97 % der dort befragten Personen können<br />
sich vorstellen, für den Job ins Ausland zu ziehen.<br />
Doch auch führende Industrieländer in direkter<br />
Nachbarschaft zu Deutschland zeichnen<br />
sich durch hohe Jobmobilität aus: Frankreich<br />
gehört mit circa 94 % zu den Top-5-Staaten, in<br />
denen Arbeitskräfte erwägen, auch im Ausland<br />
zu arbeiten. In der Schweiz können sich rund<br />
77 % vorstellen, für einen Job auszuwandern –<br />
26 % mehr als in Österreich. Noch weniger mobil<br />
als die Österreicher sind die Deutschen (44 %).<br />
Im weltweiten Vergleich liegt Österreich rund<br />
13 Prozentpunkte unter dem Durchschnitt von<br />
rund 64 %. »Ein für uns überraschendes Ergebnis<br />
ist, dass auch junge Arbeitnehmer zwischen<br />
21 und 30 Jahren in Österreich eine im globalen<br />
Vergleich geringe Absicht haben, für den Job ins<br />
42<br />
<strong>TRAiNiNG</strong> <strong>08</strong> | <strong>2014</strong>
Inserat_QF_104x49_Layout 1 11.11.14 07:07 Seite 1<br />
Ausland zu gehen«, kommentiert Rudi Bauer,<br />
Geschäftsführer StepStone Österreich.<br />
Am meisten zieht es die Österreicher nach<br />
Deutschland (41 %), in die Schweiz (36 %) und<br />
Großbritannien (33 %), die USA (29 %) sowie Kanada<br />
(25 %).<br />
Österreich ist insbesondere für Arbeitskräfte aus<br />
süd- und osteuropäischen Staaten ein attraktives<br />
Ziel, wie beispielsweise aus Bosnien-Herzegowina<br />
(61 %), Slowenien (59 %) oder Serbien (55 %).<br />
In Finnland finden 34 % der Arbeitnehmer Österreich<br />
attraktiv. »Eine im EU-Durchschnitt vergleichsweise<br />
geringe Arbeitslosigkeit, ein gutes<br />
Angebot an freien Stellen und gute Lebensbedingungen,<br />
machen Österreich zu einem attraktiven<br />
Arbeitsmarkt für internationale Arbeitskräfte«,<br />
sagt Rudi Bauer. Nicht umsonst befindet sich<br />
auch Wien auf Platz 17 der begehrtesten Städte<br />
für einen Arbeitsaufenthalt im Ausland – nach<br />
Berlin, London, New York oder Paris.<br />
Persönliche Entwicklung als Anreiz<br />
für einen Job im Ausland<br />
Die Chance, neue persönliche Erfahrungen zu<br />
sammeln, ist für die meisten Arbeitnehmer sowohl<br />
weltweit als auch in Österreich der wichtigste<br />
Grund für einen Job im Ausland. Global gesehen<br />
spielen verbesserte Karrieremöglichkeiten<br />
und höhere Verdienstmöglichkeiten eine sehr<br />
große Rolle. Für die Befragten in Österreich ist es<br />
allerdings viel wichtiger, in einer fremden Kultur<br />
zu leben und sich dort einer neuen Herausforderung<br />
zu stellen. »Die internationale Rekrutierung<br />
bietet eine große Chance, den Bedarf an<br />
Fachkräften trotz des demografischen Wandels<br />
nachhaltig zu stillen. Vorausgesetzt, österreichische<br />
Unternehmen passen ihre Rekru tierungsstrategie<br />
an die Anforderungen der Bewerber aus<br />
anderen Ländern an«, erklärt Rudi Bauer.<br />
Fragen zu den Kriterien bei der Wahl eines<br />
Arbeitsplatzes ergaben, dass klassische Faktoren<br />
wie Gehalt oder die Übernahme von Verantwortung<br />
nicht im Zentrum stehen. Am wichtigsten<br />
sind für Jobsuchende die eigene Weiterentwicklung,<br />
die Wertschätzung der eigenen Arbeit und<br />
ein gutes Verhältnis zu Kollegen.<br />
»Die steigende Mobilität von Arbeitskräften<br />
rund um den Globus und auch der Wandel<br />
ihrer Präferenzen bei der Jobwahl haben große<br />
Auswirkungen«, sagt Carsten von der Linden,<br />
Principal bei The Boston Consulting Group und<br />
Co-Autor der Studie. »Deshalb sollten Unternehmen<br />
ihre Stärken als Arbeitgeber sowohl intern<br />
als auch extern klar herausstellen, um so zu<br />
verhindern, dass ihre talentiertesten Mitarbeiter<br />
auswandern und nicht mehr zurückkehren.<br />
Man sollte alles daran setzen, auf der anderen<br />
Seite dieser Gleichung zu stehen.« T<br />
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Studie<br />
• Die Welt ist mobil: Knapp 64 % aller 203 756 weltweit Befragten<br />
sind grundsätzlich bereit, für eine Arbeitsstelle auszuwandern.<br />
In den USA, Großbritannien und Deutschland ist hingegen<br />
weniger als die Hälfte der Studienteilnehmer dazu bereit.<br />
• In die Nähe auswandern: Die Österreicher zieht es verstärkt<br />
nach Deutschland (41 %), in die Schweiz (36 %) und nach<br />
Großbritannien (33 %), USA (29 %) sowie Kanada (25 %).<br />
• Top-Städte: Wien liegt auf Rang 17 der beliebtesten Städte weltweit.<br />
Auf Rang 1 liegt London, gefolgt von New York und Paris.<br />
• Die Gründe, ins Ausland zu gehen, unterscheiden sich je nach<br />
wirtschaftlicher Lage des Heimatlandes. In den meisten Industrienationen<br />
geht es vor allem um die persönliche und berufliche<br />
Weiterentwicklung. Arbeitssuchende aus Ländern mit<br />
geringer Entwicklung halten vor allem nach besseren Karriereoptionen<br />
und höherem Lebensstandard Ausschau.<br />
<strong>TRAiNiNG</strong> <strong>08</strong> | <strong>2014</strong> 43
Employer Branding<br />
Mitarbeiter als<br />
Markenbotschafter<br />
Heutzutage werden Mitarbeiter für den Dialog mit Kunden oder potenziellen<br />
Mitarbeitern immer wichtiger. Wie gelingt es Unternehmen, ihre Angestellten zu<br />
aktiven und kompetenten Markenbotschaftern zu machen?<br />
Karin Krobath<br />
»Wenn Menschen begeistert<br />
sind, dann reden<br />
sie positiv. Und zwar<br />
immer. Es geht darum,<br />
den Begeisterungsfunken<br />
zu zünden bzw.<br />
ihn nicht zu löschen.«<br />
www.identitaeter.at<br />
Unternehmen geben jährlich riesige<br />
Summen für Werbung, Sponsoring, Events und<br />
PR aus. Sie betreiben hohen Aufwand, um ihre<br />
Kunden für die jeweilige Marke zu begeistern.<br />
Doch teure Werbeversprechen alleine nützen<br />
nichts, wenn das tatsächliche Erleben im Kontakt<br />
mit den Mitarbeitern des Unternehmens<br />
bzw. der Marke bestenfalls zu einem »Solala«-<br />
Erlebnis wird. Wenn eine große Elektrokette<br />
sinngemäß damit wirbt, dass jeder »blöd« ist,<br />
der dort nicht einkauft, ist das ja schön und gut.<br />
Doch wenn dann in den Filialen inkompetente<br />
und demotivierte Mitarbeiter sich erfolgreich<br />
vor den Kunden verstecken, stellt sich die Frage,<br />
wer nun wirklich »blöd« ist. Das Bild der Werbung<br />
und das Image passen hier nicht mit der<br />
Realität überein. Ähnlich ist es, wenn Sie z. B.<br />
Fotos von Cheeseburgern aus der Werbung mit<br />
dem tatsächlichen Produkt vergleichen.<br />
Genauso wie mit der Consumer Brand, verhält<br />
es sich mit der Arbeitgebermarke. Der beste<br />
Außenauftritt nützt nur wenig, wenn es »innen<br />
drinnen«, also im Unternehmen, nicht passt.<br />
Daher sind sich Employer-Branding-Experten<br />
einig, dass als erster Schritt im Inneren des<br />
Unternehmens ein gutes Image aufgebaut werden<br />
muss. Nur wenn hier alles passt, ergibt es<br />
Sinn, nach außen zu gehen. Das Management<br />
und alle Mitarbeiter müssen ihre Marke(n) kennen,<br />
verstehen, stolz auf sie sein – und sie leben.<br />
Das gilt nicht nur für die Arbeitszeit, sondern<br />
vor allem auch für das Privatleben.<br />
Beim Internal Branding geht es vor allem darum,<br />
Maßnahmen zu setzen, die Mitarbeiter in<br />
den Prozess der Markenbildung involvieren, sie<br />
über die eigene Marke informieren, sie für diese<br />
begeistern und letztlich ihr Verhalten im Sinne<br />
der Marke beeinflussen.<br />
Sicher kennen Sie Angestellte, die über ihr eigenes<br />
Unternehmen schimpfen? Personen, die für<br />
eine Handelskette arbeiten und privat bei der<br />
Konkurrenz einkaufen?<br />
Es ist daher die Aufgabe des Managements, die<br />
Identifikation mit dem Unternehmen zu erhöhen,<br />
um loyale Mitarbeiter zu schaffen, die aktiv<br />
und gerne in ihrer Freizeit positiv über ihr<br />
Unternehmen, über die Marke, sprechen. Und<br />
sowohl über die Konsummarke als auch über<br />
die Arbeitgebermarke.<br />
Karin Krobath (Partnerin IDENTITÄTER) weiß,<br />
wie das möglich ist: »Wenn Menschen begeistert<br />
sind, dann reden sie positiv. Und zwar immer.<br />
Es geht nun darum, den Begeisterungsfunken<br />
zu zünden bzw. ihn nicht zu löschen. Gutes Internal<br />
Branding schafft eine Markenkultur, die<br />
Raum gibt. Zu enge, bürokratische Vorschriften,<br />
ängstliche Entscheidungsprozesse, mangelnde<br />
Perspektiven killen diesen positiven Spirit und<br />
führen schnell zu schlechter Nachrede.«<br />
Karin Krobath gibt dazu auch ein Beispiel: »Ein<br />
Pressesprecher verschickt eine Pressemeldung.<br />
Dazu melden sich binnen weniger Tage unzufriedene<br />
Kunden über Postings z.B. auf derstandard.at<br />
erbost zu Wort. Der Vorstand tobt und<br />
44<br />
<strong>TRAiNiNG</strong> <strong>08</strong> | <strong>2014</strong>
sagt zum Pressesprecher: ›Stellen Sie das ab.‹<br />
Doch was müsste sich der Vorstand eigentlich<br />
fragen? Warum schreiben meine Mitarbeiter<br />
und Führungskräfte nicht dagegen an? Wo sind<br />
die alle, die ich in jeder Weihnachtsansprache<br />
als das wichtigste Gut meines Unternehmens<br />
hervorhebe? Naja, die lesen in der Dienstzeit<br />
keine Internetportale, die haben Facebook-Accounts<br />
gestrichen, die haben das Gefühl, dass<br />
nur die Presseabteilung autorisiert ist, etwas<br />
zu sagen. Und die Presseabteilung, die braucht<br />
natürlich die Freigabeschleifen, die vor ein paar<br />
Jahren noch völlig okay waren. Sind sie das heute<br />
noch?«<br />
Geredet wird nicht mehr nur am Stammtisch<br />
oder im eigenen Wohnzimmer. Menschen facebooken,<br />
twittern und what’s-appen ihre Meinung<br />
in die Welt hinaus. Immer und jederzeit!<br />
Monika Herbstrith-Lappe (Geschäftsführerin<br />
Impuls & Wirkung) kennt weitere gute Beispiele:<br />
»Der geschäftsführende Unternehmer eines<br />
deutschen Maschinenbauunternehmens ist für<br />
seine Aussage bekannt: ›Meine Mitarbeiter verbringen<br />
mehr Zeit in meinem Unternehmen als<br />
in ihrem Wohnzimmer. Daher sorge ich dafür,<br />
dass sie sich in ihren Büros so wohlfühlen, dass<br />
sie beste Leistungen erbringen.‹ Götz Werner,<br />
Gründer der dm-Drogeriemärkte, dreht den<br />
Spieß um: Er spricht nicht mehr von Personalkosten,<br />
sondern von Mitarbeitereinkommen.<br />
Denn Mitarbeiter brauchen eine Lebensgrundlage,<br />
um in den dm-Märkten den besten Service<br />
für die Kunden erbringen zu können.<br />
Das wird auch von aktuellen psychologischen<br />
Studien untermauert: Zweijährige Kinder sind<br />
von sich aus hilfsbereit. Es bereitet ihnen tiefe<br />
Freude, Erwachsenen helfen zu können. In einer<br />
Studie hat man kleine Kinder in drei Gruppen<br />
geteilt. In der ersten wurde die Hilfsbereitschaft<br />
zugelassen, in der zweiten gelobt und in der<br />
dritten mit Kleinigkeiten belohnt. Kinder, die<br />
für ihre Hilfsbereitschaft gelobt wurden, blieben<br />
weiter aktiv hilfsbereit. Den Teilnehmern<br />
der dritten Gruppe hatte man ihre ureigenste<br />
Motivation zerstört. Sie waren nur noch bereit<br />
zu helfen, wenn man ihnen Belohnungen in<br />
Aussicht stellte.«<br />
Aus dieser Erkenntnis heraus entsteht die Notwendigkeit,<br />
das Verhalten der Mitarbeiter – verbal<br />
und nonverbal – in die Markenkommunikation<br />
zu integrieren und im Sinne der Marke zu<br />
lenken. Die nachstehende Aussage, bereits aus<br />
dem Jahr 1990, des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden<br />
der skandinavischen Fluggesellschaft<br />
SAS, Jan Carlzon, unterstreicht die praktische<br />
Relevanz markenadäquater Kommunikation:<br />
»Im letzten Jahr kam jeder unser 12 Millionen<br />
Kunden mit ungefähr 5 SAS-Mitarbeitern in<br />
Kontakt, wobei jede Begegnung durchschnittlich<br />
15 Sekunden dauerte. So wird die SAS in der<br />
Vorstellung unserer Kunden 60 Millionen Mal<br />
pro Jahr sozusagen neu geschaffen.«<br />
Monika Herbstrith-Lappe weiß, wie Mitarbeiter<br />
in diese Richtung zu motivieren sind: »Das Motivationsbuch<br />
›Fish!‹ beeindruckt mit der spielerischen<br />
Freude, mit der die Mitarbeiter am<br />
Fischmarkt in Seattle aktiv sind. Gamification<br />
heißt der Ansatz, mit dem man die Faszination<br />
von Computerspielen und die damit verbundene<br />
Einsatzbereitschaft, Ausdauer und Zielstrebigkeit<br />
auch für die Businesswelt erschließen kann.<br />
Die wesentliche Voraussetzung sind attraktive<br />
Monika<br />
Herbstrith-Lappe<br />
»Image nach außen –<br />
aus Sicht potenzieller<br />
Kunden UND Mitarbeiter<br />
– ist der siamesische<br />
Zwilling der Identifikation<br />
der Mitarbeiter mit<br />
dem Unternehmen.«<br />
www.impuls.at<br />
Jürgen Smid<br />
»Wichtig ist, sich auf<br />
einige wenige Kernaussagen<br />
zur Arbeitgebermarke<br />
zu beschränken<br />
und nicht zu versuchen,<br />
alles zu leisten. Das kann<br />
nicht glaubwürdig sein.«<br />
www.karriere.at<br />
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<strong>TRAiNiNG</strong> <strong>08</strong> | <strong>2014</strong> 45
Claudia Spary<br />
»Wenn Geschäftsführer<br />
oder Mitarbeiter<br />
Vorträge halten, dann<br />
Info<br />
geben sie im Idealfall<br />
ihr Wissen an die<br />
Zuhörer weiter. Genau<br />
damit werden sie zu<br />
Botschaftern ihres<br />
Unternehmens.«<br />
www.zielgruppenberatung.at<br />
Ziele und klare Regeln, die Orientierung bieten<br />
und für Fairness sorgen. Anspornend wirkt,<br />
dass ich sehr zeitnahe Rückmeldung zu meinem<br />
aktuellen Status bekomme und die Möglichkeit<br />
lockt, das nächste Level zu erreichen. Vorsicht<br />
ist geboten bei einem weiteren Merkmal vieler<br />
Spiele, nämlich dem Gegeneinanderspielen.<br />
Konkurrenz hieß ursprünglich MITEINANDER<br />
laufen. Unsere Gesellschaft hat ein GEGENEIN-<br />
ANDER daraus gemacht. Viele Studien belegen,<br />
dass die Kreativität und damit die Produktivität<br />
leidet, wenn konkurrierende Zwietracht gesät<br />
wird.«<br />
Inwieweit hat nun der Arbeitgeber die Möglichkeit,<br />
zu steuern, worüber seine Mitarbeiter<br />
in der Freizeit reden? Was kann er tun, um das<br />
»Propaganda-Engagement« zu erhöhen, bzw.<br />
im Optimalfall sogar die Inhalte zu steuern?<br />
Ist es möglich, ein Verhalten der Mitarbeiter zu<br />
erzeugen, das dem Unternehmen entspricht?<br />
Gemeinsame Werte, die im Verhalten sichtbar<br />
werden? In der Fachliteratur spricht man hierbei<br />
von »Brand Behavior«, das Ergebnis aller Internal-Branding-Maßnahmen.<br />
Jürgen Smid (Geschäftsführer karriere.at):<br />
»Wichtig ist, sich auf einige wenige Kernaussagen<br />
zur Arbeitgebermarke zu beschränken und<br />
nicht zu versuchen, alles zu leisten. Das kann<br />
nicht glaubwürdig sein. Manche Unternehmen<br />
haben ihre USPs bei flexiblen Arbeitszeiten,<br />
andere bei hervorragenden Teamevents, andere<br />
wiederum bei guter öffentlicher Erreichbarkeit.<br />
Es geht darum, das zu verbessern, was<br />
man gut kann und auch offensiv nach außen<br />
zu tragen.«<br />
Die größten Irrtümer des Employer Branding<br />
• Employer Branding und Personalmarketing meinen dasselbe.<br />
• Es geht um Image-Kommunikation, gute Werbekampagnen,<br />
Stellenanzeigen etc.<br />
• Employer Branding zielt darauf ab, die besten Mitarbeiter für<br />
das Unternehmen zu finden.<br />
• Passende fachliche Qualifikationen sind Arbeitnehmern und<br />
Bewerbern wichtiger als die Wertepassung zum Unternehmen.<br />
• Arbeitgeber setzen bereits spezifische Markenwerte zur Mitarbeiterrekrutierung<br />
ein.<br />
• B2B-Unternehmen haben einen strategischen Nachteil gegenüber<br />
B2C-Unternehmen.<br />
• In erster Linie zählt für Bewerber die Bekanntheit eines Unternehmens.<br />
• Um als Arbeitgeber attraktiv zu sein und insbesondere junge<br />
Bewerber anzusprechen, sind Social-Media-Maßnahmen der<br />
entscheidende Schlüssel.<br />
Quelle: Brand:Trust, M:Profile Ausgabe 01/2012, S. 34f<br />
Ähnlich sieht das auch Karin Krobath, und<br />
nennt 3 wichtige Punkte: »Erstens: Mitarbeitern<br />
gegenüber gilt das gleiche Prinzip wie gegenüber<br />
Kunden. Einfache, klare Botschaften. Keep<br />
it simple and stupid heißt für die interne Öffentlichkeit:<br />
Keep it simple and sincere. Zweitens:<br />
Hilfreich dabei sind präzise Markenwerte,<br />
die aussagekräftig und unternehmensspezifisch<br />
sind. Mit ihnen hat man gute Anker im Alltag.<br />
Und drittens, das ist allerdings eine hohe Kunst:<br />
Sind Marke, Unternehmensstrategie und Führungskultur<br />
als gleichwertig begriffen und für<br />
Mitarbeiter nachvollziehbar aufeinander abgestimmt,<br />
dann wird mit der Identifikation nichts<br />
mehr schiefgehen.«<br />
Aktiv werden!<br />
Kennen Sie Ali Mahlodji? Er ist Gründer und<br />
Geschäftsführer von whatchado, einer Website,<br />
die Arbeitgeber und Arbeitnehmer zusammenführt.<br />
Wenn Sie ihn einmal live erlebt haben,<br />
dann wissen Sie, was Begeisterung für ein<br />
Unternehmen ist. Ebenso Johannes Gutmann<br />
von Sonnentor. Beide treten öffentlich auf und<br />
erzählen mit ansteckender Begeisterung über<br />
ihre Unternehmen. Am liebsten würde man<br />
dort gleich zu arbeiten beginnen.<br />
Bei verschiedenen (HR-)Konferenzen sprechen<br />
Personalleiter, Geschäftsführer oder Vertriebsmitarbeiter<br />
über Best-Practice-Beispiele des<br />
eigenen Unternehmens. Worauf genau müssen<br />
Unternehmer achten, wenn Sie öffentlich auftreten?<br />
Claudia Spary (Geschäftsführerin Zielgruppenberatung)<br />
hat darauf eine Antwort: »Wenn Geschäftsführer<br />
oder Mitarbeiter Vorträge halten,<br />
dann geben sie im Idealfall ihr Wissen an die<br />
Zuhörer weiter und stiften für die Zuhörer wertvollen<br />
Nutzen. Durch ihren Auftritt werden sie<br />
natürlich auch für eine breite Öffentlichkeit<br />
sichtbar, z. B. in Kongressbroschüren und auf<br />
diversen Veranstaltungs- und Tagungsbühnen.<br />
Genau damit werden sie zu Botschaftern ihres<br />
Unternehmens. Aber auch die Zuhörer werden<br />
zu Botschaftern. Sie berichten – zurück im<br />
Unternehmen – von den interessanten Aspekten,<br />
die sie in dem Vortrag gehört haben, erzählen<br />
im familiären Umfeld und Bekanntenkreis<br />
darüber. Positive Mundpropaganda und Empfehlungen<br />
sind ein wichtiger Anker für das Employer<br />
Branding. Klar ist aber auch: Ein schlechter<br />
Vortrag löst negative Mudpropaganda aus.<br />
Und das wirkt oft schlimmer und nachhaltiger,<br />
als dem Vortragenden in der Praxis bewusst ist.<br />
Im Sinne des Employer Branding ist es darum<br />
wichtig, dass Geschäftsführer und Mitarbeiter<br />
ihre Vorträge anhand der zentralen Frage vorbereiten:<br />
Welche Inhalte braucht die Zielgrup-<br />
46<br />
<strong>TRAiNiNG</strong> <strong>08</strong> | <strong>2014</strong>
pe, mit welchen Inhalten stifte ich nachhaltigen<br />
Nutzen bei meinen Zuhörern?«<br />
Auch für die Online-Welt gilt: Lassen Sie doch<br />
Ihre Mitarbeiter über sich reden! Vorgesetzte,<br />
die twittern und bloggen, erhöhen die Teilnahme<br />
der gesamten Organisation an den Social-Media-Kanälen.<br />
Sie leben vor, was von den<br />
Mitarbeitern »erwartet« wird. Vor einiger Zeit<br />
gab es einen Shitstorm gegen eine Bäckerei-Kette,<br />
weil dort die Arbeitsbedingungen angeblich<br />
so schlecht waren. Es schaute nicht gut aus, bis<br />
sich in die teilweise sehr »harten« Facebook-<br />
Posts auch Mitarbeiter der Kette einmischten.<br />
Sie erzählten, dass es nicht 100-%ig super läuft,<br />
und es durchaus Verbesserungspotenzial gebe,<br />
aber so schlimm, wie es hier dargestellt werde,<br />
sei es ganz und gar nicht. Nach mehreren solcher<br />
Posts hatte sich die Lage beruhigt.<br />
Consumer- und Employerbrand<br />
Die Produktmarke und die Arbeitgebermarke<br />
müssen Hand in Hand gehen und dürfen keine<br />
Gegensätze darstellen. Sie stellen in Summe die<br />
»Corporate Brand« dar.<br />
Karin Krobath: »Es gibt nur eine Unternehmensmarke<br />
– die ist unteilbar. Sie ist im Sinne<br />
einer Corporate Brand der Leitstern für die Consumer<br />
Brands. Die Arbeitgebermarke wird aus<br />
der Unternehmensmarke heraus positioniert<br />
und entwickelt.«<br />
Markenerfolg ist immer das Ergebnis konkreter<br />
Unternehmensleistungen. Die Markenstrategie<br />
sollte daher immer unmittelbar mit den Leistungen<br />
des Unternehmens verknüpft und diese<br />
im Sinne der Marke ausgerichtet werden.<br />
Monika Herbstrith-Lappe weiß über den Zusammenhang<br />
Bescheid: »Image nach außen –<br />
aus Sicht potenzieller Kunden UND Mitarbeiter<br />
– ist der siamesische Zwilling der Identifikation<br />
der Mitarbeiter mit dem Unternehmen. Es ist<br />
entscheidend, ob Mitarbeiter für ein oder wenigstens<br />
in einem Unternehmen arbeiten oder<br />
ALS Unternehmen Werte schaffen. Aus Kundensicht<br />
ist jeder Kontakt mit einem Mitarbeiter<br />
des Unternehmens ein Moment der Wahrheit.<br />
Mit jedem Gespräch – gleich ob persönlich oder<br />
telefonisch – und jeder Zusammenarbeit repräsentiert<br />
dieser Mitarbeiter das Unternehmen.<br />
Die Identifikation mit dem Unternehmen zu<br />
fördern, ist daher die nachhaltigste Maßnahme<br />
zum Employer Branding.«<br />
Der gesamte Markenwert ist ernorm, denken<br />
wir an Unternehmen wie Coca Cola oder Apple.<br />
Aber auch bei EPU darf der Wert nicht unterschätzt<br />
werden, und – sofern Unternehmer klug<br />
agieren – steigt der Wert kontinuierlich. Die<br />
Consultants von PricewaterhouseCoopers haben<br />
in einer viel beachteten Studie im Jahr 2005<br />
Gesunde<br />
Leistungsstärke<br />
mit Freude, Spaß<br />
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Monika Herbstrith-Lappe<br />
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04.- 05.05.2015 und 15.- 16.10.2015 in Wien<br />
30.11.- 01.12.2015 in Frankfurt/Main<br />
gezeigt, dass der Anteil der Marke am gesamten<br />
Unternehmenswert von 56 % im Jahr 1999<br />
auf 67 % im Jahr 2005 gestiegen ist. Jede Marke<br />
funktioniert anders und hat im Hintergrund andere<br />
Werte.<br />
Jürgen Smid: »Beide Marken müssen funktionieren<br />
und ihre Versprechen einlösen. Dabei<br />
schadet es nicht, wenn sowohl Consumer als<br />
auch Employer Brand auf denselben Werten<br />
aufbauen. Ein Beispiel: Es ist sicher schwieriger,<br />
die Arbeitgebermarke eines Erdölkonzerns auf<br />
Werten wie Nachhaltigkeit und Umweltschutz<br />
aufzubauen als bei einem Biomasse-Betrieb. Die<br />
grundsätzlichen Werte sollten aber jedenfalls in<br />
dieselbe Richtung zeigen.«<br />
Unternehmen können nicht mehr wegsehen:<br />
Der Mitarbeiter ist DER Schlüssel zum Erfolg<br />
oder Misserfolg eines Unternehmens! T<br />
<strong>TRAiNiNG</strong> <strong>08</strong> | <strong>2014</strong> 47
aus der forschung<br />
Führen über Werte –<br />
der ehrbare Kaufmann<br />
Der ehrbare Kaufmann ist ein Jahrhunderte altes, bewährtes Konzept, das allerdings<br />
Erweiterungen bedarf, um den Anforderungen der heutigen Wirtschaft gerecht zu werden.<br />
Gastautor<br />
Markus Scholz<br />
ist Professor für<br />
Corporate Governance<br />
& Business Ethics an<br />
der FHWien der WKW<br />
und Senior Fellow an<br />
der Wharton Business<br />
School der University<br />
of Pennsylvania.<br />
Verursacht durch allerlei Schlagzeilen<br />
hinsichtlich manipulierter Bilanzen, spektakulärer<br />
Firmenpleiten, Skandalen um Selbstbedienung<br />
in Vorstandsetagen, Korruption<br />
und Managementfehlern ist das Vertrauen der<br />
Gesellschaft in Unternehmen und damit auch<br />
in die dort handelnden Personen, insbesondere<br />
in Eigentümer und Manager, rapide gesunken.<br />
Unternehmen werden nicht mehr als<br />
Motor der Gesellschaft betrachtet, sondern als<br />
Verursacher von gesellschaftlichen Krisen und<br />
Umweltverschmutzung. Die Managementelite<br />
wird nicht mehr als Stütze oder Führung der<br />
Gesellschaft verstanden, sondern vielmehr als<br />
getrieben von Gier und Opportunismus. Die<br />
Kritik an Unternehmen erscheint erstens in<br />
Form einer zunehmend besser organisierten Zivilgesellschaft:<br />
Unter Labels wie CSR, Sustainability,<br />
Fair Trade usw. fordern sogenannte Non-<br />
Governmental Organisations (kurz: NGOs) eine<br />
Unternehmensführung, die sich nicht mehr<br />
ausschließlich an ökonomischen, sondern auch<br />
an ökologischen und gesellschaftlichen Parametern<br />
orientiert. Zweitens – und dies scheint<br />
für viele Unternehmen zu einer zunehmenden<br />
Belastung zu werden – greifen Nationalstaaten<br />
und supraorganisationale Institutionen<br />
(wie beispielsweise die europäische Kommission)<br />
zunehmend mit immer neuen Gesetzen<br />
und sogenannten Compliance-Vorschriften in<br />
die Geschicke der Wirtschaftstreibenden ein.<br />
Als kurze Wasserstandsmeldung lässt sich hier<br />
also sagen, dass sowohl die Zivilgesellschaft als<br />
auch der Gesetzgeber – zu Recht oder zu Unrecht<br />
– das Vertrauen in die Privatwirtschaft,<br />
und damit auch in die dort handelnden Akteure,<br />
verloren haben.<br />
Vertrauen ist allerdings eine wichtige Voraussetzung<br />
in jeder Gesellschaft, wie auch immer sie<br />
organisiert ist. Vertrauen ist essenziell für die<br />
Beziehungen zwischen Menschen im täglichen<br />
Miteinander. Der unternehmerische Kontext<br />
stellt hier keine Ausnahme dar. Vielmehr kann<br />
Vertrauen in einem ökonomischen Kontext als<br />
wichtiges Gut verstanden werden, das einen<br />
Produktionsfaktor darstellt, aus dem betriebliche<br />
Vorteile entstehen können. Mitarbeiter,<br />
denen man vertrauen kann, braucht man nicht<br />
mit kostspieligen Systemen zu überwachen und<br />
es können Freiräume gegeben werden, die ihrerseits<br />
für Innovationsprozesse von zentraler<br />
Relevanz sind.<br />
Als Reaktion auf die Verfehlungen von Managern<br />
und den einhergehenden Vertrauensverlust<br />
in Unternehmen wird derzeit verstärkt die<br />
Forderung nach dem »ehrbaren Kaufmann«<br />
laut: Der ehrbare Kaufmann ist ein seit Jahrhunderten<br />
in der Individualethik beheimatetes<br />
Konzept, welches das »richtige Handeln«<br />
von Unternehmern in einer gegebenen Situation<br />
zum Thema hat. In Reden, Artikeln und<br />
im Internet werden die vielen Tugenden dieser<br />
Figur gelobt: Der ehrbare Kaufmann wird als<br />
fleißig, ordentlich, ehrlich, sparsam, zuverlässig,<br />
demütig, gerecht und vertrauensvoll charakterisiert.<br />
Durch diese anscheinend zeitlose<br />
Gültigkeit bietet dieses Leitbild auch für heutige<br />
Führungskräfte eine Orientierungsfunktion im<br />
unternehmerischen Alltag. Es erscheint daher<br />
sinnvoll, den »ehrbaren Kaufmann« beispielsweise<br />
in die Aus- und Weiterbildung von Managern<br />
zu integrieren. Tugendhaftes Verhalten<br />
könnte auf diesem Weg in gewisser Weise eingeübt<br />
werden. Entsprechende Vorschläge für Ausbildungskonzepte<br />
adressieren das tugendhafte<br />
Verhalten von Unternehmern, Managern und<br />
weiteren Mitarbeitern.<br />
Es macht daher den Anschein, dass uns die Metapher<br />
des »ehrbaren Kaufmanns« auch im 21.<br />
Jahrhundert wertvolle Dienste erweisen kann.<br />
Dennoch ist dieser »Therapievorschlag« für<br />
eine von Vertrauensverlusten gebeutelte Wirtschaft<br />
möglicherweise zu einfach. Die Unternehmensethiker<br />
Thomas Beschorner und Thomas<br />
Hadjuk der Universität St. Gallen betonen<br />
etwa, dass es sich beim »ehrbaren Kaufmann«<br />
um ein Leitbild handelt, das vor allem zum<br />
Zweck der Reputationsverbesserung und für<br />
ein ökonomisches, kluges Management genutzt<br />
48 <strong>TRAiNiNG</strong> <strong>08</strong> | <strong>2014</strong>
werden kann. Ehrbare Kaufmänner – von ehrbaren<br />
Kauffrauen ist überhaupt nicht die Rede<br />
– betrügen nicht, halten sich an Verträge und<br />
sind allgemeinhin verlässliche Partner, da ansonsten<br />
der eigene soziale Status und damit das<br />
Geschäft in Gefahr gerät. Aus dieser Perspektive<br />
betrachtet, ist der ehrbare Kaufmann also kein<br />
republikanischer Citoyen, welcher gemäß den<br />
Tugenden Gerechtigkeit, Mäßigung, Tapferkeit<br />
und Weisheit agiert, sondern lediglich ein Nutzenoptimierer.<br />
Letzterer mag es unter Umständen<br />
durchaus für ökonomisch sinnvoll halten,<br />
nicht zu stehlen und zu betrügen; lediglich – die<br />
Umstände mögen sich ändern.<br />
Ein zweites Problem der Übertragbarkeit des<br />
ehrbaren Kaufmanns in das 21. Jahrhundert<br />
besteht darin, dass dieser in der ursprünglichen<br />
Konzeption ein »Unternehmer auf eigene<br />
Rechnung« ist, welcher persönlich haftet.<br />
Obwohl inhabergeführte Unternehmen, insbesondere<br />
in den deutschsprachigen Ländern,<br />
nach wie vor stark verbreitet sind, stellen sie<br />
heute nur eine mögliche Organisationsform<br />
wirtschaftlicher Aktivitäten dar. Das Gros der<br />
Wirtschaftsakteure – vom Assistenten bis zur<br />
Vorstandsvorsitzenden – nehmen als Angestellte<br />
am Wirtschaftsleben teil. Für sie gilt das<br />
Leitbild des »ehrbaren Kaufmanns« nur bedingt.<br />
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Um den Anforderungen der heutigen Wirtschaft<br />
gerecht zu werden, sind aus Sicht der St.<br />
Galler Wirtschaftsethiker Beschorner und Hadjuk<br />
mindestens drei Erweiterungen und Ergänzungen<br />
des Leitbildes des ehrbaren Kaufmanns<br />
erforderlich:<br />
• Erstens plädieren sie dafür, die Tugendethik<br />
des ehrbaren Kaufmanns durch eine Institutionenethik<br />
zu ergänzen. Um die individuellen<br />
Akteure in Unternehmen von permanenten<br />
moralischen Entscheidungssituationen zu<br />
entlasten, müssen Wertemanagementsysteme<br />
aufgebaut werden. Diese definieren einen<br />
Korridor von moralisch akzeptablen Handlungen,<br />
beispielsweise mithilfe von Code of Conducts,<br />
also durch klar definierte und transparente<br />
Regeln.<br />
• Zweitens erfordert der vorherrschende Wertepluralismus<br />
einer weitgehend globalisierten<br />
Gesellschaft offene, partizipative und damit<br />
legitimierte Prozesse, um gemeinsame Wertesysteme<br />
zu bestimmen. Diese Anforderungen<br />
können beispielsweise durch unternehmensinterne<br />
und externe Multi-Stakeholder-Dialoge<br />
erfüllt werden.<br />
• Drittens sollte das dem »ehrbaren Kaufmann«<br />
implizit reaktive Verständnis einer Tugendethik<br />
durch einen aktiven Teil erweitert werden:<br />
Heutige Unternehmer und Manager<br />
sollten sich nicht nur fragen, wie sie »bad<br />
practices« wie Korruption, Bestechung usw.<br />
vermeiden können. Auch eine philanthropische<br />
Spendenethik ist nicht ausreichend (beispielsweise<br />
durch betriebliche Unterstützung<br />
von Kulturveranstaltungen). Wenn die heutigen<br />
Wirtschaftsverantwortlichen das Vertrauen<br />
in die Wirtschaft zurückerlangen wollen,<br />
müssen sie sich fragen, welchen positiven<br />
Beitrag Unternehmen zukünftig für eine gute<br />
und gerechte Gesellschaft leisten können. T<br />
www.ankh.at<br />
Dieser Artikel nimmt<br />
Anleihen bei den Vorarbeiten<br />
der Unternehmensethiker<br />
Thomas<br />
Beschorner und Thomas<br />
Hajduk der Universität<br />
St. Gallen: https://www.<br />
alexandria.unisg.ch/Publikationen/Zitation/Thomas_Beschorner/215851<br />
<strong>TRAiNiNG</strong> <strong>08</strong> | <strong>2014</strong><br />
49
arbeitsrecht<br />
Arbeits- und Sozialrecht:<br />
Neuerungen<br />
Dieser Artikel bietet einen Überblick über gesetzliche Neuerungen im Arbeits- und<br />
Sozialrecht durch das ASRÄG <strong>2014</strong>. Das Inkrafttreten ist bereits mit 1. Jänner 2015 geplant.<br />
Gastautorin<br />
Birgit Vogt-Majarek<br />
ist Rechtsanwältin mit<br />
Schwerpunkt Arbeitsund<br />
Gesellschaftsrecht<br />
und Partnerin der<br />
Kanzlei Kunz Schima<br />
Wallentin Rechtsanwälte<br />
OG (KSW).<br />
office@ksw.at,<br />
www.ksw.at<br />
Das jüngst beschlossene Gesetzespaket<br />
sieht die umfassende Erweiterung und Änderung<br />
der bestehenden Bestimmungen zum<br />
Schutz vor Lohn- und Sozialdumping sowie<br />
eine Reduktion der Bürokratie, insbesondere im<br />
Bereich der Arbeitszeitaufzeichnungen vor.<br />
Durch ein Bündel an Maßnahmen sollen künftig<br />
Unterentlohnung und dadurch bedingte<br />
Wettbewerbsverzerrungen zwischen Unternehmen<br />
noch stärker zurückgedrängt werden. Die<br />
Erleichterungen bei den Arbeitszeitaufzeichnungen<br />
sollen bei den Unternehmen zu ganz erheblichen<br />
Einsparungen von insgesamt über 25<br />
Millionen Euro führen.<br />
Änderungen im Arbeitszeitgesetz<br />
Teleheimarbeiter<br />
Die Möglichkeit, bloß Aufzeichnungen über<br />
die Gesamtdauer der Tagesarbeitszeit zu führen<br />
(sogenannte Saldenaufzeichnungen), war bisher<br />
an die Voraussetzung geknüpft, dass Arbeitnehmer<br />
sowohl die Lage ihrer Arbeitszeit und<br />
ihren Arbeitsort weitgehend selbst bestimmen<br />
können, als auch ihre Arbeitszeit überwiegend<br />
außerhalb der Arbeitsstätte verbringen. Das Erfordernis<br />
der überwiegenden Tätigkeit außerhalb<br />
der Arbeitsstätte soll künftig entfallen;<br />
ferner soll die bloße Saldenaufzeichnung auch<br />
bei jenen Arbeitnehmern möglich sein, die<br />
überwiegend in ihrer Wohnung tätig sind (Teleheimarbeiter),<br />
auch wenn sie nicht weitgehend<br />
selbst ihre Arbeitszeit und ihren Arbeitsort bestimmen<br />
können.<br />
Arbeitnehmer mit fixer Arbeitszeiteinteilung<br />
Bei Arbeitnehmern mit fixer Arbeitszeiteinteilung<br />
muss die Arbeitszeit künftig nicht<br />
mehr laufend aufgezeichnet werden. Vielmehr<br />
sieht das ASRÄG <strong>2014</strong> vor, dass die Arbeitgeber<br />
künftig bloß die Einhaltung der schriftlich<br />
festgehaltenen, fixen Arbeitszeiteinteilung bestätigen<br />
müssen. Dies hat zumindest am Ende<br />
jeder Entgeltzahlungsperiode (in der Regel das<br />
Monat) sowie auf Verlangen des Arbeitsinspektorats<br />
zu erfolgen. Nur Abweichungen von der<br />
fixen Arbeitszeiteinteilung sind weiterhin laufend<br />
aufzuzeichnen. Unter Abweichungen sind<br />
z. B. Änderungen der Lage der Arbeitszeit, oder<br />
auch Mehr- oder Überstunden zu verstehen. Bei<br />
Nichteinhaltung der Aufzeichnungspflichten<br />
für Abweichungen sind die Verfallsfristen gehemmt,<br />
wenn wegen des Fehlens von Aufzeichnungen<br />
die Feststellung der tatsächlich geleisteten<br />
Arbeitszeit unzumutbar ist.<br />
Aufzeichnung von Ruhepausen<br />
Der Entfall der Aufzeichnungspflicht für Ruhepausen<br />
wird durch das ASRÄG <strong>2014</strong> ebenfalls<br />
ausgedehnt. Dies wird künftig zum einen in Betrieben<br />
ohne Betriebsrat auch durch schriftliche<br />
Einzelvereinbarung ermöglicht; zum anderen<br />
entfällt die bisherige Beschränkung des Entfalls<br />
der Aufzeichnungspflicht auf Ruhepausen im<br />
gesetzlichen Mindestausmaß.<br />
Arbeitszeitaufzeichnungen<br />
Arbeitnehmer haben künftig bei nachweislichem<br />
Verlangen einmal monatlich Anspruch<br />
auf die kostenfreie Übermittlung ihrer Arbeitszeitaufzeichnungen.<br />
Als rechtliche Konsequenz<br />
der Nichterfüllung dieses Anspruchs wird die<br />
Hemmung der Verfallsfristen auch in diesem<br />
Fall festgelegt, die solange andauert, als die<br />
Übermittlung verwehrt wird.<br />
Änderungen im Arbeitsvertragsrechts-Anpassungsgesetz<br />
(AVRAG)<br />
Klarstellung des Entsendebegriffs<br />
Das ASRÄG <strong>2014</strong> enthält eine transparentere Regelung<br />
des Entsendebegriffs, als sie § 7a AVRAG<br />
bisher vorsah, verbunden mit einer gesetzlichen<br />
Klarstellung, in welchen Fällen keine Entsendung<br />
von Arbeitnehmern vorliegt.<br />
Ausweitung der Lohnkontrolle<br />
Das beschlossene Gesetzespaket sieht die Befugnis<br />
der zuständigen Behörden vor, nicht nur die<br />
ordnungsgemäße Bezahlung des Grundlohns<br />
(d. h. Stundenlohn plus Überstunden), sondern<br />
sämtliche den in Österreich beschäftigten<br />
50 <strong>TRAiNiNG</strong> <strong>08</strong> | <strong>2014</strong>
dB_Inserate_Training_104x111_Kurse2015+Bonus_LIT_dB_Inserate_Training_104x111_Kurse20<br />
Arbeitnehmern zustehenden Entgelte bzw. Entgeltbestandteile<br />
zu kontrollieren.<br />
Bestellung verantwortlicher Beauftragter<br />
Ergänzt werden im Gesetzespaket auch konkrete<br />
Regelungen betreffend die Bestellung verantwortlicher<br />
Beauftragter für die Einhaltung der<br />
Bestimmungen des AVRAG (betreffend Anti-<br />
Lohn- und Sozialdumping). Die Bestellung<br />
wird – ähnlich wie nach § 23 ArbIG oder § 28a<br />
Abs 3 AuslBG – erst dann wirksam, wenn eine<br />
entsprechende schriftliche Mitteilung über die<br />
erfolgte Bestellung bei der Zentralen Koordinationsstelle<br />
oder beim zuständigen Träger der<br />
Krankenversicherung eingelangt ist.<br />
Verjährung im Fall des Lohndumpings<br />
Bislang ist eine Strafverfolgung möglich, solange<br />
der Arbeitgeber den vorenthaltenen<br />
Grundlohn nicht nachzahlt; auch eine Beendigung<br />
des Arbeitsverhältnisses bewirkt keinen<br />
Eintritt der Verfolgungsverjährung. Davon abweichend<br />
sollen Verfolgungs- und Strafbarkeitsverjährung<br />
künftig mit dem Zeitpunkt der<br />
Fälligkeit des Entgelts zu laufen beginnen. Bei<br />
einer mehrere Lohnzahlungszeiträume umfassenden<br />
Unterentlohnung beginnt der Lauf der<br />
entsprechenden Verjährungsfristen künftig mit<br />
der Fälligkeit des Entgelts der letzten Lohnzahlungsperiode.<br />
Ausweitung der Verwaltungsstrafen<br />
Aktuell sind insbesondere die Nichtmeldung<br />
einer Entsendung sowie das Nichtbereithalten<br />
der Entsendemeldung in Kopie und der Unterlagen<br />
über die Anmeldung der Arbeitnehmer<br />
zur Sozialversicherung am Arbeitsort sanktioniert.<br />
Die Verwaltungsstraftatbestände werden<br />
mit dem ASRÄG <strong>2014</strong> dahin gehend erweitert,<br />
dass künftig auch die Nichtübermittlung dieser<br />
Unterlagen an die Abgabenbehörde (trotz deren<br />
Aufforderung) sanktioniert wird.<br />
Neben der Anhebung des Strafrahmens der Verwaltungsstrafen<br />
bei Lohndumping wird klargestellt,<br />
dass die Strafe(n) nicht pauschal je<br />
Arbeitgeber, sondern für jeden Arbeitnehmer<br />
zu verhängen sind, für den die Lohnunterlagen<br />
nicht bereitgehalten werden, bzw. für den die<br />
Übermittlung der genannten Unterlagen nicht<br />
erfolgt.<br />
Extrabunt.<br />
Änderungen im Arbeitnehmerschutzgesetz<br />
(ASchG)<br />
Präventivfachkräfte<br />
Mit dem Gesetzespaket erfolgt die Klarstellung<br />
der bereits bisher gängigen Auslegung, dass<br />
die Funktionen der Präventivkraft (Sicherheitsfachkraft<br />
und Arbeitsmediziner) und der Sicherheitsvertrauensperson<br />
miteinander vereinbar<br />
sind. Die Doppelfunktion kann aber nur in<br />
Anspruch genommen werden, wenn es sich bei<br />
den Präventivfachkräften um Arbeitnehmer des<br />
jeweiligen Unternehmens handelt.<br />
Brandschutzgruppen<br />
Die bisher im ASchG vorgesehenen Bestimmungen<br />
zur Errichtung einer Brandschutzgruppe<br />
(falls die landesrechtlichen Vorschriften keine<br />
ausreichenden Maßnahmen zum Brandschutz<br />
vorsehen) werden künftig entfallen. Gleichzeitig<br />
werden auch die entsprechenden Regelungen<br />
in den Durchführungsverordnungen<br />
(Arbeitsstättenverordnung bzw. Verordnung<br />
über die Sicherheitsvertrauensperson) angepasst.<br />
Änderungen im Arbeitslosenversicherungsgesetz<br />
(AlVG)<br />
Angesichts der verfassungsrechtlich gebotenen<br />
Gleichstellung von Zeiten des Bezugs von Kinderbetreuungsgeld<br />
mit Zeiten eines Präsenz-,<br />
Ausbildungs- oder Zivildienstes sind diese Zeiten<br />
künftig (so wie auch Zeiten des Bezugs von<br />
Wochen- oder Krankgeld aus einer Krankenversicherung<br />
aufgrund eines arbeitslosenversicherungspflichtigen<br />
Beschäftigungsverhältnisses)<br />
für den Anspruch und für die Bezugsdauer von<br />
Arbeitslosengeld zu berücksichtigen. T<br />
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<strong>TRAiNiNG</strong> <strong>08</strong> | <strong>2014</strong><br />
51
HR-Interview<br />
Was zählt,<br />
ist der Mensch<br />
Wie die Erste Bank neue Mitarbeiter sucht und welche Maßnahmen sie<br />
im Personalmarketing einsetzt, lesen Sie in diesem HR-Interview.<br />
Info<br />
Birgit Payer<br />
Leiterin Recruiting und Personalmarketing<br />
Erste Bank der österreichischen Sparkassen AG<br />
1987 – 2002 Recruiterin bei der Steiermärkischen Bank<br />
und Sparkassen AG<br />
Danach bis 2011 Personalentwicklung und Recruiting bei der<br />
Erste Bank<br />
Seit 2001 Leitung Recruiting und Personalmarketing<br />
Über Erste Bank und Sparkassen in Österreich<br />
Gegründet 1819 als die »Erste österreichische Spar-Casse«, ging<br />
die Erste Group 1997 mit der Strategie, ihr Retailgeschäft in die<br />
Wachstumsmärkte Zentral- und Osteuropas (CEE) auszuweiten,<br />
an die Wiener Börse.<br />
Die Erste Bank und Sparkassen betreuen in Österreich mit rund<br />
16 500 Mitarbeitern 3 Millionen Kunden in rund 1 000 Filialen.<br />
www.erstegroup.com<br />
Wie suchen Sie neue Mitarbeiter?<br />
Ich möchte diese Frage in 2 Teilen beantworten,<br />
da wir gerade dabei sind, den Recruitingprozess<br />
zu verändern. Bisher haben wir über<br />
klassische Online-Stellenplattformen wie karriere.at,<br />
derstandard.at, careesma.at oder auf<br />
Ladiesjobs.at etc. gesucht. In Tageszeitungen<br />
inserieren wir Stellenangebote nur recht selten.<br />
Gerne sind wir auch auf Karrieremessen<br />
vertreten, um dort Personen und Interessenten<br />
direkt anzusprechen, wie z. B. vor Kurzem auf<br />
einer Lehrlingsmesse oder auch auf der Career<br />
Calling. Wir sind auch auf den Unis und FHs<br />
vertreten, teilweise auch auf deren Homepages<br />
präsent. Recruiting wird sich in Zukunft verändern<br />
müssen, um rechtzeitig die richtigen Kandidaten<br />
für das eigene Unternehmen zu finden<br />
und auch begeistern zu können. Reduktion von<br />
Administration, Steigerung der technischen<br />
Unterstützung und mehr Zeit für Networking<br />
mit Kandidaten – das werden die ersten Schritte<br />
in ein aktiveres Recruitingzeitalter sein.<br />
Wir sind gerade mitten im Auswahlprozess für<br />
ein neues E-Recruiting-Tool, um uns in Bezug<br />
auf technische Unterstützung und auch Reduktion<br />
von Administration auf die richtige Spur<br />
zu begeben. Aktives »in Kontakt Bleiben« mit<br />
Talenten (nach Absage, nach Praktika) wird zukünftig<br />
wichtiger denn je. Auch Active Sourcing<br />
wird Teil unserer zukünftigen Recruitingstrategie<br />
sein. Dazu werden wir Netzwerke wie<br />
XING und LinkedIn nutzen und auch persönlich<br />
verstärkt Netzwerke aufbauen. Der klassische<br />
Suchprozess »Job ausschreiben – warten – auswählen<br />
– besetzen« hat zwar noch nicht ganz<br />
ausgedient, für Top-Spezialisten werden wir<br />
aber teilweise neue Wege beschreiten müssen.<br />
So kann sich daraus generell in Zukunft eine<br />
neue Form des Recruiting ergeben. Wir suchen<br />
also nicht nur punktuell, sondern permanent.<br />
Talente sollte man aufnehmen, wenn man sie<br />
findet – fast unabhängig davon, ob man gerade<br />
Personalbudget frei hat. Das ist derzeit nicht<br />
immer einfach – aber so würden sich Unternehmen<br />
teilweise unter dem Strich Geld und Zeit<br />
für Suchprozesse ersparen. Das gilt vor allem<br />
für High Potentials!<br />
Wie viele Bewerbungen und wie viele Aufnahmen haben<br />
Sie in etwa derzeit?<br />
Bewerbungen für die Erste Bank im Jahr <strong>2014</strong> bis<br />
dato: 6 013;<br />
Aufnahmen für die Erste Bank im Jahr <strong>2014</strong> bis<br />
dato: 2<strong>08</strong><br />
Wie läuft der Recruiting-Prozess weiter ab, nachdem<br />
die Bewerbungen eingelangt sind?<br />
Bei uns kommen alle Bewerbungen online und<br />
der Kandidat erhält sofort eine automatische<br />
Rückmeldung, damit er sich einmal »angekommen«<br />
fühlt. Danach erfolgt eine Vorselektion<br />
von unserem Recruitingteam. Die von uns ausgewählten<br />
Kandidaten kommen dann zur jeweiligen<br />
Führungskraft und diese entscheidet<br />
dann, wer eingeladen wird.<br />
Wie geht es dann weiter bei den Gesprächen?<br />
Das ist je nach »Zielgruppe« ein anderer Prozess.<br />
Bei Lehrlingen gibt es kurze Gespräche<br />
und einen kurzen Intelligenztest. Mit den erfolgreichen<br />
Kandidaten gibt es dann eine Art<br />
52 <strong>TRAiNiNG</strong> <strong>08</strong> | <strong>2014</strong>
Mini-Assessment-Center mit ein paar relevanten<br />
Übungen. Alle, die hier gut abgeschnitten<br />
haben, gehen dann für einen Tag in eine Filiale,<br />
um dort zuzuschauen und um eine Idee<br />
zu bekommen, wie der Arbeitsalltag aussehen<br />
könnte. Nach diesem Tag gibt es ein Gespräch<br />
mit dem Filialleiter. Dort klären wir, wie er den<br />
Kandidaten erlebt hat und natürlich sprechen<br />
wir auch mit den Eltern des Kandidaten. Auch<br />
vom Lehrling holen wir ganz aktiv Feedback<br />
ein. Wenn für beide Seiten alles passt, dann gibt<br />
es die Zusage.<br />
Bei neuen Filialmitarbeitern läuft es anders<br />
ab. Wir laden die Bewerber natürlich auch zu<br />
einem Gespräch und einem »Mini-AC« ein. Danach<br />
erstellen wir strukturierte Personalprofile<br />
mit INSIGHT-Profilen. Danach werden sie, so<br />
wie die Lehrlinge, einen Tag lang in einer Filiale<br />
zuschauen und dort mit Kollegen vor Ort sprechen.<br />
So können sie sich einen Eindruck verschaffen.<br />
Danach gibt es ein Gespräch mit einer<br />
weiteren Führungskraft, und wenn das passt,<br />
gibt es die positive Entscheidung. Das INSIGHT-<br />
Profil wird danach vor allem für die Personalentwicklung<br />
des Kandidaten eingesetzt.<br />
Bei Spezialisten wie z. B. Fondsmanager oder<br />
Risikomanager finden schon die Erstgespräche<br />
mit dem Recruiter und der Führungskraft statt.<br />
Danach gibt es ein Zweitgespräch in der jeweiligen<br />
Abteilung, bei dem auch Kollegen dazugezogen<br />
werden, um sich ein Bild zu machen.<br />
Wie gehen Sie mit Bewerben um, denen Sie absagen?<br />
Sie bekommen auf jeden Fall ein Absageschreiben.<br />
Wir halten diese dann kaum in Evidenz,<br />
denn wenn wir jemanden absagen, hat das<br />
meistens einen plausiblen Grund.<br />
Wenn Kandidaten schon bei einem Vorstellungsgespräch<br />
waren, erfolgt die Absage telefonisch<br />
mit dem Angebot, ein Feedbackgespräch<br />
zu bekommen. Rund 70 % nehmen dieses Angebot<br />
an und 30 % sind so enttäuscht, dass sie es<br />
gar nicht wissen wollen.<br />
Wie stehen Sie zu anonymen Bewerbungen?<br />
Im Sinne von Vielfältigkeit ist es eine gute Sache.<br />
Wir haben bei uns eigene Diversity-Beauftragte.<br />
Ich glaube aber, dass in unserem Kulturkreis<br />
(Österreich) dieses Thema noch schwer<br />
umzusetzen ist. Wir haben z. B. bei unseren Bewerbungsformularen<br />
kein Foto-Pflichtfeld, aber<br />
es gibt natürlich die Möglichkeit dazu. Mehr<br />
als 90 % geben ein Foto dazu. Obwohl ich mir<br />
gar nichts denken würde, wenn kein Foto dabei<br />
wäre. Der einzige Gedanke ist vielleicht, dass<br />
der Kandidat gerade kein »vernünftiges« Foto<br />
zur Hand gehabt hat.<br />
Wir hinterfragen auch nicht die Religionszugehörigkeit,<br />
dennoch wird das häufig freiwillig<br />
angegeben. In unserem Kulturkreis sind wir<br />
es so gewöhnt und es würde derzeit noch den<br />
Bewerber überfordern, Dinge bewusst wegzulassen.<br />
Ich denke, bei uns ist es noch wichtiger,<br />
dass wir Recruiter und Personalentscheider in<br />
diese Richtung schulen, um so gut wie möglich<br />
die Vielfalt zu beachten.<br />
Was tun Sie alles in Richtung Employer Branding?<br />
Wir unterscheiden hier natürlich in externe und<br />
interne Maßnahmen. Wir wollen unser Image<br />
einer flexiblen Bank mit dem Mensch im Mittelpunkt<br />
auch als Arbeitgeber widerspiegeln.<br />
Wir sind auf den wichtigen Plattformen wie<br />
kununu.at oder Best-Recruiters, natürlich auch<br />
auf karriere.at und auch auf whatchado präsent.<br />
Wir machen viele HR-Imagevideos mit Lehrlingen<br />
und unseren anderen Mitarbeitern. Wir<br />
sind auf vielen Messen und dort immer recht<br />
kreativ und ansprechend unterwegs, z. B. auf<br />
der BeSt oder der Lehrlingsmesse. Wir bieten<br />
<strong>TRAiNiNG</strong> <strong>08</strong> | <strong>2014</strong><br />
53
ein recht spannendes und vielseitiges Trainee-<br />
Programm an. Nach innen sind wir ein extrem<br />
menschenfreundlicher Betrieb. Das eine ist das<br />
Thema Frauen und Familie, wo wir die unterschiedlichsten<br />
Varianten und Modelle anbieten.<br />
Wir fördern auch bewusst Frauenkarrieren und<br />
Frauennetzwerke. Wir laden unsere Mitarbeiter<br />
ein, regelmäßig Inputs und Ideen zu liefern, was<br />
wir besser machen können. Nicht nur im HR,<br />
sondern auch für alle anderen Produkte.<br />
Wir bieten natürlich auch eine riesige Palette<br />
von Schulungen an. Wir modernisieren gerade<br />
das Thema Learning, mit der Idee, kürzere Inputs<br />
von außen zu bekommen, um es dann onthe-job<br />
umzusetzen und zu üben. Die Themen<br />
werden jeweils mit der Führungskraft gemeinsam<br />
vereinbart. Auch im Bereich Teambildung<br />
bieten wir einiges an, das aber in der jeweiligen<br />
Abteilung unterschiedlich organisiert wird.<br />
Merken Sie Unterschiede der Anforderungen an<br />
Arbeitgeber durch die jüngere Generation?<br />
Was mich an den vielen Artikeln und Bloggs<br />
über die Generation Y und Z stört, ist, dass alle<br />
die im Zeitraum ab 1977 geboren sind, in eine<br />
Schublade gesteckt werden. Diese Erfahrung<br />
kann ich gar nicht teilen.<br />
Was mir gut gefällt an der Generation ist, dass<br />
sie bewusster sind und auch bewusster mit sich<br />
selbst umgehen und mehr Ideen und Vorstellungen<br />
haben, wie sie mit ihrem Leben umgehen<br />
wollen. Sie suchen sich ganz genau einen<br />
Job aus, der zu ihnen passt und in dem sie ihre<br />
Stärken einbringen können. Die guten Leute<br />
können es sich ja wirklich aussuchen.<br />
Das bedeutet für uns als Arbeitgeber, dass wir<br />
wirklich dort präsent sein müssen, wo wir diese<br />
Talente potenziell finden können. Wir als<br />
Arbeitgeber müssen unsere Führungskräfte<br />
vorbereiten, dass eine neue Generation an Mitarbeitern<br />
kommt, die andere Werte haben und<br />
eine andere Organisation der Arbeit wollen,<br />
wie z. B. flexible Zeiteinteilung fordern etc. Die<br />
Arbeit steht nicht mehr an erste Stelle, sondern<br />
die Person selbst. Damit müssen Führungskräfte<br />
– auch ich – umgehen lernen und entsprechende<br />
Modelle entwickeln. Das Tempo der Veränderung<br />
ist ein viel schnelleres geworden. Da<br />
können wir natürlich mit unseren zahlreichen<br />
Töchtern in vielen Ländern tolle Karrieremöglichkeiten<br />
bieten.<br />
Ich wüsste nichts, was die Generation Y bei<br />
uns noch haben möchte, was wir nicht bieten<br />
(lacht).<br />
Danke für das Gespräch. T<br />
Ihr Innovationserfolg<br />
ist unser Projekt<br />
Beratung – ImPulse – KomPetenz<br />
Innovationskraft geht alle etwas an<br />
Innovationskompetenz ist das, was Unternehmen<br />
weiterbringt und nachhaltig positioniert.<br />
Wichtig ist: Bewusstsein schaffen,<br />
Ziele in die Unternehmensstrategie integrieren<br />
und eine Unternehmenskultur aufbauen,<br />
die Führungskräfte und Mitarbeiter/-innen<br />
tatkräftig mit ins Boot holt. Denn: Innovation<br />
ist für Unternehmer/-innen und Mitarbeiter/<br />
-innen ein spannendes und Erfolg versprechendes<br />
Thema.<br />
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54 <strong>TRAiNiNG</strong> <strong>08</strong> | <strong>2014</strong>
service<br />
<strong>08</strong> | <strong>2014</strong><br />
Termine<br />
56 Personal und Organisation<br />
56 Recht<br />
57 Kommunikation<br />
57 Moderation<br />
58 Berater – Trainer – Coaches<br />
59 NLP und Hypnose<br />
59 Technik<br />
59 Betriebswirtschaft und EDV<br />
60 Marketing, Verkauf, Verhandeln<br />
60 Führungskräfte<br />
61 Präsentation<br />
62 Projektmanagement<br />
62 Prozessmanagement<br />
62 Qualitätsmanagement<br />
62 Risikomanagement<br />
63 Persönlichkeit<br />
64<br />
Seminar-Locations<br />
66<br />
Vorschau<br />
Impressum<br />
Buch-Tipps
Weiterbildungs-Termine<br />
Preise in € exkl. MWSt.<br />
Thema Trainer/Institut Start Ende Ort Preis in € Kontakt<br />
Personal und Organisation<br />
Employer Branding Business Circle 11.12.14 11.12.14 Wien 799,– www.businesscircle.at<br />
Arbeitsrecht und HR-Management bei Grenzüberschreitungen ARS 15.12.14 15.12.14 Wien 480,– www.ars.at<br />
Professionelles Trennungsmanagement ARS 15.12.14 15.12.14 Wien 480,– www.ars.at<br />
Gleichbehandlung aktuell ARS 16.12.14 16.12.14 Wien 480,– www.ars.at<br />
Social Media im HR-Management ARS 16.12.14 17.12.14 Wien 890,– www.ars.at<br />
Personalverrechnung 2015 WIFI Wien 15.01.15 15.01.15 Wien 240,– www.wifiwien.at<br />
Infoabend Lehrgänge Human Resource Management WIFI Oberösterreich 20.01.15 20.01.15 Linz 0,– www.wifi.at<br />
HR-Crashkurs für Nicht-Personal-Profis WIFI Vorarlberg 23.01.15 24.01.15 Vorarlberg 410,– www.vlbg.wifi.at<br />
HR Controlling für Personalisten Schloemmer & Partner KG 26.01.15 26.01.15 Wien 280,– www.schloemmer-partner.at<br />
Praxisseminar zum zertifizierten Datenschutzbeauftragten Business Circle 26.01.15 28.01.15 Wien 1.999,– www.businesscircle.at<br />
Kompetenzmanagement für Personalisten Schloemmer & Partner KG 27.01.15 27.01.15 Wien 280,– www.schloemmer-partner.at<br />
Lehrgang: Recruiting von A-Z ARS 28.01.15 30.01.15 Wien 1.280,– www.ars.at<br />
Das Recruiting-Gespräch ARS 30.01.15 30.01.15 Wien 480,– www.ars.at<br />
Praxisworkshop Employer Branding ÖPWZ 09.02.15 09.02.15 Wien 485,– www.opwz.com<br />
Schärfen Sie Ihre Wahrnehmung im Recruiting ÖPWZ 10.02.15 10.02.15 Wien 485,– www.opwz.com<br />
Bewerber-Interviews via Skype ÖPWZ 11.02.15 11.02.15 Wien 485,– www.opwz.com<br />
Schwierige Situationen in Recruiting-Gesprächen ÖPWZ 12.02.15 12.02.15 Wien 485,– www.opwz.com<br />
Human Resource Akademie ARS 24.02.15 13.05.15 Wien 4.980,– www.ars.at<br />
Personalverrechnungs JourFixe ARS 26.02.15 03.12.15 Wien 1.020,– www.ars.at<br />
Richtiges Bewerbermanagement für ein professionelles Recruiting WIFI Management Forum 12.03.15 12.03.15 Wien 350,– www.wifi.at/mangementforum<br />
Datenschutz im Personalwesen WIFI Management Forum 18.03.15 18.03.15 Wien 320,– www.wifi.at/mangementforum<br />
Erfolgreiche Auswahl externer Berater & Trainer WIFI Management Forum 23.03.15 23.03.15 Wien 350,– www.wifi.at/mangementforum<br />
Gehälter erfolgreich managen WIFI Management Forum 21.04.15 21.04.15 Wien 465,– www.wifi.at/mangementforum<br />
PoP 2015 Business Circle 23.04.15 24.04.15 Wien 1.699,– www.businesscircle.at<br />
Kompaktlehrgang HR-Business Partner Business Circle 04.05.15 20.05.15 Wien 3.999,– www.businesscircle.at<br />
Recht<br />
Arbeitsrecht im Außendienst ARS 10.12.14 10.12.14 Wien 480,– www.ars.at<br />
Datenschutz im Arbeitsverhältnis ARS 15.12.14 15.12.14 Wien 480,– www.ars.at<br />
Gleichbehandlung aktuell ARS 16.12.14 16.12.14 Wien 480,– www.ars.at<br />
Arbeitsrecht für Führungskräfte ARS 16.12.14 16.12.14 Wien 540,– www.ars.at<br />
Arbeitszeitrecht aktuell ARS 17.12.14 17.12.14 Wien 480,– www.ars.at<br />
Lehrgang: Einführung in das Arbeitsrecht ARS 12.01.15 14.01.15 Wien 1.380,– www.ars.at<br />
Neuerungen im Arbeitsrecht WIFI Wien 14.01.15 14.01.15 Wien 240,– www.wifiwien.at<br />
Anti-Lohndumping – ab 01.01.2015 verschärft ARS 16.01.15 16.01.15 Wien 380,– www.ars.at<br />
Rechtsgrundlagen der Lehrlingsausbildung ÖPWZ 28.01.15 28.01.15 Wien 485,– www.opwz.com<br />
Arbeitsrecht für Führungskräfte ÖPWZ 02.02.15 02.02.15 Linz 485,– www.opwz.com<br />
Arbeitsrecht für Führungskräfte ARS 12.02.15 12.02.15 Wien 540,– www.ars.at<br />
Krankenstände – Erlaubtes und Verbotenes ÖPWZ 18.02.15 18.02.15 Wien 485,– www.opwz.com<br />
Arbeitsrecht für Einsteiger ÖPWZ 02.03.15 03.03.15 Wien 825,– www.opwz.com<br />
Lehrgang Arbeitsrecht Business Circle 23.03.15 15.04.15 Wien 3.999,– www.businesscircle.at<br />
Der richtige Umgang mit Krankenständen Business Circle 06.05.15 06.05.15 Wien 799,– www.businesscircle.at<br />
Kernideen für Kernpersönlichkeiten<br />
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56<br />
<strong>TRAiNiNG</strong> <strong>08</strong> | <strong>2014</strong>
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Thema Trainer/Institut Start Ende Ort Preis in € Kontakt<br />
Kommunikation<br />
Kommunikations-Kompetenz Autengruber Consulting 09.12.14 09.12.14 Wien-Süd 890,– www.autengruber-consulting.at<br />
Stimmtraining – Heiserkeit Ade! BILDUNGSZONE 11.12.14 11.12.14 Wien 290,– www.bildungszone.at<br />
Konfliktgespräche erfolgreich führen ARS 15.12.14 15.12.14 Wien 480,– www.ars.at<br />
Kreatives Schreiben – spielerisches Texten ARS 15.12.14 15.12.14 Wien 480,– www.ars.at<br />
Mimikresonanz® Professional ANKH.AT 15.12.14 16.12.14 Wien 499,– www.ankh.at<br />
Die Sprache der Mimik – Mimikresonanz® Basic ANKH.AT 15.01.15 16.01.15 Wien 499,– www.ankh.at<br />
Richtig formulieren am Telefon WIFI Wien 15.01.15 16.01.15 Wien 340,– www.wifiwien.at<br />
Atmung – Stimme – Präsenz Jelinek Akademie 16.01.15 17.01.15 Wien 440,– www.jelinek-akademie.at<br />
Verhandlungstraining intensiv ARS 20.01.15 21.01.15 Wien 1.060,– www.ars.at<br />
Fragetechnik und bewertungsfreie Kommunikation WIFI Oberösterreich 20.01.15 21.01.15 Linz 430,– www.wifi.at<br />
Rhetorik und Körpersprache ÖPWZ 20.01.15 21.01.15 Wien 995,– www.opwz.com<br />
Sprech- und Stimmtraining ÖPWZ 26.01.15 27.01.15 Wien 995,– www.opwz.com<br />
Schwierigen Gesprächspartnern sicher begegnen ARS 18.02.15 18.02.15 Wien 480,– www.ars.at<br />
Die Rhetorische Kraftkammer HPS 24.02.15 26.02.15 Hinterbrühl 1.920,– www.hps-training.com<br />
Dale Carnegie Kurs: Kommunikation und Menschenführung Dale Carnegie 25.02.15 13.05.15 Wien 1.950,– www.dale-carnegie.at<br />
Schreib-Werkstatt ÖPWZ 02.03.15 03.03.15 Wien 995,– www.opwz.com<br />
Schwierige Gespräche erfolgreich meistern die Berater 03.03.15 04.03.15 Wien 1.050,– www.dieberater.com<br />
Zum Profi am Telefon ÖPWZ 09.03.15 10.03.15 Wien 825,– www.opwz.com<br />
Kommunikation, Konflikt & Lösung ÖPWZ 10.03.15 11.03.15 Wien 995,– www.opwz.com<br />
Gewinnend kommunizieren und überzeugen HPS 11.03.15 12.03.15 Hinterbrühl 1.490,– www.hps-training.com<br />
Die Sprache der Mimik – Mimikresonanz® Basic ANKH.AT 16.03.15 17.03.15 Wien 499,– www.ankh.at<br />
Kommunikation – Basic die Berater 19.03.15 20.03.15 Wien 1.050,– www.dieberater.com<br />
Das rhetorische Krafttraining ÖPWZ 24.03.15 24.03.15 Wien 575,– www.opwz.com<br />
Konfliktorientierte Kampfrhetorik HPS 25.03.15 27.03.15 Puchberg 1.920,– www.hps-training.com<br />
Meetings auf den Punkt gebracht ÖPWZ 25.03.15 25.03.15 Wien 575,– www.opwz.com<br />
Kommunikation – Advanced die Berater 01.04.15 23.04.15 Wien 1.050,– www.dieberater.com<br />
Die Kraft der Rhetorik Business Circle 14.04.15 14.04.15 Wien 990,– www.businesscircle.at<br />
Führungskompetenz – Gesprächsführung HERNSTEIN 28.04.15 30.04.15 Schloss Hernstein 2.250,– www.hernstein.at<br />
Moderation<br />
Moderation klassisch Transformation 29.01.15 31.01.15 Wien 850,– www.transformation.at<br />
Moderation WIFI Wien 06.02.15 06.02.15 Wien 190,– www.wifiwien.at<br />
Praxis der Großgruppenmoderation Transformation 19.02.15 21.02.15 Wien 950,– www.transformation.at<br />
Strategische Business Moderation HPS 09.03.15 10.03.15 Wien 1.490,– www.hps-training.com<br />
Moderationstraining bfi Wien <strong>08</strong>.04.15 09.04.15 Wien 340,– www.bfi-wien.at<br />
Moderationstraining ARS 22.04.15 23.04.15 Wien 920,– www.ars.at<br />
Kraftvolle Moderation 1 Transformation 23.04.15 25.04.15 Wien 750,– www.transformation.at<br />
ÖPWZ<br />
ÖPWZ<br />
IHR ÖPWZ<br />
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Berater – Trainer – Coaches<br />
Mentaltechniken im Training und Coaching Jelinek Akademie 16.12.14 17.12.14 Wien 400,– www.jelinek-akademie.at<br />
Trainerausbildung die Berater 14.01.15 27.02.15 Wien 1.900,– www.dieberater.com<br />
Ausbildung zum Mental- und Entspannungstrainer WIFI Salzburg 16.01.15 20.06.15 Salzburg 2.300,– www.wifisalzburg.at<br />
LG Psychologische Kompetenz für Berater und Trainer Jelinek Akademie 22.01.15 18.04.15 Wien 1.980,– www.jelinek-akademie.at<br />
Mediationskompetenz für Berater Jelinek Akademie 26.01.15 28.01.15 Wien 660,– www.jelinek-akademie.at<br />
Basisseminar für NLP und systemisches Coaching WIFI Salzburg 30.01.15 31.01.15 Salzburg 420,– www.wifisalzburg.at<br />
Ausbildung zum zert. wingwave-Coach CTC-Academy 05.02.15 <strong>08</strong>.02.15 Wien 1.450,– www.ctc-academy.at<br />
Trainerausbildung die Berater 11.02.15 27.03.15 Wien 1.900,– www.dieberater.com<br />
Lehrgang systemische Organisationsberatung und -entwicklung CTC-Academy 17.02.15 19.02.15 Wien 1.900,– www.ctc-academy.at<br />
Train the Coach – Kurzlehrgang Jelinek Akademie 18.02.15 21.03.15 Wien 1.760,– www.jelinek-akademie.at<br />
Train the Coach (Modul A der Diplomausbildung) Jelinek Akademie 18.02.15 16.05.15 Wien 3.520,– www.jelinek-akademie.at<br />
Diplomlehrgang Lebens- und Sozialberater WIFI NÖ 20.02.15 10.04.15 St. Pölten 1.540,– www.noe.wifi.at<br />
Lehrgang Trainer in der Erwachsenenbildung BILDUNGSZONE 20.02.15 Wien 2.450,– www.bildungszone.at<br />
Diplomlehrgang Coaching WIFI NÖ 20.02.15 13.02.16 St. Pölten 4.100,– www.noe.wifi.at<br />
Methoden für Lebensbalance im Einzelcoaching Jelinek Akademie 23.02.15 24.02.15 Wien 440,– www.jelinek-akademie.at<br />
Lehrgang: Coaching und digitale Medien BILDUNGSZONE 25.02.15 Wien 2.350,– www.bildungszone.at<br />
Mentaltechniken im Training und Coaching Jelinek Akademie 02.03.15 03.03.15 Wien 440,– www.jelinek-akademie.at<br />
Coaching-Kompetenztraining WIFI Vorarlberg 04.03.15 19.06.15 Vorarlberg 2.475,– www.vlbg.wifi.at<br />
Ausbildung zum diplomierten Entspannungstrainer WIFI Burgenland 06.03.15 05.12.15 Eisenstadt a.A. www.bgld.wifi.at<br />
Train the Trainer Werktagslehrgang (Modul A d. Diplomausbildung) Jelinek Akademie 23.03.15 24.06.15 Wien 2.640,– www.jelinek-akademie.at<br />
Lehrgang zert. Businesscoach – Start mit Modul 1 CTC-Academy 18.04.15 <strong>08</strong>.11.15 Wien 3.000,– www.ctc-academy.at<br />
Trainerausbildung die Berater 22.04.15 05.06.15 Wien 1.900,– www.dieberater.com<br />
Zertifikatslehrgang Integralsystemische Organisationsaufstellung Jelinek Akademie 01.05.15 18.09.15 Wien 2.640,– www.jelinek-akademie.at<br />
Termine:<br />
Die Rhetorische Kraftkammer®<br />
24.02. - 26.02.2015<br />
Storypresenting®<br />
03.03. - 04.03.2015<br />
Besser präsentieren -<br />
wirksamer vortragen<br />
10.03. - 12.03.2015<br />
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NLP-Kompakt & Trinergy Trinergy 17.01.15 18.01.15 Wien 240,– www.trinergy.at<br />
Das 8-Minuten-Personalinterview ÖTZ 21.01.15 24.01.15 Brunn a. Gebirge 1.570,– www.nlpzentrum.at<br />
NLP Einführungsseminar ÖTZ 24.01.15 25.01.15 Brunn a. Gebirge 149,– www.nlpzentrum.at<br />
NLP-Intensivseminar ÖTZ 04.02.15 <strong>08</strong>.02.15 Wien 740,– www.nlpzentrum.at<br />
NLP Einführungsseminar WIFI Wien 13.02.15 14.02.15 Wien 260,– www.wifiwien.at<br />
Persönlichkeitsentwicklung, Kommunikation u. Zielerreichung mit NLP WIFI Wien 20.02.15 21.02.15 Wien 260,– www.wifiwien.at<br />
NLP-Intensivseminar ÖTZ 04.03.15 <strong>08</strong>.03.15 Brunn a. Gebirge 740,– www.nlpzentrum.at<br />
Trinergy-NLP Practitioner Trinergy 06.03.15 14.03.15 Wien 2.900,– www.trinergy.at<br />
NLP Einführungsseminar ÖTZ 07.03.15 <strong>08</strong>.03.15 Graz, Klagenfurt 149,– www.nlpzentrum.at<br />
Kutschera-Resonanz Trainer Institut Kutschera 09.04.15 11.04.15 Wien 2.491,– www.kutschera.org<br />
Trinergy-NLP Master Practitioner Trinergy 07.<strong>08</strong>.15 15.<strong>08</strong>.15 Wien 2.900,– www.trinergy.at<br />
Technik<br />
Vertiefung Pneumatik FESTO 09.12.14 12.12.14 Wien 1.240,– www.festo-tac.at<br />
Grundlagen der Pneumatik und Elektropneumatik FESTO 20.01.15 23.01.15 Steyrermühl 1.240,– www.festo-tac.at<br />
Grundlagen der Pneumatik und Elektropneumatik FESTO 27.01.15 30.01.15 Salzburg 1.240,– www.festo-tac.at<br />
Grundlagen der Automatisierungstechnik FESTO 03.03.15 06.03.15 Steyermühl 1.240,– www.festo-tac.at<br />
Betriebswirtschaft und EDV<br />
Wertorientierung & Balanced Scorecard ARS 15.12.14 15.12.14 Wien 460,– www.ars.at<br />
Das 1 x 1 der Wertpapiere WIFI Management Forum 09.01.15 10.01.15 Wien 195,– www.wifi.at/managementforum<br />
EBC*L Stufe A die Berater 12.01.15 12.02.15 Wien 890,– www.dieberater.com<br />
Betriebswirtschaftliches Praxiswissen für den Vertrieb WIFI Wien 16.01.15 17.01.15 Wien 400,– www.wifiwien.at<br />
Betriebswirtschafts-Akademie ARS 20.01.15 13.05.15 Wien 4.300,– www.ars.at<br />
Crashkurs Controlling ARS 21.01.15 23.01.15 Wien 1.180,– www.ars.at<br />
BWL – Basiswissen kompakt WIFI Management Forum 22.01.15 23.01.15 Wien 825,– www.wifi.at/managementforum<br />
Seminarreihe BWL & Controlling WIFI Management Forum 22.01.15 24.04.15 Wien 2.200,– www.wifi.at/managementforum<br />
Lehrgang Wirtschaftsassistenz WIFI NÖ 26.01.15 31.03.15 St. Pölten 1.450,– www.noe.wifi.at<br />
Betriebswirtschaftliche Grundlagen für Nicht-Betriebswirte WIFI NÖ 14.02.15 28.02.15 St. Pölten 290,– www.noe.wifi.at<br />
Factory – Betriebswirtschaft zum Anfassen WIFI NÖ 20.02.15 21.02.15 Mödling 320,– www.noe.wifi.at<br />
Das Einmaleins der BWL in drei Tagen WIFI Wien 13.03.15 21.03.15 Wien 510,– www.wifiwien.at<br />
Business Analyse Basic RGC 16.03.15 18.03.15 Wien 1.350,– www.rolandgareis.com<br />
Betriebswirtschaft auf den Punkt gebracht WIFI Wien 23.03.15 24.03.15 Wien 350,– www.wifiwien.at<br />
ECDL Web Editing NOW die Berater jederzeit Wien 820,– www.dieberater.com<br />
ECDL Advanced NOW die Berater jederzeit Wien 820,– www.dieberater.com<br />
ECDL Core NOW die Berater jederzeit Wien 820,– www.dieberater.com<br />
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Weiterbildungs-Termine<br />
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Marketing, Verkauf, Verhandeln<br />
Sich durchsetzen in Preisgesprächen ÖPWZ 21.01.15 21.01.15 Wien 575,– www.opwz.com<br />
Verkaufsmanagement Lehrgang WIFI Oberösterreich 22.01.15 12.06.15 Linz 3.100,– www.wifi.at<br />
Ihr Umsatz soll wachsen – Vertriebsseminar CTC-Academy 28.01.15 29.01.15 Wien 600,– www.ctc-academy.at<br />
Gezielt die Produktivität des Vertriebsteams erhöhen WIFI Management Forum 16.02.15 16.02.15 Wien 625,– www.wifi.at/managementforum<br />
Internationales Marketing ÖPWZ 17.02.15 18.02.15 Wien 995,– www.opwz.com<br />
Kundenorientiert und abschlussstark im technischen Vertrieb die Berater 19.02.15 20.02.15 Wien 1.050,– www.dieberater.com<br />
Zukunftsforum Vertrieb Business Circle 24.02.15 24.02.15 Wien 899,– www.businesscircle.at<br />
8 Stufen zum Verkaufserfolg VBC 25.02.15 27.02.15 Mödling 2.152,– www.vbc.biz<br />
Kritische Kunden sind gute Kunden die Berater 05.03.15 06.03.15 Wien 950,– www.dieberater.com<br />
Preis, Preis, Preis! Engarde 10.03.15 11.03.15 Puchberg 1.520,– www.engarde-training.com<br />
Sales Advantage – professionell verkaufen Dale Carnegie 11.03.15 13.03.15 Wien 1.800,– www.dale-carnegie.at<br />
Preise erfolgreich verhandeln ÖPWZ 18.03.15 19.03.15 Wien 995,– www.opwz.com<br />
Beschwerdemanagement und Reklamationsbehandlung am Telefon die Berater 19.03.15 20.03.15 Wien 950,– www.dieberater.com<br />
Sales Onboarding ÖPWZ 24.03.15 24.03.15 Wien 675,– www.opwz.com<br />
Besser verhandeln – mehr erreichen Engarde 14.04.15 16.04.15 Puchberg 1.980,– www.engarde-training.com<br />
Führungskräfte<br />
Die Fortbildung für Unternehmer & Führungskräfte ImPulsAkademie 04.12.14 11.12.14 NÖ a.A. www.ipakademie.com<br />
Talente fördern und entwickeln WIFI Management Forum 15.12.14 15.12.14 Wien 465,– www.wifi.at/managementforum<br />
Vom Mitarbeiter zur Führungskraft ARS 16.12.14 17.12.14 Wien 920,– www.ars.at<br />
Führen heißt Entscheidungen treffen ARS 13.01.15 13.01.15 Wien 480,– www.ars.at<br />
WIFI Führungskompetenztraining WIFI Oberösterreich 16.01.15 31.01.15 Linz 820,– www.wifi.at<br />
Führung – kraft – Kommunikation WIFI NÖ 20.01.15 22.01.15 Mödling 610,– www.noe.wifi.at<br />
Delegieren für Führungskräfte Schloemmer & Partner KG 21.01.15 21.01.15 Wien 280,– www.schloemmer-partner.at<br />
Führungsaufgabe – Mitarbeiter erfolgreich führen ARS 22.01.15 22.01.15 Wien 480,– www.ars.at<br />
Das CEO-Seminar – Führen an der Spitze WIFI Management Forum 27.01.15 11.03.15 Wien 1.950,– www.wifi.at/managementforum<br />
Changemanagementausbildung 2015 Coverdal 28.01.15 24.04.15 Salzburg 4.950,– www.coverdale.at<br />
Gesund führen ÖPWZ 28.01.15 29.01.15 Wien 995,– www.opwz.com<br />
Arbeitsrecht für Führungskräfte ÖPWZ 02.02.15 02.02.15 Wien 485,– www.opwz.com<br />
Vom Mitarbeiter zur Führungskraft ARS 04.02.15 05.02.15 Wien 920,– www.ars.at<br />
Lehrgang: Die ersten 100 Tage als Führungskraft ARS 05.02.15 03.07.15 Wien 3.490,– www.ars.at<br />
Gruppendynamik erkennen und steuern Jelinek Akademie 09.02.15 11.02.15 Wien 660,– www.jelinek-akademie.at<br />
Im Führungsalltag konstruktiv mit Konflikten umgehen FESTO 12.02.15 13.02.15 Wien 930,– www.festo-tac.at<br />
Burn-out Prophylaxe durch Entspannungstechniken Jelinek Akademie 12.02.15 13.02.15 Wien 440,– www.jelinek-akademie.at<br />
Führen ohne Vorgesetztenfunktion ARS 16.02.15 17.02.15 Wien 920,– www.ars.at<br />
Leadership, Mitarbeiterführung & Personalmanagement Business Circle 16.02.15 13.03.15 Wien 3.199,– www.businesscircle.at<br />
Effiziente Führungspraxis ÖPWZ 18.02.15 19.02.15 Wien 995,– www.opwz.com<br />
LG Mitarbeiter Coaching als Führungsstil Jelinek Akademie 18.02.15 12.06.15 Wien 1.320,– www.jelinek-akademie.at<br />
Zwischen mehreren Vorgesetzten erfolgreich navigieren CTC-Academy 19.02.15 19.02.15 Wien 450,– www.ctc-academy.at<br />
Führen von Mitarbeitern die Berater 19.02.15 20.02.15 Wien 1.050,– www.dieberater.com<br />
Change Management kompakt WIFI Management Forum 20.02.15 20.02.15 Wien 465,– www.wifi.at/managementforum<br />
Seminar Sprenger – Ein Tag mit Dr. Reinhard K. Sprenger Business Circle 25.02.15 25.02.15 Wien 1.190,– www.businesscircle.at<br />
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Führungskräfte (Fortsetzung)<br />
Führung – Die Kunst Menschen zu bewegen ÖPWZ 02.03.15 02.03.15 Wien 575,– www.opwz.com<br />
Best of Leadership ÖPWZ 04.03.15 06.03.15 Wien 1.445,– www.opwz.com<br />
Strategisches Führen – Führen und Ziele erreichen die Berater 05.03.15 06.03.15 Wien 1.050,– www.dieberater.com<br />
Veränderungsprozesse als FK erfolgreich gestalten FESTO 12.03.15 13.03.15 Wien 930,– www.festo-tac.at<br />
Führen ohne hierarchische Macht die Berater 19.03.15 20.03.15 Wien 1.050,– www.dieberater.com<br />
Lead! 2015 ÖPWZ 19.03.15 19.03.15 Wien 575,– www.opwz.com<br />
Lösungsorientiertes Konfliktmanagement HERNSTEIN 23.03.15 25.03.15 Schloss Hernstein 2.250,– www.hernstein.at<br />
Praktische Psychologie für Führungskräfte Business Circle 24.03.15 25.03.15 Wien 1.499,– www.businesscircle.at<br />
Personal Training Program »Führung« Beraterkreis a.A. a.A. a.A. 2.400,– www.beraterkreis.at<br />
Personal Training Program »Diversity« Beraterkreis a.A. a.A. a.A. 2.000,– www.beraterkreis.at<br />
Lehrgang: Change Management RGC <strong>08</strong>.04.15 06.05.15 Wien 1.950,– www.rolandgareis.com<br />
Delegieren – sich selbst entlasten, Mitarbeiter fördern die Berater 09.04.15 10.04.15 Wien 1.050,– www.dieberater.com<br />
Management Lehrgan für neu ernannte Führungskräfte Business Circle 14.04.15 06.05.15 Wien 3.199,– www.businesscircle.at<br />
Führen im Change-Prozess HERNSTEIN 14.04.15 15.04.15 Schloss Hernstein 1.500,– www.hernstein.at<br />
Kompaktlehrgang Change Management next level academy 14.04.15 <strong>08</strong>.05.15 Wien 3.570,– www.nextlevel-academy.at<br />
Führen von Führungskräften HERNSTEIN 15.04.15 16.04.15 Schloss Hernstein 1.500,– www.hernstein.at<br />
Wirksam führen nach der Shaolin-Strategie Business Circle 15.04.15 16.04.15 Wien 1.499,– www.businesscircle.at<br />
Hirnforschung für Führungskräfte Business Circle 16.04.15 16.04.15 Wien 990,– www.businesscircle.at<br />
Führen ohne Vorgesetztenfunktion HERNSTEIN 27.04.15 28.04.15 Schloss Hernstein 1.500,– www.hernstein.at<br />
Lehrgang Strategieentwicklung und -umsetzung pmcc consulting 28.05.15 30.06.15 Wien 2.590,– www.pmcc-academy.com<br />
Präsentation<br />
Überzeugend Präsentieren mit Technik und Auftreten CTC-Academy 10.12.14 11.12.14 Wien 270,– www.ctc-academy.at<br />
Medieneinsatz beim Präsentieren BILDUNGSZONE 14.12.14 14.12.14 Wien 290,– www.bildungszone.at<br />
POWER-Workshop (2 Stunden) Agentur pr.com 21.01.15 21.01.15 Wien a.A. www.pr-com.at<br />
Besser präsentieren – wirksamer vortragen HPS 27.01.15 28.01.15 Wien 1.580,– www.hps-training.com<br />
High Impact Presentations Dale Carnegie Training 09.02.15 10.02.15 Wien 1.800,– www.dale-carnegie.at<br />
POWER-Workshop (2 Stunden) Agentur pr.com 19.02.15 19.02.15 Wien a.A. www.pr-com.at<br />
Präsentieren in Meetings, Verkauf & Beratung HPS 23.02.15 25.02.15 Wien 1.920,– www.hps-training.com<br />
Storypresenting HPS 03.03.15 04.03.15 Wien 1.580,– www.hps-training.com<br />
Besser präsentieren – wirksamer vortragen HPS 10.03.15 12.03.15 Puchberg 1.920,– www.hps-training.com<br />
Präsentations-Impulse 2015 HPS 12.03.15 12.03.15 Wien 45,– www.hps-training.com<br />
Better Business Presentations HPS 17.03.15 19.03.15 Wien 1.920,– www.hps-training.com<br />
High Impact Presentations Dale Carnegie 23.03.15 24.03.15 Wien 1.800,– www.dale-carnegie.at<br />
PowerPoint kurz und bünding HPS 24.03.15 24.03.15 Wien 530,– www.hps-training.com<br />
Präsentationstechnik – Basic die Berater 21.04.15 13.05.15 Wien 850,– www.dieberater.com<br />
Brillant präsentieren Business Circle 21.04.15 21.04.15 Wien 899,– www.businesscircle.at<br />
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Weiterbildungs-Termine<br />
Preise in € exkl. MWSt.<br />
Thema Trainer/Institut Start Ende Ort Preis in € Kontakt<br />
Projektmanagement<br />
PMP Intensivtraining pmcc consulting 09.12.14 20.01.15 Wien 1.890,– www.pmcc-academy.com<br />
Kommunikation in Projekten RGC 09.12.14 10.12.14 Wien 750,– www.rolandgareis.com<br />
Kompaktlehrgang Projektmanagement next level academy 19.01.15 29.01.15 Wien 2.940,– www.nextlevel-academy.at<br />
Projektmanagement Grundlagen Teil 1 primas consulting 26.01.15 27.01.15 Wien 830,– www.primas.at<br />
Agile Ansätze für mein Projekt nützen primas consulting 16.02.15 17.02.15 Wien 680,– www.primas.at<br />
Kundenbeziehungsmanagement in Projekten primas consulting 17.02.15 18.02.15 Wien 830,– www.primas.at<br />
MS Project leicht gemacht primas consulting 19.02.15 19.02.15 Wien 460,– www.primas.at<br />
Lehrgang Vorbereitung zur Zertifizierung als (Senior) PM RGC 23.02.15 27.03.15 Wien 3.150,– www.rolandgareis.com<br />
Projektmanagement Grundlagen Teil 2 primas consulting 25.02.15 26.02.15 Wien 830,– www.primas.at<br />
Claims & Verträge managen next level academy 10.03.15 11.03.15 Wien 960,– www.nextlevel-academy.at<br />
Agile Methoden & Projekte RGC 11.03.15 11.03.15 Wien 450,– www.rolandgareis.com<br />
Erfolgreich FAIRhandeln in Projekten next level academy 12.03.15 13.03.15 Wien 960,– www.nextlevel-academy.at<br />
Programmmanagement RGC 12.03.15 12.03.15 Wien 450,– www.rolandgareis.com<br />
LG Vorbereitung zur Zertifizierung als Professional in Business Analysis RGC 16.03.15 21.04.15 Wien 2.150,– www.rolandgareis.com<br />
Tiefendynamik in Projekten wahrnehmen & nützen RGC 16.03.15 18.03.15 Wien 1.050,– www.rolandgareis.com<br />
Lehrgang Projektmanagement pmcc consulting 23.03.15 26.06.15 Wien 5.290,– www.pmcc-academy.com<br />
pm competence week – Kompaktlehrgang Projektmanagement pmcc consulting 23.03.15 17.04.15 Wien 2.590,– www.pmcc-academy.com<br />
Project management methods and instruments pmcc consulting 13.04.15 15.04.15 Graz 1.090,– www.pmcc-academy.com<br />
Universitätslehrgang Projektmanagement next level academy 15.04.15 26.06.15 Salzburg 6.255,– www.nextlevel-academy.at<br />
Besser entscheiden in Projekten next level academy 20.04.15 21.04.15 Wien 960,– www.nextlevel-academy.at<br />
Anforderungsmanagement in Projekten next level academy 22.04.15 23.04.15 Wien 960,– www.nextlevel-academy.at<br />
Prozessmanagement<br />
Strategisches Prozessmanagement pmcc consulting 09.12.14 14.12.15 Graz 1.090,– www.pmcc-academy.com<br />
Ausbildung zum Senior Process Manager procon/WIFI 12.01.15 14.01.15 Wien 1.890,– www.wifiwien.at<br />
Prozessmonitoring procon/WIFI 16.01.15 16.01.15 Wien 270,– www.wifiwien.at<br />
Lehrgang: Ganzheitliches Prozessmanagement ARS 21.01.15 23.01.15 Wien 1.340,– www.ars.at<br />
Prozesse analysieren & gestalten next level academy 02.03.15 04.03.15 Wien 1.350,– www.nextlevel-academy.at<br />
Lehrgang: Prozessmanagement für die Praxis RGC 02.03.15 27.03.15 Wien 1.950,– www.rolandgareis.com<br />
Prozesse steuern & optimieren next level academy 09.03.15 10.03.15 Wien 960,– www.nextlevel-academy.at<br />
Leadership in Prozessen next level academy 11.03.15 12.03.15 Wien 960,– www.nextlevel-academy.at<br />
Qualitäts- und Risikomanagement<br />
Prozessorientiertes Risikomanagement procon/WIFI 09.12.14 09.12.14 Wien 270,– www.wifiwien.at<br />
Ausbildung zum Qualitätsbeauftragten procon/WIFI 07.01.15 11.03.15 Wien 1.890,– www.wifiwien.at<br />
Ausbildung zum Senior Risk Manager procon/WIFI 26.01.15 15.04.15 Wien 1.890,– www.wifiwien.at<br />
Risikomanagement Realisieren procon/WIFI 26.02.15 27.02.15 Wien 350,– www.wifiwien.at<br />
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Prozessmanagement für Profis<br />
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Persönlichkeit<br />
Top im Job – Den eigenen Erfolgspotenzialen auf der Spur ARS 10.12.14 10.12.14 Wien 480,– www.ars.at<br />
Stressmanagement und Burnoutprävention CTC-Academy 15.12.14 16.12.14 Wien 270,– www.ctc-academy.at<br />
Die Kräfte von Zielen und Wege der Motivation WIFI Kärnten 19.12.14 20.12.14 Klagenfurt 260,– www.wifikärnten.at<br />
Heute ist mein bester Tag Christine Lassen 06.01.15 06.01.15 Hotel Retter 200,– www.retter.at<br />
Konstruktives Konfliktmanagement CTC-Academy 07.01.15 <strong>08</strong>.01.15 Wien 270,– www.ctc-academy.at<br />
Die Kraft aus dem Selbst – Zürcher Ressourcen Modell ARS 19.01.15 20.01.15 Wien 920,– www.ars.at<br />
Mehr Zeit – ein Wegweiser zum persönlichen Erfolg WIFI Wien 21.01.15 22.01.15 Wien 365,– www.wifiwien.at<br />
Bühne frei für mich! Persönlichkeit wirkt einzigartig WIFI Salzburg 24.01.15 24.01.15 Salzburg 160,– www.wifisalzburg<br />
Die Kraft der Selbstbestimmung WIFI Wien 29.01.15 30.01.15 Wien 340,– www.wifiwien.at<br />
Die eigene Persönlichkeit als Marke WIFI Kärnten 30.01.15 31.01.15 Klagenfurt 260,– www.wifikärnten.at<br />
… without Burnout Peter Bilek 30.01.15 01.02.15 Hotel Retter 290,– www.retter.at<br />
Gesichtlesen – Face Reading in der Wirtschaft WIFI NÖ 10.02.15 10.02.15 Mödling 50,– www.noe.wifi.at<br />
Business Knigge die Berater 13.02.15 13.02.15 Wien 260,– www.dieberater.com<br />
Selbst- und Energiesouveränität die Berater 19.02.15 20.02.15 Wien 1.050,– www.dieberater.com<br />
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Motivation 3.0 – Neue Freude aus der alten Arbeit ARS 23.02.15 24.02.15 Wien 950,– www.ars.at<br />
Selbst- und Mitarbeitermotivation WIFI NÖ 23.02.15 24.02.15 St. Pölten 310,– www.noe.wifi.at<br />
Optimierung der Selbstorganisation ÖPWZ 23.02.15 24.02.15 Wien 1.045,– www.opwz.com<br />
Kreatives Denken ARS 23.02.15 23.02.15 Wien 480,– www.ars.at<br />
Erfolgsfaktor Persönliche Wirkung ARS 24.02.15 25.02.15 Wien 920,– www.ars.at<br />
Kreativitätstraining die Berater 25.02.15 26.02.15 Wien 1.050,– www.dieberater.com<br />
Veränderung als Chance – spielend zum Erfolg WIFI NÖ 25.02.15 26.02.15 Schwaighof 390,– www.noe.wifi.at<br />
Zeit- und Selbstmanagement ARS 25.02.15 25.02.15 Wien 480,– www.ars.at<br />
Was Sie ausstrahlen, das ziehen Sie an WIFI NÖ 27.02.15 27.02.15 Mistelbach 210,– www.noe.wifi.at<br />
BrainBusiness ÖPWZ 03.03.15 03.03.15 Wien 575,– www.opwz.com<br />
Erfolgsfaktor soziale Kompetenz die Berater 04.03.15 26.03.15 Wien 1.050,– www.dieberater.com<br />
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Business Etikette ÖPWZ 19.03.15 19.03.15 Wien 645,– www.opwz.com<br />
Reflexion und Feedback bewusst einsetzen WIFI NÖ 21.03.15 21.03.15 St. Pölten 210,– www.noe.wifi.at<br />
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Work-Life-Balance ÖPWZ <strong>08</strong>.04.15 09.04.15 Wien 995,– www.opwz.com<br />
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BrainRead: Schneller lesen ARS 20.04.15 20.04.15 Wien 480,– www.ars.at<br />
Führung & Persönlichkeit ARS 21.04.15 22.04.15 Wien 920,– www.ars.at<br />
Selbstwirksamkeit erhöhen und stärken ÖPWZ 23.04.15 24.04.15 Wien 995,– www.opwz.com<br />
Den anderen einen Schritt voraus sein – Hintergründe Ihrer Handlungsmuster WIFI Wien 24.04.15 25.04.15 Wien 340,– www.wifiwien.at<br />
Eigene Stärken und Grenzen kennen lernen WIFI Tirol 27.04.15 27.04.15 Innsbruck 195,– www.tirol.wifi.at<br />
Persönlichkeitsentwicklung mit Pferden WIFI Kärnten 28.04.15 30.04.15 Ottmanach 180,– www.wifikärnten.at<br />
Steigern Sie Ihre Gedächtnisleistung ARS 28.04.15 28.04.15 Wien 480,– www.ars.at<br />
Ich bin eine Persönlichkeit WIFI Salzburg 29.04.15 29.04.15 Salzburg 145,– www.wifisalzburg<br />
Die Kunst sich selbst zu kennen Business Circle 05.05.15 05.05.15 Wien 899,– www.businesscircle.at<br />
Vom Zeitmanagement zur Zeitintelligenz ÖPWZ 06.05.15 06.05.15 Wien 625,– www.opwz.com<br />
<strong>TRAiNiNG</strong> <strong>08</strong> | <strong>2014</strong> 63
seminar-locations<br />
Oberösterreich<br />
Spital/Pyhrn<br />
Oberösterreich<br />
Technik Standard: Flipchart, Pinnwand, Overheadprojektor, Leinwand; Technik Extra: siehe Beschreibung<br />
Mondsee Oberösterreich<br />
Waldkirchen Niederösterreich<br />
Stollhof<br />
W ESENUFER<br />
HOTEL & SEMINARKULTUR AN DER DONAU<br />
A-4582 Spital/Pyhrn, Wiesenweg 7<br />
Tel.: 07563/681, Fax: DW 400<br />
hotel.freunde.der.natur@netway.at<br />
www.naturfreundehotel.at<br />
Geschäftsführer: Aegidius Exenberger<br />
Tagungsräume<br />
8, alle mit Tageslicht 5 bis 150 Plätze<br />
eigener Seminarbetreuer für Organisation<br />
und Abwicklung im Hotel<br />
Technik Extra<br />
Digitale Videokamera, Gratis-WLAN, Beamer,<br />
Outdoor-Trainingsplatz<br />
Ausstellungsfläche<br />
75 qm, Wand 25 qm<br />
Gastronomie<br />
Restaurant 100 Plätze, Speisesaal 150 Plätze<br />
Übernachtung<br />
70 Zimmer, 150 Betten<br />
Freizeit Specials<br />
Fitnessraum, Tischtennis, Sauna, Dampfbad,<br />
Infrarotkabine, 20 km Lauf- und Nordic-<br />
Walking-Strecke, Gratis-Schibus Wurzeralm<br />
200 m vom Hotel, geführte Natur- und<br />
Schneeschuhtouren, Asphaltstockbahn, im<br />
Sommer inkl. Pyhrn Priel Aktiv Card<br />
Tagungspauschale<br />
o.N. € 27,– bis 37,–, VP mit N. € 62,– bis 93,–<br />
A-5310 Mondsee, Marktplatz 1<br />
Tel.: 06232/22 37-0, Fax: DW 22<br />
reservierung@irisporsche.at<br />
www.irisporsche.at<br />
Tagungsraum<br />
bis 35 Plätze<br />
Technik Extra<br />
Kostenlos: Gratis-WLAN im gesamten Hotel,<br />
Beamer, Tageslicht, Moderationskoffer,<br />
Leinwand, Videorekorder, CD-Player, TV<br />
Ausstellungsfläche<br />
50 qm<br />
Gastronomie<br />
Haubenrestaurant mit Kamin,<br />
Bar-Lounge-Cafe, direkt am Marktplatz<br />
Übernachtung<br />
13 Zimmer, 1 Suite, Garage 10,– €/Nacht<br />
Freizeit Specials<br />
Sauna, Dampfbad, nur 5 Gehminuten zum<br />
See, Beauty-Anwendungen und Massage<br />
im Haus. In der Umgebung: Tennis, Golf,<br />
Wandern, Kegeln, Wassersportarten sowie<br />
Sightseeing und Kultur in Salzburg<br />
Tagungspauschale<br />
o.N. ab € 54,–, EZ ab € 105,– / DZ ab € 180,–<br />
A-4<strong>08</strong>5 Waldkirchen, Wesenufer 1<br />
Tel.: 07718/200 90, Fax: DW 990<br />
office@hotel-wesenufer.at<br />
www.hotel-wesenufer.at<br />
Tagungsräume<br />
5, alle mit Tageslicht, Veranstaltungssaal mit<br />
direktem Zugang zur Donauterrasse<br />
Technik Extra<br />
Kostenlos: Internet in allen Zimmern und<br />
Seminarräumen, Beamer, Bühne<br />
Ausstellungsfläche<br />
500 qm<br />
Gastronomie<br />
Genussküche à la carte oder in Buffetform,<br />
Wintergarten, Schloss-Restaurant, Bar,<br />
Donauterrasse, Foyer<br />
Übernachtung<br />
49 Zimmer, 77 Betten<br />
Freizeit Specials<br />
Wellnessbereich (Sauna, Infrarotkabine,<br />
Solarium); Dauerausstellung »Die Zille«,<br />
Angebote in nächster Umgebung:<br />
Donauradweg und Donausteig,<br />
Baumkronenweg, Fahrradverleih<br />
Tagungspauschale<br />
o.N. ab € 45 ,–, m.N. VP/EZ ab €106,–<br />
2 Tage VP und eine Nacht im EZ ab € 137,–<br />
A-2724 Stollhof/Hohe Wand<br />
Tel.: 02638/88 493<br />
office@greenwell.at<br />
www.greenwell.at<br />
Tagungsräume<br />
9, alle mit Tageslicht, AC 6 bis 45 Plätze<br />
Technik Extra<br />
Kostenlos: Beamer & Leinwand, Audiovisuelle<br />
Ausstattung, White Boards,<br />
LCD-Flachbildschirme, WLAN u. Festnetz-<br />
Internetverbindung<br />
Ausstellungsfläche<br />
auf Anfrage<br />
Gastronomie<br />
Modernes Restaurant 40 Plätze,<br />
Rustikale Schank mit offenem Kamin 30,<br />
stilvolles Kaminzimmer im Herrenhaus 40<br />
Übernachtung<br />
30 Zimmer, Parkplatz<br />
Freizeit Specials<br />
Hauseigener Hoch-und Niederseilgarten,<br />
Mountainbike-Strecke, Fitness-Center,<br />
Weinverkostungen, BBQ; Freizeit- und<br />
Incentive-Programme auf Anfrage<br />
Tagungspauschale<br />
o.N. € 50,– mit.N., HP/EZ € 170,–<br />
Ab 15 Teilnehmern steht dem Veranstalter<br />
die Anlage exklusiv zur Verfügung<br />
Wien 1190<br />
Wien 1030<br />
Salzburg<br />
Salzburg<br />
convention<br />
center<br />
Austria Trend Hotels & Resorts<br />
Tel: 58800-833, Fax: 58800-888<br />
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Bratislava, Ljubljana<br />
Tagungsräume<br />
142 Veranstaltungsräume mit<br />
insgesamt 27114 qm Konferenzfläche<br />
Technik Extra<br />
Gratis WLAN, Beamer+Tisch,<br />
Moderatorenkoffer, Bühne, Tonanlage und<br />
Mikros, sonstige Spezialtechnik je nach Hotel<br />
Ausstellungsfläche<br />
auf Anfrage<br />
Gastronomie<br />
Restaurant oder Bar in vielen unserer Hotels –<br />
österreichische bis internationale Spezialitäten<br />
Übernachtung<br />
5157 Zimmer in der 3-5 Sterne Kategorie<br />
Freizeit Specials<br />
je nach Destination und Hotel<br />
Tagungspauschale<br />
je nach Hotel<br />
A-1190 Wien, Peter-Jordan-Straße 78<br />
Tel.: 01/476 60-116, Fax: DW 117<br />
anfrage@dasmodul.at<br />
www.dasmodul.at<br />
www.cateringmodul.at<br />
Tagungsräume<br />
19, flexible Raumgestaltung in Einheiten<br />
à 80 qm, 10 bis 600 Personen, variable<br />
Bestuhlung, Grand Ballroom<br />
Technik Extra<br />
kostenloser Internet-Corner, wireless<br />
High-Speed-Internet-Zugänge in allen<br />
Tagungsräumen, ISDN<br />
Ausstellungsfläche<br />
1200 qm<br />
Gastronomie<br />
Restaurant, Weinbar, Design-Catering,<br />
umfassende Catering-Plattform im Internet:<br />
www.cateringmodul.at<br />
Freizeit Specials<br />
kostenloser Internet-Corner,<br />
unmittelbar vor dem Modul beginnt die<br />
Ruheoase des Türkenschanzparks<br />
Tagungspauschale<br />
ab € 48 ,–<br />
laufend aktuelle Angebote auf der Homepage<br />
C3 - Convention Center<br />
A-1030 Wien, Alfred-Dallinger-Platz 1<br />
Tel.: 0676/330 87 85<br />
c3@starcatering.at<br />
www.starcatering.at/c3<br />
Tagungsräume<br />
Flexibles Raumkonzept mit Platz für bis zu<br />
400 Personen und mehreren Seminarräumen<br />
Technik Extra<br />
Klimatisierte Räume, Beamer, Leinwände,<br />
Beschallung, Rednerpult, Mikros, Headset,<br />
WLAN in jedem Raum, Lichtsteuerung, ...<br />
Ausstellungsfläche<br />
1.072 qm<br />
Gastronomie<br />
Eventcatering durch StarCatering.<br />
Großzügige Cantinetta mit Gastgarten<br />
Übernachtung<br />
Zahlreiche Partnerhotels in der Nähe<br />
Specials<br />
Zentrale Lage direkt bei der U3 und<br />
Parkmöglichkeiten. Komplettorganisation<br />
Ihres Rahmenprogramms!<br />
Tagungspauschale<br />
Tagespauschale inkl. Catering und Betreuung<br />
durch das C3 - Business Center ab € 49,-<br />
Individuelle Packages möglich.<br />
Mercure Salzburg Central<br />
A-5020 Salzburg, Sterneckstraße 20<br />
Tel.: 0662/881 438-0, Fax: 0662/871 111 411<br />
h5354@accor.com<br />
www.accorhotels.com<br />
Tagungsräume<br />
6, Gesamtkapazität 410 Personen,<br />
zwei zusammenlegbare Tagungsräume für<br />
250 Personen, Tageslicht, klimatisiert<br />
Technik Extra<br />
Gratis WLAN, Beamer, Tonanlage mit<br />
Mikrofonen, Video-CD-DVD-Rekorder, TV<br />
Ausstellungsfläche<br />
Lobby 300 qm, Galerie 150 qm<br />
Gastronomie<br />
Restaurant »Amadeus«, Bar<br />
Übernachtung<br />
139 Zimmer (Standard, Superior, Suiten)<br />
Freizeit Specials<br />
In unmittelbarer Nähe der Linzer Gasse<br />
und somit aller Hauptsehenswürdigkeiten.<br />
Getreidegasse, Geburtshaus Mozart,<br />
Mirabellplatz, Festspielhaus,<br />
Autobahnanschluss<br />
Tagungspauschale<br />
o.N. ab € 41 ,–, EZ ab € 85,– inkl. Buffetfrühst.<br />
Minibar und Garage für den Trainer kostenlos<br />
64<br />
<strong>TRAiNiNG</strong> <strong>08</strong> | <strong>2014</strong>
Niederösterreich<br />
Hinterbrühl<br />
Niederösterreich<br />
Reichenau<br />
Niederösterreich<br />
Reichenau<br />
Steiermark<br />
Pöllauberg<br />
Ausgezeichnet beim Goldenen Flipchart:<br />
3. Platz für NÖ <strong>2014</strong><br />
A-2371 Hinterbrühl, Gaadner Str. 34<br />
Tel.: 02236/26 27 40<br />
office@hoeldrichsmuehle.at<br />
www.hoeldrichsmuehle.at<br />
Erich und Irene Moser, Astrid Bahmer<br />
A-2651 Reichenau, Trautenberg Straße 1<br />
Tel.: 02666/58 110, Fax: DW 77<br />
office@seminarparkhotel.at<br />
www.seminarparkhotel.at<br />
A-2651 Reichenau, Hinterleiten 12<br />
Tel.: 02666/52 291, Fax: 02666/53 291<br />
gasthof@flackl.at<br />
www.flackl.at<br />
A-8225 Pöllauberg 88<br />
Tel.: 03335/26 90, Fax: DW 99<br />
hotel@retter.at, www.retter.at<br />
Ulli Retter<br />
Tagungsräume<br />
7<br />
28 qm bis 135 qm<br />
Technik Extra<br />
Gratis-WLAN in allen Seminarräumen und<br />
Zimmern, Beamer, Funkmikro, Videokamera<br />
Ausstellungsfläche<br />
220 qm<br />
Gastronomie<br />
Restaurant 120 Plätze, Terrasse 80 Plätze, Bar<br />
Übernachtung<br />
50 Zimmer<br />
Freizeit Specials<br />
Wald- und Natur-Incentives im<br />
Biosphärenpark Wienerwald, Kulturund<br />
Kulinarik-Events, Teambuilding im<br />
Teamseilgarten, 1000 qm Wald- und<br />
Freizeitanlage, Salzgrotte, Finnische Sauna,<br />
Fitness- und Relaxzone, Jogging- und<br />
Spazierwege, hauseigene Reitanlage<br />
Tagungspauschale<br />
o.N. ab € 49,90; mit N. ab € 128,80<br />
Tagungsräume<br />
9<br />
6-250 Personen<br />
Technik Extra<br />
Digitale Videotechnik, kostenloses WLAN,<br />
Beamer, EDV-Schulungsraum, Bühne<br />
Ausstellungsfläche<br />
ca. 1000 qm<br />
Gastronomie<br />
Restaurant „brasserie“ für bis zu 120 P.<br />
Restaurant „anatol“ für bis zu 40 Personen<br />
Raxsaal bis 200 Personen, Kellerbar,<br />
Spielezimmer mit Billard, Dart, Flipper,<br />
Wuzzler; Lounge<br />
Übernachtung<br />
75 Zimmer, großer Parkplatz und Garage<br />
Freizeit Specials<br />
3 ha großer Park mit High- und Low<br />
Elements, Hochseilgarten, Nordic Walking<br />
Strecke, Mountainbike, Weinverkostung,<br />
BBQ, Fondue, Firmenolympiaden, Karaoke,<br />
Tagungspauschale<br />
o.N. ab € 31,–<br />
tagesaktuelle Angebote auf der Webseite<br />
Tagungsräume<br />
10 helle, modernisierte Räume mit dem<br />
schönsten Blick über die umliegende<br />
Bergwelt, von 55 bis 170 qm<br />
Technik Extra<br />
Mediensteuerung inkl. Beamer, WLAN, TV,<br />
DVD, Back Jack, Yoga Matten, Decken<br />
Ausstellungsfläche<br />
auf Anfrage<br />
Gastronomie<br />
Heurigenstube, Kaminzimmer, Gaststube mit<br />
Bar, Speisesaal, 2 Wintergärten<br />
Übernachtung<br />
53 Zimmer<br />
Freizeit Specials<br />
kleine Saunalandschaft, Dampfbad,<br />
verschiedene Saunen, Massage, großer<br />
Hotelgarten, hauseigenes Freibad, gut<br />
markierte Wanderwege, Bogenschießen,<br />
Raxseilbahn, Fitnessparcours, Fahrradverleih,<br />
Bootsverleih, 2 Tennisplätze<br />
Tagungspauschale<br />
o. N. ab € 34,–, DZ € 70,–, EZ € 88,50<br />
Tagungsräume<br />
20 Seminar- und Gruppenräume, bis 350 P.<br />
Technik Extra<br />
Internet-Corner, Großbildprojektion, Gratis-<br />
WLAN in den Zimmern und Seminarräumen,<br />
Laptops, Bühne<br />
Ausstellungsfläche<br />
2000 qm<br />
Gastronomie<br />
Biozertifizierte Haubenküche à la carte oder<br />
Buffet, Gastgarten, alter Weinkeller, überdachte<br />
Weitblick-Terrasse, Hirschbirnbar<br />
Übernachtung<br />
116 Zimmer, 250 Betten, Garagen<br />
Freizeit Specials<br />
Wellnessreich »Bewusst-SEIN« auf 1200 qm,<br />
Innen- und Außenpool, Bogenschießen,<br />
Massagen, Buschenschank, Weinverkostung,<br />
Hochseilgarten, große Waldlichtung, Retter-<br />
Rallye, Nordic-Walking-Touren, zünftige<br />
Almpartie am Masenberg<br />
Tagungspauschale<br />
o.N. € 49,– mit.N., VP/EZ € 128,–<br />
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01 | 2015<br />
erscheint am 06. Februar 2015<br />
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Aus Wörtern Bilder erzeugen<br />
Generationenmanagement<br />
Der Wert/die Werte älterer Mitarbeiter<br />
Master-Studien<br />
Zulassungskriterien<br />
Projektmanagement<br />
Ausbildungen im Überblick<br />
Buchtipps<br />
Management, absurd<br />
Ein Blick auf die Kehrseite moderner Management-Begriffe<br />
Niki Harramach/Rober Prazak; SpringerGabler Verlag<br />
Begriffe wie Burn-out oder Resilienz<br />
werden oft und gerne verwendet,<br />
ohne jemals kritisch hinterfragt zu<br />
werden. Was aber verbirgt sich tatsächlich<br />
hinter diesen Buzzwords?<br />
Und was hinter Evergreens wie<br />
»Führungskräfte« und latest Hits<br />
wie »Generation Y« und »Social Media«?<br />
Die Autoren stellen Schlagworte,<br />
Stereotypen, Klischees und<br />
Mythen kritisch infrage und wenden sich gegen den irreführenden<br />
Mainstream, gegen verkrustete Stereotypen,<br />
gegen einseitige Betrachtungsweisen und hin zu erfolgversprechenden<br />
Blickwinkeln, außer Acht gelassenen<br />
Phänomenen und empfehlenswerten Gegentrends.<br />
ISBN: 978-3658040406<br />
impressum<br />
Medieneigentümer:<br />
Verlag Wirl & Winter OG<br />
Tautenhayngasse 21/3, A-1150 Wien<br />
Tel.: +43 1 786 37 81, Fax: DW 19<br />
www.verlagwirl.com<br />
Herausgeber und Geschäftsführer:<br />
Christoph Wirl<br />
christoph.wirl@magazintraining.com<br />
Mobiltelefon: +43 660 923 57 31<br />
Chefredakteur:<br />
Gernot Winter<br />
gernot.winter@magazintraining.com<br />
Mobiltelefon: +43 676 844 815 222<br />
Aboverwaltung und Buchhaltung:<br />
office@magazintraining.com<br />
Abo-Preis: 1 Jahr (8 Ausgaben) € 44,– (inkl. USt.)<br />
Druck: Druckerei Berger, Horn; Papier: Furioso 90 g<br />
Coverfoto: thinkstockphotos.com<br />
Schriftfamilien: Acorde, Premiéra, Myriad Pro<br />
Hinweis:<br />
Alle im Inhalt angeführten Preis- und Ter min an gaben<br />
vorbehaltlich Druckfehler und Än de r ungen. Bezahlte<br />
Texte sind mit der Kopf zeile »Promotion«, »PR« oder<br />
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… oben kommst – und wie ich es trotzdem geschafft habe<br />
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Martin Limbeck erzählt in seinem<br />
Buch, dass er auf seinem Weg nach<br />
oben mit unzähligen Hindernissen<br />
konfrontiert war, von Neid über<br />
Selbstsabotage bis hin zu falschen<br />
Freundschaften. Hindernissen, wie<br />
sie viele Menschen kennen und erleben.<br />
Mit dem Unterschied, dass<br />
er sich nicht hat ausbremsen lassen,<br />
dass er nicht zu stoppen war. Heute<br />
ist er mit sich im Reinen und kann seine Erfahrung,<br />
seine Botschaft weitergeben: Wenn das Leben »Nein« zu<br />
dir sagt, heißt das nichts anderes, als dass du nur NOCH<br />
nicht am Ziel bist. Oft ist nur noch ein kleiner Schritt nötig,<br />
um das Ziel zu erreichen.<br />
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In dem neuesten Band der GSA-<br />
Buch-Serie unter der Federführung<br />
des Bestsellerautors und ehemaligen<br />
GSA-Präsidenten Lothar Seiwert verraten<br />
22 ausgewiesene Experten ihre<br />
erprobten Konzepte zum Thema Führung,<br />
liefern einen Überblick über<br />
die neuesten Führungs-Ansätze und<br />
geben zahlreiche nützliche Tipps für<br />
den Berufsalltag.<br />
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Kapitel »Ein Reiseführer für Führungskräfte – The<br />
Leadership Challenge« einen Beitrag über seine langjährige<br />
Führungserfahrung und das weltweit bewährte Prinzip der<br />
Leadership Challenge.<br />
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66<br />
<strong>TRAiNiNG</strong> <strong>08</strong> | <strong>2014</strong>
Vergessen Sie den Heuhaufen.<br />
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